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Sep.02
on 2. September 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Die VR-China ist 70 Jahre alt geworden und die bürgerlichen Medien berichten mit viel Tamtam davon. Eines haben sie gemeinsam, die kapitalistischen Regierungen, ihre Medien und die Spachrohre der sogenannten „KP“-Chinas: Sie schwätzen immer vom Kommunismus. Doch China ist genauso wenig kommunistisch wie ein Huhn Milch geben kann. Schon die sogenannten „Mao Tse Tung Ideen“ die einmal viele Revolutionäre begeistert und mitgerissen haben, waren in auf die Schaffung eines kapitalistischen Staates ausgerichtet und Mao Tse Tung war werder ein Kommunist noch ein klassiker des Marxismus wie einige revisionistischen Parteien es heute noch behaupten.

Aus gegebenen Anlass veröffentlichen wir heute nochmals den Artikel „Das kapitalistische China“ von Sascha, der schon im Juni 2019 in AmericanRebel erschienen ist.

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Sascha

Das kapitalistische China

Sascha

China ist ein großes Land. Und es gibt eine Menge Leute, die von den Schönheiten des Landes und seinen Sehenswürdigkeiten begeistert sind. Sie sind beeindruckt von seiner Größe und seinem wirtschaftlichen Aufschwung. Bewundert wird die Freundlichkeit und die Lernbereitschaft der Chinesen, ihr Fleiß und ihr Respekt vor persönlichem und wirtschaftlichem Erfolg, der sich schon manchmal sehr deutlich von der Gelassenheit und Flapsigkeit einiger Heranwachsender in unseren Regionen unterscheidet.

Und immer wieder wird die Frage gestellt: Ist das nun ein kommunistisch regiertes Land, wie bürgerliche Massenmedien gern suggerieren wollen, ein Land in dem eine „kommunistische Diktatur“ (und Unterdrückung!) herrscht, oder ist es ein stinknormales kapitalistisches Land, wie die bspw. USA oder Indien auch. Und einige Unverbesserlichen versuchen anhand der chinesischen Verfassung nachzuweisen, daß China sich auf einem „sozialistischen Entwicklungsweg“ befände – ein untauglicher, idealistischer Ansatz! Hier nun ein weiterer Beitrag über China:

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China’s rote Fahnen

Einige naive Geister meinen, wenn bei einem Staat irgendwo eine rote Fahne hängt, daß dort eine kommunistische Gesellschaftsordnung herrscht. Ich beeile mich, sie zu enttäuschen: weder Albanien noch Dänemark, weder Kirgisien noch die Türkei sind kommunistische Staaten – schon gar nicht in dem Sinne, wie es die UdSSR war. Ebenso wenig hat auch das heutige China etwas mit einer kommunistischen Gesellschaftsordnung zu tun.

Ein Land der Milliardäre

Beginnen wir damit, daß China ein Land voller Milliardäre ist – die entsprechenden Ratings stellte sogar „Forbes“ auf. Den ersten Platz nahm im vorigen Jahr der Abgeordnete Wáng Jiànlín (chin. 王健林) ein, der durch den Bau von Büro- und Wohnimmobilien reich wurde. Auf dem zweiten Platz hat sich Jack Ma (geboren als Ma Yun, chin.: 马云) eingerichtet — der Gründer der berüchtigten „Alibaba“-Gesellschaft. Mit seinem Vermögen von 30 Milliarden Dollar ist er etwa doppelt so reich wie der reichste russische Geschäftsmann.
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Marx und Mercedes, Foto: YouTube Screenshot


Ist das etwa sozialistisch?

Man beachte: Der Unternehmensriese „Alibaba“, ein Handelsumschlagplatz mit einem Umsatz von mehreren Hundert Milliarden Dollar, befindet sich in privaten Händen. Hätte man sich etwas derartiges in der UdSSR vorstellen können? Ganz offenbar: Nein. Und noch ein charakteristischer Zug. In westlichen Organisationen wird oft versucht, nach „sozialistischen Prinzipien“ zu arbeiten, man bemüht sich, den (sozialen) Bruch gegenüber den Mitarbeitern zu verringern. In einigen Firmen darf zum Beispiel das Verhältnis des Gehalts eines Direktors und des letzten Mitarbeiters eines jüngeren Prokuristen das Verhältnis von 9:1 oder sogar 5:1 nicht übersteigen. Und nun stellen Sie sich einmal den Bruch in den Einkünften zwischen dem Milliardär Jack Ma und einem gewöhnlichen Chinesen vor, der in seinem Unternehmen arbeitet… Es wird kaum weniger als 100.000:1 betragen.

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Es ist sehr gut, reich zu sein…

Eine so große Privatisierung in der Art unseres Schreckens der neunziger Jahre (gemeint ist Rußland) gab es in China nicht, nichtsdestoweniger befinden sich sehr viele Gesellschaften, darunter systemtypische, in privaten Händen. In China fehlt zwar nicht nur einfach ein Verbot des Privateigentums (an Produktionsmitteln), doch seit Dèng Xiăopíng werden die Führer Chinas nicht müde, sich in sinngemäß so auszudrücken, daß es gut sei, reich zu sein.

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Die chinesischen Reformen

Gestern wurde mir in einigen Kommentaren geschrieben, daß das kommunistische China die kapitalistische USA ökonomisch besiegt habe. Das ist natürlich lächerlich, da sich die Wurzeln des wirtschaftlichen Aufschwungs von China im weit zurückliegenden Jahr 1978 befinden, als Dèng Xiăopíng den Kurs auf „Reformen und Offenheit“ ausgerufen hatte. Im Grunde genommen haben die Chinesen damals schon so etwas wie unsere (die sowjetische) unheilvolle Perestrojka durchgeführt — sie haben das Land auf die Gleise des Marktes gebracht, dabei jedoch die Macht in den Händen der kommunistischen Partei behalten.

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Ein „gereinigter“ Kapitalismus

Jetzt mischt sich der Staat sehr akkurat in die Wirtschaft ein, bemüht sich in erster Linie, der privaten Initiative nicht zu schaden. Es genügt, daran zu erinnern, daß in China Hunderte von großen Börsen agieren, während man solche in den USA an den Fingern abzählen kann. Wenn man mich fragen würde, in welchem Land man den raffiniertesten, von allen unerträglichen Gebrechen vorangegangener Jahrzehnte gereinigten Kapitalismus sehen kann, würde ich ohne Zögern auf China weisen.

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Chinesische Plagiate

Natürlich hat auch der chinesische Kapitalismus seine unerträglichen Seiten. Das ist insbesondere die unmäßige Korruption, die das ganze System der Macht oben bis nach unten durchdringt, und aufreizend dreist provozierende Schicht der „jungen Eliten“1 mit ihrem demonstrativen Konsum superteurer Klamotten, aber auch die ökologischen Problene und dei Problems mit dem Arbeitsschutz und dergleichen mehr. Nehmen wir einmal die gegenwärtige Wirtschaftsstruktur Chinas, so stellt das Proletariat unter schweren Arbeitsbedingungen teure Spielsachen für die Amerikaner her, die dieses Spielzeug nicht einmal kaufen, sondern sich nur leihen. Das klingt doch nicht sehr kommunistisch, nicht wahr?

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Vorwärts immer, rückwärts nimmer…

Nichtsdestoweniger sind die Chinesen, die ihrem Lebensstandard nach etwa mit uns (in Rußland) unter Jelzin zu vergleichen sind, vollkommen zufrieden. Der Kontrast zu dem ausweglosen Elend jener Zeit unter Mao und der heutigen relativen Zufriedenheit ist viel zu offensichtlich, als daß es irgendjemandem wünschenswert erschiene, sich ein Zurück in die Vergangenheit zu wünschen, außer vielleicht einigen hoffnungslosen Romantikern.

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Ist das „chinesische Modell“ alternativlos?

Anstelle eines Resümees möchte ich bemerken, daß die Staatsordnung in China näher an einer Volksdiktatur ist, als an einer bürgerlichen „Demokratie“ im herkömmlichen Sinn des Wortes. Umso mehr als sich die Härte der chinesischen Behörden auf den Kampf gegen die vom Ausland finanzierte Opposition und ähnliche staatliche Aufgaben erstreckt. Die chinesischen Politiker verhalten sich gegenüber dem privaten Business beliebiger Größe mit ausgesprochener Freundlichkeit: sie haben „eingesehen“, daß eine starke Wirtschaft unter den Bedingungen der heutigen Welt nur eine kapitalistische sein kann.

Quelle:https://fritzmorgen.livejournal.com/1273845.html (Übersetzung: Marina Koch)

Anmerkungen:
[1] Die „jungen Eliten“ («мажоры»). Siehe: https://joinfo.ua/inworld/1168603_Mao-nervno-kurit-zhivut-kitayskie-mazhori.html

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Hintergrundwissen »

Was ist sozialistische Wirtschaftspolitik?

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A. Sozialistische Wirtschaftsführung

Die sozialistische Wirtschaftsführung ist der Prozeß der praktischen Verwirklichung der Wirtschaftspolitik der Partei der Arbeiterklasse und des sozialistischen Staates; die Gesamtheit der Maßnahmen der Leitung (im weitesten Sinne) des gesellschaftlichen Reproduktionsprozesses auf allen Ebenen, in allen Bereichen und Einheiten der Volkswirtschaft mit dem Ziel, das Handeln der Werktätigen und ihrer Kollektive so zu organisieren, daß es den objektiven Erfordernissen der ökonomischen Gesetze des Sozialismus in Übereinstimmung mit den jeweiligen Wirkungs- und Ausnutzungsbedingungen entspricht.

Warum sozialistische Wirtschaftführung?

Das Grundanliegen der sozialistische Wirtschaftsführung, die Werktätigen in die Lage zu versetzen, mit wachsender Bewußtheit den Prozeß der Reproduktion der materiellen Lebensgrundlagen der sozialistischen Gesellschaft zu gestalten, erfordert die breiteste Einbeziehung der Werktätigen in die Leitung gesellschaftlicher Prozesse, insbesondere in die Leitung der Wirtschaft. Eine wesentliche Voraussetzung für die Vervollkommnung der sozialistische Wirtschaftsführung ist ein wissenschaftliches Herangehen an alle Fragen der Leitungstätigkeit.

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B. Wie funktioniert die sozialistische Wirtschaftsführung?

Sozialistische Leitung ist vor allem Leitung von Menschen, von Kollektiven, ist Bestandteil des politischen Leitungssystems der Gesellschaft, der Machtausübung der Arbeiterklasse unter Führung ihrer Partei. Die Lehre von der sozialistische Wirtschaftsführung basiert auf dem politischen Charakter der Leitung und stützt sich auf die grundlegenden sozialistischen Leitungsprinzipien. Sie geht von den Erfordernissen der Volkswirtschaft sowie davon aus, daß die Leitungstätigkeit dem Ziel des Sozialismus dienen und den politischen und materiellen Interessen der Arbeiterklasse und aller Werktätigen entsprechen muß. Sie ist im Kern darauf gerichtet, gestützt auf die Entfaltung der sozialistischen Demokratie, die gesellschaftlichen Gesetze unter den jeweiligen Ausnutzungs- und Wirkungsbedingungen durchzusetzen.

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C. Die Leninsche Wirtschaftspolitik

In den Jahren nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution wurden von Lenin und unter seiner unmittelbaren Leitung entscheidende, theoretische und praktische Leistungen zur Entstehung und Entwicklung der sozialistische Wirtschaftsführung vollbracht, einschl. der Ausarbeitung allgemeingültiger Wesenszüge sozialistischer Leitung, die in allen Abschnitten der sozialistischen Gesellschaft von prinzipieller Bedeutung sind. Dazu zählt vor allem, daß die Leitung der Wirtschaft untrennbarer Bestandteil der politischen Organisation der sozialistischen Gesellschaft ist, die Wirtschaftsleitung planmäßig gesamtvolkswirtschaftlichen Charakter trägt und die Werktätigen unabdingbar an der sozialistischen Wirtschaftsleitung teilnehmen.

Grundlagen der Leninschen Wirtschaftspolitik

  • Die Lehre von der sozialistische Wirtschaftsführung zeichnet sich durch Komplexität ihrer wissenschaftlichen Grundlagen aus. Sie stützt sich auf die politische Okonomie des Sozialismus und nutzt Erkenntnisse wirtschaftswissenschaftlicher Disziplinen, der Staats- und Rechtswissenschaft, der Soziologie, der Sozialpsychologie, der Pädagogik, der mathematischen und der technischen Wissenschaften, vor allem in Verbindung mit der modernen Informationsverarbeitungstechnik.
  • Die Lehre von der sozialistische Wirtschaftsführung geht davon aus, daß die Planung das Herzstück der Leitung der Volkswirtschaft ist. Sie untersucht die Rolle des sozialistischen Staates für die Entwicklung der Volkswirtschaft, konkrete Methoden der Arbeit mit den Menschen sowie Fragen der rationellen Organisation des gesellschaftlichen Gesamtarbeiters in allen Phasen des Reproduktionsprozesses, insbesondere die Leitung und Organisation der Kombinate und Betriebe.
Die Lehre von der sozialistische Wirtschaftsführung baut auf den Grundlagen der sozialistische Wirtschaftsführung in den Werken der Klassiker des Marxismus-Leninismus, vor allem auf den Leninschen Prinzipien der sozialistische Wirtschaftsführung auf, analysiert die gesellschaftlichen und die politökonomisehen Bedingungen der sozialistische Wirtschaftsführung und untersucht die besten Wege und Methoden der Vorbereitung, des Treffens und der Realisierung von Entscheidungen sowie der Führung von Arbeitskollektiven.
  • Zur Verwirklichung höchster Produktivität und Effektivität bei der Verwirklichung der ökonomischen Politik der Partei und des Staates orientiert sie alle Ebenen der Leitung auf ein rationelles Wirtschaften auf der Grundlage des Volkswirtschaftsplanes.

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D. Die Auseinandersetzung mit dem Imperialismus

Eine wesentliche politisch-ideologische Funktion der Lehre von der sozialistische Wirtschaftsführung besteht in der konsequenten parteilichen Auseinandersetzung mit der Theorie und Praxis des kapitalistischen Managements. Zwischen der sozialistische Wirtschaftsführung und der Leitung im staatsmonopolistischen Kapitalismus bestehen prinzipielle Gegensätze, die in den grundsätzlich unterschiedlichen gesellschaftlichen Bedingungen – den Klassen- und Eigentumsverhältnissen, dem Charakter des Staates, der Wirkungsweise der ökonomischen Gesetze u.a.m. – begründet sind.

  • Während die sozialistische Wirtschaftsführung auf die Ausnutzung der dem Sozialismus eigenen Vorzüge und Triebkräfte und damit auf die volle Entfaltung der Initiative und Schöpferkraft des Menschen sowie seiner Persönlichkeit gerichtet ist, verstärkt das kapitalistische Management Ausbeutung, soziale Unsicherheit und wirtschaftliche Abhängigkeit aller Werktätigen.
  • Die prinzipielle Auseinandersetzung mit dem kapitalistischen Management schließt die Analyse, Bewertung und schöpferische Nutzung bestimmter in seinem Bereich entstandener Techniken des Leitens, die sich hauptsächlich aus dem Stand der modernen Produktivkräfte ergeben, durch die sozialistische Wirtschaftsführung nicht aus.

Quelle: Wörterbuch der Ökonomie des Sozialismus, Dietz Verlag Berlin, 1984, S.824-826. (gekürzt und bearbeitet von Sascha)

 



Wirtschaftspolitik der Sowjetunion unter Stalin

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Was ist das sowjetische Wirtschaftssystem?

  1. Machtfrage: Die Klassenmacht der Kapitalisten und der Gutsherren ist gestürzt und durch die Macht der Arbeiterklasse und der werktätigen Bauernschaft ersetzt;
  2. Produktionsmittel: die Produktionsinstrumente und -mittel, der Boden, die Industriebetriebe usw. sind den Kapitalisten genommen und der Arbeiterklasse und den werktätigen Bauernmassen übereignet;
  3. Planwirtschaft: die Entwicklung der Produktion ist nicht dem Prinzip der Konkurrenz und der Sicherung kapitalistischen Profits untergeordnet, sondern dem Prinzip planmäßiger Leitung und systematischer Hebung des materiellen und kulturellen Niveaus der Werktätigen;
  4. Lebensniveau: das Volkseinkommen wird nicht im Interesse der Bereicherung der Ausbeuterklassen und ihres zahlreichen parasitären Anhangs verteilt, sondern im Interesse systematischer Hebung der materiellen Lage der Arbeiter und Bauern und der Erweiterung der sozialistischen Produktion in Stadt und Land;
  5. Erweiterung der Produktion: die systematische Verbesserung der materiellen Lage der Werktätigen und die ununterbrochene Steigerung ihrer Bedürfnisse (der Kaufkraft), die die ständig wachsende Quelle der Produktionserweiterung sind, sind für die Werktätigen eine Garantie gegen Überproduktionskrisen, gegen eine Zunahme der Arbeitslosigkeit und des Elends;
  6. Herrschaft der Arbeiterklasse: die Arbeiterklasse und die werktätige Bauernschaft sind Herren des Landes, sie arbeiten nicht für die Kapitalisten, sondern für ihr eigenes werktätiges Volk.

Quelle: J.Stalin: Politischer Rechenschaftbericht an den XVI.Parteitag. In. J. Stalin, Werke, Dietz Verlag Berlin, 1954, S.281f. (Zwischenüberschriften eingefügt von Sascha)

pdfimage Das kapitalistische China
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Erstveröffentlichung am 16. Juni 2019 in Sascha‘s Welt. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Weitere Artikel von Sascha
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Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
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└ Schlagwörter: Albanien, AmericanRebel, China’s rote Fahnen, Chinesische Plagiate, chinesische Verfassung, Dänemark, Das kapitalistische China, Die chinesischen Reformen, Ein „gereinigter“ Kapitalismus, Ein Land der Milliardäre, Es ist sehr gut, Forbes, Ist das etwa sozialistisch?, Jack Ma, Kirgisien, kommunistische Gesellschaftsordnung, Lernbereitschaft der Chinesen, Mao, Milliardäre, reich zu sein…, Russland, Sowjetunion, Stalin, Türkei, UdSSR, Unternehmensriese „Alibaba“, Wáng Jiànlín
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Sep.01
on 1. September 2019
Veröffentlicht in: Thomas Schlaack
Volkskorrespondent

Thomas Schlaack
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Die Wahrheit über den Hitler-Stalin Pakt –
Hat Stalin den Sozialismus verraten?

Thomas Schlaack

Auch zum diesjährigen Antikriegstag werden wir, wenn überhaupt, kaum etwas von der Roten Armee hören die uns vom Hitler-Faschismus begreit hat. Immer wieder hören wir über die angeblichen „Gräultaten“ der Sowjetunion. Spitze dieses Eisberges ist immer Stalin und häufig der Nichtangriffsvertrag zwischen Nazi-Deutschland und der Sowjetunion von 1939. Bourgeoisie-Verbände der BRD trällern fröhlich das Lied der „Sowjetischen-Mitschuld“ um ihre eigene Schuld zu relativeren. Aber auch die Linke und die DKP blasen in das gleiche Horn!

Ich möchte Euch dazu auf diese Doku der KI & KPD von 2015 hinweisen, sie fußt auf den historischen Tatsachen und Wahrheiten. Es wurde nichts hinzugedichtet – nichts uminterpretiert – sondern einfach die Geschichte genommen wie sie ist.
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Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg!……
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Geht am 1. September auf die Staße und sagt
den Herrschenden was wir von ihren Kriegsplänen halten!

 

Die Wahrheit über den Hitler-Stalin Pakt - Hat Stalin den Sozialismus verraten?

 

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Für den Inhalt dieses Artikels ist ausschließlich die Autorin bzw. der Autor verantwortlich.
Veröffentlichungen sind nur angeschlossenen Medien der Gruppe-Volkskorrespondenz gestattet.

 

└ Schlagwörter: 1. September, AmericanRebel, Antikriegstag, Arbeit Zukunft, BRD, DDR, Deutschland, DKP, Eisberg, Faschismus, Gräultaten, Hetze, Hitler-Diktatur, Hitler-Stalin-PaktHitler, Krieg, Kriegspläne, Lügen, Nichtangriffsvertrag, Sowjetunion, Stalin, Tote Armee, Wahrheit
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Aug.31
on 31. August 2019
Veröffentlicht in: Arbeit Zukunft

Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands

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Antikriegstag 2019 –
Frieden! Arbeit, Wohnung, Auskommen und gleiche Rechte für alle!

Gegen massive Aufrüstung und wachsende Kriegsgefahr durch die Politik von Kapital, Bundesregierung und Nato!

2014 betrug der deutsche Kriegshaushalt 32,4 Mrd. Euro, 2019 rund 43,2 Mrd. Bis 2024 soll er auf 60 Mrd. Euro ansteigen! Damit würden aber erst 1,5 Prozent vom BIP erreicht. Kriegsministerin Annegret „Kampf-Knarrenbauer“ fordert vehement 2% des BIP. Das wären rund 80 Mrd. Euro! Jeder Cent davon fehlt bei Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, im Umweltschutz. Arbeiterinnen, Arbeiter, Angestellte, Erwerbslose, nein, alle Menschen sind bedroht von dem Kriegs- und Rüstungswahnsinn! Stoppen wir die Erhöhung des Kriegshaushaltes!
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NEIN zur Aufrüstung!

Sie liefern immer mehr Waffen – für Rüstungs- und Ölprofite, für Einfluss und Kontrolle

Deutschland war 2014-2018 viertgrößter Waffenexporteur. Gegen alle Beteuerungen der Bundesregierung, vor allem der SPD, auf Grund „schärferer“ Exportregeln keine Waffen mehr in Kriegsgebiete zu liefern, wuchs der deutsche Waffenexport um 13%, weltweit dagegen nur um 7,9%. Was noch schlimmer ist: Viele dieser Waffen werden direkt in die Kriegsbrandherde am Golf geliefert.

Deutscher Rüstungsexport life! Militär der saudischen Kopf-ab-Diktatur mit G36-Gewehren von Heckler&Koch.(CC BY-SA 2.0, Al Jazeera English)

Aber das reicht ihnen nicht. Annegret Kramp-Karrenbauer will über „europäische Kooperation“ die angeblich „starren“ Exportregeln aufweichen, damit man noch mehr Waffen exportieren kann. Jubel in der Rüstungsindustrie!

Millionen Menschen werden Opfer dieser Rüstungsexporte. Sie sterben, sie werden vertrieben, sie kommen auf der Flucht um. Schaffen sie es hierher, sind Flüchtlinge rassistischer Hetze und faschistischer Gewalt ausgesetzt.
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Wir sagen deshalb NEIN zu Waffenexporten!

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Verschärfte Konkurrenz der Großmächte

Seit Jahren verschärft sich der Kampf der Großmächte USA, Russland und China um Macht und Einfluss, Beherrschung Ausbeutung. EU und Bundesregierung mischen dabei ohne Skrupel mit. Wir sehen aktuell diese Kämpfe um Vorherrschaft in Syrien, in Venezuela, am persischen Golf, in Jemen – alles auf dem Rücken der Völker! Besonders rücksichtslos und aggressiv geht der US-Imperialismus vor. Unter Präsident Trump hat sich dieses aggressive Vorgehen noch verschärft. Auch wenn die Bundesregierung immer wieder Unzufriedenheit über Trump äußert – sie macht doch mit und ordnet sich unter.
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Imperialisten – Hände weg vom Iran!

In der aktuell sich zuspitzenden Aggression der USA gegen den Iran will die deutsche Kriegsministerin Kramp-Karrenbauer allen Ernstes die Bundesmarine in die Straße von Hormus schicken und unser Land so in den hochgefährlichen, von US-Präsident Trump aufgeheizten Konflikt hineinziehen. Sie konnte ihr brandgefährliches Vorhaben bis jetzt nicht durchsetzen. Setzen wir uns dafür ein, dass das so bleibt.

Zudem haben die USA ihre Kriegszentrale in Deutschland: Vom EUCOM in Stuttgart werden die Kriegseinsätze gesteuert, von der US-Airbase Ramstein starten Drohnen weltweit zu Kriegseinsätzen und in Büchel lagern die US-Atomsprengköpfe. Das macht Deutschland auch zu einem wichtigen Ziel im Kriegsfall. Wir verlangen die Schließung dieser Einrichtungen und den Abzug der US-Army! Ein Krieg der USA gegen den Iran darf nicht von Deutschland aus geführt werden.
Deshalb:

NEIN zum Krieg gegen den Iran

Kein Krieg von deutschem Boden! Schließung der US-Kriegszentralen!
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Das reicht ihnen nicht!

Gewisse Leute, die in Berlin das Sagen haben, lassen immer öfter die verharmlosenden Worthülsen fallen, die viele Menschen sowieso wegen ihrer Verlogenheit hassen. Bezüglich des brandheißen und blutigen Konflikts in Libyen forderte ein gewisser Johann Wadephul, Vize-Fraktionschef der CDU/CSU im Bundestag einen weiteren Einsatz der Bundeswehr, eine „UNO-Stabilisierungsaktion“. Zur Frage, ob auch Deutschland Truppen schicken solle, sagte Wadephul im Deutschlandfunk wörtlich: „Ja, selbstverständlich! Das ist aus meiner Sicht vollkommen klar. Wenn man so eine Initiative ergriffe, dann müsste man auch dabei sein.“ Das ist deutlich! Noch mehr deutsche Soldat/innen an die Fronten – gegen die massive Ablehnung solcher Kriegseinsätze im Volk! Dabei beteiligt sich die Bundeswehr mit rund 3300 Soldaten bereits an 11 Auslandseinsätzen. Die katastrophalen Ergebnisse dieser verantwortungslosen Politik kann man z. B. in Afghanistan sehen: Nicht etwa Frauenbefreiung oder Bildung, sondern Zerstörung, Ruinierung des Landes, es herrscht brutaler Krieg!

Wir sagen NEIN zu allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr!
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Atomkrieg wird wieder wahrscheinlicher!

Schon vor der Kündigung des INF-Vertrages über atomare Mittelstreckenraketen durch Trump haben die USA und Russland neue, wirksamere Raketen und Atomsprengköpfe entwickelt. Mit der Kündigung eskaliert dieser Rüstungswettlauf. In Europa besteht wieder die reale Gefahr, zum atomaren Schlachtfeld zu werden. Die Bundesregierung erlaubt aber ungerührt die Stationierung von US-Atomsprengköpfen in unserem Land und macht es damit zur Zielscheibe. Diese Sprengköpfe soll übrigens im (Atom-)Kriegsfall die Bundeswehr ins Ziel fliegen.

INF-Vertrag kaum gekündigt: US-Militär testet neue Mittelstreckenraketen. Foto: US Army

Die Merkel-Regierung weigert sich zudem, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen, der auf der UN-Generalversammlung 2017 von über 100 Ländern verabschiedet wurde. Das reicht dem US-Imperialismus trotz alledem nicht. Trump fordert herrisch: Mitmachen Deutschland! Sofort 2 % vom BIP für das Militär!

Wenn jetzt Trump deshalb mit dem Abzug der US-Truppen aus Deutschland droht, ist unsere Antwort: Dann geht doch! Wir brauchen keine US-Truppen in Ramstein, keine Atomwaffen in Büchel, keine US-Komandozentralen in Stuttgart …
Das Geld für die US-Stützpunkte kann sehr gut woanders gebraucht werden. Für Kita´s, für Schulen, für Universitäten, für niedrige Mieten, für bessere Renten. Deshalb auch unsere Forderung:

Raus aus der NATO!
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Wer zahlt für das alles die Zeche?

Millionen hart arbeitende Menschen aller Sparten und Berufe! Ihre Steuern und Sozialabbau mästen den wachsenden Kriegsetat, Jugend (oft ohne andere Perspektive!) stellt immer mehr Soldat/innen, die immer mehr Kampfeinsätze mit Gesundheit oder Leben bezahlen. Die Wehrpflicht führen die Herrschenden „bei Bedarf“ ganz schnell wieder ein. Dann träfen die Kriege die ganze Jugend – zwangsweise. NEIN zu sagen und aktiven Widerstand gegen diese Entwicklung zu leisten, auch in den Gewerkschaften, das ist für Arbeiterinnen, Arbeiter, Angestellte, für alle Menschen absolut legitim.
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1. September – Antikriegstag!

Vor 80 Jahren überfiel Hitlers-Nazi-Deutschland die Völker – mit katastrophalen Folgen für die Welt und dieses Land! Deshalb: Beteiligen wir uns an den Aktionen! Die Kriegsgefahr war noch nie so hoch! Uns drohen immer schärfere Kriege für Öl, Profit, für brutale Unterwerfung und Ausbeutung der schwächeren Länder. Das sind nicht unsre Kriege!
Diese Kriege haben ihre Ursache direkt im Kapitalismus. Deshalb ist Erfolg im Kampf um den Frieden letztendlich nur möglich im Kampf gegen dieses Gesellschaftssystem.

Den Ersten Weltkrieg beendeten vor 100 Jahren Arbeiter und Soldaten mit ihrem militanten Widerstand. Ihr Aufstand in Wilhelmshaven und Kiel breitete sich aus wie ein Lauffeuer durch das ganze Land und mündete in der Novemberrevolution. Diese erreichte zwar nicht ihr sozialistisches, antikapitalistisches Ziel, stürzte aber das reaktionäre Kaiserreich.
Ein nach wie vor aktuelles Vorbild für alle arbeitenden Menschen! In diesem Sinne:

  • Alle Gemeinsam gegen das Kapital!
  • Hände weg vom Iran! Kein Krieg, keine Bundesmarine an den Golf!
  • NEIN zu Atomwaffen! Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen!
  • Raus aus der NATO!

Erstveröffentlichung am 31. August 2019 in Arbeit Zukunft online. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
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Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
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Aug.30
on 30. August 2019
Veröffentlicht in: Arbeit Zukunft, Diethard Möller

Diethard Möller

Rechtsterrorismus –
„Das Volk dazu bringen, den Staat um größere Sicherheit zu bitten!“

Diethard Möller

Rechtsterrorismus hat in der Bundesrepublik eine lange Tradition. Schon bei der Gründung der BRD gab es erste rechte und faschistische Gruppen, die auch vor Terror und Mord nicht zurückschreckten. Sie wurden sogar mit Unterstützung des Staates, der USA und der NATO aufgebaut.

So entstand 1948 die „Kampfgruppe die Unmenschlichkeit“ (KgU). Ihre Aufgabe Zersetzung und Terror gegen die DDR. In dieser Gruppe sammelten sich Antikommunisten aller Schattierungen (CDU, SPD, Rechte) und auch Rechtsterroristen. Zu den Gründern und Leitern der KgU gehörte unter anderem Ernst Benda (CDU), der auch Lizenzträger der Alliierten Kommandantur für die KgU war. Zur Belohnung wurde er später Innenminister und ab 1971 bis 1983 Präsident des Bundesverfassungsgerichtes. Zu den Kampfmitteln der KgU gehörte Terror: So legte diese „Kampfgruppe“ in der DDR Kaufhausbrände mit Phosphorampullen während der Öffnungszeit; Schienen wurden gesprengt, Mordpläne gegen Funktionäre der SED geschmiedet und Todeslisten angelegt. Dazu betrieb die Gruppe Spionage und erhielt dafür Geld vom CIA und anderen Geheimdiensten.

Das „Celler Loch“ Foto: Hundehalter, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41887576

Ab 1950 wurden in allen westeuropäischen Staaten Terrorgruppen von den USA, dem CIA und den betreffenden Staaten aufgebaut. Die Geheimtruppe hatte den Tarnnarmen „Gladio“. Ein Ausbildungszentrum war in Bad Tölz in Bayern. Diese Gruppen legten geheime Waffenlager an, übten Guerillakampf und planten Anschläge. Wikipedia berichtet: „Die Existenz der Organisation wurde aufgedeckt, als im Juli 1990 der italienische Untersuchungsrichter Felice Casson im Rahmen seiner Untersuchungen von Terroranschlägen im Archiv des Geheimdienstes SISMI Dokumente fand, die auf eine geheime Organisation namens Gladio hinwiesen. Im August 1990 informierte Premierminister Giulio Andreotti die Öffentlichkeit erstmals über die Existenz einer solchen Organisation…“ Angeblich war Gladio für einen Krieg nach einer Besetzung durch die UdSSR geschaffen, doch tatsächlich verübte diese Gruppe, in der auch Faschisten ihren Platz fanden, Terroranschläge, um sie den „Linken“ in die Schuhe zu schieben. Der Rechtsextremist Vincenzo Vinciguerra sagte dazu: „Man musste Zivilisten angreifen, Männer, Frauen, Kinder, unschuldige Menschen, unbekannte Menschen, die weit weg vom politischen Spiel waren. Der Grund dafür war einfach. Die Anschläge sollten das italienische Volk dazu bringen, den Staat um größere Sicherheit zu bitten.“ Ziel war also der Abbau demokratischer Rechte, der Aufbau eines Polizeistaates bis hin zur offenen Diktatur. Das erinnert doch sehr an den aktuellen „Anti-Terror-Kampf“, der jedes mal in einen Abbau demokratischer Rechte sowie mehr Polizei- und Überwachungsstaat mündet.

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In Deutschland wurden die Aktivitäten von Gladio nie wirklich aufgedeckt. In trauter Eintracht verhinderten dies alle „staatstragenden Parteien“. Doch auch in Deutschland gab es solche Terroranschläge wie beispielsweise das so genannte „Celler Loch“. Am 25. Juli 1978 verübte der niedersächsische Verfassungsschutz einen Sprengstoffanschlag auf die Justizvollzugsanstalt Celle. Es wurde ein Loch in die Außenmauer gesprengt. Direkt beteiligt waren die „Anti-Terror-Einheit“ GSG 9, die niedersächsische Landesregierung unter Ernst Albrecht (CDU) sowie die Anstaltsleitung. Angeblich wussten das Bundesinnenministerium als vorgesetzte Behörde der GSG 9, das Bundesamt für Verfassungsschutz, die Bundesregierung und die niedersächsische Landespolizei nichts von dieser Terroraktion. Das Ziel war es, dies der RAF in die Schuhe zu schieben.

Gedenkveranstaltung und Demonstrationszug 25 Jahre Oktoberfestattentat, München, Foto: Rufus46, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17736406

Am 26. September 1980 wurde am Haupteingang des Oktoberfests in München ein Bombenattentat verübt, bei dem 12 Menschen ermordet und 213 verletzt wurden, 68 davon schwer. Angeblich war dieser Terroranschlag das Werk eines Einzeltäters, Gundolf Köhler. Köhler war jedoch bei der faschistischen Wehrsportgruppe Hoffmann aktiv. Diese wurde nach vielen Jahren, in denen sie Kampfübungen unter den Augen der Polizei durchführte und fortschrittliche, linke Kräfte terrorisierte, im Januar 1980 verboten. Mehrere Zeugen sagten aus, dass Köhler nicht allein war. Auch Mitglieder der Wehrsportgruppe erklärten, dass sie beteiligt waren. Solche spuren wurden entweder nicht verfolgt oder für „unglaubwürdig“ erklärt. Beweismittel werden bei solchen terroristischen Anschlägen sehr lange aufbewahrt. In diesem Fall wurden sie vom Bundeskriminalamt jedoch bereits 1997 heimlich vollständig vernichtet. Als 2010 Anwälte von Opfern eine mittlerweile möglich gewordene DNA-Analyse beispielsweise von 47 Zigarettenkippen aus den Aschenbechern von Köhlers Auto, die zu sechs verschiedenen Sorten gehörten, forderten, war das nun nicht mehr möglich. Dabei zeigen diese Kippen, dass Köhler nicht allein zum Ort des Terroranschlages fuhr. Zudem waren V-Leute des Verfassungsschutzes in der Wehrsportgruppe Hoffmann und in ihrem Umfeld aktiv. Der Bundesverfassungsschutz weigerte sich jedoch deren Berichte, in denen es auch um das Oktoberfestattentat ging, herauszugeben.

Auch nach dem Verbot verübten Mitglieder der Wehrsportgruppe Hoffmann Terroranschläge. So ermordeten sie am 19. Dezember 1980 den jüdischen Verleger und ehemaligen Vorsitzenden der israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, Shlomo Levin, und seine Lebensgefährtin Frieda Poeschke in Erlangen. Andere Mitglieder der Hoffmann-Gruppe verübten 1982 fünf Banküberfälle durchführte und danach mehrere Autobombenanschläge auf Angehörige der US-amerikanischen Streitkräfte in Deutschland.

Als in Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen zwischen 1990 und 1993 Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und auf Häuser mit türkischstämmigen Bewohnern verübt wurden, wobei viele Menschen starben, versprach der deutsche Staat „rückhaltlose Aufklärung“. Zugleich verweigerte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) eine Teilnahme an den Trauerfeiern in Mölln und Solingen mit der Begründung, er wolle keinen „Beileidstourismus“! Der rechte Terror wurde als Argument genutzt, um den Staatsapparat (Polizei und Verfassungsschutz) aufzurüsten und Gesetze wie das Asylrecht zu verschärfen. Man kam also den Pogromstimmungen entgegen. Aufgeklärt wurde jedoch wenig. Zwar wurden die Täter teilweise vor Gericht gestellt und verurteilt. Zusammenhänge, Netzwerke wurden jedoch ausgeblendet. Es waren immer „Einzeltäter“.

Als der NSU von 1999 bis 2011 eine Mordspur quer durch Deutschland legte (10 Morde, 43 Mordversuche, 4 Sprengstoffattentate, 15 Raubüberfälle) haben die sogenannten Sicherheitsbehörden (Polizei, Verfassungsschutz) zum einen nichts gemerkt und zum anderen die Opfer des rechten Terrors als angebliche Drogenhändler, Mafiosi usw. verfolgt. Polizei und Medien sprachen nur von „Dönermorden“. Als dann durch den bis heute ungeklärten „Selbstmord“ von Bönhardt und Mundlos der NSU aufflog, wurde von Bundeskanzlerin Merkel 2012 wieder einmal eine „vollständige Aufklärung“ versprochen. Doch die gab es nie. Die Bundesanwaltschaft beschränkte sich darauf, Bönhardt, Mundlos und Beate Zschäpe zu „Alleintätern“ zu machen. Bei den bis zu 200 Unterstützern des NSU wurde nie ernsthaft nach Verbindungen und einem Netzwerk gesucht. Akten des Verfassungsschutzes wurden geschreddert. Rechtsradikale V-Leute des Verfassungsschutzes wurden mit bis zu über 200.000 DM vom Verfassungsschutz unterstützt und bauten damit die Organisationen auf, aus denen der NSU hervorging. In Kassel war ein Verfassungsschutzmitarbeiter bei einem Mord vor Ort, hörte und sah aber nichts. Merkwürdigerweise war dieser VS-ler in seinem Dorf als „Klein-Adolf“ bekannt. Sein Aufgabe war die Führung rechtsradikaler V-Leute! Und das Gesamtergebnis: Ein rechtsterroristisches Netzwerk gab es angeblich nicht! Dafür wurden Polizei und Verfassungsschutz erneut verstärkt und ihre Überwachungsrechte massiv ausgebaut.

Mit dem Auffliegen des rechtsterroristischen Bundeswehroffiziers Franco A. kam erneut ein rechtsterroristisches Netzwerk an das Tageslicht. Er wurde im April 2017 wegen der Planung von Attentaten auf Politiker und fortschrittliche Kräfte verhaftet. Mit der falschen Identität eines Flüchtlings wollte er Anschläge durchführen. Obwohl die Generalbundesanwaltschaft deswegen Anklage erhob, sah das Oberlandesgericht Frankfurt „keinen hinreichenden Tatverdacht“. Daher ist Franco A. seit November 2017 wieder frei.


In diesem Zusammenhang wurden im August 2017 Wohnungen und Büros von sechs „Preppern“ (von engl. prepare – vorbereiten) im Nordostdeutschland durchsucht. Sie waren in einer Gruppe „Nordkreuz“ zusammengeschlossen und hatten Listen von Linken angelegt, die sie in einem Krisenfall, bei dem der Staatsapparat zusammenbricht, gefangen nehmen und exekutieren wollten. Waffenlager wurden gefunden. Der Focus berichtet von einer Untergrundarmee. Zeugen sagten aus, dass es konkrete Planungen für einen „Tag X“, Politiker „zu einem Ort mit Tötungsabsicht“ zu verbringen“, gab. Unter den Beschuldigten befindet sich ein Kriminalpolizist und ein Rechtsanwalt. Die Bundesanwaltschaft bezog die zuständige Polizei von Mecklenburg-Vorpommern nicht in die Hausdurchsuchungen mit ein, da sie ihr misstraute. Auch der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern bekam Informationen erst, als die Hausdurchsuchungen kurz bevor standen. Man befürchtete, das rechtsterroristische Netzwerk könne gewarnt werden. Denn zu dem Netzwerk gehörten unter anderem ein SEK-Polizist und ein ehemaliger Soldat, der zu dieser Zeit eine Reservistenkompanie führte, die am Einsatz beim G20-Gipfel in Hamburg teilnehmen sollte. Die Ermittlungen schleppen sich seither dahin. Unter anderem hat ein Oberstleutnant des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) Angehörige der Krisenreaktionsstreitkräfte (KSK), die in dieser Szene beteiligt waren, vor Hausdurchsuchungen gewarnt. Er ist jetzt beim Amtsgericht Köln angeklagt.

Wie schon diese Ereignisse zeigen, ist diese Truppe nicht allein. Es gibt weitere Prepper-Netzwerke, die mit dem „Nordkreuz“ verbunden sind. Sie sind über ganz Deutschland verbreitet bis nach Österreich und in die Schweiz. Führende Figur in allen diesen Netzwerken ist nach Recherchen der TAZ und von Focus ein Mann mit dem Decknamen „Hannibal“. Mit bürgerlichem Namen heißt er André S. und ist Soldat beim KSK in Calw. Er ist Gründer des Vereins „Uniter“, in dem sich KSK-Elitekämpfer und Bundeswehroffiziere organisieren. Bei ihm laufen einige Fäden zusammen. Geschützt wird er nach Angaben der TAZ vom MAD, der ihm Warnungen zukommen lässt – siehe oben. Nach den Hausdurchsuchungen vor allem in Mecklenburg-Vorpommern gab der dortige CDU-Innenminister Lorenz Caffier (CDU) Entwarnung: Es gibt kein Problem!

Und hier schließt sich der Kreis zum Ausgangspunkt: Der mittlerweile aus der Haft entlassene Franco A. war Mitglied der Gruppe Süd dieses Netzwerkes, an dem Polizisten, Bundeswehrsoldaten, Beamte, Mitarbeiter des Verfassungsschutzes, Unternehmer usw. beteiligt sind. Und er war aktiv in diesem Netzwerk. Er nahm an einem konspirativen Treffen im Schützenverein in Albstadt teil, bei dem die Handys im Auto gelassen werden mussten. Er besorgte neue Mitglieder für die Gruppe, denen er erzählte, es handele sich um eine besondere Gruppe in der Bundeswehr. Unter anderem warb er einen Waffenhändler, bei dem er Waffenteile gegen bar gekauft hatte, damit sein Name nicht registriert wird.
Als Franco A. aufflog, liess „Hannibal“ sofort alle Chats in den Gruppen Nord, Süd, West und Ost löschen. Spuren sollten verwischt werden.

Bei den weiteren Ermittlungen kam heraus, dass die Gruppe so genannte „safe houses“ im ganzen Bundesgebiet hatte, darunter auch die KSK-Kaserne in Calw, die man im Krisenfall in die Gewalt des Netzwerkes bringen wollte.

Mittlerweile hat André S. das KSK verlassen Beim Generalbundesanwalt gilt er nicht als „Beschuldigter“, sondern nur als Zeuge. Bei einer Befragung von Christof Gramm, dem Leiter des MAD, Mitte November 2018 im Bundestag, sagte der: „Wir haben keine gewaltbereiten Rechtsextremisten festgestellt.“ Und: „Eine Vernetzung von gewaltbereiten Extremisten innerhalb der Bundeswehr findet daher auch nach unserer Wahrnehmung nicht statt.“

Zeitgleich ist übrigens auch bekannt geworden, dass sowohl der NSU wie auch der islamistische Attentäter Anis Amri, dasselbe Pistolenmodell Erma, Modell EP 552, Kaliber .22 verwendeten. Und, welch ein Zufall, in beiden Fällen die Waffe auf dem gleichen Wege über zwei Stationen am Bodensee und in der Schweiz besorgt wurde. Beide Waffen haben eine ähnlich Seriennummer. Nimmt man dazu, dass der Verfassungsschutz über seine V-Leute von den Mordplänen hätte wissen können, und Amri inhaftiert war, aber wieder frei gelassen wurde, dass kurz vor seinem Attentat seine Beobachtung eingestellt wurde, so reiht sich das nahtlos in den Umgang mit den rechten Terrornetzwerken ein.

In diese unendliche Reihe von rechtsterroristischen „Einzelfällen“ reiht sich der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke vom 2. Juni 2019 nahtlos ein. Die Polizei Hessen verkündete umgehend, sie sehe kein rechtsradikales Motiv. Das erinnert an die Skandale der letzten Monate, wo Polizisten aus Hessen Drohnachrichten an eine Rechtsanwältin schickten, die NSU-Opfer vertrat. Dabei kam nebenher raus, dass es in der hessischen Polizei ein rechtsradikales Netzwerk gibt, das untereinander Hitlerbilder und Hassbotschaften austauscht und zudem Verbindungen zu dem rechtsradikalen Netzwerk hat, dass sich in dem Verein Uniter gebildet hat. Nur wenige Tage später kam heraus, der Täter ist rechtsradikal, gehört in das Umfeld der immer noch legalen rechtsterroristischen Gruppe Combat 18 und es gibt Verbindungen zu Uniter und Nordkreuz. Trotz aller dieser Verbindungen wird er von der Polizei als „Einzeltäter“ gehandelt. Mittlerweile gibt man zu, dass es eventuell einen Mittäter gegeben hat.

Ebenso wurde bekannt, dass die oben genannte Nordkreuzgruppe mit ihren Ablegern Südkreuz und Westkreuz eine Todesliste mit 25.000 Personen führte. Sie hatten massenhaft Leichensäcke und Löschkalk gehortet, um für den Fall eines rechtsradikalen Putsches durch diese Gruppen, für die Ermordung tausender gerüstet zu sein. Bis heute weigern sich einige Bundesländer die Menschen, die auf dieser Liste stehen, zu informieren. Angeblich besteht keine konkrete Gefahr! Nun ja! Es waren ja einige Soldaten, Offiziere, Verfassungsschützer, Geheimdienstler, Polizisten, Juristen usw. in diesen Gruppen aktiv. Dann kann alles nicht so schlimm sein?

Man sieht also, die rechtsterroristische Blutspur zieht sich durch die gesamte Geschichte der Bundesrepublik. In allen Fällen gibt es Verstrickungen mit Polizei, Verfassungsschutz, Geheimdiensten und anderen Teilen des Staatsapparates.

Das sind ganz viele „Einzelfälle“, soll uns da eingeredet werden. Merkwürdig! So viele Einzelfälle? Und dann noch alle mit Verbindungen? Dabei haben wir nur die wichtigsten rechts-terroristischen Umtriebe nachgezeichnet, sonst würde die gesamte Zeitung nicht ausreichen, um alles zu dokumentieren.

Ziehen wir die Kreise weiter und verbinden diese „Einzelfälle“ mit dem Skandal um Hans-Georg Maaßen und seine rechten Verschwörungstheorien, mit dem geheim geplanten Vortrag der baden-württembergischen Verfassungsschutzpräsidentin Bube bei der AfD, um die Nicht-Aufklärung der NSU-Morde und des dabei sichtbar gewordenen rechts-terroristischen Netzwerke, mit den Millionen Euro, die die AfD vom Großkapital auf dubiosen Wegen erhalten hat, mit den zahllosen großen und kleinen Skandalen der letzten Jahre, dann wird aus den „Einzelfällen“ ein System, bei dem der Staatsapparat eng mit dem rechten Sumpf verbunden ist, diesen schützt und für seine Zwecke benutzt. Für diesen Staat sind Nazis und Rechtsterroristen notwendige Hilfstruppen im Kampf um den Machterhalt – gegen das eigene Volk, vor allem seine fortschrittlichen und revolutionären Kräfte.

Für diesen Staat und das herrschende Kapital sind Rassisten, Faschisten und Rechtsterroristen in mehrerer Hinsicht wichtig:

  • Zur Spaltung der Arbeiterklasse und des Volkes durch Hetze und Hass. „Spalte und herrsche!“ – wie schon ein altes Sprichwort aus der Zeit des römischen Reiches sagt.
  • Zum Kampf gegen fortschrittliche und revolutionäre Kräfte, aber auch gegen jeden Widerstand, zur Erzeugung von Angst und Einschüchterung.
  • Zum Abbau demokratischer Rechte – angeblich als Antwort auf den rechten Terror.
  • Zur Militarisierung der Gesellschaft, zur Hetze gegen andere Völker und Nationen.

Für Kriege braucht man „Untermenschen“ oder Feindbilder, damit es „moralisch“ gut ist, solche Bösewichter zu ermorden.

Es ist daher wichtig, mit aller Kraft gegen die rechte Gefahr zu kämpfen. Aber es ist auch klar: Wer Faschismus und rechten Terror wirksam bekämpfen will, der muss auch das kapitalistische System ins Visier nehmen. Nur in einer Gesellschaft, in der nicht eine kleine reiche Minderheit alles hinter der demokratischen Fassade beherrscht, können die Wurzeln des Faschismus Schritt für Schritt beseitigt werden. Daher gehören der Kampf gegen den Faschismus und der Kampf für eine sozialistische Gesellschaft zusammen!

Erstveröffentlichung am 27. August 2019 in Arbeit Zukunft online. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
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Aug.29
on 29. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, ANF News

Firatnews Agency
Kurdische Nachrichtenagentur

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Kurdisch an Schulen in Rheinland-Pfalz

An fünf verschiedenen Rheinland-Pfälzischen Schulen wird es nach den Sommerferien Kurdischunterricht für Muttersprachler/innen geben. Bis zum 30. September laufen die Einschreibefristen.

Nach den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg und Baden-Württemberg gibt es nun auch in Rheinland-Pfalz Kurdisch-Unterricht für Muttersprachler/innen an staatlichen Schulen. Der Unterricht beginnt nach dem Ende der Sommerferien in Rheinland-Pfalz auf acht verschiedenen Klassenstufen mit bisher 91 Schülerinnen und Schülern.
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Ergebnis eines zehnjährigen Kampfes

Aufgrund von zehnjährigen Anstrengungen des Beirats für Migration und Integration in Mainz konnte nun endlich mit dem Unterricht Kurdisch für Muttersprachler/innen begonnen werden. Der im Bildungsministerium des Bundeslandes organisierte Unterricht wird von der Vereinigung kurdischer Eltern aktiv unterstützt.

Schüler im Kurdischunterrischt. Bild: ANF News

Schüler im Kurdischunterrischt. Bild: ANF News

Hatıra Alak von der Vereinigung Kurdischer Eltern erklärt, man werde mit dem Unterricht an sechs Schulen in Bingen und Ingelheim beginnen. Die Kinder können bis zum 30. September eingeschrieben werden. Alaks Tochter nimmt so zum ersten Mal am Kurdisch-Unterricht teil. Sprachen wie Farsi, Arabisch oder Türkisch werden bereits seit dreißig Jahren unterrichtet, berichtet sie und betont die Wichtigkeit für Kinder, die eigene Muttersprache sprechen und schreiben zu können. Das sei die Grundlage für die Annahme der eigenen Identität und Kultur. Kinder, die ihre Muttersprache beherrschen, tun sich außerdem wesentlich leichter beim Erlernen von Fremdsprachen.
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Wer kann teilnehmen?

Es können Kinder aus kurdischen Familien der Klassenstufen 1 bis 10 teilnehmen. Auch wenn an den eigenen Schulen keine Kurse angeboten werden, können sie den nächstliegenden Schulen zugeteilt werden. Wer am Sprachunterricht teilnehmen will, sollte sich mit der Vereinigung kurdischer Eltern und ihrer Schulleitung in Verbindung setzen.
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Lest dazu auch:

Kurdisch als Wahlfach an Schulen in NRW

„Eltern müssen mit ihren Kindern in der Muttersprache sprechen“

 

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Aug.27
on 27. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Dahr Jamail

Dahr Jamail

Das Umwelt-Massaker

Der Amazonas stirbt — und Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro schürt die Flammen

Dahr Jamail

Der Amazonas-Regenwald ist der größte Regenwald auf dem Planeten Erde. Er erzeugt die Hälfte des eigenen Regens und 20 Prozent aller Flüsse der Welt liegen im Amazonas-Gebiet. Er bedeckt etwa zwei Drittel der Größe der zusammenhängenden Landfläche der Vereinigten Staaten von Amerika und produziert 20 Prozent des Sauerstoffs der Welt-Atmosphäre. Dahr Jamail widmet dieser menschengemachten Umweltkatastrophe einen Beitrag im Online-Magazin Truthout.

Den Amazonas speisen mehr als 1.100 Nebenflüsse, von denen 17 länger sind als 1000 Meilen. Der Regenwald erzeugt auch „fliegende Flüsse” — massive Luftströme an Feuchtigkeit, die sich über seiner Krone entwickeln und mit den Wolken und Niederschlagsmustern über den gesamten südamerikanischen Kontinent bewegen.

Brasilien: Mehr als 70.000 Waldbrände wurden bereits im Amazonas registriert. © Day’s Edge Productions / WWF-U

Viele Wissenschaftler glauben, dass der Amazonas auf dem Planeten die wichtigste Quelle der biologischen Vielfalt ist, und Statistiken belegen dies. Allein im Rio Negro leben Tausende von Vogel- und Baumarten, schätzungsweise 2,5 Millionen Insektenarten und mindestens 3.000 Fischarten, wobei ständig neue Arten entdeckt werden. Im Durchschnitt wird jeden zweiten Tag eine neue Art entdeckt.

Und jetzt brennt der Amazonas. Nach Angaben des brasilianischen National Institute for Space Research (INPE, wie es allgemein genannt wird) vernichten Lauffeuer den Regenwald im Rekordtempo. INPE hat kürzlich erklärt, dass im Amazonasgebiet die Waldbrände um 80 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres anstiegen.

Der Rauch aus dem brennenden Regenwald hat den Himmel über Sao Paulo verdunkelt, einer Stadt, die mehr als 1.700 Meilen von den Bränden entfernt ist. Satellitenbilder zeigen, dass sich der Rauch bis zur Atlantikküste ausgebreitet hat, halb Brasilien bedeckt und sogar Teile von Paraguay, Bolivien und Peru überspannt.

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Überschreiten von Schwellenwerten

Thomas Lovejoy arbeitet seit 1965 im brasilianischen Amazonasgebiet, aber er ist der erste, der Truthout in einem Interview im Jahr 2017 sagte: „Wir haben die Oberfläche kaum angekratzt“, was unser Verständnis von diesem Regenwald anbelangt. Er war 14 Jahre lang Direktor des World Wildlife Fund in den USA und erhielt den Spitznamen „der Pate der Biodiversität“, nachdem er den Begriff „Biodiversität“ selbst geprägt hatte. Allein einer seiner Berichte führte dazu, dass mehr als die Hälfte des Amazonas-Regenwaldes unter Schutz gestellt wurde.

Während unseres Interviews warnte Lovejoy vor den kommenden Ereignissen, einschließlich der herzzerreißenden Wildfeuer, die wir jetzt sehen.

Wir können höchstwahrscheinlich mit dem Untergang des Amazonas rechnen, möglicherweise sogar noch vor 2100.
Er stellte fest, dass international vereinbarte Emissionsgrenzwerte die Katastrophe nicht verhindern werden. In einem Leitartikel für die New York Times mit dem Titel „The Climate Change Endgame“ schrieb er: „Es ist völlig klar, dass das Ziel einer 2-Grad-Celsius-Grenze für den Klimawandel hauptsächlich von dem abgeleitet wurde, was bequem und machbar schien, ohne jeden Bezug darauf, was es wirklich ökologisch bedeutet. Zwei Grad sind tatsächlich zu viel für Ökosysteme.“

Genau das zeigen die aktuellen Amazonas-Wildfeuer, denn der Planet hat sich seit Beginn der industriellen Revolution um 1,2 Grad Celsius erwärmt und wird sich eindeutig weiter erwärmen.

„Denke darüber nach, was es insgesamt bedeutet“, sagte Lovejoy, wie der Planet aussehen und sich anfühlen wird, wenn er 2 Grad Celsius erreicht (ein Maßstab, den er jetzt garantiert weit übertreffen wird). „Es bedeutet eine Welt mit einem vier bis sechs Meter höheren Meeresspiegel. Es bedeutet eine Welt ohne tropische Korallenriffe — wie wir bereits jetzt sehen können — und wahrscheinlich wird eine ganze Reihe von Schwellenwerten überschritten, die wir nicht vorhersagen können.“

Anstatt Kohlenstoff zu binden, Wasser und Niederschläge zu erzeugen, wird der Amazonas stattdessen zu einem Netto-Emittenten von Kohlenstoff.

Wenn ein tropischer Regenwald gesund ist, entzieht er der Atmosphäre CO2. Aber wenn Regenwälder durch Dürre, Waldbrände, von Menschen verursachte Brände, Kahlschläge und menschliche Entwicklungen zerstört werden, geben sie den größten Teil oder den gesamten gespeicherten Kohlenstoff wieder an die Atmosphäre ab. Die Dürre im Amazonasgebiet 2010 hat so viel Kohlendioxid freigesetzt wie die jährlichen Emissionen Russlands und Chinas zusammen, beobachteten Wissenschaftler der Universität Oxford. Angesichts zunehmender Dürre und Waldbrandmuster können wir höchstwahrscheinlich mit dem Untergang des Amazonas rechnen, möglicherweise sogar noch vor 2100.
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Bolsonaro: Der tropische Trump

Laut INPE hatte sich die Entwaldung im Amazonasgebiet bereits im Juni 2019 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um 60 Prozent als Folge der schrecklichen Umweltpolitik des rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro beschleunigt.

Foto: Niyazz/Shutterstock.com

Im vergangenen Monat bezeichnete Greenpeace Bolsonaro und seine rechte Regierung als „Bedrohung für das Klimagleichgewicht“. Wie viele Wissenschaftler warnte auch der World Wildlife Fund davor, dass der Amazonas, wenn er einen Wendepunkt erreicht, zu einer Trockensavanne werden könnte und nicht mehr in der Lage sein wird, einen Großteil der heute dort lebenden Tiere zu erhalten.

Anstatt Kohlenstoff zu binden und Wasser und Niederschläge zu erzeugen, wird der Amazonas stattdessen zu einem Nettoemittenten von Kohlenstoff. Damit wird der Planet den größten Teil von dessen Sauerstoff produzierender Funktion verlieren. Unterdessen wird der Verlust der Biodiversität des Amazonas jenseits der verheerenden Folgen für den Planeten liegen.

Bolsonaro hat kürzlich die grundlose Behauptung aufgestellt, dass Umweltorganisationen für die Waldbrände verantwortlich seien.

Bolsonaro hat wie Trump in den USA mit rasanter Geschwindigkeit daran gearbeitet, Umweltvorschriften zu beseitigen. Seit seiner Machtübernahme im Januar dieses Jahres hat er den Amazonas für Holzeinschlag, Agrobusiness und Bergbau geöffnet.

In einem besonders „trumpianischen Moment“ hat Bolsonaro kürzlich die grundlose Behauptung aufgestellt, dass Umweltorganisationen für die Waldbrände verantwortlich seien. The Guardian berichtete vor einem Kongress der Stahlindustrie in der Hauptstadt Brasilia, dass Bolsonaro sagte sinngemäß: Meiner Meinung nach sind die Brände im Amazonasgebiet von NGOs initiiert worden, weil sie Geld verloren haben. Ist ihre Absicht, Probleme nach Brasilien zu bringen?

Bolsonaro nutzte diese Rede wahrscheinlich, um seine eigentlichen Pläne für den Amazonas zu zerstreuen oder davon abzulenken. Kürzlich durchgesickerte Dokumente zeigen, dass Bolsonaro beabsichtigt, mit Hilfe von Hassreden die im Amazonasgebiet lebenden Minderheiten weiter zu isolieren und zu marginalisieren, um räuberische Projekte wie Dämme voranzutreiben, die sich verheerend auf die Umwelt auswirken würden.

Auf einer der Folien aus dem durchgesickerten Powerpointvortrag stand: „Entwicklungsprojekte müssen im Amazonasbecken durchgeführt werden, um es in den Rest des Landes zu integrieren, den internationalen Druck für die Umsetzung des sogenannten Triple-A-Projekts zu verringern. Dazu ist es notwendig, das Wasserkraftwerk Trombetas River sowie die Óbidos-Brücke über den Amazonas zu bauen und die Autobahn BR-163 bis zur Grenze zu Suriname zu realisieren.“

Daher sind die gegen NGOs gerichteten Angriffe des rechtsextremen Führers Bolsonaro wahrscheinlich Teil seiner Entwicklungspläne für den Amazonas.

Dahr Jamail, Truthout-Reporter, ist der Autor von „The End of Ice: Bearing Witness and Finding Meaning in the Path of Climate Disruption (The New Press, 2019)“, „The Will to Resist: Soldiers Who Refuse to Fight in Iraq and Afghanistan (Haymarket Books, 2009)“, und „Beyond the Green Zone: Dispatches From an Unembedded Journalist in Occupied Iraq (Haymarket Books, 2007)“. Jamail berichtete mehr als ein Jahr lang aus dem Irak sowie in den letzten 10 Jahren aus dem Libanon, Syrien, Jordanien und der Türkei und gewann unter anderem den Izzy Award und den Martha Gellhorn Award für investigativen Journalismus. Sein drittes Buch, „The Mass Destruction of Iraq: Why It Is Happening, and Who Is Responsible“, entstand zusammen mit Ko-Autor William Rivers Pitt. Jamail lebt und arbeitet in Washington State.


Dieser Artikel erschien vor Kurzem auch auf www.Rubicon. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers. Er erschien zuerst bei Truthout unter dem Titel „The amazon is dying and bolsonaro is fanning the flames“. Er wurde von Ullrich Mies aus dem ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert.
Mit freundlicher Genehmigung: „Copyright, Truthout.org. Reprinted with permission“.
Bild und Bildunterschrift teilweise oder ganz hinzugefügt von der Redaktion AmericanRebel.
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Aug.25
on 25. August 2019
Veröffentlicht in: Julius Jamal

Julius Jamal

Talkshows zu rechten Demos – Schweigen bei Unteilbar

Julius Jamal

40.000 Menschen haben gestern in Dresden gegen Rassismus, rechte Hetze und Diskriminierung demonstriert. Es war die größte Demo seit längerer Zeit in Sachsen, doch die mediale Aufmerksamkeit bleibt beschränkt. Ein Problem, das rechte Demos und Aufmärsche nicht haben.

Als vor etwas mehr als einem Jahr ein paar Tausend Rechte durch Chemnitz zogen und unverhohlen ihren Hass auf Migrantinnen, Migranten, Geflüchtete und Linke rausschrien. Gab es Talkshows und Dokumentationen im Öffentlich-Rechtlichem. Als Pegida in Dresden noch Erfolge feierte, gab es dutzende Debatten in öffentlichen und privaten Sendern. Tages- und Wochenzeitungen widmeten ihnen Leitartikel und fragten, ob man zulange die Ängste der Besorgten ignoriert habe. Das an fast jedem Montag mehr Menschen deutschlandweit gegen Pegida auf die Straße gingen, als bei den rechten Demos in Deutschland, wurde damals schon kaum thematisiert. Ähnlich wird es sich mit Unteilbar in den kommenden Tagen und Wochen verhalten, keine Talkshows, ab Montag keine Artikel mehr in den großen Zeitungen und Sondersendungen schon gar nicht. Dabei sind die Mobilisierungen gegen rechts, gegen Rassismus immer deutlich größer als alles was die Rechten auf die Beine stellen.

Unteilbar – Foto: www.unteilbar.de

Deutlich wird das bei einem Blick auf ARD und ZDF. Dazu schrieben wir vor einem Jahr: „Zwischen Oktober 2015 und März 2017 fanden 204 Sendungen der wichtigsten medialen Talkshows (Maischberger, Anne Will, Hart aber fair, Jauch, Maybrit Illner) statt. 52 der 204 Sendungen beschäftigten sich mit Flüchtlingen, häufig dominierte in den Sendungen selbst ein negativer Ton, der von den rechten und rechtskonservativen Talkshowgästen gesetzt wurde. Der häufig von Rechten zusammen genannte Themenkomplex  Flüchtlinge, Islam, Terror/IS, Populismus/Extremismus war sogar für fast jede zweite Talkshow tonangebend. Dagegen wurde der komplette Themenbereich Armut und Ungleichheit nur in 6 Sendungen behandelt. Steuerhinterziehung durch die Reichsten, ein Thema, welches im Angesicht von Panama und Paradise Papers in den letzten zwei Jahren eigentlich auf der Tagesordnung stehen müsste, kam dagegen in weniger als 3 Sendungen vor, dasselbe gilt für den Bildungsbereich. Die Themen NSU, Rassismus und rechte Gewalt waren dagegen sogar nur einmal Thema, obwohl es alleine im vergangenen Jahr mehr als 1000 Angriffe auf Flüchtlingsheime gab.“

Doch die deutschen Medien haben ein Darstellungsproblem, sie widmen der vermeintlich schweigenden rechten Mehrheit deutlich mehr Platz, als progressiven Demonstrationen, dabei geht es nicht ausschließlich um Demonstrationen gegen Rechts, sondern auch um Demonstrationen gegen Mieterhöhungen und Gentrifizierung oder für Geflüchtete, Frauenrechte und ein freies Internet. Sie alle finden sich in ein oder zwei kurzen Artikeln, die Zahlen werden genannt und vielleicht noch berichtet, welche Politiker anwesend waren und welche nicht. Größere Aufmerksamkeit wird ihnen nicht zu teil.

Dabei stellen sie den Großteil der Proteste dar, den verschwiegenen Großteil, denn jeder Naziprotest erzeugt mehr Aufmerksamkeit als die progressiven Anliegen. Jede AfD-Kundgebung mehr Debatte als Demos für Geflüchtete. Würde sich dies ändern und endlich auch verstärkt fortschrittlichen Anliegen ein Raum gegeben in Talkshows und Artikeln, die Debatten sähe anders aus.
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Erstveröffentlichung in „Die Freiheitsliebe“ am 24. August 2018. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers und des Autors.
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Über den Autor: Julius Jamal hat 2009 aus dem Wunsch, einen Ort zu schaffen, wo es keine Grenzen gibt zwischen Menschen, den Blog „Die Freiheitsliebe“ gegründet. Einen Ort an dem man sich mitteilen kann, unabhängig von Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung und Geschlecht. Freiheit bedeutet immer die Freiheit von Ausbeutung. Als Autor dieser Webseite streitet er für eine Gesellschaft, in der nicht mehr die Mehrheit der Menschen das Umsetzen muss, was nur dem Wohlstand einiger Weniger dient.

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Aug.24
on 24. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Harry Popow

Harry Popow

Soldaten für den Frieden (Teil einundzwanzig)

Leseprobe aus „Ausbruch aus der Stille…“ von Harry Popow
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Harry Popow

Hier nun die einundzwanzigste Leseprobe aus meinem neuen Buch »Ausbruch Aus Der Stille – Persönliche Lebensbilder in Umbruchzeiten«, das im Februar dieses Jahres auf den Markt gekommen ist. Bitte benutzt auch die Kommentarfunktion für Eure Kritiken und Einschätzungen.
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Notendenken am Pranger

Wer keine Fragen stellt, bleibt einseitig. Henry stellt einige Erscheinungen und Gewohnheiten in der Armee wiederholt in Frage. So das unsägliche Notendenken. Man flunkert sich etwas vor. Man will den Erfolg um fast jeden Preis, denn das bringt erst die wichtigen Pluspunkte im Wettbewerb, die Prämien und Auszeichnungen. Mit dem Abteilungsleiter ist man sich schnell einig: Da gehen wir ran. Henry wird in die Spur gesetzt. Das Ziel: Bad Frankenhausen, der Truppenteil „Robert Uhrig“. Dort beobachtet der Reporter wie ein Luchs die Vorbereitungen zum Schießen und die Munitionsausgabe. Und tatsächlich. Nur die besten Schützen werden mit ausreichender Munition (lt. Vorschrift) bedacht, die „Schlummschützen“ bekommen weniger. Der Artikel wird in der VA 16/78 gedruckt. Es macht Freude, den Notenjägern eins auszuwischen. Aber: Es fällt leicht, die Oberfläche mit der Feder zu kritisieren. Die Ursachen für „Schmuh“ liegen tiefer, sehr viel tiefer … Doch darüber liegt – wie man so sagt – der Mantel des Schweigens. Hier ist weiterhin öffentliches und offensives Bohren vonnöten.

August. „Maßstäbe so oder so“. Eine Überschrift in der VA-Nr. 36/78. Wieder einmal auf der Spur von widerwärtigem Betrug in der Ausbildung. In einer Panzerkompanie stellt Henry auf recht kriminalistische Art fest, vor einem Gefechtsschießen wurden – entgegen den Richtlinien in der Schießvorschrift – alle Ziele vorher gründlich „aufgeklärt“ und alle Richtschützen damit vertraut gemacht. Außerdem „vergaß“ man, Zielvarianten aufzubauen, ebenfalls ein Beweis für risikofreies Schießen. Nach der Veröffentlichung, bei der der Chefredakteur möglicherweise Bauchschmerzen bekommen hat, sagte dem Reporter einer, den er von der Offiziersschule her kennt und der jetzt General ist, er habe gedacht, man hätte dem Oberstleutnant Popow wegen dieses offenen und kritischen Artikels die „Beine weggesäbelt“. Monate später wurde dieser kritische Bericht in einem Buch über Probleme der Gefechtsausbildung nachgedruckt.

Ortswechsel. Wir sind in Wünsdorf, schreibt Henry Anfang August in sein Heftchen. Ein Freundschaftstreffen zwischen unserem Bataillon und einer sowjetischen Einheit. Ein Hin und Her von Fragen an der Feuerlinie. Unterschiede werden besonders empfindlich registriert. Antworten gibt es nicht immer. So fragen unsere Leute, warum die sowjetischen Soldaten nur beim Gefechtsschießen Stahlhelme tragen, wir aber immerfort, fast bei jeder Ausbildung. Unser Kommandeur winkt ab: „Wir sind nicht hergekommen, um über die Uniformen und die Trageweise von Stahlhelmen zu diskutieren …“ So einfach kann man es sich machen. Klar, er weiß keine Antwort, da es für manche Forderungen unserer Vorschriften keine plausible Erklärung gibt. Dann ein Gelage im Schießturm. Der Komsomolsekretär: „Unsere Freundschaft soll so sein wie die zwischen dem Schlosser N. S. Chrustschow und dem Tischler Walter Ulbricht.“ Jubel und Freude, Beifall. Schließlich Antreten vor dem Turm im strahlenden Licht der Scheinwerfer. Hurrarufe. Übergabe einer Bildmappe an die Freunde. Ich denke daran, dass ich vor kurzem mit einer anderen benachbarten sowjetischen Einheit mit den Komsomolzen ein ideologisches Streitgespräch organisieren wollte. Das war in Mode gekommen bei uns. Aber Emil, unser Instrukteur für Jugendarbeit im Regiment, riet ab. Die Freunde wollen das nicht. Sie halten nichts von politischen Disputen unter den Soldaten. Dagegen haben sie gute Erfahrungen besonders mit Vorträgen gesammelt. Damit stirbt wieder eine kleine Illusion. Er hat recht. Von Vorträgen über Lenin usw., die ja auch sein sollten, aber nicht ausschließlich, lassen die nicht ab. So muss es sein und fertig. Festgefahrenes! Nicht nur ich empfinde das als merkwürdig veraltet und geisttötend. Da ist er wieder – der Formalismus. Aber es geht uns ja nichts an, ist deren Sache …

Im Klub des Regiments. Forum mit dem sowjetischen Schriftsteller Alexander Bek über sein Buch „Wolokolamsker Chaussee“. Darin geht es um die Verteidigung Moskaus im 2. Weltkrieg. Der Autor war selbst Politkommissar im Panfilow-Regiment. Die literarischen Schilderungen des sogenannten Tabakmarsches sowie Erschießungen vor der Front seien nicht aus der Luft gegriffen, so der Schriftsteller. Sie seien nur in ganz bestimmten heiklen Situationen erforderlich gewesen („das befiehlt die jeweilige Stunde“), sozusagen als Erziehungsmaßnahme, um mit Gewalt einer lebensgefährlichen Panik umgehend entgegenzutreten. Das Buch habe er unter dem Druck der Ereignisse von 1942 bis 1943 geschrieben. Auflage in der Sowjetunion – eine Million.

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Zum Inhalt

Ausgangssituation ist Schweden und in Erinnerung das Haus in Berlin Schöneberg, in dem die Ziebells 1945 noch wohnen. Der Leser erfährt zunächst, wer die Eltern waren (seine Mutter stammt aus Moskau), berichtet kurz vom Evakuierungsort 1943/44 in Pommern, von der Rückkehr in das noch unter Bombenhagel liegende Berlin (Schöneberg), von den Eindrücken nach Kriegsende und vom Einleben in der neuen Gesellschaft, dabei auch von einer Begegnung der Jungen Pioniere mit Wilhelm Pieck.

Buch-Cover Ausbruch aus der Stille von Harry Popow – Mit freundlicher Genehmigung des Autors

Die Lehrzeit wird skizziert mit der Arbeit im Zwickauer Steinkohlenrevier, mit Tätigkeiten in der Geologischen Kommission der DDR und mit dem Besuch der Offiziersschule der KVP/NVA in Erfurt und in Plauen, wo er seine spätere Frau kennenlernte.

Wie lebt ein junger Offizier in der Einöde im Nordosten der DDR, welche Gedanken und Gefühle bewegen ihn? Darum geht es in den nächsten Aufzeichnungen seiner Impressionen. Seine Träume führen ihn mitunter weg vom Kasernenalltag und so nimmt er die Gelegenheit wahr, für fünf Monate im Walz- und Stahlwerk Eisenhüttenstadt als einfacher Arbeiter tätig zu sein.

Durch Versetzungen gelangt er nach Potsdam. Dabei kommen Querelen des Alltags als Ausbilder und später als Politoffizier nicht zu kurz. Ein Glücksfall für ihn, als er nach Neubrandenburg in einen höheren Stab als Redakteur berufen wird. Er beginnt ein Fernstudium als Diplomjournalist an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Inzwischen ist er längst glücklich verheiratet. Die Höhen und Tiefen eines Militärjournalisten – die zwingen ihn, vieles neu zu überdenken. Vor allem als einstiger Ausbilder gelingt es ihm, die Probleme der Soldaten immer besser zu verstehen und sie bildhaft zu schildern.

Die spätere Arbeit als Abteilungsleiter in der Wochenzeitung „Volksarmee“ macht ihm nicht nur Spaß, er nimmt auch Stellung gegen Ungereimtheiten, was ihm nach der Entlassung aus dem aktiven Armeedienst und der Tätigkeit als Journalist im Fernsehen der DDR nicht nur böse Blicke einbringt. So fährt er im September 1989 seiner Tochter nach Ungarn hinterher, um herauszukriegen, weshalb sie mit ihrem Partner abgehauen ist; er gibt ihr dabei das Versprechen, sie in keiner Weise als Tochter zu verurteilen. Nach seiner Rückkehr wird er mit einer Parteistrafe gerügt, die Wochen später angesichts der vermeintlichen Verstöße und Fehler durch die Politik nicht mehr relevant scheinen und wieder gestrichen wird. Auf Unverständnis stößt er auch bei seinen Mitarbeitern, als er nach der Teilnahme an der Dokumentarfilmwoche1988/89 in Leipzig angeblich nicht die erwarteten Schlussfolgerungen zieht.

Nach der Wende: Versuche, arbeitsmäßig Fuß zu fassen, u.a in Gran Canaria und in einer Steuerfirma. Die Suche nach Alternativen, günstiger zu wohnen, sowie die Sehnsucht nach Ruhe führt das Ehepaar nach Schweden.

Episoden aus dem Dorfleben und von vielen Begegnungen, so z.B. bei der Geburtstagsfeier einer siebzigjährigen Schwedin, machen den Alltag und die feierlichen Momente in der „Stille“ nacherlebbar. Keine der in der DDR erlebten Widersprüche und politischen Unterlassungssünden wirft den überzeugten Humanisten aus der Bahn, wogegen die Kapitaldiktatur mit ihren hörigen Medien, politische Manipulationen und Lügen im angeblich so demokratischen Deutschland ihn aufbringen – er bleibt ein Suchender, auch nach der Rückkehr im Jahre 2005 nach Deutschland. Als Rentner, Blogger, Rezensent undund Autor!

 

zum 1. Teil zum 6. Teil zum 11. Teil zum 16. Teil zum 21. Teil zum 26. Teil zum 31. Teil
zum 2. Teil zum 7. Teil zum 12. Teil zum 17. Teil zum 22. Teil zum 27. Teil
zum 3. Teil zum 8. Teil zum 13. Teil zum 18. Teil zum 23. Teil zum 28. Teil
zum 4. Teil zum 9. Teil zum 14. Teil zum 19. Teil zum 24. Teil zum 29. Teil
zum 5. Teil zum 10. Teil zum 15. Teil zum 20. Teil zum 25. Teil zum 30. Teil

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Harry Popow: AUSBRUCH AUS DER STILLE. Persönliche Lebensbilder in Umbruchzeiten. © Copyright by Harry Popow, Verlag: epubli, Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin, Erscheinungsdatum 18.02.2019, ISBN: 9783748512981, Seiten: 500, Preis: 26,99 Euro.

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Über den Autor: Geboren 1936 in Berlin Tegel, erlebte Harry Popow (alias Henry) in seinem Buch „Ausbruch aus der Stille“) noch die letzten Kriegsjahre und Tage. Ab 1953 war er Berglehrling im Zwickauer Steinkohlenrevier. Eigentlich wollte er Geologe werden, und so begann Harry Popow ab September 1954 eine Arbeit als Kollektor in der Außenstelle der Staatlichen Geologischen Kommission der DDR in Schwerin. Unter dem Versprechen, Militärgeologie studieren zu können, warb man ihn für eine Offizierslaufbahn in der KVP/NVA. Doch mit Geologie hatte das alles nur bedingt zu tun… In den bewaffneten Kräften diente er zunächst als Ausbilder und danach 22 Jahre als Reporter und Redakteur in der Wochenzeitung „Volksarmee“. Den Titel Diplomjournalist erwarb der junge Offizier im fünfjährigen Fernstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Nach Beendigung der fast 32-jährigen Dienstzeit arbeitete er bis Ende 1991 als Journalist und Berater im Fernsehen der DDR. Von 1996 bis 2005 lebte der Autor mit seiner Frau in Schweden. Beide kehrten 2005 nach Deutschland zurück. Sie sind seit 1961 sehr glücklich verheiratet und haben drei Kinder, zwei Enkel und zwei Enkelinnen.

Frühere Artikel von Harry Popow

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 Comment 
Aug.23
on 23. August 2019
Veröffentlicht in: Jakob Reimann

Jakob Reimann

20.000 Luftschläge – ein historischer Tag im Jemenkrieg

Jacob Reimann

Der Counter des Yemen Data Project überschritt heute die historische Zahl von 20.000 Luftangriffen der Saudi-Emirate-Koalition. Neben den Köpfen der Koalition müssen sich die Komplizen im Westen vor internationalen Kriegsverbrechertribunalen für den Genozid im Jemen verantworten.

Das Yemen Data Project (YDP) ist eine privat finanzierte non-profit NGO, die seit Kriegsbeginn akribisch Buch über den Krieg im Jemen führt. Seit Tag 1 zählt das YDP die Luftschläge der Saudi-Emirate-Koalition auf die Zivilbevölkerung des Jemen.

By Julien Harneis, Flickr, licensed under CC BY-SA 2.0.

Heute, am 20. August 2019, überschritt der „Coalition Air Raids“-Counter die Marke von 20.000 und steht aktuell bei 20.025 Luftschlägen. Der Krieg begann am 26. März 2015. Das macht knapp 13 Luftschläge jeden Tag. Seit fast viereinhalb Jahren. Jeden Tag.

Unter diesen Luftschlägen befanden sich tödliche Angriffe auf so glorreiche militärische Ziele wie unzählige Hochzeitsfeiern und Beerdigungen, Flüchtlingsboote und -lager, Fischerboote, Hunderte Krankenhäuser, Moscheen, eine Blindenschule und eine Kartoffelchipsfabrik, in der zehn Angestellte eingeschlossen wurden und elendig in den Flammen verbrannten.
YDP geht über das bloße Zählen hinaus und weist die Angriffe auf zivile Targets auch, so gut es geht, entsprechenden Kategorien zu und zählte etwa Angriffe auf folgende Einrichtungen:

2.017  Wohngebiete
774  Transportinfrastruktur
649  Farmen
292  Regierungsgebäude
217  Marktplätze
90  Fabriken
241  Schulen
132  Wasser- und Elektrizitätswerke
16  Banken
21  Radio-/TV-Stationen
51  Moscheen
60  Sporteinrichtungen

Hier die komplette Auflistung:

Einige Kategorien ziviler Ziele, die von der Saudi-Emirate-Koalition in 1609 Tagen des anhaltenden Jemenkriegs bombardiert haben. © Yemen Data Project. Screengrab taken from YDP.

Einige Kategorien ziviler Ziele, die von der Saudi-Emirate-Koalition in 1609 Tagen des anhaltenden Jemenkriegs bombardiert haben. © Yemen Data Project. Screengrab taken from YDP.

Nach dem – anhaltenden – Völkermord in Darfur ab 2003 wird die Menschenfamilie im Jemen Zeugin des zweiten Genozids im 21. Jahrhundert. Neben Zehntausenden Kriegstoten implementiert die Saudi-Emirate-Koalition eine hermetische Luft-, See- und Landblockade – und hält so Millionen von Menschen buchstäblich in Geiselhaft.

Die Koalition setzt die historische Hungersnot und die größte Choleraepidemie der Menschheitsgeschichte als Kriegswaffen ein. Neben lebenswichtiger Infrastruktur wie Wasseraufbereitungsanlagen und Krankenhäuser zerstört sie systematisch die Industrie und entsprechende Infrastruktur des Landes und sorgt so dafür, dass sich der Jemen auch Jahrzehnte nach Kriegsende nicht vom Genozid erholen wird.

Die UN spricht vollkommen zutreffend von der „schlimmsten humanitären Katastrophe der Welt“.
Artikel II c) der UN-Völkermordkonvention verbietet die „vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen“ – eine 1-zu-1-Beschreibung von dem, was wir im Jemen erleben. Die Saudi-Emirate-Koalition macht sich des Genozids schuldig.

Und der Westen ist der Komplize dieses Verbrechen. Weit über die Hälfte der Waffen der Kriegskoalition stammt aus den USA, gefolgt von Frankreich, Russland, Großbritannien und Deutschland in den Top-5 der Waffenlieferanten – die 20.000 Bomben, die den Jemen verwüstet haben, sind westliche Bomben.

Herkunftsländer der Waffenexporte an die acht Länder der Saudi-Emirate-Koalition in den Jahren des Jemenkriegs (2015-2018). Data source: SIPRI Arms Transfers Database. Compiled and created by Jakob Reimann, JusticeNow!, licensed under CC BY-ND 4.0.

Artikel III e) der UN-Völkermordkonvention stellt „Komplizenschaft an Genozid“ unter Strafe. Neben dem so sehnlich gewünschten Frieden und so dringend benötigter humanitärer Hilfe braucht das Land ein umfassendes internationales Kriegsverbrechertribunal im Stil der Nürnberger Prozesse.

Neben den Entscheidungsträgern und Militärs der neunköpfigen Saudi-Emirate-Koalition müssen mindestens auch die Regierungen in Washington, Paris, Moskau, London und Berlin als Kriegsverbrecher angeklagt und ein Leben lang weggesperrt werden.

Die Führungen all dieser Länder müssen sich in Den Haag für ihre Schande verantworten. Ohne Gerechtigkeit kann es keinen Frieden geben.

Peace!
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Erstveröffentlichung auf JusticeNow. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers

Über den Autor: Als studierter Biochemiker hat Jakob Reimann ich ein Jahr in Nablus, Palästina gelebt und dort an der Uni die Auswirkungen israelischer Industrieanlagen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in der Westbank erforscht. Nach einiger Zeit in Tel Aviv, Haifa, Prag und Sunny Beach (Bulgarien) lebt er jetzt wieder in Israel und kennt daher „beide Seiten“ des Konflikts und die jeweiligen Mentalitäten recht gut. Soweit er zurückblicken kann ist er ein politisch denkender Mensch und verabscheut Ungerechtigkeiten jeglicher Art. Aus bedingungslos pazifistischer Sicht schreibt er gegen den Krieg an und versuche so, meinen keinen Beitrag zu leisten. Seine Themenschwerpunkte sind Terrorismus, das US Empire, Krieg (Frieden?) und speziell der Nahe Osten.

 

Weitere Artikel von Jakob Reimann

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 Comment 
Aug.20
on 20. August 2019
Veröffentlicht in: Diethard Möller, Fiete Jensen, Julius Jamal

SPEZIAL »Industrie 4.0«

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Das Thema Arbeitsplätze/Erwerbstätigkeit wird die nächsten 10 bis 20 Jahren dominieren. Bis zu 20 Mio. Menschen werden durch »Industrie 4.0« ihre Arbeit verlieren. Das werden Verhältnisse die selbst die fortschrittlich denkenden Menschen bisher nicht für möglich gehalten haben.

Aber das ist eben erst der Anfang –  »Industrie 4.0« wird Millionen neuer Hartz IV´er, Leiharbeiter und Billigstlöhner schaffen. »Industrie 4.0« lässt sich nicht aufhalten – die große Frage ist deswegen, wie sieht die Zukunft aus, in der eine Erwerbstätigkeit nicht mehr die Möglichkeit bietet die eigene Existenz zu sichern. Die Einführung der 30-Stunden-Woche würde nicht reichen. Schon heute ist eine deutlich radikalere Arbeitszeitverkürzung nötig, wenn man allen eine Erwerbstätigkeit ermöglichen will, die man zur Existenzsicherung benötigt.“

Nachfolgend veröffentlichen wir laufend interessante Artikel unserer Autoren/-innen und Anderen Autoren/-innen zu diesem Thema und bitten um Teilnahme an den Diskussionen, hier als Kommentar und in unserer Facebookgruppe.

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Diethard Möller – veröffentlicht am 19.08.2019 auf AmericanRebel

Digitalisierung, Industrie 4.0 sollen innerhalb von 10 Jahren
zwischen 5 – 20 Mio. Arbeitsplätze kosten!

Diethard Möller

Die Tendenz geht dabei laut Mc Kinsey Analytics eher in den oberen Bereich der Schätzungen. Ein harter Brocken! Gefahr für unsere Existenz, unsere Familien, unsere Zukunft! Die Tendenz geht dabei laut Mc Kinsey Analytics eher in den oberen Bereich der Schätzungen. Ein harter Brocken! Gefahr für unsere Existenz, unsere Familien, unsere Zukunft!

Beim gegenwärtigen Wirtschaftssystem bedeutet das: Massenentlassungen, mehr Druck, Arbeitsverdichtung, mehr „Flexibilität“… „Sozialverträglich“ geht das nicht!

Dabei ist es ja eigentlich für die Gesellschaft positiv, wenn mit weniger Arbeit und geringerer Anstrengung genauso viele Produkte oder gar mehr hergestellt werden können. Als Arbeiter/innen und Angestellte sind wir für Arbeitserleichterung und technischen Fortschritt!

Aber dann muss er auch allen nutzen! Daher fordern wir:

  • Drastische Arbeitszeitverkürzung für alle!

  • Mindestens 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich!

  • Keine Arbeitsverdichtung!

Um bei den sich dramatisch ändernden Arbeitsbedingungen noch Arbeit zu finden, brauchen viele von uns eine Qualifizierung. Alles wird umgekrempelt. Also heißt es: Lernen

Aber das kostet! Eine Ausbildung in Informatik oder anderen Bereichen bekommt man nicht in wenigen Wochen. Viele junge Kolleg/innen sind bereit umzulernen. Aber wer finanziert ihren Lebensunterhalt? Wie sollen sie jahrelang durchkommen?

weiter lesen »

Für uns ist klar: Wenn der gesellschaftliche Reichtum wächst, dann muss das der gesamten Gesellschaft zugute kommen. Also: Statt höherer Profite, kostenlose Umschulung und Qualifizierung aus den Profiten!

Für viele ältere Kollegen/-innen kommt das aber kaum noch in Frage. Mit 55 noch einmal ein komplettes Ingenieurstudium? Oder eine mehrjährige Pflegeausbildung? Um dann festzustellen, dass man es körperlich nicht mehr schafft?

Aber Arbeitslosigkeit und nach 1-2 Jahren Hartz IV geht gar nicht! Auch hier gilt: Wenn der gesellschaftliche Reichtum wächst, dann müssen Frührenten ermöglicht werden, von denen man menschenwürdig leben kann!

Der Kapitalismus geht da einen anderen Weg: Die Profite werden privatisiert, die Lasten der Gesellschaft aufgebürdet. So wurde es bei den Atomkraftwerken gemacht. Die Profite wurden privatisiert; die Entsorgung und tausende Jahre lange Aufbewahrung des Hochrisikomülls darf die Gesellschaft tragen. In diesem System ist der Profit heilig. Aber nicht für uns! Wir fordern:

Vollständige Bezahlung der Qualifizierung durch die Unternehmen!
Menschenwürdigen Vorruhestand für die älteren Kollegen/-innen!



Die gesamte Produktion findet im Kapitalismus geplant statt. Nichts wird dem Zufall überlassen. Oder herrscht in unseren Betrieben ungeplantes Chaos? Im Gegenteil! Die Planung wird immer weiter perfektioniert – auf unsere Kosten.

Der weltgrößte Autokonzern VW will zusammen mit Amazon und Siemens eine “Industrial Cloud“ aufbauen, in der der gesamte Konzern mit seinen 12 Marken und 122 Produktionsbetrieben in 32 Ländern sowie die 1.500 Zulieferer mit rund 30.000 Produktionsstätten vernetzt und zentral gesteuert werden. Wenige Tage später enthüllte BMW am Rande der CEBIT ähnliche Pläne in Zusammenarbeit mit Microsoft. Die Produktivität soll dadurch um rund 30% gesteigert werden.

Ist das nicht Planwirtschaft? Ja, es ist Planwirtschaft, allerdings unter kapitalis- tischen Vorzeichen. Die Produktion wird fast gesellschaftlich organisiert, der Profit privatisiert. Und natürlich hat die Gesellschaft keinerlei Rechte, sich einzumischen.

Das Ergebnis: Einige wenige werden im- mer reicher, für die Masse der Menschen tut sich nichts oder es wird schlechter. Leiharbeit, unsichere Arbeitsverhältnisse aller Art blühen. Während in den Produktionshallen planmäßig gearbeitet wird, herrscht in der Gesellschaft Chaos.

Doch warum soll Planung zum Wohle aller in der Gesellschaft nicht funktionieren? Die Digitalisierung gibt der Gesellschaft mächtige Instrumente in die Hand, um zu planen. Das wird nicht mehr so schwierig sein wie bei Gründung der Sowjetunion.

Die Entwicklung des Kapitalismus schafft die Voraussetzungen, um einen neuen, besseren Anlauf zum Sozialismus zu nehmen! Das heißt aber nicht, dass sie freiwillig das Feld für eine bessere Zukunft räumen. Eher ruinieren sie die Welt in ihrem Konkurrenzkampf um Macht mit Krieg und Zerstörung der Umwelt. Deshalb müssen wir den Kapitalismus beseitigen!

Alle gemeinsam gegen das Kapital! Für Sozialismus!

Die Diskussionsveranstaltung findet im Rahmen des
12. Dean-Reed-Festivals 2019 statt.

Es umfasst insgesammt sechs Veranstaltungen in Leipzig.
Hier geht es zum vollständigen Festivalprogramm.

Weitere Artikel von Diethard Möller

Yenia Silva – veröffentlicht am 15.08.19 auf de.granma.cu
Kommt die Industrie 4.0?

In der Welt wird bereits von der Industrie 4.0 gesprochen. Das ist eine automatisierte, digitalisierte, computergestützte, hochentwickelte Industrie mit wenigen Arbeitskräften und vielen produktiven Ergebnissen. Für uns ist dies eine Chance, wenn wir erreichen, dass die Investitionen in Kuba immer mehr Hochtechnologie einführen“, sagt Jesús Otamendiz Campos, Direktor für Beschäftigung des Ministeriums für Arbeit und soziale Sicherheit.

Von 1959 an und bis heute sind die Beschäftigung und das Recht auf Arbeit in Kuba garantiert. Sie sind im Arbeitsgesetzbuch und in der neuen Verfassung verankert.
Selbst in den schwierigsten Momenten hat die Revolution weder einen Arbeiter schutzlos zurückgelassen, noch wurden Schocktherapien angewendet. Vielmehr wurden auf dem Grundsatz der Nichtdiskriminierung der Zugang zur Beschäftigung ungeachtet des Geschlechts, der Rasse, des Glaubensbekenntnisses, der Religion oder jeglichen anderen Ausschlusskriteriums garantiert.
weiter lesen auf de.granma.cu
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Klaus Meier – veröffentlicht am 26.03.2018 auf Hartz-IV-Nachrichten.de
Was machen wir mit den Dummen?

Klaus Meier
Dissident

Gut, „Dumme“ ist in diesem Zusammenhang ein polarisierendes Wort. Aber dennoch müssen wir uns bei der Argumentation, die immer wieder im Zusammenhang mit Erwerbslosigkeit ins Feld geführt wird, das fragen. Was machen wir mit den Menschen die Mathematik nicht verstehen, die es nicht schaffen korrekt zu schreiben oder zu lesen. Was mit den Menschen die zwei linke Hände haben?

Heute ist das größte Problem eine Erwerbstätigkeit zu ergattern laut der Politik, die mangelnde Bildung und Ausbildung bei Erwerbslosen. Es gibt aber nun einmal Menschen die haben schlicht nicht den Intellekt, um den heutigen und immer weiter steigenden Anforderungen der Erwerbstätigkeit zu genügen. Was machen wir mit diesen Menschen? Sind diese dazu verurteile für immer vom Wohlwollen des Neoliberalismus und der Gesellschaft abhängig zu sein? Ist ihr Schicksal, dass sie für immer im asozialen System „ALG II / Hartz4“ festsitzen müssen? Nie mit der Möglichkeit diesem zu entkommen?
weiter lesen auf Hartz-IV-Nachrichten.de
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Klaus Meier – veröffentlicht am 21.03.2018 auf Hartz-IV-Nachrichten.de
Die Zukunft der Arbeiterklasse

Klaus Meier
Dissident

Was die erste Industrielle Revolution für die Pferde war, ist für die Arbeiterklasse die vierte. Wer in Geschichte aufgepasst hat, weiß, dass mit der ersten Industriellen Revolution, also der Dampfmaschine, der Einsatz von Pferden in der Produktion nicht nur zurück ging, sondern schlicht ausstarb. Das einzige was noch an das Pferd in der Produktion erinnerte, war, dass die Leistung von Maschinen in Pferdestärken (PS) angegeben wurde. Heute ist das Pferd in Industrieländern meist nur noch ein Luxusgut, welches sich reiche Menschen halten.

Der ersten industriellen Revolution durch die Dampfmaschinen folgte die zweite industriellen Revolution durch die Elektrifizierung der Produktion und den Übergang zur Massenproduktion. Dies geschah zum Beispiel durch den Einsatz der Fließbandfertigung.
weiter lesen auf Hartz-IV-Nachrichten.de

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René Arnsburg 
– veröffentlicht am 08.09.2017 auf diefreiheitsliebe.de
Industrie 4.0 – Gegenwehr statt Co-Management

René Arnsburg

Industrie 4.0 ist ein Begriff mit dem Wirtschaft und Regierung versuchen eine digitale Agenda durchzusetzen bei der die Beschäftigten verlieren. Rene Arnsburg hat sich in seinem neuen Buch mit linken Antworten darauf auseinandergesetzt, hier veröffentlicht er exklusiv sein etwas gekürztes Kapitel „Gegenwehr statt Co-Management“

Amazon und Zalando sind nur zwei von vielen Startups, die mittlerweile tausende Beschäftigte haben und aktives Union-Busting betreiben. Die Durchsetzung der marktradikalen Grundsätze des Neoliberalismus hat eine neue Generation von Managern hervorgebracht, die sich am Silicon Valley orientieren, wo gewerkschaftliche Organisierung als Übel gilt.
weiter lesen auf diefreiheitsliebe.de

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Julius Jamal – veröffentlicht am 04.09.2017 auf diefreiheitsliebe.de
Industrie 4.0 – Zwischen Maschinen, Revolution und Krisen?

Julius Jamal

Industrie 4.0 ist ein gängiger Begriff in politischen und soziologischen Debatten. Gemeint ist eine Veränderung der Wirtschaft, die das Leben erleichtern soll, da die Industrie digitalisiert und Prozesse vernetzt werden, so zumindest das gängige Argument von Unternehmen und Regierung. Doch was bedeutet Industrie 4.0 und wie wirkt es sich auf Arbeit und Gesellschaft aus? Rene Arnsburg ist der Frage in seinem neuen Buch „Maschinen ohne Menschen?“ nachgegangen.

Arnsburg beschreibt in dem Buch ausführlich, wie der Begriff sich in soweit etablieren konnte, dass die Regierung und die Wirtschaft einen Begriff setzen konnten, der auf eine revolutionäre Veränderung der Arbeitswelt deutet, mit dieser aber in der Realität wenig gemein hat. Stattdessen, so wird es in dem Buch aufgezeigt, ist es ein Versuch, die Arbeitswelt und Produktion umzugestalten und in Teilen zu refomieren.
weiter lesen auf diefreiheitsliebe.de

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