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Aug.10
on 10. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Harry Popow

Soldaten für den Frieden (Teil neunzehn)

Leseprobe aus „Ausbruch aus der Stille…“ von Harry Popow
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Harry Popow

Hier nun die neunzehnte Leseprobe aus meinem neuen Buch »Ausbruch Aus Der Stille – Persönliche Lebensbilder in Umbruchzeiten«, das im Februar dieses Jahres auf den Markt gekommen ist. Bitte benutzt auch die Kommentarfunktion für Eure Kritiken und Einschätzungen.
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Der Feldherrenhügel

Erklommen hat Henry ihn – den „Feldherrenhügel“, wie ihn die Neubrandenburger nennen. Den Hügel, auf dem der Stab des Militärbezirkes trohnt, kennt er vom Wachestehen und vom Einsatz in der Redaktion „Soldatenstimme“ des Jahres 1962. Aber auch die Stadt, in der er seinen Redakteurslehrgang absolviert hatte. Hierher also ist Oberleutnant Henry versetzt worden. Ein Traum geht für ihn in Erfüllung. Er soll von hier aus für die Wochenzeitung „Volksarmee“ Artikel schreiben. Eine Seite hat er zu liefern, Woche für Woche. Ein Unterabteilungsleiter, er ist Journalist, leitet ihn an. Endlich der Einstieg in den aktiven Journalismus. Und – was er vorerst gar nicht so richtig bedacht hatte – eine höhere Planstelle. Im Klartext: Als FDJ-Sekretär hätte er im Bataillon nur Hauptmann werden können, hier sitzt er nunmehr auf der Planstelle eines Oberstleutnant. Noch etwas zählt, um ehrlich zu sein – er ist weg von der unruhigen und stressigen Truppe. Wirst dort nur noch Gast sein, aber mit vielen Erfahrungen, die dir nun zugute kommen, sagt sich Henry. Bist nicht mehr für jeden Pups, den ein Soldat läßt, verantwortlich, nur noch für dich selbst, für die Qualität deiner eigenen journalistischen Produkte. Aber vieles schleppt er noch mit sich herum an strammen Gewohnheiten. Zum Beispiel mit Stiefeln zum Dienst zu gehen, statt in Halbschuhen. Zum Anfang jedenfalls. Morgens, beim Betreten der Redaktionsräume, legt er die rechte Hand an die Mütze und meldet sich bei Major L., bald wird er mit ihm auf du und du sein, zum Dienst. Dieser guckt ihn für Sekunden erstaunt an … Henry unterläßt für die Zukunft diese Förmlichkeit. Während der Arbeit fragt ihn die Sekretärin, ob er auch einen Kaffee möchte. Er schüttelt den Kopf. Cleo und er trinken nur Tee, und in der Truppe waren Kaffeepausen ohnehin nie drin. Aber Henry gewöhnt sich sehr schnell an die kleinen Annehmlichkeiten des „Stabsdienstes“. Auch an den anderen Rhythmus der Arbeit. 17 Uhr ist offiziell Dienstschluß! Das müßte der Truppe mal passieren! Montags oft Parteiberatungen, vorher Gesellschaftswissenschaftliche Weiterbildung mit Lektionen und Seminaren. Auch Sport. Und was für einer. Man spielt Volleyball oder Fußball. Da geht es hart ran. Wenn einer Mist baut, wird gleich mit Parteiverfahren gedroht, aber so ganz ernst ist das wiederum nicht gemeint. Dienstags mitunter Sitzung der Politverwaltung, auch da darf man nicht fehlen. Henry lernt einen Mitarbeiter kennen, er ist Chef der Agitationsabteilung, dem er in den folgenden Jahren immer wieder begegnen wird, und zu dem er wegen seiner Ruhe und Besonnenheit, wegen seiner Klugheit und Menschlichkeit immer sehr achten wird: W. D. Aber auch Paul, sein Chef, ist umgänglich, und er kann schreiben. Paul schickt ihn oft schon gegen Mittag nach Hause, um die Artikel „in Ruhe“ schreiben zu können. Das ist gut gedacht, und er weiß, daß sein zweiter Mann bis in die Nachtstunden sitzen wird, um am nächsten Morgen alles fix und fertig vorlegen zu können. Allerdings achtet Paul sehr darauf, daß man lange genug vor 17 Uhr verschwindet, damit der frühzeitige Abgang nicht so sehr auffällt. Erkläre mal einem, man würde zu Hause eisern schreiben … Man würde wohl insgeheim den Kopf schütteln. Wenn Henry freitags oder sonnabends von der Dienstreise zurückkommt, muß er sich umgehend an den Schreibtisch setzen, denn montags geht es wegen der Ausbildung in der Regel nicht. Dienstags und mittwochs heißt es die Seite spiegeln, letzte Korrekturen vornehmen und ab damit mit der Bahnpost nach Berlin zur Redaktion. Privat hat Henry erledigt: Wohnungsgesuch für Neubrandenburg geschrieben, Wohnungstauschanzeige in der „Freien Erde“ aufgegeben und Aufnahmeantrag an die Karl-Marx-Universität Leipzig zwecks Fernstudium gestellt.

Zwei Tage vor Silvester kommt Oma Tamara zu Besuch. Sie steht mit Cleo in der Küche. Es soll Karpfen geben. Zum Jahreswechsel sind alle bei Henrys Patentante Lisa nach Pankow in die Trelleborger Straße eingeladen. Dort sieht Henry seit zig Jahren das erste Mal wieder Tante Pittelkow, in deren Garten die Orlow-Kinder so oft zu Besuch waren und gespielt haben. Aber Henry ist aufgedreht und unhöflich. Findet kaum Zeit für ein Gespräch. Aber eine Silvesterfeier bietet dazu kaum Gelegenheit. Er ahnt, er wird diese gute alte Frau, die in schwerer Zeit sehr für die Orlows gesorgt und gekocht hat, nie mehr wiedersehen. (Während der Hitlerzeit trafen sich in ihrem und Pauls Garten, so hieß ihr etwas brummiger Mann, Henrys Vater, Onkel Oswald, u.a. und diskutierten über Politik im engsten Kreise, machten sich Luft.)

Nach wochenlangen Bemühungen hat es endlich geklappt: Eine Wohnung am Dienstort Neubrandenburg. Henry hat Cleo erzählt, daß diese Stadt ein „Kaff“ sei, wenig Geschäfte, kaum gepflasterte Straße, etwas öde. Als sie dann durch die Stadt fuhren, jubelte sie. Sie hatte u.a. eine Boutique entdeckt und überhaupt mehr, als sie je erwartet hatte, erleuchtete Schaufenster, saubere Straßen, viele gut gekleidete Leute. Henrys Trick der Untertreibung – kleine Lüge mit großer Wirkung.

Spiegelfechterei? Dienstreise nach Schwerin. Einige Soldaten hatten der Redaktion geschrieben. Sie seien nicht einverstanden mit der Methode „Ausgang streichen“ als Strafmaßnahme. Es reizt Henry, diesen vorschriftswidrigen Willkürakten auf den Grund zu gehen. Wie kann man auf eigene Faust Strafen verhängen, die in keiner Vorschrift stehen? Also auf zu den Absendern des Briefes. Dort fand der Reporter die Beschwerde der Soldaten bestätigt. Der Artikel wurde in der Nr. 16/65 der Militärbezirksseite veröffentlicht unter der Überschrift „Ausgang streichen – eine Privatsache?“ Tage darauf soll der Chef des Militärbezirkes getobt haben: „So eine Spiegelfechterei!!“ Naja, wenigstens etwas, Henry freut sich ehrlich über diese Reaktion. Etwas Wirkung, und wenn es der Ärger einiger Vorgesetzter ist, muß sein. Mehr aber kann er nicht erwarten, er weiß inzwischen, sehr oft läuft man gegen Wände.

Eine Dienstreise der Waffenbrüderschaft steht an. Henry muß mitfahren. Er schreibt: Montag. Mir ist noch kotzübel. Polnischer Wodka wirkte verteufelt. Sonnabend und Sonntag als Reporter mit einer Militärdelegation der Nationalen Volksarmee in Szczecin (Volksrepublik Polen) gewesen. Besichtigungen in der piksauberen Truppe, gute Gespräche. Abends in der Bar … Angestoßen auf die Freundschaft. Die Kellnerinnen schenkten fleißig nach … Am frühen Morgen sagte mir jemand, wie schlimm ich aussehe. Danach auf holprigem Kopfsteinpflaster im Bus zum Hafen gefahren. Vor mir die ehrenwerten Delegationsteilnehmer, hinter mir im Bus die Instrumente des Orchesters. Mir ist elend. Keiner sieht etwas. Der einzige Ausweg: Tasche auf und reingek…!! Es hat niemand bemerkt, aber ich schäme mich.
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Zum Inhalt

Ausgangssituation ist Schweden und in Erinnerung das Haus in Berlin Schöneberg, in dem die Ziebells 1945 noch wohnen. Der Leser erfährt zunächst, wer die Eltern waren (seine Mutter stammt aus Moskau), berichtet kurz vom Evakuierungsort 1943/44 in Pommern, von der Rückkehr in das noch unter Bombenhagel liegende Berlin (Schöneberg), von den Eindrücken nach Kriegsende und vom Einleben in der neuen Gesellschaft, dabei auch von einer Begegnung der Jungen Pioniere mit Wilhelm Pieck.

Buch-Cover Ausbruch aus der Stille von Harry Popow – Mit freundlicher Genehmigung des Autors

Die Lehrzeit wird skizziert mit der Arbeit im Zwickauer Steinkohlenrevier, mit Tätigkeiten in der Geologischen Kommission der DDR und mit dem Besuch der Offiziersschule der KVP/NVA in Erfurt und in Plauen, wo er seine spätere Frau kennenlernte.

Wie lebt ein junger Offizier in der Einöde im Nordosten der DDR, welche Gedanken und Gefühle bewegen ihn? Darum geht es in den nächsten Aufzeichnungen seiner Impressionen. Seine Träume führen ihn mitunter weg vom Kasernenalltag und so nimmt er die Gelegenheit wahr, für fünf Monate im Walz- und Stahlwerk Eisenhüttenstadt als einfacher Arbeiter tätig zu sein.

Durch Versetzungen gelangt er nach Potsdam. Dabei kommen Querelen des Alltags als Ausbilder und später als Politoffizier nicht zu kurz. Ein Glücksfall für ihn, als er nach Neubrandenburg in einen höheren Stab als Redakteur berufen wird. Er beginnt ein Fernstudium als Diplomjournalist an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Inzwischen ist er längst glücklich verheiratet. Die Höhen und Tiefen eines Militärjournalisten – die zwingen ihn, vieles neu zu überdenken. Vor allem als einstiger Ausbilder gelingt es ihm, die Probleme der Soldaten immer besser zu verstehen und sie bildhaft zu schildern.

Die spätere Arbeit als Abteilungsleiter in der Wochenzeitung „Volksarmee“ macht ihm nicht nur Spaß, er nimmt auch Stellung gegen Ungereimtheiten, was ihm nach der Entlassung aus dem aktiven Armeedienst und der Tätigkeit als Journalist im Fernsehen der DDR nicht nur böse Blicke einbringt. So fährt er im September 1989 seiner Tochter nach Ungarn hinterher, um herauszukriegen, weshalb sie mit ihrem Partner abgehauen ist; er gibt ihr dabei das Versprechen, sie in keiner Weise als Tochter zu verurteilen. Nach seiner Rückkehr wird er mit einer Parteistrafe gerügt, die Wochen später angesichts der vermeintlichen Verstöße und Fehler durch die Politik nicht mehr relevant scheinen und wieder gestrichen wird. Auf Unverständnis stößt er auch bei seinen Mitarbeitern, als er nach der Teilnahme an der Dokumentarfilmwoche1988/89 in Leipzig angeblich nicht die erwarteten Schlussfolgerungen zieht.

Nach der Wende: Versuche, arbeitsmäßig Fuß zu fassen, u.a in Gran Canaria und in einer Steuerfirma. Die Suche nach Alternativen, günstiger zu wohnen, sowie die Sehnsucht nach Ruhe führt das Ehepaar nach Schweden.

Episoden aus dem Dorfleben und von vielen Begegnungen, so z.B. bei der Geburtstagsfeier einer siebzigjährigen Schwedin, machen den Alltag und die feierlichen Momente in der „Stille“ nacherlebbar. Keine der in der DDR erlebten Widersprüche und politischen Unterlassungssünden wirft den überzeugten Humanisten aus der Bahn, wogegen die Kapitaldiktatur mit ihren hörigen Medien, politische Manipulationen und Lügen im angeblich so demokratischen Deutschland ihn aufbringen – er bleibt ein Suchender, auch nach der Rückkehr im Jahre 2005 nach Deutschland. Als Rentner, Blogger, Rezensent undund Autor!

 

zum 1. Teil zum 6. Teil zum 11. Teil zum 16. Teil zum 21. Teil zum 26. Teil zum 31. Teil
zum 2. Teil zum 7. Teil zum 12. Teil zum 17. Teil zum 22. Teil zum 27. Teil
zum 3. Teil zum 8. Teil zum 13. Teil zum 18. Teil zum 23. Teil zum 28. Teil
zum 4. Teil zum 9. Teil zum 14. Teil zum 19. Teil zum 24. Teil zum 29. Teil
zum 5. Teil zum 10. Teil zum 15. Teil zum 20. Teil zum 25. Teil zum 30. Teil

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Harry Popow: AUSBRUCH AUS DER STILLE. Persönliche Lebensbilder in Umbruchzeiten. © Copyright by Harry Popow, Verlag: epubli, Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin, Erscheinungsdatum 18.02.2019, ISBN: 9783748512981, Seiten: 500, Preis: 26,99 Euro.

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Über den Autor: Geboren 1936 in Berlin Tegel, erlebte Harry Popow (alias Henry) in seinem Buch „Ausbruch aus der Stille“) noch die letzten Kriegsjahre und Tage. Ab 1953 war er Berglehrling im Zwickauer Steinkohlenrevier. Eigentlich wollte er Geologe werden, und so begann Harry Popow ab September 1954 eine Arbeit als Kollektor in der Außenstelle der Staatlichen Geologischen Kommission der DDR in Schwerin. Unter dem Versprechen, Militärgeologie studieren zu können, warb man ihn für eine Offizierslaufbahn in der KVP/NVA. Doch mit Geologie hatte das alles nur bedingt zu tun… In den bewaffneten Kräften diente er zunächst als Ausbilder und danach 22 Jahre als Reporter und Redakteur in der Wochenzeitung „Volksarmee“. Den Titel Diplomjournalist erwarb der junge Offizier im fünfjährigen Fernstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Nach Beendigung der fast 32-jährigen Dienstzeit arbeitete er bis Ende 1991 als Journalist und Berater im Fernsehen der DDR. Von 1996 bis 2005 lebte der Autor mit seiner Frau in Schweden. Beide kehrten 2005 nach Deutschland zurück. Sie sind seit 1961 sehr glücklich verheiratet und haben drei Kinder, zwei Enkel und zwei Enkelinnen.

Frühere Artikel von Harry Popow

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Aug.09
on 9. August 2019
Veröffentlicht in: Saschas Welt

Sascha

Pablo Picasso – Künstler, Mensch, Kommunist!.

Sascha

Er hat die Kunst des 20. Jahrhunderts geprägt, wie kaum ein anderer. Und er war ein politischer Künstler, ein Kommunist: PABLO PICASSO. Seine Bilder wurden auf dem kapitalistischen Kunstmarkt zu Höchstpreisen gehandelt, und selbst antikommunistische Oligarchen hängten sich seine Bilder ins Treppenhaus (wie ein reicher Kunstfreund im württembergischen Heilbronn) in der kaltblütigen Berechnung, eines Tages ein Vielfaches des gezahlten Preises herausschinden zu können. Welch ein Hohn auf die Botschaft des Künstlers…

Der DDR-Kunsthistoriker Diether Schmidt schreibt im Vorwort zu seinem Bildband über Pablo Picasso: „Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs ist die Kunst Picassos in das Bewußtsein der Menschen aller Länder des Erdballs gedrungen. Im Volksfrontgeiste des Guernica-Bildes schuf der inter­nationalistischste und zugleich spanischste der lebenden Künstler mit seinen Tauben der Weltfriedensbewegung ein reales Sinnbild, das, bis in die weltfernste, abgelegenste Hütte verbreitet, bei der Menschheit liebevolle Aufnahme fand, und wie damals bewies er durch seine persönliche Teilnahme an den Friedenskongressen von Wrocław, Paris, Rom und London die Einheit von Werk und Gesinnung.

Den Beginn des kalten Krieges geißelt die »Entführung der Europa« (1946), das blutige Wüten der USA-Soldateska in Korea die zornstumme Anklage des »Blutbads in Korea«, das zugleich den antagonistischen Widerspruch innerhalb einer jeden imperialistischen Armee versinnbildlicht. Dieses »Blutbad« steht – wie Kahnweiler erst neuerlich bestätigt hat – stellvertretend für seine Haltung zu den Aggressionen in Vietnam und Algerien, Ägypten und Kuba und wiederum Vietnam.

Die Kette der monumentalen Geschichtsbilder findet ihren Höhepunkt 1952 in den Wandbildern für den Tempel des Friedens in Vallauris. Sie machen die weiter gegenwärtige Gefährdung der Menschheit aus dem fortbestehenden gesellschaftlichen Antagonismus des imperialistischen Lagers bewußt und verkünden die Hoff­nung auf ein Goldenes Zeitalter, in dem sich die Summe der Menschheitserinnerungen an den Urkommunismus vor allen Klassenherrschaften verschränkt mit dem Zukunftsblick auf eine Welt des Kommunismus und des Friedens.“ [1]

1952 überließ der Magistrat von Vallauris dem Künstler ohne Bedingungen eine kleine säkularisierte Kapelle des 14. Jahrhunderts zum Ausmalen. Entgegen den christlichen Kapellendekors von Matisse (Vence), Léger (Audincourt) und Chagall bestimmte Picasso „seine“ Kapelle zu einem Tempel des Friedens, einer weltlichen Weihe- und Mahnstätte zur Humanität. Zwei mächtige Tafeln, „Der Krieg“ und „Der Frieden“, wurde so in der Wölbung des Kapellenschiffs angebracht, daß sie mit ihren Oberkanten im Scheitel des Gewölbes aneinanderstoßen. [2] (Bild oben: „Der Krieg“; Bild unten: „Der Frieden“ /Ausschnitte)

In einem Interview mit Pol Gaillard erklärt Picasso:

»lch würde Ihnen lieber mit einem Bild antworten. Ich bin kein Schriftsteller. Aber da es nicht leicht ist, meine Farben per Kabel sichtbar zu machen, will ich versuchen, es Ihnen zu sagen.

Mein Beitritt zur Kommunistischen Partei ist die logische Folge meines ganzen Lebens, meines ganzen Werkes. Denn, ich bin stolz, das zu sagen, ich habe die Malerei niemals als eine Kunst der simplen Verzierung, der Zerstreuung be­trachtet; ich habe durch die Zeichnung und durch die Farbe, da dies meine Waffen sind, immer mehr das Bewußtsein der Welt und der Menschen durch­dringen wollen, damit dieses Bewußtsein uns alle jeden Tag mehr befreie; ich habe zu sagen versucht, auf meine Weise, was ich als das Wahrste, das Ge­rechteste, das Beste betrachte, und das ist natürlich immer das Schönste, die größten Künstler wissen es wohl.

Ja, ich habe das Selbstbewußtsein, immer mit meiner Malerei als wahrhafter Revolutionär gekämpft zu haben. Aber ich habe jetzt verstanden, daß selbst das nicht mehr genügt; diese Jahre des schrecklichen Drucks haben mir gezeigt, daß ich nicht allein mittels meiner Kunst, sondern mit meiner ganzen Person mitkämpfen muß.

Und dann: Ich bin der Kommunistischen Partei ohne das geringste Zögern entgegengegangen, denn im Grunde war ich immer mit ihr. Aragon, Eluard, Cassou, Fougeron, alle meine Freunde wissen das wohl; wenn ich noch nicht offiziell eingetreten war, geschah das aus einer gewissen ,Unschuld‘, weil ich glaubte, daß mein Werk, mein Beitritt mit dem Herzen genügend wären, aber sie war schon meine Partei. Arbeitet sie nicht am meisten, um die Welt zu verstehen und aufzubauen, um die Menschen von heute und morgen heller, freier, glücklicher zu machen?

Ja 4,70 x 10,20m Öl auf Hartfaserplatten. Gemalt 1952, Vallauris,Temple de la Paix.

Waren es nicht die Kommunisten, die die Mutig­sten gewesen sind sowohl in Frankreich wie in der UdSSR oder in meinem Spanien? Wie hätte ich zögern können? Die Furcht, mich zu engagieren? Aber ich habe mich, ganz im Gegenteil, niemals freier, vollkommener gefühlt! Und alsdann, ich hatte solche Eile, ein Vaterland wiederzufinden: ich bin immer ein Exilierter gewesen, jetzt bin ich es nicht mehr; in der Erwartung, daß Spanien mich endlich willkommen heißen kann, hat mir die Kommunistische Partei Frankreichs die Arme geöffnet, und ich habe in ihr alle jene getroffen, die ich am meisten schätze, die größten Wissenschaftler, die größten Dichter und all die so schönen Gesichter der Pariser Widerstandskämpfer, die ich während der Augusttage gesehen habe. Von neuem bin ich unter meinen Brüdern!«

Interview mit Pol Gaillard vom 20. Oktober 1944 für »New Masses«, New York: »Warum ich der Kommunistischen Partei beigetreten bin« [3]

[1] Diether Schmidt: Pablo Picasso. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1976, S.10.
[2] ebd. S.42f. (Abdruckgenehmigung durch SPADEM, Paris und Cosmopress, Genf. 1967)
[3] ebd. Schutzumschlag, Rückseite.

Siehe auch:
Pablo Picasso: „Meine Zeichnungen sind Waffen.“
Kunst im Kapitalismus: Klassencharakter, Modernismus, Avantgarde
Welche Perspektiven haben die deutschen Kommunisten?
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Erstveröffentlichung vor Kurzem in Sascha‘s Welt
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Weitere Artikel von Sascha.

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└ Schlagwörter: AmericanRebel, Für den Frieden, Internationale Solidarität, Kommunisten, Wider den Antikommunismus!
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Aug.09
on 9. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Rui Filipe Gutschmidt

Rui Filipe Gutschmidt

Portugal – Waldbrand bedroht Zeltlager
der Jugendorganisation des Linken Blocks

Rui Filipe Gutschmidt

Das Zeltlager der Jugendorganisation des Bloco Esquerda sah sich Inmitten der Waldbrände, die Portugals Bergregionen auch dieses Jahr wieder heimsuchen. Die Jugend der linksprogressiven, hatte die Auswirkungen des Klimawandels zwar in ihrem Programm, aber eine hautnahe Demonstration wie dieser Waldbrand war ganz gewiss nicht geplant. Aber auch ohne unfreiwillige Brandschutzübung weiss die Jugend was die Stunde geschlagen hat.

Catarina Martins, Bild: Archiv BE

Als am Sonntag die fünf Tage des Acampamento Liberdade 2019 (Camp Freiheit 2019), organisiert von der Jugend des BE, zu Ende ging, hatten die jungen Aktivisten mehr wie die üblichen Debatten, Begegnungen und Abfeiern hinter sich. Sie haben hautnah miterlebt, welche Zukunft uns allen droht, wenn wir weiterhin so lasch mit der Natur, insbesondere in Sachen Klimawandel umgehen.

Nach der Abschlusskundgebung hatte die Vorsitzende des BE, Catarina Martins, noch Zeit für die Journalisten und sie begann in dem sie sich bei der Polizei, der Feuerwehr und dem Katastrophenschutz für ihre „hervorragende Arbeit“ bei der Brandbekämpfung bedankte. Bei dieser Gelegenheit bezeugte Catarina Martins ihre Solidarität mit all jenen, die von den verheerenden Bränden heimgesucht werden.

Doch für die linke Politikerin ist es nicht genug „Solidarisch zu sein oder die Arbeit der Brandbekämpfer zu loben“. Es werde Zeit, dass „strukturelle Änderungen im Land vorgenommen werden, die mit Sicherheit auch eine Neuordnung des Territoriums beinhalten.“ So müssten Staat und Gemeinden mehr investieren, um das Land vor den klimatischen Veränderungen zu schützen.

„Wir konnten die Liberalisierung des Eucalyptus verhindern, die von der konservativen Vorgängerregierung in die Wege geleitet wurde, aber wir konnten die Fläche der Eukalyptuspflanzungen in Portugal noch nicht reduzieren“, so Catarina Martins weiter. In der EU ist Portugal das Land, in dem der Staat am geringsten in die Waldwirtschaft eingreift. Das bedeutet, dass „wir unsere Wälder vernachlässigt haben…“
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Der Wald ist keine „Geldanlage“

Bei allem was bisher schon geredet wurde, bei all den verschiedenen Ansätzen zur Waldbrandprävention und Strategien die dem Schutz der Bevölkerung dienen sollen, hat man eines nicht bedacht, will man eines nicht bedenken. Die Wälder – UNSERE Wälder – dürfen nicht länger als Geldquelle gesehen werden. Doch in Portugal ist ein grosser Teil des Waldes in privater Hand. In den abgelegenen Dörfern des Berglands leben vor allem ältere Menschen. Viele von ihnen haben ein Stück Wald und wenn das Geld knapp wird, fällt man ein paar Bäume… Aber viele Grundstücke sind verlassen und verwildert, da ihre Besitzer ausgewandert sind. Manche Dörfer erwachen jetzt im August zu neuem Leben, wenn die Angehörigen aus der Schweiz, Frankreich oder Deutschland, aber auch die Familie aus Lissabon, Porto und anderen Städten Urlaub in der Heimat machen.

Bild – Waldbrand – Flickr.com CC BY-SA 2.0

Aber auch grössere Unternehmen besitzen Waldgrundstücke, wobei vor allem die Papier- und Zellstoffindustrie Eukalyptuspflanzungen hat. Neue Pflanzungen von Eukalyptus sind, wie von Catarina Martins oben im Text erwähnt, nicht weiter gestattet. Diese nicht endemische Baumart ist wie ein Krebsgeschwür für die Wälder Südeuropas. Die aus „Down-Under“ stammenden Bäume haben ein leicht entzündbares Öl direkt unter ihrer Rinde wobei ihr inneres selbst vor dem Feuer geschützt ist. Auch die Samenkapseln des Eukalyptus gehen erst im Feuer eines Waldbrandes auf. Es ist die Verbreitungsstrategie der Pflanze, die sich so perfekt den klimatischen Bedingungen Australiens angepasst hat.

Doch ob Kiefern, Eukalyptus, Korkeiche oder einfach nur Spekulation mit den Grundstücken, die Wälder als privates Eigentum und Geldanlage zu sehen ist der eigentliche Fehler. Wir brauchen zwar Holz, aber wer nur den schnellen Profit will, von dem kann man nicht nachhaltige Forstwirtschaft erwarten. Bäume brauchen viele Jahre um zu wachsen, aber nur wenige Stunden um zu verbrennen.

Waldbrände werden gelegt, da der Eukalyptus sich so auf „natürliche Weise“ ausbreiten kann, ohne dass man ihn pflanzen muss. Er wächst schneller als die einheimischen Arten und entzieht diesen auch noch das Wasser mit seinen langen, durstigen Wurzeln. Aber auch Firmen, die allerlei Fluggerät an den Zivilschutz vermieten, haben ein Interesse an einer jährlichen Wiederkehr der Waldbrände.

Das heißt nicht, dass man den Wald nicht auch nutzen kann. Aber nie als Quelle für schnellen Reichtum. Die Wälder sind in Zeiten des Klimawandels und bei der ständigen Verseuchung der Erdatmosphäre ein unerlässlicher Sauerstoffproduzent und CO2-Speicher. Aber der Wald ist genauso wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt, auf dessen Grundlage die ganze Nahrungskette basiert und dessen Ungleichgewicht verheerende Folgen nach sich zieht. Als „Naherholungsgebiet“ sind die Wälder auch für das psychische Gleichgewicht der Menschen wichtig. Doch auch hier gilt es in erster Linie den Respekt für die Natur zu bezeugen.

Also muss der Wald unter staatliche Kontrolle. Eine Forstbehörde muss private, städtische oder nationale Projekte im Sinne des Allgemeinwohls prüfen, um so diesen wichtigen Bestandteil für eine intakte Umwelt garantieren zu können. Ähnlich muss man mit Flüssen, Seen, Meeren und sonstigen Gewässern agieren. Es ist zwingend, dass wir mit unserer Umwelt allgemein ebenso verfahren und die Gier nach Geld und Macht durch ein Streben hin zu einer besseren Welt für Mensch, Tier und Natur ersetzen.

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Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in unserer Partnerzeitung INFO-WELT.

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Weitere Artikel von Rui Filipe Gutschmidt

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Aug.08
on 8. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Fiete Jensen

Fiete Jensen

Die SPD denkt an eine Koalition mit der Linkspartei auf Bundesebene

Ist das schon der berühmte Strohhalm?
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Autor Fiete Jensen

Fiete Jensen

Berlin: Die kommissarische SPD-Chefin Malu Dreyer hat sich offen für ein „linkes“ Regierungsbündnis im Bund gezeigt – und stößt damit, wie sollte es anders sein, auf Zustimmung in der Führungsebene der Partei DIE LINKE (PdL). Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin erklärte gegenüber Medien, dass die Sozialdemokraten Gemeinsamkeiten mit der Linkspartei suchen und Trennendes analysieren sollten.

Es scheint wie eine sehr späte Einsicht: Die abhealfterte SPD sucht anscheinend aktiv Gemeinsamkeiten mit der Linkspartei für ein sogenantes „rot-rotes Bündnis“ auf Bundesebene. Die kommissarische SPD-Vorsitzende Malu Dreyer hat sich offen für solch eine Koalition gezeigt. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe (u.a. Herausgeberin von 12 namenhaften Tageszeitungen) sagte sie:

„Sollte es eine Mehrheit links von der Union geben, müssen wir das Gemeinsame suchen und das Trennende analysieren.”

Die derzeitige SPD-Cheffin und Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz Malu Dreyer möchte der PdL für eine Zeit lang die Hand reichen. Bild Ausschnitt aus einen YouTube screenshot

Natürlich habe die Linke viele Positionen, die die SPD nicht teile, so Dreyer weiter. Auch seien einige Themen seitens der Sozialdemokraten nicht verhandelbar, aber:

„Koalitionspartner sind nie das gleiche wie man selbst. Dann muss man sich eben verständigen.“

Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz sei deshalb jetzt „sehr gespannt“ auf die neue rot-grün-rote Regierungskoalition in Bremen.
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Eine gemeinsame Suche?

Ziel der Sozialdemokraten sei es laut Dreyer, wieder Mehrheiten jenseits der CDU zu finden. Eine große Koalition könne nie eine Dauerlösung sein. Anspruch der SPD müsse es sein, ein neues Bündnis anzuführen:

„Sollte es eine Mehrheit links von der Union geben, müssen wir das Gemeinsame suchen und das Trennende analysieren.“

Dreyer räumte ein, dass die SPD auf Bundesebene in einem sehr schlechtem Zustand sei. In Umfragen liegt die Partei derzeit unter 15 Prozent. Dennoch ist der Vorstoß der kommissarischen SPD-Chefin bemerkenswert: Bislang hatten führende SPD-Politiker große Zweifel an der sog. Regierungsfähigkeit der Linken im Bund geäußert.
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Viele verpasste Chancen…

Nach der Bundestagswahl 2013 hätte die SPD eine reale Chance auf ein rot-rot-grünes Bündnis gehabt. Da die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert war, hätte eine Koalition unter der Führung von SPD mit Linken und Grünen gegenüber der Union eine Mehrheit gehabt, doch die Sozialdemokraten entschieden sich stattdessen für die Juniorrolle in einer weiteren GroKo unter Bundeskanzlerin Merkel. Viele Experten sehen darin bis heute eine wichtige Wegmarke im Niedergang der Partei. Auch nach der Bundestagswahl 2005 hätte es eine theoretische Mehrheit von SPD, Grünen und der damaligen PDS im Bundestag gegeben, auch hier war es stattdessen zu einer großen Koalition unter Angela Merkel gekommen.
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Reaktionen bei der PdL

Führende Linke-Politiker der PdL begrüßten die Äußerungen Dreyers. Sie mache Hoffnung darauf, dass nach der kommenden Bundestagswahl konstruktive Gespräche über neue linke Mehrheiten möglich seien, sagte Parteichefin Katja Kipping der Deutschen Presse-Agentur. Mit einer starken Linken und einer hoffentlich wieder erstarkenden SPD könne man gemeinsam dafür sorgen, „dass soziale Gerechtigkeitsthemen wie Arbeit, Rente und Gesundheit nicht von einer schwarz-grünen Mehrheit untergebuttert werden“. Die Große Koalition sei am Ende. „Der kommende Bundestagswahlkampf, wann immer er stattfindet, wird von der Frage geprägt sein: Was folgt auf die Große Koalition?“

Linke-Chef Bernd Riexinger sagte Zeitungen der Funke Mediengruppe: »Nach den Jahren in der großen Koalition mehren sich jetzt auch in der SPD die Stimmen, die wieder eine linke Politik wollen.«

Linke-Chefin Kipping sagte, »Dreyers Äußerungen machten Hoffnung darauf, dass nach der kommenden Bundestagswahl konstruktive Gespräche über neue linke Mehrheiten möglich seien.«

Und… wie sollte es anders sein meldete die dpa heute um 12:37 Uhr
»Der Berliner Kultursenator und frühere Linke-Landeschef Klaus Lederer hat die Äußerungen der amtierenden SPD-Chefin Malu Dreyer über eine mögliche Koalition mit der Linken auch auf Bundesebene als „seit Jahren überfällig“ begrüßt. „Angesichts der derzeitigen Kräfteverhältnisse in der Gesellschaft sollte es eine Normalität sein, dass man über potenzielle Kooperationsmöglichkeiten unbefangen und ohne Schaum vorm Mund redet“, sagte Lederer am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.«
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Fell retten, einseifen, der letzte Strohhalm…?

Was will die SPD mit dieser Meldung erreichen?
Möchte die SPD uns beschäftigen und mit dieser Meldung ihr eigens Sommerloch füllen.
Was führen Rixinger, Kipping, Lederer & Co im Schilde wenn sie ihre Freude über Dreyers Äußerung bekunden?
Darüber und über andere Fragen möchte die Redaktion AmericanRebel und ich mit Euch diskutieren!
Schreibt Eure Meinungen und nehmt kein Blatt vor den Mund.

Die Diskussion ist eröffnet und wird in Auszügen auch unter diesem Artikel als Kommentare veröffentlicht.
Bitte diskutiert auf: https://www.facebook.com/groups/1683837971860223/permalink/2488175231426489/

Fiete Jensen

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└ Schlagwörter: AmericanRebel, Ausland, CDU, Die Linke (Partei), Groko, Malu Dreyer, PdL, SPD, USA
6 Kommentare
Aug.08
on 8. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Fiete Jensen

Fiete Jensen

Kramp-Karrenbauer hält eine Beteiligung der Bundeswehr am Einsatz gegen den Iran für möglich

Nichts dazu gelernt

Autor Fiete Jensen

Fiete Jensen

Im Zuge ihres Besuches beim Einsatzführungskommando der Bundeswehr, in Geltow bei Potsdam am 25. Juli, versprach die neu eingesetzte Kriegsministerin Kramp-Karrenbauer nicht nur eine Umstrukturierung der Bundeswehr und einen höheren Wehretat, sondern schließt auch eine militärische Beteiligung in einem US-Krieg gegen den Iran nicht aus.

Großbritannien  kündigte nun die Schaffung einer sogenannten „europäischen Schutzmission“, in der Straße von Hormus, am persischen Golf, an. Man wolle „angemessene Schritte unternehmen, um die sichere Passage von Schiffen zu unterstützen“. Im Klartext bedeutet dies die Verlegung von europäischen Truppen vor die Küste des Irans, was eine weitere Aggression der Imperialisten gegen das iranische Volk darstellt. Dieses Säbelrasseln passt auch der deutschen Regierung momentan sehr gut. Zwar gab es noch keine Anfrage zur Beteiligung der Bundeswehr an diesem kriegerischen Akt, was für die neue Verteidigungsministerin jedoch kein Hindernis zu sein scheint. Kramp-Karrenbauer hält eine Beteiligung der Bundeswehr von vornherein für denkbar.

Kriegsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) besucht das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow (Brandenburg). Was geht in den Köpfen dieser beiden Frauen vor? Bild: YouTube screenshot

Diese Hatung entspricht genau der „Verteidigungspolitik“ der Bundesregierung und zeigt ihren Erfolg, endlich wieder „internationale Verantwortung“ übernehmen zu können. Denn wer ein Stück, des neu zuverteilenden, Kuchens haben will, der muss auch, dort wo dieser ist, mitmischen. So versucht die BRD weiter durch Militarisierung nach Innen und Außen den Sprung zu einer imperialistischen Supermacht zu schaffen.

Quelle: Junge Welt (26.07.2019)

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weitere Beiträge von Fiete Jensen

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Lest dazu auch:

– Rüstungsministerin Annegret-Kramp Karrenbauer

– Survival: Folgen nicht Führen – Die Bundeswehr mit neuer Serie auf Rekrutenjagd

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 Comment 
Aug.07
on 7. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Rüdiger Rauls

Rüdiger Rauls

Wem gehört Greta?

Rüdiger Rauls

Nach Feinstaub und Stickoxiden ist das Kohlendioxid nun innerhalb kürzester Zeit die dritte Sau, die durch das Dorf der Umweltgemeinde getrieben wird. Die ersten beiden, vorgetragen durch die Deutsche Umwelthilfe (DUH), verliefen eigentlich nur recht schleppend und mau. Der Funke zündete nicht so recht in der Umweltbewegung, und in weiten Kreisen der Bevölkerung sprang er erst gar nicht über. Im Gegenteil: Zunehmend hatte sich Widerstand gegen die Pläne der DUH gebildet. Demonstrationen besonders in Stuttgart gegen Fahrverbote erhielten Zulauf. Erste Stimmen erhoben sich, der DUH die Förderwürdigkeit aus dem Vereinsgesetz abzuerkennen.

Dann kam Greta und damit die Wende. Umweltschutz stand wieder ganz oben in den Schlagzeilen der Medien, in der deutschen Bedrohungsbefindlichkeit, in den Charts der öffentlichen Diskussionen und Talksendungen. CO2 füllte das Sommerloch und sorgte für öffentliche Aufregung. Aufregung und Bedrohung sind Grundlagen für steigende Auflagen, Einschaltquoten, Likes und Klicks und damit, was immer unter der Schwelle der Wahrnehmung gehalten wird, für steigende Umsätze. Denn auch Meinungsfreiheit ist nichts anderes als Geschäft, nicht mit Brot oder Autos, aber mit Anzeigen und Werbeeinblendungen, wo immer das Internet dafür Platz anbietet.

Schülerprotest am 15. März 2019 in Berlin. Bild YouTube screenshoot

Und jetzt, da der Wind sich wieder gedreht hat, kommen auch die anderen Umweltverbände wieder in die Öffentlichkeit und wollen anscheinend auf der Bugwelle mitschwimmen, die Greta vor sich herschiebt. Nach monatelanger Zurückhaltung hat die DUH wieder ihr Thema Stickoxide in den Ring geworfen. Jetzt geht es um die Luftbelastung durch Feuerwerke besonders zum Jahreswechsel, vermutlich später dann aber auch generell. Großveranstaltungen wie „Rhein in Flammen“ stehen in der Kritik.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat auch wieder die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich gelenkt und den Zustand des Waldes ins Gespräch gebracht, um den es in den letzten Jahren sehr still geworden war. Nun scheint die Gelegenheit günstig, auch darauf wieder aufmerksam zu machen und natürlich auch auf sich selbst. So hat jeder seine Nische gefunden: Der BUND ist für den Wald zuständig, die DUH für Feinstäube und Stickoxide und die Grünen mit Fridays für Future für das Kohlendioxid.

Man scheint sich den „Markt“ aufzuteilen, der nun allmählich in Form von steigenden Mitgliederzahlen und deren Beiträgen, Fördermitteln und Spenden zu wachsen scheint. Noch herrscht keine offene Rivalität, aber eine Zusammenarbeit im übergeordneten Interesse des Umweltschutzes ist im Moment auch nicht erkennbar. Stattdessen scheint jeder mit seinen Sonderinteressen einen Teil der öffentlichen Aufmerksamkeit auf sich und seine Themen lenken zu wollen. Sie alle lassen sich tragen von der Thermik der erhitzten Gemüter und Debatten, die Greta, die Umwelt und das CO2 verursacht hat.

Dabei hat Thunberg sich selbst immer nur für den Umweltschutz generell eingesetzt. Sie thematisiert nicht die Feinstäube oder Stickoxide, weder den Wald noch das Kohlendioxid. Das CO2, das während der ganzen Diskussion um Stickoxide und Feinstäube kaum eine Rolle gespielt hatte, wurde erst durch die Grünen der Fridays for Future (FfF) mehr oder weniger übergestülpt. Sie haben es im Verlaufe der letzten Monate wieder in seiner Bedeutung aufgepäppelt und in die Öffentlichkeit getragen, aus der es weitgehend verschwunden war.

Die Grünen haben es zu ihrem Alleinstellungsmerkmal gemacht wie der BUND den Wald und die DUW die Stickoxide. Aber sie alle profitieren vom „Greta-Effekt“. Auf der Homepage1 von FfF findet kaum eine inhaltliche Auseinandersetzung zum Thema CO2 statt. Generell ist dort der Kenntnisstand zu den Sachthemen sehr gering. Hier stehen Jubel und Selbstbeweihräucherung im Vordergrund. Aber alles das macht der Wirbel um die junge Schwedin möglich. Was aber macht das Phänomen Greta aus, die Jung und Alt nahezu in einen euphorischen Taumel versetzt?

Sie ist die ideale Projektionsfläche für die Sehnsüchte vieler Menschen, die nach Werten und einem Ende der Konflikte in der Welt, der Gesellschaft und mit der Natur suchen. Greta ist jung, weiblich und schutzbedürftig durch ihre Krankheit. Das macht sie sympathisch. Es geht nichts Bedrohliches oder Falsches von ihr aus, was durchaus echt ist, keine Attitüde.

Sie wirkt glaubwürdig in einer Welt, wo viele nicht mehr wissen, wem sie noch trauen und glauben können. Sie wirkt unbestechlich und ehrlich in einer Welt, wo Machtkämpfe um wirtschaftliche Interessen, Rücksichtslosigkeit sowie Lug und Betrug um des eigenen Vorteils willen Politik, Gesellschaft und die zwischenmenschlichen Beziehungen zu beherrschen scheinen.

Die Menschen sehnen sich nach Menschlichkeit, Moral und der Herrschaft des Guten. Das ist weder zu verurteilen noch lächerlich zu machen, denn dieses Verlangen entspricht dem zutiefst Menschlichen im Menschen. Der Mensch will gut sein.

Hier soll nicht bezweifelt werden, dass Greta es mit ihrem Engagement ernst meint genau so wie die Vielen, denen sie als Symbol dient für denen eigenen Wunsch nach einer besseren Welt. Das soll hier ausdrücklich betont werden, besonders jenen gegenüber, die in den Text anderes hineinlesen wollen als drin steht. Weder Greta noch denen, die ihr folgen, werden hier unlautere Absichten unterstellt. Sie meinen es mit Sicherheit ehrlich und gut.

Greta Thunberg, Bild: Josi B. free

Aber in diesen guten Absichten werden sie getäuscht. Denn auch Greta ist in erster Linie eine Schöpfung der Medien. Wie aus heiterem Himmel war sie plötzlich da. Innerhalb kürzester Zeit wurde aus einem unscheinbaren Mädchen eine Kultfigur. Wäre da nicht der „schwedische PR-Manager Ingmar Rentzhog“2 gewesen, säße sie vermutlich noch heute mit ihrem Pappschild auf einem Bürgersteig in Schweden. Denn nicht jeder kommt in die Medien, nur weil er ein Pappschild mit einer Botschaft vor sich trägt.

Rentzhog „hatte am Anfang von Thunbergs Protesten ein Foto des Mädchens und einen Artikel über sie auf Facebook veröffentlicht. Wenige Tage danach erschien das Buch von Thunsbergs Mutter, mit der Rentzhog bekannt ist.“3 Das deutet nicht auf Zufall hin, das sieht eher nach einer durchgeplanten Kampagne aus. Ein Buch erscheint nicht innerhalb weniger Tage. Das braucht Vorbereitung. Und könnte es nicht auch so gewesen sein, dass das Photo, das um die Welt ging, nicht der eigentliche Beginn der Kampagne war sondern eher der offizielle Startschuss, der ins Rollen brachte, was vorher von den Werbefachleuten schon vorbereitet worden war. Aber das wissen nur die Beteiligten, und die werden es der Öffentlichkeit sicherlich nicht auf die Nase binden.

Dass aber Profis am Werk waren, bestätigt das Interview des Focus mit dem schwedischen Wirtschafts-Journalisten Andreas Hendriksson. Auf die Frage des Focus, ob man Greta Thunberg einen Vorwurf daraus machen könne, „ dass sie auf PR-Expertise zurückgreift?“4, antwortet: dieser: „Nein, im Gegenteil. So funktionieren eben heutzutage politische Aktionen und so funktioniert Demokratie. Sich dabei mit einem cleveren PR-Profi zu verbünden, ist der richtige Weg.“5

Damit steht die scheinbar spontane Bewegung unter einem ganz anderen Licht. Denn es wird nicht in Abrede gestellt, dass hier Experten an der Vorbereitung beteiligt waren. Im Gegenteil: Es scheint vollkommen natürlich und selbstverständlich zu sein für solche Kampagnen-Macher, dass Bewegungen, auch politische, wie das Rezzo-Video zeigt, nicht spontan entstehen. Das kann man nicht dem Zufall überlassen. Das muss geplant geplant werden, damit Kampagnen die Adressaten erreichen und zum Erfolg führen. Das sind die Erfahrungen aus der Produktwerbung, und diese werden übertragen auf gesellschaftliche Bewegungen. Ganz einfach. Und es scheint ja auch zu funktionieren.

Angesichts solcher Äußerungen stellt sich doch die Frage, ob man nicht im Falle Gretas – wie in der Produktwerbung auch – einer von Medien und PR-Beratern gesteuerten Kampagne auf den Leim gegangen ist. Zudem scheinen deren Macher offensichtlich auch nichts Anrüchiges daran zu sehen, Demokratie und politische Aktionen als Ergebnis ihrer Arbeit, vielleicht sogar ihrer Manipulation anzusehen.

Aber wofür und für wen demonstrieren die jungen Leute, wenn solche Leute im Hintergrund die Fäden ziehen? Um wessen Willen und Interessen geht es da? Den Aktivisten geht es um den Schutz der Umwelt und den Erhalt des Planeten. Das ist nicht zu bezweifeln. Aber worum geht es den Leuten im Hintergrund? Ist deren Interesse identisch mit denen derer, die jeden Freitag demonstrieren, sich engagieren und einsetzen? Einsetzen wofür?

Gerade findet der Kongress von FfF in Dortmund statt. Hier „sprechen die Veranstalter von bis zu 1700 Teilnehmern. In der Mehrheit sind sie weiblich und 16 bis 19 Jahre alt“6. Erwachsene ab 28 Jahren waren erst gar nicht zugelassen. Nur die Referenten selbst waren natürlich nicht an diese Altersbegrenzung gebunden. Das kann natürlich den Verdacht der Beeinflussung junger Menschen nähren. Waren am Zustandekommen dieses Beschlusses auch PR-Profis am Werk mit ihrem sehr eigenwilligen Demokratie-Verständnis? Wie offen und transparent sind die Beschlussfindungen? Auf der Internetseite von FfF gibt es dazu wenig Einblick.

Zu denken jedoch sollten einige Verlautbarungen gerade solchen Linken und selbsternannten Kommunisten geben, die in der FfF-Bewgung Nahrung für ihre Revolutionshoffnungen zu finden suchen. Sie müssen sich entscheiden, auf wessen Seite sie nun stehen. Auf der des Proletariats, dessen Interessen sie in der Vergangenheit immer vorgegeben haben zu vertreten oder auf der Seite einer von undurchsichtigen Kräften und Entscheidungsprozessen geleiteten Bewegung.

So wird berichtet, dass auf dem Kongress schon jetzt gefordert wurde, „unverzüglich eine CO2-Steuer einzuführen“ und „klimaschädliche Subventionen wie die Pendler-Pauschale zu streichen“7. Das trifft in erster Linie die sogenannten kleinen Leute mit den kleinen Einkommen. Für diese ist bei Greta nichts zu holen. Wer für Greta ist und für Fridays for Future, der unterstützt also auch eine CO2-Steuer und die Streichung der Pendlerpauschale. Ist das im Interesse derer, die die Linke immer vorgab zu vertreten? Für die sogenannten einfachen Leute kann die Forderung nur lauten: Keine CO2-Steuer8.
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1 https://fridaysforfuture.de/
2 https://www.focus.de/politik/ausland/klima-aktivistin-in-berlin-greta-thunberg-nur-eine-pr-marionette-schwedischer-journalist-klaert-ueber-vorwuerfe-auf_id_10523492.html
3 ebenda

4 ebenda
5 ebenda
6 Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2.8.2019: „Größte Gesundheitskrise der Menschheit“
7 ebenda
8 Aufruf der Initiative „Keine CO2-Steuer“

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Rüdiger Rauls Buchveröffentlichungen:

  • Wie funktioniert Geld? Buchbeschreibung
  • Kolonie Konzern Krieg – Stationen kapitalistischer Entwicklung Buchbeschreibung
  • Zukunft Sozialismus oder die Grenzen des Kapitalismus Buchbeschreibung
  • Die Entwicklung der frühen Gesellschaften-Die Geschichte Afghanistans Buchbeschreibung
  • Was braucht mein Kind? Buchbeschreibung
  • Späte Wahrheit (Prosa) Buchbeschreibung
  • Imre Szabo: Die Hintermänner ( ein politischer Krimi) Buchbeschreibung
  • Imre Szabo: Die Unsichtbaren ( ein politischer Krimi) Buchbeschreibung

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Lest dazu auch:

Liebe Greta-Hasser, Klimawandelleugner und rechte Trolle – geht einfach!

 

 

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 Comment 
Aug.06
on 6. August 2019
Veröffentlicht in: Kim Rebell
Volkskorrespondentin

Kiki Rebell
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Wir sind anders
und doch ein Teil von euch!

Kiki Rebell

Seit dem 27. April des Jahres finden in den Großstädten Deutschlands wieder der Christopher Street Day (CSD) statt. Schon seit Ende der 1960er Jahre feiern Schwule, Lesben und Bis einmal jährlich auf der ganzen Welt in großen Paraden – die Christopher Street Days. Was damals als politische Demonstration begann, ist heute deutlich mehr. Politische Statements, Zeit mit Freunden verbringen, feiern oder einfach nur das Bühnenprogramm unter Gleichgesinnten zu genießen ist heute sehr beliebt.

Damit wird auf die Gemeinde der LGBTI, der Lesben, Gays, Bisexuellen, Transgender/Transsexuellen and Intersexed People, aufmerksam gemacht und für ihre Rechte und gesellschaftliche Anerkennung demonstriert. Mehr Freiheiten, wie das Heiraten unter Gays und Lesben oder die Adoption von Kindern sind in vielen Ländern immer noch verboten oder stark eingeschränkt.
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Meine Erfahrungen

Wenn ich als Frau in Unterhaltungen mit Bekannten erwähne, das ich auch Frauen mag, dann merke ich meistens das es positiv aufgenommen und akzeptiert wird. Gleichzeitig höre ich aber auch oft von Abneigungen gegenüber schwule Männer. Obwohl die Gesellschaft heute überwiegend lockerer mit dem Thema Sexualität umgeht, spüre ich immer wieder konservative Einstellungen. Warum wird ein lesbisches Paar meist mehr akzeptiert, als ein schwules Paar. Offenbar haben mehr Leute Probleme damit, wenn zwei homosexuelle Männer sich küssen als, wenn es zwei Frauen tun. Was ist daran mehr ungewöhnlich, wenn ich eine Frau küsse oder zwei Männer es tun? Ich verstehe die Denkweise der Menschen nicht.
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Der Herr Gott und die irdische Herren

Neulich zog ein Bekannter im Gespräch auch noch den lieben Gott hinzu. Dieser hätte ja nicht gewollt, das Männlein und Männlein sich küssen. Wie bitte? Sollte es, diesen Gott geben, würde mich seine Meinung recht wenig interessieren. Ich liebe und küsse den- oder diejenige, den/die ich möchte (und andersherum) und frage niemanden danach, ob ich es darf oder ob es erlaubt ist. Wir leben im 21. Jahrhundert und es gibt tatsächlich noch solche konservativen Ansichten. Ich bin jedes Mal geschockt, denn für mich ist es normal, das gleiche Geschlecht zu lieben. Das gleiche gilt für Männer die den Wunsch und den Mut haben, sich bunt und in Frauenkleidung in der Öffentlichkeit zu zeigen. Warum sollten sie es nicht tun? Wem schaden sie damit? Niemanden! Für so ein Auftritt, gehört sehr viel Mut und ich bestärke jeden und jede darin, der/die anders ist und sich so zeigt. Unsere Gesellschaft ist offen aber es fehlt ihr noch sehr viel an Toleranz und Akzeptanz. Schaut nicht weg, wenn andere wegen ihrer Herkunft, Neigung, Lebenseinstellung, ihrem Aussehen oder Kleidung gedemütigt oder ausgrenzt werden, greift ein! Und ermutigt diejenigen, die sich trauen so offen zu sein. Auf das unsere Gesellschaft und die Welt farbenfroher und bunter werden.
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Solidariät ist unsere Waffe

Die Herrschenden sehen es nur zu gerne, wenn wir uns spalten lassen. Die Spaltung darf nicht zwischen Homos und Normalos gverlaufen, sondern zwischen oben und unten. Die Solidarität der kleinen Leute ist ja bekanntlich unsere stärkste Waffe und auch deswegen bitte ich um mehr Toleranz und Freundschaft mit denjenigen die gar nicht anders sind, sondern nur frei und irgendwie besonders individuell.

Mit Regenbogengrüßen
KikiRebell

CSD Nordwest 2019 in Kiel. Bild CSD NW

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Veröffentlichungen sind nur angeschlossenen Medien der Gruppe-Volkskorrespondenz gestattet.

└ Schlagwörter: AmericanRebel, Bisexuellen, Christopher Street Day, CSD, Erfahrungen, Gays, Gott, Intersexed People, Kiki Rebell, Lesben, Schwule, Spaltung, Transgender/Transsexuell
1 Kommentar
Aug.05
on 5. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Jakob Reimann

Jakob Reimann

Unterstützung heißt Komplizenschaft

Jacob Reimann

Zusammen mit Deutschland sind alle ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats – die Veto-Mächte, denen die Wahrung des Weltfriedens anvertraut wurde – die größten Exporteure von Kriegswaffen an die achtköpfige Saudi-Emirate-Koalition, die sich im Jemen schwerster Kriegsverbrechen schuldig macht. Die Waffenlieferanten machen sich zu Komplizen in diesen Verbrechen.

Würden die USA heute Abend ihre Unterstützung für die Saudi-Emirate-Koalition einstellen, so eine zutreffende Binsenweisheit im Kontext der mehr als vier Jahre andauernden Bombardierung des Jemen, wäre der Krieg morgen früh beendet. Mitte April 2019 passierte mit moderater Mehrheit eine Gesetzesvorlage den US-Kongress, die diese Unterstützung mit sofortiger Wirkung beendet hätte – getriggert bezeichnenderweise nicht durch die vorsätzliche Bombardierung von Schulbussen, Hochzeiten oder Flüchtlingsbooten, sondern durch den Mord an einem Kolumnisten der Washington Post, Jamal Khashoggi. Die Resolution war ein bedeutender Schritt und hätte den Krieg im Jemen tatsächlich kurz- bis mittelfristig beendet. Doch Donald Trump setzte zum erst zweiten Mal sein präsidiales Veto ein und kippte das Gesetz. Das erste Mal nutzte er sein Veto, als er eine Resolution beerdigte, die seinen „nationalen Notstand“ zum Bau eines Miniabschnitts seiner Mauer nach Mexiko für nichtig erklärte. Auch weiterhin US-Bomben auf jemenitische Zivilist*innen niederregnen zu sehen, ist für Trump offenbar von ähnlich hoher Priorität wie sein rechtsnationalistisches „BUILD THE WALL“-Mantra.

Mit seiner Zurschaustellung von Kriegsgerät in Form von Fußballkarten und seinem Prahlen mit all den Milliarden-Waffenverkäufen hat sich Trump vor der Weltöffentlichkeit massiv blamiert und erntete für seine Show nichts als Hohn und Spott. MbS mit Trump am 20. März 2018 im Weißen Haus. By The White House, published under public domain.

Neben multimilliardenschweren Waffenverkäufen unterstützen die USA die achtköpfige, von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) geführte Kriegskoalition gegen die Zivilbevölkerung des Jemen mit Luftbetankungen der Kampfjets der Koalition, mit militärischer Aufklärung und Geheimdienstinformationen der CIA, logistischer Unterstützung, Targetauswahl und genereller Militärberatung in den Kommandozentralen in Riad und Abu Dhabi, mit einigen U.S. Special Forces am Boden und vor allem auch mit der diplomatischen, politischen und nicht zuletzt moralischen Rückendeckung für die Kriegskoalition – von Obamas offenem Support bis hin zur symbiotischen Verflechtung des Hauses Saud mit dem Hause Trump. Angesichts dieser allumfassenden Komplizenschaft ist es nachvollziehbar, dass der Fokus der spärlichen Berichterstattung auf dem US-Support der Kriegskoalition liegt – bis hin zur in der arabischen wie westlichen Welt gern vertretenen Verschwörungstheorie, Saudi-Arabien führe in Wahrheit als Pentagon-Marionette Krieg im Jemen. So verständlich diese US-Fixierung auch sein mag, zeichnet sie dennoch ein mehr als unvollständiges Bild und blendet die Mitverantwortung all der anderen – zumeist europäischen – Staaten für die Fortführung der erbarmungslosen Bombardierung des Jemen systematisch aus.
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Woher stammen die Waffen?

Die unmittelbarste und sichtbarste Form der Unterstützung sind Waffenlieferungen an die Kriegskoalition. Die inländische Rüstungsindustrie in Saudi-Arabien und den VAE ist im Grunde vernachlässigbar. Beide Länder wollen im Rahmen ihrer jeweiligen Vision 2030 – ambitionierte Programme zur Diversifizierung der vom Erdöl abhängigen Volkswirtschaften – auch ihre Rüstung zu mindestens 50 Prozent auf eigene Füße stellen. Mithilfe von unzähligen bereits etablierten oder geplanten Joint Ventures und Partnerschaften mit den Rüstungsschmieden dieser Welt sollen die eigenen Rüstungsindustrien beider Länder in den nächsten Jahr(zehnt)en auf Weltniveau gebracht werden – ein Prozess massiver Militarisierung der Arabischen Halbinsel, der sich noch in den Kinderschuhen befindet. Auch die anderen Koalitionspartner Jordanien, Marokko, Kuwait, Bahrain und Sudan verfügen über eine kaum vorhandene inländische Produktion. Einzig Ägypten hat zwar historisch entwickelt eine relativ fortgeschrittene Rüstungsindustrie, doch sind alle acht Staaten der Kriegskoalition mehr oder weniger hochgradig von Waffenimporten abhängig, wie das EU Institute for Security Studies in einer umfassenden Übersicht zu arabischen Rüstungsindustrien darlegt.

Der Stockholmer Friedens-Thinktank SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) gilt als weltweit führende wissenschaftliche Einrichtung zur Erforschung von Militärausgaben und Waffenverkäufen und brachte jüngst seine für 2018 geupdateten Datenbanken heraus. Wie ich durch Auswertung aller Länderdatenbanken ermitteln konnte, waren es insgesamt 32 Länder, die in den Jahren des Jemen-Kriegs – von 2015 bis 2018 – die acht Länder der Kriegskoalition mit Waffenlieferungen in Höhe von mehr als 31 Milliarden US-Dollar versorgten.

Die Top-10-Waffenlieferanten an die Saudi-Emirate-Koalition 2015-2018 sind demnach (in Millionen US-Dollar, in Klammern jeweils Anteil des Landes an allen Lieferungen an die acht Länder in Prozent):

  1. USA 17.745                  (56,8)
  2. Frankreich 3.975         (12,7)
  3. Russland  2.434           (7,8)
  4. UK 2.136                      (6,8)
  5. Deutschland 1.194      (3,8)
  6. Niederlande 577         (1,9)
  7. Türkei 502                   (1,6)
  8. Spanien 437                (1,4)
  9. Italien 434                   (1,4)
  10. China 420                    (1,3)

Weit abgeschlagen an der Spitze stehen mit 56 Prozent die USA. Werden lediglich die Waffenlieferungen an die beiden treibenden Kräfte der Koalition – Saudi-Arabien und die VAE – berücksichtigt, erhöht sich dieser Anteil gar auf 70 Prozent. Nichtsdestotrotz finden sich viele weitere Länder in dieser Liste der Schande wieder, die durch ihre Exporte den Krieg im Jemen am Laufen halten. Die überwiegende Mehrheit der 32 Länder liegt in Westeuropa beziehungsweise gehört der NATO an. Die einzigen signifikanten Lieferanten außerhalb dieser Gruppe sind Russland, das seit 2017 im großen Stile nach Ägypten Waffen exportiert und China, das nach Russland der zweitgrößte Lieferant des Sudan ist. Mit einem Achtel aller Waffenlieferungen liegt Frankreich auf Platz zwei, das nach dem Putsch von General Al-Sisi zum größten Lieferanten der ägyptischen Militärdiktatur aufstieg. Großbritannien auf Platz vier liefert nahezu ausschließlich nach Saudi-Arabien. Deutschland ist der zweitgrößte Exporteur in Richtung Katar, die Niederlande der größte nach Jordanien.

Russland ist in den Jahren des Jemenkriegs zum zweitgrößten Waffenlieferanten des protofaschistischen Diktators General Al-Sisi aufgestiegen. Hier Wladimir Putin mit bei einem Treffen mit Abdel Fattah el-Sisi in Kairoim Dezember 2017. By kremlin.ru, licensed under CC BY-SA 4.0.

Russland ist in den Jahren des Jemenkriegs zum zweitgrößten Waffenlieferanten des protofaschistischen Diktators General Al-Sisi aufgestiegen. Hier Wladimir Putin mit bei einem Treffen mit Abdel Fattah el-Sisi in Kairoim Dezember 2017. By kremlin.ru, licensed under CC BY-SA 4.0.

Es ist interessant, dass sich mit Lieferungen nach Jordanien auch Israel auf der Liste befindet – neben Amman und Kairo erkennt keine Regierung der arabischen Welt Israel auch nur als Land an. Auch ist es bemerkenswert, dass die größten vier Waffenexporteure an die Saudi-Emirate-Koalition zu den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats gehören (mit China sogar alle P5-Staaten in den Top 10). Die Waffen jener Staaten, denen nach Artikel 24 I der UN-Charta „die Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“ übertragen wurden, haben im Jemen also die ebenfalls laut UN „größte humanitäre Katastrophe der Welt“ produziert – nicht zuletzt ein offensichtliches Beispiel dafür, dass die Architektur der Vereinten Nationen von Grund auf reformiert werden muss.
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Schwerstes Kriegsgerät made in Germany

„Wir werden ab sofort keine Ausfuhren an Länder genehmigen, solange diese unmittelbar am Jemen-Krieg beteiligt sind“, heißt es durchaus unzweideutig im Koalitionsvertrag der aktuellen GroKo-Neuauflage. Doch wie die Merkel-Regierung mit diesem simplen Satz umging, ist bezeichnend für die Scheinheiligkeit deutscher Rüstungsexportpolitik. Auf periodisch wiederkehrendes Nachbohren des Journalisten Tilo Jung in der Bundespressekonferenz, welche Länder sich denn auf dieser Jemen-Schwarzliste der Regierung befänden, sah sich Regierungssprecher Steffen Seibert in regelrechter Demütigung gezwungen, wieder und wieder auszuweichen: „Es gibt Gespräche“, so Seibert nichtssagend, der zu dieser Frage so hilflos wirkt wie selten. Die Bundesregierung ist offensichtlich nicht willens oder in der Lage zu ermitteln, welche Länder am Jemen-Krieg beteiligt sind.

Auch nach konservativster Auslegung kann wohl unterstellt werden, dass zumindest Saudi-Arabien – als Anführer der Kriegskoalition – an diesem Krieg, den es anführt, auch „unmittelbar beteiligt“ ist. Nichtsdestotrotz beging die Bundesregierung eklatanten Wortbruch und genehmigte laut Rüstengsexportbericht von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) allein in den ersten drei Quartalen 2018 Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien in Höhe von 416 Millionen Euro – im Vergleich zu 254 Millionen Euro im gesamten Vorjahr. In einem internen Papier von Altmaier an den Bundestag, welches dem Spiegel vorliegt, hieß es im September 2018, dass weitere „millionenschwere Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Jordanien genehmigt“ wurden, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass sich allein die Genehmigungen nach Saudi-Arabien im ersten GroKo-Jahr 2018 etwa verdoppelt haben. Wenn Koalitionsverträge keine zumindest in der Tendenz rechtlich bindenden Dokumente darstellen, können die Parteien die Scharade wochenlanger Verhandlungen über diese „Verträge“ sich und uns allen einfach ersparen.

Doch dann kam im Oktober 2018 der Splatter-Mord am Washington-Post-Kolumnisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul. Die anfangs starke globale Medienberichterstattung um die Causa Khashoggi nötigte selbst die Bundesregierung zum widerwilligen Handeln, die einen zunächst zweimonatigen Exportstopp nach Saudi-Arabien anordnete. Dieser „Stopp“ wurde zwar mehrfach verlängert, doch war er von Anfang an das Papier nicht wert, auf dem er geschrieben stand. So lieferte der umsatzstärkste deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall ununterbrochen weiter „Mark-83“-Bomben und verschiedenste Munition über Tochterfirmen in Italien und Südafrika an Saudi-Arabien, deren Wert Rheinmetall-Vorstand Helmut Merch auf über einhundert Millionen Euro jährlich beziffert. Obwohl der „Stopp“ Ende März um weitere sechs Monate verlängert wurde, wurden im selben Atemzug nach intensiver Lobbyarbeit aus Paris und London Lieferungsbeschränkungen für deutsche Bauteile in europäischen Gemeinschaftsprojekten gelockert – im Vorfeld war von „Unmut“ und „wachsendem Ärger“ aus Großbritannien und Frankreich die Rede. Britische Rüstungskonzerne können nun wieder von deutschen Zulieferern versorgt werden, um Eurofighter für Saudi-Arabien zu bauen. Auch Bauteillieferungen an französische Rüstungsfirmen mit Endziel Saudi-Arabien wurden keine zwei Wochen nach der Lockerung wieder genehmigt; ebenso schweres Kriegsgerät an Katar (seit Juni 2017 nicht mehr Teil der Koalition), Ägypten und die VAE – „schlicht verbrecherisch”, meint Sevim Dagdelen, die stellvertretende Linken-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, über die jüngsten Genehmigungen an verschiedenste Mitglieder der Kriegskoalition.

In akribischer Analysearbeit fand das transeuropäische Recherchenetzwerk #GermanArms Beweise, dass deutsche Waffensysteme von der Saudi-Emirate-Koalition im Jemen eingesetzt werden – „an Land, in der Luft und zur See“; von Kriegsschiffen über Jagdbomber bis zu Haubitzen. Insbesondere die von Lürssen in Mecklenburg-Vorpommern gebauten Patrouillenboote, von denen Dutzende an Saudi-Arabien geliefert wurden und werden, stehen immer wieder im Fokus, da sie von der Koalition mit höchster Wahrscheinlichkeit für die nahezu hermetische Seeblockade des Jemen eingesetzt werden – dem Hauptgrund für die historische Hungersnot im Land. So banal diese Tatsache auch erscheinen mag – Waffen werden verkauft, um eingesetzt zu werden. – löst sie bei der Bundesregierung doch die immer gleichen dümmlichen Abwehrreflexe aus: „Mir ist davon nichts bekannt“, so Wirtschaftsminister Peter Altmaier gegenüber der Deutschen Welle in seiner ihm typischen Mischung aus Arroganz und Verachtung.

Deutsche Schiffe der Lürssen-Werft kommen mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der illegalen Seeblockade der Saudi-Emirate-Koalition zum Einsatz – mit katastrophalen Folgen für die jemenitische Zivilbevölkerung. Screengrab Bayerischer Rundfunk.

Deutsche Schiffe der Lürssen-Werft kommen mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der illegalen Seeblockade der Saudi-Emirate-Koalition zum Einsatz – mit katastrophalen Folgen für die jemenitische Zivilbevölkerung. Screengrab Bayerischer Rundfunk.

Während sich die Bundesregierung im geheim tagenden und zur Verschwiegenheit verpflichteten Bundessicherheitsrat versteckt, dort Waffenverkäufe an die Diktatoren dieser Welt durchwinkt und im Anschluss mit Aussagen wie der Altmaierschen sich selbst und uns alle zum Narren hält, ergab eine repräsentative YouGov-Umfrage vom Mai 2018, dass sich 64 Prozent der Befragten gegen Waffenexporte generell aussprechen und ganze 80 Prozent konsequent gegen jegliche Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete sind. Klarer kann eine Handlungsanweisung an die Regierung kaum artikuliert werden – oder andersherum: unverschämter kann der Wille des vermeintlichen Souveräns kaum missachtet werden.
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Unterstützung heißt Komplizenschaft

Anders als bei Unterstützern wie Deutschland ist der britische Support nicht gestreut auf die verschiedenen Länder der Kriegskoalition, sondern liegt mit klarem Fokus nahezu vollständig auf Saudi-Arabien: Insbesondere die erbarmungslose Bombardierung der Zivilbevölkerung im Nordjemen durch die Royal Saudi Air Force wäre ohne den britischen Konzern BAE Systems schlicht unmöglich. Der britische Support für die Kriegsallianz ist angesichts von Waffenlieferungen, Logistikunterstützung, Geheimdienstaustausch, Militärberatung, Ausbildung bis hin zu Truppenentsendungen wahrlich allumfassend und spielt alles in allem schon bald in einer Liga mit dem Support aus den USA. Bezeichnenderweise stehen Washington und London auf dem so wichtigen Parkett der diplomatischen und politischen Rückendeckung eng an Riads und Abu Dhabis Seite: Zwei Tage nach Beginn der Großoffensive auf die von den Houthi-Rebellen gehaltene Hafenstadt Hodeida – der buchstäblichen Lebensader des Jemen, durch die 80 Prozent der Lebensmittel ins Land kommen – im Juni 2018 scheiterte eine von Schweden eingebrachte Resolution im UN-Sicherheitsrat, die zum sofortigen Waffenstillstand in Hodeida aufrief, am Veto aus den USA und Großbritannien.

Tornado Kampfjet mit saudischer Flagge. Die Royal Saudi Air Force ist der einzige Exportkunde des britisch-deutsch-italienischen Gemeinschaftsprojekts. By RA.AZ, Flickr, licensed under CC BY-NC-SA 2.0.

Tornado Kampfjet mit saudischer Flagge. Die Royal Saudi Air Force ist der einzige Exportkunde des britisch-deutsch-italienischen Gemeinschaftsprojekts. By RA.AZ, Flickr, licensed under CC BY-NC-SA 2.0.

Allein seit Beginn des Jemen-Kriegs hat London Waffenexporte in Höhe von über 5,5 Milliarden Pfund (rund 6,3 Milliarden Euro) an die Saudi-Emirate-Koalition genehmigt und ist sowohl in den Jahren des Jemen-Kriegs als auch historisch nach den USA der zweitgrößte Waffenlieferant des saudischen Königshauses; vor allem wird die saudische Luftwaffe von BAE Systems unterhalten. In einem bahnbrechenden Rechtsgutachten vom Februar 2019 erklärte das britische Oberhaus, Waffenlieferungen der britischen Regierung an die Saudi-Emirate-Koalition seien wegen ihres Einsatzes gegen Zivilist*innen im Jemen illegal und verstießen gegen das humanitäre Völkerrecht. Mit ähnlich hohen Zahlen wie in den deutschen Umfragen sind auch drei von vier Britinnen und Briten gegen Waffenexporte in Kriegsgebiete. Es ist unnötig zu erwähnen, dass weder die parlamentarische Ächtung noch die Meinung der britischen Bevölkerung einen Einfluss auf die Waffenexportpraktiken der May-Regierung haben.

Auch wenn London stets abstreitet, im Jemen selbst aktiv an Kampfhandlungen beteiligt zu sein, wurden im März 2019 fünf britische Soldaten bei Kämpfen mit Houthi-Rebellen angeschossen und schwer verletzt in die Heimat ausgeflogen, was bohrende Fragen über das tatsächliche Ausmaß der Verstrickung des britischen Militärs auf den jemenitischen Schlachtfeldern aufwarf. Ein britischer Forschungsbericht von 2018 deckte erstmals das personelle Ausmaß britischer Involvierung im Jemen-Krieg auf und ermittelte die überwältigende Zahl von 7.000 Personen aus Großbritannien (aus Militär, Regierung und Privatwirtschaft), die das saudische Militär im Jemen-Krieg unterstützen; insbesondere die saudische Luftwaffe. Diese Unterstützung reicht von Wartung und Bewaffnung der saudischen Tornados und Eurofighter über Ausbildung von Piloten bis zu militärischer Koordinierung in den Kommandozentralen.

„Wenn britischer Support saudische Gewalt ermöglicht, so ist diese Gewalt auch britische Gewalt“, schreibt der Golf-Experte David Wearing im April 2019 im Guardian, „und Großbritannien wird im erheblichen Maße zum Mitschuldigen für deren menschliche Kosten“. Selbstredend ist diese Aussage nicht auf Großbritannien beschränkt, sondern von universeller Gültigkeit und in ihrer Klarheit und Einfachheit fast schon etwas irritierend. Viel zu sehr bemüht sich die Politik, die einfache Kausalität für nichtig zu erklären, dass Waffenlieferungen hier zu menschlichem Elend dort führen. Fadenscheinige und einfach zu dekonstruierende Pseudoargumente über Arbeitsplätze oder Bündnisverpflichtungen sollen ebenso wie hohle pseudojuristische Mammutphrasen wie Endverbleibserklärung oder restriktives Rüstungsexportkontrollgesetz den simplen Zusammenhang verschleiern, dass Unterstützung eines Massenmörders gleichbedeutend ist mit Komplizenschaft an Massenmord. David Wearings Aussage ist damit mindestens auf alle 32 Regierungen anwendbar, die in den über vier Jahren des katastrophalen Jemen-Kriegs die leergebombten Arsenale der Saudi-Emirate-Koalition wieder üppig bestückten oder diese anderweitig in ihrem genozidalen Bombenkrieg unterstützen – allen voran die USA, Frankreich, Russland, Großbritannien und Deutschland. Sie alle wurden „im erheblichen Maße zum Mitschuldigen“ am unerträglichen Leid der jemenitischen Zivilbevölkerung.

Hunderte Menschen demonstrieren vor der DSEI-Waffenmesse gegen die Rüstungsexporte der britischen Regierung. London, September 2017.  By Alisdare Hickson, Flickr, licensed under CC BY-SA 2.0.

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Erstveröffentlichung auf JusticeNow. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers

Über den Autor: Als studierter Biochemiker hat Jakob Reimann ich ein Jahr in Nablus, Palästina gelebt und dort an der Uni die Auswirkungen israelischer Industrieanlagen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in der Westbank erforscht. Nach einiger Zeit in Tel Aviv, Haifa, Prag und Sunny Beach (Bulgarien) lebt er jetzt wieder in Israel und kennt daher „beide Seiten“ des Konflikts und die jeweiligen Mentalitäten recht gut. Soweit er zurückblicken kann ist er ein politisch denkender Mensch und verabscheut Ungerechtigkeiten jeglicher Art. Aus bedingungslos pazifistischer Sicht schreibt er gegen den Krieg an und versuche so, meinen keinen Beitrag zu leisten. Seine Themenschwerpunkte sind Terrorismus, das US Empire, Krieg (Frieden?) und speziell der Nahe Osten.

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Aug.04
on 4. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, La Forge


Zentralorgan der Kommunistischen
Arbeiterpartei Frankreichs (PCOF)

 

Waffenhandel und Militarisierung des Meeres

Anlässlich der Messe von Le Bourget enthüllte Macron ein groß angelegtes Bild des zukünftigen Systems des Luftkampfs (SCAF), das Frankreich und Deutschland über Dassault und Airbus mit Spanien verbindet. Die Verteidigungsministerinnen, Parly und von der Leyen, die inzwischen Präsidentin der Europäischen Kommission ist – ein Symbol für sich – und die Spaniens, Robles, haben eine Vereinbarung getroffen, die bis 2040 gelten soll (Auslieferungsdatum des künftigen Flugzeugs, das ein Meisterwerk ist). Es wird darauf Wert gelegt, dass sie für andere Mitgliedsstaaten der EU offen sein soll, vor allem für die, welche in die europäische Verteidigungspolitik (EVP) eingebunden sind. Die Summen, die im Raum stehen, sind beachtlich: man spricht von zig Milliarden.

Der letzte Bericht, der von der Regierung über die Waffenverkäufe vorgestellt wurde, hat die „ausgezeichneten Ergebnisse“ in 2018 klar gezeigt: 9,1 Mrd. €, ein Anstieg um 30% gegenüber 2017. Die Präsentation dieses Dokuments ist sehr unvollständig: Es gibt keinen Hinweis auf den Typ der verkauften Waffen, sondern nur den Betrag bei großen Verträgen (über 100 Mio. €), aber Hinweis auf die großen Tendenzen. Die Hälfte der Verträge betreffen die Staaten des Mittleren Ostens. Die „Hitliste“ im Zeitraum 2009-2018 sieht Saudi-Arabien auf Platz 1 (11,3 Mrd. €), gefolgt von Katar (11 Mrd. €), Indien (8 Mrd. €), und Ägypten (7,5 Mrd. €). Der dicke Vertrag mit Australien über Verkauf, Fertigung und Unterhalt von U-Booten (8 Mrd. €) taucht, da 2019 abgeschlossen, nicht auf. Beachtenswert die Verträge von je 1,1 Mrd. € mit Belgien bzw. Spanien. Der Anteil der Verkäufe an die europäischen Staaten beträgt 25% und für den asiatisch-pazifischen Raum 15%.

In diesem weiten Gebiet will der französische Imperialismus seine „Präsenz“ behaupten, seine „Interessen“ verteidigen und seine Waffen verkaufen.

„Die Militarisierung der Meere, so weit sind wir!“ Diese markigen Worte sprach der Beauftragte der Marineflugzeug-Gruppe am Flughafen Charles-de-Gaulle bei seiner Reise im Indischen Ozean, von Toulon nach Goa (Indien), Singapur, Malaysia, Japan, Indonesien, Australien, Dschibuti und Ägypten.

Auch China soll im April 2018 auf drei künstlichen Inseln im Spratley-Archipel seine Schiffsabwehr- und Boden-Luft-Abwehrsysteme intensiv installiert haben. Die Enthüllung des CNBC-Fernsehsenders unter Berufung auf Quellen der US-Geheimdienste erfolgte im April 2018 durch das chinesische Militär, was die Vereinigten Staaten als ihre bisher größte militärische Übung im Meer bezeichnen aus Südchina. Bei der Parade nach Taiwan richtet Peking seine 48 modernen Schiffe aus, einschließlich seines einzigartigen Flugzeugträgers Liaoning.

Mehrere Seemanöver wurden mit der VII. US-Flotte, Kanada, Japan, Australien sowie den Flotten jedes einzelnen Landes abgehalten, um die „Zusammenarbeit“ der Seestreitkräfte (einschließlich U-Booten) zu verbessern und den Verkauf von französischen Waffen zu fördern.

Ministerin Parly hat an der jährlichen Sitzung (Shangri – der Dialog) mit Sicherheitsspezialisten, den politischen Verantwortlichen für Verteidigung der asiatischen Staaten teilgenommen. Sie hat mit typisch neokolonialen Begriffen die Ziele des französischen Imperialismus in dieser Zone erklärt: „Wir besitzen Territorien, mehr als 1,6 Millionen Einwohner, mehrere Inseln mit unterschiedlichem Status, ausgedehnte besondere Wirtschaftszonen und die Verantwortung, die damit einhergeht.“ Das ist insbesondere die Rolle der 7.000 Soldaten, die dort, vor allem in drei Stützpunkten, stationiert sind. Aber der französische Imperialismus hat weder die Mittel, die gleichen Kräfte wie der US-Imperialismus zu entsenden (60% seiner militärischen Kräfte sind verteilt auf eine Unzahl von Stützpunkten im Pazifik stationiert), noch mit China auf Konfrontation zu gehen, dem es gelungen ist, in ein paar Jahren eine Seemacht aufzubauen, die so groß ist wie die französische. Deswegen wird die Doktrin „regionale Kooperation“ aufgestellt, die „stark in den Waffenexporten verankert ist“, wie ein Experte aus der Region unterstreicht.

Von daher ist zu verstehen, warum der französische Imperialismus auf keinen Fall seine „Besitzungen“, insbesondere die kanakischen Inseln, „aufgeben“ will.

Im Weltmaßstab bestätigt der jährliche Bericht des SIPRI-Instituts das Anwachsen der Militärausgaben: 1.882 Milliarden $ (+2,6%), nach einer Erhöhung um 1,1% in 2017. Während die USA 649 Milliarden $ weit vor ihren Konkurrenten ausgeben, wendet China 250 Milliarden $ auf und versucht, seinen Rückstand aufzuholen.

Bei den Rüstungsmonopolen beschleunigen sich die Restrukturierungen und die Konzentration. United technologies und Raytheon haben soeben fusioniert und sind jetzt die Nr. 3 auf der Welt nach Boeing und Airbus. Während Trump weiter auf die europäischen Verbündeten, die NATO-Mitglieder sind, Druck ausübt, US-Waffen zu kaufen, geht die Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staatsmonopolen weiter.

Man sieht das bei den Marine- Projekten (siehe oben), beim Panzerbau (KNDS, eine Allianz aus Kraus Maffei Wegmann und Nexter Systems) und zuletzt beim „Co-Unternehmen“ zwischen Naval Group (Frankreich) und Fincantieri (Italien) für die Entwicklung von Korvetten und Fregatten.

Aus „La Forge, 7/8 2019. Veröffentlichung mit freindlicher Genehmigung der PCOF. Übersetzung: Siegfried None. Karrikaturen und Bilder wurden von der Redaktion „AmericanRebel“ teilweise oder ganz hinzu gefügt.
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Aug.03
on 3. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Harry Popow

Soldaten für den Frieden (Teil achtzehn)

Leseprobe aus „Ausbruch aus der Stille…“ von Harry Popow
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Harry Popow

Hier nun die achtzehnzehnte Leseprobe aus meinem neuen Buch »Ausbruch Aus Der Stille – Persönliche Lebensbilder in Umbruchzeiten«, das im Februar dieses Jahres auf den Markt gekommen ist. Bitte benutzt auch die Kommentarfunktion für Eure Kritiken und Einschätzungen.
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„Götter-Ohren“ an Soldaten-Herzen

Im Juli 1964 schreibt Henry: Nicht zum ersten Mal haben wir den Eindruck, dass man Menschlichkeit im Umgang besonders in den oberen Etagen antrifft. Jüngstens waren beispielsweise Mitarbeiter des Zentralkomitees der SED in unserem Regiment im Einsatz. Was mich besonders freut: Nach einer Übung sind die Genossen vom ZK nicht allein zufrieden damit, dass die Soldaten gut geschossen haben, nein, sie wollen herausfinden, wie die jungen Leute denken und was deren Herz sagt. Und sie beraten sich mit uns Offizieren, wie man die Rechte der Soldaten noch besser sichern muss, wie man im Gespräch zu ihrem Inneren findet. Das ZK kritisiert u.a. jene Vorgesetzten, die die Nöte und Sorgen der Soldaten zu wenig kennen und dann manche Fehlentscheidungen treffen. Unter Feuer werden vor allem die mancherorts anzutreffende Gleichgültigkeit und Sorglosigkeit gegenüber den Unterstellten genommen, (siehe z. B. Willkür bei den Festlegungen zum Urlaub und Ausgang und zur Freizeitgestaltung ). Nur ein Beispiel: Warum lässt man die Sonnabend-Ausgänger erst um 17 Uhr raus? Außerdem: Oft wissen die Soldaten nicht, wer am Wochenende Wache stehen muss, demzufolge sind auch Urlaub und Ausgang unklar. Oder: Waffenreinigen eine Stunde, am nächsten Tag zwei Stunden, ohne sie benutzt zu haben! Da greift sich doch jeder an den Kopf. Sinnlosigkeiten lassen Gleichgültigkeit aufkommen und ersticken jeden guten Willen. Aber: Wie leicht fällt es den Genossen von „oben“, zu bemängeln, sie ziehen ja wieder ab, und der Druck auf die Regimentsangehörigen, all die Termine, die Forderungen der höheren Stäbe – sie bleiben und halten sich zäh wie Teer in der Truppe. Man kann sich jedoch auf diese Genossen mit den mitfühlenden Herzen beziehen, das gibt ein wenig Halt.

Gleichgesinnte – das ist oft nur der Schein. Die Geister scheiden sich, wenn es um kulturelle und Erziehungsfragen geht. Kurt, der Parteisekretär in der Einheit, hält Henry auf der Kasernenstraße an. „Ganz schön, so ein Schallplattenabend für die Soldaten, aber das bringt uns noch keinen Kandidaten. Persönliche Gespräche, die sind das wichtigste …“ Zustimmend nickt Henry. Aber sein Gegenüber fügt eine sehr merkwürdige Bemerkung hinzu: Politische Arbeit sei auch, wenn man die Soldaten aufmerksam macht auf ihren schlechten Haarschnitt, ihre schmutzige Waffe usw. Henry ist wie erschlagen, er entgegnet scharf: „Wie soll ich mit jemanden ins Gespräch kommen, den ich zuvor sozusagen zusammenscheiße?“ Eine seltsame Ansicht eines Parteisekretärs. Im übrigen drängt er den FDJ-Sekretär wiederholt dazu, in die Kneipe zu gehen, denn dort komme man mit den Soldaten erst richtig ins Gespräch. „Da mag schon was dran sein“, denkt Henry, aber sein Fall ist das nun einmal nicht.

Schriftliche Eintragung vom Oktober: Das Tagebuch vom Lehniner Schießplatz ist in den Ausgaben 9 und 10 der „Armeerundschau“ veröffentlich worden. Insgesamt sind es 26 Tage, die ich da „abgelichtet“ habe. Meine erste richtige journalistische Arbeit, ein Dokument. Aber es gab etwas Ärger. Unser Politstellvertreter des Regiments, rief mich zu sich. „Wie können sie den Oberleutnant Zimmermann derart kritisieren, meinen besten Kompaniechef?“ Er wendet sich leicht ab und ich glaube, ein leichtes Lächeln bei ihm zu bemerken. Ich war und bin auch nicht schlecht als FDJ-Sekretär, und mit mir will es der Polit sicherlich auch nicht verderben. Das Gedruckte im Tagebuch ist ja nun einmal nicht wegzuwischen, und vor allem, es stimmt. Was hatte ich geschrieben? Unter dem 3. Juni 1964 steht folgende Notiz: „Abends, vor dem Schlafengehen, wird im Zelt der Kompaniechefs das Thema Lasertechnik und Fernmeldewesen diskutiert. Aber die Nacht bis fünf Uhr früh ist kurz und so igelt sich bald ein jeder ein. Ich tippe noch einmal beim Genossen Zimmermann an: ‚Sag mal, kannst du dir ein Bild davon machen, welche Bücher deine Soldaten lesen?‘ – ‚Ich will dir was sagen‘, entgegnet er, ‚die Schriftsteller sind zum großen Teil alles Schönfärber. Ich habe bisher nur drei belletristische Bücher gelesen.‘ – ‚Also bist du ein Mensch, der nur von Begriffen und von der Logik zehrt?‘ Er bejaht. Mich packt der Eifer, und ich erzähle ihm, dass auch die Kunst eine Waffe sei. Zu meiner Verwunderung lässt er mich reden und reden. Da stelle ich fest, er ist eingeschlafen.“ Soweit die Tagebucheintragung. Zimmermann kenne ich übrigens schon sehr lange, d.h. im Gespräch mit ihm erfuhr ich, dass wir beide 1943 im gleichen Dorf Stemmnitz im damaligen Ostpreußen (jetzt Polen) zur Schule gingen. Wahrscheinlich haben wir auch zusammen gespielt, denn es gab ja nur diese eine erste Klasse mit dem Klassenlehrer Pommerening, wie ich anfangs geschrieben habe.
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Zum Inhalt

Ausgangssituation ist Schweden und in Erinnerung das Haus in Berlin Schöneberg, in dem die Ziebells 1945 noch wohnen. Der Leser erfährt zunächst, wer die Eltern waren (seine Mutter stammt aus Moskau), berichtet kurz vom Evakuierungsort 1943/44 in Pommern, von der Rückkehr in das noch unter Bombenhagel liegende Berlin (Schöneberg), von den Eindrücken nach Kriegsende und vom Einleben in der neuen Gesellschaft, dabei auch von einer Begegnung der Jungen Pioniere mit Wilhelm Pieck.

Buch-Cover Ausbruch aus der Stille von Harry Popow – Mit freundlicher Genehmigung des Autors

Die Lehrzeit wird skizziert mit der Arbeit im Zwickauer Steinkohlenrevier, mit Tätigkeiten in der Geologischen Kommission der DDR und mit dem Besuch der Offiziersschule der KVP/NVA in Erfurt und in Plauen, wo er seine spätere Frau kennenlernte.

Wie lebt ein junger Offizier in der Einöde im Nordosten der DDR, welche Gedanken und Gefühle bewegen ihn? Darum geht es in den nächsten Aufzeichnungen seiner Impressionen. Seine Träume führen ihn mitunter weg vom Kasernenalltag und so nimmt er die Gelegenheit wahr, für fünf Monate im Walz- und Stahlwerk Eisenhüttenstadt als einfacher Arbeiter tätig zu sein.

Durch Versetzungen gelangt er nach Potsdam. Dabei kommen Querelen des Alltags als Ausbilder und später als Politoffizier nicht zu kurz. Ein Glücksfall für ihn, als er nach Neubrandenburg in einen höheren Stab als Redakteur berufen wird. Er beginnt ein Fernstudium als Diplomjournalist an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Inzwischen ist er längst glücklich verheiratet. Die Höhen und Tiefen eines Militärjournalisten – die zwingen ihn, vieles neu zu überdenken. Vor allem als einstiger Ausbilder gelingt es ihm, die Probleme der Soldaten immer besser zu verstehen und sie bildhaft zu schildern.

Die spätere Arbeit als Abteilungsleiter in der Wochenzeitung „Volksarmee“ macht ihm nicht nur Spaß, er nimmt auch Stellung gegen Ungereimtheiten, was ihm nach der Entlassung aus dem aktiven Armeedienst und der Tätigkeit als Journalist im Fernsehen der DDR nicht nur böse Blicke einbringt. So fährt er im September 1989 seiner Tochter nach Ungarn hinterher, um herauszukriegen, weshalb sie mit ihrem Partner abgehauen ist; er gibt ihr dabei das Versprechen, sie in keiner Weise als Tochter zu verurteilen. Nach seiner Rückkehr wird er mit einer Parteistrafe gerügt, die Wochen später angesichts der vermeintlichen Verstöße und Fehler durch die Politik nicht mehr relevant scheinen und wieder gestrichen wird. Auf Unverständnis stößt er auch bei seinen Mitarbeitern, als er nach der Teilnahme an der Dokumentarfilmwoche1988/89 in Leipzig angeblich nicht die erwarteten Schlussfolgerungen zieht.

Nach der Wende: Versuche, arbeitsmäßig Fuß zu fassen, u.a in Gran Canaria und in einer Steuerfirma. Die Suche nach Alternativen, günstiger zu wohnen, sowie die Sehnsucht nach Ruhe führt das Ehepaar nach Schweden.

Episoden aus dem Dorfleben und von vielen Begegnungen, so z.B. bei der Geburtstagsfeier einer siebzigjährigen Schwedin, machen den Alltag und die feierlichen Momente in der „Stille“ nacherlebbar. Keine der in der DDR erlebten Widersprüche und politischen Unterlassungssünden wirft den überzeugten Humanisten aus der Bahn, wogegen die Kapitaldiktatur mit ihren hörigen Medien, politische Manipulationen und Lügen im angeblich so demokratischen Deutschland ihn aufbringen – er bleibt ein Suchender, auch nach der Rückkehr im Jahre 2005 nach Deutschland. Als Rentner, Blogger, Rezensent undund Autor!

 

zum 1. Teil zum 6. Teil zum 11. Teil zum 16. Teil zum 21. Teil zum 26. Teil zum 31. Teil
zum 2. Teil zum 7. Teil zum 12. Teil zum 17. Teil zum 22. Teil zum 27. Teil
zum 3. Teil zum 8. Teil zum 13. Teil zum 18. Teil zum 23. Teil zum 28. Teil
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zum 5. Teil zum 10. Teil zum 15. Teil zum 20. Teil zum 25. Teil zum 30. Teil

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Harry Popow: AUSBRUCH AUS DER STILLE. Persönliche Lebensbilder in Umbruchzeiten. © Copyright by Harry Popow, Verlag: epubli, Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin, Erscheinungsdatum 18.02.2019, ISBN: 9783748512981, Seiten: 500, Preis: 26,99 Euro.

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Über den Autor: Geboren 1936 in Berlin Tegel, erlebte Harry Popow (alias Henry) in seinem Buch „Ausbruch aus der Stille“) noch die letzten Kriegsjahre und Tage. Ab 1953 war er Berglehrling im Zwickauer Steinkohlenrevier. Eigentlich wollte er Geologe werden, und so begann Harry Popow ab September 1954 eine Arbeit als Kollektor in der Außenstelle der Staatlichen Geologischen Kommission der DDR in Schwerin. Unter dem Versprechen, Militärgeologie studieren zu können, warb man ihn für eine Offizierslaufbahn in der KVP/NVA. Doch mit Geologie hatte das alles nur bedingt zu tun… In den bewaffneten Kräften diente er zunächst als Ausbilder und danach 22 Jahre als Reporter und Redakteur in der Wochenzeitung „Volksarmee“. Den Titel Diplomjournalist erwarb der junge Offizier im fünfjährigen Fernstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Nach Beendigung der fast 32-jährigen Dienstzeit arbeitete er bis Ende 1991 als Journalist und Berater im Fernsehen der DDR. Von 1996 bis 2005 lebte der Autor mit seiner Frau in Schweden. Beide kehrten 2005 nach Deutschland zurück. Sie sind seit 1961 sehr glücklich verheiratet und haben drei Kinder, zwei Enkel und zwei Enkelinnen.

Frühere Artikel von Harry Popow

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