Volkskorrespondentin

Kiki Rebell
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Wir sind anders
und doch ein Teil von euch!

Kiki Rebell

Seit dem 27. April des Jahres finden in den Großstädten Deutschlands wieder der Christopher Street Day (CSD) statt. Schon seit Ende der 1960er Jahre feiern Schwule, Lesben und Bis einmal jährlich auf der ganzen Welt in großen Paraden – die Christopher Street Days. Was damals als politische Demonstration begann, ist heute deutlich mehr. Politische Statements, Zeit mit Freunden verbringen, feiern oder einfach nur das Bühnenprogramm unter Gleichgesinnten zu genießen ist heute sehr beliebt.

Damit wird auf die Gemeinde der LGBTI, der Lesben, Gays, Bisexuellen, Transgender/Transsexuellen and Intersexed People, aufmerksam gemacht und für ihre Rechte und gesellschaftliche Anerkennung demonstriert. Mehr Freiheiten, wie das Heiraten unter Gays und Lesben oder die Adoption von Kindern sind in vielen Ländern immer noch verboten oder stark eingeschränkt.
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Meine Erfahrungen

Wenn ich als Frau in Unterhaltungen mit Bekannten erwähne, das ich auch Frauen mag, dann merke ich meistens das es positiv aufgenommen und akzeptiert wird. Gleichzeitig höre ich aber auch oft von Abneigungen gegenüber schwule Männer. Obwohl die Gesellschaft heute überwiegend lockerer mit dem Thema Sexualität umgeht, spüre ich immer wieder konservative Einstellungen. Warum wird ein lesbisches Paar meist mehr akzeptiert, als ein schwules Paar. Offenbar haben mehr Leute Probleme damit, wenn zwei homosexuelle Männer sich küssen als, wenn es zwei Frauen tun. Was ist daran mehr ungewöhnlich, wenn ich eine Frau küsse oder zwei Männer es tun? Ich verstehe die Denkweise der Menschen nicht.
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Der Herr Gott und die irdische Herren

Neulich zog ein Bekannter im Gespräch auch noch den lieben Gott hinzu. Dieser hätte ja nicht gewollt, das Männlein und Männlein sich küssen. Wie bitte? Sollte es, diesen Gott geben, würde mich seine Meinung recht wenig interessieren. Ich liebe und küsse den- oder diejenige, den/die ich möchte (und andersherum) und frage niemanden danach, ob ich es darf oder ob es erlaubt ist. Wir leben im 21. Jahrhundert und es gibt tatsächlich noch solche konservativen Ansichten. Ich bin jedes Mal geschockt, denn für mich ist es normal, das gleiche Geschlecht zu lieben. Das gleiche gilt für Männer die den Wunsch und den Mut haben, sich bunt und in Frauenkleidung in der Öffentlichkeit zu zeigen. Warum sollten sie es nicht tun? Wem schaden sie damit? Niemanden! Für so ein Auftritt, gehört sehr viel Mut und ich bestärke jeden und jede darin, der/die anders ist und sich so zeigt. Unsere Gesellschaft ist offen aber es fehlt ihr noch sehr viel an Toleranz und Akzeptanz. Schaut nicht weg, wenn andere wegen ihrer Herkunft, Neigung, Lebenseinstellung, ihrem Aussehen oder Kleidung gedemütigt oder ausgrenzt werden, greift ein! Und ermutigt diejenigen, die sich trauen so offen zu sein. Auf das unsere Gesellschaft und die Welt farbenfroher und bunter werden.
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Solidariät ist unsere Waffe

Die Herrschenden sehen es nur zu gerne, wenn wir uns spalten lassen. Die Spaltung darf nicht zwischen Homos und Normalos gverlaufen, sondern zwischen oben und unten. Die Solidarität der kleinen Leute ist ja bekanntlich unsere stärkste Waffe und auch deswegen bitte ich um mehr Toleranz und Freundschaft mit denjenigen die gar nicht anders sind, sondern nur frei und irgendwie besonders individuell.

Mit Regenbogengrüßen
KikiRebell

CSD Nordwest 2019 in Kiel. Bild CSD NW

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