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Nov.04
on 4. November 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Rui Filipe Gutschmidt

Rui Filipe Gutschmidt

Bolsonaro empört sich gegen Brasiliens Medien, die ihn mit dem Mordfall „Marielle“ in Zusammenhang bringen

Rui Filipe Gutschmidt

Ein Präsident, für den „der rote Abschaum“ aus Brasilien verschwinden muss und für den Homosexualität eine psychische Störung ist; der Mord an einer bekennenden homosexuellen, linksprogressiven Stadträtin der PSOL (Marielle Franco) in Rio de Janeiro; ein Mörder der am Mordtag im Haus des zukünftigen Präsidenten seinen Komplizen traf… Ein Journalist muss so etwas bringen, damit diese Zusammenhänge aufgeklärt werden. Bolsonaros Reaktion ist völlig überzogen, spricht aber nicht für ihn.

Ronnie Lessa, dem vorgeworfen wird, der Täter der Schießerei zu sein, bei der die Stadträtin von Rio de Janeiro, Marielle Franco, und ihr Fahrer Anderson Gomes am 14. März 2018 getötet wurden und der sich jetzt in U-Haft befindet, lebte in derselben Wohnanlage und nur wenige Meter von Präsident Jair Bolsonaro entfernt. Aber wenn ein Auftragsmörder und ein Politiker in der gleichen Wohnanlage leben und eine Politikerin ermordet wird, dessen Wirken für den rechtskonservativen Jair Bolsonaro zum Problem geworden war, dann ist das sicher mehr als nur Zufall.

Präsident Jair Bolsonaro in Saudi-Arabien – Screenshot YouTube

Ein Bericht von Rede Globo, der größten Mediengruppe Brasiliens, der am Dienstagabend veröffentlicht wurde, hat neue Erkenntnisse aufgedeckt, bei der es um eine mögliche Beteiligung von Präsident Jair Bolsonaro an der Ermordung der PSOL-Stadträtin und ihres Fahrers Anderson Gomes ging. Laut den Journalisten dieses Netzwerks traf sich Élcio de Queiroz, der beschuldigt wird, als Fahrer des Wagens an dem Verbrechen (Driveby) teilgenommen zu haben, am Nachmittag der Tat mit Ronnie Lessa in der Wohnanlage „Vivendas da Barra“.

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Der Pförtner gab an, ihn hereingelassen zu haben, weil er ihm mitteilte, dass er ins Haus 58 gehen würde, genau die Residenz des Präsidenten. Der Portier rief in der besagten Residenz an und jemand, den der Portier als „sein Jair“ identifizierte, genehmigte den Zugang. Élcio de Queiroz ging jedoch nicht zum Haus 58, sondern zum Haus 66, von Ronnie Lessa. Der Portier, der die Bewegung über die Sicherheitskameras verfolgte, war überrascht und rief zu Haus 58 zurück. Wieder sagte „sein Jair“ dem Portier, er wisse, wohin Élcio de Queiroz gehe. Von dort aus fuhren beide in Lessas Auto weg und später tauschten sie das Auto mit dem, in dem sie (mutmaßlich) das Verbrechen begangen haben.
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Bolsonaros Alibi löst nicht alles

Es gibt jedoch einen Widerspruch bei diesem Bericht, auf den auch die Globo-Reportage hinweist: Am selben Tag war Jair Bolsonaro in Brasilia und nahm an zwei Abstimmungen im Abgeordnetenhaus teil. Er konnte also nicht zur selben Zeit in Rio de Janeiro sein.

Die Wohnanlage zeichnet jedoch alle Mitteilungen des Pförtners an die Häuser in Audio auf. Die Polizei versucht, so der Portier, diese Aufzeichnung abzurufen, um herauszufinden, wessen Stimme aus Haus 58 geantwortet hat. Obwohl der damalige Abgeordnete nicht zu Hause war, antwortete jemand von seinem Wohnort aus und autorisierte den Zugang von Élcio Queiroz in die Wohnanlage. Dieselbe Stimme versicherte später dem Portier, als dieser feststellte, dass Queirozs Auto nicht zum Haus 58 fahren würde, dass dies so in Ordnung sei.

Diese Enthüllungen enthalten noch eine weitere potenziell explosive Komponente, da die bloße Erwähnung des Namens des Brasilianischen Präsidenten in Ermittlungen die Ermittler dazu zwingt, den Fall an den Bundesgerichtshof weiterzuleiten. Die Staatsanwaltschaft von Rio de Janeiro hat den Präsidenten des Obersten Bundesgerichtshofs, Dias Toffoli bereits gefragt, ob die Ermittlungen fortgesetzt werden könnten, er hat jedoch laut einem Bericht von Globo noch nicht darauf geantwortet.
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Bolsonaros Wutausbruch – Beleidigungen und Anklagen aber keine entlastenden Fakten

Die Opferrolle ist eines der Merkmale der Populismus. „DIE“ sind alle gegen „UNS“ – auch wenn die Kritik nur ihm persönlich gilt. Also in diesem Fall Jair Bolsonaro. Bei einem Staatsbesuch in Saudi-Arabien nahm Präsident Jair Bolsonaro ein Video auf und postete dieses auf Twitter. 23 Minuten lang schimpfte der Präsident des größten Landes Südamerikas auf die Medien, insbesondere auf den größten Medienkonzern „Globo“ und dessen Journalisten, die den polemischen Bericht verfasst haben. „Gauner, Gesindel, was ihr wollt, dass weiß ich genau! Ihr werdet mich nicht aus dem Amt jagen…“ Er empörte sich einerseits und drohte andererseits damit, der Rede Globo die Lizenz nach 2022 nicht zu verlängern.

Marielles Partei, die PSOL (Partei des liberalen Sozialismus), gab an, dass sie Präsident Bolsonaro nie beschuldigt hätten, auf irgendeine Weise in den Mord an der Abgeordneten verwickelt zu sein. Doch „nach den letzten Enthüllungen muss eine vollständige Aufklärung der Geschehnisse folgen. Es kann nicht angehen, dass ein Präsident Brasiliens mit einem Mord in Zusammenhang gebracht wird.“ Der PSOL-Abgeordnete Marcelo Freixo sagte, dass der Präsident des Obersten Bundesgerichtshofs, Dias Toffoli, die Weiterführung der Ermittlungen genehmigen müsse. Auch wenn klar ist, dass Jair Bolsonaro zur besagten Zeit in Brasilia war, so muss doch aufgeklärt werden, wer in seinem Haus war und das Treffen der beiden mutmaßlichen Mordkomplizen ermöglichte.

Für einen Präsidenten, der sein Land angeblich so liebt und der sich gegen jede mögliche Anfeindung empört, ist es umso schlimmer, wenn er sich in der Öffentlichkeit daneben benimmt. Seine Anhänger werden sagen, dass es ein Zeichen für Authentizität sei und dass er kein Blatt vor den Mund nimmt. Aber er ist der Präsident von Brasilien! Egal wo man politisch steht, er hat eine Vorbildfunktion und repräsentiert sein Land auf internationaler Ebene. Beschimpfungen und Drohungen gegen die Presse – egal ob diese jetzt als Sprachrohr einer bestimmten Gruppierung oder sogar als Propagandaorgan fungiert – ist unmöglich. Presse- und Meinungsfreiheit sind unabdingbar und was die Rede Globo hier aufgedeckt hat ist nicht frei erfunden sondern lässt sich nachweisen. Außerdem hat Jair Bolsonaro nichts gegen diese „Nachforschungen“ oder gegen investigativen Journalismus, wenn es ihm nutzt beziehungsweise seinen politischen Gegnern schadet. Für mich ist es die Reaktion eines Mannes, der sich ertappt fühlt. Doch diesbezüglich muss man abwarten, dass die Justiz den Fall aufklärt.

Noch ein Wort zu Chile: Eduardo Bolsonaro, ein Sohn des Präsidenten, hatte damit gedroht, dass ein Dekret aus der Zeit der Militärdiktatur wiederbelebt werden würde, wenn es in Brasilien zu ähnlichen Protesten wie in Chile käme. Das genannte Dekret hatte damals die Bürgerrechte stark eingeschränkt und dem Präsidenten uneingeschränkte Macht gegeben. Diese Macht wurde schamlos missbraucht und führte zu einem der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des Landes. Selbst für die Anhänger der Militärdiktatur ging diese Aussage zu weit. Eduardo Bolsonaro nahm seine Aussage inzwischen zurück und entschuldigte sich für seine harschen Worte. Vor allem Opferverbände hatten lautstark protestiert und die Verbrechen der Militärs aus jener Zeit wurden wieder in Erinnerung gerufen. Etwas, dass die jetzige Regierung nicht gebrauchen kann.


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└ Schlagwörter: American rebel, Anderson Gomes, Arbeit Zukunft, Ausland, Driveby, Eduardo Bolsonaro, Élcio de Queiroz, Ermordung, Globo, Jaír Bolsonaro, Journalisten, Marielle Franco, Pförtner, PSOL, PSOL-Stadträtin, Rede Globo, Ronnie Lessa, USA, Wohnanlage Vivendas da Barra
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Nov.04
on 4. November 2019
Veröffentlicht in: Frank Viehweg

Frank Viehweg

Wermutkraut

Frank Viehweg

Meine neue Gedichtesammlung »Wehrmutkraut« ist soeben erschienen und bestellbar! Es handelt sich um 125 Gedichte der Poetessa Nika Turbina (1974-2002), übertragen auf der Grundlage von Interlinearübersetzungen meiner Gefährtin, der Slawistin Kerstin Hommel.

Aus dem Vorwort: Diese Gedichte umgibt ein Geheimnis, das vielleicht nie restlos gelüftet werden wird. Ein kleines Mädchen ist ihre Autorin, im Alter von sieben, acht, neun Jahren? Die Zweifler treten auf den Plan!

Jewgeni Jewtuschenko bittet Nika bei einem ersten Treffen in Pasternaks Haus in Peredelkino, ihm einige ihrer Gedichte vorzutragen. Sogleich ist er sich sicher: „Derart können allein Dichter sprechen.“

Die Zweifel und Vermutungen nehmen mit den Jahren nicht ab, doch sie widersprechen einander in manchen Details … Die Gedichte hingegen gibt es, und beeindruckend sind sie unabhängig davon, ob sie ein Kind oder ein Erwachsener geschrieben haben mag. Verbunden bleiben werden sie mit dem Namen Nika Turbina, so wie die 154 Sonette mit dem Namen William Shakespeare, auch wenn sie der Mann aus Stratford-upon-Avon womöglich nicht verfasst hat …

Eine Nachdichtung ist niemals das Original. Und doch hoffe ich, zumindest den Ton von Nika getroffen zu haben, dem vielleicht letzten WUNDERKIND der Sowjetunion.

http://frankviehweg.de/buecher.html

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└ Schlagwörter: Allgemein, AmericanRebel, Arbeit Zukunft, Lyrik
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Nov.03
on 3. November 2019
Veröffentlicht in: Klaus Möckel

Klaus Möckel

Beetzens „Scripte-Friedhof“

Buchbesprechung: Dietmar Beetz, »“Scripte-Friedhof“ oder Hospiz Trotz alledem«.

Klaus Möckel

Ein Scripte-Friedhof, was soll man sich darunter vorstellen? Als ich zum ersten Mal von diesem Projekt hörte, dachte ich an eine Sammlung unveröffentlichter Geschichten, nicht zu Ende geschriebener Texte, Entwürfe, die zu gestalten nie die Zeit gereicht hatte. In der Autobiographie des Schriftstellers Dietmar Beetz – „Kaleidoskop in b“ – glaubte ich Ähnliches angedeutet.

Nun, da ich die drei gewichtigen Bände vor mir habe, muss ich mich korrigieren. Ich sehe, dass es Briefe sind, ergänzt durch Passagen, in denen der Autor aufs Korn nimmt, was ihn (und so manchen von uns) empört, dass er sich sarkastische Auseinandersetzungen mit „Mietmäulern“ der Pharmakonzerne und Duckmäusern aller Art liefert, Ärztepfusch, Politikheuchelei und Werbeterror geißelt. Das Ganze wird ergänzt von Wortmeldungen zu Büchern und Literaten, zu Religion und Philosophie, immer wieder unterbrochen von Haiku-Sprüchen (japanische Dreizeiler mit 17 Silben), die Beetz gesellschaftsbezogen pointiert.

Autor Dietmar Beetz. Bild: Archiv Beetz

Ein ungewöhnliches Werk, bei dem zunächst die gewaltige Organisation imponiert, der Fleiß, die Energie, die dahinterstecken. Die durchdachte Gliederung, das Auffächern nach Zugehörigkeit zum jeweiligen Block, das umfangreiche Personen- und Sachwortverzeichnis im vorangestellten Prospekt fordern in der Tat zum „Reinschauen“ auf. Großes Lob gebührt dabei unbedingt Beetzens beiden „Mitarbeiterinnen“: seiner Frau Karin als Beraterin und seiner Tochter Sabine, die auch für Satz und Layout verantwortlich zeichnet.
Das der Sammlung zugrunde liegende Konzept ist anspruchsvoll und nicht alltäglich. Schon der Stil verlangt Konzentration, erweitert Beetz die Sätze doch oft durch immer neue Einschübe oder Wörter (Wortgebilde), die der Leser nicht unbedingt parat hat. Erstaunlich sein Wissen in vielerlei Hinsicht, gewonnen aus der Praxis zweier Berufe, aus intensivem Studium und vielen (auch mit Gefahren verbundenen) Reisen als Arzt nach Afrika und Indien. Der Thüringer Autor hat Bücher darüber geschrieben, die seinerzeit hohe Auflagen erhielten. All diese Erfahrungen in seine Sammlung einfließen zu lassen und seinen Absichten dienlich zu machen, erforderte eine bemerkenswerte Konsequenz.

Mit seinen Brieffolgen (aus rechtlichen Gründen meist ohne Antworten abgedruckt, doch errät man durchaus deren Sinn) erzählt Beetz zugleich spannende Geschichten, die sich zu einer großen Bestandsaufnahme nach dem „Crash“ der DDR fügen. Für viele seiner schreibenden Kollegen leider keine erfreuliche Bestandsaufnahme. Es ist schon erstaunlich, wie viele Begabungen im Osten stillgelegt, geopfert wurden, wie viel Kultur abgebaut und aufs Niveau der Spaßgesellschaft herabgestuft wurde. Die Korrespondenz zu seiner »Edition D.B.«, um deren Erfolg er sich jahrelang bemühte, ist ein markantes Beispiel dafür. Welche Anstrengungen, welcher Aufwand, welche Kosten auch! Beeindruckend sein Einfühlungsvermögen, wenn es um schwierige Manuskripte und Autoren ging. Das Ergebnis aber: Nichtbeachtung durch die Öffentlichkeit für jegliche Arbeit, die fernab vom Mainstream liegt und nicht sofort Rendite bringt.

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Beetz, geboren 1939, der auch nach der Wende zahlreiche Bücher (darunter mehr als 40 Bände Haikus) veröffentlichte, Gedichte übersetzte, afrikanische Märchen herausbrachte, arbeitete bis in die letzten Jahre hinein als Arzt. Das war gewissermaßen sein zweites Standbein. Er besitzt also reiches Wissen auf diesem Gebiet und kann die Mängel im Gesundheitswesen durch praktische Fälle belegen. Trotz nicht zu leugnender medizinischer Fortschritte liegt da manches im Argen und macht den Patienten, neudeutsch mittlerweile als „Kunden“ bezeichnet, das Leben schwer. Ob es um die Organspenden, den Hang zur schnellen Operation, die ständig offerierten IGEL-Leistungen sogar bei Behinderten geht – die Berichte des Autors sind ein entschiedener Appell für die Rechte der Kranken und gegen die überwuchernde Geldgier.

Zu Beginn seines als Vermächtnis gedachten „Scripte-Friedhofs“ beruft sich Beetz mit Zitaten auf Heinar Kipphardt und James Joyce. Letzterer wollte ein Werk schaffen, durch das eine verschwundene Stadt wiedererdacht werden könne, und auch ihm schwebte der gedankliche Aufbau eines Gebildes vor, in das nicht nur die Erfahrungen aus zwei Berufen, sondern auch viele andere Aspekte einbezogen werden: Philosophie, Literatur verschiedenster Art, Religion, Sex, aber ebenso Regionales, Vergangenheits- und Zukunftsaussichten. Nachforschungen über die „Altvorderen“, ganz persönliche Erlebnisse sowie der Briefwechsel mit Gleichgesinnten oder Halb-Gleichgesinnten, machen die Bände selbst im Detail spannend.


Eine wichtige Zugabe sind die Haikus, in denen Beetz eine seinem pointierten Stil gemäße Ausdrucksform gefunden hat. Wenngleich nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, fügen sie sich in das Ganze und vertiefen satirisch-schonungslos die Kritik.

Im Wesentlichen richten sich die Texte des Schriftstellers gegen Medien- und Marktterror, gegen den Ausschließlichkeitsanspruch der westlichen Welt in Bezug auf Wahrheit und Wegbestimmung, gegen die Verunglimpfung des Sozialismus als Unrechts- und Stasi-System, während die Ankläger selbst durch maßloses Profitstreben die Rechte der Dritten oder Vierten Welt auf ein Hunger- und Kriegsdasein reduzieren. Dieses Werk gibt dem Zorn jener Kräfte Stimme, die links denken, aber keine „Linkser“ sein, also nicht mit Halbheiten leben wollen. Das allein wäre Grund genug, über diese reichhaltige Sammlung öffentlich zu diskutieren. Man kann in manchem anderer Meinung sein (zum Niedergang des sozialistischen Lagers, zu den Zukunftsaussichten der Menschheit in Zeiten des Klimawandels), aber gerade bei den neu entstehenden Problemen, deren Gründe auch im Leugnen elementarer Ungleichheiten liegen, sollte eine rigorose Stimme wie die von Dietmar Beetz gehört werden. Gewiss hat man manchmal, vor allem bei den Haikus, den Eindruck, dass der Autor Mühe hat, seine Pferde zu zügeln, dass er vom Leser zu viel Kenntnis der zeitlichen oder regionalen Situation voraussetzt, doch das tut dem Grundanliegen keinen Abbruch. Aufs Ganze und objektiv gesehen, ist Beetz mit dieser Sammlung ein Coup gelungen, der Würdigung verdient und Aufsehen erregen sollte. Es sollten viele Leser „reinschauen“.

Dietmar Beetz: Scripte-Friedhof oder Hospiz „Trotz alledem“. edition D.B., Erfurt 2019. Drei Bände, 1300 Seiten, 45 Euro. Erhältlich auch als Kapitel-Separat-Ausgabe, pro Band 9 Euro, oder als USB-Stick, Gesamtpreis 15 Euro (plus Versandkosten). Bezug über: Dietmar Beetz 99097 Erfurt, Silberdistelweg 21, Telefon: 0361 4232 832.


Dieser Artikel erschien vor ein paar Tagen in Das Blättchen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Bilder und Bildunterschriften wurden von der Redaktion AmericanRebel hinzugefügt.

Über den Autor: Klaus Möckel (geboren 1934), Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer, schrieb zahlreiche Romane, Erzählungen, satirische Gedichte und Aphorismen. Auch als Nachdichter vor allem moderner französischer Lyrik machte er sich einen Namen. Er lebt in Berlin.
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Nov.02
on 2. November 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Rui Filipe Gutschmidt

Mendívil Robert Kohl Parra

Revolution in Chile – Das Ende des neoliberalen Märchens!
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Robert Kohl Parra

Seitdem der sozialistische Präsident Salvador Allende 1973 durch einen Militärputsch gestürzt wurde und die Militärs unter General Augusto Pinochet die Macht an sich gerissen haben, ist Chile ein Musterland des Neoliberalismus. Mit Hilfe von Milton Friedman und seinen Chicago Boys reformierte Chile sein ökonomisches System. Bildung, Gesundheit, Altersvorsorge, Nahverkehr, Straßen, Wälder, Strände, Kupfer, Gas und Wasser wurden privatisiert. Das Ergebnis sehen wir heute.

Das Land hat das schlechteste Bildungssystem der OSZE und eines der Teuersten der ganzen Welt, selbst der Besuch der Mittelstufe kostet in jedem Fall einen Betrag. Studenten protestieren seit Anfang des Jahrtausends, denn ein Universitätsabschluss verschuldet dich meistens bis in den Tod. Der Chilene musste vor den Protesten im Normalfall 45 Stunden arbeiten und steht zusammen mit den Überstunden in den Top 10 der Länder mit der meisten Arbeitszeit weltweit. Der Mindestlohn liegt bei 400 US-Dollar bei gleichzeitigen Lebenshaltungskosten eines westeuropäischen Staates. Das Rentensystem AFP wirft durchschnittlich etwa 200 US-Dollar an Rentner ab. Ob im Nahverkehr, bei der Wasserversorgung oder bei der Gesundheit, überall verdient die Elite, die seit dem 19. Jahrhundert etwa 20 Familien umfasst, mit.

Fast eine Million Menschen haben am 24. Oktober in Chiles Hauptstadt Santiago de Chile gegen den Präsidenten Sebastián Piñera protestiert. Bild: YouTube screenshoot

Vor einigen Tagen kündigte nun die rechte Regierung von Sebastián Pinera eine Erhöhung des Preises für die U-Bahn und der Buslinien der Stadt Santiago de Chile von 800 auf 830 Pesos an. Begründet wurde diese Erhöhung mit den erhöhten Preisen für Benzin und Diesel. Eine Fars, der Angriff auf die saudischen Ölförderungsanlagen ließ die Preise zeitweise steigen, doch sie fielen ebenso schnell wieder. Für einen durchschnittlichen Chilenen, der für den Mindestlohn oder etwas mehr arbeiten muss, ist die Erhöhung eine wahre Belastung, denn ein Monatsticket gibt es nicht.

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Doch die prekäre ökonomische Situation der Chilenen ist nicht der einzige Auslöser des Protestes. Die Arroganz und Ignoranz der politischen Führer gegenüber dem Leben des durchschnittlichen Chilenen ist sicherlich auch ein Auslöser. Das gesamte Jahr über haben Minister und andere hochrangige Politiker die Bevölkerung durch verschiedenste Aussagen verhöhnt. Zum Beispiel wurde der Preis für die Metro nur in der Hauptverkehrszeit ab 8:00 Uhr morgens erhöht, also sah sich der Verkehrsminister genötigt die Menschen dazu aufzurufen eben früher aufzustehen. Auf die 3% Erhöhung des Metro-Preises sagte ein weiterer Minister die Menschen sollen sich doch lieber Blumen kaufen, weil deren Preis ja um 3,6% im letzten Monat gefallen sind. Das letzte Beispiel möchte ich mit der Aussage eines Staatssekretärs beenden, der auf den Unmut der Chilenen wegen der langen Wartezeiten in den Ärztezentren (teilweise muss man um 4:00 Uhr morgen auftauchen um gegen Mittag behandelt zu werden) antwortete: „Die Patienten möchten früher in die Ärztezentren gehen, weil einige dort nicht nur zum Arzt wollen, sondern es auch ein soziales Element besitzt, soziales Zusammenkommen.“ – Ich komme darauf zurück.

Nach der Ankündigung der Regierung machte sich Unmut breit. Die linke Opposition von Frente Amplio, kommunistische Partei und Sozialisten protestierte und in den sozialen Netzwerken kursierten Bilder und Videos gegen die Ankündigung. Die Kritiker mahnten an, dass dies für viele Menschen ein sozialer Einschnitt war und manche kritisierten sogar das neoliberale System, an dem die Privaten Betreiber verdienen. Es sah aber so aus als ob es nur eine weitere Verschlechterung der Lebensverhältnisse der Menschen sei, die ohne Folgen blieb.

Den ersten Schritt des Protestes gingen Schüler der Mittelstufe, die sich über die sozialen Netzwerke organisierten (hauptsächlich Instagram und Facebook) und die wegen der erhöhten Preise massenhaft die Absperrungen zur Metro stürmten und so die Fahrpreise nicht bezahlten. Aus einem Video, das die Schüler zeigte, wurde eine Bewegung, die sich in den ersten Tagen nach der Ankündigung, an verschiedenen Stationen traf, um die Fahrpreise zu umgehen. Die Regierung reagierte auf die Tausenden Menschen mit der Schließung ganzer Stationen, stark bewaffneter Polizei, die erbarmungslos vorging und später sogar mit der Schließung der Metro. In den ärmeren Stadtteilen wie dem Zentrum und Puente Alto machten Menschen durch das Zerstören der Ticketautomaten und sogar das Anzünden der Züge ihren Unmut Raum. Die Regierung reagierte mit weiterer Repression. Mit jedem Tag wuchsen die Proteste und bald standen Einhunderttausend in Santiago auf der Straße, nicht nur gegen die Fahrpreiserhöhung, sondern auch gegen massive Polizeigewalt und gegen die ganze Regierung.

Bald darauf schickte Piñera gegen die in den meisten Fällen friedlichen Demonstranten zum ersten Mal seit dem Ende der Diktatur das Militär auf die Straße indem er den Ausnahmezustand ausrief und sagte bei seiner Ansprache: „Wir befinden uns im Krieg.“ Der General, der für verschiedene Viertel eine Ausgangssperre verhängte, ist nebenbei wie viele hohe Posten im Staat durch Pinochet-Kader besetzt, hier der Sohn eines hohen Tiers im ehemaligen Geheimdienst. Mittlerweile gibt es die ersten Toten Demonstranten, Dutzende Verletzte und mehrere Hundert Festgenommene und Verschwundene Personen, darunter Journalisten von TeleSur und ehemalige Anführer der Studentenbewegung. Die Toten Demonstranten, die Militärs und die Repression wecken bei vielen Menschen die Erinnerung an die Diktatur.

Der Protest organisiert sich über die sozialen Netzwerke. Über WhatsApp kursieren Videos der Polizeigewalt, über Instagram Protestaufrufe und über Facebook Memes, die sich über die Regierung lustig machen. Währenddessen schweigen jedoch die meisten Medien in Chile zur Polizeigewalt und inszenieren stattdessen die Demonstranten als schuldige der Eskalation. Vor dem Fernsehsender „Mega“ demonstrierten einige Tausend Menschen am 22.10. sogar gegen dessen einseitige Berichterstattung.

Die Proteste erstrecken sich über das ganze Land. Hier eine Demo in Quinta Normal. Bild: Partido Comunista Chileno (Acción Proletaria) PC(AP)

Zur selben Zeit als die Regierung das Militär auf die Straße schickt, breiten sich die Proteste landesweit aus. Millionen Menschen beteiligen sich am Streik, den die Hafen-und Minenarbeiter ausriefen, und die Forderungen nach einem Rücktritt des Präsidenten, einem Ende des Neoliberalismus in Chile, einer neue Verfassung (die alte stammt noch aus Zeiten der Militärdiktatur) und einem Ende der Unterdrückung werden immer lauter. Die Regierung hat die Erhöhung der Fahrpreise längst zurückgenommen, aber der Protest flacht nicht ab. Als TeleSur einen Demonstranten fragte: „Wie habt ihr diese Demo organisiert?“, antwortete er: „Das haben wir während der Wartezeit beim Arzt organisiert.“

Nicht nur breite Teile der Bevölkerung streiken und demonstrieren, auch der größte Teil der chilenischen Musiker, Schauspieler und sonstiger Künstler unterstützen die Proteste durch kostenlose Konzerte, verbreiten der Aufrufen durch die sozialen Medien und durch Aktionen.

Am 23.10. hat die Regierung eine soziale Agenda vorgestellt, die weder sehr viel verändert noch wie erhofft den Protest stoppt. Exemplarisch kann man das Beispiel der Rente sehen. Die Reform sieht vor dem privaten Rentensystem mehr staatliche Zuschüsse zu geben, das erhöht zwar minimal die Rente für die Chilenen, das System ändert die Reform aber nicht. Der Präsident hat sogar seine Rhetorik vollkommen geändert und setzt nun aus Selbstkritik und Entschuldigungen, doch es gingen in ganz Chile so viele Menschen wie noch nie auf die Straße. Mehr als eine Million Menschen allein in Santiago am 25.10.

Auch der vorgenommene Kabinettwechsel, bei dem der Präsident sogar seinen Cousin und unbeliebtesten Minister Chadwick entließ, hat die Gemüter der Chilenen nicht beruhigt. 30 Jahre des Verrats der Politik hat die Menschen nicht mehr an Versprechungen glauben lassen. Mit dem Eintreffen der UN-Beobachter sollte die Normalität zurückkehren und auch die Militärs von der Straße verschwinden, aber die Demo vor dem Präsidentenpalast wurde gestern brutal niedergeschlagen. So auch am Sonntag der Marsch auf den Kongress in Valparaiso.

Die Bewegung nimmt an Fahrt auf und es gibt keinen Grund zu glauben, dass sich das ändern wird. Am 30.10. wurde ein weiterer Generalstreik angekündigt, die Bewegung gibt nun die Parole heraus: „Es ist noch nichts gewonnen!“ oder „Wenn wir jetzt aufgeben sind die Opfer umsonst.“ – Etwa 80 Tote, 200 Verschwundene, 1000 Verletzte, 3000 Festgenommene zählt das INDH. Auchdie Mapuche (Indigene aus dem Süden Chiles) haben nun gemeinsam den Kampf für ein besseres Chile angekündigt.

Ohne den Rücktritt des Präsidenten, ohne eine neue Verfassung, ohne das Ende des neoliberalen Systems und ohne ein Ende der Repression wird das chilenische Volk nicht aufhören zu kämpfen. Die chilenische Revolution hat erst angefangen.

Bilder die für sich sprechen!
Dank an »RemolinoPopularTV«

#25octubre #LaMarchaMásGrandeDeChile

 

Erstveröffentlichung in „Die Freiheitsliebe“ vor wenigen Tagen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers und des Autors. Bilder, Video und Bildunterschriften wurden von der Redaktion American Rebel hinzugefügt.
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Lest Dazu auch:

Proteste in Chile – welche Rolle spielt die Musik?

 

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Nov.02
on 2. November 2019
Veröffentlicht in: Rui Filipe Gutschmidt

Rui Filipe Gutschmidt

Deutschlands Bildung – Veraltet und gefährlich

Rui Filipe Gutschmidt

Ein elitäres System aus dem 19. Jahrhundert, dass unsere Kinder schon früh in Schubladen steckt. In der 4. Klasse entscheidet sich weitestgehend das weitere Leben der Kinder in Deutschland. Gymnasium, Hauptschule, Real- oder Mittelschule… Auf die Kinder der Industriearbeiter wartet eine Karriere im Hartz IV Team. Die Eliten pressen ihren Nachwuchs in einen Leistungswettkampf.

Die Deutschen sind ein Volk, für die Fleiß, Effizienz, Ordnung und vor allem Leistung einen hohen Stellenwert hat. Doch die Zeiten, in denen man seiner Leistung entsprechend entlohnt wurde sind vorbei und arbeitsaufwendige Produktionsprozesse werden in Billiglohnländer ausgelagert. Auch wird immer mehr robotisiert und es gibt immer weniger Arbeit für wenig oder gar nicht qualifizierte Menschen. Dazu kommt eine alternde Bevölkerung, die immer später in Rente gehen sollen aber immer früher keine Arbeit mehr findet.

Die Zuwanderung von Fachkräften ist keine nachhaltige Lösung und resultiert in Konflikte die wiederum von Populisten geschürt und genutzt werden. Die meisten Menschen die nach Deutschland kommen fliehen vor Krieg, Hunger, Misere, haben keine Deutschkenntnisse und nur selten eine gute berufliche Qualifikation. Sie haben aber den Willen zu lernen! Ein Wille, der unseren Kindern und Jugendlichen oft im Laufe ihrer Schulzeit abhanden kommt. Doch warum ist das so?

Gymnasium am Moltkeplatz – Bild von Philipp Beckers, Flickr.com CC BY-SA 2.0

Deutschlands Bildungssystem ist obsolet. Es beginnt in der KITA, die sich nicht jeder leisten kann. Später, bei der Einschulung, werden manche Kinder Vorteile haben, da sie in einer privaten Vorschule schon lesen und schreiben gelernt haben und oft sogar schon Englischunterricht hatten. Andere, die bei Oma und Opa ihre frühe Kindheit verbrachten, werden nicht selten als „schlecht vorbereitet“ angesehen. Aber was ist eigentlich der richtige Weg für die Erziehung unserer Kinder? Von klein an in Kindergärten und Vorschulen stecken? Kinder müssen spielen. Steckt sie nicht von klein an in die Zwangsjacke eines perfiden Systems der „Leistung oder Misere“.

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Denn ja, die Armut ist gewollt. Hartz IV hält die Menschen in einem ständigen Kampf ums Überleben und im Versuch dieser Misere zu entkommen, akzeptiert man prekäre Arbeitsbedingungen und schluckt so manches, was man sonst nicht hinnehmen würde. Versteht sich von selbst, dass sich die Armut innerhalb der Familien hält und von Generation zu Generation weitergereicht wird. Denn es ist klar, dass vor allem auf die Kinder von Eltern mit geringer Schulbildung, wiederum die Hauptschule wartet. Eine Kariere in Deutschlands „Ein-Euro-Job“ AG oder riskieren beim Müll tauchen verhaftet zu werden. Pfanddosen und Flaschen sammeln sollte man den Senioren überlassen, einfach aus Respekt vor dem Alter…

Sarkasmus mal außen vor gelassen, sollten wir uns mal darauf besinnen, was wir für eine Gesellschaft wollen und wie die Erziehung, Bildung und die ständige Erwachsenenfort- und Weiterbildung aussehen muss, um die Gesellschaft der Zukunft zu erhalten, die unsere Kinder als wünschenswert ansehen. Die FFF-Bewegung zeigt gut, dass unsere Kinder mehr wollen als in einer robotisierten Welt aufs Abstellgleis gestellt zu werden, bevor sie überhaupt dazu kommen einen Beitrag zu einer besseren, sauberen und gerechteren Welt zu leisten. Die Mehrheit derer die im Dienst eines großen oder mittleren Konzerns stehen, sind moderne Sklaven, ohne Rechte, schlecht bezahlt und stets Gefahr laufend, durch einen Leiharbeiter ersetzt zu werden, wobei der Leiharbeiter stets Gefahr läuft, seinen Job an ein vollautomatisches Robotersystem zu verlieren.

Die Hauptschulabgänger haben keinen leichten Start ins „Arbeitsleben“. Lehrstellen werden ihnen von Abiturienten streitig gemacht, die Industrie wird ins Billiglohnausland verlagert und das Know-How an den meistbietenden verscherbelt. In der neoliberalen Welt gibt es keinen Platz für gering qualifiziertes Personal. Eine Abwärtsspirale vertieft den Graben zwischen Arm und Reich, erleichtert die Ausbeutung, fördert den Populismus und schafft den Nährboden für eine „Neue Rechte“ die sich innerhalb der Demokratie mit Lügen und Verschwörungstheorien breit macht. Und gerade da, wo das Bildungsniveau schwach ist, bekommt die AfD die meisten Stimmen.

Alles Nazis? Mit Nichten. Die Jugendlichen werden – gerade im Osten der Republik – nach Strich und Faden verarscht! Es beginnt in der Grundschule, wo man nicht nur gute Noten braucht um nach der vierten Klasse aufs Gymnasium zu kommen, sondern auch Eltern mit Geld für Nachhilfeunterricht, gutes Schulmaterial, PC, Laptop und Zubehör und dann natürlich eine standesgemäße Kleidung und dergleichen mehr. Mobbing ist ein Thema, Arme Kinder werden schnell ausgegrenzt. Also ist das Bildungssystem eine Form der Machterhaltung der Eliten in Deutschland? Zweifellos. Es scheint aber niemanden zu stören, dass der große Teil der Bevölkerung dabei verdummt oder zumindest einen Hass auf diese Gesellschaft entwickelt, der sich auf Kurz oder Lang bemerkbar macht.
Mehr dazu ein anderes Mal, aber die Diskussion ist eröffnet.


Erstveröffentlichung am 1. November 2019 in unserer Partnerzeitung INFO-WELT.

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Nov.01
on 1. November 2019
Veröffentlicht in: Victor Grossman

Victor Grossman

ELECTION ROLLERCOASTER

Berlin Bulletin No. 168
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Victor Grossman

Germany is really riding a rollercoaster these days, but this is no amusement park; there’s lots of suspense but rarely joy – and quite a few politicians are very unwell! Not only politicians! Well then, who’s climbing, who’s plunging? Look quick – it’s moving fast!

Heading screechingly downward are the two traditionally main parties: the so-called Christian Union (CDU), which has usually led the pack ever since the start-off in 1945 and, for years in close second place – its rival but increasingly unhappy partner in the current federal government, the Social Democrats (SPD).

Three states of former East Germany held elections in September and October. In Saxony the CDU, which has headed the state government there since German unification thirty years ago, still managed to stay in front, but with 32.1% and only a thin lead, it will have to take on not one but two coalition partners to form a government: the weak Greens (less than 9 %) and the truly sickly SPD (under 8 %). There is no love lost between the three – but also no likely alternative.

In neighboring Brandenburg it was the SPD which similarly stayed on top ever since 1990, but it had needed the LINKE (Left) as a junior partner to get the needed majority. In the September vote, in a parallel to Saxony, the top dog managed to stay on top, squeezing through with a skimpy 26.2%. But this time it decided to dump the diminished LINKE and turn instead to the Greens and Christians, cooking the same omelet as in Saxony but scrambled differently as to who’s on top. And just as in Saxony, this will hardly be a jolly „three men in a tub“ outing.
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The election results in the state of Brandenburg. Image: YouTube screenshot

In Germany such „rub-a-dub-dub“ trios are called „Kenya coalitions“, though not due to any connection with East Africa. The parties here don’t have four-legged logos like donkeys, elephants or maybe zebras, but rather colors, and red (SPD!), Green and the Christians‘ clerical black match the colors in the flag of Kenya. (Among other samples: a Jamaica coalition, with the colors of that country’s flag, black, green and yellow, the chosen hue of the Free Democrats.)

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On Sunday Thuringia voted. Record numbers went to the polls, about two-thirds of eligible voters, and handed out some stinging rebukes. The Christians, hitherto always the biggest vote-getters, were reduced to a miserable third place! The SPD, sagging worst of all on the national level, continued the slide here, as in Saxony, landing in the ranks of lesser parties with only a measly 8.3 %. In the customary post-election inquisitions of party leaders on TV, the SPD man seemed to wish to hide behind the curtains or even under the table, away from an embarrassingly sharp camera eye and sharp questions.

A few other parties deserved far bigger headlines. Not the small big-business party, the Free Democrats, which won seats in the state parliament for the first time, with just exactly five voters pushing it past the required 5 % minimum. Alone the „Ja“ ballot marks of its main candidate’s six children may have done the trick (if they are of voting age).

But truly frightening was the gain of the Alternative for Germany (AfD) which surged upwards and, as in the other two states, ascended into second place (with 23.4%). This party’s head in Thuringia, Björn Höcke, is on the extremely furthest right in this far-right party, a man known for almost verbatim use of one-time Nazi phrases, dripping with hatred for Africans, Muslims, immigrants, Jews, leftists – and quick with barely-disguised threats about plans of his mob when they gain power. He had hoped to win even more votes and win first place – but could be more than satisfied with the doubling of his party’s vote.
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Choice. Caricature YouTube screenshot

But, as if to countervail this threat, perhaps the loudest roller-coaster shouts – of joy from some, dismay from others – were reactions to the success of the LINKE, the Left! Its leader in Thuringia, Bodo Ramelow, was since 2014 the first and only LINKE minister-president in all Germany. Winning this position then had been a sensation, reflected in much of the media almost as if a revived Joseph Stalin had seized this most centrally-located state in Germany. But despite their deprecations and evil predictions, life in Thuringia kept moving along quite peacefully, even managing to recuperate to a degree from the worst losses imposed on East Germany after unification („annexation“ or „colonization“ as some called it). Many Thuringians found jobs commuting to neighboring, better-off, West German Bavaria and Hesse.

Ramelow himself was also a „Wessie“, a trade union leader and one of the very many who came over after 1990 to take charge in the East. But unlike so many of the others, he was a pleasant fellow, who always took his cute little dog with him, differed from most LINKE leaders, East or West, by going regularly to church, and managed to get along with the Social Democrats and Greens who defied taboos and surprised everyone by agreeing to join his cabinet as junior members, thus achieving a majority in the state parliament (the Landtag).

That was in 2014. Last Sunday his LINKE party was rewarded, moving up three percentage points to a sensational 31% of the vote, the best vote the LINKE ever achieved anywhere! No one could contest his right to remain premier.

But a very big problem remained. The LINKE won 29 seats in the 90-seat Landtag. But the weakened SPD has only 8 and the Greens just 5. The sum is 42, three short of 50 %. The rightist Free Democrats with their 5 seats will have nothing to do with such leftist radicals. So – what to do in this problem caused by now having six parties divvying up the results in most German elections?

There seem only two escapes from the horns of this dilemma, both highly unusual.
Bodo Ramelow may try to govern by cooperating with the Greens and SPD but without any regular government, dependent in each decision on the good will of enough delegates to push it through – and see how long that shaky attempt can hold out.

Or else, in a solution seemingly unthinkable until yesterday, by forming a coalition with the right-wing Christian Democrats whose added 21 seats would sum up to a solid 50.
The national leadership of the Christians, no longer headed by Angela Merkel but by her nervous, insecure successor, Annegret Kamp-Karrenbauer (AKK), has sworn never ever to join with the awful AfD fascists or those even more awful LINKE Communists. But the local Christian leader, not so hard-bitten (and no doubt ambitious), has insisted that decisions on Thuringia must be made in its capital Erfurt, not in Berlin. The question is still up in the air.

Nationally, many are wobbling on this political rollercoaster ride. The Christians, more and more unhappy with AKK, are searching for someone with greater authority. The Social Democrats are tied up in the process of electing a new duo to lead them out of their rapid descent toward extinction. The Greens, after a year of intoxicating success, have been forced to greater sobriety by the meager returns in these three elections.

And the LINKE, saved from total desolation by this happy victory, still faces earnest questions on future direction and strategy. Bodo Ramelow, popular in Thuringia, represents the „moderate“ wing within the LINKE, which, say some, caused disastrous losses in Saxony, Brandenburg and the European Parliament. In coming months the party will elect (or re-elect) leaders and debate future plans. With economic threats from Brexit looming ahead, while trade with Britain was always important, and with the European Union economy already far from stable. bumpy rides may well be expected.

Thuringia, scenically beautiful, with forested hills and historical, handsome old cities: Eisenach with its Wartburg Castle, where young Martin Luther, incognito, hid from Catholic threats (and translated the New Testament into colloquial German). And beautiful Erfurt, the capital, with many beautiful churches and a wonderful, famous staircase in its central square, also Jena, home of the optical Zeiss tradition. Then its particular gem, Weimar, famous for Goethe, Schiller, Herder, Cranach, Nietzsche, the Bauhaus and dozens of other poets, preachers, artists and great names – and the site where the ill-fated constitution of 1919 was decided upon, giving the Weimar Republic (1919-1933) its name.

Thuringia, ruled in 1923 by a Social Democratic-Communist united front, forcibly deposed after three weeks by soldiers of the Social Democratic-ruled central government, was also the first state in Germany to bring a Nazi minister into its government in 1930 and to grant Hitler German citizenship. Not far from beautiful Weimar was the frightful Buchenwald concentration camp where countless anti-fascists, resistance fighters, also many Jews and Soviet POWs lost their freedom and, so often, their lives. Thuringia has faced many a fateful roller-coaster ride – like all of Germany. One can hope that it experiences no further disastrous crashes. 

More by Victor Grossman
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Okt.31
on 31. Oktober 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Rui Filipe Gutschmidt

Rui Filipe Gutschmidt

Schweres Erdbeben auf Mindanao, Philippinen –
Bevölkerung befürchtet „Das Große“
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Rui Filipe Gutschmidt

Es ist das dritte Erdbeben mit einer Stärke größer als sechs, das die südlichen Philippinen in weniger als zwei Wochen erschüttert. Zwei Tage nach einem schweren Erdbeben, bei dem mindestens acht Menschen starben, gab es erneut etwa sieben Tote. Die Behörden haben das Tsunami-Risiko ausgeschlossen. Dennoch befürchten die Bewohner weitere schwere, und eventuell „Das Große“ Beben.

Ein neues Erdbeben mit 6,6 auf der Richterskala erschütterte heute Nacht die südphilippinische Insel Mindanao. Schon vor zwei Tagen traf ein schweres Erdbeben dieselbe Region und tötete mindestens acht Menschen. Es ist das dritte Erdbeben mit Stärke größer als sechs, welches die südlichen Philippinen in weniger als zwei Wochen erschüttert. Die Behörden haben das Tsunami-Risiko bereits ausgeschlossen, da das Epizentrum im inneren Teil der Insel liegt.

Das United States Geological Survey (USGS), das seismische Aktivitäten auf der ganzen Welt aufzeichnet, hat das Epizentrum der Tellurbewegung 10 Kilometer tief und etwa 15 Kilometer von der Stadt Bansalan entfernt lokalisiert. Bei einem Erdbeben der Stärke 6,6 25 Kilometer von Tulunam in der Provinz Cotabato kamen am Dienstag mindestens acht Menschen ums Leben. Zwei werden noch vermisst und etwa 400 wurden verletzt.

Mindanao, Philippinen – Google Maps

Mehr als 25.000 Menschen waren von dem Erdbeben am Dienstag auf Mindanao betroffen, bei dem auch Schulen, Krankenhäuser und mehr als 2.000 Häuser schwer beschädigt wurden. Vor weniger als zwei Wochen, ebenfalls in der Nähe von Tulunam, hatte ein weiteres starkes Erdbeben der Stärke 6,4 sieben Menschen getötet und mehr als 200 verletzt.

Die Philippinen befinden sich auf dem sogenannten „Pazifischen Feuerring“, einem Gebiet, in dem etwa 90% der weltweiten seismischen und vulkanischen Aktivitäten angesammelt sind und das jährlich von etwa 7.000, meist mäßigen, Erschütterungen heimgesucht wird. Auf der südlichen Insel Mindanau, auf dem Batanes-Archipel im äußersten Norden des Landes und in der Bicol-Region werden sporadisch Erdbeben mit einer Stärke von mehr als fünf registriert.

In diesem Jahr erlitt das Land mehrere Erdbeben mit einer Stärke von mehr als fünf. Die tödlichsten ereigneten sich im April letzten Jahres in der Provinz Pampanga, bei dem 16 Menschen starben, und im Juli letzten Jahres in Batanes mit neun Toten. Das letzte große Erdbeben, dass das Land traf, war ein Erdbeben der Stärke 7,1, das im Oktober 2013 mehr als 220 Todesfälle auf Philippinen verursachte und im Juli 1990 kamen auf Luzon Island mehr als 2.400 Menschen durch ein Erdbeben der Stärke 7,8 ums Leben.

Auf Mindanao leben viele sogenannte „Expats“. Europäer, US-Amerikaner, Australier, die vornehm als Expats (expatriats) bezeichnet werden, ziehen nach Südostasien, um dort ein Geschäft in ihrem Tropenparadis zu eröffnen. Oft heiraten sie auch mit Einheimischen und gründen eine Familie. Auf den Philippinen ist die große Mehrheit der Bevölkerung katholisch und der Glaube wird intensiv gelebt. Daher bitten die Menschen in endlosen Posts auf Twitter, Facebook und Co, dass man für die Opfer beten möge.

Auch der Schicksalsglaube ist weit verbreitet und so hält sich hartnäckig der Mythos von „The Big One“ – „Dem großen (Beben)“. Eventuell besteht ein Zusammenhang mit dem großen Beben, welches die Kalifornier fürchten. Doch im US-Bundesstaat Kalifornien gibt es einen wissenschaftlichen Hintergrund, während auf den Philippinen keine besonderen Umstände bestehen, die ein Beben mit mehr als 8 oder gar 9 auf der Richterskala erwarten lassen. Doch ausschließen kann man es nicht, da die Bewegungen der Tektonischen Platten nicht vorhersagbar sind. Die größeren Gefahren gehen vom Vulkanismus, Tsunamis oder immer stärker werdenden Taifunen aus. So gesehen ist die geologisch besonders aktiven Region nicht der sicherste Ort.

Nach dem Erdbeben in Pakistan. Bilder YouTube screenshot


Erstveröffentlichung heute in unserer Partnerzeitung INFO-WELT.

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Weitere Artikel von Rui Filipe Gutschmidt
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Okt.30
on 30. Oktober 2019
Veröffentlicht in: Nico Diener

Nico Diener

Der Winter steht vor der Tür und nicht jede/r
hat eine warme Wohnung!

Unterbringung obdachloser Menschen in Hamburg
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Nico Diener

Wir haben oft schon über Max Bryan und seine Initiative berichtet. Die Bürgerinitiative „Hilfe für Hamburger Obdachlose“ ist ein privater Zusammenschluss engagierter Bürger und Bürgerinnen zur Unterstützung von Hamburger Obdachlosen. Die hauptsächlich aus dem Internet heraus tätige Helfer-Gruppe möchte obdachlosen Menschen helfen eine Bleibe zu finden und bei der Suche nach geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten mitwirken.

Bis heute hat die Initiative insgesamt fünf aus Spenden finanzierte Wohncontainer für Obdachlose aufgestellt. Weitere Unterbringungsprojekte sollen folgen. Gründer und Initiator der Initiative ist Max Bryan (Jahrgang ´75), ein ehemalige Obdachloser der heute als Blogger und Bürgerreporter im Ressort Gesellschaft & Soziales tätig ist.

Mit der Zeit haben sich, vorwiegend über die sozialen Medien, viele Unterstützer/innen gefunden wozu auch die Onlinezeitungen AmericanRebel und Info-Welt gehören. Sie unterstützten und unterstützen das Projekt durch Verbreitung ihrer Aufrufe, Wasserspendenkampagnen, Berichte und Videos.
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”Housting First« & Privates Winterprogramm für Obdachlose – Unterbringung obdachloser Menschen während der Wintermonate und in besonders schwierigen Lebenslagen
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Aufgabe

Die Bürgerinitiative „Hilfe für Hamburger Obdachlose“, durch Max Bryan und Luise Schoolmann vertreten, möchte obdachlose Menschen während der Wintermonate und für die Dauer von bis zu seches Monaten nach Förderbeginn in für die Jahreszeit geeignete Wohnunterkünfte unterbringen. Dies können Privatwohnungen sein, aber auch beheizte Wohncontainer mit Sanitäranschluss. Für deren Transport, Aufstellung und Betrieb sowie für Mietzahlungen im Fall der Anmietung klassischer Wohnungen werden für die Dauer von sechs Monaten nach Antragsbewilligung eine Summe von gut 6.000 EUR benötigt. Zielgruppe sind Obdachlose in besonders schwierigen Lebenslagen, in denen staatliche Hilfe noch nicht greift. Mittels „Housing First“ soll die Zeit bis zur Leisungsbewilligung durch das Sozialamt überbrückt werden. »Housing First« bedeutet, erst die Unterkunft und danach alles Andere.

Abladen eines neuen Wohncontainers

Übergabe des Containers an Bolle

Wohnen ist ein Menschenrecht – Beispiel Carola (siehe auch Video unten)

Carola ist über 50 Jahre alt und teilt das Schicksal von vielen Obdachlosen in der Stadt, die in Hamburg mit Ende des Winternotprogramms (jeweils im April eines Jahres) wieder auf der Straße leben. Carola´s Lebensgeschichte ist exemplarisch dafür, warum es »Housing First« auch in Hamburg braucht. Denn wie viele der Betroffenen hat auch sie ein Problem, das sie an die Straße bindet. Warum und wieso wird erstmal nicht hinterfragt. Die Unterbringung ist prioritär. Erst das Zimmer, dann alles Andere. Es wird Zeit brauchen, Carola in das gängige Sozialsystem zu integrieren. In dieser Zeit soll sie nicht auf der Straße leben.

hier geht es weiter »

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Housting First in Hamburg

Besonders Langzeitobdachlose leiden nicht selten unter multiplen Traumatas. Dinge, die sie an die Straße binden und die meist über Jahre gewachsen sind. Da braucht es vor allem Zeit um sich erst mal therapeutischer Hilfe auch anzunähern und diese Zeit geben ihr kaum Jemand in Hamburg. Die meisten der städtischen Einrichtungen wollen nach spätestens 14 Tagen Geld sehen – Geld vom Sozialamt zur Begleichung der Miete für das Zimmer. Doch was tun, wenn der oder die Obdachlose so schnell gar nicht im Stande ist, die Wege zum Sozialamt zu gehen? Wenn irgendein Hindernis schwerer wiegt, als die angebotene Hilfe und Begleitung zurück ins System? Dann hat die Stadt dafür keine probate Lösung und genau diese Lücke wollen wir schließen.
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Jetzt wo es kalt wird, sind lange Unterhosen und warme Socken besonders gefragt und gerne auch Schlafsäcke, wer hat oder zukaufen möchte. Jeden Sonntag könnt Ihr Eure Sachspenden, am Hamburger BBF, dann selbst auch und persönlich verteilen. quelle: hamburger-obdachlose.de

Von der Strasse weg

Unser privates Sommer- und Winternotprogramm für Obdachlose sieht vor, Carola und Menschen wie Carola in eine autarke, aus Spenden finanzierte Unterbringung zu vermitteln. Dies hat den Vorteil, nicht an die 14-Tage Regelung der Stadt gebunden zu sein und damit ohne städtischem Druck die Angelegenheit der Betroffenen regeln und bestehende Blockaden erst einmal aufarbeiten zu können. Im Fall von Carola kann das einige Zeit dauern. Insbesondere bei Langzeit-Obdachlosen und bei traumatisierten Menschen, ist es oft schwierig die Betroffenen für neue Wege zu „begeistern“. Da braucht es Hilfe auf vielen Ebenen und diese Hilfe wollen wir Carola anbieten.
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Werdet Chancengeber

Wer unsere kleine Bürgerinitiative dabei unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen selbst auch tätig zu werden. Sei es mit einem Angebot für ein Zimmer zur Überbrückung oder einer Spende zur Finanzierung entsprechender Unterbringung.
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Warum?

In Hamburg leben mehr als 2000 Menschen auf der Straße. Darunter viele Langzeit-Obdachlose, die aus den verschiedensten Gründen keinerlei staatliche Unterstützung erfahren. Sei es, weil sie keinen Anspruch darauf haben oder aber mit den Gängen ins reguläre Hilfssystem überfordert sind und Begleitung brauchen. Aufgabe ist es, auch diesen Menschen zu helfen und ein nach Möglichkeit privat finanziertes, niedrigschwelliges Sommer-und Winternotprogramm anzubieten, das sich den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen anpasst.

Das ist Carola und ihre Geschichte

Housing First - Hilfe für Carola (Teil 2)

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Über den Autor: Der Hamburger Max Bryan ist Blogger und Bürgerreporter im Ressort Gesellschaft; Soziales
Mehr AmericanRebel-Artikel von und über Max Bryan

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Jetzt Obdachlosen helfen +++ VOTE für Hamburger-Obdachlose.de ☘️ – > https://hamburg-airport-bewegt.de/project/unterbringung-obdachloser-menschen-in-hamburg/
(auch Link teilen hilft) 💟

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Lest auch:

– Wohncontainer für Hamburger Obdachlose

– Hamburger Polizei: Sind das unsere Helden?

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Okt.30
on 30. Oktober 2019
Veröffentlicht in: Allgemein
Volkskorrespondent

Heinz Michael Vilsmeier
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Über Eltern, die sich bei ihrem Dienst
im KZ kennen gelernt haben

Heinz Michael Vilsmeier

Einige von denen, die Teil der NS-Vernichtungsmaschinerie gewesen sind, habe ich, ohne es zu wissen, kennengelernt – ich denke an die Eltern meiner früheren Frau Marie. Deren Credo war: „Nicht alles ist so schlecht gewesen, wie es heute dargestellt wird!“

Nach dem Tod der Eltern fand Marie in deren Nachlass Dienstausweise, die sowohl den Vater, wie auch die Mutter als Mitglieder des Bewachungspersonals im KZ Sachsenhausen auswiesen… Sie fand das Foto eines Paares, sitzend auf einer Veranda, im Hintergrund ein Wachturm, ein Stacheldrahtzaun, beide in Uniform, die Frau einen Säugling haltend im Arm, der Mann von hinten über sie gebeugt, beide lächelnd. Das Kind muss die erste Tochter gewesen sein, die etwa 10 Jahre älter war, als Marie.

Die Eltern hatten ihre Unterlagen gut aufbewahrt. Vielleicht dachten sie, die Dokumente könnten eines Tages noch einmal nützlich werden… Vielleicht hofften sie gar, bis zu ihrem Tod, auf den „Endsieg“… – Wer weiß… Ja, so waren sie, die überzeugten Nazis von damals. Sicherlich sind die Nazis von heute nicht grundsätzlich anders. Faschisten sind weder fähig zur Einsicht in das Verbrecherische ihres Tuns, noch zur Reue. Es macht keinen Sinn mit ihnen, hoffend auf einen Sinneswandel, zu diskutieren.

Das Geheimnis ihrer Jugend haben Maries Eltern mit in ihr Grab genommen. Keine der Töchter hatte zu Lebzeiten von ihrer Vergangenheit erfahren. Und posthum wollte Maries ältere Schwester nichts davon wissen. Zu quälend war die ungeheuerliche Erkenntnis, nicht gewusst zu haben, wer ihre Eltern gewesen sind und was sie getan haben.

„KZ Sachsenhausen, Häftlinge bei Zählappell ADN-ZB Konzentrationslager Sachsenhausen Im Juli 1936 errichteten die Faschisten nördlich von Oranienburg das berüchtigte Konzentrationslager Sachsenhausen, das mit seinen über 50 Außenlagern besonders während des II. Weltkrieges die Rüstungsbetriebe Norddeutschlands mit billigsten Arbeitssklaven versorgte. UBz: die zum Zählappell auf dem Lagerplatz angetretenen Häftlinge.“ Bild: Bundesarchiv, Bild 183-78612-0003 / CC-BY-SA 3.0

Weitere Beiträge von Heinz Michael Vilsmeier

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Okt.30
on 30. Oktober 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Rui Filipe Gutschmidt

Im wilden Kurdistan – Die Türkei will vorbildliches Demokratielabor vernichten und der Westen schaut weg
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Rui Filipe Gutschmidt

Es ist eine Schande und US-Amerika zeigen mal wieder die hässliche Fratze ihrer einzig auf ökonomische Ziele ausgerichteten Außenpolitik. Aber auch der Rest der westlichen Welt hat einfach weggesehen. Beim medial hochwertigem Schlag gegen al-Bagdahdi aber, der ohne die Hilfe der YPG nicht gelingen konnte, hat Donald Trump die Lorbeeren für sich beansprucht. Erdogan’s Familienclan hat derweilen Interessen, bei denen die YPG nur stört, und so kämpfen ISIS-Söldner jetzt unter türkischem Banner. Wir, die linken Kräfte müssen was tun!

Die uralte Stadt Hasankeyf am Ufer des Tigris wird bald in den Fluten des im Bau befindlichen Ilisu-Staudammes versunken sein. Dann kann die Türkei auch gezielt die Wassermengen die nach Rojava fließen kontrollieren. Bild YouTube screenshoot

Die NATO-Staaten haben die Kurden als Kanonenfutter im blutigen Häuserkampf genutzt und Erdogan hat sich in dieser Zeit zurückgelehnt und abgewartet. Doch war das längst nicht alles, was sich der gewählte Diktator der Türkei geleistet hat. In den Wirren des syrischen Kriegsgeschehens finanzierten sich verschiedene Rebellengruppen mit dem Schmuggeln von Öl und geraubten archäologischen Fundstücken der Assyrer, Hettiter, Babylonier, Perser und Griechen… Anders als die Taliban in Afghanistan, für die es galt die Götzenbilder falscher Götter zu zerstören, machten die Islamisten in Syrien und im Irak die „unheiligen Gegenstände“ zu Geld, um ihren „heiligen Krieg“ weiterführen zu können.

All diese Schätze wurden über die Türkei ins Ausland geschleust und Erdogans Sohn und wohl auch der Rest seines Familienclans, verdien(t)en sich eine goldene Nase dabei. Doch in der Türkei wurde das Thema unter den Teppich gekehrt. Bei der großen Reinigungsaktion nach dem (wohl inszeniertem) Putschversuch, wurden neben Militär, Polizei, Beamtentum in der Verwaltung, Presse, auch Richter, Staatsanwälte und das Justizsystem als solches von allen erdogankritischen Elementen „gereinigt“. Alle Beweise für illegale Machenschaften sind verschwunden und dazu gehören auch mögliche „undichte Stellen“ (Zeugen).

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Ash Carter, ehemaliger Berater der US-Regierung, äußert sich nicht zu den Geschäften, die so manchen Millionär hervorbrachten, und bezeichnet Syriens Öl- und Gasvorkommen als „zu vernachlässigenden Faktor“. Syrien hätte nur geringe Vorkommen, wenn man diese mit dem Irak oder gar dem Iran vergleicht. Es wäre für die USA einzig um das Bekämpfen der IS-Terroristen gegangen. Dabei hätten die Verbündeten am Boden mit der Luftunterstützung der Amerikaner rechnen können. Der jetzige Vertrauensbruch gegenüber den Kurden sei daher umso schlimmer, da sich niemand sicher sein könnte, dass die USA ihr Fähnchen in den Wind drehen, sobald ihnen ein Verbündeter lästig wird.

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Zum Verständnis
Die autonome Demokratische Föderation Nordsyrien – auch bekannt unter dem kurdischen Na-
men Rojava (Westkurdistan) liegt auf dem Staatsgebiet von Syrien, unmittelbar unter der Türkei.
Die Hauptstadt ist Qamischli. Während Rojava 2014 mehr oder minder nur aus den drei Gründungs-
kantonen Efrîn, Kobanê und Cizîrê bestand, wuchs es bis 2018 beträchtlich und nimmt nun den grös-
sten Teil Nordsyriens ein.

Rojava als „Westkurdistan“, wie es auf einer Website der PYD im Oktober 2013 umrissen wurde. Karte: Creative Commons/Panonian

Gängige Abkürzungen und Begriffe
Federasyona Bakurê Sûriyê – Rojava (Demokratische Föderation Nordsyrien – Rojava)
PYD: Partiya Yekitîya Demokrat (Partei der Demokratischen Union)
YPG/J: Yekîneyên Parastina Gel (Volksbefreiungseinheiten) bestehend aus YPG und YPJ
(ekîneyên Parastina Jin) der Frauenverteidigungseinheit.

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Die Kurden fühlen sich daher zurecht betrogen und das Vorgehen der türkischen Armee im 32 KM breiten Grenzstreifen im Norden Syriens, mit Städten wie Afrin und Kobane, die mit kurdischem Blut aus den Händen von ISIS befreit wurden, lässt den unabhängigen Beobachter schnell seine Neutralität vergessen. Ich kann nicht umhin, den Kurden immer wieder meine Sympathie zu bezeugen und ihnen in dem Kampf dieses Volkes, ein Demokratielabor in eine funktionelle Gesellschaft mit sozialistisch/humanistischem Grundmodell umzuwandeln beiseitezustehen – auch wenn es nur in Form von Meinungsartikeln wie diesem ist.

Kurdische Kämpfer/innen feiern einen Teilsieg. Bild: YouTube screenshot

Während Amerikaner, Russen, Franzosen und die regionalen Mächte Saudi-Arabien, Israel und der Iran wegschauen und Erdogan seinen Vernichtungsfeldzug gegen das kurdische Volk relativ ungehindert durchziehen lassen, schlagen wir, die linken Parteien, Organisationen und individuelle Personen Alarm. Die EU schaut auch weg und um mögliche Sanktionen abzuwehren, dröhnt die Drohung aus Ankara, die Türkei könnte jederzeit über 2 Millionen Flüchtlinge nach Europa schicken, die in Lagern in der Türkei ihr Leben fristen. Diese Menschen als Druckmittel zu missbrauchen ist natürlich auch unterste Schiene und eine AfD würde sicher mit „Dann schicken wir 5 Millionen Türken zurück in die Türkei“ antworten. Das ist der Nationalegoismus der Faschisten, die immer stärker werden und deren Macht darauf beruht, dass Menschen aufeinandergehetzt werden. Eine Ideologie des Hasses regiert in der Türkei und der „ach so demokratische“ Westen – allen voran die EU – müssen sich ein für alle Mal von dieser Türkei distanzieren. Die 50 Atomraketen, die die USA dort stationiert hat, sollten schnellstens abgezogen werden, doch das ist schon lange überfällig, da eine Bedrohung Russlands auch keinen Sinn macht. Eine Welt, in der (Un)Menschen wie Trump und Erdogan über das Schicksal, ja über Leben und Tod, Tausender entscheiden, ist es wichtig, nicht schweigend zuzusehen. Geht auf die Straße und sagt euren Repräsentanten im EU-Parlament, dass es Zeit wird zu handeln! 

.Erstveröffentlichung heute oder vor ein paar Tagen in unserer Partnerzeitung INFO-WELT.
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Weitere Artikel von Rui Filipe Gutschmidt
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