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Feb.28
on 28. Februar 2020
Veröffentlicht in: Fiete Jensen, Nicola Hofediener

Fiete Jensen

Die Linke und die Bürgerschaftswahl in Hamburg

Macht- und Karrieredenken wie bei „den Großen Parteien“
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Autor Fiete Jensen

Fiete Jensen

Selbstdarstellung, Karrieredenken und Ellenbogenmentalität prägten den Wahlkampf der Partei Die Linke (PDL) für die Bürgerschaftswahl in Hamburg. Einen Zugewinn von gerade einmal 0,6 % auf 9,1 % verzeichnete die (PDL) am vergangenen Wochenende in der Hansestadt.  13, statt 10 Abgeordnete, werden nun ins neue Landesparlament einziehen. Der Landesverband jubelte und begrüßte am Montag via Twitter das »tolle Wahlergebnis«. Doch der Schein trügt, noch nie war PDL in Hamburg so schwach und zerstritten.

AmericanRebel-Leserin und Volkskorrespondentin Nicola Hofediener mit Mehmet Yildiz

Mit sehr fragwürdigen Methoden ist es gelungen, den von der Fraktionsmehrheit als unbequem empfundenen linken Flügel weiter ins Abseits zu stellen. So hat es der bisherige friedenspolitische Sprecher der Fraktion, Martin Dolzer, der der außerparlamentarischen Bewegungen nahesteht, nicht erneut in die Bürgerschaft geschafft. Auch Finanzexperte Norbert Weber, der dieselbe Richtung vertritt, scheiterte mit seiner Kandidatur. Letztlich ist festzustellen, dass von der alten Fraktion nur noch der sympathische Mehmet Yildiz aus Hamburg-Billstedt, der bislang sportpolitischer Sprecher war, für eine konsequente antikapitalistische Haltung in der neuen Bürgerschaft steht. Der 58 jährige Sozialarbeiter Metin Kaya aus Hamburg-Altona, der über die Landesliste in die Bürgerschaft einzogen ist, ist ebenfalls ein Hoffnungsschimmer bezüglich einer konsequeten antiimperialistischen und antikapitalistischen Haltung.

Genosse Metin Kaya

Bei der Aufstellung der Landesliste im Oktober 2019 war Dolzer bereits auf den wenig aussichtsreichen zwölften Platz verwiesen worden. Allem Anschein nach sollte auch verhindert werden, dass er über den Wahlbezirk Mitte, in dem er verankert ist, an der Landesliste vorbei in die Bürgerschaft kommt. Bei der Aufstellung der Liste kandidierte dort überraschend Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion, die eigentlich im Nachbarbezirk Altona beheimatet ist.

Bei der Veranstaltung sind Genossen aufgetaucht, die man jahrelang bei keiner Versammlung mehr gesehen hat. So kam der Heike Sudmann auf Platz eins der Bezirksliste und so am Sonntag erneut ins Parlament.

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Auch sonst haben es Genossen und Genossinnen mit einer eindeutigen antikapitalistischen Haltung nicht einfach in der Hamburger »Rosa Partei« wie sie der Chefredakteur von AmericanRebel, Nico Diener, immer gern zu nennen pflegt.

Dazu schrieb uns unsere Leserin und Volkskorrespondentin Nicola Hofediener, die selber intensiv am Bürgerschaftswahlkampf teilgenommen hat:

Genossin Nicola bei einer Kundgebung zur Bürgerschaftswahl 2020
auf dem Marie-Jonas-Platz
in Hamburg-Eppendorf

„Es wird immer akribisch versucht, Genossinnen und Genossen mit einer klaren eindeutigen antikapitalistischen Einstellung und Haltung aus jeglichen Funktionen heraus zu drängen. Sie zu verhindern, zu blockieren und sie sogar zu mobben um den linken Flügel weiter zu schwächen.
Ich bin eine Genossin, die ihren eigenen Weg geht und einen eigenen Kopf hat. Vertrete klar antiimperialistische und antikapitalistische Positionen. Als emanzipierte Frau lasse ich mir keine Steine in den Weg legen und werde dann schon mal sehr deutlich! Ebenso wenig lasse ich mich nicht von patriarchalen Genossen wegdrücken oder blockieren, die antifeministisch und unsolidarisch agieren. Wegen dieses Widerstandes werde ich oft ignoriert mich viele Genossen/-innen reden deswegen nicht mehr mit mir. Auch das ist Mobbing und aufs Schärfste zu verurteilen.
Bei den Wahlkämpfen ufert das unsolidarische Verhalten besonders aus.  Jede/r macht nur noch für sich selbst Werbung und versucht sich so gut wie möglich darzustellen. Es wird kaum Rücksicht auf die anderen Genossen/-innen genommen. Willkommen im realen neoliberalen Leben, es färbt auf uns ab! Selbstdarstellung, Karrieredenken und Ellenbogenmentalität stehen an der Tagesordnung. Ich habe festgestellt das, Je höher jemand in seiner Funktion ist, desto abgehobener und entfernter von den arbeitenden Menschen er sich gibt.“

Nach Einschätzung des Genossen Martin Dolzer haben die personellen Querelen in der Fraktion und Partei ein geschlossenes und offensives Auftreten der PDL im Hamburger Wahlkampf und damit auch ein besseres Ergebnis verhindert. Dolzer kritisierte auch dass »relativ wahllos« und »ohne sie vorher in die Arbeit einzubinden« junge Leute für die Wahl nominiert worden seien. Diese geschah eindeutig mit dem Hintergedanken, den linken Flügel klein zu halten.

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└ Schlagwörter: AmericanRebel, Arbeit Zukunft, Aufstellung der Landesliste, Bürgerschaftswahl in Hamburg, Ellenbogenmentalität, fragwürdigen Methoden, Fraktionsmehrheit, Heike Sudmann, Hintergedanken, Karrieredenken, linker Flügel, Macht und Karrieredenken, Martin Dolzer, Mehmet Yildiz, Nicola Hofediener, Norbert Weber, Rosa Partei, Selbstdarstellung, Volkskorrespondentin Nicola Hofediener, Wahlbezirk, Wahlkampf
1 Kommentar
Feb.28
on 28. Februar 2020
Veröffentlicht in: Rui Filipe Gutschmidt

Rui Filipe Gutschmidt

Blutiger Carneval auf Haiti – Polizeistreik mit Gewalt
beantwortet – USA haben Finger im Spiel

Rui Filipe Gutschmidt

Nach der Entlassung von fünf Polizeibeamten, die an der Gründung einer Polizeigewerkschaft beteiligt sind, traten viele ihrer Kollegen in den Ausstand, was den Unmut der von den USA finanzierten Polizeiführung provozierte.

Lage Haiti, Bild YouTube

In Haiti kam es zu blutigen Auseinandersetzungen, als die von den USA unterstützte haitianische Polizei einen spontanen Protest von einigen Kollegen, also Polizeibeamte die das Recht auf Gewerkschaftsbildung fordern, verhindern wollten. Auf einem Platz in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince, dem Champ de Mars, kam es zu einer Schiesserei, Straßenblockaden mit brennenden Reifen und verbrannten Karnevalsumzugswagen.

Laut dem „Miami Herald“, wurden die Beamten für die Teilnahme an einem gewaltsamen Protest entlassen:
„Nur drei Tage vor dem Karneval, der dreitägigen Straßenparty vor der Fastenzeit, an der Kostümierte und Darsteller auf farbenfrohen Wagen teilnehmen, wurde der Protest am Mittwoch durch die Entlassung von fünf haitianischen Polizeibeamten durch das Oberkommando der Polizei ausgelöst. Die Beamten sind an den Gewerkschaftsbemühungen beteiligt und führten am Montag einen Protest an, der zum Verbrennen der Karnevalsstandstände auf dem Champ de Mars führte.“

Attacke der Polizisten auf dem Champ de Marsin Port-au-Prince.
Bild: Martinez Casares. Quelle YouTube

Der amtierende haitianische Premierminister Jean-Michel Lapin beschuldigte die Beamten, „viel Schaden angerichtet“ zu haben, und sagte, der Vorfall auf dem Champ de Mars durch die Beamten habe „die Bevölkerung in eine schwierige Situation gebracht“.

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Diese Ansprache machte die Beamten jedoch erst recht wütend, was zu einem weiteren Protest führte. Die unterbezahlten Beamten gingen für ihre Kolegen auf die Straße und bauten im Zentrum von Port-au-Prince Barrikaden mit Autos, SUV’s, Bussen oder auch mit brennenden Autoreifen auf und drohten damit, den traditionellen Carneval ins Wasser fallen zu lassen. Gegen Abend hatten sich jede Menge Sympatisanten der Gewerkschaftsbewegung und Regierungsgegner in den Protest eingereiht.

Der wegen Korruptionsvorwürfen in Verruf geratene Präsident des Landes, Jovenel Moïse, hat Jean-Michel Lapin als Premierminister eingesetzt, konnte diesen aber bislang nicht vom Parlament im Amt bestätigen lassen. Kein Wunder, dass die Bevölkerung sich den auf die Seite der Gewerkschaftsgründer stellt und die Regierung anprangert. Warum berichten die Deutschen Medien nicht davon? Gewerkschaftskampf ist wohl kein gutes Thema. Die Leute könnten ja auf dumme Gedanken kommen.


Erstveröffentlichung am 27. Februar 2020 in unserer Partnerzeitung INFO-WELT.

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└ Schlagwörter: AmericanRebel, Arbeit Zukunft, Autoreifen, Beamte, Gewerkschaftsgründer, Gewerkschaftskampf, Jovenel Moïse, Karneval, Korruptionsvorwürfe, Miami Herald, Port-au-Prince, Premierminister Jean-Michel Lapin, Regierung, Rui Filipe Gutschmidt, Schäden
 Comment 
Feb.26
on 26. Februar 2020
Veröffentlicht in: Allgemein, Boris Fetisow, Georgi Dimitroff, Jasoslaw Halan

Sascha

Was ist Antifa?

Sascha

Der Begriff „Antifa“ ist heute eine sehr mißbräuchlich verwendete Abkürzung, die eigentlich für „Antifaschismus“ stehen sollte. (Auch die sogenannten „Antideutschen“, eine von den USA/Israel gesteuerte zionistischen Gruppierung, bezeichnen sich als „Antifa“.  Das hat aber mit Antifaschismus nicht das geringste zu tun!)
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Was ist Antifaschismus?

In dem Buch „Kleines politisches Wörterbuch„, erschienen im Dietz Verlag, Berlin, 1967, fand ich für den Begriff Antifaschismus folgende Erklärung:

(…) Grundlage des Antifaschismus ist das objektive Interesse aller Klassen und Schichten des Volkes an der Verhinderung bzw. an der Beseitigung von faschisti­schen Diktaturen und ihrer sozial-ökonomischen Wurzeln, des Impe­rialismus.
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…und was ist Faschismus?

Der Faschismus ist die offene Diktatur der reaktionär­sten, am meisten chauvinistischen und imperialistischen Kreise des Finanzkapitals, die sich gegen die Lebensinteressen des gesamten Volkes richtet. Daher besteht so­wohl die Notwendigkeit als auch die Möglichkeit, weite Kreise der Bevölkerung für die antifaschisti­sche Bewegung zu gewinnen und sie um die Arbeiterklasse und ihre revolutionäre Partei zu sam­meln. Antifaschismus schließt stets den Kampf gegen die Barbarei des Finanz­kapitals, gegen Militarismus, im­perialistischen Krieg und Terror, gegen Rassenhetze und Massen­mord, für Frieden, Demokratie, Völkerfreundschaft und Huma­nität ein.
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Wie ist der Antifaschismus entstanden?

Der Antifaschismus entstand Anfang der 20er Jahre des 20. Jh., nahm während der Weltwirtschaftskrise einen starken Aufschwung und er­reichte nach 1933, nachdem der Faschismus in Deutschland zur Macht gelangt war, und nament­lich im zweiten Weltkrieg sei­nen Höhepunkt. Die internatio­nale Arbeiterklasse bekämpfte den Faschismus seit seinem Auf­kommen. Sie unterstützte den antifaschistischen Kampf in den Ländern, in denen faschistische oder halbfaschistische Regimes an die Macht gelangt waren oder die Errichtung der faschistischen Dik­tatur drohte.
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Wer war führend im Kampf gegen den Faschismus?

Die Kommunistische Internationale (KI) erkannte frühzeitig die vom Faschismus für den Frieden und die Völker ausgehende Ge­fahr und nahm seit Anfang der 20er Jahre auf ihren Kongressen und auf den Tagungen ihres Exe­kutivkomitees entschieden gegen den Faschismus Stellung. Sie rief die kommunistischen Parteien und die Arbeiter aller Länder zum Kampf gegen ihn auf. Das XIII. Plenum des Exekutivkomiecs der KI (1933) definierte den Charakter des Faschismus, be­zeichnete den Hitlerfaschismus als Hauptkriegsbrandstifter in Europa und wies die Arbeiter­klasse aller Länder auf die unab­dingbare Notwendigkeit des Kampfes gegen den Faschismus hin.
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Antikommunismus der rechten Sozialdemokraten

Die Sozialistische Arbeiter-­Internationale behinderte die Zu­sammenarbeit der Sozialdemo­kraten mit den Kommunisten im antifaschistischen Kampf. Rechte sozialdemokratische Führer lehn­ten den gemeinsamen antifaschi­stischen Kampf hauptsächlich auf Grund ihrer antikommunistischen Einstellung ab.
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Welche Bedeutung hatte der Antifaschismus nach 1933?

Der VII. Weltkongreß der KI (1935) analysierte den Faschismus umfassend und bezeichnete den deutschen Fa­schismus als Vortrupp der inter­nationalen Reaktion gegen die UdSSR und als Haupteinpeitscher eines neuen Krieges. Der Kon­greß begründete die neue Strate­gie und Taktik im antifaschisti­schen Kampf (→Aktionseinheit, →Volksfront), wobei er die Kampferfahrungen aus Italien, Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien auswerten konnte. Die 1936 in Frankreich und Spanien entstandenen Volks­frontregierungen gaben mit ihrem Beispiel der internationa­len antifaschistischen Bewegung einen erneuten Impuls. Der internationale Antifaschismus manifestierte sich seit 1933 in vielen Komitees zur Hilfe für verfolgte Antifaschisten, die zahllose Solidaritätsaktionen und Kundgebungen durchführ­ten.

• Von Bedeutung waren u.a. der Antifaschistische Arbeiter­kongreß Europas und der Welt­kongreß der Jugend gegen Fa­schismus und Krieg in Paris (1933), der Prozeß gegen die Reichstagsbrandstifter in London (1933) und vor allem die mannig­faltige Unterstützung des Frei­heitskampfes des spanischen Volkes 1936-39. Die → Interna­tionalen Brigaden waren ein her­vorragender Beweis der inter­nationalen Aktionseinheit und der Volksfront im antifaschisti­schen Kampf.
• Im zweiten Welt­krieg nahm der Antifaschismus einen gewalti­gen Aufschwung. Er bestimmte seit 1940 in zunehmendem Maße und seit 1941, seit dem Eintritt der UdSSR in den Krieg, gänzlich den Charakter des Krieges. Ange­hörige aller Klassen und Schich­ten nahmen am Kampf gegen die faschistischen Okkupanten und gegen die einheimischen Faschi­sten und Kollaborateure teil.
• Un­ter der Führung der kommunisti­schen Parteien entstanden Wider­stands- und nationale Befreiungs­bewegungen. Das Ziel dieser Be­wegungen war, nach der Nieder­lage des Faschismus eine neue Gesellschaftsordnung zu errich­ten, in der die Wurzeln des Fa­schismus beseitigt sind. Am stärksten war in Europa die Wi­derstands- und Partisanenbewe­gung in der UdSSR, in Polen, Ju­goslawien, Griechenland, Frank­reich, Italien und in der Tsche­choslowakei.
• An den nationalen Befreiungsbewegungen nahmen auch Antifaschisten aus anderen Ländern teil. In den Kon­zentrationslagern schlossen sich ebenfalls Antifaschisten aus vie­len Staaten in internationalen Komitees zusammen, die den Wi­derstandskampf hinter dem Stacheldraht leiteten.

Die Kom­munistische Partei Deutschlands (KPD) rief bereits während der revolutionären Nachkriegskrise (nach 1918) zur Vereinigung der Arbeiterklasse im Kampf gegen den Faschismus auf. Die Generallinie ihres Kampfes gegen den Faschismus ent­hielt die Programmerklärung der nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes. Sie entstand auf ihre Initiative und unter ihrer Führung die Antifaschismus Antifaschistische Aktion, die im Sommer 1932 den Naziterror zurückschlug, den Vormarsch des Faschismus in Deutschland zeit­weise aufhielt und den Faschisie­rungsprozeß hemmte.
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Wer gehörte zur deutschen antifaschistischen Bewegung?

In der deutschen antifaschistischen Be­wegung vereinten sich, wie in anderen Ländern, um die Kom­munisten, die programmatisch, politisch und organisatorisch die führende Kraft waren, Sozial­demokraten, parteilose Arbeiter, Bauern, Intellektuelle, Christen verschiedener Konfessionen, Offi­ziere und bürgerliche Kräfte; auch nach Deutschland verschleppte ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene schlossen sich ihnen an.
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Welche Rolle spielte der Antifaschismus nach dem Sieg der Sowjetunion über den deutschen Faschismus?

Nach der Vertreibung der ausländischen und der ein­heimischen Faschisten übernah­men die im Kampf entstandenen zentralen Ausschüsse als Volks­frontorgane in einer Reihe euro­päischer Länder die Macht. Sie begannen, den Faschismus und seine sozialökonomischen Grund­lagen zu vernichten und eine antifaschistisch-demokratische Ordnung zu errichten. In Fort­setzung dieses Prozesses entstan­den die neuen sozialistischen Staaten Europas. Der Antifaschismus der Ge­genwart ist wichtiger Bestand­teil des internationalen Kamp­fes für Demokratie, Freiheit und Frieden. Seine stärkste Stütze hatte er bis 1989 in den sozialistischen Staaten.

Quelle: Kleines politisches Wörterbuch, Dietz Verlag, Berlin, 1967. S.33-35.

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Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in Sascha’s Welt. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
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Da es heute wieder (oder teilweise immer noch) Faschismus gibt (z.B. in der Ukraine und in der Türkei), ist es notwendig, sich im Kampf gegen jede Spielart des Faschismus zur Wehr zu setzen.

Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.

Frühere Artikel von Sascha

Anhang:

>>> Aus der Erklärung der Redaktionen »AmericanRebel« und »Info-Welt« zum Massaker von Hanau und die Verantwortung des deutschen Staates:

„Wir protestieren gegen die ständige Verharmlosung und Duldung offensichtlich gewalttätiger und terroristischer Strukturen der Nazis!

Aber wir weisen auch darauf hin, dass nicht die rechtsradikale Gesinnung einiger Unbelehrbaren, die Ursache für den rechten Terror ist. Der Wurm liegt im System!

Die Einen hetzen gegen Flüchtlinge und Migranten und billige feige Mordanschläge wie in Halle und Hanau. Die anderen lassen mit einem einzigen Federstrich Tausende vom Schutzsuchenden im Mittelmeer ertrinken, liefern Waffen in Kriegsgebiete, unterstützen aggressive Verbrecherstaaten wie die USA und Israel und sind sich nicht zu schade durch ihre Gesetzgebung das eigene Volk so kurz zu halten und so zu verdummen, dass ein Großteil von Menschen aller Altersklassen am Rand der Existenz dahin vegetieren müssen.

All diese Maßnahmen und so auch die Duldung und gleichzeitige verbale Verurteilung des offenen faschistischen Terrors, dienen alleinig dazu die Macht des Kapitals, der Bosse der Fabriken und Banken die uneingeschränkte Macht zu garantieren – ihren Profit zu sichern!„.
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Lest dazu auch:

Georgi Dimitroff: Was ist Faschismus?

Jasoslaw Halan: Aufstieg und Fall des deutschen Faschismus

Boris Fetisow: Der Export des Faschismus

– Wie die Antideutschen ticken

(Anti-)deutsche in der Legitimationskrise

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Feb.26
on 26. Februar 2020
Veröffentlicht in: Allgemein, Julius Jamal

Julius Jamal

Shishabars vor Hanau ein Stück Heimat

Julius Jamal

Samstagabend wir machen uns fertig, wollen feiern gehen. Das Hemd sitzt, die Glatze glänzt, der Bart frisch getrimmt. Auf geht’s zum ersten Club, schon von weitem signalisiert man uns: ihr kommt hier nicht rein. Club Nr 2 der gleiche Ablauf. Ein letzter Versuch auch hier wird’s nichts, was jetzt? Ab in die Shishabar, hier sind wir willkommen, hier sind wir zuhause, hier sind wir unter uns, nicht weil wir es sein wollen, aber vor allem weil wir es sind die um 1 Uhr nachts nirgendwo reinkommen.

Shisha, Bild: YouTube

Mit Hanau hat sich das ganze geändert. Die Shishabar war für uns nicht einfach ein Ort, an dem man mal eine Pfeife raucht und Tee trinkt, es war die einzige Abendbeschäftigung, wo wir immer willkommen waren. Der faschistische Terroranschlag hat das geändert, er war ein gezielter Angriff auf ein Stück migrantische Kultur in Deutschland, er war ein Angriff auf uns. Ein Angriff, der uns die Sicherheit genommen hat, dass man trotz Alltagsrasssismus, trotz der Abweisung an der Clubtür und trotz Ablehnung auch in linken Strukturen einen Ort hat, an den man sich zurückziehen kann. Hanau hat viel verändert, es hat nicht nur endgültig für die Mehrheitsgesellschaft sichtbar gemacht, dass es in Deutschland Rassismus gibt, es hat auch die ohnehin schon eingeschränkten Freiheiten weiter minimiert.
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Zwischen Reul und Hickel

Jahrzehnte lang hat es niemand interessiert, was in Shishabars passiert, es war egal, ob ein paar Kanaken zum Schwarztee ihre Zitroneminze oder Doppelapfel rauchen. In den letzten Jahren hat sich das geändert, wir sind ins Visier gerückt, über Debatten um Clankriminalität, wurden alle Shishabarbesitzer zu Kriminellen, die Besucher zu integrationsunwilligen Machos. Ein Bild, dass auch in linken Stukturen Einzug gehalten hat. Wer nach der Sitzung kein Bock hatte auf ein Bier, wer lieber ins Cafe ging mit seinen Brüdern und manchmal auch Schwestern, der musste sich rechtfertigen. Rechtfertigen fürs Rauchen, rechtfertigen warum nur Männer dabei waren, rechtfertigen warum Frauen mit Kopftuch dabei waren, rechtfertigen warum man denn nicht mit allen anderen in der Kneipe um die Ecke des linken Büros war und wieder in der Shishabar abhing.

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Reul und Hickel haben diese Stimmung geschürt, sie haben Woche für Woche Razzien durchführen lassen in den Cafes und mal ein halbes und mal sogar zwei Kilo unverzollten Tabak gefunden oder Hygieneverstöße. Klar eine Straftat, aber nichts was es nicht auch in Peters Eckkneipe gäbe, aber dort interessiert es nicht. Denn es passt ins Narrativ, dass der arabische, türkische oder kurdische Kleinunternehmer, natürlich kriminell sein muss, dass das Geschäft nur mit Geldwäsche oder irgendeiner anderen Form der Kriminalität funktioniert. Schützenhilfe gab es von den Medien, kritische Nachfragen warum man sich auf Kleinstdelikte stürzt aber Milliarden von deutschen Milliardären und ihren Konzernen hinterzogen werden, kamen nicht auf.

Die alltäglichen Razzien lieferten die passenden Bilder, sie zeigten junge Männer in Lederjacke, die Hände hinterm Rücken, die Frage der Schuld wurde nicht gestellt. Untermalt wird das Ganze durch Videos in denen Barbesitzer, denen die Hälfte ihres Umsatzes durch die andauernden Kontrollen weggebrochen sind, wütend reagieren auf die dritte Kontrolle im Monat. Es fällt eine Beschimpfung und das Bild passt: Der Kanake respektiert den Rechtsstaat und die deutschen Behörden nicht.
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Die Morde von Hanau

Während SPD und CDU vor allem auf Razzien setzten, griff die AfD ganz offensiv alle Migrantinnen und Migranten an und machte Shishabars zum Zentrum von islamistischem Terror oder ähnlichem. In dieser gesellschaftlichen Stimmung zückte der Täter von Hanau die Waffen und fuhr los und ermordete junge Menschen, die grade in Shishabars saßen. Ja niemand wollte das sowas geschieht, aber die Stimmung wurde geschürt, der Hass wurde gesät und T. machte sich diesen zu eigen. Sein eigenes Weltbild voller kruder Ideen, eine Mischung aus Verschwörungstheorien und Faschismus, ließen ihn glauben, dass Shishabars der Hort des Bösen auf dieser Welt sind.

Die Folge ist Trauer um die Toten und Wut auf diesen faschistischen Mörder, dessen Tat auf eine Geisteskrankheit reduziert werden soll, ohne den Rassismus zu thematisieren, der den Nährboden schuf. Wut, dass die tägliche Hetze, so eine Tat mit vorbereitet hat. Trauer um die Toten und dass wir uns nun noch ein kleines Stücken weniger zuhause fühlen. Verzweiflung, weil wir alle wissen, dass Hanau für uns etwas verändert hat. Denn nun ist in jeder WhatsappGruppe zu lesen, ob wir heute Abend rausgehen oder vielleicht lieber zuhause eine Shisha rauchen, weil man sich noch unwohler fühlt, weil Mama und Papa sich keine Sorgen machen sollen, weil man selber vielleicht auch ein wenig Angst hat.

Das alles hätte vielleicht verhindert werden könnten, wenn nicht nur wir die Kriminalisierung, die Hetze, die Stimmungsmache beklagt hätten, sondern noch viel mehr Menschen ohne Migrationshintergrund mit uns gestanden hätten. Doch wir können zusammen ein Stück Sicherheit erkämpfen, lasst uns nicht nur gegen Rassismus und Faschismus kämpfen, lasst uns auch gegen die Hetze gegen migrantische Kultur vorgehen und ja lasst uns auch mal nach einer Sitzung zusammen in eine Shishabar gehen liebe Linke, auch wenn es dort häufig kein Bier gibt, auch wenn ihr vielleicht nicht raucht. Einfach nur um ein Zeichen zu setzen und deutlich zu machen, dass ihr nicht nur in Innenstädten demonstriert, sondern an die Orte mitkommt, die uns Heimat sind.

 

Erstveröffentlichung in „Die Freiheitsliebe“ vor wenigen Tagen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers und des Autors.
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Über die Autoren/-innen:
Julius Jamal hat 2009 aus dem Wunsch, einen Ort zu schaffen, wo es keine Grenzen gibt zwischen Menschen, den Blog „Die Freiheitsliebe“ gegründet. Einen Ort an dem man sich mitteilen kann, unabhängig von Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung und Geschlecht. Freiheit bedeutet immer die Freiheit von Ausbeutung. Als Autor dieser Webseite streitet er für eine Gesellschaft, in der nicht mehr die Mehrheit der Menschen das Umsetzen muss, was nur dem Wohlstand einiger Weniger dient.

Weitere Artikel von Julius Jamal

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Feb.24
on 24. Februar 2020
Veröffentlicht in: Allgemein, Ulrich Gellermann

Ulrich Gellermann

Die Heuchler nach Hanau

Ulrich Gellermann

Politiker aller Couleur stürzen opportunistisch vor die Kameras und lenken mit ihren Trauermienen von den wirklichen Hintergründen der Hanau-Morde ab.

Da bleibt keine Kamera trocken: Kaum ein führender Politiker kann in diesen Tagen die Tränen halten, wenn er von den Opfern des Rassen-Mordes in Hanau spricht. Und flink wird die politische Ursache für die Mörderei der AfD zugeschoben. Dass der deutsche Staat, der seit Jahren von einer Groß-Groko regiert wird, die sich auf CDU-SPD-FDP stützt, im eigenen Apparat die Komplizen der Mörderei sitzen hat, wird vornehm verschwiegen.
Kein Wort auch von den V-Leuten des Verfassungsschutzes, die an der Gründung der NSU-Mörderbande beteiligt waren. Kein Wort von den Schredder-Orgien im Amt zur Vertuschung der Spuren.

Kein Wort vom hessischen Ministerpräsidenten Bouffier, der durch das Aussageverbot seiner Beamten und durch Wegsperren der betreffenden Akten nicht nur die Aufklärung der Morde behindert, sondern auch geradezu demonstrativ einen staatlichen Schutzraum für Helfer und Helfershelfer der Rassisten geschaffen hat.

Foto: Kzenon/Shutterstock.com

Strafen für Politiker und Beamte, die durch ihr Verhalten munter gegen Amtseide verstießen und den Nazibanden einen rechtsfreien Dunkelraum geschaffen haben, blieben aus: Dieses Wegsehen ist es, was das politische Klima in der Bundesrepublik bis heute prägt.

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Glaubt man der veröffentlichten Debatte, dann gab es im Land nur den antisemitischen Rassismus. Obwohl es im Jahr 2017 mindestens 950 Angriffe auf Muslime und muslimische Einrichtungen gab, obwohl 2019 jeden zweiten Tag islamfeindliche Angriffe festgestellt wurden, waren die beiden Jahre davon geprägt, dass überall „Antisemitismus-Beauftagte“ installiert wurden; Einrichtungen, die weitgehend einer außenpolitischen Umarmung des Apartheid-Staates Israel und nur dem Anschein einer antirassistischen Politik dienten.

Immer noch ist der fremdenfeindliche Agitator Sarrazin Mitglied der SPD, und immer noch hat der Bertelsmann-Verlag, der ihm einen opulenten publizistischen Teppich ausgelegt hat, kein Wort des Bedauerns oder gar der Entschuldigung gefunden.

Die gern für die Morde von Hanau ideologisch verantwortlich gemachte AfD möchte sich unter diesen Umständen gut ihre Hände in Unschuldsjauche waschen: Der Mörder von Hanau sei bloß ein Irrer, die Morde hätten mit Politik nichts zu tun, behauptet die AfD-Führung.

Als ob sozial und psychisch gestörte Menschen außerhalb des gesellschaftlichen Klimas lebten. Als ob der Dutschke-Attentäter Josef Bachmann, der norwegische Massenmörder Anders Breivik oder der Hanau-Killer ihre Anstöße nicht aus dem allgemeinen sozialen Umfeld bekommen hätten.

Und die AfD ist allemal für Stöße dieser Art gut. Vom bekennenden Faschisten und AfD-Funktionär Höcke, der das 1000-jährige Reich beschwört, über den AfD-Parteichef Jörg Meuthen, der die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz, als Müll begreift und „entsorgen“ will, bis zu Markus Frohnmaier, dem Bundestagsabgeordneten der AfD, der den herkömmlichen Bundestagsparteien ankündigt:

„Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt, dann wird ausgemistet, dann wird wieder Politik für das Volk und nur für das Volk gemacht – denn wir sind das Volk, liebe Freunde.“. Sie alle haben in Hanau mitgeschossen

Was die Beileid-Profis vor den Kameras nicht wissen wollen: Ihr eigener Staatsapparat ist durchsetzt mit Freunden und Helfern des rechten Packs. In jenem Maße, indem sie Ihre Verantwortung für die Hanau-Morde nur bei der AfD abladen, statt sie bei sich selbst zu suchen, in jenem Maße behindern sie die Säuberung des Staatsapparates von den Komplizen des rechten Terrors, in gleichem Maße machen sie die Bahn frei für „Aufräumer“ von Ultra-Rechts.

Wer jetzt nicht in Polizei, Geheimdiensten und Bundeswehr durchgreift, der wird morgen die Veränderungen schutzlos ertragen müssen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, in dessen Partei immer noch der Rassist Sarrazin sein Unwesen treibt, sonderte auf der Mahnwache für die Opfer des Anschlags von Hanau am Brandenburger Tor diesen Satz ab:
„Nichts kann diese sinnlose Tat erklären.“

Nur Kinder dürfen sich ungestraft die Augen zuhalten und glauben, man findet sie nicht. Bei Erwachsenen kann das zum jähen Tod führen.

Über den Autor: Ulrich Gellermann, Jahrgang 1945, ist Journalist und Filmemacher. Er hat als Creative Director gearbeitet. Weitere Informationen unter www.rationalgalerie.de.

Dieser Artikel erschien vor Kurzem auch auf www.Rubicon. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Bild und Bildunterschrift teilweise oder ganz hinzugefügt von der Redaktion AmericanRebel.
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Lest dazu auch:

– Das Massaker von Hanau und die Verantwortung des deutschen Staates


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 Comment 
Feb.24
on 24. Februar 2020
Veröffentlicht in: Rui Filipe Gutschmidt

Rui Filipe Gutschmidt

Dromedare müssen aus libyschen Hafen „evakuiert“ werden –
Ein satirischer Blick übers Meer

Rui Filipe Gutschmidt

Nach einem Artillerieangriff in der Nähe des Hafens von Tripolis, wurden an diesem Mittwochabend dreitausend Dromedare aus der strategisch wichtigen Hafenstadt evakuiert. Evakuierungsbilder kursieren in den sozialen Netzwerken, wobei die Ähnlichkeit zu Bildern von Flüchtlingstreks die von Rechtsradikalen gepostet werden, nicht von der Hand zu weisen ist.

Dromedare auf dem Weg aus der umkämpften Hafenstadt Tripolis – Screenshot YouTube

Tausende Dromedare, die sich auf einer Straße vom Hafen Richtung Süden schieben und dabei den Verkehr blockieren, sind ein seltsames und beispielloses Bild. Das ist selbst in Libyen so. Dreitausend australische Klimaflüchtlinge mit auffälligem Höcker, die auf der falschen Seite des Mittelmeeres an Land gegangen sind und denen in Tripolis am Mittwoch kurz nach Mitternacht im Hafen die Bomben und Granaten um die Ohren flogen. Der Artillerieangriff wurde von Khalifa Hafter, den Kommandeur der libyschen Nationalarmee (LNA) angeordnet. Die Wüstenschiffe wurden Berichten zufolge aus Australien importiert und sollen wohl als zuverlässiges Transportmittel dienen.

Es scheint als wären alle, bis auf etwa 125 Tiere die unterwegs gestohlen wurden, unbeschadet aus der Gefahrenzone gekommen, was man von menschlichen Flüchtlingen die in die andere Richtung unterwegs sind, leider nicht immer behaupten kann. Ob diese 125 als Lasttiere oder aber als Kamelsteak enden ist ungewiss.

Die Quellen dieser verrückten Geschichte sind, wie so oft wenn es um Libyen geht, Twitter und You Tube:

Some 3,000 camels were evacuated from the port in Tripoli in Libya after artillery fire threatened the area, according to local reports. https://t.co/A0zu3RFBEJ pic.twitter.com/tqUxYhFhor

— ABC News (@ABC) February 20, 2020

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Übersetzung:

„Laut lokalen Berichten wurden rund 3.000 Kamele aus dem Hafen in Tripolis in Libyen evakuiert, nachdem Artilleriefeuer das Gebiet bedroht hatte.“

3,000 camels were evacuated from Tripoli, Libya after forces loyal to Gen. Khalifa Haftar shelled the city pic.twitter.com/xvOs95UtOu

— QuickTake by Bloomberg (@QuickTake) February 21, 2020

Übersetzung:
„3.000 Kamele wurden aus Tripolis, Libyen, evakuiert, nachdem Truppen, die General Khalifa Haftar treu ergeben waren, die Stadt beschossen hatten.“
Jornal de Notícias schrieb:
Ein Reuters-Reporter bemerkte den Moment, als die Behörden gezwungen waren, den Verkehr für Tausende von Tieren einzustellen, um den Folgen des Bombenangriffs zu entkommen. Einige Tiere versuchten sogar anzuhalten, um Nahrung zu finden, aber ohne Erfolg.
Laut der Nachrichtenagentur sagte ein lokaler Händler, dass die Tiere jetzt 45 km vom Hafen von Tripolis entfernt sind, aber dass 125 Tiere von einer lokalen bewaffneten Gruppe gestohlen wurden. Es sollte beachtet werden, dass Kamelfleisch im Land weit verbreitet ist.
Der Konflikt in Libyen schafft weiterhin Zwänge im Land. Seit dem Sturz des Muammar Gaddafi-Regimes im Jahr 2011 ist das Chaos zum Schlagwort geworden. Die Situation wurde durch die Intervention von Khalifa Haftar erschwert, der seit April 2019 versucht, das Kapital zurückzugewinnen. Tripolis steht unter dem Kommando der National Accord Government, die seit 2015 von den Vereinten Nationen anerkannt ist“

 

CAMELS in the city of libya الجمال في ليبيا سفينة الصحراء

Und die Moral von der Geschicht…
Da muss man doch mal inne halten und sich überlegen, wieso die Libyer mit Dromedaren humaner umgehen, als manch ein Europäer mit Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten, in denen sich die Machteliten der USA, Europas und vieler anderer Länder derzeit bereichern. Libyen ist ein solches Kriegsgebiet, in dem konkurierende Fraktionen darum kämpfen, wer den Energiekonzernen das begehrte Öl und Gas aus der libyschen Wüste liefern darf.


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└ Schlagwörter: Artillerieangriff, australische, Dromedare, Flüchtlinge, Gas, Hafen, Kamele, Khalifa Haftar, Kriegsgebiete, Libyen, LNA, Machteliten, Öl, Tripolis, Wüste
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Feb.21
on 21. Februar 2020
Veröffentlicht in: Allgemein, Diethard Möller, Eleonora Roldán Mendívil, Heinz Michael Vilsmeier

Erklärung der Redaktionen American Rebel und INFO-Welt
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Das Massaker von Hanau und die Verantwortung
des deutschen Staates
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„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!“ (Bert Brecht)

Kommt zur bundesweiten Demo am Samstag, 22. Febrruar, um 14:00 Uhr nach Hanau!

Unser Mitgefühl gilt den Familien der Ermordeten. Der rechtsradikale Terrorismus ist auch in Deutschland eine erschreckende Realität! Wir protestieren gegen die ständige Verharmlosung und Duldung offensichtlich gewalttätiger und terroristischer Strukturen der Nazis!

Aber wir weisen auch darauf hin, dass nicht die rechtsradikale Gesinnung einiger Unbelehrbaren, die Ursache für den rechten Terror ist. Der Wurm liegt im System!

Die Einen hetzen gegen Flüchtlinge und Migranten und billige feige Mordanschläge wie in Halle und Hanau. Die anderen lassen mit einem einzigen Federstrich Tausende vom Schutzsuchenden im Mittelmeer ertrinken, liefern Waffen in Kriegsgebiete, unterstützen aggressive Verbrecherstaaten wie die USA und Israel und sind sich nicht zu schade durch ihre Gesetzgebung das eigene Volk so kurz zu halten und so zu verdummen, dass ein Großteil von Menschen aller Altersklassen am Rand der Existenz dahin vegetieren müssen.

All diese Maßnahmen und so auch die Duldung und gleichzeitige verbale Verurteilung des offenen faschistischen Terrors, dienen alleinig dazu die Macht des Kapitals, der Bosse der Fabriken und Banken die uneingeschränkte Macht zu garantieren – ihren Profit zu sichern!
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Nachfolgend einige Stellungnahmen, Einschätzungen und Berichte über die Reaktionen auf die feigen Morde von unseren Kooperationspartner/innen, Volkskorrespondenten und Leser/innnen:
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Aus dem Taschenbuch „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!: Wie Deutschland verblödet“

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Hanau: Rechtsradikaler Amok!

Diethard Möller

ABEIT-ZUKUNFT schreibt in seinem aktuellen Flugblatt unter anderem:
„Der Nazi-Terror in Deutschland ist Realität! Neun ermordete Menschen in zwei Hanauer Bars, erschossen durch einen brutalen rechtsradikalen Deutschen. Nach den so furchtbaren wie offensichtlich brutalen, rücksichtslosen Mordanschlägen am 19.2.20 um ca. 22:00 Uhr wurden der „mutmaßliche“ Täter und seine Mutter von der Polizei tot in dessen Wohnung aufgefunden. Zunächst das übliche Drucksen über angeblich unklare Hintergründe und Motive, das ständige Betonen von „Shisha Bars“, um einen möglichst kriminelles Milieu der ermordeten Personen nahezulegen, Dann rückte die Bundesanwaltschaft am Morgen des 20.02.mit der Meldung heraus, die eigentlich sofort in der Luft lag. FAZ.net: „Am Morgen berichtete die dpa, dass nach Informationen aus Sicherheitskreisen ein Bekennerschreiben und ein Video gefunden worden sind. Beide würden nun ausgewertet. Der Generalbundesanwalt hat die Ermittlungen übernommen. Offenbar hat der Täter, Tobias R., aus rechtsextremistischen Motiven gehandelt.“Statt Terroranschlag wird in den Medien von „Schießerei“ geredet. Bild.de gibt sich nicht so „distanziert“ und titelt drastisch: „Täter mordete aus rechtsradikalen Motiven!“ Der Täter Tobias R. besaß einen Jagdschein. In seinem Wagen wurden weitere Waffen und Munition gefunden. (…).

Zum rechten Terroranschlag in Hanau
Unter dem Motto „Das wird man ja wohl noch mal sagen dürfen“ rollt seit Jahren eine rechtsradikale Hetzwelle über unser Land. Bis tief hinein in die „bürgerliche Mitte“ (siehe Bildmontage oben) und zur A-Sozialdemokratie waren Ausländer und Flüchtlinge ein „Problem“. In diesem Land geborene Menschen, also Deutsche, wurden ausgegrenzt zu „Ausländern“, weil sie anders aussehen. Ihnen wurde und wird abgesprochen, Deutsche zu sein. Rassismus und Hass wurden so langsam immer mehr salonfähig. Der NSU und sein Mordterror wurden u.a. durch rund 200.000 DM mit ermöglicht, die vom Verfassungsschutz an einen ihrer V-Leute gezahlt wurden. Der baute damit in Thüringen ein Terrornetzwerk auf, aus dem der NSU hervorging.

In den letzten zwei Jahren sind mehrere Terrornetzwerke um Uniter, Nordkreuz, Südkreuz und ähnlich Gruppierungen bekannt geworden. Trotz Todeslisten, Anschlagsvorbereitungen, riesigen Waffenfunden wird immer von „Einzelfällen“

geredet. Ermittlungen werden eingestellt, kleine Geldstrafen verhängt. Und alles geht weiter. Zuletzt haben der Terroanschlag von Halle und die Ereignisse in Thüringen mehr als deutlich gemacht, wie weit die Rechtsentwicklung in diesem Land gediehen ist. Da gegen müssen wir mobilisieren!

Verbot aller faschistischen Organisationen und Propaganda!

 

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Heinz Michael Vilsmeier

Erschießen oder Ertrinken lassen?

Heinz Michael Vilsmeier

Die Einen hetzen gegen Flüchtlinge und Migranten. Sie sagen, die Gesellschaft müsse abgeschottet, der Sozialstaat gegen Zuzug verteidigt werden, Abschiebezentren und Grenzzäune müssten errichtet werden und Schiffe müssten an den Außengrenzen der EU patrouillieren. Die Flüchtlinge sollen, wie soeben von den EU-Außenministern beschlossen, in den Schlauchbooten bleiben. – Gibt es einen Unterschied zwischen Erschießen und Ertrinken lassen!? Wer Flüchtling in fragilen Booten auf hoher See ihrem Schicksal überlässt, munitioniert jene, die auf Migranten schießen.

Wenn geschossen wird, wird behauptet, die Täter seien entweder Einzeltäter oder psychisch krank. So wird der Zusammenhang zwischen menschenverachtender Rede und mörderischer Tat geleugnet. So wird vom ideologischen Kontext rechtsterroristischer Taten, der völkischen, ausländerfeindlichen und rassistischen Hetze, abgelenkt. Wer aber den Zusammenhang benennt, wird auf infame Weise beschuldigt, die Opfer des Terrors politisch ausschlachten zu wollen. Doch der Vorwurf ist leicht zu durchschauen: er will davon ablenken, dass es eine komplizenhafte Zusammenarbeit zwischen rechten Hetzern und rechten Gewalttätern gibt.

Während die Einen das gesellschaftliche Klima schaffen, in dem menschenverachtende Gewalt heranreift, setzen die Anderen sie in die Tat um. – Die Einen hetzen, die Anderen schießen. Am Morden sind alle beteiligt.
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Eleonora Roldán Mendívil

Das Massaker von Hanau und die Verantwortung des deutschen Staates

Eleonora Roldán Mendívil

Ein weißer Deutscher fährt gestern gegen 22 Uhr vor eine Shisha-Bar in der Innenstadt von Hanau. Am Heumarkt schießt er auf ein Auto und geht dann gezielt auf die Shisha-Bar „Midnight“ zu. Hier tötet er wahllos Gäste der Shisha-Bar. Daraufhin fährt er nach Hanau-Kesselstadt und schießt in einem türkischen Kiosk ebenfalls wahllos um sich. Danach tötete der Schütze in der Shisha-Bar „Arena“ erneut. Neun Menschen, viele von ihnen junge Kurden, werden erschossen – mehrere liegen zur Zeit teils schwer verletzt in Krankenhäusern. Die Tatorte befinden sich in einem Umkreis von unter drei Kilometern.

Die Polizei fahndete die ganze Nacht nach dem Täter. Wenige Stunden später wird die Wohnung von Tobias R. 1,5 Kilometer von dem ersten Tatort entfernt von der Polizei gestürmt. Der 43-Jährige Bankkaufmann Tobias R. wird dort leblos aufgefunden – neben einer weiteren Leiche.

Tobias R. machte wenige Tage zuvor ein Video von sich, wo er seine verschwörungsideologischen Motive verdeutlichte – ohne direkt auf die kurz bevorstehende Tat zu verweisen. In einem Bekennerschreiben werden jedoch seine unmissverständlich rechten und rassistischen Motive deutlich: er spricht „von Völkern, die vernichtet werden müssten, da Deutschland sie nicht mehr ausweisen könne“.

Die Medien mutmaßen am Abend und in den frühen Morgenstunden über eine Beziehungstat oder gar einen „Milieu“-Konflikt der Spielautomatenmafia. Alle Medien sprechen einheitlich von einer „Schießerei“ und nicht von einem Anschlag oder einem Terrorakt. Und natürlich ist der weiße Täter, das wird jetzt schon offen dargelegt, ein Einzeltäter. Die ersten Pathologisierungen beginnen; die Antworten werden beim Individuum, nicht bei der deutschen Gesellschaft gesucht.
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Ich sehe nichts. Ich höre nichts

Wir sind komplett abgehärtet. Der NATO-Staat Türkei darf die kurdische Bevölkerung in den eigenen Staatsgrenzen seit Jahrzehnten massakrieren und ethnisch säubern; darf in Rojava über die türkischen Staatsgrenzen hinaus einfallen, ohne Konsequenzen von den anderen NATO-Staaten fürchten zu müssen. Solange die Türkei die ganzen Schutz- und Asylsuchenden aus Deutschland fernhält, kann Mama Merkel da ein Auge zu drücken. Keine massiven Proteste gegen die Bundesregierung. Ähnlich mit den vielen Razzien in Schisha-Bars der letzten Monate, auch im rot-rot geführten Berlin, bei denen vollkommen Unschuldigen geladene Gewehre von vermummten Polizist_innen an den Kopf gehalten wurden und vor allem junge braune Männer als Zielscheibe der Bekämpfung von „Bandenkriminalität“ herhalten mussten, wobei kaum mehr als Verstöße gegen lächerliche Kleinstauflagen für einige der Läden gefunden wurden. Die Opfer dieser Gewalt bleiben. Keine Rehabilitierung, keine öffentliche Entschuldigung. Nur das Stigma „krimineller Ausländer“ – ob etwas gefunden wurde oder nicht.

Dass sich der rassistische Täter von Hanau Shisha-Bars aussuchte, kommt also nicht von ungefähr.
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Die Gewalt des Staates und der Rassismus im Alltag

Rassistische Gewalt in Deutschland nimmt spürbar zu. Dies merkt man nicht nur an den ansteigenden Statistiken von tatsächlich gemeldeten rassistischen Angriffen – wenn man sich in braunen und schwarzen Gemeinschaften umhört, ist dies einfach physisch und psychisch merkbar. Mehr weiße Deutsche trauen sich, offen rassistische Bemerkungen auf der Straße, in der Bahn oder im Supermarkt zu äußern. „Wir sind hier in Deutschland – hier wird Deutsch gesprochen“ gegen arabischsprachige Mädchen in der U8 in Neukölln, die Erzieherin die über einen arabischen Kindergartenjungen zu ihrer Kollegin sagt „Na, da kommt wieder der kleine Bombenleger“ und Angestellte, die aus einem Theaterbetrieb gemobbt werden, weil sie sich gegen Witze mit anti-Schwarzen rassistischen Inhalt wehren. Alles einige wenige Erfahrungen der letzten Wochen allein aus meinem direkten Umfeld. Die Banalität von alltäglichem, terrorisierendem Rassismus; die tägliche Erniedrigung mit der braune und schwarze Migrant_innen in Deutschland umgehen müssen, der erhöhte Stresspegel, sowie der Frust und die Ohnmacht, ad hoc die tiefen rassistischen Strukturen der deutschen Gesellschaft und des deutschen Staates nicht verändern zu können, versetzten nicht wenige in eine Art Kollektivschockstarre.

Ja, jede_r von uns kann der_die Nächste sein. Es kann unsere Eltern, unsere Kinder, unsere Familien beim Einkaufen, beim Spielen auf der Straße, in der Schisha-Bar treffen. Es reicht nicht einfach nur, die ideologische Brandstiftung von AfD und Rechten in allen Parteien anzuprangern. Es sind nicht nur die Nazis und die offen extrem Rechten der AfD, die eine Gefahr für Leib und Leben von Nicht-Weißen in Deutschland darstellen. Es sind gerade auch die Brandstifter der Deutschland-„Leitkultur“ aus Union und SPD, die Parallelgesellschaften daherfantasieren und für die Reinhaltung „deutscher Werte“ kämpfen. Es sind die femonationalistischen Brandstifterinnen von Terres des Femmes, der größten Deutschen feministischen Organisation, die Kopftuchverbote fordern und in jedem muslimischen Jugendlichen schon versteckte Vergewaltiger sehen. Es sind die „Linken“ von Lokalen wie dem Laidak in Berlin-Neukölln, die sich genau diese imperialistischen Feministinnen einladen, um in einem mehrheitlich proletarisch, migrantisch-muslimischen Kiez vor den Muslim_innen zu warnen. Auch ein rot-roter Senat wie in Berlin trägt massiv zur Prekarisierung von vor allem migrantischen und nicht-weißen Arbeiter_innen bei, wenn dieser ungehemmt outsourct, privatisiert und Gelder in der Bildung und Jugendförderung streicht, wie wir bei Jugendhilfeausschüssen in Berlin-Wedding und Berlin-Neukölln immer wieder hören. All dies zeigt Schwarzköpfen aus der Arbeiterklasse, die sich in Shisha-Bars, in türkischen und kurdischen Gemüseläden, in Afro-Shops und in Jugendclubs aufhalten eines sehr genau: Ihr seid hier nicht willkommen – und wenn ihr doch bleibt, dann nur in Armut und unter dem Joch der Assimilation in unsere Kultur!

Müssen sich jetzt alle weißen Deutschen eigentlich entschuldigen? Müssen alle weißen Deutschen uns Ausländern erst mal beweisen, dass sie keine weiß-vorherrschaftlichen Rassisten sind, wie es bei jeder Tat – ob Aussagen oder Angriff – von Muslim_innen und Ausländer_innen von allen Ausländern erwartet und gefordert wird? Unwahrscheinlich.
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Zigtausende gedenken in vielen Städten in Deutschland
der Ermordeten von Hanau!

Dank für die Zusammenstellung an ARBEIT-ZUKUNFT und Anderen

In mehr als 50 Städten kam es am 20.2.20 zu Spontankundgebungen und Demonstrationen zum Gedenken an die Ermordeten von Hanau und zum Protest gegen den rechten Terror!

Hamburg, vor der AfD-Zentrale

Hamburg >>> Trotz Dunkelheit, Regen und Kälte: Mehrere tausend Menschen, darunter zahllose jugendliche Antifaschist/innen, versammelten sich am 20.02.20 ab 18:00 Uhr in Hamburg vor dem AfD Büro in der Schmiedestraße – im Gedenken an die zehn von einem rechtsradikalen Terroristen ermordeten Hanauer und aus Protest gegen die rechtsradikale Hetze der AfD. Ein massives Polizeiaufgebot schützte das AfD Büro und begleitete auch die anschließende Demonstration.

Wut und Trauer beherrschten die ausdrucksstarken Redebeiträge. Den Redner/innen von Didf, VVN/BDA, von kurdischen Organisationen war wichtig, ihr Mitgefühl, ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen, aber auch ihre Kritik, Ablehnung und Wut angesichts der Heuchelei der bürgerlichen Parteien: „Nein, das war kein Angriff auf `uns alle´ oder gegen `die Demokratie´ – das ist Terror von Nazis und Faschisten gegen konkrete Menschen, deren Aussehen oder Hautfarbe den Tätern nicht ins Weltbild passt, und es gibt viele, Inländer, die von diesem Terror nicht betroffen sind.“ Es seien keine Einzelfälle, sondern ein erneuter blutiger Höhepunkt einer endlos langen Reihe von Terrorakten der Nazis und Rechten, angefangen von Rostock-Lichtenhagen über Mölln und Solingen Anfang der neunziger Jahre bis zu den Morden am Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke, die Morde und der Angriff auf die Synagoge in Halle.

Hamburg

Zugewanderte, seit Jahrzehnten in Hamburg lebende Mitbürger/innen schilderten, dass struktureller Alltagsrassismus immer öfter wieder auftaucht und ihnen nicht selten ihren Alltag wieder mit Ängsten und Bedrohungen belastet.

Eine eindrucksvolle, friedliche, lautstarke Demonstration tausender Hamburgerinnen und Hamburger zog dann kilometerweit durch die Innenstadt bis zu Bahnhof Sternschanze. Auf der Abschlusskundgebung ließ eine aufrüttelnde Grußbotschaft an die Angehörigen der Hanauer Ermordeten und an die Teilnehmer/innen der Solidaritätsdemonstration aufhorchen, die eine Rechtsanwältin vortrug. Die Grüße kamen aus der Familie Arslan, von Überlebenden des grauenhaften Möllner Nazi-Brandanschlags 1992, bei denen zwei Mädchen und eine Frau aus der Familie verbrannten.
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Stuttgart

Stuttgart >>> Rund 1.000 versammelten sich am Abend in Stuttgart auf dem Schloßplatz. Alle Redner betonten, dass es nicht nur um Trauer ginge, sondern auch Wut: Wut über diesen rassistischen Anschlag, Wut über die Untätigkeit des Staates, Wut über die Verbindungen zwischen Staatsapparat und brauner Szene. Journalist Joe Bauer griff massiv an, dass die Politik die Minderheiten im Land nicht ausreichend schützt. „Sie müssen sich fragen, warum sie zuschauen, wenn völkische Propaganda zu Hass und Rassismus führt“. Andreas Fricke vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) stellte fest, dass in den Medien viel und ausführlich über islamistische Attentate geschrieben und geredet würde, während der rechte Terror mit zahllosen Morden kaum Raum finde. Er verurteilte die sogeannte „Hufeisentheorie“, wonach Links und Rechts gleich seien. Eine Rednerin von „Defend Rojava“ verurteilte, dass nun medial viel über die Psyche des Terroristen spekuliert und verharmlost würde, während die Lage der Familien der Opfer, der Verletzten, der Freunde und Angehörigen nichts zu hören sei. Sie forderte ein Verbot aller rassstischen und faschistischen Organisationen einschließlich der AfD. Dafür erhielt sie viel Beifall. Ebenso ging sie auf den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Rassismus ein. Er diene der Splatung der Menschen und gehöre zu diesem System dazu.

 

Kiel

Magdeburg >>> 600 Antifaschist*innen sind heute in Magdeburg in Trauer, Wut und Solidarität gegen den rassistischen Terror auf die Straße gegangen. Viele junge Leute, aber auch Ältere, viele nachdenklicher Gesichter, aber auch Gesichter voller Zorn. Zum Beginn gab es eine Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags in #Hanau. Danke an alle, die da waren.

Freiburg

Hanau

Rathenow

Gummersbach >>> Ca. 100 Menschen kamen in Gummersbach spontan zusammen. Ein Redner von DIDF prangerte an, dass es sich bei Hanau nicht um einen „Einzelfall“, sondern um eine lange, blutige Kette des rechten Terrors handele. Seit Jahren sehe der Staat zu.

Köln

Mannheim

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Feb.20
on 20. Februar 2020
Veröffentlicht in: Rui Filipe Gutschmidt

Rui Filipe Gutschmidt

Bayer und BASF zu Entschädigungszahlung von US-Dollar 265 Millionen verdonnert – nur die Spitze des Eisbergs

Rui Filipe Gutschmidt

Ein Pfirsichproduzent in Missouri, USA, beschuldigte die Unternehmen, die Herbizide auf der Basis von Dicamba herstellen, seine Ernte zerstört zu haben. Vor Gericht gewann der Plantagenbesitzer gegen die einflussreichen Großunternehmen, so dass diese jetzt 265 Millionen US-Dollar Entschädigung zahlen müssen. Es ist der erste von mehr als 140 ähnlichen Prozessen.

Sojabohnenfeld mit Dicamba-Herbiziden behandelt – Bild von K-State Research and Extension CC BY 2.0

Zwei der größten Pestizidproduzenten der Welt wurden an diesem Samstag am Bundesgericht in Cape Giradeau zu einer Schadensersatzzahlung in Höhe von 265 Millionen US-Dollar verurteilt. Bayer und BASF wurden für schuldig befunden, weil ihre Herbizide die Pfirsichkulturen von Bill Bader, einem großen landwirtschaftlichen Produzenten im US-Bundesstaat Missouri zerstörten.

Bader hat eine Farm von ungefähr vier Quadratkilometern und führte an, dass seine Pfirsichplantage durch Herbizide anderer nahe gelegener Farmen, die Sojabohnen und Baumwolle produzieren, geschädigt wurde.

Das Gericht verlangt eine Zahlung von 15 Millionen Dollar als Entschädigung für den verursachten Schaden und weitere 250 Millionen als Strafe. Die Unternehmen haben erklärt, dass sie Berufung einlegen werden.

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Beide Unternehmen werden mit mehr als 140 ähnlichen Fällen konfrontiert sein. Landwirte, die diese Fälle vor Gericht gebracht haben, begründen ihre Klage damit, dass Dicamba-Herbizide mehrere Kilometer über die Gebiete hinaus wirken, in denen sie gesprüht werden. Pflanzen, die nicht resistent sind, werden davon geschädigt.

Es ist eine Tatsache, dass die Vergiftung der Böden schwere Konsequenzen mit sich bringen. Ob jetzt Bayer, BASF oder Monsanto, der Profit geht vor jeglichen Umweltbedenken. Daran werden auch Strafen nichts ändern. Nur ein konsequentes Verbot von „Unkrautvernichtungsmitteln“, wie Herbizide auf Deutsch genannt werden, kann eine Monokultur von „resistenten Genpflanzen“ mit Patent verhindern. Ein Szenario des Schreckens, wenn die Ernährung von großen Konzernen kontrolliert wird, deren genetisch manipulierte Pflanzen  patentiert sind und als einzige gegen die Wirkung von ihren Herbiziden resistent sind. Wollen wir in so einer Welt leben? Nein? Na dann schreibt euren Abgeordneten.
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Erstveröffentlichung gestern in unserer Partnerzeitung INFO-WELT.
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Feb.19
on 19. Februar 2020
Veröffentlicht in: Allgemein, Franz Poeschel

Franz Pöschl
Das „demokratische“ Kasperltheater von Thüringen

Franz Pöschl

Die deutsche Parteiaristokratie hat ein System entwickelt, welches die vollkommene Ignoranz des Wählerwillens ermöglicht. Alles wurde getan, um den Einfluß der Menschen auf die Politik so gering wie möglich zu halten. Längst zugegeben in einer verräterischen Rede von Angela Merkel schon im Jahre 2010, in dem sie von dem „Primat der Politik“ sprach.

Die Unterschiede zwischen den „staatstragenden“ politischen Parteien sind so groß wie in etwa die Strömungen in der KP Chinas. Seit 1990 eher noch kleiner, denn die gewaltigen Veränderungen, welche China in den letzten 30 Jahren durchgemacht hat, erscheinen in Deutschland eher unmöglich. Nun passiert, was irgendeinmal passieren mußte, das System wird gegen die Parteienaristokratie selbst angewandt und schon ist das Gekreische laut. Was nicht gefällt, soll passend gemacht werden. Neuwahlen, Misstrauensvotum was auch immer. Hauptsache nicht DAS.

Wahlergebnissse der Landtagswahlen in Thüringen im Oktober 2019. Quelle: Landeswahlleiter

Nun schreien alle laut: „Ruck nach rechts“ oder „Tabubruch“. Aber niemand kommt auf die Idee, zu hinterfragen, warum es zu solchen überraschenden Wendungen kommen kann, und inwieweit das denn die Meinung der Wähler widerspiegeln könnte. Genau genommen wird der „Wählerwillen“ immer nur von jeder Seite als Argument benutzt, aber nie wirklich beachtet. Und niemand wagt es, die Wurzeln der Probleme anzusprechen.

Nach der Ernennung der ehemaligen Verteidigungsministerin von der Leyenzur EU-Chefin, obwohl sie nie auf irgendeinen EU-Wahlzettel stand, und vor der Wahl in keinem Kommentar auch nur ansatzweise als Kandidatin erwähnt worden war, sieht der Wähler nun erneut, welchen Wert seine Wahlaussage hat. Nämlich absolut keinen. Wir wählen in Deutschland nämlich NUR Parteien. Parteien bestimmen die Listenkandidaten und die Direktkandidaten. In sicheren Wahlkreisen ernennt daher die Partei den Abgeordneten. Die Wahl ist nur nochFormsache. Und was die Listenkandidaten angeht, geht es nur darum, bis zu welchem Listenplatz denn nun die Kandidaten in den Bundestag kommen oder nicht. Der Wähler darf nur noch abnicken. Und innerhalb der Parteien ist es eine Gruppe von wenigen tausend (manche reduzieren die Zahl auf wenige hundert) einflußreichen Parteimitgliedern, die so entscheiden, wer denn Abgeordneter wird oder nicht.

Die Wähler dürfen ausschließlich zwischen Parteien wählen. Da die sich aber in ihrem Grundkonsens so wenig unterscheiden wie die Strömungen innerhalb der Einheitsparteien anderer Staaten ist das Ergebnis vorhersehbar. Dann wird im Parlament zwischen den Parteien eine Regierung ausgemauschelt. Das heißt, das Parlament setzt die Regierung ein. Das hat aber nichts mehr mit dem Geist der Gewaltenteilung zu tun, von dem immer wieder als Grundvoraussetzung für Demokratie geredet wird. Denn wie soll das Parlament glaubhaft etwas kontrollieren im Auftrag und im Sinn der Wähler, was es selbstinstalliert hat? Wie soll ein Minister, der selbst Abgeordneter ist, seine Regierung hinterfragen und kontrollieren?
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Sind Abgeordnete gespaltene Persönlichkeiten?

Man kann sagen, nein, sie sind keine gespaltenen Persönlichkeiten, sondern nicken Entscheidungen über Krieg und Frieden eben in einer Viertelstunde ab.

Noch etwas: Die Idee der Gewaltenteilung, resultierend aus den Erfahrungen mit der absolutistischen Monarchie, sieht vor, daß nicht die Regierung die Gesetze macht, weil dann die Tendenz besteht, die Gesetze so zu verfassen, daß sie durch die Regierung leichtestmöglich durchgesetzt werden können. Das gilt aber in Deutschland nicht. Und als Ergebnis sehen wir, wie im Laufe der Jahrzehnte das Grundgesetz durch Gesetze, welche die jeweiligenRegierungen eingebracht haben.weil ihnen die Beschränkungen des Grundgesetzes nicht paßten, vom ursprünglichen Geist entleert wurde. Das Grundgesetz dient den staatstragenden Parteien heute lediglich als Werkzeug, um jeden möglichen Angriff auf die Macht derParteien abzuwehren. Wie sähe denn ein System aus, das der Demokratie näher kommen würde?

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Das Parlament

Nun beginnen wir mit dem Parlament, dem Bundestag. Er soll ja angeblichdie Vertretung des deutschen Volkes sein. Also müßten hier auch die Interessen so vertreten werden, wie sie in der Gesellschaftvorhanden sind. Tatsächlich aber herrschen Juristen und Beamte oder Menschen aus beamtenähnlichen Positionen vor. Mal abgesehen von den ungelernten Berufspolitikern. Die Gründe sind mannigfach. Von Gesetzen und Klassenverhältnissen, die es Beamten wesentlich einfacher machen zu kandidieren als einem Nebenerwerbslandwirt oder einer allein erziehenden Mutter, bis zu einen weiteren Grund: Die Parteienaristokratie.

Die Parlamente als Schwatzbude. Hier das EU-Parlament in Brüssel
bei einem ihrer Auftritte im TV. Bild: Youtube

Wie kann ein solches Parlament ein Spiegel des deutschen Volkes sein? Aber gehen wir davon aus, daß Regelungen geschaffen werden, die sicherstellen, daß die „Volksvertreter“ auch tatsächlich einen Spiegel der Bevölkerung darstellen. In dem Fall würden die Wähler dann ihre Vertreter in den Bundestag wählen. Die wiederum müßten nun in Gesetzen die Regeln festlegen, welche die Regierung bei der Ausübung ihrer Arbeit zu beachten hat. Dabei müssen sie natürlich Kompromisse eingehen, natürlich Minderheitsmeinungen berücksichtigen usw. Aber es muß das PARLAMENT sein, was die Regeln festlegt, nach denen die Exekutive agieren darf.
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Die Regierung

Kommen wir nun zur Regierung. Natürlich muß diese direkt vom Wähler bestimmt werden. Nur wenn der Wähler die Regierung direkt wählt, gibt es die Möglichkeit einer Gewaltenteilung zwischen Parlament und Regierung. Mit anderen Worten: Der Wähler wählt den Bundeskanzler in direkter Wahl. Und in den Ländern eben den Ministerpräsidenten. Dieser wird Chef der Exekutive. Also er sieht zu, daß die Gesetze so exekutiert werden, wie das Parlament sich das ausdenkt.
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Was ist die Kommmune? Die Schmetterlinge

Diesese ist nichts neues. Schon die Pariser Kommune berief sich 1871
auf diese Werte. Wer könnte es besser erklären als die Schmetterlinge!
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Mit anderen Worten aus der Wirtschaft erklärt: In einer Aktiengesellschaft gibt es Aktionäre. Vergleichen wir sie mit den Wählern. Die Wähler bestimmen den Aufsichtsrat, das ist dasParlament. Nun kommt der Unterschied. Nicht der Aufsichtsrat bestimmt den Vorstand oder Geschäftsführer, sondern die Aktionäre, also die Wähler selbst. Der heutige bourgeoise Bundestag der BRD ist nicht einmal so demokratisch wie eine Aktiengesellschaft.Insofern sind für den Bundeskanzler ganz andere Wahlgründe entscheidend.

Während man von den Abgeordneten erwartet, daß sie Visionen für die bestmögliche Vertretung der eigenen Interessen in das Parlament einbringt, muß der Regierungschef vor allen Dingen ein Top-Organisator und Verwalter sein, der loyal gegenüber dem Willen des Parlaments, diesen umsetzt. Die Wähler müssen ihm oder ihr vertrauen, daß die Gesetze und Beschlüsse des Parlaments auch wirklich in dessen Sinn umgesetzt werden. Und damit das auch wirklich sicher gestellt ist, muß natürlich ein Verfahren möglich sein, einen Bundeskanzler auch während der Amtszeit durch ein Volksbegehren abberufen zu können. Wer würde einen Geschäftsführer noch für zwei Jahre weiter arbeiten lassen, wenn er gegen den ausdrücklichen Entscheid der Aktionäre gehandelt hätte? Das sind nicht einmal revolutionäre Vorschläge, sondern einfach demokratische.
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Die Justiz

Was, wenn es zum Streit zwischen Regierung und Parlament oder sogar dem Volk, den Wählern direkt kommt? Nun dann benötigt man einen Schiedsrichter. Man benötigt eine unabhängige Justiz. Die gibt es in Deutschland nicht, wie ein ehemaliger Richter ausführlich auf seiner Internetseite www.gewaltenteilung.de dargelegt hat. Und wie sogar der Europarat schon vor vielen Jahren monierte. Und weshalb zum Beispiel von deutschen Staatsanwälten keine internationalen Haftbefehle mehr akzeptiert werden. Also sollte man das doch dringend ändern? Nicht wenn man der Logik des Parteienkonsens folgt. Wohl aber, wenn man der Logik der Menschen folgt, die sich gegen eine Regierung oder ein Parlament mit der Justiz auseinander setzen müssen.

Um eine unabhängige Justiz zu erhalten, muß diese natürlich eineigenes Finanzbudget erhalten, unabhängig von den Justiz- oder Finanzministern. Erscheint logisch. Und die Ernennung von Richtern darf natürlich nicht von denen vorgenommen werden, welche einmal von diesen Richtern verurteilt werden könnten. Natürlich müßten die höchsten Richterämter von den Wählern bestimmt werden. Und natürlich dürften sie keine politischen Ämter oder Funktionen ausgefüllt haben. Oder würde vor Gericht ein Gutachter als unbefangen angesehen werden, wenn dieser 30 Jahre für einUnternehmen gearbeitet hat, gegen das er nun ein Gutachten erstellen soll?

So geht Gewaltenteilung. Und was den Einfluß des Wählers angeht, müssen natürlich Politiker, welche nicht tun, was sie dem Wähler vor der Wahl an Entscheidungen zugesagt haben, über ein Mißtrauensvotum abgelöst werden können. Können, nicht müssen. Aber er muß seine Gründe transparent darlegen und den Wähler überzeugen.

Fotomontage, Urheber unbekannt, Quelle: YouTube

Die Medien

Es gibt noch eine vierte Säule der Gewaltenteilung, die Medien. Im Moment ist dies keine separate Säule, da die öffentlich rechtlichen Medien durch die Parteien kontrolliert werden, während die privaten Medien zwar potentiell Kontrolle ausüben könnten, das aber nicht wirklich tun, weil die Ziele der Politik mit denen der privaten Herrscher dieser Medienkonzerne übereinstimmen. Demokratie ist aber nur dann möglich, wenn den Subjekten, welche Entscheidungen fällen sollen, die Informationen zur Verfügung stehen, um diese fällen zu können. Damit das aber nicht eintritt, werden die von den politischen Parteien kontrollierten Medien gestärkt, die politischen PR-Abteilungen der politischen Parteien, genannt politische Stiftungen, mit demnächst fast 1 Milliarde Steuergeldern ausgestattet, und den privaten Medien, so lange die Zielsetzung die gleiche ist, mit Subventionen geholfen, während freie Informationsverbreitung durch unkontrollierte Kanäle immer stärker behindert wird. Zunächst durch Propaganda, aber zunehmend auch durch gesetzliche Regelungen.
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Die Verfassung

Kommen wir zur Grundlage der Gewaltenteilung und des Staates allgemein, dieVerfassung. Bei der Gründung der Bundesrepublik erhielten wir das Grundgesetz als Provisorium. Deshalb heißt es auch Grundgesetz und nicht Verfassung. Es wurde uns laut § 146 Grundgesetz versprochen, daß sich das deutsche Volk im Fall der Wiedervereinigung eineVerfassung geben darf. Dieses Versprechen wurde frech durch den Konsens der deutschen Parteienaristokratie gebrochen. Natürlich würde eine verfassungsgebende Versammlung vom Grundgesetz ausgehen, dieses in die moderne Zeit übersetzen und plötzlich würde man feststellen, daß sein Geist längst ausgehöhlt und zunichte gemacht wurde. Außerdem hätte die Gefahr bestanden, daß die in Jahrzehnten mühevoll ausgebaute Macht der Parteien in Gefahr geraten könnte.Aber genau das ist der Grund, warum wir eine neue Verfassung benötigen. KPD/ML, DKP u. a. hatten dies 1989 gefordert.

Auch wenn dies noch keine proletarische Demokratie darstellt, es hätte den Spielraum des Volkes und der Arbeiterklasse enorm erweitert. Und in dieser Verfassung muß dann auch festgelegt werden, daß Verstöße gegensie durch entsprechende Regelungen im Strafrecht abgedeckt sind. Denn das hat die Parteienaristokratie „vergessen“. Egal wie sehr die Politik gegen das Grundgesetz verstößt, es hat keine strafrechtlichen Konsequenzen. Nicht nur, weil es keine unabhängige Justiz gibt, welche Anklage erheben würde, sondern auch, weil es an entsprechenden Regelungen im Strafrecht mangelt. Als die KPD-Abgeordneten Reimann und Renner damals dem Grundgesetz die Unterschrift versagten, begründete das Max Reimann mit folgenden Worten: „Sie, meine Damen und Herren haben diesem Grundgesetz, mit dem die Spaltung Deutschlands festgelegt ist, zugestimmt. Wir unterschreiben das nicht. Es wird jedoch der Tag kommen, da wir Kommunisten dieses Grundgesetz gegen die verteidigen, die es angenommen haben.“
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Thüringen

Kommen wir endlich zurück zur Ministerpräsidentenwahl in Thüringen. Hier hat sich nun also das System des Parteienkonsens gegen die herrschenden Parteien selbst gerichtet. Ein frecher FDP-Landesverband mit einer winzigen Vertretung im Parlament nutzte die Stunde der Gunst und sicherte sich mit ausgegrenzten, aber demokratisch und fair gewählten Abgeordneten den Posten des Ministerpräsidenten. Wäre dieser tatsächlich nur der „Geschäftsführer“, welcher die Gesetze und Entscheidungen des Parlaments bestmöglich umsetzen soll, gäbe es überhaupt keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Ebensowenig, wenn die Wähler die Möglichkeit hätten, eine Regierung über ein Volksbegehren auch außerhalb von Legislaturperioden abzuwählen. Aber was macht der Parteienkonsens? Er versucht durch die vorhandenen Druckmittel im Rahmen der Parteien, ein legal einwandfrei zustande gekommenes Ergebnis zu kippen. Und so wird auch dieses Beispiel der Auswüchse dieser Parteien-Aristokratie bald vergessen sein, und der Wähler weiter in einer elitaristischen Scheindemokratie verwaltet werden, statt selbst gestalten zu dürfen.

Übrigens: Was ist einer der wichtigen Unterschiede zwischen einer Rätedemokratie und einer „Repräsentativen Demokratie“ oder freien Mandat? In ersterer ist der Abgeordnete an die Entscheidungen der Wähler gebunden, und wird abberufen, wenn er sich dagegen ausspricht. In der repräsentativen Demokratie ist der Abgeordnetenur seinem „Gewissen“ (Geldbeutel?) gegenüber rechenschaftspflichtig. Die Frage ist, ob sich das „freie Mandat“,insbesondere unter dem Eindruck der fehlenden Gewaltenteilung, tatsächlich im Sinne der Wähler bewährt hat. Oder ob es nicht Zeit wäre, dieses „freie Mandat“ zu überdenken.
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Reminiszenzen der Monarchie

Wer über den Hinweis am Anfang, daß die Gewaltenteilung aus der Lehre der absolutistischen Monarchie entstanden war, gelacht hat, dem könnte das Lachen im Rachen stecken bleiben, wenn er nun liest, wies ich unsere Monarchin, Entschuldigung, Bundeskanzlerin Angela Merkel, in einer Pressekonferenz dafür aussprach, daß „die Wahlrückgängig gemacht“ werden müsse. Wäre alles so gelaufen, wie es eigentlich im Parteienkonsens bzw. der modernen neuen Aristokratie vereinbart ist, wäre natürlich die Wahl vollkommen in Ordnung gewesen. Die Strategen der Kapitalistenklasse bevorzugen Schwarz-Grün, nicht Schwarz-Gelb-Blau. Es wird Zeit, die Monarchie und Macht der Aristokratie zu beenden. Jede Unterdrückerklasse, auch die Bourgeoise, wird „absolutistisch“, „aristokratisch“ und terroristisch, wenn sie in der Krise steckt.

Aber es wird eines Tages zum Gewaltausbruch (Revolution) des unterdrückten Volkes und der Arbeiterklasse kommen, die sich das nicht mehr gefallen läßt.
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Erstveröffentlichung in ROTER MORGEN-Info vor wenigen Tagen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers und des Autors. Bilder, das Video und Bildunterschriften wurden von der Redaktion American Rebel hinzugefügt.

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Feb.18
on 18. Februar 2020
Veröffentlicht in: Allgemein, Jens Bernert

Jens Bernert

Die gefälschte Invasion – Propaganda ließ einen Krieg, der de facto nie stattfand, zur Wirklichkeit werden.

Jens Benert

Foto: Mike_shots/Shutterstock.com, Art Stocker/Shutterstock.com

Russland ist nicht in die Ukraine einmarschiert. Deutsche Medien, Politiker und Aktivisten behaupten jedoch bis heute standhaft das Gegenteil, obwohl es nicht einmal Videos oder Fotos von einfallenden russischen Truppen oder wilden Kriegsszenen zwischen russischen und ukrainischen Verbänden gibt. Die Propagandisten versuchen, die Unwahrheit durch endlose Wiederholungen als Tatsache in den Köpfen zu verankern. Im jetzigen Stadium geht es nicht mehr nur darum, dass die eine oder andere Lüge verbreitet wird — es wird eine komplett veränderte Realität erschaffen. Dies ist brandgefährlich, weil die Manipulationen offensichtlich auf eine Verschärfung der Spannungen zu Russland abzielen.

Am 25. März 2015 wurde General Christophe Gomart, Chef des französischen Militärgeheimdienstes DRM, im französischen Parlament befragt.
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Als Fallbeispiel für die Notwendigkeit vermehrter französischer Militäraufklärung brachte Gomart den Ukraine-Konflikt, bei dem NATO und USA von einer russischen Invasion und Besetzung der Ostukraine sprachen, die nie stattgefunden hat. General Gomart sagte vor der Französischen Nationalversammlung (1):

„Die wirkliche Schwierigkeit mit der NATO besteht darin, dass der amerikanische Geheimdienst dort überwiegt, während der französische Geheimdienst mehr oder weniger berücksichtigt wird — daher ist es für uns wichtig, genügend Kommandeure der NATO mit Informationen französischer Herkunft zu versorgen. Die NATO hatte angekündigt, dass die Russen in die Ukraine einmarschieren würden, als nach Informationen der DRM nichts für diese Hypothese spricht — wir hatten in der Tat festgestellt, dass die Russen keine Befehle oder logistischen Mittel eingesetzt hatten. Insbesondere Feldkrankenhäuser, die eine militärische Invasion ermöglichten, und Einheiten der zweiten Ebene hatten keine Bewegung ausgeführt. In der Folge zeigte sich, dass wir Recht hatten, denn falls tatsächlich russische Soldaten in der Ukraine gesehen wurden, war dies eher ein Manöver, um Druck auf den ukrainischen Präsidenten Poroschenko auszuüben, als eine versuchte Invasion.“
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Auszug aus dem offiziellen Protokoll der Nationalversammlung mit den Aussagen Gomarts zur Ukraine. — Findet eine Invasion beziehungsweise ein Krieg statt, berichten Medien normalerweise auch mit einer Flut von Bildern darüber. Doch im Falle des Ukraine-Konflikts gab es eben mangels eines Einmarsches keine Fotos oder Videos.

In ihrer Not setzten die Medien zahlreiche Falschbilder und Symbolbilder ein (2). Im Folgenden einige Beispiele dafür. Teilweise wurden die Bilder zwischenzeitlich von den Medien durch andere ersetzt.
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Panzer-Falschbilder und Symbolbilder

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Gleiches Panzerbild bei n-tv — links, 2009 — und WDR — rechts, 2014.

Der WDR veröffentlichte am 29. August 2014 einen Artikel „Russland auf dem Vormarsch?“ (3, 4). In diesem ist ein Bild mit Panzern und Soldaten zu sehen, welches mit „Russische Kampfpanzer fahren am 19. August 2014 noch unter Beobachtung von Medienvertretern in der Ukraine“ untertitelt ist. Das gleiche Bild, das in dem WDR-Artikel als Beleg für diese „russische Invasion 2014″ genutzt wurde, war am 29. Juni 2009 in einem Artikel von n-tv über den Kaukasus zu sehen und soll russische Panzerverbände im Jahre 2008 zeigen (5, 6).

weiter mit vielen Beispielen von Falschbildern auf RUBIKON >>>
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Über den Autor: Jens Bernert, Jahrgang 1974, ist studierter Geograph und Politikwissenschaftler mit Abschluss der Universität Mannheim und arbeitet seit zehn Jahren als Software-Entwickler im Java-Umfeld. In seiner Freizeit bloggt er unter anderem in seinem Weblog „Blauer Bote Magazin“ meist zu aktuellen politischen und zeitgeschichtlichen Themen. Außerdem macht er als DJ Underpop — in leider immer größeren Abständen — Mannheim und Heidelberg unsicher.

Dieser Artikel erschien vor Kurzem auch auf www.Rubicon. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
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