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Jun28
am 28. Juni 2022
Veröffentlicht in: Friedrich Engels, Karl Marx, Marx-Engels-Lenin, Redaktion ROTER MORGEN

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Redaktion Roter Morgen – 28. Mai 2022

Die Menschen machen ihre Geschichte selbst

Die Menschen machen ihre Geschichte selbst. Diese Erkenntnis ist zwar ein Fortschritt gegenüber einer göttlichen Schicksalshaftigkeit anhängenden feudal-mittelalterlichen Geschichtsreligion, sie erklärt aber noch nicht, aus welchen Motiven heraus Menschen und Menschenmassen Geschichte machen. Erst Marx und Engels brachten hier durch Ausdehnung des Materialismus auf die Gesellschaft und ihrer Geschichte und durch die Erkenntnis der Bedeutung der Volksmassen in der Geschichte Licht in die Sache und klärten auf, wodurch diese Motive bestimmt werden.

Sie wiesen ausdrücklich und nachhaltig auf die Schlüsselfunktion der objektiven Produktionsbedingungen des materiellen Lebens hin und ermittelten in diesen die Basis für alles geschichtliche Handeln der Menschen. Diese objektiven Produktionsbedingungen des materiellen Lebens bilden den Leitfaden der marxistischen Geschichtstheorie, die eine objektive Gesetzmäßigkeit des geschichtlichen Verlaufs vertritt. Aus den objektiven Produktionsbedingungen ergibt sich eine sich zwangsläufig durchsetzende historische Gesetzmäßigkeit, die als sicheres Unterpfand eines notwendigen Eintritts einer kommunistischen Phase der Geschichte gilt. Im Folgenden werde ich als Beleg einige markante Aussagen von Marx und Engels unterbreiten.

Zum Jahreswechsel 1843/44 erörtert Marx in der Schrift ‘Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie/Einleitung‘ die positive Möglichkeit einer deutschen Emanzipation. Er findet diese im Proletariat, in einer Klasse, welche kein besonderes Recht in Anspruch nimmt, weil kein besonderes Unrecht an ihr begangen wird, sondern das Unrecht schlechthin. Es liegt ein völliger Verlust des Menschen vor. Hier wird ohne Berücksichtigung objektiv ökonomischer Faktoren vom humanistischen Standpunkt aus argumentiert mit dem Kerngedanken, der völlige Verlust des Menschen müsse zu seiner völligen Wiedergewinnung führen. Aber eine entscheidende Weichenstellung wird vorgenommen: “Die Auflösung der Gesellschaft als ein besonderer Stand ist das Proletariat.“1

Ganz massiv geht es neun Monate später weiter. In der im September/November 1844 zusammen mit Engels verfassten Schrift ‘Die heilige Familie‘ finden wir die wohl markanteste Passage einer als objektiver Naturvollzug aufzufassenden Geschichtsdeutung. Gesprochen wird von der harten, aber stählenden Schule der Arbeit, die das Proletariat nicht vergebens durchmache. “Es handelt sich nicht darum, was dieser oder jener Proletarier oder selbst das ganze Proletariat als Ziel sich einstweilen vorstellt. Es handelt sich darum, was es ist und was es diesem Sein gemäß geschichtlich zu tun gezwungen sein wird. Sein Ziel und seine geschichtliche Aktion ist in seiner eignen Lebenssituation wie in der ganzen Organisation der heutigen bürgerlichen Gesellschaft sinnfällig, unwiderruflich vorgezeichnet.“2 Hier wird jegliche subjektive Schrulle dieses oder jenes Proletariers als unerheblich für die Revolutionsgeschichte abqualifiziert. Das objektive Klassendasein stellt hier die Weiche für den progressiven Verlauf der Geschichte.

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Im um die Jahreswende 1847/48 geschriebenen Kommunistischen Manifest bezeichnen Marx und Engels das Kapital als ein gemeinschaftliches Produkt, das nur durch die gemeinsame Tätigkeit aller Mitglieder der Gesellschaft in Bewegung gesetzt werden kann.3 In dieser Totalität liegt, berücksichtigt man den völligen Verlust der werktätigen Menschen im kapitalistischen Produktionsprozess und die grauenvolle Totalität des Unrechts in ihm, eben das Unterpfand einer völligen Wiedergewinnung ihres Menschseins im Kommunismus. Die Totalität des Unrechts muss umschlagen in eine Assoziation, “worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist.“4

Von Ende August bis Mitte September 1857 hatte Marx am Vorwort zur Kritik der politischen Ökonomie gearbeitet. Auch in diesem Vorwort wird einer objektiven Gesetzmäßigkeit des geschichtlichen Verlaufs das Wort geredet. Der menschliche Wille hat keinen Einfluss auf die Produktionsverhältnisse. “Die Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen, politischen und geistigen Lebensprozess überhaupt. Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.“5 Marx spricht hier von Revolutionen, in denen man unterscheiden muss zwischen der materiellen naturwissenschaftlich treu zu konstatierenden Umwälzung in den ökonomischen Produktionsbedingungen und den juristischen, politischen, religiösen, künstlerischen oder philosophischen, kurz, ideologischen Formen, worin sich die Menschen dieses Konflikts bewusstwerden und ihn ausfechten.6 Der rote Faden des naturwissenschaftlich treu zu konstatierenden Inhalts der marxistischen Geschichtstheorie und Gesellschaftsanalyse, die eine objektive Gesetzmäßigkeit des geschichtlichen Verlaufs vertritt, ist hier klar und präzise abgegrenzt von Überbauformen, in deren Verbleib wir von einer unwissenschaftlich-chaotischen (ideologischen = verkehrten) Betrachtungsweise gesellschaftlicher Vorkommnisse in eine andere taumeln.

Die bürgerlichen Massenmedien sind heute so eingerichtet, dass alle Mitglieder der Gesellschaft, die das Kapital in Bewegung halten und als Arbeitnehmer falsch angegeben werden, in gesellschaftswissenschaftliche Unmündigkeit gehalten werden sollen. Es kann naturgemäß nicht einmal einen gesellschaftswissenschaftlichen Ansatz einer Differenzierung zwischen den materiellen naturwissenschaftlich treu zu konstatierenden ökonomischen Produktionsbedingungen und Ideologie geben. Ohne diese entscheidende gesellschaftswissenschaftliche Differenzierung müssen für die bürgerlichen Ideologen ihre abstrusen Gedankenverrenkungen wurzellose Pirouetten bleiben. Über einen streng wissenschaftlichen Ideologiebegriff können diese ohne kernige Grundsatzposition, wie sie Marx vertritt, nicht verfügen. Aus einer Kritik am Marxismus aus bloßen Überbaubewusstseinsformen heraus kann sich kein wissenschaftlich fundierter Ideologiebegriff herausbilden, wohl aber umgekehrt aus einer marxistischen Kritik an bürgerlichen Bewusstseinsformen. Marxisten haben den großen Vorteil, in diesen Dingen über eine Basis zu verfügen.

Der wohl wichtigste Brief in diesem Zusammenhang ist der von Marx an Engels vom 7. Juli 1866, in dem der Satz fällt: “Unsere Theorie von der Bestimmung der Arbeitsorganisation durch das Produktionsmittel.“ In diesem Produktionszusammenhang kann nichts subjektiv bestimmt werden, weder vom Proletariat, das die vorgefundenen Produktionsmittel hinzunehmen hat wie sie sind, Vogel friss oder stirb, noch von der Bourgeoisie, die der willenlose und widerstandslose Träger des Fortschritts der Industrie ist.7

Endlich wird im Kapital im Kapitel über die sogenannte ursprüngliche Akkumulation der objektive Gang der ökonomischen Entwicklung des Kapitalismus und deren unausbleibliche Folgen festgezurrt: Der Kapitalismus verwandelt mehr und mehr die Arbeitsmittel in nur noch gemeinsam verwendbare Arbeitsmittel.8 Alle Völker werden in das Netz des Weltmarktes verschlungen. Es ist also die objektive ökonomische Entwicklung des Kapitalismus selbst, die die Disposition für kollektive sozialistische Produktionsweisen skizzenhaft vorzeichnet. Parasiten bauen ihre eigenen Fallen und werden in diesen verschlungen: Organisierung und Disziplinierung des Proletariats, das gezwungen ist, sich weltweit zu vereinigen.

Man könnte durch diese Konturen einem Automatismus der geschichtlichen Entwicklung verfallen, aber natürlich spielt auch der menschliche Kopf eine Rolle im Vollzug der Weltrevolution, wenn auch nicht die primäre. Das muss ein für alle Mal gesichert sein, vor allem vor den idealistisch verdorbenen Schülern Willi Dickhuts. Wenn Engels Anfang 1886 in seiner Studie über Feuerbach schreibt, dass alles, was die Menschen in Bewegung setzt, durch ihren Kopf hindurchmuss, so spricht diese richtige Widerspiegelung zur Initiative revolutionärer Prozesse auf den ersten Schein für eine besondere Bedeutung des subjektiven Denkens in der Ausbruchsphase der Revolution und über diese hinaus; die weitere Ausführung: “aber welche Gestalt es in diesem Kopf annimmt, hängt sehr von den Umständen ab.“9 widerlegt die idealistische Schrulle, dass die Gedanken frei wären. Die Feststellung von Engels richtet sich auch gegen die bürgerlichen Vertreter einer objektivistischen Geschichtstheorie; die Vereinigung der Proletarier aller Länder erfolgt nicht automatisch vorgegebenen, von der Geschichte selbst konstruierten Konstellationen. Die historisch als ein Naturprozess sich herausgebildeten ökonomischen Konstellationen geben den Inhalt der Revolution vor, der entsprechende Überbau aber kann die Form der Revolution beeinflussen. Es liegt eine Wechselwirkung zwischen Basis und Überbau vor, aber keine äquivalente.

1 Karl Marx, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie/Einleitung, Werke, Band 1, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 390.
2 Karl Marx, Friedrich Engels: Die Heilige Familie, Werke, Band 2, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 38.
3 Vergleiche Karl Marx/Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, Werke, Band 4, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 475.
4 a.a.0., Seite 482.
5 Karl Marx, Vorwort zur Kritik der politischen Ökonomie, Werke, Band 13, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 9.
6 a.a.O.
7 Karl Marx/Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, Werke, Band 4, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 473.
8 Vergleiche Karl Marx, Das Kapital, Werke, Band 23, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 790.
9 Friedrich Engels, Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie, Werke, Band 21, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 298.

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Erstveröffentlichung am 29. Juni auf »RoterMorgen«. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.

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└ Tags: AmericanRebel, Arbeiterklasse, Bourgeoisie, Das kapitalistische System, Die Menschen machen ihre Geschichte selbst, Ernst Aust, Friedrich Engels. Josef Stalin, Karl Marx, Klassenjustiz, Klassenkampf, klassenlose Gesellschaft, KPD, Krieg, Marxismus Leninismus, MLPD, Politik und Gesellschaft, Revisionismus, Roter Morgen, W. I. Lenin
 Kommentar 
Jun27
am 27. Juni 2022
Veröffentlicht in: Wochenrückblick


Zurückblickend auf die letzten Tage sind uns einige kommen-
tierbare Vorkommnisse ins Auge gefallen, die wir hier zur Diskussion stellen.

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20. Juni | Indigenen-Proteste erschüttern Ecuador
Quito. Die Proteste dauern nun schon seit einigen Tagen an. Indigene Gruppierungen und Zivilpersonen protestieren im ganzen Land gegen die sozialen Missstände, die die Regierung in Ecuador zu verantworten hat. Zahlreiche Straßen wurden blockiert, ehe die Regierung den Ausnahmezustand verhängt hat.

»Zeitung der Arbeit« berichtete
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20. Juni |
Kolumbien: Ex-Guerillero Petro
gewinnt Präsidentschaftswahl
Der sozialdemokratische Gustavo Petro setzte sich am Sonntag knapp gegen den Unternehmer Hernandez durch und wird nun Präsident von Kolumbien. Damit ist zum ersten Mal ein ehemaliger Guerilla-Kämpfer zum Staatschef gewählt worden. Politisch will er den “Kapitalismus entwickeln”.
»Perspektive online« berichtete
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21. Juni |
Karl Marx 1868:
Der Denkprozess ist ein Naturprozess

Auch noch heute, 139 Jahre nach dem Tode des Begründers des wissenschaftlichen Sozialismus, fühlen sich viele Theoretiker, ob als Einzelpersonen oder als Teil einer der vielen Gruppen und Parteien, die sich auf dieser Erde tummeln und vorgeben, der Arbeiterklasse zu dienen berufen, nach ihrem guten Dünken in die Marxschen Schlussfolgerungen einzugreifen und diese zum Teil sogar vollkommen auf den Kopf stellen.
»RoterMorgen« berichtete
 

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22. Juni | „Den Hitler jag ich in die Luft…“
Schorndorf. Am 8. November 1939 verübte der Schreiner Johann Georg Elser aus Königsbronn einen Bombenanschlag auf Adolf Hitler. Er wollte ihn töten, um ein „noch größeres Blutvergießen“ zu verhindern. Doch der Anschlag im Münchner Bürgerbräukeller verfehlte sein Ziel. Hitler verließ wenige Minuten vor der Explosion den Versammlungssaal. Am 8. November 1939 wurde der Widerstandskämpfer Johann Georg Elser nach seinem Attentatsversuch durch Beamte des damaligen Zollgrenzschutzes in Konstanz festgenommen. Nach nahezu sechsjähriger Isolationshaft und schweren Folterungen während der Verhöre wurde Elser am 9. April 1945 im Konzentrationslager Dachau ermordet. Die Wanderausstellung in der Schorndorfer Manufaktur zeigt die politisch-moralische Motivation Elsers und seinen aktiven Widerstand gegen den Hitler-Faschismus.
»Beobachter news« berichtete

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22. Juni |
Großbritannien: Größter Bahnstreik seit 30 Jahren!
Am Dienstag, den 21. Juni, begann der erste Streiktag von 40.000 Arbeiterinnen und Arbeitern bei der Bahn. Die Streikenden fordern höhere Löhne und sie wehren sich gegen Kündigungen und Einsparungen.
Es ist der größte Bahnstreik in Großbritannien seit 30 Jahren, als Ende der 1970er Jahre bei Massenstreiks erfolgreich höhere Löhne erkämpft werden konnten. Davor haben nun die Herrschenden Angst: Premierminister Boris Johnson erklärte am Dienstag: „Wir werden nicht klein beigeben und uns ergeben“, womit er an den Sieg der Arbeiter vor 30 Jahre Bezug nahm.
»Die Rote Fahne« berichtete
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22. Juni | Plauderschau
Nur Ergebnisse und Zusammenfassungen geistiger Produktionen, die die Substanz eines objektiven Gehaltes in sich tragen, sind für die Wissenschaft verwertbar!
»RoterMorgen« berichtete
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22. Juni |
Wien: Hundert Meter lange
Essensschlangen als Ausdruck der steigenden Not

Wien/Landstraße. Dass die Arbeiterklasse und das Volk die Zeche für den imperialistischen Krieg zahlt, kann nicht mehr als eine rhetorische Floskel gelten, sie war schon immer für die breiten Massen, zumal in kriegsgebeutelten Regionen, gültig. Doch mittlerweile erodiert auch in der österreichischen Gesellschaft zunehmend die Zuversicht, dass man auf der Insel der Seeligen wohne – anschaulich dargestellt an den immer größer werden Anzahl derjenigen, die sich das alltägliche Leben nicht mehr leisten können und auf Almosen angewiesen sind, um sich und ihre Kinder vor Hunger zu schützen.
»Zeitung der Arbeit« berichtete
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22. Juni |
Lasst Özgül Emre frei!

Özgül Emre, eine revolutionäre Journalistin aus der Türkei, befindet sich seit dem 17. Mai auf Antrag der deutschen Bundesanwaltschaft und auf Beschluss des Bundesgerichtshofs (BGH) in Deutschland in Haft. Özgül Emre wird von der Rohrbacher Gefängnisverwaltung willkürlich und rechtswidrig gezwungen, eine Einheitskleidung zu tragen und erhält keine eigene Kleidung.
»RoterMorgen« berichtete
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23. Juni |
AfD nach Vertragskündigung obdachlos

Stuttgart. Die in Teilen faschistische AfD wollte am ersten Juli-Wochenende in Cannstatt ihren Landesparteitag abhalten. Das Bündnis Stuttgart gegen Rechts (SgR) rief für Samstag, 2. Juli, zu Protesten in den migrantisch geprägten Stuttgarter Stadtteil. Seit Wochen mobilisiert das Bündnis gegen den geplanten Parteitag der AfD, die inzwischen ihr Versammlungslokal verloren hat. SgR hält an ihrem Plan fest und ruft weiter zur Demonstration am 2. Juli in Cannstatt auf.
»Beobachter news« berichtete
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23. Juni |
Alte Spaltungen, neuer Bundeswehreinsatz

Abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit bereiten die Regierungsfraktionen einen neuen Einsatz der Bundeswehr vor – in einem altbekannten Konfliktgebiet. Erneut sollen bewaffnete deutsche Streitkräfte nach Bosnien und Herzegowina geschickt werden. Die Regierung bezeichnet den Vorgang als „Wiederaufnahme“ eines älteren Einsatzes, dem Eufor-Althea-Mandat, an das sich heute kaum noch jemand erinnern kann. Auf diese Weise lässt sich der Militäreinsatz als Mandat des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, mit einem Beschluss des Rates der Europäischen Union absichern, keine deutschen Alleingänge also.
»Die Freiheitsliebe« berichtete
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24. Juni |
„Geschichtsvergessenheit“

Vorgestern, am 22. Juni, jährt sich zum 81. Mal der Tag des Überfalls durch die deutsche Wehrmacht auf die junge Sowjetunion. Unter dem Decknamen » Unternehmen Barbarossa« bereitete Hitler und das Oberkommando der Wehrmacht schon ab Juni 1940 diese Militäroperation durch. Sie zielte auf einen rassistischen Vernichtungskrieg zur Zerstörung des sog. „jüdischen Bolschewismus“.
»RoterMorgen« berichtete
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25. Juni |
Chile: Streik bei weltweit größtem Kupferproduzenten

Beim staatlichen Bergbau-Konzern “Codelco” in Chile streikten in der letzten Woche die Arbeiter:innen gegen die angekündigte Schließung einer Gießerei. Die Einigung zwischen Gewerkschaftsführung und Unternehmen ist jedoch wenig vielversprechend.
»Perspektive-online« berichtete
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26. Juni |
Netflix entlässt 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Los Gatos, Kalifornien. Der US-Streaming-Anbieter Netflix kündigt 300 seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit rund vier Prozent seiner gesamten Belegschaft. Die meisten Betroffenen sind in den USA beschäftigt. Das teilte der Konzern am Donnerstagabend mit. Bereits im vergangenen Monat strich Netflix 150 Stellen. Und im April entließ der Konzern einige Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter, sowie Redakteurinnen und Redakteure von Tudum, der offiziellen „Begleit-Website“ von Netflix.
»Zeitung der Arbeit« berichtete
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26. Juni | Die verlorenen Söhne
Für alle, die sich wundern, was diesen Sommer in deutschen Schwimmbädern los ist. Mit einem Auszug aus ihrem Buch von 2005 „Die verlorenen Söhne“ will Necla Kelek zeigen: Integration ist kein Selbstläufer – im Gegenteil, Vielfalt wächst sich aus.
Ein Buchauszug Von Necla Kelek

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Die Redaktionen

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 Kommentar 
Jun20
am 20. Juni 2022
Veröffentlicht in: Allgemein


Zurückblickend auf die letzten Tage sind uns einige kommen-
tierbare Vorkommnisse ins Auge gefallen, die wir hier zur Diskussion stellen.

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13. Juni | „Aktive Neutralität”:
eine imperialistische Konzeption

Neutralität – ein in der letzten Zeit umstritten verwendeter Begriff. Während für einen Teil der Herrschenden heute vollkommen klar ist, dass die Neutralität ihren Interessen entgegensteht und an ihrer Abschaffung gearbeitet wird, versucht ein anderer Teil die Neutralität noch als „Vehikel“ für stärkere außenpolitische Einmischung und die Stabilisierung, sowie Erhaltung des Einflussbereichs Österreichs in anderen Ländern zu nutzen. Ein eng mit zweiterer Haltung verbundener Begriff ist jener der „aktiven Neutralität“, eine Konzeption welche imperialistische Einflussnahme hinter „neutraler Staatspolitik“ zu verschleiern versucht.
»Die Rote Fahne« berichtete
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13. Juni |
Geistige Verführung junger
Menschen durch die MLPD

In der »Roten Fahne«, dem Magazin der MLPD, vom 27. Mai wird in dem Artikel: „Wer war eigentlich Willi Dickhut?“ auf Seite 30 auf ein 12-jähriges Mädchen hingewiesen, das bei der ersten bundesweiten Demonstration gegen die akute Weltkriegsgefahr teilgenommen hat. Auf die Frage, wie sie diesen Tag fand, antwortete sie: „Geil!“ Und dann weiter: Sie weiß, dass Krieg was Schlechtes ist, will weiter beim Widerstand mitmachen und gern den » Jugendverband Rebell« kennen- lernen.
»RoterMorgen« berichtete
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13. Mai | „Was hinter den Mauern passiert,
wird auch vor den Mauern gesehen!“

Heimsheim. An der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heimsheim versammelten sich am Abend des 21. April 65 AntifaschistInnen, um ihre Solidarität mit ihrem Mitstreiter Findus zu bekunden. Die Kundgebung thematisierte die Zustände in der JVA Heimsheim und den Widerstand der Gefangenen gegen Schikane und Isolation.
»Beobachter news« berichtete

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15. Juni | Neokolonialismus als Staatsräson
Spanischer Ministerpräsident musste sich wegen Marokko und Westsahara rechtfertigen. Algerien kündigt Freundschaftsvertrag und verhängt Sanktionen.
»Die Freiheitsliebe« berichtete
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17. Juni |
Tarifticker 23/2022

Aktuelle Kurzmeldungen zu den laufenden Tarifverhandlungen und Arbeitskämpfen der Kollegen/-innen vorwiegend im deutschsprachigen Raum.
»RoterMorgen« berichtete
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17. Juni |
Warnung vor den “Verbesserern“
der Lage der arbeitenden Klasse

Oxfam ist eine, aus Quellen des Quäkertums 1942 in Oxford, als internationaler Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen gegründete Organisation, und arbeitet nach eigener Aussage weltweit dafür, dass sich Menschen in armen Ländern nachhaltige und sichere Existenzgrundlagen schaffen können, Zugang zu Bildung, gesundheitlicher Versorgung, Trinkwasser und Hygiene-Einrichtungen sowie Unterstützung bei Krisen und Katastrophen erhalten. Die Geschlechtergleichheit steht auch auf ihrer Fahne. Alles nette Sachen, nicht wahr! Dafür spendet man doch gerne.
»RoterMorgen« berichtete
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17. Juni | Organisierte Ausbeutung
von Menschen mit Handicap

Mit dem Hashtag „IhrBeutetUnsAus“ wollen in den letzten Tagen Menschen mit Behinderung auf die Ausbeutung in Werkstätten für Menschen mit Handicap aufmerksam machen. Statt Lohn für ihre Arbeit bekommen sie meist nur ein „Taschengeld“, das nur einen Bruchteil des Mindestlohns beträgt.
»RoterMorgen« berichtete
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18. Juni | Für ein würdevolles Gedenken an Halim Dener!

Vor 28 Jahren wurde Halim Dener von einem deutschen Polizisten in Hannover hinterrücks in den Rücken geschossen. Die gesellschaftlichen und politischen Fragen von Krieg, Flucht, staatlicher Repression und Polizeigewalt, die zum Tod des 16-jährigen Kurden geführt haben, sind nach wie vor ungelöst.
Auch darum gedenken wir Halim und fordern eine Aufhebung des PKK-Verbots sowie einen würdevollen Umgang mit dem Gedenken an ihn.
»RoterMorgen« berichtete
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19. Juni |
Times 2009: Bei Milliardärstreffen
wurde Reduktion der Weltbevölkerung besprochen

Erleben wir jetzt das Resultat der damaligen Besprechungen? Im Jahr 2009 trafen sich etliche US-Multimilliardäre auf Einladung von Bill Gates, um zu besprechen, wie man der angeblichen Überbevölkerung begegnen könne. Es sollten politische und religiöse Widerstände überwunden werden. Mit dabei: David Rockefeller, Warren Buffett, George Soros, Michael Bloomberg, Ted Turner und Oprah Winfrey.
»report24 news« berichtete
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19. Juni |
Jean Ziegler: „Das kapitalistische System
lässt sich nicht schrittweise und friedlich reformieren.“

Jean Ziegler, der 85-jährige Schweizer Globalisierungskritiker beschreibt eine Vielzahl von grausamen Auswirkungen aus der Geschichte des weltweiten Kapitalismus und aus seinen eigenen Erfahrungen als UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung.
Jean Ziegler: Was ist so schlimm am Kapitalismus – Antworten auf die Fragen meiner Enkelin, Verlag C. Bertelsmann; 15,00 Euro

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 Kommentar 
Jun15
am 15. Juni 2022
Veröffentlicht in: Victor Grossman

Victor Grossman 15. Juni 2022

Berlin Bulletin No. 202

BERLIN  MUNICH  KYIV

Victor Grossman

The tide of public opinion in Germany is as overpowering – and changeable – as elsewhere: “Stop the Russian invasion!“ – “Defend Ukraine!” – “Send money” – “More, bigger, further-reaching weapons!”- “Defeat Russia!” Sustaining this tide is an all-encompassing media campaign. No politician is exempt; even President Frank-Walter Steinmeier and ex-Chancellor Angela Merkel are pressured to make excuses for long-past efforts to achieve detente and decrease confrontation with Russia, now denounced as “appeasement”. (Steinmeier has abjectly apologized, Merkel stubbornly refuses to do so.) And the calls to defend Ukraine are expanding: now we are told to defend our “democratic rules of order” in a new crusade.

Every epoch has had its call to battle the Forces of Evil. Once it was Anarchism, then Bolshevism, Communism. After those menaces were defeated new ones were required; in 2001 it was Terrorism. With that frightening term eroding, it is being replaced by Authoritarianism. The gargoyle staring at us from magazine covers – after Stalin, Mao and Fidel have died and Saddam Hussein, Osama bin Laden, Gaddafi been eliminated – is now a scowling Putin. And with him Russia, which must be ostracized, sanctioned, wrecked, starved and, above all, defeated. I have not yet heard any direct use of the word “bombed,” but the weapons are ready, with $800 billion spent annually in the USA, about thirteen times Russia’s military budget, not counting the others in NATO. In Germany, on top of its already huge military outlay, a special €100 billion fund was added, after receiving the required 2/3 parliamentary majority to overrule constitutional limitations. Its use is restricted to strengthening and modernizing the Bundeswehr, for F-35 planes, capable of dropping atomic bombs on Moscow in record time, for warships capable of landing at any shore, for latest-model, deadliest tanks.

Change of course: Germany is now supplying arms to Ukraine after all. | Photo: YouTube

All this is “to achieve security”. German borders are nowhere threatened, but the Ukraine invasion, it’s said, proves Putin’s plans to regain the area of the USSR or the czarist empire. So who knows? And any call to reason, to push for a truce and negotiations instead of demands to defeat and “ruin” Russia, oust Putin and put him on trial, is denounced as appeasement, with allusions to the 1938 Munich Agreement, when Neville Chamberlain and French premier Daladier sold out Czechoslovakia.

I also see parallels, but very different ones. Hitler’s main aim, proclaimed in his Anti-Comintern Pact with Italy and Japan, was to invade and destroy the USSR, seizing the wealth of its giant expanse and moving closer toward hegemony, with Japan, of all Eurasia.

How did “the West” view such plans? In a secret meeting on November 19 1937, Lord Halifax, Britain’s representative, congratulated Hitler „that the Fuehrer had not only achieved great things in Germany, but that by destroying communism in his own country he had blocked its way to Europe and that therefore Germany can rightly be regarded as a bulwark against Bolshevism.“

The West, though not itself fascist, admired Hitler’s hatred of the USSR and hoped he might attack and destroy it, thus eliminating any nasty socialist threat. It demonstrated this by supporting Hitler, Mussolini and Franco in Spain, uttering hardly a whisper of disapproval of the Nazi takeover of Austria, agreeing to the sacrifice of Czechoslovakia which brought Germany to the Russian border, and rejecting calls by Soviet Foreign Minister Litvinov in the League of Nations for “collective security” against German expansion. Litvinov’s hopes for unity against fascism died with the West’s speedy recognition of Franco’s victory on April 1 1939. Within a week Stalin drew the consequential conclusion, ousted Litvinov and set his successor, Molotov, to making a deal with Germany.

As Litvinov commented: British and French leaders “… had done everything they could to goad Hitler’s Germany against the Soviet Union by secret deals and provocative moves … The Soviet Government, in order to avoid an armed conflict with Germany in unfavorable circumstances and in a setting of complete isolation, was compelled to make the difficult choice and conclude a non-aggression treaty with Germany.”

The two years it gained made the Red Army’s liberation of Berlin possible, but only after the death of over 50 million people, about 27 million of them Soviet citizens. The events following the West’s rejection of Litvinov’s “collective security” were bloody and devastating. So too are the events of 2022. Of course the world is very different and neither NATO, Putin nor Ukraine are Nazi Germany. But has it not been USA policy to push its NATO closer and closer to Russia, building up its neighbors militarily, with annually threatening border maneuvers, organizing provocations like the putsch against an elected Ukrainian president in 2014 for wanting trade with both Russia and the West? Has it not been trying to totally surround Russia, weaken it economically, aiming at a final goal of “regime change” with a pawn like Yeltsin providing full access to a giant region and a ramp for an attack on the last big barrier to world hegemony, China? Doesn’t current US (hence NATO) policy recall eastward pressures of the past – called “cordon sanitaire,” “containment“ or “rollback”?

That ugly agreement of Stalin with Hitler was necessitated by an overwhelmingly existential threat. Did Putin view the present scene similarly? We cannot tell. Of course he saw how Ukraine was being steadily armed with Javelin antitank missiles, modern artillery, drones and howitzers that fire deadly Excalibur shells “with pinpoint accuracy”. He most certainly knew of deadly, joint US-Ukrainian “biological research facilities,” as admitted by Undersecretary of State Victoria Nuland (the same official who guided the 2014 putsch in Kyiv). And we needn’t simply guess at what steps Washington would take if China conducted heavily-armed maneuvers in Tijuana or Baja California; we can look up the Bay of Pigs invasion or the attacks against Guatemala, Grenada, Panama, Dominican Republic, not to mention Korea, Vietnam, Iraq , Libya, Afghanistan, all of them far distant from Washington or New York. Luckily, the toll in lives and damage in Ukraine has not approached that in some of those invasions. Of burning necessity today; those numbers must never be approached!

But even the most valid comparisons with past or present dangers cannot minimize the Putin government’s share in the guilt for present horror! Nor can they overcome worries that Putin may indeed be dreaming of Czar Peter, of a Greater Russia, denying Ukrainian rights to independence and sovereignty. Nor do accusations of Nazi rule justify the violation of international law, the wrecking of so many towns, cities and families, despite a very real Bandera cult and the strength of Azov thugs. It is more than likely that a massive attack against the Russian-speaking Donbas republics was planned and Putin moved to prevent it. But was invasion the only method of prevention? I cannot say.

There is much we do not know. But there can be only one answer to current escalation, with growing election-related American belligerency, ever more powerful weaponry which will cost ever more lives, mostly Ukrainian ones – and the constant menace of atomic war. The answer must be to pressure Biden and Johnson, Baerbock and Scholz to support negotiations and peace. Difficult as such a response may be, I think it must top the agenda, worldwide, of every progressive! And it also means welcoming similar conclusions by a very mixed crowd including Erdogan in Turkey, the Pope in Rome, courageous Lutheran leaders in Germany and even that old war hawk Kissinger.

The call for peace is also heard from inside Russia, despite attempts to silence it. I hope it bears fruit – but not for those Russians who yearn for a NATO victory – and one more regime take-over!

In Germany, weak attempts to avoid total confrontation and work for peace were heard from Chancellor Olaf Scholz, a Social Democrat, who dared briefly to look to the future, when a Europe deprived of its Russian component, unalterably aligned against it, should be unthinkable. But timid words in this direction were soon shushed by his coalition partners: the right-wing Free Democrats, ready to spend billions for war and weapons but not tax the billionaires one more euro, and the Greens, once seen as progressive, now nicknamed “Olive-Greens”, with Foreign Minister Annalena Baerbock loudest in the ravenous pack, outdoing even European Union Commission boss Ursula von der Layen. Scholz knows that resisting either partner could sink his coalition ship and end his captaincy. Both of them (and his own party) have happily joined in many state-level coalitions with the rightist Christian Democrats and could try it again nationally. His fears of their desertion could explain his loud support for the €100 billion package for the military. But the trend is strong all over Europe, as seen in the efforts of Sweden and Finland to break long-held traditions and apply to join NATO. The bellicose “Atlanticists” have used the Ukraine war to please the Pentagon and the Raytheons and defeat the pragmatic, business-minded advocates of trade and rapprochement with Russia and China.

Olaf Scholz now plans to forget past insults from Kyiv and pay a visit, together with Emmanuel Macron and Italian premier Mario Draghi, all of them somewhat hesitant till now but all fearful of media accusations of being slouchers, the threesome will be listening favorably to Zelenskyy’s insistent demands for heavy weapons. They will undoubtedly be spared embarrassing encounters with the Nazi-like flags, insignia and tattoos of the Azov battalions or visits to giant Bandera statues.

Scholz has already paid a first-time state visit to Vilnius, where he assured the heads of state of Lithuania, Latvia and Estonia that Germany was thinking of them and would send more troops to their countries, near Russian St. Petersburg and Kaliningrad. No mention was made of Hitler’s use of this Baltic area when attacking the USSR in 1941 and laying deathly siege to Leningrad for 2½ years, nor the eager participation of Baltic volunteers in SS units fighting for Hitler. During the visit none of the traditional, police-protected marches of SS veterans and supporters were held; their current accent has switched to support of Ukraine.

While the western winds were blowing stronger, partly out of sympathy and solidarity, partly tainted by the smell of nationalism and hatred, where in Germany was DIE LINKE, The Left, a party traditionally standing for peace and opposing the weapons race? Sadly said, it’s better not to ask!

After its disastrous results in the national election last September, where it sank to 4.9%, down from 9.9% in 2017 and only squeezed back into the Bundestag thanks to a rule by which, if three or more delegates were elected directly by their districts, proportional representation (PR) came into force. Just three won, two in Berlin, one in Leipzig, so the party stayed in the Bundestag, but no longer the largest opposition party with 69 seats but as the weakest, down to 39. Drastic changes were more than urgent! But they were not made, and in three state elections the Left again lost catastrophically.

Despite participation in four state coalitions, in Berlin, Bremen, Mecklenburg-West Pomerania and Thuringia, the party’s further existence was clearly endangered. A heavy blow hit in April, when the more “reformist” co-chair Susanne Hennig-Wellsow resigned, because of her “personal situation” as mother but with a veiled attack on her more militant co-chair, Janine Wissler, based on a nastily distorted article in the crafty magazine »Der Spiegel«, always an enemy of Die Linke, which falsely wrote of Wissler covering up a case of misogyny by her ex-partner. Almost certainly allied with its usual behind-the-scenes snoopers and manipulators, it wrote of Die Linke’s mishandling of “sexism.“

Because of the co-chair’s resignation, the many election defeats, and the charges of sexism flying around (although Die Linke has a female majority in its Bundestag delegation and in state legislatures), it was decided to elect an entire new leadership at the party congress in Erfurt on June 24-26. Defying the unjust media attacks, Janis Wissner will run again for the top office. Since she is a left-leaning female West German, a likely co-chair might be a reformist-leaning male East German.

But the party is sharply divided. The “reformers,” who based their disastrous campaign last year on hopes of joining a national coalition with the Greens and the Social Democrats, had to bury this dream (for now). Even if feasible, the party would have had to abandon opposition to NATO and the deployment of German troops in foreign wars and occupations, as in Afghanistan and Mali, and its resistance to big armament plans, or sending heavy weapons to Ukraine. The ”left wing” of Die Linke insists that this would mean giving up its position as a lone party of peace, thus becoming irrelevant: a slightly left-leaning Social Democratic sector of the establishment, forgetting its opposition to the capitalist system and its mighty billionaire potentates!

Such basic questions will likely be at the center of debate in Erfurt at the end of the month – and in the choice of co-chairs and all other positions. Will the party choose sides? Will it find some compromise? Could it split, forming two weak parts, leaving a peace position unstated in the Bundestag and the media? In two weeks we should know

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Despite the current catastrophe, about forty people, also calling the past to mind. met at a small square monument at Berlin’s Lustgarten park to commemorate a tragic failure.

In May 1942 the Nazi war machine, after all its Blitzkrieg victories and early gains in its attack on the USSR, had begun to bite on granite. Unexpected reverses and heavy losses meant flagging morale, so a big, multimedia exhibition, sarcastically named “Soviet Paradise,” was set up to show the desolate, poverty-stricken Soviet they were destroying – and regain enthusiasm for ”our boys in uniform”.

Two underground groups, young Communists, decided to set fire to the exhibition. Five from one group, seven from a second, Jewish group, severely restricted but not yet hit by the deportations, were led by Herbert Baum, 29, highly talented, in sports, musically, and in support of Marxist ideas – and dearly loved by all of them.

But on the date set, May 18th 1942, the combustible material secreted around the exhibition failed to ignite; the plot was discovered and nearly all members of both groups were caught, tortured, and sent to the guillotine. Baum was found hanged in his cell. The small monument in East Berlin was erected in 1981 and only slightly altered after unification, partially veiling references to the USSR.

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On May 8th, to mark the anniversary of a great victory, many hundreds of Berliners resumed the traditional annual visit to the Soviet Memorial Monument in Treptow, one of three in Berlin, with its statue of a Red Army soldier holding a small child protectively in one arm, in the other a sword, smashing a swastika at his feet. The long green lawn below the statue contains the remains of 7000 soldiers who, after four terrible war years, died in the last fierce battle to defeat Hitler fascism.

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1. Additional side-notes: Elon Musk has started production of his electric autos in a gigafactory complex in a previously wooded area southeast of Berlin, to be his biggest plant in Europe.

2. With prices here also soaring upwards, various schemes are constantly being debated, either to allay misery or blunt growing militancy, now seen in strikes by nurses, airline attendants, hospital personnel and others, with demands as high as 8% in raises.

3. In a curious experiment, a single €9 ticket in June, July and August will grant free transportation for one month each on all subway, elevated, streetcar, bus and railroad travel, except only the fancy international routes. From the start, trains to Baltic and North Sea beaches were jammed.

More by Victor Grossman

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 Kommentar 
Jun13
am 13. Juni 2022
Veröffentlicht in: Allgemein


Zurückblickend auf die letzten Tage sind uns einige kommentierbare Vorkommnisse ins Auge gefallen, die wir hier zur Diskussion stellen.

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07. Juni | USA provozieren mit Kampfjets über dem Gelben Meer
Seoul. Die USA und ihr Verbündeter Südkorea sorgen in Ostasien wieder einmal für eine politisch-militärische Provokation. Mit 20 Mehrzweckkampfflugzeugen, darunter Tarnkappenjets F‑35A und F‑16-Maschinen, flogen US-Verbände und die südkoreanische Luftwaffe in einer gemeinsamen „Übung“ über das Gelbe Meer zwischen dem chinesischen Festland und der koreanischen Halbinsel.
»Partei der Arbeit« berichtete
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08. Juni |
Königin Elisabeth II. und Benno Ohnesorg

Der Feiermarathon anlässlich des 70. Thronjubiläums der britischen Königin Elisabeth II. vom 2. bis 5. Juni 2022 ist in den bürgerlichen Massenmedien verkürzt und damit auch falsch wiedergegeben worden. Deutlich geworden ist, welche enorme Ausmaße an Massenmanipulierung durch perversen Kitsch diese Medien bereits erreicht haben, wozu sie bereits in der Lage sind! Die Völker werden regelrecht infantilisiert.
»RoterMorgen« berichtete
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08. Juni |
Arbeiterklasse bezahlt
Rekordprofite des Voestalpine-Konzerns

Linz. Falls sich jemand fragt, wohin das Geld verschwindet: Während die Teuerungswelle rollt und die Reallohnverluste der Arbeiterschaft immer gravierender werden, verzeichnet Österreichs zweitgrößter Industriekonzern, die Voestalpine AG, einen Rekordgewinn. Bei einem Umsatz von knapp 15 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2021/22 liegt der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei 1,45 Milliarden, was gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 330 Prozent bedeutet.
»Zeitung der Arbeit« berichtete
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08. Juni |
Landeshauptmann Schützenhöfer
zeichnet Milliardärin Flick aus
Graz/Klagenfurt. Er ist zwar nicht mehr lange Landeshauptmann der Steiermark, weil er bereits die Amtsübergabe an seinen designierten Nachfolger Christopher Drexler geregelt hat, aber er kommt höchst wichtigen Aufgaben bis zuletzt nach. So erfahren wir im Gratisblatt „heute“, dass Hermann Schützenhöfer kürzlich an den schönen Wörthersee nach Kärnten eilte, um der Milliardärin Ingrid Flick das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark umzuhängen. Auch Bruderschaft wurde getrunken, so dass man jetzt per Du ist.
»Zeitung der Arbeit« berichtete
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09. Juni | »Gendern« bis zum Umfallen
und kein Schritt weiter«

Begonnen hat alles in den 1960er-Jahren mit dem Schrägstrich: Feministen verwendeten ihn, um Frauen in der Sprache besonders sichtbar zu machen. Aus den Lehrern wurden nun Lehrer/innen. Das generische Maskulinum war der frühen kleinbürgerlichen Frauenbewegung ein Dorn im Auge. Die Frau sollte mehr als ein Anhang sein.
»RoterMorgen« berichtete
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09. Juni |
Superreiche vermehrten ihr Vermögen
binnen eines Jahres um 16 Prozent

Eine kleine parasitäre Oberschicht hortet den Reichtum der Welt, den sie den Armen gestohlen hat. Erst der Sturz des kapitalistischen Systems und die Errichtung einer Gesellschaft, in der alle Menschen sich frei und gleich entfalten können, wird daran etwas ändern können.
»Zeitung der Arbeit« berichtete
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11. Juni | Neues Mandat für Bundeswehr-Einsatz in Bosnien

Noch vor der Sommerpause soll der Bundestag die Entsendung von 50 Bundeswehrsoldaten nach Bosnien beschließen. Die EU führt dort durchgehend die Mission “Althea” durch, an der sich damit nach mehreren Jahren wieder deutsche Soldat:innen im Ausland beteiligen sollen.
»perspektive« berichtete
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11. Juni | Zum Begriff des Politischen
Kommunismus bedeutet, dass die öffentliche Gewalt ihren politischen Charakter verliert. Am Ende des zweiten Abschnitts des Manifestes der Kommunistischen Partei wird dieser zentrale Gedanke markiert, ein Gedanke, der auf den utopischen Sozialisten Saint-Simon zurückgeht, der in seiner 1825 verfassten Schrift ‘Über die Gesellschaftsorganisation‘ den kühnen Gedanken hinwarf, dass ein Gesellschaftszustand möglich sei, in dem die Herrschaft über Menschen durch eine Verwaltung von Sachen und durch eine Leitung von Produktionsprozessen ersetzt werden könnte.
»RoterMorgen« berichtete

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12. Juni |
Kundgebung am 15.6.
vor dem Covivio-Büro in Berlin Wedding

Die Immobilien-Konzerne interessiert nur der Profit: Sie machen Millionen-Gewinne mit unserer Miete – aber kümmern sich nicht um die Wohnungen.
Aber gemeinsam sind wir stark! Wir lassen uns das nicht länger gefallen und wir sind viele. Unsere Stärke liegt darin, dass wir uns solidarisch zusammentun – für bessere Wohnungen, niedrigere Mieten und ein gutes Leben für alle Menschen!
Komm zum Protest vor dem Covivio-Büro und bring viele Nachbar*innen mit! Wir fordern den sofortigen Mietenstopp und die demokratische Vergesellschaftung der Konzerne.
»Hände weg vom Wedding!« berichtete
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12. Juni |
Berliner Krankenhausbewegung –
Rückblick und Debatte

In der vorliegenden (Online-)Broschüre „»In dir muss brennen was du in anderen entzünden willst« – Debatte um sozialistische Gewerkschaftspolitik und Klassenkampf (2021/2022)“ werden Debattentexte über grundsätzliche Fragen der Arbeiter*innen- und Gewerkschaftsbewegung anhand der zurückliegenden Streiks der Beschäftigten an den Berliner Krankenhäusern (Berliner Krankenhausbewegung) veröffentlicht. Angestoßen durch die Veröffentlichung unseres Kommentars zur Berliner Krankenhausbewegung im re:volt-Magazin, wird in den folgenden Texten über elementare und brennende Fragen debattiert, die auch das Wesen gegenwärtiger Kämpfe der Arbeiter*innenklasse sowie die Politik der etablierten Gewerkschaften in der Bundesrepublik Deutschland bestimmen.
»Hände weg vom Wedding!« berichtete
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12. Juni |
„Rassismus nach Apartheid.
Herausforderungen für Marxismus und Antirassismus“
Der Titel des in der Serie „Democratic Marxism“ erschienenen Sammelbandes beschreibt die unterschiedlichsten geografischen und historischen Kontexte, die dieses wichtige Buch zusammenfasst, ungenügend. Denn anders als man vom Titel vermuten würde, geht es nicht ausschließlich um Südafrika nach 1994. In 11 Kapiteln stellen Forscher*innen aus Kenia, Südafrika, Indien, Deutschland und den USA aktuelle Analysen zu den Grundlagen rassistischer Exklusion und/oder Stigmatisierung vor, welche auf materialistischen Analysen fußen. Materialistische Rassismusanalysen, vor allem solche, die von marxistischen Gesellschaftsanalysen ausgehen, sind außerhalb der US-Akademie ungewöhnlich. Umso erfrischender sind Perspektiven, die nicht nur die US-Gesellschaft unter die Lupe nehmen und anhand von Erfahrungen in anderen Teilen der Welt versuchen, verallgemeinerbare Schlüsse zu ziehen.
Vishwas Satgar (Hg.): Racism After Apartheid. Challanges for Marxism and Anti-Racism. Wits University Press, 2019. 254 Seiten, Open Access hier.

 

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Veranstaltungshinweise

 

Boykottiert die Fußballweltmeisterschaft in Katar!

 

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 Kommentar 
Jun07
am 7. Juni 2022
Veröffentlicht in: Heinz Ahlreip, Volkskorespondenz, Volkskorrespondez

Volkskorrespondenz zum Wochenede
Heinz Ahlreip – 11. Juni 2022

Zum Begriff des Politischen

Heinz Ahlreip

Kommunismus bedeutet, dass die öffentliche Gewalt ihren politischen Charakter verliert. Am Ende des zweiten Abschnitts des Manifestes der Kommunistischen Partei wird dieser zentrale Gedanke markiert, ein Gedanke, der auf den utopischen Sozialisten Saint-Simon zurückgeht, der in seiner 1825 verfassten Schrift ‘Über die Gesellschaftsorganisation‘ den kühnen Gedanken hinwarf, dass ein Gesellschaftszustand möglich sei, in dem die Herrschaft über Menschen durch eine Verwaltung von Sachen und durch eine Leitung von Produktionsprozessen ersetzt werden könnte.

Saint-Simon ist derjenige utopische Sozialist, der von allen Utopisten dem Manifest am nächsten kommt. Saint-Simon hatte eine Schule begründet, die sich, wie es bei Schulen so oft der Fall ist, spalten sollte. Eine von Enfantin angeführte Richtung verflüchtigte sich in einen religiösen Sozialismusdunst und erschöpfte sich alsbald; eine andere Linie aber, die über Bazard, Pierre, Leroux, Carnot, Blanc und Cabet ihren Weg verfolgte, führte an die radikal-sozialistische französische Arbeiterbewegung heran, in der der Gedanke einer zu erreichenden Herrschaftsfreiheit virulent blieb.

Wenn statt Herrschaft über Menschen, was ohne Strafsysteme und Gefängnisse nicht abgeht, nur noch Produktionsprozesse geleitet und Sachen verwaltet werden, dann hat die öffentliche Gewalt in der Tat ihren politischen Charakter verloren. Nur durch die Politisierung aller Lebensbereiche hindurch, die im Verfolg der proletarisch geleiteten Überwindung von Klassengesellschaft alle Poren des gesellschaftlichen Körpers durchdringt, kann es zu einer Art Selbsterschöpfung der Politik kommen. Politik erlöscht mehr und mehr, je mehr Klassengegensätze überwunden werden, Staat und Demokratie einschlafen.

Einen paradiesischen Zustand totaler Harmonie wird es niemals geben, es wird immer vereinzelt zu Ausschreitungen kommen, aber es wird keine Polizei mehr nötig sein, schon gar nicht eine Armee, sondern eine Gruppe zivilisierter Menschen wird Raufende auseinanderbringen “oder eine Frau vor Gewalt schützen“.1

Ohne dialektische Betrachtungs- und Herangehensweise verfallen wir aber auch bei dieser brisanten Thematik ‘Politik‘ dem Wahn bürgerlicher Inhumanität. Die Bourgeoisie hält heute den Umständen der Zeit entsprechend – ohne Wahlen, ohne Massen geht es heute nicht – durchaus zu einer – nennen wir es einmal – ‘Beschäftigung mit Politik‘ an, aber nicht im Sinne des 1825 verstorbenen Saint-Simon, sondern im reaktionären Sinn, dass der Mensch ein Zoon politikon, dass die Politik für den Menschen eine unentrinnbare Schicksalsmacht sei. Sie hat sogar eine Bundeszentale und Landeszentralen für politische Bildung eingerichtet. Dort herrscht aber nicht der Geist Saint-Simons. Statt Verwaltung von Sachen Herrschaft des Produktionsprozesses über die Produzenten, was die endgültige Festschreibung von Politik bedeutet. Diese Zentralen sind auf Ewigkeit angelegt. Die Bourgeoisie sagt: Politisiert so viel ihr wollt, solange ihr nicht dem Gedanken der proletarischen Diktatur und der aus ihr sich ergebender Anarchie anheimfallt. Das ist ganz nach dem Geschmack der kapitalistischen Minderheit in unserem Land. Bürgerliche Politiker sind es, die der Politik ein Limit setzen, nicht auf den Gedanken zu kommen, sich zur Anarchie zu transzendieren. Ist Politik an Klassen gebunden, wie es denn der Fall ist, dann gibt es nicht einfach Politik schlechthin, sondern Politik und Politik. Wir sind für die Freiheit verloren, wenn keine Verdopplung der Politik zu ihrer dialektischen Entfaltung zwecks ihrer totalen Aufhebung mehr vorliegt. Die Politisierung der Massen unter Führung der Arbeiterklasse kann angesichts von Inflation, Mangelernährung, Kinderarmut, Kinder, die hungrig zur Schule gehen, und sich besonders in Afrika abzeichnender bzw. auch bereits vorhandener Hungerkrisen nicht ausbleiben, und diese Politisierung sozusagen von unten wird am Kopf der bürgerlichen Gesellschaft die Eiterbeulen aufplatzen lassen und zu der Erkenntnis im großen Umfang führen, dass die bürgerlichen Berufspolitiker das Krebsgeschwür am Körper des deutschen Volkes sind.

1 Lenin, Staat und Revolution, Werke, Band 25, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 478.

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└ Tags: Arbeiterklasse, Das kapitalistische System, Heinz Ahlreip, Kommunismus, KPD/ML, Politik und Gesellschaft, Produktionsprozess, Roter Morgen, Sozialistten, Strafsysteme und Gefängnisse, Zum Begriff des Politischen
 Kommentar 
Jun06
am 6. Juni 2022
Veröffentlicht in: Wochenrückblick


Zurückblickend auf die letzten Tage sind uns einige kommen- tierbare Vorkommnisse ins Auge gefallen, die wir hier zur Diskussion stellen.

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30. Mai | Keine Auslieferung von Ecevit Piroğlu an die Türkei!
Dem kurdisch-stämmigen Kommunisten Ecevit Piroğlu droht in wenigen Tagen die Abschiebung von Serbien in die Türkei. Nachdem er im Juni 2021 festgenommen wurde, findet am 3. Juni die Anhörung vor Gericht statt, die über eine Auslieferung entscheidet.
»Rote Hilfe e.V.« berichtete
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30. Mai | 70 Jahre Massenverdummung durch die Queen
Blättert man am heutigen 30. Mai 2022 in einer beliebigen Fernsehzeitschrift, so ist der Schwerpunkt des Tagesprogramms leicht ausgemacht. Das Erste überträgt um 20 Uhr 15 eine 120-minütige Sendung zum 70. Thronjubiläum der englischen Königin Elizabeth II. und das ZDF-INFO gar 315 Minuten, also über fünf Stunden. Und das nicht alles, die Krönung Elizabeth the Second, by the Grace of God, of the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland and of Her other realms and territories Queen, Head of the Commonwealth, Defender of the Faith” fand am 2. Juni 1952 in London statt. Es kommt bis dahin noch Etliches.
»RoterMorgen« berichtete
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31. Mai |
116 Amazon-Lieferwagen in Magdeburg lahmgelegt
Vergangene Woche wurden bei dem Versandgiganten 116 Lieferfahrzeuge beschädigt. Der Konzern beschwichtigt und spricht von unwesentlichen Verzögerungen bei den Lieferungen. Nun ermittelt der Staatsschutz.
»Perspektive« berichtete
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31. Mai |
Stärkste Teuerung seit 1975

Wien/Luxemburg. Laut Schnellschätzung der Statistik Austria betrug die Inflationsrate im Mai 2022 bereits acht Prozent. Das bedeutet, dass die Preise im Vergleich zum Mai des Vorjahres um eben diesen Prozentsatz gestiegen sind. Auch gegenüber dem Vormonat April, als die Teuerung 7,2 Prozent betrug, ist ein Plus von 1,1 Prozent zu vermerken. Die acht Prozent der Schnellschätzung, die sich mit den endgültigen Zahlen noch als zu positiv erweisen könnte, markieren einen neuen Höchstwert, wie er seit fast einem halben Jahrhundert nicht mehr gekannt war: Im September 1975 lag die Inflation zuletzt über acht Prozent.
»Zeitung der Arbeit« berichtete
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1. Juni |
Konstantin Wecker zum 75.

Kürzlich hörte ich zum ersten Mal, Konstantin Weckers neuen Song »Utopia«. Der Anlass: Die „Blödquatschshow Inas Nacht“ vom NDR, war zwar kein besonderer Rahmen für seine anspruchsvollen und eindeutigen Zeilen, doch Konstantin hat gepunktet, während der „Moderationsclown Ina Müller“ fast unaufhörlich ihr triviales Geplapper von sich gab, sprang der Funke sofort über… Ein Genosse im Fernsehen!
»RoterMorgen« berichtete
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1. Juni |
Ehre dem Gründer des Roten Morgen
und Mitbegründer der KPD/ML, Ernst Aust

Vor Kurzem besuchten Redaktionsgenossen/-innen das Grab des Gründers des RotenMorgen, Ernst Aust, in Müden an der Aller.
»RoterMorgen« berichtete
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1. Juni
Die Farce der Nobel- und Karlspreis Verleihungen

Friedensnobelpreise, der Karlspreis, Bundestverdienstkreuze und andere „Auszeichnungen“ bürgerlicher Organisationen und des des Staates werden in der Regel nur denjenigen verliehen, die dem bürgerlichen Staat als Aushängeschild der kapitalistischen Witschafts- und Gesellschaftsordnung dienen.
»RoterMorgen« berichtete
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1. Juni |
Russland kommt Kriegszielen näher –
NATO schickt moderne Artillerie-Geschütze in die Ukraine

Die Russische Armee scheint eine immer größere Übermacht in den Ostgebieten der Ukraine zu entwickeln. Expert:innen gehen von einem langem Krieg auf und die NATO liefert neue Artillerie-Geschütze an die Ukraine.
»Perspektive« berichtete
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2. Juni |
„Tankrabatt“ schenkt Konzernen höhere Profite

Ab heute trat die Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe in Kraft. Als „Tankrabatt“ soll sie den stark angestiegenen Spritpreisen entgegenwirken und Autofahrer:innen entlasten. Doch es zeichnet sich ab, dass die Steuersenkung eher Extraprofite für Unternehmen anstelle von Entlastungen für Verbraucher:innen bedeutet.
»RoterMorgen« berichtete
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2. Juni |
Freiheit für Özgül Emre und Ihsan Cibelik!
Am gestrigen Mittwoch protestierten vor der JVA in Köln-Ossendorf Freunde und Genossen von Grup Yorum gegen die erneute Verhaftung von ihrer beiden Mitglieder Özgül Emre und Ihsan Cibelik.
»RoterMorgen« berichtete
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2. Juni | KKE-Delegation blockiert NATO-Konvoi

NATO-Kriegstreiber, ihre Konvois mit Kriegsgerät und Soldaten sind in Griechenland nicht willkommen. Dies stellte eine überschaubare Delegation der KKE-Sektion Thesprotia am Dienstag klar, die sich unerschrocken dem Konvoi in den Weg stellte. Die Blockade ist Teil eines größeren Kontexts von politischen Aktivitäten der Kommunistischen Partei Griechenlands und der Kommunistischen Jugend Griechenlands.
»Zeitung der Arbeit« berichtete
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3. Juni | Solidaritätstreff #24 – “Hart am Limit –
Soziale Arbeit im Kapitalismus“

In unserer Sitzung #24 tauschen wir uns weiterhin als Kolleg*innen aus und sprechen über aktuelle betriebs-politische Themen in unserer Lohnarbeit. Dabei stehen prekäre Arbeitsbedingungen und unsere Solidarität als Lohnarbeiter*innen im Vordergrund. Bei Konflikten und betrieblichen Kämpfen unterstützen wir einander. Wir beschäftigen uns mit der betrieblichen Organisierung, die es angesichts der widrigen Arbeitsverhältnisse und immer wieder von der herrschenden Politik artikulierten Sparzwänge umso dringender braucht. Eine wichtige Rolle spielen hier Betriebsgruppen, die auch als betriebliche Vertrauensleute bezeichnet werden. In der Sozialen Arbeit sind diese Organisationsstrukturen bedauerlicherweise noch selten anzutreffen.
»Hände weg vom Wedding« berichtete

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3. Juni |
Adriano Celentano: »Il ragazzo della via Gluck«

Vor 56 Jahren, im Jahr 1966, erobert ein Schlager mit dem Titel „Il Ragazzo Della Via Gluck“ die italienischen Charts. Die traurige Ballade erzählt von einem Jungen, der aus der ländlichen Idylle in die unwirtliche Großstadt ziehen muss, um später als reicher Mann zurückzukehren. Aber das Paradies der Kindheit ist verschwunden. Wo einst grüne Wiesen waren, erstreckt sich jetzt eine Wüste aus Beton.
»RoterMorgen« berichtete
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4. Juni | Grabbesuch bei Dino Frisullo in Rom
An seinem Grab in Rom ist Dino Frisullo gedacht worden. Anlass war der 19. Todestag des Aktivisten, Politikers und Journalisten, der die italienische Kurdistan-Solidarität mitbegründete. Damiano Giovanni Frisullo, wie „Hevalê Dîno“ mit bürgerlichem Namen hieß, starb am 5. Juni 2003 in Perugia an den Folgen einer Krebserkrankung. Seit Todestag ist zugleich sein 51. Geburtstag gewesen.
»ANF News« berichtete
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4. Juni |
Die Ampel läuft Amok
Die Regierung scheint zum ökonomischen Suizid bereit. Trotz Inflation und explodierender Spritpreise kämpft sie für ein Embargo russischen Öls, wild entschlossen, ohne Rücksicht auf die Auswirkungen bei der eigenen Bevölkerung.
»InfoWelt« berichtete

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4. Juni |
Einigung im Sozial- und Erziehungsdienst:
0,0007% von 100 Milliarden!

Nach Streiks in den letzten Wochen haben sich ver.di und dbb mit den kommunalen Arbeitgebern (VKA) auf einen Abschluss für Sozialarbeiter, Erzieher und weitere Berufsgruppen geeinigt. Die Verhandlungen betreffen über 330.000 Beschäftigte und die Probleme im Bereich sind groß: So gibt es seit Jahren Personalmangel (laut ver.di fehlen allein im Kitabereich 173.000 Arbeitsplätze) und die Arbeitszeiten sind zu lang, was zu Lasten der Kinder sowie der Beschäftigten geht. Da all diese Probleme sich während der Pandemie noch verschlimmert haben und auch der Personalmangel unter derzeitigen Bedingungen perspektivisch nicht beseitigt wird, hatten die Gewerkschaften die Forderung nach höherer Eingruppierung der betroffenen Berufsgruppen betont. Die Merkmale für die Gruppierung sollten geändert werden, um die Berufe höher einzustufen und aufzuwerten und somit auch dem Personalmangel entgegenzuwirken.
»Arbeit Zukunft« berichtete
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4. Juni |
Das „System G7“: Ausbeutung,
Krieg und Kampf um die Welthegemonie

Über die G7 wird in der Öffentlichkeit meist einmal im Jahr gesprochen, wenn beim jährlichen Gipfel die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer zusammen kommen. Dabei sind die G7 weit mehr als ein repräsentatives Treffen mit obligatorischem Fototermin. Was ist also das “System G7” und wie hat es sich entwickelt?
»Perspektive« berichtete
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5. Juni |
Tod in Geflüchtetenunterkunft:
Kampf um Gerechtigkeit für Bilal Jaffal

Mitte Mai verstirbt ein junger Geflüchteter in einem Chemnitzer Wohnheim. Am Abend zuvor sei er von einer Auseinandersetzung in der Stadt schwer verletzt nach Hause gekommen. Die Polizei ermittelt auch auf Druck von Angehörigen, Augenzeug:innen vermuten ein rassistisches Tatmotiv.
»Perspektive« berichtete
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5. Juni | Thomas Piketty – Kapital und Ideologie
Der „Star-Ökonom“ Thomas Piketty trifft mit Vertreter*innen der Linkspartei online zusammen, um über seine Sicht auf Europa und die Wirtschaftskrise zu diskutieren. Gastautor Florian Geisler bespricht das neue Buch „Kapital und Ideologie“.
Thomas Piketty: „Kapital und Ideologie“ aus dem Französischen von André Hansen, Enrico Heinemann, Stefan Lorenzer, Ursel Schäfer und Nastasja S. Dresler, mit 158 Grafiken und 11 Tabellen, C.H. Beck Verlag, München. 1312 Seiten, 39,95 Euro.

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 Kommentar 
Jun05
am 5. Juni 2022
Veröffentlicht in: Heinz Michael Vilsmeier, Volkskorespondenz, Volkskorrespondez

Volkskorrespondenz zum Wochenede
Heinz Michael Vilsmeier – 4. Juni 2022

Die Ampel läuft Amok

Heinz Michael Vilsmeier

Die Regierung scheint zum ökonomischen Suizid bereit. Trotz Inflation und explodierender Spritpreise kämpft sie für ein Embargo russischen Öls, wild entschlossen, ohne Rücksicht auf die Auswirkungen bei der eigenen Bevölkerung.

Und während selbst Lebensmittel für immer mehr Menschen in Deutschland zu unerschwinglichen Luxusgütern werden, schreckt die Ampel nicht davor zurück, den Mineralölkonzernen Milliarden Euros zuzuschanzen, ohne Sinn und Verstand!

Immer vorneweg, die grüne Außenministerin und der grüne Wirtschaftsminister. Es ist ein Fiasko, dass es diesen im Verein mit Union und den „Liberalen“ immer mehr zu gelingen scheint, auch den Bundeskanzler vor sich herzutreiben. Embargo hier, Embargo dort, Waffen hier, Waffen dort und gleichzeitig kein Ausbau der Infrastruktur für Wasserstoff oder E-Mobilität, keine nennenswerten Maßnahmen zum sofortigen Ausbau grüner Energiegewinnung, kaum mehr Wohnungsbau, keine nennenswerten Maßnahmen zur Abfederung der sozialen Folgen des Krieges, nichts! Stattdessen immer nur noch mehr Öl ins Feuer.

In wessen Auftrag handeln eigentlich die Grünen?!

Und obwohl die Welt ohnehin schon in Kriegen untergeht, wird nun auch China noch weiter dämonisiert und zur Zielscheibe einer vermeintlich wertebasierten, vor allem aber arroganten Außenpolitik gemacht, so als wären Deutschland und andere westliche Länder jemals moralisch erhaben gewesen und so als wären in den USA nicht die Gefängnisse voll mit Latinos und Black Americans, im Interesse eines menschenverachtenden weißen Rassismus – Zwangsarbeit inbegriffen. – 2,2 Millionen Inhaftierte leben in Gefängnissen der USA, bei einer Einwohnerzahl von 333,4 Millionen, in China sind es 1,69 Millionen bei einer Bevölkerung vom 1420 Millionen und in Putins Reich der Unfreiheit sind es 464 Tausend Gefangene (würde man die Zahlen in Prozent der Bevölkerung berechnen, sähe das Bild so aus: USA 0,65 % der Bevölkerung, Russland 0,32 % d. Bev., China 0,12 % d. Bev.).

Wo bleiben Ihre wertebasierten Statements zur staatlichen Repression in den USA, Frau Baerbock?

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└ Tags: AmericanRebel, Arbeiterklasse, Das kapitalistische System, Die Ampel läuft Amok, Heinz Michael Vilsmeier, Politik und Gesellschaft, Roter Morgen
 Kommentar 
Jun01
am 1. Juni 2022
Veröffentlicht in: Allgemein

Redaktion Roter Morgen – 1. Juni 2022

Die Farce der Nobel- und Karlspreis Verleihungen

Friedensnobelpreise, der Karlspreis, Bundestverdienstkreuze und andere „Auszeichnungen“ bürgerlicher Organisationen und des des Staates werden in der Regel nur denjenigen verliehen, die dem bürgerlichen Staat als Aushängeschild der kapitalistischen Witschafts- und Gesellschaftsordnung dienen.

Solche „Shows“, wie kürzlich die Verleihung des Karlspreises an drei bürgerliche Oppositionelle aus Weißrussland werden erst dann zur Face wenn gleichzeitig einem mutigen Journalisten wie Julian Assange durch Auslieferung 175 Jahre Isolationshaft droht und die Außenministerin Anna-Lena Baerbock, die Hauptrednerin auf dieser Veranstaltung ist. RoterMorgen berichte darüber am 27. Mai. d. J.

„Dissis“ baden gerne in der Menge und geben gerne Autogramme. | Karlspreis Verleihung 2022 | Bilder: Jura com.

„In der Entscheidung für besonders reaktionäre, neoliberale und militaristische Preisträger zeigt das Karlpreiskuratorium Jahr für Jahr seine politische Agenda. So wurden Clinton und Blair erklärtermaßen für ihr „Engagement“ im Kosovo-Krieg ausgezeichnet. Auch in Deutschland weniger bekannte Politiker stehen für eine klare, gegen die Interessen der Mehrheitsbevölkerung gerichtete Politik: So trägt Dalia Grybauskaite, die Preisträgerin von 2013, den Spitznamen „litauische Maggie Thatcher“. Der Preisträger Macron bekommt die Auszeichnung gerade in einer Zeit, in der er in Syrien aktiv Krieg führt und in der sich die Massen in Frankreich mit politischen Streiks und Massenprotesten gegen seine Politik wehren. Alleine das ist eine politische Kampfansage und ein Ausdruck von Überheblichkeit der Herrschenden.“ Schrieb der Genosse Marcus Hesse in der o. g. Publikation.

All diese Anstrengungen der Herrschenden dienen dazu, uns zu verwirren und unsere Urteilsfähigkeit auf ein Minimum zu begrenzen. Ihr größter Albtraum ist nämlich der, dass das Volk seine Ausbeuter, die Schuldigen an Umweltverschmutzungen, Unterdrückung, Flucht, Krieg, Armut und Verelendung erkennt. Das es diese eindeutig bestimmen kann und den Kampf zur endgültigen Vernichtung dieser Klasse aufnimmt.
Einen besonderen Stellenwert nimmt das Wirken des sowjetischen Schriftstellers Alexander Issajewitsch Solschenizyn ein, der 1972 aus der damaligen revisionistischen Sowjetunion ausgewiesen wurde und nach Deutschland ins Exil ging. Eines haben all diese Menschen gemeinsam: Ihre Taten haben vordergründig betrachtet einen fortschrittlichen Charakter und richten sich gegen Unterdrückung und Unrecht – Anerkennung bekommen sie aber nur als sogenannte „Dissidenten“ nur, wenn ihr weiteres Wirken und ihre Vermaktung dem Lob des Kapitalistischen Gesellschaftordnung dient. Sie sind quasi Sympathieträger und/oder werden dazu hochstilisiert.
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Dieser Solschenizyn beherrsche seine Handwerk sehr gut, und so fanden seine Schilderungen, bei denen er es mit der Wahrheit nicht so genau nahm, beim Volk schnell Zustimmung. Das Kapital und seine bürgerlichen Schreiber freuten sich und machten daraus „eine Anklage gegen den Kommunismus“. Die bis heute kaum an Wirkung verloren hat. Das Besondere an diesem „Dissidentenfall“ ist, dass die Sowjetunion zu der Zeit längst zu einer revisionistischen Parteibonzen-Diktatur verkommen war und mit Kommunismus so wenig am Hut hatte wie eine Kuh mit dem Klavierspielen. Aber wem stört schon bei einer Hetzkampagne die Wahrheit?

„Solschenizyn (hier im Bild) wird man in 200 Jahren noch kennen“ schreibt der bürgerliche russische Schreiberling Victor Jerofejew. Und weiter: „Für mich war Solschenizyn ein Gott…“. | Bild: Archiv RoterMorgen.

Heute, wo Russland ein erzkapitalistsiches Land ist und imperialistische Kriege führt, gehören Solschenizyns Schriften zur Pflichtlektüre in den Schulen. Der Grund ist der Gleiche wie in allen anderen kapitalistischen Staaten.

Wer mehr darüber wissen möchte, dem empfehlen wir einen Artikel aus der Zeitschrift „DITRA„, dem Organ des seinerzeit sozialistischen Künstler- und Schriftstellerverbandes Albanien. Er ist unter dem Titel „DIE FARCE SOLSCHENIZYN“ im März 1974 erschienen.

„DIE FARCE SOLSCHENIZYN

Das konterrevolutionäre Phänomen Solschenizyn ist keineswegs überraschend. Es ist eine Ausgeburt der hektischen Aktivitäten der Weltreaktion gegen den Kommunismus, die logische Folge des verräterischen Kurses der sowjetrevisionistischen Führerschaft. Der grosse Rummel, den die reaktionäre Propaganda im Westen und im revisionistischen Lager in letzter Zeit für Solschenizyn machte, lag nur im Interesse der internationalen Bourgeoisie.

Die Tatsache, dass Solschenizyn aus der Sowjetunion ausgewiesen wurde, gewaltsam in ein Flugzeug verfrachtet wurde von 4 Geheimpolizisten bis zu einem westdeutschen Flughafen begleitet und dort abgeliefert wurde, ist nur ein banales Theater, das die Revisionisten nicht deshalb inszenierten, um den konterrevolutionären „Ruhm“ des antikommunistischen Schriftstellers auszulöschen, sondern um ihn noch mehr zu vergrössern.

Solschenizyn wurde von den Revisionisten anfangs der sechziger Jahre auf die Bühne gerufen, gerade damals als sie bereit waren mit allen zusammenzuarbeiten, die sich gewillt erklärten, Stalins Name in den Dreck zu zerren. Für ihre fieberhafte Propaganda mobilisierten sie ohne Skrupel auch den Abschaum der sowjetischen Gesellschaft, all diejenigen, die nur eine genügend scharfe Zunge hatten, um gegen den Sozialismus zu wettern und ihn zu verketzern. Dabei wurde auch der ehemalige politische Gefangene Alexander Solschenizyn aus der Versenkung gehoben, der den revisionistischen Behörden seinen konterrevolutionären Hass und seine vergiftete Feder anbot. Die Revisionisten nahmen die Dienste des ehemaligen Häftlings voll Begeisterung an, denn sie erkannten sofort, wie gross sein Hass auf den Kommunismus war. Gerade einen solchen wütenden, ungezügelten und aggressiven Hass hatten sie notwendig. In der wichtigsten sowjetischen Literaturzeitschrift „Novij Mir“ erschien dann auf direkte Weisung Chruschtschows die Erzählung „Ein Tag aus dem Leben des Iwan Denisowitsch“, die man genauso gut „Ein Tag aus dem Leben des Alexander Solschenizyn“ hätte betiteln können.

Damit wurde zum ersten Mal in einem Staat, der Anspruch erhob, die Interessen der kommunistischen Revolution zu verteidigen, einem Feind dieser Revolution das Wort erteilt, und nicht einem theoretischen Gegner, sondern einem von der Diktatur des Proletariats Verurteilten. Diese Erzählung, die eine Schande für die sowjetische Literatur ist, übrigens eine langweilige kitschige Erzählung, erntete unter anderem auch den Beifall der revisionistischen Kaste und wurde von ihr sogar für den „Leninpreis“ vorgeschlagen.

So begann die Laufbahn eines Konterrevolutionärs. Die Zeit verging und Solschenizyn veröffentlichte ein Werk nach dem anderen. Er wurde zum geehrten Mitglied des sowjetischen Schriftstellerverbandes. Sein Name wurde auf Kongressen und Symposien erwähnt.

Merkwürdigerweise war es mit der Begeisterung für Solschenizyn auf einmal vorbei. Viele fragten sich: So schnell waren die Flitterwochen der revisionistischen Führerschaft mit diesem Schriftsteller, diesem Feind der Revolution zu Ende?

Nach der Abkühlung kam es zum Streit und schliesslich zum Zerwürfnis mit ihm. Solschenizyn wurde aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Es wurde ihm auch das Recht untersagt, seine Werke zu veröffentlichen. Weshalb zerstritten sich die Herren mit ihrem undankbaren Gesellen? Oder besser: Weshalb rebellierte der Geselle gegen seine undankbaren Gönner?

In Wirklichkeit gab es zwischen ihnen keine grundsätzliche Kontroverse. Es handelte sich lediglich um alte Rechnungen, um Missverständnisse zwischen Komplottteuren. Der Günstling der Revisionisten Solschenizyn wurde mit seinem übermässigen Eifer, der Konterrevolution möglichst gut und schnell zu dienen, gewollt oder ungewollt diskreditierend für sie. Grosser Hass und Ungeduld hinderten Solschenizyn daran, das vorgeschriebene Tempo bei der Eskalation seines Verrats einzuhalten. Er wollte die verschiedenen Etappen des Verrats schneller durchlaufen als seine Herren. Dies wäre aber gefährlich für sie gewesen. Es stand im Widerspruch zu der einfachen Logik der Demagogie.

Die Geschichte hat gezeigt, dass die versteckten Feinde des Kommunismus, wenn sie den Kampf gegen ihn aufnehmen eine recht schlaue Politik verfolgen, um nicht diskreditiert zu werden. Sie geben auf keinen Fall zu, dass sie gegen den Kommunismus und die Revolution sind (Um Gotteswillen! – sagen sie und schlagen sich auf die Brust), sie seien nur gegen einige Praktiken bei seiner Durchführung. So ergehen sie sich gewöhnlich, bevor sie mit ihren Attacken beginnen, in Lobeserhebungen für Marx und Engels und etwas weniger für Lenin. Nach dieser Phase attackieren sie allerdings sehr sorgsam Lenin, selbstverständlich um unverhohlen ihren ganzen Hass auf Stalin zu zeigen. Nach der Logik der Eskalation wird dann die Praxis der Revolution im allgemeinen angegriffen, die Diktatur des Proletariats und alles andere, das dem Kommunismus teuer ist. Die Maske wird erst allmählich abgelegt, damit die Öffentlichkeit nicht sofort merkt, wohin der Hase läuft.

Solschenizyn folgte diesem Ritual der Heuchelei. In den ersten Werken passte er sehr auf. Es schien, als richtete sich sein ganzer Hass allein gegen Stalin. Obwohl alle Menschen, denen die Geschicke der Revolution und des Sozialismus am Herzen lagen, ganz klar sahen, dass aus der Feder des ehemaligen Häftlings, mit den Attacken gegen Stalin, dessen Name mit den Siegen der Revolution eng verbunden ist, Gift gegen die Revolution triefte. Solschenizyn war in seiner Peinlichkeit schlau genug, und in seinem Buch „Krebsstation“ dem Innenministerium der Chruschtschowschen Periode sowie allen revisionistischen bürokratischen Organen Lobeshymnen zu singen. Dies tat er, um der sowjetischen Öffentlichkeit zu zeigen, dass er nur mit Stalin unzufrieden sei und sonst mit nichts anderem.

Dies konnte aber nicht allzulange dauern. Wie alle seine Vorgänger legte er allmählich die Maske ab. In seinen Werken kamen Attacken gegen die Revolution zum Vorschein, er begann das alte Russland zu beweinen, die liquidierte Klasse der Kulaken zu bedauern, die Kollektivierung anzugreifen, um schliesslich ganz offen den Sozialismus zu verunglimpfen, während er andrerseits die russischorthodoxe Religion ganz offen in Schutz nahm. Zu jener Zeit geschah etwas in der Geschichte der sowjetischen Literatur Unerhörtes und Beispielloses. Ein sowjetischer Schriftsteller schrieb einen empörten Brief an den Erzbischof von Moskau und warf diesem vor, dass er nicht nachdrücklich genug die Interessen der Religion in der Sowjetunion in Schutz nehme. Dieser Schriftsteller war Solschenizyn. So etwas hatte bis dahin kein anderer liberaler sowjetischer Schriftsteller zu tun gewagt. Nicht einmal Pasternak, der berüchtigte Verfasser von „Doktor Schiwago“.

Dies missfiel den sowjetischen Führern. Mit seinem Ungehorsam, mit seiner Übereile wurde er ihnen bald lästig, ja gefährlich. Da begann das Zerwürfnis zwischen den Herren und dem Gesellen.

Da glaubten die Herren, sie würden durch die Ausweisung des unfolgsamen Lehrlings das Sowjetvolk einigermassen beschwichtigen, das über Solschenizyns Unverschämtheit empört ist. Sie wiesen ihn aus dem Lande.

Im Lande aber durften die Freunde und Anhänger Solschenizyns ihre Tätigkeit unbehelligt fortsetzen. So hatte beispielsweise der verjagte Solschenizyn noch nicht seinen Fuss auf westdeutschen Boden gesetzt, als ein Vorkämpfer der liberalen Phalanx der sowjetischen Schriftsteller Jewtuschenko an Breschnew einen Brief richtete, in dem er gegen die Ausweisung seines Kollegen protestierte. Für Jewtuschenko ist es natürlich nicht einsehbar, was da die Kremlherren gemacht haben. Er ist von Breschnew enttäuscht und beeilt sich, ihm einen Brief zu schreiben, um ihn an die früheren Versprechungen zu erinnern. Breschnew würde auch ganz gerne diese Versprechungen erfüllen. Es sind nun aber einige Umstände eingetreten, die ihn gezwungen haben, solche Massnahmen gegenüber seinen früheren Verbündeten zu treffen.

Die revisionistischen Behörden würden vielleicht auch die Fusstritte Solschenizyns ganz gerne dulden, auch seine Attacken gegen den Sozialismus, seine Plädoyers für die Religion. Was sie aber nicht schlucken konnten, das war sein letztes Buch „Archipel Gulag“, das in Paris in russischer Sprache erschienen ist. Dieses Buch brachte sie in Verlegenheit: entweder sie mussten eine wütende Kampagne einleiten und dieses Buch völlig ablehnen oder sie mussten es dulden, wenn auch Stillschweigend, wodurch sie aber vor der sowjetischen und der internationalen Öffentlichkeit blossgestellt werden würden.

„Archipel Gulag“ auch als billiges Taschenbuch für „kleine Leute“ | Bild hinzugefügt von der Redaktion RoterMorgen

„Archipel Gulag“ – ein Buch, auf das die internationale Bourgeoisie schon ungeduldig wartet und das in mehreren Sprachen des Westens erscheinen soll bzw. erschienen ist – ist zweifellos das konterrevolutionärste, reaktionärste und skandalöseste Buch der sowjetischen Literatur. Künstlerisch völlig wertlos, in Form von Memoiren und Meditationen, Artikeln, Berichten über die Kriegszeit und die Nachkriegszeit geschrieben, wirft es offen Schmutz auf den Kommunismus, auf Lenin, auf alles, was mit den Interessen der Arbeiterklasse zusammenhängt.

Die bürgerliche Presse selbst ist genötigt, den offen antisozialistischen Charakter des letzten Buchs von Solschenizyn zuzugeben. Der bürgerliche Journalist Bernard Perron nimmt in der „Le Monde“ vom 1.Februar dieses Jahres eine Analyse der heutigen Opposition in der sowjetischen Intelligenz auf seine Weise vor. Er teilt sie in zwei Gruppen: die Linken und die Rechten. Dann werden die Rechten eingehend analysiert. Auch diese werden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe, schreibt er, versucht auf die Kreml-Führer einzuwirken, damit sie noch mehr vom Kurs abweichen, noch mehr nach rechts schwenken. Die zweite Gruppe kann mit der Führerschaft keine gemeinsame Sprache finden. Diese zweite Gruppe ist heterogen und besteht aus verschiedenen Nationalisten, Gegnern des Bolschewismus, Angehörigen der verschiedenen religiösen Sekten usw. „Solschenizyn gehört zur zweiten Gruppe der Rechten“ schreibt B. Perron. „Der Leser wird vergebens in seinem Werk nach irgend einem Ideal des Sozialismus suchen. Der Schriftsteller ist in seiner Jugend Mitglied des Komsomol gewesen, nichts deutet aber darauf hin, dass er dies aus irgendwelcher Überzeugung gewesen ist. In seinem Buch kann man nur ethische und religiöse Gedanken finden, für die er sich einsetzt. Warum sollte man ihm verbieten, das zu schreiben, was er für wahr hält? Weshalb sollte man ihm verbieten, zu schreiben, dass er gegen das kollektive Eigentum an den materiellen Gütern ist, wenn er so denkt?“

Das ist genau die Logik eines Spießbürgers. Der diskreditierendste Teil von „Archipel Gulag“ ist der, wo Solschenizyn einen Verräter, den General der Roten, Armee Wlassow und seine Anhänger offen im Schutz nimmt. Generalleutnant Andrei Wlassow hatte sich während des Grossen Vaterländischen Kriegs nicht nur den deutschen ergeben, sondern er hat auch, nachdem er unter den sowjetischen Kriegsgefangenen Feinde der Sowjetmacht rekrutiert hatte, eine von den Deutschen be waffnete Armee gebildet, mit der er an der Seite der Hitlerfaschisten gegen die eigene Heimat kämpfte. Für das Sowjetvolk werden Wlassow und dessen Anhänger, die „Wlassowianer“ stets zu den bestgehassten Figuren gehören. Es schien fast, als ob die grosse Schande dieses Judas niemals vergessen werden könnte, denn Verrat gab es immer, aber ganz besonders in der Epoche des Sozialismus ist Verrat die grösste Schande. Nun aber ist kaum ein Vierteljahrhundert seit dem Ende des Grossen Vaterländischen Kriegs vergangen, als ein sowjetischer Schriftsteller den Verräter ganz offen in Schutz nimmt. So etwas konnte nur in einem gesellschaftlich, ideologisch und verpesteteten Klima geschehen. Dieses Klima aber haben die Revisionisten in der Sowjetunion selbst geschaffen.

Dieser Abschnitt aus dem berüchtigten „Archipel Gulag“ wird es gewiss gewesen sein, der die revisionistischen Führer gezwungen hat, ihren Sprössling schleunigst fallen zu lassen, als ob er die Pest hätte. Sie schickten ihn tausende Kilometer weit weg. Es handelt sich jedoch nur um eine mechanische Trennung. (Die Menschen, die in der Sowjetunion und ausserhalb ihrer Grenzen den revisionistischen Verrat erkannt haben oder zu erkennen beginnen, sind sich darüber völlig im Klaren, dass Solschenizyn und seine Schutzherren, die Revisionisten, einander im Herzen immer nahe stehen werden. Sie sind vereint und werden es auch bleiben: in Ihrem gemeinsamen Los, in ihrer Schande.“

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Anhang:

Und hier noch ein „Leckerbissen für alle Freunde/innen von Dean Reed

Karlspreis-Verleihung unter massiven Polizeischutz!

 

 

└ Tags: AmericanRebel, Arbeiterklasse, Archipel Gulag, Bundestverdienstkreuz, Chruschtschow, Das kapitalistische System, Dean Reed, Die Face der Nobel- und Karlspreis Verleihungen, Feinde des Kommunismus, JULIAN ASSANGE, Karlspreis, Kommunismus, Politik und Gesellschaft, Roter Morgen, Schande dieses Judas, Solschenizyn —
 Kommentar 
Mai31
am 31. Mai 2022
Veröffentlicht in: Allgemein

Zurückblickend auf die letzten Tage sind uns einige kommen- tierbare Vorkommnisse ins Auge gefallen, die wir hier zur Diskussion stellen.

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23. Mai | Unangekündigter Besuch

Es waren bewegende, erschütternde Zeugenaussagen, die eine Delegation internationaler Juristen Anfang Mai bei einem Besuch in Rabat sammeln konnte. Sie war in die marokkanische Hauptstadt gereist, um sich dort mit Angehörigen der „Gefangenen von Gdeim Izik“ zu treffen und über deren Haftbedingungen zu informieren. 2013, als zum letzten Mal auswärtige Beobachter vor Ort waren, sei die Lage der Inhaftierten „katastrophal“ gewesen, sagte die Leiterin des Teams, die norwegische Anwältin Tone Sørfonn Moe, am Mittwoch auf einer abschließenden virtuellen Pressekonferenz. Heute sei die Situation jedoch „noch schlimmer“.
»Die Friedensliebe« berichtete
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24. Mai |
Gesundheitswesen
auf dem Rücken von Migrant*innen

Im Jahresgutachten 2022 hat der Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) den Beitrag von Migrant*innen zum deutschen Gesundheitssystem untersucht. Das Gutachten zeigt: Migrant*innen leisten sehr viel im Gesundheitssystem. Sie werden als Chance angesehen, die Lasten des Gesundheitswesens zu tragen. Vor allem in Pflegeberufen aber, in denen zahlreiche Migrant*innen tätig sind, sind sie überlastet und werden ausgebeutet.
»Die Friedensliebe« berichtete  

hier geht es weiter »

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25. Mai |
Türkei kündigt erneuten Angriff auf Rojava an
Die Türkei führt ihren Krieg gegen die kurdische Befreiungsbewegung fort. Erdogan kündigte am Montag einen erneuten Einmarsch nach Nordsyrien an.
Im April startete die Türkei eine Bodenoffensive gegen die kurdische nationale Befreiungsorganisation PKK im Nordirak, in dem die südkurdischen Gebiete liegen. Jetzt droht sie mit einem erneuten Einmarsch in das selbstverwaltete und autonome Gebiet Rojava in Nordsyrien.
»Perspektive« berichtete
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25. Mai |
Unterstützt die russische Bevölkerung
den Krieg wirklich?

Ich frage msch schon seit Wochen wie weit die russische Bevölkerung den imperialistischen Krieg der russischen Oligarchen und ihrer Regierung wirklich unterstützt.
»RoterMorgen« berichtete
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26. April |
Forschung klärt auf:
Affenpocken sind nicht mit Corona vergleichbar

Immer mehr Fälle der Krankheit tauchen auf. Dabei fürchten sich viele vor einer neuen Pandemie und einem neuen Lockdown. Forscher:innen geben jedoch Entwarnung: Affenpocken sind kein neues Covid und werden keinen Lockdown nach sich ziehen.
»Perspektive« berichtete
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26. Mai |
Die (Kriegs)waffe Hunger
hat ihre Ursachen auch in Deutschland

Die deutsche Regierung mischt kräftig mit im widerwärtigen Geschäft mit den Sanktionen. Die Sanktionen gegen Russland haben das Ziel, die russische Bevölkerung durch eine erzwungene Verschärfung ihrer Lebensbedingung gegen die Herrschenden aufzubringen und auf die Seite des „Westens“ zu ziehen.
»RoterMorgen« berichtete
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27. Mai |
Karlspreis-Verleihung
unter massiven Polizeischutz!

Am gestrigen Donnerstag, dem Himmelfahrtstag, machten sich mehrere „Freiheit für Julian Assange-Gruppen“ aus NRW auf den Weg zur diesjährigen Karls-Preis-Verleihung nach Aachen. Den Karls-Preis bekamen in diesem Jahr drei „Bürgerrechtlerinnen“ aus Weißrussland für ihren Einsatz für westliche, europäische Werte.
»RoterMorgen« berichtete
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28. Mai |
AUGUST BEBEL: „Ich will der Todfeind
dieser bürgerlichen Gesellschaftsordnung bleiben!“

August Bebel erblickte am 22. Februar 1840 als Sohn des armen preußischen Unteroffiziers Johann Gottlieb Bebel und dessen Frau Wilhelmine Johanna in Köln das Licht der Welt. Er verlor seine Eltern früh, den Vater, als er vier, die Mutter als er dreizehn Jahre alt war. Seine Jugend war hart und stählte ihn, er war, wie Stalin es formulierte, im Kampf mit der Not aufgewachsen. Viele Intellektuelle übersehen die Bedeutung dieses wichtigen Punktes. Im Rheinland war die Bevölkerung republikanisch gesinnt, doch in der Volksschule bekannte sich der junge Bebel mit einem weiteren Klassenkameraden zur Monarchie und wurde daraufhin verprügelt, Ironie der Geschichte, der alte Bebel wurde im Volksmund gern Kaiser Bebel oder Arbeiterkaiser genannt.
»RoterMorgen« berichtete

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29. Mai |
Zwei Streitschriften vom spanischen Bürgerkrieg
Die Gedenkstätte Ernst Thälmann e.V. hat zwei Beiträge zur Geschichte des spanischen Bürgerkrieges gegen den Faschisten Franco aus dem Englischen übersetzt und als 54-seitige Broschüre veröffentlicht.
In einer Einleitung gibt Tom Sibley, langjähriger Leiter der Forschungsabteilung der englischen Gewerkschaft MSF, einen Überblick über die Fronten und Konflikte im spanischen Bürgerkrieg. Besonders beschäftigt er sich dabei mit Thesen der Anarchisten und Trotzkisten, die der spanischen Republik und Volksfrontregierung sowie der Sowjetunion immer wieder übelste Vorwürfe machen. So verbreitete George Orwell, der in seinem Buch „Mein Katalonien“ Behauptungen, die Sowjetunion unterstütze die spanische Republik nicht oder die Kommunisten würden mit Gewalt und Mord gegen die Anarchisten und Trotzkisten vorgehen. Sibley deckt auf, dass George Orwell kurz vor seinem Tod 1950 eine Liste mit rund 100 „unzuverlässigen“ Schriftstellern, Journalisten usw. an das International Research Department, eine Spionageagentur des britischen Imperialismus, gab. Sibley entlarvt, dass Teil der Trotzkisten und Anarchisten in dem Moment, wo Franco Richtung Madrid marschierte, in Madrid einen Aufstand gegen die Volksfrontregierung anzettelten, um diese angeblich „bürgerliche“ Regierung zu stürzen. Als die Volksfront diesen Aufstand unterdrückte, stellten sie sich international als Opfer dar.
Die Broschüre kann bei der Ernst-Thälmann Gedenkstätte gegen eine Spende (3 € empfohlen) und 1,60 € Versand über folgende Mail bestellt werden: pamphletsGET@gmx.de

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Veranstaltungshinweise

Boykottiert die Fußballweltmeisterschaft in Katar!

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