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Juli10
on 10. Juli 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Pressemitteilung des Anwältlichen Notdienstes Hamburg vom 9. Juli

Festival der Grundrechtsverletzungen

Hamburg im Zustand polizeilicher Belagerung

Das Gegenteil des Mitte Mai vollmundig von Innensenator Grote angekündigten Festivals der Demokratie haben wir in der letzten Woche erlebt. Niemand sollte daran gehindert werden, seine Grundrechte wahrzunehmen. Nun ist es geschehen. Hamburg befand sich im polizeilichen Belagerungszustand, massenhaft wurde das Recht auf kollektive Meinungsäußerungsfreiheit, auf Versammlungsfreiheit, auf körperliche Unversehrtheit und auf Achtung der Menschenwürde beschränkt.

Die Allgemeinverfügung über eine 38 Quadratkilometer große Versammlungsverbotszone setzte bereits ein Zeichen gegen jedes wirksame plebiszitäre Mitwirkungsrecht der Bevölkerung, gegen die Versammlungsfreiheit als eines – so das Bundesverfassungsgericht – „grundlegenden und unentbehrlichen Funktionselementes“ einer Demokratie.

Bis zum Bundesverfassungsgericht musste der Anmelder des Antikapitalistischen Camps gehen um bestätigt zu bekommen, dass ein politisches Camp eine Versammlung sein kann und nach den Regeln des Artikel 8 GG zu behandeln ist. Es folgte die rechtswidrige und polizeilich gewalttätige Verweigerung des Aufbaus der Antikapitalistischen Camps in Entenwerder trotz eines positiven Gerichtsbeschlusses, begleitet von den markigen Worten des Gesamteinsatzleiters Dudde, er werde persönlich dafür Sorge tragen, dass auf der Halbinsel kein Protestcamp stattfinden werde. Zwar bestätigte das Oberverwaltungsgericht, dass Dudde den Versammlungsteilnehmern Unrecht getan hatte, doch die völlig entnervten Organisatoren des Camps gaben die Umsetzung auf.

Die Auseinandersetzungen anlässlich der Demonstration „Welcome to Hell“ am 6. Juli begannen durch ein rechtswidriges Eingreifen der Polizei. VertreterInnen des Anwaltlichen Notdienstes G20 haben das Geschehen und den Beginn der Auseinandersetzungen selbst verfolgen und sich davon überzeugen können, dass die Polizei trotz des Ablegens der Vermummung bei zahlreichen Demonstrationsteilnehmern die zu diesem Zeitpunkt völlig friedliche Demonstration gewalttätig und mit Wasserwerfern angriff.

Auch wenn es im Versammlungsgesetz ein grundsätzliches Vermummungsverbot gibt, ist dieses Gesetz versammlungsfreundlich auszulegen. Es ist eine Verletzung des Grundrechts der Versammlungsfreiheit, eine friedliche Demonstration anzugreifen.

Am 7. Juli haben sich Menschen immer wieder an verschiedenen Orten der Stadt friedlich versammelt, so auch an den Landungsbrücken und am Baumwall. Ohne Abwägung, ohne Respektierung der Freiheitsrechte wurden diese Versammlungen als verboten betrachtet und von der Polizei aufgelöst.

Und auch wenn am gestrigen 8. Juli viele tausend Menschen auf die Straße gegangen sind, ist festzustellen, dass die Route weitab des Geschehens des G20, weder in Hör- noch in Sichtweite des Treffens der VertreterInnen der reichsten Länder dieser Erde war.

Hunderte von VersammlungsteilnehmerInnen wurden durch die harten Maßnahmen der Polizei verletzt, hunderte wurden festgenommen und in die extra für den G20 aus dem Boden gestampfte Gefangenensammelstelle in Hamburg-Neuland verbracht, wo eine oft äußerst zögerliche Vorführung zu dem Gericht erfolgte und die Festgenommenen an dem Zugang zu anwaltlichen Beistand dadurch gehindert wurden, dass nicht die Telefonnummer des Anwaltlichen Notdienstes, sondern ein Hamburger Telefonbuch mit über 10.000 Anwältinnen und Anwälten vorgelegt wurde und aufgefordert wurde, sich daraus einen Anwalt herauszusuchen.

Rechtsanwältin Gabriele Heinecke vom Anwaltlichen Notdienst G20 erklärt zu den Vorgängen der letzten Woche:

„Wem an dem Erhalt der Demokratie liegt, sollte durch die Erfahrungen der letzten Tage gewarnt sein. Es herrschte ein Ausnahmezustand mit einer flächendeckenden Aushebelung des Versammlungsrechts und mit einer erschreckenden Rücksichtslosigkeit von Seiten der Polizei gegenüber Leib und Leben der Demonstranten. Es kann nicht richtig sein, unter Hinweis auf Straftaten am Rande von Demonstrationen oder auf Krawalle im Schanzenviertel, die Unverbrüchlichkeit von Grundrechten in Frage zu stellen. Und es kann nicht richtig sein, jetzt unter dem Ruf nach hohen Strafen für Gewalttäter von den massiven Fehlern und Rechtsbrüchen der Polizei abzulenken.Wenn die Jugend massenhaft wütend ist, muss man sich über die Ursachen Gedanken machen. Der Ruf nach dem harten Staat hat bisher nur zu weniger Demokratie, nicht aber zu einer Lösung geführt.“

Pressegruppe des Anwaltlichen Notdienst beim RAV e.V.
Hamburg, den 09.07.2017
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Weitere Artikel zu diesem Thema:

  • 18. März: Friedensdemo gegen den G20 Gipfel in Hamburg
  • 5. Juli: Frau Merkel bekommt Besuch
  • 7. Juli: Big shots in Hamburg
  • 7. Juli: Hamburg: Polizei prügelt die Proteste klein
  • 10. Juli: G-20 2017 und seine Folgen
  • 10. Juli: Festival der Grundrechtsverletzungen
  • 10. Juli: Unsere Heldin
  • 12. Juli: Fire and Riddles at Hamburg
  • 14. Juli: GeSa: Rechte von in Gefangenen und Rechtsanwälten/-innen systematisch verletzt
  • 16. Juli: Deutschlands größte antikapitalistische Protestaktion im Rückblick
  • 16. Juli: Hamburger Polizei: Sind das unsere Helden?
  • 28. Juli: Antiimperialistischer Kampf gegen G-20
  • 30. Juli: G20-Krawalle: Umfassende Analyse wirft neue Fragen auf

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└ Schlagwörter: Allgemein, G-20
 Comment 
Juli07
on 7. Juli 2017
Veröffentlicht in: Max Bryan

Redaktion

Hamburg: Polizei prügelt die Proteste klein

Bildreportage über Polikeiwillkür gegen G20-Gegner/innen

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Redaktion

Redaktion

„Der bürgerliche Staat ist in letzter Instanz eine Horde bewaffneter Männer“ (Friedrich Engels)

In Hamburg versuchen Bullen* durch militante Angriffe mit Wasserwerfern und Reizgas jeden Protest im Kein zu ersticken. In der Anonymität der Dienst-Vermummung werden Verbrechen begannen! Der herrschende Staat braucht seinen G20 und über den Bürgerkrieg gegen das Volk!

Wir fordern:
– Die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen!
– Rücktritt aller politisch – und polizeilich Verantwortlichen!
– Bestrafungen der Verantwortlichen!
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Foto- und Videodokumentation

6. Juli: Hucky Hackbusch parlamentarischer Beobachter der G20-Demonstrationen wird von Polizei attackiert

7. Juli: Eine Frau klettert während der Proteste gegen den G20-Gipfel in auf einen Polizeiwagen und wird mit Pfefferspray besprüht

Schon bevor die Demo beginnen sollte, standen sich die Demonstrierenden und Polizist*innen unversöhnlich gegenüber, eine Atmosphäre des Klassenhasses lag in der Luft.

Polizeigewalt war das nach offizieller Lesart nicht: Pfeffersprayeinsatz gegen sitzende Scholz lügt! Teilnehmer der Demo »Block G 20 – Colour the Red Zone« am 7. Juli in Hamburg werden aus unmittelbaren Nähe mit Pfefferspray misshandelt
Foto: Maciej Luczniewski

Herzlich Willkommen in Hamburg, dem Tor zur Welt

3. Juli: Spezialeinheit der Polizei posiert für Reuters

Foto: Max Bryan

Immer wieder griff die Polizei, dort wo sie sich unbeobachtet fühlte, brutal durch.

Foto: Max Bryan

Provokation

 

Videos: Polizeistaat lässt G 20 Demos eskalieren

G20: "Welcome to Hell" – die Straßenschlacht am Fischmarkt

Polizist schlägt Demonstranten ins Gesicht

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Kommentare

Autor Klaus Meier

Klaus Meier

Die ziehen die Nummer jetzt voll durch und am Ende bekommt Polizeiführer Dudde medial und richterlich eine auf die Finger und dankt mit einer fetten Pension in den Vorruhestand ab. Auf der Strecke bleibt dann nur wieder mal die Demokratie und die Menschen die für diese auf die Straße gegangen sind.

Und wie immer gibt es auch gleich wieder Rufe danach das man sich doch von vermeintlicher Linker Gewalt distanzieren muss. Es wird einfach nur noch lächerlich, jeder soll sich von irgendwas Distanzieren. Faktisch geht es aber nur darum das man denen die sich Distanzieren sollen, eine Mittäterschaft unterstellt. Das es auch „false flag“ und „Agent Provocateur“ gibt, wird natürlich ignoriert.

Autorin Ina Möller

Ina Möller

Hier könnt ihr nachlesen wie die Polizei ihre Provokateure in Demos einschleust, die dann mit Gewalttaten beginnen. Polizeikommissar Thomas Mohr schreibt: „Ich weiß, dass wir bei brisanten Großdemos verdeckt agierende Beamte, die als taktische Provokateure, als vermummte Steinewerfer fungieren, unter die Demonstranten schleusen. Sie werfen auf Befehl Steine oder Flaschen in Richtung der Polizei, damit die dann mit der Räumung beginnen kann. Ich jedenfalls bin nicht Polizist geworden, um Demonstranten von irgendwelchen Straßen zu räumen oder von Bäumen herunterzuholen. Ich will Gangster hinter Gitter bringen“, erklärt er, wohl wissend, dass Karrieren junger Polizisten nur durch die Einsatzhundertschaften gehen, die auch er durchlaufen muss. Zum ganzen Artikel

Autor Fiete Jensen

Fiete Jensen

„Wer in der Demokratie schläft- wird im Faschismus aufwachen“
Bezüglich von Gewalt die von Vermummten aus geht, die Keinen weißen Helm tragen:
Es geht nicht um die Kampfmethoden einiger weniger Demonstranten/innen, sondern um den Angriff gegen das Volk! Die Polizei verprügelte und verprügelt alle die sie zu fassen bekommt und nicht nur eine Gruppe. Und das nicht um die die sog. Vermummten zu bestrafen, sondern um ein für alle Mal klar zu machen wer in diesem Staat das Sagen hat und wer nicht.

Dabei bedient sie sich aller Mittel die nur denkbar sind wie z. B. der Provokateure in Schwarz die auf der Gehaltsliste des Staates stehen. Es war beabsichtigt das die gestrige Demo nicht stattfindet. Auf juristischem Wege was dies nicht zu verhindern also mussten faschistische Methoden angewendet werden. Dieser Staat ist korrupt und brutal und ihre Schergen mit weißem Helm werden auch hier nicht vor dem Gebrauch von Schusswaffen nicht zögern um die Herrschaft des Kapitals nicht zu gefährden.
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Autorin Elisabeth Monsig

Elisabeth Monsig

Die »Mächtigsten der Welt« wurden eingeladen. Was bei diesem Treffen herauskommen soll kann man annehmen: »Nichts Gutes« für die Bürger, wenn für die Mächtigen der Welt sich treffen. Viele Polizisten, Spezialtruppen, Wasserwerfer, Pfeffer- und Reizgas müssen sein für die besondere Sicherheit – koste es was es  wolle, der Steuerzahler bezahlt. Viele Straßen sind gesperrt und mit Fähnchen winkende Kinder sind nicht vorgesehen. Die Gastgeberin Frau Merkel hat alles im Griff und so war am Abend das obligatorische Konzert und ein Abendessen eingeplant. Während im Konzertsaal »Freude schöner Götterfunke« ertönte wurden auf den Straßen die Demonstranten mit Wasserwerfern  gejagt und mit Reizgas besprüht.

Meine große Achtung gilt den fleißigen Organisatoren, die so viele  Menschen auf die Beine gebracht haben, die nicht mit der »Großen Politik« einverstanden sind und trotz Hemmnissen zu tausenden erschienen sind – Sie kamen ohne Steuergelder zu verschwenden um ihre sichtbare Bereitschaft, sich zu wehren, zu zeigen. So sieht das die rote Oma (93 Jahre alt)
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Autor Dirk Stegemann

Dirk Stegemann

Gegen pauschale Kriminalisierung, Spaltung und Endsolidarisierung, für Differenzierung und Aufklärung! Es gibt nicht „den schwarzen Block“, es gibt nicht „die Linken“, es gibt nicht „die Autonomen“, es gibt aber schwarze Kleidung, es gibt Strategien, es gibt Polizeigewalt und Repressionen und ich werde mich wegen pauschaler Kriminalisierungsversuche weder von Kleidung und Strategien distanzieren sowie diese im vorauseilendem Gehorsam einmotten noch „sinnentleerte Gewalt“ damit legitimieren, relativieren oder verharmlosen … unverhältnismäßige Polizeigewalt wegen angeblicher Ordnungswidrigkeiten zur Zerschlagung einer ganzen Demonstration bleiben für mich unabhängig davon rechtswidrig und nicht hinnehmbar …

Autor Harald W. Jürgensonn

Harald W. Jürgensonn

Geländespiele lassen sich nicht zur »militanten Gegengewalt« verklären. Sie sind Mist und machen es schwerer, jenen progressiven Ungehorsam zu verteidigen, auf den es die Polizeiführung eigentlich abgesehen hat: gut gelaunte Demos und Sitzblockaden im Sperrgebiet. Die sind politisch nämlich viel gefährlicher, weil radikal in der Kritik, aber dennoch anschlussfähig. Wenn jedoch durch den Rauch hindurch kaum noch jemand unterscheidet, freut das: die Polizeiführung. Wer dazu beiträgt, unterwirft sich, gewollt oder nicht, ihrem Zweck.

Es bleibt dabei, hier tagt ein exklusiver Klub, der vor allem daran interessiert ist, das arg knarzende System des globalen Finanzkapitalismus am Laufen zu halten. Merkel mag noch so oft von der Globalisierung als „Win-win-Situation“ sprechen, womöglich in der Hoffnung, dass sich diese griffige Formulierung wenigstens für ein paar Stunden im Kurzzeitgedächtnis des US-Präsidenten hält – hier sitzen nur solche am Tisch, die sowieso gewonnen haben. Der Rest der Welt darf zusehen, ob dabei noch etwas für ihn abfällt. Würden hier die Chefs der 20 größten Weltkonzerne tagen, es wäre womöglich ehrlicher.
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Autor Martin Emko

Martin Emko

JW-Blog: Es war ein Polizeieinsatz, der Leben und Gesundheit von Menschen bewusst aufs Spiel setzte. Zwar liegen nach dem gewaltsamen Vorgehen der polizeilichen Einsatzkräfte gegen die antikapitalistische »Welcome to Hell«-Demonstration mit weit über 10.000 Teilnehmern noch keine offiziellen Zahlen zu Verletzten vor. Augenzeugen berichten von zahlreichen brutalen Übergriffen und Menschenrechtsverletzungen an Passant. Der Einsatz von Wasserwerfern forderte zahlreiche Opfer, Demonstranten wie Unbeteiligte wurden von polizeilichen Schlägern mit Fäusten und Tritten traktiert. Mehrere Personen mussten von Sanitätern auf Tragen und am Tropf abtransportiert werden. Es gibt Berichte über Polizeiopfer mit Knochenbrüchen und anderen schweren Verletzungen. www.jungewelt.de/blogs/g20hh/314086
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Karl Heinz Schulze

Die Party hat begonnen. – Seit gestern Abend sind die meisten Staatschefs der G 20 in Hamburg versammelt. Sie haben ihre Kinder und Ehefrauen mitgebracht. Sie dürften sich Nachts um eins auf der Reperbahn vergnügt haben, während die Staatschefs nochmals mit der Vorbereitung ihres Auftritts beschäftigt seien.

Wie auf Bestellung bekommen ARD, Z D F und andere Qualitätsmedien ihre Kravalbilder, provoziert durch eine als „schwarzer Block“ getarnte Sondereinheit der Polizei. Wenn sogenannte Autonome unter den Schutz der Bundespolizei Barrikaden und Brandsätze vorbereiten dann ist das kein Kinderspiel. Diese Staatsprovokation gegen friedliche Demonstranten war schon immer ein beliebtes Mittel zur Diffamierung von fortschrittlichen Demonstrationen. Wenn analog dazu ein BGS Video (Bundespolizei) über die Ausbildung der Beißhunde des Kapitals im Internet auftaucht wo sogenannte Linksautonome die Polizei in ihren modernen Ritterausrüstungen mittels Brandmittel bekämpfen ist das schon sehr makaber.

Im Z D F wird später in einer Sondersendung dazu berichtet, dass einem die Barthaare ausfallen. Dabei wurde noch nicht einmal über die verschiedenen Widersprüche durch die imperialistische Rivalität gesprochen. Wir sollten uns immer bewusst sein wer dort über die Zukunftsfragen der Menschheit diskutiert. Die Völker der Welt sind nicht eingeladen und haben auch kein Meinungsrecht. Das nennen dann die selbsternannten Meinungsmacher des allein herrschenden Finanzkapitals auch noch Demokratie. Widerstand und Rebellion sind somit gerechtfertigt – Venceremos! –
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Max Wolf

Es wird ja Seitens Politik dran gearbeitet, das Militär im inneren wieder Gangfähig zu machen. Dafür schafft man sich auch seine Argumente. Man tastet sich an manche Aktionen gerade noch heran, in wie fern das dann als schleichendes Gift einsickern kann…
http://www.bento.de/…/g20-das-steckt-hinter-dem…/…
Ding ist.. Viele knacken das echt nicht was derzeit abgeht  .. Und ich dachte, man wüsste, was vor den letzten Weltkriegen lief . Selbe kapitalistische Krise wie aktuell, nur unter anderen Schleiern. Seit Rom und länger geht das schon so. Wie oft denn noch? 

Jürgen Meyer

Die Polizei provoziert massiv friedliche Demonstrationsteilnehmer in Hamburg.
-Wie im Gezi-Park und anderen Bürgerkriegsschauplätzen in der Diktatur Türkei berichtet ein Teilnehmer.
-Sie greift Menschen an und schlägt sie zusammen, wie Organisatoren der Demos berichten.
– Mit Schlagstöcken und mit Helmen und Reizgas bewaffnet gehen die militanten Polizisten aggressiv und prügelnd immer wieder auf kleine Gruppen los, die sich friedlich versammeln.
-Nach Angaben von Lautsprecher-Fahrzeugen werden Menschen wahllos angegriffen.
-Immer wieder werden Fahrzeuge von Demonstranten angegriffen und auch auf verletzte Personen soll die Polizei einschlagen.

Schon vorher war eine   genehmigte und friedliche Demo  von Beginn an blockiert und 45 Minuten später mit Wasserwerfereinsatz auseinandergetrieben worden. Der Polizeieinsatz gegen die G20-Gegner war völlig unverhältnismäßig, sagt Polizei-Experte Thomas Wüppesahl. Wegen einiger Vermummter dürfe man nicht die Demo. Der Polizeieinsatz war außerhalb jeder Rechtsstaatlichkeit. Die Autonomen sollten von dem Rest der Demonstration getrennt werden, und dafür hat die Polizei in Kauf genommen, dass friedliche Demonstranten verletzt wurden. Der Einsatz gegen die Autonomen erfolgte, nachdem viele der Vermummten die Sonnenbrillen abnahmen und die Tücher vom Gesicht zogen. […]

Für alles, was nun nach der Demonstration passiert ist, trägt die Polizei die Verantwortung. Sie war der Aggressor im Dienste ihrer Auftraggeber. Die Versammlung war ohne Auflagen genehmigt, sie wurde wochenlang in Kooperation mit der Polizei und der Versammlungsleitung vorbereitet. Dass die Leute jetzt richtig sauer sind, ist nachvollziehbar. Die Hamburger Polizei ist bekannt für ihr rechtswidriges Verhalten. Hartmut Dudde hat schon so viel auf dem Kerbholz. Wenn man ihm die Einsatzleitung gibt, will man an erster Stelle einen reibungslosen Ablauf des Gipfels – egal, was das für Bürgerrechte und Demokratie bedeutet. [..]

Die gestrige Versammlung war bis zu ihrer Auflösung friedlich. Dass sich einige vermummen, mag provokant wirken, gehört aber zum Bild von vielen Versammlungen. Wenn man 20.000 Polizisten in der Stadt hat, muss man damit umgehen können. Bei der totalen Überwachung im Polizeistaat wundert es aber auch nicht, wen sich Demonstranten unkenntlich machen – genauso wie Polizisten übrigens auf der anderen Seite.

Wegen ein paar Vermummter darf man nicht den gesamten Versammlungszug von 10.000 Menschen auflösen, wahllos Wasserwerfer und Pfefferspray einsetzen, auch gegen Unbeteiligte. Das ist außerhalb jeder Verhältnismäßigkeit. Die meisten Vermummten bei solchen Versammlungen sind doch die Polizeibeamten. Die können unter dem Schutz dieser Vermummung übergriffig werden.

Hatte die Polizei absichtlich die Straße St. Pauli Fischmarkt gewählt, wo es keine Fluchtmöglichkeiten zur Seite gibt und wenig Wohnbebauung? Die örtlichen Gegebenheiten bezieht die Polizei in die Einsatzplanung mit ein. Die schauen ganz genau, an welcher Stelle sie am effektivsten den Versammlungskopf aufreiben können. Wenn die Gefahrenprognose nicht ausreicht, um eine Demonstration zu verbieten, hat sie stattzufinden, und die Polizei muss sie schützen. Wenn die Polizei mit Wasserwerfern auffährt und alles blockt, dann ist das genau das Gegenteil ihres gesetzlichen Auftrags. Wenn die Polizei das dann später rechtfertigt, denke ich: Wo sind wir? Das ist doch Türkei. [..]

Auszüge aus Quelle: IZ (Internet-Zeitung)
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Matthias Wolf

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Genossinnen und Genossen, liebe Kritiker und Weggefährten,
vielleicht haben einige schon mitbekommen, dass ich in der letzten Zeit vielfach Bilder und Zitate habe sprechen lassen, anstatt mich selbst zu Wort zu melden. Dies lag keinesfalls am Gesprächsstoff, den aktuelle Ereignisse vielleicht hätten vermissen lassen, sondern eher daran, dass ich, wie andere meiner Mitstreiter/-innen auch, schlicht zu diskussionsmüde und zu genervt war, um größere Zusammenhänge aufzuzeigen. (…) Doch zu den Ereignissen in Hamburg allerdings wäre Schweigen sowohl feige, als auch kontraproduktiv und darum formuliere ich hierzu ein paar Gedanken.
Was ist geschehen? Die Vertreter vieler wichtiger und einflussreicher Länder trafen sich in der Hansestadt Hamburg, um über globale Themen zu diskutieren, unter ihnen Frau Merkel, Frau May, Herr Trump, Herr Li und Herr Putin. Bereits Tage zuvor hatte es laute Stimmen gegeben, die artikulierten, man wolle den G-20-Gipfel in Hamburg nicht, da es sich um eine „Bonzenveranstaltung“ handele. Auf diese Stimmen ist von Regierungsseite, wie immer, nicht gehört worden. Es kam zu zahlreichen Protesten, bei denen eine große Zahl Demonstranten zwar friedlich blieb, manche aber auch zu Gewalt griffen und auf Polizisten losgingen. Besonders hervor zu heben sind die Mitglieder des „schwarzen Blocks“, die laut Medienberichten einen Polizisten so maltraitierten, dass dieser sein Augenlicht verlieren wird. Eine Frage an diese Demonstranten: SEID IHR NOCH ZU RETTEN?
Diese Frage meine ich durchaus ernst, denn nun sind wieder alle Linken im Fokus der polit-faulen Öffentlichkeit und zwar nicht als Verteidiger der Arbeiterklasse oder des proletarischen Erbes, nein, sondern als Krawallmacher, Chaoten und Aufrührer! Die Folge davon ist freilich nun ein Ruf nach „Law-and-Order-Politik“, der die Rechten, die damit ein vorzügliches Wahlkampfthema haben, stärken wird. Meine geschätzte Genossin und Parteifreundin Sahra Wagenknecht hat zwar eine Distanzierung dazu verlauten lassen, was manche Demonstranten gestern geboten haben, doch was wird das am Ende bringen, wenn das Bild des „randalierenden Chaos-Linken“ dem Bürger (der nicht mehr Proletarier ist/sein will) im Kopf bleibt? Auch Erklärungsversuche anderer Parteifreunde im Netz werden dagegen nichts ausrichten können. Insofern ist „unserer Sache“ extremer Schaden zugefügt worden. Vielen Dank, ihr pseudo-linken Elemente!

Eine zweite Frage, die ich mir stellen muss, ist: Warum DEUTSCHLAND als Veranstaltungsort? Unser Land ist momentan tief gespalten, die Menschen sehr empfindlich, wenn es um politische Meinungen, Gegenmeinungen und vor allem Veränderungen geht. Dass Frau Merkel dies nicht wusste, kann ich nicht für wahr halten, schon gar nicht, wo jeden Tag durch viele Medien über Dutzende von Personen Kritik an der derzeitigen Politik der Gro-Ko laut wird. Hätte man nicht den Gipfel in Budapest, Wien, Warschau oder Moskau statt finden lassen können? Wäre es dort nicht vielleicht „ruhiger“ oder „ungestörter“ für die Damen und Herren Regierenden zugegangen? Dass die Veranstaltung dennoch in Hamburg stattfand, ohne dass man das bereits beschriebene Klima berücksichtigte, lässt den in einigen Medien bereits angeklungenen Vorwurf, alles sei politisches Kalkül gewesen, Gestalt annehmen. Jetzt ist, wie bereits erwähnt, dass „Feindbild“ klar definiert: DER/DIE LINKE, DER/DIE PROLET/-IN, DER ANTI-BONZENBÜRGER!

Um der Gerechtigkeit die Ehre zu geben: Ja, es kann sich dabei auch um den konservativen Otto-Normalbürger handeln, der jetzt vielleicht aus Protest AfD wählt und sagt: „Merkel, es reicht!“ Aber hieran schließt sich sofort eine andere Frage an: „Wenn die AfD wirklich eine „Protestpartei“ der kleinen Leute ist, wie sie immer betont, wo war dann IHR PROTEST gegen eine Bonzenveranstaltung auf Staatskosten?“ Denn diese Staatskosten betreffen ja nachgewiesenermaßen den braven, deutschen Steuerzahler, allein schon, wenn man das Aufgebot an Polizei, Sanitätern und Absperrmaßnahmen zusammenrechnet. Man könnte (aus AfD-Sicht) auch fragen: „Warum bei uns? Warum Deutschland“ Doch diese Frage hört man kaum, stattdessen wird auf die (wirkliche) Schwerstarbeit der Polizei verwiesen und beklagt, man sei über Jahre hinweg zu nachsichtig mit linkem Protest umgegangen. Insofern kann es keine bessere Wahlkampfhilfe für diese Partei als Frau Merkels Wahl des Veranstaltungsortes geben. Es gilt wieder mal: Merkel macht die AfD groß, nicht ganz uneigennützig, wie jeder denkende Mensch feststellen wird.

Die letzte Frage, die im Lichte einer Diskussion über rechte und linke Dogmen und die damit verbundene Debatte über die Spaltung der Gesellschaft wichtig sein dürfte, ist nun: „Quo vadis, Deutschland- wessen Vaterland bist du?“ Hierzu muss man meiner Ansicht nach vier Perspektiven heranziehen:

1) die Sicht der sog. „Linksautonomen“: Sie kennen weder Staat noch Vaterland, keine Heimatliebe, keine Verwurzelung in irgendeiner Form der Gesellschaft. Insofern ist dieses Land niemals ihr Vaterland gewesen und wird dies auch künftig nicht sein.

2) Die Perspektive der konservativen Bürgerschaft: Dieser Teil der Gesellschaft sieht, wie beliebig, gewaltbereit und scheinbar aufsässig die heutige Jugend und andere Personenkreise gegen die derzeitigen Machthaber sind. Natürlich verurteilen sie Frau Merkel als „zu links“ oder „zu liberal“, aber Protest üben sie nur widerwillig und wenn, dann immer friedlich. Auf die Staatsmacht loszugehen kommt nicht in Frage. Das Verhalten der Polizei gegenüber den Rowdys wird begrüßt.

3) Bürger mit „linker Grundeinstellung“ und „friedliche Systemgegner“: Diese Personen wollen keine Gewalt anwenden, sehen aber den Protest als gerechtfertigt an. Zum Teil sind sie diejenigen, die (ungerechtfertigt) Schläge und Pfeffersprayattacken einstecken müssen. Dies kommt vor allem dann zustande, wenn die Polizist/-innen überfordert sind oder in einer Menge von Demonstranten den Überblick verlieren.

4) Polizist/-innen und andere Einsatzkräfte: Diese Personen versehen ihre Arbeit während einer Demonstration quasi von Gesetzeswegen. Sie sind damit Repräsentanten eines Staates und Systems, für das sie tätig sind, das sie aber nicht zwingend für gut und richtig befinden. Bei aller Wut, die man bei unsachgemäßer Anwendung von Gewalt durch die Polizei empfinden mag, sollte man auch bedenken, dass auch diese Vertreter der Staatsmacht Menschen sind. Sie haben Familie, unter Umständen Kinder und haben sich meist ihre Arbeit aufgrund eines vorherigen Idealismus ausgesucht, der in solchen Situationen auf eine harte Probe gestellt wird- Freund und Helfer des Bürgers und Hüter des Gesetzes zu sein. Die Frage, die man hier allerdings stellen muss, ist wiederum: Schützen sie bei solchen Gelegenheiten wirklich nur das Gesetz oder noch etwas anderes?

Abschließend möchte ich noch ein persönliches Statement zum Verlauf der gestrigen Ereignisse geben. Die Gewalt des „schwarzen Blocks“ war eher schädlich als nützlich für die linke Sache und hat das Bild der „Chaoten“, das die bürgerliche Presse ja immer wieder zeichnet, noch befördert. Es ist mutig und richtig gegen ein solches Ereignis, das im Vorfeld schon skeptisch bis ablehnend bedacht wurde, gemeinsam auf die Straße zu ziehen. Doch dies muss unter allen Umständen gewaltfrei bleiben und das nicht nur im Sinne derer, die dieses Land zum Besseren verändern wollen. Vielmehr sollten wir uns alle bewusst sein, dass Gewalt immer Gegengewalt auslösen wird. Gerade dann, wenn uns viel am Frieden hierzulande gelegen ist, sollten wir es gar nicht erst zu solchen Szenarien kommen lassen. Denn nur, wenn eine Bewegung auch jene Eintracht und Friedichkeit VORLEBT, für die sie offiziell eintritt, wird sie auch wieder bei einer breiteren Klientel von Bürgern Gehör und Zustimmung finden.
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Presseerklärung von Hamburger Geschäftsleuten

+++ STELLUNGNAHME ZU DEN EREIGNISSEN VOM WOCHENENDE +++

Wir, einige Geschäfts- und Gewerbetreibende des Hamburger Schanzenviertels, sehen uns genötigt, in Anbetracht der Berichterstattung und des öffentlichen Diskurses, unsere Sicht der Ereignisse zu den Ausschreitungen im Zuge des G20-Gipfels zu schildern.

In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 2017 tobte eine Menge für Stunden auf der Straße, plünderte einige Läden, bei vielen anderen gingen die Scheiben zu Bruch, es wurden brennende Barrikaden errichtet und mit der Polizei gerungen.

Uns fällt es in Anbetracht der Wahllosigkeit der Zerstörung schwer, darin die Artikulation einer politischen Überzeugung zu erkennen, noch viel weniger die Idee einer neuen, besseren Welt.

Wir beobachteten das Geschehen leicht verängstigt und skeptisch vor Ort und aus unseren Fenstern in den Straßen unseres Viertels. Aber die Komplexität der Dynamik, die sich in dieser Nacht hier Bahn gebrochen hat, sehen wir weder in den Medien noch bei der Polizei oder im öffentlichen Diskurs angemessen reflektiert.

Ja, wir haben direkt gesehen, wie Scheiben zerbarsten, Parkautomaten herausgerissen, Bankautomaten zerschlagen, Straßenschilder abgebrochen und das Pflaster aufgerissen wurde. Wir haben aber auch gesehen, wie viele Tage in Folge völlig unverhältnismäßig bei jeder Kleinigkeit der Wasserwerfer zum Einsatz kam. Wie Menschen von uniformierten und behelmten Beamten ohne Grund geschubst oder auch vom Fahrrad geschlagen wurden. Tagelang. Dies darf bei der Berücksichtigung der Ereignisse nicht unter den Teppich gekehrt werden.

Zum Höhepunkt dieser Auseinandersetzung soll in der Nacht von Freitag und Samstag nun ein „Schwarzer Block“ in unserem Stadtteil gewütet haben. Dies können wir aus eigener Beobachtung nicht bestätigen, die außerhalb der direkten Konfrontation mit der Polizei nun von der Presse beklagten Schäden sind nur zu einem kleinen Teil auf diese Menschen zurückzuführen.

Der weit größere Teil waren erlebnishungrige Jugendliche sowie Voyeure und Partyvolk, denen wir eher auf dem Schlagermove, beim Fußballspiel oder Bushido-Konzert über den Weg laufen würden als auf einer linksradikalen Demo.

Es waren Betrunkene junge Männer, die wir auf dem Baugerüst sahen, die mit Flaschen warfen – hierbei von einem geplanten „Hinterhalt“ und Bedrohung für Leib und Leben der Beamten zu sprechen, ist für uns nicht nachvollziehbar.

Überwiegend diese Leute waren es auch, die – nachdem die Scheiben eingeschlagen waren – in die Geschäfte einstiegen und beladen mit Diebesgut das Weite suchten.

Die besoffen in einem Akt sportlicher Selbstüberschätzung mit nacktem Oberkörper aus 50 Metern Entfernung Flaschen auf Wasserwerfer warfen, die zwischen anderen Menschen herniedergingen, während Herumstehende mit Bier in der Hand sie anfeuerten und Handyvideos machten.

Es war eher die Mischung aus Wut auf die Polizei, Enthemmung durch Alkohol, der Frust über die eigene Existenz und die Gier nach Spektakel – durch alle anwesenden Personengruppen hindurch –, die sich hier Bahn brach. Das war kein linker Protest gegen den G20-Gipfel. Hier von linken AktivistInnen zu sprechen wäre verkürzt und falsch.

Wir haben neben all der Gewalt und Zerstörung gestern viele Situationen gesehen, in denen offenbar gut organisierte, schwarz gekleidete Vermummte teilweise gemeinsam mit Anwohnern eingeschritten sind, um andere davon abzuhalten, kleine, inhabergeführte Läden anzugehen. Die anderen Vermummten die Eisenstangen aus der Hand nahmen, die Nachbarn halfen, ihre Fahrräder in Sicherheit zu bringen und sinnlosen Flaschenbewurf entschieden unterbanden. Die auch ein Feuer löschten, als im verwüsteten und geplünderten „Flying Tiger Copenhagen“ Jugendliche versuchten, mit Leuchtspurmunition einen Brand zu legen, obwohl das Haus bewohnt ist.

Es liegt nicht an uns zu bestimmen, was hier falsch gelaufen ist, welche Aktion zu welcher Reaktion geführt hat. Was wir aber sagen können: Wir leben und arbeiten hier, bekommen seit vielen Wochen mit, wie das „Schaufenster moderner Polizeiarbeit“ ein Klima der Ohnmacht, Angst und daraus resultierender Wut erzeugt.

Dass diese nachvollziehbare Wut sich am Wochenende nun wahllos, blind und stumpf auf diese Art und Weise artikulierte, bedauern wir sehr. Es lässt uns auch heute noch vollkommen erschüttert zurück.

Dennoch sehen wir den Ursprung dieser Wut in der verfehlten Politik des Rot-Grünen Senats, der sich nach Außen im Blitzlichtgewitter der internationalen Presse sonnen möchte, nach Innen aber vollkommen weggetaucht ist und einer hochmilitarisierten Polizei das komplette Management dieses Großereignisses auf allen Ebenen überlassen hat.
Dieser Senat hat der Polizei eine „Carte Blanche“ ausgestellt – aber dass die im Rahmen eines solchen Gipfels mitten in einer Millionenstadt entstehenden Probleme, Fragen und sozialen Implikationen nicht nur mit polizeitaktischen und repressiven Mitteln beantwortet werden können, scheint im besoffenen Taumel der quasi monarchischen Inszenierung von Macht und Glamour vollkommen unter den Tisch gefallen zu sein.
Dass einem dies um die Ohren fliegen muss, wäre mit einem Mindestmaß an politischem Weitblick absehbar gewesen.
Wenn Olaf Scholz jetzt von einer inakzeptablen „Verrohung“, der wir „uns alle entgegenstellen müssen“, spricht, können wir dem nur beizupflichten.

Dass die Verrohung aber auch die Konsequenz einer Gesellschaft ist, in der jeglicher abweichende politische Ausdruck pauschal kriminalisiert und mit Sondergesetzen und militarisierten Einheiten polizeilich bekämpft wird, darf dabei nicht unberücksichtigt bleiben.

Aber bei all der Erschütterung über die Ereignisse vom Wochenende muss auch gesagt werden:

Es sind zwar apokalyptische, dunkle, rußgeschwärzte Bilder aus unserem Viertel, die um die Welt gingen. Von der Realität eines Bürgerkriegs waren wir aber weit entfernt. Anstatt weiter an der Hysterieschraube zu drehen sollte jetzt Besonnenheit und Reflexion Einzug in die Diskussion halten.

Die Straße steht immer noch, ab Montag öffneten die meisten Geschäfte ganz regulär, der Schaden an Personen hält sich in Grenzen. Wir hatten als Anwohner mehr Angst vor den mit Maschinengewehren auf unsere Nachbarn zielenden bewaffneten Spezialeinheiten als vor den alkoholisierten Halbstarken, die sich gestern hier ausgetobt haben.
Die sind dumm, lästig und schlagen hier Scheiben ein, erschießen dich aber im Zweifelsfall nicht.

Der für die Meisten von uns Gewerbetreibende weit größere Schaden entsteht durch die Landflucht unserer Kunden, die keine Lust auf die vielen Eingriffe und Einschränkungen durch den Gipfel hatten – durch die Lieferanten, die uns seit vergangenem Dienstag nicht mehr beliefern konnten, durch das Ausbleiben unserer Gäste. An den damit einhergehenden Umsatzeinbußen werden wir noch sehr lange zu knapsen haben.

Wir leben seit vielen Jahren in friedlicher, oft auch freundschaftlich-solidarischer Nachbarschaft mit allen Formen des Protestes, die hier im Viertel beheimatet sind, wozu für uns selbstverständlich und nicht-verhandelbar auch die Rote Flora gehört.

Daran wird auch dieses Wochenende rein gar nichts ändern.

In dem Wissen, dass dieses überflüssige Spektakel nun vorbei ist, hoffen wir, dass die Polizei ein maßvolles Verhältnis zur Demokratie und den in ihr lebenden Menschen findet, dass wir alle nach Wochen und Monaten der Hysterie und der Einschränkungen zur Ruhe kommen und unseren Alltag mit all den großen und kleinen Widersprüchen wieder gemeinsam angehen können.

Einige Geschäftstreibende aus dem Schanzenviertel

BISTRO CARMAGNOLE
CANTINA POPULAR
DIE DRUCKEREI – SPIELZEUGLADEN SCHANZENVIERTEL
ZARDOZ SCHALLPLATTEN
EIS SCHMIDT
JIM BURRITO’S
TIP TOP KIOSK
JEWELBERRY
SPIELPLATZ BASCHU e.V.
MONO CONCEPT STORE

Andreas Grünwaldt

Bürgermeister Olaf Scholz, der den G20 Gipfel nach Hamburg holte, hat sich gerade (am 14. Juli) in einer Sitzung der Bürgerschaft in einer Erklärung bei allen Hamburgerinnen und Hamburgern entschuldigt. „Das alles tut mir leid“, sagte Scholz und er wisse, dass er „den Hamburgerinnen und Hamburgern eine Menge zugemutet habe“. Er hätte die öffentliche Sicherheit nicht aufrecht erhalten können, fügte Scholz hinzu. „Dafür bitte ich die Hamburger Bürgerinnen und Bürger um Entschuldigung.“

Können wir ihm diese Entschuldigung abnehmen? Ich mache es mal ganz persönlich: Vier Tage konnte mein Verein keine Stadtführungen durchführen. Zwei Tage keine Schiffsvermietungen. Genervte Kunden. Umsatzeinbußen. Dazu kommt ein verstauchter Finger und eine Wunde am Bein, als Polizei-Einsatzleiter auf Veranlassung der Politik Menschen attackieren ließen, obwohl sie nicht mal in der Demo drin standen, um die es in diesem Fall konkret ging. Umgekehrt: Bekannte bei der Polizei mussten 93 Stunden mit wenigen Unterbrechungen am Stück Dienst schieben. Sie waren der Verzweiflung nahe. Entzug von Grundrechten auf der anderen Seite für Zehntausende Demonstranten. Tagelang befand sich die Stadt in einem grundgesetzwidrigen und demokratiefreien Ausnahmezustand. Zwei demolierte Stadtteile. Hunderttausende, die der Stadt tagelang entflohen.

Ich denke, ne Entschuldigung reicht da nicht. Es muss mindestens das Versprechen folgen, dass so lange Scholz weiterhin im Amt ist NIEMALS wieder eine solche oder eine auch nur annähernd vergleichbare Veranstaltung nach Hamburg kommt! Und der Herr Haupteinsatzleiter Dudde und sein Senator sollten auf jeden Fall entlassen werden!

Anmerkung der Redaktion: * = Ja wir benutzen das Wort „Bullen“ gezielt und bewusst. Ein Polizist ist für uns immer dann ein Bulle wenn er gemäß seinem Auftrag die Interessen der Herrschende und ihren Politikern rigoros mit Prügel, durch Einkesseln, durch Erniedrigung oder durch Folter verteidigt. Wir selber haben dieses auch einige Male am eigenen Leib erlebt und sind der Meinung das jeder Polizist selbst Verantwortung trägt solche Verbrechen nicht mit zu begehen und sie auch an die Öffentlichkeit zu bringen. Macht er mit, verdient er nichts anderes als die schmähliche Bezeichnung Bulle.
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  • 30. Juli: G20-Krawalle: Umfassende Analyse wirft neue Fragen auf

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└ Schlagwörter: G-20
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Juli07
on 7. Juli 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Victor Grossman

Big shots in Hamburg

Berlin Bulletin No. 129
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Victor Grossman

Years ago the 35th US president made a speech in Germany, four words of which, in American-accented German, remain famous: “Ich bin ein Berliner!”- “I am a Berliner!” That was John F. Kennedy. Will the 45th president, soon to visit Germany’s second city, emulate him and tweet “I am a Hamburger! Wow!” Whatever he tweets, Donald Trump’s encounter with Vladimir Putin on Friday, their first ever, can have immense importance for the world, no matter what it thinks of either of them.

The giant port, known for its gales and floods, is already facing storms which have little to do with North Sea winds or waves. All kinds of important people are gathering there this week for the G-20 meeting of heads of state, and although it has no statute or mandate from any organization but itself, a lot of waves may be created.  

Its hostess, Angela Merkel, has been in Berlin until now, welcoming the Chinese president and two youthful giant pandas, to be lent to the Berlin Zoo (for $1 million a year). She hopes they may help her and her Christian Democratic party win the elections in September. The pandas can’t vote, but maybe their charm will rub off on the party, overcoming the not so charming vote of nearly all Christian delegates against same-gender marriage, while all other parties voted successfully “Ja” – also for the right of adoption. foremost

When Merkel arrives in her home town – she was born there in 1954, a genuine Hamburger – she will find a dish of mixed pickles far less charming than bamboo-chewing Meng Meng and Jiao Qing. It will mean a “bon jour” to the worrisome new French president, Emmanuel Macron, with his big majority in the Assemblée nationale, who seems to be copying Napoleon or Louis XVI. We may recall their fates! And maybe a sarcastic “how do you do? To a worried Theresa May, who forfeited her majority in Parliament and hopes no one recalls the ill-fated Mary Queen of Scots.

Also present will be Prime Minister Shinzo Abe of Japan, whose party was swamped in a Tokyo state election; his corruption record is winning him the nickname “Dis-Honest Abe”. Erdogan of Turkey will be there too; his recent referendum victory was a sure thing after he threw thousands of people – the kind who might vote mistakenly – judges, generals, policemen, journalists and writers – out of their jobs and often into prison. Other charming guests will include Michel Temer, king of corruption in Brazil, Enrique Peña Nieto from Mexico, a rival in that race, and the equally gifted Jacob Zuma.

King Salman of Saudi Arabia decided against appearing in person, perhaps due to recent British details for a tale almost rivaling the Arabian Nights; how for decades his super-rich kingdom was the major purveyor of the most vicious distortions of Islam, whose spread of hatred is a major factor in terrorism. It has also been a top customer for British, American, German, French and other bombers, tanks or other weapons, to be used most tellingly against the children of Yemen. His presence in Hamburg might embarrass almost everyone, so it is better if he keeps to his home palaces with his entourage and harem.

Two far more numerous groups will be in Hamburg; many are already there: those coming to protest the gathering and those to protect it.

The protesters are engaged in a whole week of activities; an evening dance event, a regatta of canoes, rowboats, kayaks and rafts to temporarily block off the harbor, a series of rallies, dozens of meetings and symposia, a march of symbolically gray-clad figures, and a giant protest on Saturday, with a hoped-for attendance of somewhere near 100,000. 

A broad spectrum of organizations has been planning counterdemonstrations to G-20 since it was first announced. Big protest groups like attac, campact and Blockupy are backing it, also the strong local LINKE party, the northern region of the German Labor Federation, some churches, agricultural groups opposed to gene manipulation and monopoly seed control, ecology groups like Greenpeace and various opponents of globalization and the deportation of refugees. Also present will be the so-called “autonomous” group, an estimated 5000 from all over Europe, noted for masked conflicts with the police, for shattered windows, overturned and burned-out squad cars, luxury vehicles and dumpsters, just the “left-wing terrorist” stuff the mass media love to report. They plan to defy police “red lines” around “no go zones” but want no violence, they say, “unless the cops start it”. They will be featured at one event on the evening before the official Saturday meetings, titled “Welcome to Hell!” Their announced intention is to entirely disrupt the whole G-20 event, a meeting of the top exploiters of the world, to be opposed tooth and nail, dumpster for dumpster.

The city and government officials are officially committed to permitting organized peaceful dissent, and the Hamburg government is run by a coalition of Social Democrats and Greens. Even the courts, after many to’s and fro’s, OK’d the presence of the demonstrators. But black blocs are black blocs – and cops are cops, nearly 10,000 from Hamburg, nearly 20,000 from other states. There has already been trouble. First, a group pf Berlin cops, preparing for their protective actions, held a fine orgy in their temporary HQ, with enough public intoxication, fornication, urination and a naked dance (with her side weapon as ornament) to get them sent home in disgrace. 

Perhaps to compensate for such human failings, three police units invaded the tent sleeping quarters of one protest group, waking them up after midnight and confiscating their tents – despite court orders. Yes it may turn out to be a hot weekend!

But one basic question looms behind all of it; the meeting between Trump and Putin, matter fraught with confusion, distortion and deception. I fear my findings in the matter may anger some readers, but here they are. In an attempt to explain away the shady methods used to beat Bernie Sanders for the nomination and the following misguided election campaign, aimed more at rich money-givers than the urgent, vital needs of working people, Hillary Clinton and most of her party’s leaders cooked up a fragile scenario blaming Putin and Russia. No matter what may be uncovered (and I have yet to see a single bit of convincing evidence), she and her backers bear the blame for the November defeat.  

But that is water over the dam. What is still relevant; this flimsy structure is being used to create an alarmingly belligerent atmosphere, part of the long effort of a small, powerful group in Washington and environs to break any resistance to their will to expansion. As General Wesley Clarke described it, the effort has gone ahead, country by country, most recently in North Africa and the Near East. Yet Russia, since Yeltsin dropped out, is a main obstacle. Over the years it has been possible to surround European Russia with an iron ring, whose military installation and missile bases extend from Norway and the Baltic countries down to Georgia and Azerbaijan, including Russian exits to world waterways in the Baltic and Black Sea. The undisguised attempt to close this ring completely, blocking off the Black Sea and moving even closer to Moscow, was quite openly pursued by people like Victoria Nuland, Deputy Secretary of State, and was only barely stopped, in desperation against total, hostile encirclement, by Putin in Crimea and the eastern Ukraine. The current policy is to suffocate Russia economically, blocking its vital oil and gas export routes to western Europe and ruining the economy with sanctions. A few candid politicos have tattled their end goal; regime change in Moscow, perhaps with a Maidan Square episode in Red Square.

These matters are of vital importance this weekend. With NATO troops in full battle array less than 150 kilometers from Kaliningrad and St. Petersburg, with US forces shooting down Russian-allied aircraft in Syria, with NATO ships and planes maneuvering in hailing distance in the Baltic and the Black Sea, not to mention Ukraine – the dangers recall Europe in 1939. It seemed at first that Trump, loony as he seemed, was at least ready to negotiate with Putin about peace. These hopes have dimmed, partly because he felt he must prove his distance from Putin, partly because of the pressure from decoration-hungry generals and sales-hungry armaments giants. He has already launched a frightening bombing raid in Syria, dropped a gigantic bomb in Afghanistan, increased frightening threats to North Korea (for doing, after all, nothing worse than the military testing by ten other atomic-armed countries). It seems clear that Trump knows little more of the outside world than hotels and other business deals. Both he and his backers are dangerous. Hamburg offers a thin chance that Putin and Trump can somehow take a few steps away from the precipice.

Can we afford to abandon such hopes – and such pressures? Some of the protesters, maybe taking cues from some op-ed writers at the Washington Post or whoever their backers, seem to be trying to turn protest against many bad things – climate destruction, globalization, oppression, exploitation – into a jolly but mindless attack on Trump, Putin, Erdogan, and Merkel, without a word of analysis.

We need not love Putin any more than Trump, Erdogan or Merkel, we can hate them all as capitalist villains, but we must look at the facts: 761 US military bases spotting the earth like a bad case of measles, with provisional bases bringing it close to 1000, and Russia, except for a few remnants in one-time USSR republics, has two, in Syria, its only bases in the Mediterranean (those of NATO are in Greece, Turkey, Italy, Spain, France, Morocco and the adjoining Red Sea. The USA spends yearly over $680 billion on its military, NATO an additional $273 billion – and Trump insists both raise this sharply. Russia spends $93.7 billion. Russia has one aircraft carrier, the USA has ten. A look at the map clinches the matter; who endangers who here? If we count aggressive words as well – US Senators talking of the Russian “foe”, words Putin never uses, it seems difficult to explain how the threats can be called equal.

The meeting in Hamburg, whatever else is achieved or obstructed, should be used to pressure Trump and the NATO countries to negotiate with Russia and join in safeguarding a peaceful world. There is then more than enough repression and deforestation, and a dozen other things, which must be fought against. But first of all, I am convinced, against confrontation, which can all too easily mean atomic war!

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More by Victor Grossman: Berlin Bulletin No. 128, No. 127, No. 126, No. 125, No. 124, No. 123, No. 122, No. 121 (deutsch), No. 121, No. 120, No. 119, No. 118, No. 117, No. 116, No. 115, No. 114, No. 113, No. 112, No. 111, No. 110, No. 109, No. 108, No. 107, No. 106, No. 105, No. 104, No. 103, No. 102, No. 101.
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└ Schlagwörter: G-20, Imperialismus
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Juli06
on 6. Juli 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Chris Trubartic

Die Moritat von Frau von Strolch

Lieder gegen Menschenverachtung
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Chris Trubartic

Mit meinem neuen Song „ Die Moritat von Frau von Strolch“ stelle ich in meiner Reihe „Lieder gegen Menschenverachtung“ mein siebentes Stück vor, in dem ich erneut den abschreckenden, rechtsradikalen, menschenverachtenden und unsäglichen Politikstil der AfD angreife. Ich verweise in meinem Kommentar unter dem Lied augenzwinkernd darauf hin, dass Ähnlichkeiten zu Personen rein zufällig seien, doch wer lesen und hören kann und sich ein bisschen auskennt, weiß natürlich sofort genau, wer und was gemeint ist.

Das Lied ist erneut gecovert, jeder kennt es. Niemand, der nicht schon mal Mackie Messer von Bert Brecht und Kurt Weill gehört hat. Ein Weltklassiker und Evergreen aus der Dreigroschenoper von 1928. So oft übernommen oder gecovert, dass niemand es mehr nachvollziehen kann.

Neu ist die Machart, mit denen ich das Lied visuell umsetze. Viele junge Leute haben mit Spaß und Eifer einfache Karikaturen gemalt und thematisch angepasst. Jede Zeile wurde, manchmal auch sehr kritisch bewertet und diskutiert. Einen ganzen Tag lang haben sie daran gearbeitet.

So entstand dieses Low-low-low-Budget-Video, das aus der Musik ein recht gelungenes und ein zeitgemäßes Gesamtwerk herstellt, das sich anzuschauen lohnt. Bert Brecht und Kurt Weill hätten sicher ihre Freude daran, Höcke, Gauland, von Storch und Petry wird es sicher piesacken, wenn an ihre Ohren kommt.

Mich findet Ihr auf YouTube und Facebook. Ich freue mich natürlich über Eure likes und Abos, vor allem aber über Eure Kommentare unter meinen Liedern bei Youtube. ADie vorhandenen sind lesenswert, weil sich dort allerlei „Besorgte“ tummeln und ihre fragwürdigen, mitunter auch schlimmen und beleidigenden Anmerkungen beitragen. Insbesondere bei meinen Liedern „Für AfD-Wähler und Pegida-Gänger: Keine Ahnung?“ und „Gegen Pegida“

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Trubartic - - Die Moritat von Frau von Strolch

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Die Moritat von Frau von Strolch (Melodie Macky Messer)

Und der Haifisch, der hat Zähne und die trägt er im Gesicht
Frau von Strolch hat viele Messer, doch die Messer sieht man nicht
Finger hat sie, anstatt Flossen, rot wenn sie das Blut vergießt
Frau’n und Kinder, an den Grenzen, auf die sie im Geiste schießt

Weit im Süden, an der Küste, liegt ein totes Kind am Strand
für Frau von Strolch sind das Diebe und Verbrecher, allesamt
Ali Akbar ward gefunden, voll mit Wasser, seine Brust
Frau von Strolch schärft ihre Messer, für sie ist das kein Verlust

Und das große Feuer in Sachsen, sieben Moslems und ein Greis
in der Menge Strolches Messer, das gern grölt und gar nichts weiß
und ein Schwuler namens Meier, für den mag sie Freiheit nicht
Frau von Strolch mag Richter Freisler, neu will sie den im Gericht

Frau von Strolch ist voller Messer, blitzen braun aus ihrem Hirn
und sie schneidet immer besser, Angst und Not für sie Gewinn
Blaues Blut und Kronjuwelen, lange Messer und ein Reich
Macky Messer kann das geben, doch wie hoch wird sein der Preis

Heim ins Reich will sie erleben, Macky welches ist dein Preis
Und die einen sind im Dunklen und die andren sind im Licht
Frau von Strolch bräunt sich am Finstren, deren Schatten siehst du nicht
Frau von Strolch zieht Dich ins Zwielicht, Göbbels Fratze das Gesicht
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Nachspielen/-singen: Hier findest Du die Gitarrengriffe als PDF

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Die Redaktion über den Autor: Trubartic ist sein Küstlername. Das hat viele Gründe. Der eine ist natürlich die Seelenverwandtschaft zu dem weltbekannten Barden und Freund von Asterix und Obelix. Und da ihn seine große Familie hin und wieder gern fesseln und knebeln will, wenn er unablässig seine Verse probiert, hat sich der Name u. a. daraus entwickelt. Ein anderer Grund ist, dass es heutzutage sehr schwierig ist, kritische Texte unter seinem Klarnamen zu veröffentlichen, insbesondere wenn es um die gewaltbereite, rechte Szene in Deutschland und auch anderswo geht.
Im normalen Leben ist Trubartic, Bj. 1956, seit ca. 20 Jahren Sozialarbeiter in der Jugendhilfe. Vorher hat er in vielen Bereichen gearbeitet und studiert, war ein versagender Hauptschüler mit schlechtem Abschlusszeugnis, Hilfsarbeiter im Sägewerk, Atomkraftwerk und auf dem Bau. Dann lernte er Zimmerer, war Kranken-, Taxi- und LKW Fahrer, über den zweiten Bildungsweg studierte Sozialwissenschaften, war in den 90gern Lehrer für Pflegebereiche in den „neuen Ländern“, Berlin und Norddeutschland. Er war in vielen Ländern dieser Welt und spricht rudimentär ein paar Sprachen und kennt viele Menschen in und aus unterschiedlichen Ländern und Kontinenten, empfindet sich in erster Linie als Terraner, in zweiter als Europäer. Zur Musik kommt Trubartic auf Umwegen, erst seit 5 Jahren probiert er sich an der Gitarre. Texten tut er schon immer, ist auch in seinen zwanzigern mit Gedichten und 2 Gitarristen aufgetreten. Seit April 2016 veröffentlicht er seine Lieder gegen Menschenverachtung bei YouTube, die er gemeinsam mit einem professionellen Musiker produziert.
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Weitete Artikel von Chris Trubartic: 2. Juni 2017

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└ Schlagwörter: Lyrik
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Juli05
on 5. Juli 2017
Veröffentlicht in: Susanne Fiebig

Susanne Fiebig

Frau Merkel bekommt Besuch

Meine Gedanken zum „G 20 Gipfel“
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Susanne Fiebig

„Ich kann mit vielem umgehen, hab kein Problem damit Fehler zuzugeben oder einsichtig meine Meinung zu überdenken. Aber womit ich gar nicht umgehen kann ist wenn man mich ungerecht behandelt!“

Dieser Text ist für all jene, die Menschen wie mich als dumm und radikal verurteilen.

1. Frage:
Warum gibt es überhaupt Kritik an G20? Warum gehen einige Menschen auf die Straße, anstatt die Politiker mal in Ruhe machen zu lassen?
Nun, die grundlegende Kritik an der „Gruppe der 20“ entzündet sich daran, dass sie als Entscheider über die Weltpolitik auftritt, obwohl ihr die Legitimation dazu fehlt. Denn die G20 steht außerhalb der multilateralen Ordnung, insbesondere außerhalb der Vereinten Nationen. Bei global wichtigen Entscheidungen sollten aber die Interessen aller 194 Länder der Welt berücksichtigt werden, nicht nur die der 20 reichsten Staaten!

Ich bin in einem der 20 reichsten Länder geboren. Muss ich deshalb die Augen verschließen und still sein, wenn über Finanzen und Wirtschaft der anderen 174 Länder entschieden wird? – Nein das muss ich nicht!
Deshalb organisieren Teile der Zivilgesellschaft das Treffen „Gipfel für globale Solidarität“, auf dem alternative Positionen zur G20 unter breiter Beteiligung diskutiert werden sollen. Andere wiederum versuchen, die politische Arbeit der G20 durch einen kritischen Dialog zu begleiten und zu beeinflussen. Sie haben sich zur Civil20 (C20) zusammengeschlossen und hoffen, in Hamburg Gehör zu finden. Die verschiedenen Haltungen eint das gemeinsame Ziel, die wachtumsorientierten Weltwirtschaftsstrategien in Richtung einer sozial-ökologischen Transformation zu verändern. Doch die G20 verfolgt bisher andere Ziele, wie ein Blick auf die Geschichte zeigt.
Muss ich es akzeptieren und schweigen, wenn viele der G20-Länder systematisch die Meinungs- und Versammlungsfreiheit unterdrücken? Dazu gehören vor allem China, Saudi-Arabien, Russland und die Türkei. Aber selbst in „etablierten Demokratien“ schrumpft der Raum für Kritik enorm.
Wir leben angeblich in einem Land mit Demokratie und Meinungsfreiheit. G20 bedeutet auch, für diese Grundsätze zu kämpfen!

2. Frage:
Warum haben Frau Merkel und Herr Scholz beschlossen den G20 in einer Großstadt wie Hamburg abzuhalten?
Wenn wir auf die vergangenen Gipfel, in fast ähnlichen demokratisch geführten Gesellschaften/Länder, zurück schauen, dann gibt es auf meine Frage nur eine Antwort! Man will uns die Grenzen der Demokratie und Meinungsfreiheit aufzeigen. Bevor wir zu stark werden, zu viel Kritik an der Regierung ausüben können. Solidarität und Mitgefühl mit schwächeren Menschen ist nicht gut für’s Geschäft. Unsere Ressourcen sind auf gebraucht, also dürfen Länder, die noch genug haben nicht zu mächtig und stark werden. Das erschwert die Ausbeutung enorm.
Schauen wir einmal zurück zu den vergangenen Gipfeln:

Protest gegen das Verbot von Protest-Camps in Hamburg

Der G8-Gipfel in der italienischen Stadt Genua zum Beispiel wurde von schweren Auseinandersetzungen zwischen der italienischen Polizei und Globalisierungskritiker/-innen, bei denen ein Mann mit dem Namen Carlo Giuliani von einem Polizisten erschossen wurde und hunderte Personen verletzt wurden, überschattet. Besondere Aufmerksamkeit erregte der Einsatz von Folter und Misshandlungen seitens der italienischen Sicherheitskräfte. Die juristische Aufarbeitung dauert bis heute an. Und schon beim G8-Gipfel in Évian-les-Bains 2003, wurden zur Absicherung des Gipfels 5.000 Soldaten in der Schweiz eingesetzt. Dazu 20.000 Sicherheitskräfte in Frankreich und nochmal 10.000 in der Schweiz. Auch 1.050 deutsche Beamte waren in der Schweiz im Einsatz. Während des Gipfels kam es zu Protesten in Genf, Lausanne und im französischen Annemasse mit Tausenden von Teilnehmern. Dabei kam es in allen drei Städten zu sogenannten Ausschreitungen. Wo Menschenrechte nicht existieren, ist es dagegen ruhig. Wie bei dem G8-Gipfel 2006 nahe der russischen Stadt Sankt Petersburg. Dieses Gipfeltreffen fand fast ohne nennenswerte Protestaktionen statt. Denn der Gegengipfel von Globalisierungskritikern wurde in einem abgelegenen Stadion von einem Ring von Sicherheitskräften isoliert. Und schon im Vorfeld hatten Aktivisten Besuch von der Polizei erhalten, Hunderte von ihnen wurden vorsorglich in Gewahrsam genommen. Ist das die Lösung? Alle weg sperren, die nicht schweigen und zu viel denken? Doch aller spätestens seit 2007 müsste doch klar sein, dass große Teile der Bevölkerung nicht mit dem einverstanden sind was da passiert. Weder mit den Kosten und dem Luxus der Teilnehmer, noch mit dem was auf dem Themenplan der Gipfel steht. Am Tag des G8 Gipfelbeginns in Heiligendamm 2007 gelang es mehreren tausend Demonstranten, trotz des Demonstrationsverbots, bis in die Nähe des Absperrzauns zu gelangen und sämtliche Zufahrtswege zu blockieren. Eine noch nie dagewesene Anzahl von Zusammenschlüssen und Bündnisse beteiligten sich an Protestaktionen. Ich schreibe jetzt nur mal die auf, deren Namen jeder kennen sollte. Attac, Misereor, Brot für die Welt, Evangelischer Entwicklungsdienst, IG Metall, INKOTA-netzwerk, ver.di, terre des hommes, Oxfam, Caritas Internationalis, das Bischöfliche Hilfswerk Misereor. Also nix mit autonome und linksradikale Demonstranten!

Auch faschistische Diktatoren werden auf dem G20 reden dürfen.

Damals wurden zur Unterstützung des massiven Polizeieinsatzes im Rahmen der Amtshilfe die Bundeswehr zur Überwachung des Luftraumes und weitläufigen Absicherung des Seegebietes rings um das Tagungshotel angefordert. Außerdem leistete die Bundeswehr logistische und sanitätsdienstliche Hilfe. Da die Bundeswehr aber auch zur Überwachung der Demonstranten eingesetzt wurde, kam es zur Kontroverse um die Rechtmäßigkeit dieses Einsatzes. Ähnlich wie bei den Einsatz der Polizei vorgestern in Hamburg. Nach Dokumenten, die von Edward Snowden an die britische Zeitung The Guardian weitergegeben wurden, hat der britische Nachrichten- und Sicherheitsdienst beim G20-Treffen 2009 in London systematisch Politiker anderer Staaten ausspioniert und abgehört und plant dies für zukünftige G20- und G7-Treffen. So wurden unter anderem Mobilfunkverbindungen, E-Mails und Computer ausspioniert, mittels Keyloggern Daten teilweise auch nach dem G20-Gipfel noch weiter gewonnen und an britische Politiker weitergegeben. Die Teilnehmer wurden zu diesem Zweck unter anderem in kostenlose Internetcafés gelockt. Und auch 2010, während des Gipfels in Toronto, kam es zu Demonstrationen, an deren Rande es auch zu Ausschreitungen kam. Die Polizei ging hart gegen die Demonstranten vor und verhaftete 1105 Menschen, die überwiegend nichts mit den Ausschreitungen zu tun hatten! Es gab die größte Massenverhaftung in der kanadischen Geschichte.

Also Frau Merkel, warum ein G20 mitten in Hamburg? Warum Millionen Euro verschwenden?
Die G20-Staaten machen zwei Drittel der Weltbevölkerung aus und erwirtschaften 90 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes. Obendrein, auch wenn die G20-Verhandlungen auf der höchsten politischen Ebene stattfinden, sind die Beschlüsse der Staaten rechtlich nicht bindend! Also worum geht es wirklich? Wozu das ganze Tam Tam, wenn am Ende nichts bei raus kommt, was auch nur annähernd mit dem konform ist, was die Menschen fordern? Oder geht es darum, all jene die mehr wollen, als das es 20 Ländern gut geht, für kriminell zu erklären? Ihren Mut und ihre Hoffnung zu ersticken und sie zum Schweigen zu bringen?

Ich wünsche Hamburg viel Kraft. Ich hoffe, das weder Zivilisten noch Polizisten zu Schaden kommen. Aber ich wünsche mir auch das Hamburg eine noch nie dagewesene Welle erfasst….
Eure linksradikale, ständig übers Ziel hinaus schießende, naive und was weiß ich noch, Susi …
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Über die Autorin: Susanne Fiebig geboren 1980, wohnt in Hamburg, hat drei Kinder und arbeitet für ein Catering Untern-ehmen. Seit 2014 kocht sie zu Hause ehrenamtlich für Obdachlose und setzt sich auf vielerlei Weise für die Ärmsten der Ärmsten ein. Ihre regelmäßigen Veröffentlichungen in der Onlinezeitung American Rebel zeugen von tiefer solidarischer Anteilnahme und Wissen. Sie ist Mitglied der Partei »Diel Linke«.

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└ Schlagwörter: Benachteiligung, G-20
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Juli05
on 5. Juli 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Werner Hüper

Frieden schaffen mit noch mehr Waffen?

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Werner Hüper

Wenn die Politik erzählt,
wir brauchen immer noch mehr Waffen,
nur damit kann man Frieden schaffen,
wurde sicher falsch gewählt.
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Die Weltgeschichte zeigt uns gut,
die Waffen werden eingesetzt
und oft das Völkerrecht verletzt.
Das zu verhindern braucht es Mut.
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Doch „Flinten-Uschi“ hat den nicht.
Der Industrie geht sie zur Hand,
sie rüstet weiter auf das Land
und führt die Wähler hinters Licht.
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Wer sagt denn, dass wir besser leben
mit noch mehr Panzern und Gewehren?
Ziehen wir denn keine Lehren?
Das ist kein friedliches Bestreben!
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Mehr: www.wernerhueper.de

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└ Schlagwörter: Allgemein
 Comment 
Juli04
on 4. Juli 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Fiete Jensen

Altersversorgung gesichert

Landtag von Schleswig-Holstein beschließt höhere Altersversorgung für Abgeordnete
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Autor Fiete Jensen

Fiete Jensen

Die Abgeordneten des Landtages in Schleswig-Holstein haben sich kurz vor der fünfwöchigen Sommerpause noch eine kräftige Diätenerhöhung gegönnt. Die sogenannte Grundentschädigung (Diäten) steigt turnusmäßig von 8035 auf 8219,98 Euro.

Zusätzlich sollen alle Abgeordneten künftig 329 Euro monatlich mehr für ihre private Altersvorsorge erhalten. Seit 2007 müssen Abgeordneten selbst für ihre Rente sorgen und bekamen dafür zusätzlich zur Grundentschädigung bislang 1500 Euro im Monat. Dieser Betrag soll künftig analog zur Entschädigung ansteigen. Kostenpunkt laut Fraktionen: 290.000 Euro im Jahr.

Für Wahlkreismitarbeiter können Abgeordnete nun statt 1028 Euro nunmehr 3100 Euro ausgeben. Diese Maßnahme kostet jährlich insgesamt 2,6 Millionen Euro mehr.

Geplant sind auch neue Regeln für die Erstattung von Fahrtkosten. Demnach können Abgeordnete künftig auch Fahrten in andere Wahlkreis absetzen. Geht es nach dem Willen der fünf Fraktionen, erhalten künftig auch die Fraktionen selbst mehr Geld. Darüber muss nur noch der Finanzausschuss entscheiden. Das hieße das statt bislang knapp 5,3 Millionen Euro, hier künftig gut sechs Millionen gebraucht werden.

Was ist nun der Unterschied im Leben von unserer Redaktionsmitarbeiterin Ina Möller und Daniel Günther, seines Zeichens Ministerpräsident von Schleswig-Holstein?
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Ina Möller
Sozialhilfeempfängerin in Schleswig-Holstein
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Daniel Günther
Ministerpräsident von Schleswig-Holstein
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Ina bekommt, weil sie chronisch krank ist, jeden Monat 409,00 Euro zum leben. Zuzüglich 50,- für ihr WG-Zimmer. Daniel erhält jeden Monat 8219,98 Euro zum leben. Zuzüglich 1829,00 Euro für die Altersversorgung und erhält die Kosten für jede Fahrt, nebst Unterkünfte und Mahlzeiten.
Ina ist Sozial und Politisch sehr engagiert und investiert hier täglich mindestens 5 Stunden ihrer Zeit, ohne finanziellen Ausgleich. Daniel hat neben seinem Beruf auch noch viel zu tun. Er ist Berater, hält Vorträge und besetzt Aufsichtsratsposten. Hier für erhält er Aufwandsentschädigungen und/oder Provisionen.
Ina muss von den Bezügen die sie erhält ihre Existenz sichern. Sie kann nicht mitbestimmen von wie viel sie leben muss, oder kann. Auf die Höhe der Bezüge von Daniels hat sie keinerlei Einfluss. Der Daniel stimmt selber über die Höhe seiner Bezüge ab. Er nimmt auch Einfluss darauf von was Ina und Millionen anderer Menschen leben muss.
Ina wurde vom Sozialamt in Altenholz die Grundsicherung entzogen, weil sie angeblich gewinnbringend ihr alte Kleidung  bei eBay verkauft hat.  Das es sich hierbei Rechtlich um eine Vermögensumwandlung handelt wird erst mal Ignoriert. Daniel kann verkaufen was er will, er muss es aber nicht. Denn seine Bezüge nötigen ihn nicht langsam seinen aufgebauten Hausstand zu verkaufen. Es wird ihm auch nicht bei einer legitimen Vermögensumwandlung erste mal die Lebensgrundlage entzogen.
Ina ist seit langem sehr krank und möchte aus diesem Grund zu einer Kur. Dieses wird aber durch die Versicherung durch Verschleppung verhindert. In dem die Kosten gegen den Nutzen aufgerechnet wird. Daniel hat, wenn er krank wird, im Krankenhaus ein Einzelzimmer mit allem Drum und Dran und wird vom Chefarzt behandelt. Hier steht der kranke Menschen im Vordergrund, weil er es sich Leisten kann.

Ina steht kein Urlaub zu und sie könnte sich diesen von ihren Bezügen auch nicht leisten.

Der Daniel fährt jedes Jahr in den Urlaub auf die Mulukken und im Winter noch einmal nach St. Moritz.
Ina muss ihre Lebensmittel bei Discounter wie Aldi einkaufen. Denn ihr stehen nur 4,84 Euro pro Tag für Lebensmittel zur Verfügung. Mal ein Extra ist da nicht drin. Jeden Tag isst Daniel im VIP Bereich des »Asperge«, der Landeskantine in Kiel. Das kostet ihm gar nichts. Seine Familie zieht es vor die Lebensmittel bei Feinkost Freund zu bestellt und sie liefern zu lassen.
Ina wohnt in einem kleinen Zimmer in einer WG. Für ein Auto hat sie schlicht nicht das Geld und für die öffentlichen Verkehrsmittel stehen ihr im Monat nur 25,77 Euro zur Verfügung. Daniel wohnt mit seiner Frau und seiner Tochter in einem schmucken Wohnpark am Eckernförder Strand. dort holt ihn sein Fahrer jeden Tag ab und fährt ihn auch wieder nach Hause.
Ina wird mit Grundsicherung in Rente gehen, selbst wenn sie morgen eine Erwerbstätigkeit finden sollte bei der sie  den Mindestlohn erhält. Sie wird im Alter wieder von 4,85 Euro am Tag leben müssen, so wie heute. Daniel standen bis her 1500 Euro zur Verfügung für die Altersversorgung. Dieser Betrag steigt analog zu den Bezügen. Er wird auch nicht im Alter am eigen Leib erfahren was es heißt mit 4,85 Euro am Tag leben zu müssen.

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Rechtfertigungen auf Seiten der Politik

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Hans-Jörn Arp. rechtfertigte die Diätenerhöhung mit einer sozialen Fürsorgepflicht, insbesondere für die jüngeren Abgeordneten. Seine SPD-Kollegin Birgit Herdejürgen sagte das die Änderungen angemessen seien und gut begründet. Und FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki legitimierte das ganze damit das die Einstiegsgehalt bei Anwälten meist höher als die Abgeordnetenentschädigung des nördlichsten Bundeslandes sei.

Fazit

Bei so viel Überheblichkeit fragt man sich doch wo da die Fürsorgepflicht für die Menschen, wie zum Beispiel unsere Mitstreiterin Ina bleibt. Was ist mit der Fürsorgepflicht in Schleswig-Holstein für ca. 175.000 Erwerbslose so wie Ina. Für über 27.000 Aufstocker, also Menschen die trotz Erwerbstätigkeit abhängig von ALG II sind. Für jeden zweite Erwerbstätigen in Schleswig-Holstein der nur eine geringfügige Beschäftigung hat (Minijob/450€ Job). 75 Abgeordneten die die Kassen von Schleswig-Holstein als Selbstbedienungsladen sehen und keine Rücksicht nehmen. Das ist nur für einen Fürsorglich und zwar für 75 Abgeordnete in Schleswig-Holstein.

Der Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler, Rainer Kersten, nannte das Vorhaben ein „falsches Signal“, die Abgeordneten verfügten bereits „über eine üppige Altersversorgung“.
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Über den Autor: Fiete Jensen, Tischler, Kommunist, Mitglied in der Roten Garde und der KPD/ML (KPD), Jugendvertreter, Betriebsrat, Werftarbeiter, Berufs-Verbotener, Zwangsselbständiger, leitender Mitarbeiter in der linken außerschulische Jugendbildung, Redakteur und Webdesigner ist heute im Vorruhestand und fordert Andere mit seinen Texten und Aktionen immer wieder aus der Reserve.
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└ Schlagwörter: Hartz IV
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Juli02
on 2. Juli 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Fiete Jensen

Ramelow das Maß ist voll!

Bodo Ramelow (PdL) vergleicht Flüchtlingsaktivisten/-innen mit Nazis
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Fiete Jensen

Schutzsuchende haben in Thüringen den „linken“ Ministerpräsidenten Bodo Ramelow mit ihrer Forderung nach einem absoluten Abschiebestopp konfrontiert. Im Anschluss hat er die Aktivisten/-innen mit Nazis verglichen.

Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen und immer noch für die sozialdemokratische (Partei Die Linke“ (PdL) unterwegs.  Seine Regierung in Thüringen bricht mit den grundlegendsten Regeln einer linken Partei. Wie in anderen Bundesländern, wo die sozialdemokratische PdL nur als Juniorpartner zusammen mit der SPD regiert, gibt es auch Thüringen weiterhin Zwangsräumungen und Abschiebungen der ärmsten der Armen in ihr Heimatland.

Tschüß Ramelow, wir weinen dir keine Träne nach!

Aber auch im Bundesrat macht dieser Blender und schlechte Schauspieler keine gute Figur. So hat er kürzlich für die Privatisierungen der Autobahnen abgestimmt und musste dafür viel negative Kritik seines Wahlvolkes und auch seiner Partei einstecken.

Er selbst begründet dies mit Sachzwängen. Für diesen „Realismus“ wird er besonders vom bürgerlichen Establishment gelobt. An der linken Parteibasis und unter Aktivisten/-innen sozialer Bewegungen hagelt Kritik. Deshalb gibt er sich viel Mühe, sein Vorgehen in den sozialen Netzwerken zu rechtfertigen. Dabei kommt es immer wieder zu besonders unglaubwürdigen Stilblüten.
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Nazis und Flüchtlingsaktivisten/-innen in einen Topf geworfen

Nachdem protestierende Schutzsuchende Ramelow direkt persönlich mit seiner menschenfeindlichen Abschiebepolitik konfrontierten hatten,  ihre Aktion filmten und in Internet stellten wollten, nutze Ramelow ein besonders perfides Ablenkungsmanöver.

Um vom eigentlich Skandal, den Abschiebungen unter einer „linken“ Regierung, abzulenken, verglich er die Flüchtlinge mit Nazis. Der Grund: Beide hätten ihn mit „Volksverräter“ betitelt, das sei auch nicht links…

Schauen wir uns das besagte Video an:

Doch ist links, wer abschieben lässt?
Ist links wer arme Menschen, die sich ihre Miete nicht leisten können mit der Polizei aus ihren Häusern werfen lässt?
Ist links wer Demonstranten/-innen von der Polizei in direkt Pfefferspray ins Auge spritzen lässt?
Was soll daran bitte links sein?

Es wird Zeit das Ramelow seinen Hut nimmt und das Weite sucht. Soll er sich bei der CDU oder der SPD einnisten, dann würde sich niemand über seine Taten wundern.

Die Duldung eines Typen wie Ramelow zeigt aber auch wie heruntergekommen und verlogen die sozialdemokratische PdL inzwischen ist. Mann kann nur hoffen das das Parteivolk aufwacht und mit eisernem Besen aufräumt!
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Über den Autor: Fiete Jensen, Tischler, Kommunist, Mitglied in der Roten Garde und der KPD/ML (KPD), Jugendvertreter, Betriebsrat, Werftarbeiter, Berufs-Verbotener, Zwangsselbständiger, leitender Mitarbeiter in der linken außerschulische Jugendbildung, Redakteur und Webdesigner ist heute im Vorruhestand und fordert Andere mit seinen Texten und Aktionen immer wieder aus der Reserve.

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└ Schlagwörter: Allgemein
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Juli01
on 1. Juli 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Fiete Jensen

Neue U-Boote für Israel

Die Dolphin-Klase ist atomwaffenfähig


Fiete Jensen

ThyssenKrupp baut weitere U-Boote für die aggressive israelische Marine. Die Schiffe der Dolphin-Klasse können nuklear bewaffnet werden. Berlin unterstützt den Deal mit einem Millionenzuschuss.

Der Bundessicherheitsrat hat die Ausfuhr von drei U-Booten nach Israel genehmigt, die mit Atomwaffen bestückt werden können. Nach Informationen des „Spiegels“ hat das geheim tagende Gremium den Waffenexport bei seiner letzten Sitzung in dieser Legislaturperiode gestattet. Dabei handelt es sich wieder um Schiffe der Dolphin-Klasse, die ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel bauen will.

Der Kaufpreis der Boote der Dolphin-Klasse wurde vom Wirtschaftsministeriums in der Vergangenheit mit je rund 600 Millionen Euro beziffert.
(Foto: dpa)

Wie bereits bei vergangenen U-Boot-Lieferungen unterstützt die Bundesregierung den israelischen Staat mit einem Zuschuss. Ein Drittel der Kosten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro will Berlin tragen. Israel besitzt bereits fünf U-Boote der Dolphin-Klasse, ein Sechstes ist im Bau.

Überschattet wird das Geschäft von Korruptionsvorwürfen: Der Anwalt des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ist gleichzeitig der Rechtsberater des Vertriebspartners von ThyssenKrupp in Israel. Nach Informationen des „Spiegel“ habe Netanjahu den Deal gegen den Willen des Militärs durchgedrückt. Der ehemalige Verteidigungsminister Moshe Jaalon hatte in der Vergangenheit verlauten lassen, dass weitere U-Boote für die „Landesverteidigung“ von Israel nicht vonnöten seien.

Jaalon bezeichnete die Vorgänge als „besorgniserregend“ und forderte bereits im vergangenen Jahr eine Untersuchung. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft in der U-Boot-Affäre gegen mehrere Verdächtige, nicht jedoch gegen Netanjahu persönlich.

Die hochmodernen Boote der Dolphin-Klasse fahren mit einem elektrischen Antrieb, der aus einer Brennstoffzelle gespeist wird und haben eine Reichweite von fast 15.000 Kilometern. (Das zum Thema „Landesverteitigung“) Zusätzlich zu Torpedorohren mit einem Standardkaliber sind sie mit vier Rohren vom Kaliber 650 mm ausgestattet. Da jedoch nur die russische Marine Torpedos mit diesem Maß einsetzt, liegt auf der Hand, dass die Rohre zum Abschuss von nuklearen Marschflugkörpern dienen sollen. 

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Über den Autor: Fiete Jensen, Tischler, Kommunist in der Roten Garde und der KPD/ML (KPD), Jugendvertreter, Betriebsrat, Werftarbeiter, Berufs-Verbotener, Zwangsselbständiger, leitender Mitarbeiter in der linken außerschulische Jugendbildung, Redakteur und Webdesigner ist heute im Vorruhestand und fordert Andere mit seinen Texten und Aktionen immer wieder aus der Reserve.

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└ Schlagwörter: Allgemein
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Juni29
on 29. Juni 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Werner Hüper

Der Wahlkampf hat begonnen

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Werner Hüper

Wer seine Wähler ignoriert
wird hoffentlich bald aussortiert.
Im September wird gewählt,
werden Stimmen ausgezählt.
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Im Wahlkampf wird sehr viel gelogen
und der Wähler schwer betrogen.
Nach der Wahl kehrt Ruhe ein,
der Wähler hat dann still zu sein.
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Wann wird endlich abgerechnet
und der Wahlbetrug geächtet?
Vielleicht wirkt Helmut Kohl noch nach,
der vom „Wertewandel“ sprach?
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Wählt man wieder „Politpfeifen“,
haben Wähler zu begreifen,
dass sie letztlich selbst verlieren.
Werden sie das je kapieren?
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Mehr: www.wernerhueper.de

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└ Schlagwörter: Lyrik
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