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März16
on 16. März 2019
Veröffentlicht in: Kathrin Vogler

Kathrin Vogler

Stoppt den Waffenhandel!

Kathrin Vogler

Doppelt so viele Waffen wie noch vor zehn Jahren haben die Staaten im Nahen Osten im vergangenen Jahr importiert. Die meisten Importe in die kriegsgeschüttelte Region kamen dabei aus den USA und aus Westeuropa. Deutschlands Exporte gingen zwar leicht zurück, das Land bleibt aber auf Platz 4 der Hauptexportländer.

Von einer „zurückhaltenden“ oder gar „restriktiven“ Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung kann daher weiterhin keine Rede sein. Kürzlich wurde das Waffenembargo für Saudi-Arabien zwar bis Ende des Monats verlängert, in andere Länder, die ebenfalls an der tödlichen Blockade Jemens beteiligt sind, werden weiter Exporte genehmigt, etwa nach Ägypten und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Damit macht sich die Bundesregierung mitschuldig an der größten humanitären Katastrophe unserer Zeit: Dem massenhaften Sterben im Jemen.

Foto: Pixabay

Hauptimporteur von Rüstungsgütern ist nach wie vor Indien. Das Land befindet sich seit Jahren in einem Konflikt mit Pakistan um die Provinz Kaschmir und nutzt die Waffen auch in internen Konflikten mit Rebellen im Nordosten des Landes. Dort agiert das Militär unter dem Schutzschirm eines Sondergesetzes (Armed Forces Special Powers Act), das die Soldaten bei Übergriffen gegen die Zivilbevölkerung rechtlich von jeder Verantwortung freistellt. Diese Straflosigkeit eine wird von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International regelmäßig angeprangert.

Auch aus Deutschland werden regelmäßig Waffen nach Indien exportiert. Regierungsvertreter*innen betätigen sich dabei als Geschäftsanbahner für die Rüstungsindustrie. Das Geschäft mit dem Tod boomt.

Die Befürworter des Waffenhandels begründen ihre Zustimmung häufig mit hohlen Argumenten:
• „Wenn wir es nicht machen, macht es jemand anderes.“ Das könnte ein Land im hinteren Bereich der Exporteurs-Liste behaupten. Der viertgrößte Waffendealer der Welt jedoch kann sich nicht hinter anderen verstecken. Deutschland ist kein Mitläufer, sondern Haupttäter.

• „Es geht um Arbeitsplätze.“ Die Sicherung von Arbeitsplätzen ist ein wichtiges Argument. Unterschlagen wird dabei jedoch, dass die Arbeitskräfte in der Rüstungsindustrie hoch qualifiziert sind und mit geringen Anstrengungen auch sozial sinnvolle Güter produzieren könnten, etwa Triebfahrzeuge und Busse für die Verkehrswende oder Turbinen für Wasserkraftwerke. Allerdings gibt es keinen Anreiz für die Unternehmen, ihre Produktion umzustellen, solange der Profit mit Mordwerkzeugen lukrativer ist als jeder andere Bereich.

• „Mit Waffenlieferungen sichert sich Deutschland Einfluss auf die Politik der Empfängerländer und trägt zur Stabilisierung in Krisenregionen bei.“ Da bleibe ich bei Friedrich Engels, der einst sagte: „The proof of the pudding is the eating.“ Wieviel Einfluss sich Deutschland auf die salafistischen Herrscher in Saudi-Arabien gesichert hat und was die Rüstungslieferungen der vergangenen Jahrzehnte an angeblicher Stabilität in den Nahen Osten gebracht haben, kann sich jeder leicht selbst ausrechnen.

Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete sind kein Beitrag zur Stabilisierung, sondern ein Verbrechen gegen die Opfer dieser Waffensysteme. Die tödlichsten Massenvernichtungsmittel sind dabei die so genannten „Kleinwaffen“, die für 95% der Kriegstoten unserer Zeit verantwortlich sind. 80% der Opfer sind laut UNICEF Frauen und Kinder. Ein notwendiger Beitrag zu einer von Außenminister Heiko Maas in letzter Zeit wortreich beschworenen „feministischen Außenpolitik“ wäre, zumindest diese Waffen nicht mehr an Länder außerhalb von EU und NATO zu liefern und sich in der EU dafür einzusetzen, dass alle Mitgliedsstaaten sich dieser Entscheidung anschließen.

Erstveröffentlichung am 12. März 2019 in „Die Freiheitsliebe“. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers und des Autors.
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Über den Autor: Kathrin Vogler ist Bundestagsabgeordnete der Linken und Expertin für Friedens- und Außenpolitik. Mehr von ihr findet man auf www.kathrin-vogler.de

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

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März15
on 15. März 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Kim Rebell
Volkskorrespondentin

Kiki Rebell
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Schleswig-Holstein:
Über 10.000 Schüler/innen
protestierten für den Klimaschutz

Kiki Rebell

Es war der vorläufige Höhepunkt der jungen Protestbewegung für den Klimaschutz: Heute gingen Schülerinnen und Schüler weltweit in mehr als 100 Ländern auf die Straße.

In Schleswig-Holstein gab es Demonstrationen in mehr als 20 Orten, die teilweise noch anhalten. Die meisten fanden am Vormittag statt. In Glückstadt (Kreis Steinburg) begann der Protesttag, dort gingen etwa 150 Schüler auf die Straße. Insgesamt waren bis zu Mittag mehr als 10.000 Schüler im Land auf der Straße, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.
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Mehr als 4.000 Teilnehmer in Kiel

In der Landeshauptstadt zogen rund mehr als 4.500 Schüler/innen durch die Stadt. Auf  Plakaten und Spruchbänder standen Parolen wie: „Umweltschutz statt Kohleschutz„, „Eure Klimapolitik ist zum schreien“ oder „Wir sind jung und brauchen die Welt„. Protestaktionen liefen auch in Itzehoe, Husum, Eckernförde und Elmshorn – hier waren 300 Schüler dabei. In Itzehoe waren es 600. Aus Eutin meldeten die Veranstalter 600, aus Flensburg 1.100 und aus Rendsburg 600 Teilnehmer. An einigen Orten begannen die Demonstrationen erst am Mittag.
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Ein paar Schnappschüsse

Kiel, Rathausplatz

 

Kiel, Rathausplatz

 

Kiel, Willestraße


Weitere Volkskorrespondenzen von Kiki Rebell

Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in der Gruppe Volkskorrespondenz. Weiterveröffentlichung  nur für Partner/innen der Gruppe Volkskorrespondenz.
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März14
on 14. März 2019
Veröffentlicht in: Michael Hillband

Michael Hillerband

„Pharmasklaven“ – Menschen als billiges Versuchsmaterial der Medizin, Pharmazie und…

Michael Hillerband

Es ist kein neues Problem: schon seit langem werden arme, rechtlose und machtlose Menschen für die Gesundheit der Herrschenden im wahrsten und im übertragenen Sinne „zur Ader gelassen“.

Wir greifen nur ein Beispiel von 1796 aus England auf – es ist sicherlich nicht das älteste. Es ging damals um die Entwicklung einer wirksamen Behandlungsmethode gegen die Pocken (oder „Blattern“) beim Menschen. Das ist eine heute erfreulicherweise (fast) ausgerottete, durch Ansteckung übertragbare Krankheit, die bei etwa 30% der Betroffenen tödlich verläuft. Wer sie überlebt, ist allerdings bis an sein Lebensende immun gegen eine Neuansteckung, weil sein Körper Abwehrstoffe gebildet hat – nur: sein Äußeres ist durch die Blattern entstellt.

In der Vergangenheit war die Krankheit sehr verbreitet. Wissenschaftler und Mediziner machten sich daher auf die Suche nach Schutz- und Heilmethoden. Es wurde auch eine Methode gefunden, doch den Weg zur Lösung finden wir abscheulich:

Kinderbereich in den Rotenburger Anstalten, um 1960. Hier wurden Kindern bis in die 70er Jahre nicht zugelassene Medikamente verabreicht, um deren Wirkung zu testen.

Pockenerkrankungen gibt es nicht nur beim Menschen. Zum Beispiel bei Rindern (lat. vacca = die Kuh, s.u.) gibt es einen Pocken-Typ, an dem Menschen zwar auch erkranken können, den ihr Körper aber besiegt. Ein Landarzt aus England (den Namen nennen wir nicht, er hätte damals eher auf einen Steckbrief gehört) vermutete nun, dass eine Infektion des Menschen mit Kuhpocken dazu führen könne, dass dessen Abwehrsystem die Antikörper gegen den für den Menschen gefährlichen Pocken-Virus bildet. Das halten wir für einen guten Gedanken, aber was machte der „Arzt“, um das zu überprüfen? Er schnappte sich den achtjährigen Sohn seines von ihm abhängigen Gärtners und verpasste dem eine Injektion mit aus Kuh-Blattern gewonnenen lebenden Kuhpocken-Viren. Das so medizinisch vergewaltigte Kind erkrankte, erholte sich aber wieder. Damit war es aber für den Jungen nicht zu Ende, sondern das Eigentliche kam jetzt erst: Der „Arzt“ (verpflichtet dem Eid des Hyppokrates!) injizierte seinem Opfer nun die echten Menschenpocken-Viren und nahm dabei die Blatter-Erkrankung und sogar den Tod des Jungen in Kauf. Er (und der Junge) hatte(n) Glück: Der Junge war immun gegen die Erreger geworden. Die Methode wird heute bei notwendigen Pocken-Impfungen angewendet und als “Vakzination” bezeichnet, abgeleitet vom lateinischen Wort für “Kuh”. Der „Arzt“ hat sich damit ein Verdienst in der Geschichte der Medizin erworben – aber eigentlich gehört dieses Verdienst dem Jungen, deshalb nennen wir nun auch seinen Namen: James Phipps.

Ein weiteres Beispiel aus der Vergangenheit: Ende des 19. Jahrhundert suchte der an der Christian-Albrecht-Universität Kiel arbeitende Albert Neisser nach einem Serum gegen die Geschlechtskrankheit Syphilis. Er infizierte dazu im Jahr 1892 Krankenhauspatienten (!) mit dem Syphilis-Erreger, indem er 8 jungen Frauen bzw. Mädchen Blutserum von an Syphilis erkrankten Menschen injizierte – vier von ihnen erkrankten.
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Alles Vergangenheit?

„Long ago, far away – things like that don’t happen no more nowaday!“ – so der Refrain eines Spott-Protestliedes aus den USA. Auf Deutsch: Lange her, weit weg – Dinge wie diese passieren heute nicht mehr!
Ach nein, wirklich nicht?

hier geht es weiter »

Nicht nur in der Vergangenheit sind bei kriegerischen Auseinandersetzungen Kriegsgefangene und –opfer für “Forschungszwecke“ ermordet worden, nicht nur von den Nazis bei ihren grausamen und gnadenlosen Menschenexperimenten in den KZs oder den japanischen Faschisten im 2. Weltkrieg, z.B. bei der Erprobung von ABC-Waffen. Ja, sogar die Atombomben in Hiroshima und Nagasaki wurden zu Forschungszwecken eingesetzt – Vergleich von A- und H-Bombe.

Von 1956 bis 1960 gab es im damaligen Belgisch-Kongo (heute Zaire) einen unter der Leitung des polnisch-US-amerikanischen Virologen Hilary Koprowski stehenden „Feldversuch“, bei dem an mehr als einer Million Menschen (ausschließlich schwarzen, versteht sich) ein neu entwickelter Impfstoff gegen Polio (Kinderlähmung) ausprobiert wurde – mehr oder weniger zwangsweise; die Welt-Gesundheitsorganisation verurteilte nach Bekanntwerden diese Versuche – Koprowski erhielt aber für seine medizinischen Arbeiten (nicht diese) zahlreiche internationale Ehrungen, allerdings keine aus Zaire…

Weiter: Im Januar diesen Jahres entscheidet US-Bundesrichter Theodore Chuang, dass sich der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb, die John Hopkins Universität und die Rockefeller Stiftung verantworten müssen für Menschenversuche in Guatemala, die erst 2010 aufgedeckt wurden. Dort waren in den 40er und 50er Jahren Menschen ohne ihre Zustimmung und ohne ihr Wissen mit Syphilis infiziert worden – vor allem psychisch Kranke, Prostituierte und verurteilte Straftäter, also nach Auffassung der christlichen Leidkultur eher zum Abschaum zählende Menschen.

Noch schlimmer: im Jahr 1932 startete das US-Gesundheitsministerium (!) das berüchtigte Tuskegee-Experiment. Es sollten die Auswirkungen der Syphilis auf den menschlichen Körper untersucht werden. Dazu wurden 600 Schwarze in Macon County (Alabama) ausgewählt, und 399 von ihnen dem Syphilis-Erreger ausgesetzt und 201 als Kontrollgruppe nicht – die Ärzte (!) beobachteten den Verlauf der Krankheit, ohne den Kranken medizinisch zu helfen – das Ganze über 40 Jahre, bis am 22.7.1972 der Mitarbeiter Peter Buxton als “Whistleblower” die Öffentlichkeit informierte. Das ganze Programm lief ab, ohne dass die 600 Versuchsobjekte davon wussten, also auch ohne ihr Einverständnis. Uns ist an Ergebnissen bekannt: Bis zum Jahr 1966 gab es 128 Todesfälle und auch Menschen aus dem Umfeld der Infizierten erkrankten; die Leichen wurden einer Autopsie unterzogen, um genau zu erfassen, welche Schäden die Syphilis im Körper verursacht hatte – je früher sie starben, desto eher konnte man sie untersuchen.

Ein weiterer Skandal wurde in New York aufgedeckt: Dort wurden im “Incarnation Home”, einer Einrichtung der katholischen Kirche, in Zusammenarbeit mit der Jugendbehörde und der Gesundheitsbehörde an vor allem schwarzen Kindern aus der Bronx und anderen Elendsvierteln Medikamente gegen AIDS auf ihre Wirksamkeit zur Vorbeugung bzw. Heilung ausprobiert. Wenn Eltern sich weigerten, wurden ihnen die Kinder gewaltsam weggenommen und auch gegen ihren Willen mit in der Erprobung befindlichen Medikamenten vollgestopft – auch mit Schlauchsonden. Zumindest die damals versuchten Medikamente gegen AIDS hatten aber zahlreiche schwere, gesundheitsschädigende Nebenwirkungen; bei Kindern ist aber bis etwa zum 10. Lebensjahr das natürliche Immunsystem noch nicht voll ausgebildet, so dass die Nebenwirkungen der Test-Medikamente erst recht auftreten – das wurde aber von den Ärzten dann als Folgen der AIDS-Erkrankung hingestellt und sollte die Notwendigkeit der Medikamenten-Einnahme noch unterstreichen. In dieser Einrichtung wurde übrigens auch mit Herpes- und Masern-Erregern gearbeitet. Incarnation bedeutet übrigens Fleischwerdung, z.B. beim christlichen Abendmahl… Diese in unseren Augen eher teuflische Versuchsreihe ist in diesem Heim auf Grund von Protesten inzwischen geschlossen, aber in sechs weiteren Kliniken in New York soll sie noch weiter gegangen sein. In der katholischen Kirche ist es doch gerade Mode, gegen “Missbrauch” vorzugehen, wäre es da nicht…
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Menschliche Laborrratten

“Sie haben mit ihnen herumexperimentiert wie mit Laborrratten – und es gab immer genug.”
Bei den ersten beiden oben erwähnten Vorfällen wurden von den Ärzten nur wenige Menschen missbraucht; die weiteren Beispiele jedoch zeigen, dass sich das erheblich geändert hat. Hier müssen wir nun auch auf die Pharma-Industrie eingehen. Da wird als “Laborratte” eine möglichst große Anzahl von Versuchspersonen benötigt, um sichere Aussagen über die positiven Wirkungen oder eventuelle Nebenwirkungen neuer Medikamente machen zu können. Die Pharma-Giganten sind international, ihr Absatzgebiet ist der Weltmarkt. Und da gibt es Länder, in denen sehr hohe Anforderungen bei der Zulassung neuer Medikamente auf dem Papier stehen – und es gibt sogar Länder, die sie umsetzen!

Also: Woher möglichst viele menschliche Versuchsratten bekommen – und natürlich möglichst billig?
Das ist auch Deinem Sinne, liebe(r) Leser(in), denn Du möchtest doch billige Medikamente haben. Na, das ist doch einfach! Erfreulicherweise gibt es da ja die Bevölkerungs-Explosion und jede Menge „Ratten“ in den armen Ländern! Die sind froh, wenn wir von der Pharma-Industrie sie billig oder sogar kostenlos behandeln! Denn sie können sich sonst wegen der Armut keine medizinische Behandlung leisten und die dortigen Kliniken stehen leer bzw. die Ärzte haben nichts zu tun. (Äh, ja – bis auf die Privatkliniken natürlich…) Also freuen sich Regierung, Klinikangehörige und Patienten, wenn wir auftauchen! Schöne Grüße von Eurer Pharma-Industrie!

Leider ist das nicht so lustig, wie wir es hier dargestellt haben. Es gibt zahlreiche internationale Unternehmen, die so argumentieren und handeln – zumindest mit finanziellem Erfolg, und um den geht es ja; in Deutschland gibt es da z.B. zwei, deren Firmen-Name fängt mit B an…

Zur Arbeitsweise solcher Firmen ist leider noch einiges zu ergänzen – und wir wissen wahrscheinlich auch nicht alles. So werden die “Feldversuche” offenbar oft ohne Wissen und damit auch ohne Einverständnis der “Probanden” gemacht. Die glauben, man versuche ehrlich, ihnen zu helfen. Dabei werden in Wirklichkeit an ihnen in Entwicklung befindliche Medikamente nicht nur ausprobiert, sondern nicht selten bekommen sie auch nur Placebos, das sind Schein-Medikamente ohne Wirkung. Dann wollen die “Ärzte” in Wirklichkeit den Patienten gar nicht helfen, sondern den Verlauf der Krankheit (gegebenenfalls bis zum Tod) “wissenschaftlich” untersuchen. Die eine der beiden mit B beginnenden Firmen zahlte übrigens im Jahr 2011 eine Entschädigung in 5 Fällen, bei denen Menschen bei Versuchen gestorben waren – unseres Wissens in Indien. In diesem Land geht es übrigens um hunderte Millionen – nicht Menschen, sondern Euro…

In der Helsinki-Deklaration des Weltärzte Bundes von 1964 heißt es hierzu sinngemäß: “Jeder, der bei einem Versuch mitmacht – egal wie arm, egal wie ungebildet – muss darüber Bescheid wissen.”

So manchen grausamen Versuchen der “Wissenschaft” an und mit Menschen hat der Protest der Bürgerinnen und Bürger den Garaus gemacht – gibt es da bei der Pharma-Industrie nicht noch etwas zu tun? Und sollten wir den “Nestbeschmutzern”, den Whistleblowern nicht Mut machen? Denn: “Man sieht nur die im Lichte, die im Dunklen sieht man nicht!” (Bert Brecht)

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Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in Arbeit Zukunft online. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
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Weitere Artikel von Michael Hillerband
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März13
on 13. März 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Kiki Rebell

Fridays for Future

Wir streiken für mehr Klimaschutz

Kiki Rebell

Am kommenden Freitag werden in über 50 Ländern auf allen Kontinenten (außer der Antarktis) Menschen auf die Straße gehen und sagen: Bis hierhin und nicht weiter!

Gemeinsam fordern wir von den Regierungen unserer Länder und der internationalen Staatengemeinschaft unsere Zukunft nicht weiter kurzfristigen Interessen zu opfern. Lange fielen in Deutschland die Treibhausgasemissionen, seit kurzem steigen sie wieder an. Dies ist vor allem dem Bereich Verkehr zu schulden, in dem die Emissionen seit Jahren kontinuierlich ansteigen. Das ist untragbar! Wir fordern, dass die Bundesregierung unverzüglich weitgreifende Maßnahmen unternimmt um die Verkehrswende einzuleiten.

Streik auch Du am 15. März mit uns zusammen für eine Zukunft, in der wir weiter, gut auf diesem Planeten leben können. Eine aktuelle Liste der Orte an denen in Deutschland gestreikt wird findest du ganz unten, eine Karte mit den internationalen Streiks hier. Übrigens: Auch Erwachsene sind herzlich eingeladen sich unserem Protest anzuschließen.

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Weitere Beiträge von Kiki Rebell

Lest auch:

„Fridays for Future“ – Wieder kämpferische Schüler-Demo in Stuttgart!

Aachen, 10:00 Uhr, Elisenbrunnen
Achern, 11:00 Uhr, Rathaus
Altenburg, 11:00 Uhr, Bahnhof
Ansbach, 13:00 Uhr, Martin-Luther-Platz
Aschaffenburg, 12:00 Uhr, Theaterplatz
Augsburg, 11:00 Uhr, Rathausplatz
Aurich, 11:30 Uhr, Sparkassen Arena
Bad Kreuznach, 11:30 Uhr, Pauluskirche
Bad Mergentheim, 10:30 Uhr, Bahnhof
Bad Oldesloe, 13:30 Uhr, Olivet Allee
Bad Säckingen, 11:30 Uhr, Münsterplatz
Bad Segeberg, 8:30 Uhr, Marktplatz
Bad Tölz, 11:00 Uhr, Vichyplatz
Balingen, 11:00 Uhr, Marktplatz
Bamberg, 11:30 Uhr, Bahnhof
Bargteheide, 10:00 Uhr, Rathaus
Bayreuth, 11:15 Uhr, Beginn in der Königsallee
Bensheim, 12:00 Uhr, Goethe Gymnasium
Berlin, 10:00 Uhr, Invalidenpark
Bielefeld, 12:00 Uhr, Hauptbahnhof
Bochum, 12:00 Uhr, Hauptbahnhof
Bogen, 8:00 Uhr, Vor dem Rathaus
Boizenburg (Elbe), 11:00 Uhr, Schulzentrum
Bonn, 9:30 Uhr, Münsterplatz
Borken (Westfalen), 13:00 Uhr, Marktplatz
Bottrop, 12:00 Uhr, Berliner Platz
Braunschweig, 10:00 Uhr, Schlossplatz
Bremen, 10:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz
Bremerhaven, 12:00 Uhr, Theodor-Heuss-Platz
Buchholz in der Nordheide, 12:00 Uhr, Schützenplatz
Calw, 10:30 Uhr, Marktplatz
Castrop-Rauxel, 13:00 Uhr, Marktplatz
Celle, 12:00 Uhr, Stechbahn
Chemnitz, 12:00 Uhr, Neumarkt
Coburg, 11:45 Uhr, Realschule CO I
Cottbus, 13:00 Uhr, Am Stadtbrunnen
Cuxhaven, 10:00 Uhr, Wochenmarktplatz
Darmstadt, 10:00 Uhr, Luisenplatz
Deggendorf, 12:00 Uhr, Grabkirche
Dessau-Roßlau, 11:00 Uhr, Friedensglocke
Donauwörth, 09:45 Uhr, Fahrt zur Demo in Augsburg
Dortmund, 10:00 Uhr, Friedensplatz
Dresden, 12:00 Uhr, St. Benno Gymnasium
Düsseldorf, 11:00 Uhr, Am Rathhaus
Duisburg, 10:00 Uhr, Hauptbahnhof
Düren, 10:30 Uhr, Kaiserplatz
Eberswalde, 13:30 Uhr, Hauptbahnhof
Eisenach, 12:00 Uhr, Marktplatz
Elmshorn, 8:50 Uhr, Start: vor St-Nikolaikirche
Emden, 10:00 Uhr, Schulzentrum MAX, JAG, BBS
Essen, 11:00 Uhr, Düsseldorf
Erfurt, 12:00 Uhr, Angerdreieck
Erlangen, 12:00 Uhr, Schlossplatz
Eutin (Ostholstein), 10:30 Uhr, Wasserturm (Bismarkstraße)
Falkensee, 11:00 Uhr, Bahnhof
Flensburg, 10:00 Uhr, Hafenspitze
Frankenthal (Pfalz), 11:00 Uhr, Speyrer Tor
Frankfurt am Main, 12:00 Uhr, Bockenheiner Warte
Freiburg, 10:00 Uhr, Stühlinger Kirchplatz
Friedberg, 10:00 Uhr, Bahnhof
Freudenstadt, 11:00 Uhr, Marktplatz
Gera, 12:00 Uhr, Hauptbahnhof
Geislingen an der Steige, 11:00 Uhr, Forellenbrunnen
Gießen, 11:30 Uhr, Berliner Platz
Gifhorn, 10:30 Uhr, Schillerplatz
Glückstadt, 7:30 Uhr, Detlefsengymnasium
Göppingen, 11:30 Uhr, Kreissparkasse am Bahnhof
Göttingen, 8:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz
Greifswald, 10:00 Uhr, Mühlentor
Gütersloh, 12:00 Uhr, Berliner Platz
Hagen, 10:30 Uhr, Berliner Platz
Halle, 12:00 Uhr, Riebeckplatz
Hamburg, 14:30 Uhr, Hachmannplatz
Hannover, 12:30 Uhr, Kröpcke
Haßfurt, 10:00 Uhr, Pfarrkirche~Vorplatz
Heide, 13:00 Uhr, Vor der St. Jürgen Kirche
Heidelberg, 11:00 Uhr, Marktplatz
Heidenheim, 11:00 Uhr, Bahnhof
Heilbronn, 11:30 Uhr, Friedensplatz
Herzogenaurach, 13:00 Uhr, Gymnasium
Hildesheim, 12:00 Uhr, Hauptbahnhof
Husum, 8:00 Uhr, Wendehammer
Ingolstadt, 13:00 Uhr, Theaterplatz
Itzehoe, 9:00 Uhr, Dithmarscher Platz
Jena, 12:00 Uhr, Holzmarkt
Kaiserslautern, 11:30 Uhr, Hauptbahnhof
Kappeln, 10:00 Uhr, Nordhafen
Karlsruhe, 11:00 Uhr, Marktplatz
Kassel, 10:00 Uhr, Hauptbahnhof
Kehl, 10:30 Uhr, Rathaus
Kempten im Allgäu, 11:30 Uhr, Forum Allgäu
Kiel, 9:15 Uhr, Rathausplatz
Kleve, 12:00 Uhr, Am Ehrenmal
Koblenz, 11:55 Uhr, Bahnhofsvorplatz
Köln, 9:00 Uhr, Bahnhofsvorplatz
Konstanz, 11:30 Uhr, Herosé-Park
Krefeld, 11:00 Uhr, Hauptbahnhof
Lahr, 11:30 Uhr, Rathausplatz
Landau (Pfalz), 10:00 Uhr, Rathausplatz
Landsberg, 14:00 Uhr, Hauptplatz
Landshut, 11:30 Uhr, Rathaus
Lauterbach, 13:00, Kirche (Lauterbach)
Leer, 10:00 Uhr, Mühlenplatz
Leipzig, 12:30 Uhr, Richard-Wagner-Platz
Lemgo, 12:00 Uhr, Lemgoer Marktplatz
Leutkirch, 11:00 Uhr, Bahnhof
Leverkusen, 11:30 Uhr, Am Rathaus
Lindau (B), 12:00 Uhr, altes Rathaus
Lindenberg, 11:30 Uhr, Pausenh. Real- und Mittels.
Lörrach, 12:00 Uhr, Banhosplatz
Ludwigsburg, 12:00 Uhr, Bahnhof
Lübeck, 11:30 Uhr, Vor der MuK
Lüchow (Wendland), 12:00 Uhr, ZOB
Lüneburg, 11:00 Uhr, Marktplatz
Magdeburg, 11:00 Uhr, Domplatz
Mainz, 10:00 Uhr, Hauptbahnhof
Mannheim, 11:00 Uhr, Schloss Ehrenhof
Marburg, 12:00 Uhr, Marktplatz
Marl, 10:00 Uhr, Creiler Platz
Möckmühl, 11:00 Uhr, Unterer Marktplatz
Mölln, 11:00 Uhr, Schulberg
Mönchengladbach, 11:30 Uhr, Rathaus in Rheydt und
17:30 Uhr, Mönchengladbach Hauptbahnhof
München, 11:00 Uhr, Odeonsplatz
Münster, 10:00 Uhr, historisches Rathaus
Murnau, 12:00 Uhr, Marinensäule
Neheim, 10:00 Uhr, Marktplatz
Neubrandenburg, 11:00 Uhr, Marktplatz
Neuruppin, 13:00 Uhr, Karl-Friedrich-Schinkel Gymnasium
Neustadt a. d. Aisch, 13:15 Uhr, Schulz. FAG DBRS
Neustadt a. d. Weinstraße, 10:00 Uhr, Marktplatz
Nienburg (Weser), 11:00 Uhr, Bushaltestelle Im Meerbachbogen
Nordhorn, 12:00 Uhr, Marktplatz
Nürnberg, 11:00 Uhr, Lorenzkirche
Oberhausen, 11:30 Uhr, Markstraße
Oettingen, 13:00 Uhr, Marktplatz
Offenburg, 11:00 Uhr, Fischmarkt
Oldenburg, 12:00 Uhr, Hauptbahnhof Süd
Osnabrück, 10:00 Uhr, Theatervorplatz
Paderborn, 13:00 Uhr, Neptunbrunnen am Domplatz
Passau, 11:30 Uhr, Cagnes-sur-Mer Promenade
Peine, 11:00 Uhr, Rathaus
Penzberg, 10:30 Uhr, Stadthalle
Pforzheim, 11:00 Uhr, Marktplatz
Potsdam, 11:55 Uhr, Landtag
Rastede, 10:00 Uhr, Schulhof KGS
Ratzeburg, 11:30 Uhr, Rathaus
Ravensburg, 11:00 Uhr, Bahnhof
Recklinghausen, 11:00 Uhr, Hauptbahnhof
Regensburg, 11:00 Uhr, Altstadt
Rendsburg, 9:00 Uhr, Sternenmarsch zum Obereiderhafen
Reutlingen, 11:00 Uhr, Marktplatz
Rostock, 12:00 Uhr, Kröpeliner Tor
Rottweil, 11:30 Uhr, Im Stadtgraben
Saarbrücken, 10:00 Uhr, Congresshalle
Salzwedel, 11:30 Uhr, Rathausplatz
Schwalm-Eder-Kreis, 11:00 Uhr, Marktplatz
Schweinfurt, 12:30 Uhr, Schillerplatz
Schwerin, 11:00 Uhr, Grunthalplatz
Seligenstadt, 10:30 Uhr, vor dem Rathaus
Siegburg, 9:30 Uhr, Siegburg Markt
Siegen, 10:30 Uhr, Vor der Bluebox
Soest, 13:30 Uhr, Marktplatz
Speyer, 11:00 Uhr, Sankt-Guido-Stifts-Platz
Stade, 11:00 Uhr, Stadeum
Straubing, 11:00 Uhr, Ludwigsplatz
Stuttgart, 11:00 Uhr, vor dem Rathaus
Teltow-Fläming, 14:30 Uhr, Luckenwalde, Bahnhof
Trier, 10:00 Uhr, Domfreihof
Tübingen, 11:00 Uhr, Uhlandstraße
Ulm, 12:00 Uhr, Marktplatz
Villingen-Schwenningen, 11:30 Uhr, Amtsgericht (Villingen)
Weiden i. d. Oberpfalz, 10:00 Uhr, Oberer Markt
Weilheim, 11:00 Uhr, Kirchplatz
Weimar, 12:00 Uhr, Goetheplatz
Weißenburg i. Bay., 13:00 Uhr, Kirchweihplatz und Marktplatz
Wernigerode, 13:00 Uhr, Nicolaiplatz
Wetzlar, 11:00 Uhr, Bahnhofstraße
Wiesbaden, 12:00 Uhr, Hauptbahnhof
Witten (NRW), 10:00 Uhr, Rathausplatz
Wittenberg, 11:00 Uhr, Marktplatz
Witzenhausen, 11:00 Uhr, Vor der Johannisbergschule
Wolfsburg, 10:00 Uhr, Hauptbahnhof
Worms, 10:00 Uhr, Hauptbahnhof
Wuppertal, 10:00 Uhr, Kluse Schauspielhaus
Würzburg, 11:00 Uhr, Hauptbahnhof

 

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März09
on 9. März 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Julius Jamal

Julius Jamal

Grüne: Gegen Russland auch mit Rechten

Julius Jamal

Die Grünen sehen sich als konsequente Gegner rechter Politik, so stellen sie sich in Deutschland gegen die AfD und lehnen den Rechtsruck in Europa ab, so auch in Polen. Doch eine Ausnahme gibt es, bei der die Grünen auch gerne mit Rechten reden, nämlich, wenn es gegen Russland geht.

Deutlich wird dies unter anderem bei der Pipline Nord Stream 2, welche russisches Gas nach Deutschland bringen soll. Diese wird sowohl von den Grünen als auch von der rechten polnischen Regierung abgelehnt.

Statt wie sonst gegen die rechte polnische Regierung zu argumentieren, ist es in diesem Falle anders. Die Grünen bzw. ihre Stiftung die „Heinrich-Böll-Stiftung“ laden zu einer Veranstaltung zu Nord-Stream 2 und haben dafür nicht nur den Chef der Europäischen Grünen, Reinhard Bütikofer gewonnen, sondern auch Zdzisław Krasnodębski von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS). Die Grünen zeigen damit, dass wenn es um die Stimmungsmache gegen Russland geht, auch keine Berührungsängste gegenüber Rechten bestehen. Die Kritik an der Entdemokratisierung Polens, die Abschwächung von Frauenrechten oder die Stimmungsmache gegen Minderheiten, werden auf einmal irrelevant, wenn es um die Zusammenarbeit gegen Russland geht. Damit stellen sie sich auch gegen die progressiven Kräfte in Polen, die sich in klarer Opposition zur polnischen Regierung befinden.

Pipline Nord Stream 2. Foto: YouTube

Dabei kann man ganz unterschiedlicher Meinung über Sinn und Unsinn des Pipeline Projektes sein, doch es sollte kein Anlass sein, gemeinsam mit Vertretern von rechten Regierungen Veranstaltungen zu organisieren.
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Erstveröffentlichung am 9. März in „Die Freiheitsliebe“. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers und des Autors. Bilder und Bildunterschriften wurden von der Redaktion American Rebel hinzugefügt.
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Über den Autor: Julius Jamal hat 2009 aus dem Wunsch, einen Ort zu schaffen, wo es keine Grenzen gibt zwischen Menschen, den Blog „Die Freiheitsliebe“ gegründet. Einen Ort an dem man sich mitteilen kann, unabhängig von Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung und Geschlecht. Freiheit bedeutet immer die Freiheit von Ausbeutung. Als Autor dieser Webseite streitet er für eine Gesellschaft, in der nicht mehr die Mehrheit der Menschen das Umsetzen muss, was nur dem Wohlstand einiger Weniger dient.

Alle Artikel von Julius Jamal

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Lest auch:

Grüne verraten Flüchtlinge und unterstützen Asylrechtsverschärfung

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└ Schlagwörter: AmericanRebel, Julius Jamal, Russland
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März09
on 9. März 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Marius Pletsch

US Drohnenkrieg

Keine öffentlichen Berichte über getötete Zivilisten/-innen
in „Anti-Terror“ Operationen mehr
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Marius Pletsch

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch ein Dekret unterzeichnet, wonach das Büro des Direktors für die nationalen Nachrichtendienste (ODNI) nicht länger jährliche Berichte über die in Operationen außerhalb von Kampfgebieten getöteten Zivilistem/-innen veröffentlichen muss. Das berichteten u.a. Washington Post und CNN.

Damit macht Präsident Trump ein Reförmchen von Präsident Obama rückgängig, wodurch einige offizielle Informationen über das US-Drohnenprogramm und die durch die Aktionen getöteten Personen veröffentlicht wurden. Es sind nur zwei Berichte erschienen (2016 und 2017), keiner davon wurde unter der Regierung von Trump veröffentlicht. Aufschlussreich waren die Berichte kaum (siehe IMI-Analyse 2016/28), jedoch verschafften sie den Aktionen der USA etwas mehr Aufmerksamkeit und es wurde mit der Veröffentlichung etwas Raum für eine öffentliche Debatte und Kritik geschaffen. Stets war eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Zahlen des ODNI und denen von Gruppen wie dem Bureau of Investigative Journalism oder dem Thinktank New America zu bemerken.

Amerikanische Kampfdrohne vom Typ MQ-1C „Gray Eagle“. Foto: YouTube

Begründet wird der Schritt, da das Verteidigungsministerium (DoD) unter dem Gesetz zur Autorisierung der nationalen Verteidigung (NDAA) seit dem Haushaltsjahr 2018 dem Kongress einen etwas detaillierteren Bericht vorlegen muss, der auch veröffentlicht werden soll (hier der Bericht von 2018, hier eine Einschätzung von JustSecurity). Seit dem Haushaltsjahr 2019 muss dieser zwar noch differenzierter ausgefertigt werden, er kann aber seitdem auch komplett unter Verschluss gehalten werden, wenn der Verteidigungsminister, bzw. die Verteidigungsministerin eine Gefahr für die nationale Sicherheit in einer Veröffentlichung sehen würde (NDAA FY 2019, Sec. 1062 (b)). Dass der Kongress nun Berichte über zivile Opfer verlangt und auch über die Methodik unterrichtet werden möchte, lässt zumindest hoffen, dass die Legislative kleine Fortschritte bei der Kontrolle der Regierung und der US-Militäroperationen macht. Diese Berichte gehen aber nur auf Aktionen unter Leitung des DoD ein (US Code, Title 10). Wenn US-Soldaten/-innen eine Drohne unter Leitung bspw. der CIA fliegen würden, würde eine solche Aktion nicht in dem Bericht auftauchen, da diese anders autorisiert wäre (US Code, Title 50). Dies unterscheidet die Berichte des ODNI und des DoD.

Dies ist ein Schritt in die falsche Richtung, gerade weil Präsident Trump der CIA wieder mehr Spielräume in Sachen Drohnenangriffe einräumt und die Einsatzregen gelockert hat. Das gefährdet Zivilist*innen in den betroffenen Regionen enorm.
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Erstveröffentlichung am 7. März 2019 in Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers und des Autors. Bilder und Bildunterschriften wurden teilweise oder ganz von der Redaktion American Rebel hinzugefügt.

Lest auch:

Den Drohnenmord stoppen! Protestaktionen gegen die US-Airbase in Ramstein.

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März06
on 6. März 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Kiki Tsartsaris

Kiki Tsartsaris

Geld und Leid, die Geschichte vom Fleisch

Kiki Tsartsaris

In einem Schlachthof in München wurde das Fleisch von über 600 bereits geschlachteten Schweinen verbrannt. Wieso? Ein Hygienefehler. Vor der Schlachtung ist die Untersuchung eines Amtsveterinärs der Tiere nicht erfolgt. Was für eine Verschwendung. Bei vielen Menschen löste das „mächtig Kopfschütteln“ aus. Die Nachfrage der Menschen nach Fleisch steigt stetig und somit muss die Produktion von Fleisch immer schneller und billiger geschehen. Hier kommt die Massentierhaltung ins Spiel.

Massentierhaltung meint im Allgemeinen die Zucht von Nutztieren in Großbetrieben, das bedeutet viele Tiere auf engem Raum. Auf vier Quadratmeter kommen z.B. vier Schweine, bei einem Körpergewicht von bis zu 110 kg. Ziemlich eng, schmutzig und überhaupt nicht artgerecht. Die Tiere sehen das Tageslicht kaum und sitzen ununterbrochen in ihren eigenen Ausscheidungen. Mithilfe von energiereichem Kraftfutter wachsen die Tiere schneller und werden dann im Alter von ca. 6 Monaten geschlachtet, obwohl sie in der Natur erst mit 4 Jahren vollständig ausgewachsen wären. Diese übermäßige Belastung ihrer jungen Körper und die unhygienischen Verhältnisse der Einrichtungen, führen zu schweren Erkrankungen (z.B. Schäden an Haut, Herz, Lunge und Magen) und teilweise auch zum frühzeitigen Tod. Um dem entgegenzuwirken werden zur Vorsorge häufig Antibiotika eingesetzt. Wenn sie die richtige Größe und das richtige Gewicht erreicht haben, werden Tiere mit CO2 Gas oder mit Elektrizität „betäubt“ und am Hinterbein aufgehängt. Mit einem Schnitt durch die Brust soll das Schwein nun ausbluten, teilweise immer noch bei Bewusstsein. Ein grausames Ende passend zu einem ebenso grausamen Leben.

Dabei zeigen viele Studien, dass der übermäßige Konsum von Fleisch erhebliche gesundheitliche Folgen mit sich zieht. Der hohe Fett- und Cholesteringehalt begünstigen Fettleibigkeit und Ablagerungen in den Blutgefäßen und erhöhen somit das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Auch das Risiko an Diabetes mellitus Typ II und Krebs zu erkranken steigt erheblich. Medikamente und Hormone, die den Tieren gegeben werden, nehmen wir unfreiwillig über deren Fleisch auf, auch die Antibiotika,wodurch sich resistente Keime bilden.
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Fleisch und Umwelt

Der Begriff globale Erwärmung und der damit verbundene Klimawandel wird groß diskutiert und ist in aller Munde. In vielen Städten in Deutschland gehen nun Schüler auf die Straße, um darauf aufmerksam zu machen. Eine Bewegung, die sehr nötig ist und hoffentlich auch die ältere Generation wachrüttelt.

Was hat aber die Massentierhaltung mit der Umwelt zu tun? Drei Faktoren sind dabei entscheidend.

1. Produktion von Treibhausgasen: Die Tiere stoßen bei der Verdauung Methangas aus, Wiederkäuer, wie Rinder, dabei mehr als andere. Es verweilt bis zu 20 Jahre in unserer Atmosphäre und ist um ein vielfaches schädlicher als CO2. Alleine 2017 wurden in Deutschland 745 Millionen Tiere geschlachtet, die alle Emissionen verursacht haben. Die Massentierhaltung schadet dem Klima somit mehr, als der weltweite Verkehr zu Land, Wasser und in der Luft.

2. Flächennutzung: Mehr als 70 Prozent vom weltweit landwirtschaftlich bebauten Land wird für das Futter der Tiere verwendet. Leider reicht das aber nicht aus und es müssen immer wieder neue Flächen für den Anbau geschaffen werden. Der Regenwald Südamerikas leidet dabei besonders – mittlerweile sind 70 Prozent des vorher bewaldeten Landes gerodet worden. Der Lebensraum vieler Tiere wird dadurch zerstört und führt zu vermehrtem Artensterben. Mit den Ernteerträgen könnte man stattdessen den Hunger der Welt stillen und einem großen globalen Problem ein Ende setzen.

3. Verschwendung und Verschmutzung von Wasser: Die Bewässerung vom Futtermittel, der Bedarf der Tiere an Trinkwasser, das Reinigen der Ställe und die Weiterverarbeitung vom Fleisch benötigen viel Wasser. So viel, dass am Ende auf nur ein Kilo Rindfleisch umgerechnet über 15.000 Liter kommen. Die verwendeten Medikamente, Pestizide und Ausscheidungen können von Kläranlagen teilweise nicht ausgefiltert werden oder gelangen direkt ins Trinkwasser. Damit leidet die Bodenqualität ebenso wie unsere Gesundheit.

Betrachtet man die negativen Folgen für Mensch, Tier und Umwelt, stellen sich einige die Frage warum die Massentierhaltung noch immer so betrieben wird. Wer profitiert davon?

Etwa 39 Milliarden Euro fließen jährlich in das Geschäft der Massentierhaltung in Form von Subventionen für Betrieb und Land. Zugunsten der Futtermittelindustrie dürfen keine Speisereste an die Tiere verfüttert werden, sondern nur spezielles Kraftfutter. Bauunternehmen, die Pharmaindustrie, die Abfall- und Verpackungsindustrie verdienen ebenfalls einige Scheine dabei.

Das Interessanteste dabei ist: das viele produzierte Fleisch wird nicht mal ganz konsumiert. Es wird wochenlang gelagert und ist im Prinzip schon durch die vielen Subventionen abbezahlt. Dadurch häuft sich nicht nur das Fleisch, auch Produkte, wie Milch und Butter türmen sich zu Bergen. Was in Deutschland und anderen Industrieländern dann nicht verkauft werden kann, trotz des Billigpreises, wird dann in Entwicklungsländer wie Afrika exportiert. Es zerstört den dortigen Markt und Kleinbauern können ihr Geschäft nicht halten, gleichzeitig aber ist es dort zu teuer für den ärmeren Teil der Bevölkerung und sie müssen darauf verzichten. Alles was nicht mehr verkäuflich ist, wird einfach weggeschmissen. Das alles unterstützen wir unweigerlich mit unseren Steuergeldern.

Die Lobby der Agrarindustrie schafft es tagtäglich die Politik in ihrem Sinne zu beeinflussen. Es gibt bereits Kämpfe gegen die Massentierhaltung und die aktuelle Agrarpolitik. Dabei geht es uns alle etwas an, wie unsere Lebensmittel hergestellt werden, schließlich landen sie am Ende auf unserem Teller. Natürlich sollten wir dementsprechend auch hinterfragen, was für Fleisch wir konsumieren und auch reduzieren. Vor allem brauchen wir aber mehr Transparenz über die Herkunft und Herstellung unserer tierischen Lebensmittel und der Profit von Großkonzernen darf nicht über das Wohl der Menschen, Tiere und der Umwelt gestellt werden. Und vor allem darf diese Profitgier nicht durch unsere Steuergelder mitfinanziert werden. Statt 39 Milliarden Euro in die Massentierhaltung zu stecken, sollte dieses Geld lieber in die artgerechte Tierhaltung und Landwirtschaft investiert werden.

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Erstveröffentlichung in „NeuesLeben/YeniHayat“ vor ein paar Tagen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.

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└ Schlagwörter: AmericanRebel, Tischutz
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März03
on 3. März 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Kim Rebell
Volkskorrespondentin

Kiki Rebell
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The Hate U Give – Ein sehenswerter Film
um Rassismus und Unterdrückung

Kiki Rebell

Seit dem 28. Februar läuft auch in deutschen Kinos der Film „The Hate you give“ und jeder der Zeit hat, sollte sich ihn ansehen. Der Film handelt um die 16-jährige Starr, die in dem verarmten und einkommensschwachen Viertel Neighborhood von Garden Heights, ein fiktiver Ort in den USA, wohnt. Sie besucht eine Privatschule, an der sie eine der wenigen Schwarzen ist, sich dort aber wohl fühlt und Freunde hat. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem weißen Polizisten erschossen wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Plötzlich rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Nur sie weiß, das Khalil unbewaffnet war. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet, viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und der Drogenboss des Viertels, King, setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Die Einzige, die, die Wahrheit kennt, ist Starr. Ihre Aussage würde ihr Leben in Gefahr bringen, doch letztendlich entscheidet sie sich für die Aussage und erzählt viel mehr, als das was an dem Abend vorgefallen ist.

The Hate U Give, Das Buch zum Film ist auch gut im Englischunterricht einzusetzen.

Vorab hat mir die Darstellung des Filmes gefallen. Da viel aus der Sichtweise von Starr, in der Ich-Form, erzählt wird, spricht der Film auch jugendliche Zuschauer gut an. Er ist verständlich aufgebaut und die Handlungen sind gut nachvollziehbar.

Mich hat dieser Film sehr berührt und als Starr im Film auf ein Auto steigt, ein Megaphone in die Hand nimmt und den Demonstranten und Polizisten mitteilt, wer sie ist, was sie gesehen hat und was sie denkt, da habe ich meinen Emotionen freien Lauf gelassen. Mich haben ihre Handlung und ihre Worte sehr berührt und gleichzeitig macht es mich so unfassbar traurig und auch wütend, dass solche Vorkommnisse immer noch aktuell sind. Diese und ähnlichen Übergriffe, die fanden nicht nur vor 20 Jahren statt, sondern sind auch heute an der Tagesordnung in den USA und vielen anderen Ländern der Welt. Heute noch werden Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Religion und politischen Meinung sinnlos verprügelt, beleidigt, unterdrückt und getötet. Und das macht mich so wütend, weil ich nicht begreifen kann, dass Menschen sich so rassistisch, diskriminierend und verachtend verhalten können.

Der Buchtitel The Hate U Give geht auf ein Zitat von Tupac Shakur zurück und bezieht sich auf den Hass, den das System liefert, das viele als gegen sie selbst gerichtet empfinden. Es handelt sich bei THUG LIFE um ein Akronym für The Hate U Give Little Infants Fucks Everybody, dass sich damit insbesondere auf die Nachfolge-Generation der Generation Y deren Mitglieder von etwa 1995 bis 2010 zur Welt kamen, und die nachfolgenden Generationen bezog, in der der Hass innerhalb der Gesellschaft besonders genährt wurde.

The Hate U Give. Szenenbild mit Amandla Stenberg als Starr. Foto: YouTube

Im Film wird hauptsächlich nur dargestellt, dass es Menschen sind, die Hass sähen. Auf die Ursachen wird nicht eingagangen. Dabei ist es doch erwiesen das dem System, dem Kapitalismus, es sehr recht ist, wenn der Eine den Anderen hasst und verachtet. Das Problem heißt Kapitalismus, denn „unsere Herrn wer sie auch seinen, sehen unsere Zwietracht gern. Dennn solang sie uns entzweien, bleiben sie doch unsere Herrn“ schrieb Bertold Brecht im Einheitsfrontlied. Da freut es einem natürlich, wenn in einer Rede der Demonstranten der etwas umgewandelte Satz von Marx fällt: „(…) wir haben nichts zu verlieren als unsere Ketten. (…)*

An der schauspielerischen Leistung und der Darstellung ist meiner Meinung nach, nichts auszusetzen und die Handlung motiviert zum kämpfen. Wer Zeit hat, sollte sich diesen Film unbedingt ansehen.
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Offizieller Trailer

THE HATE U GIVE Trailer German Deutsch (2019)

* = Original: “Die Proletarier dieser Welt haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!” (Manifest der Kommunistischen Partei, IV. Marx/Engels, MEW 4, S. 493)
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Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in der Gruppe Volkskorrespondenz. Weiterveröffentlichung nur für Partner/innen der Gruppe Volkskorrespondenz.
Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.


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März03
on 3. März 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Jakob Reimann

Jakob Reimann

Benjamin Netanjahu wird
wegen Korruption und Bestechung angeklagt

Jacob Reimann

Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit erklärte, er werde den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wegen Korruption und Bestechung in drei Fällen anklagen.

Kurz vor 18.00 Uhr (Ortszeit) gab Israels Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit bekannt, er werde den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu anklagen. Dies berichtet die Associated Press und The Jerusalem Post.

Seit langem ist Netanjahu in ein Netz aus Korruptionsskandalen verwickelt. Der schwerwiegendste Punkt der Anklage betrifft Bestechungsvorwürfe. Netanjahu soll mehrere Gesetzesänderungen beschlossen haben, die den Telekommunikations-Riesen Bezeq begünstigten. Es soll um sich um Größenordnungen von mehreren hundert Millionen Dollar handeln. Als Gegenleistung erhielt Netanjahu positive Berichterstattung in Bezeqs beliebter Nachrichtenseite Walla.

Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit wird den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu anklagen. By Masa Israel Journey, Flickr, licensed under CC BY-ND 2.0.

Mandelblit wird zwei weitere Korruptionsvorwürfe verhandeln. Netanjahu soll von Geschäftsleuten undeklariert Geschenke im Wert von Hunderttausenden Schekel entgegengenommen haben. Der letzte Vorwurf dreht sich wiederum um Angebote vorteilhafter Gesetzgebung für Israels zweitgrößte Tageszeitung im Gegenzug für günstige Berichterstattung über die Netanjahu-Regierung.

Der weit schwerwiegendste Fall wird anscheinend jedoch (noch) nicht zur Anklage gebracht. Bei einem Rüstungsdeal der israelischen Regierung und des deutschen Rüstungskonzerns ThyssenKrupp sollen Schmiergelder in Millionenhöhe an hochrangige israelische Militärs und Politiker ausgeschüttet worden sein.

Generalstaatsanwalt Mandelblit ermittelte mehr als zwei Jahre und folgte nun der Empfehlung der Polizei, die Vorwürfe gegen den Ministerpräsidenten zur Anklage zu bringen.

Netanyahu bestreitet bei allen vier Vorwürfen vehement jegliches Fehlverhalten und bezeichnet die Anschuldigungen als mediale Hexenjagd.

Im April werden in Israel landesweite Wahlen abgehalten. In Umfragen liegt Netanjahus rechtsextreme Likud-Partei gleichauf mit der vor wenigen Wochen neugegründeten Partei „Widerstandskraft für Israel“ des Herausforderers Generalleutnant Benny Gantz.

Der Fall Netanjahu wird ein Novum der israelischen Geschichte darstellen: Nie zuvor wurde ein amtierender Ministerpräsident angeklagt.

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Erstveröffentlichung am 28. Februar 2019 auf JusticeNow. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers

Über den Autor: Als studierter Biochemiker hat Jakob Reimann ich ein Jahr in Nablus, Palästina gelebt und dort an der Uni die Auswirkungen israelischer Industrieanlagen auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen in der Westbank erforscht. Nach einiger Zeit in Tel Aviv, Haifa, Prag und Sunny Beach (Bulgarien) lebt er jetzt wieder in Israel und kennt daher „beide Seiten“ des Konflikts und die jeweiligen Mentalitäten recht gut. Soweit er zurückblicken kann ist er ein politisch denkender Mensch und verabscheut Ungerechtigkeiten jeglicher Art. Aus bedingungslos pazifistischer Sicht schreibt er gegen den Krieg an und versuche so, meinen keinen Beitrag zu leisten. Seine Themenschwerpunkte sind Terrorismus, das US Empire, Krieg (Frieden?) und speziell der Nahe Osten.

Weitere Artikel von Jakob Reimann

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Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
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Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung –
Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
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März01
on 1. März 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Fritz Theisen

Fritz Theisen

Klare Ansage von der Münchner Sicherheitskonferenz: Massive Aufrüstung, wachsende Kriegsgefahr!

Fritz Theisen

Der Protest gegen die Münchner Sicherheitskonferenz ist mehr als berechtigt! Mit lauten Parolen zogen mehr als 6000 Protestierende am Samstag,16. Februar, durch München, um auf die Sicherheitskonferenz, die Kriegsverbrecher-Konferenz mitten in der Stadt aufmerksam zu machen. Aber angesichts der brisanten Weltlage waren es eigentlich zu wenige. Hier zeigt sich eine große und ernste Aufgabe für alle, die gegen Aufrüstung und Krieg sind und für Frieden eintreten. Wir müssen intensiv unter unseren Kolleg/innen und in unserem Umfeld aufklären, aufrütteln, mobilisieren. Um etwas gegen Aufrüstung und imperialistische Kriegsvorbereitung zu erreichen, braucht es eine starke Massenbewegung. Dass nur der Kampf der Arbeiter/innen gegen imperialistische Kriege helfen kann, ist die entscheidende Lehre aus der deutschen Novemberrevolution vor 100 Jahren!

Selbst die rechte Springer-Kampfzeitung „Welt“ befindet: „Alle Teilnehmer der Münchner Sicherheitstagung träumen von Zusammenarbeit. Ihr Handeln zeugt vom Gegenteil. Der Frieden ist gefährdet wie lange nicht mehr.“

Ein bezeichnendes Eingeständnis eines der führenden bürgerlichen Medien in Deutschland. Denn wie im Brennglas bildet sich die brisante Weltlage in diesem Treffen der wichtigsten Vertreterinnen und Vertreter der imperialistischen Mächte ab. Ob die, wie die Welt weihräuchert, von Zusammenarbeit oder „Multilateralismus“ (wie es offiziell dort immer wieder hieß) „träumen“ oder eher darüber reine Propagandaphrasen absondern, sei dahingestellt. Dass sie das Gegenteil tun, ist aber so eindeutig wie brandgefährlich! In München prallten die imperialistischen Interessen in fast schon schockierender Weise offen aufeinander.
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Der US Imperialismus trump(f)t herrisch auf!

Trumps Vize Mike Pence kehrte am zweiten Tag offen den Herrschaftsanspruch seines Präsidenten und des-US Imperialismus heraus. Er forderte von den Verbündeten Gefolgschaft: Man wolle starke Bündnisse. Deswegen verlange der US-Präsident von den europäischen „Nato-Partnern“ höhere Verteidigungsausgaben. Dass es da jetzt auch gewisse Fortschritte gebe, beweise:„Präsident Trump hat die Führungsrolle!“ Aber das reiche noch lange nicht. Pence machte zwei klare Ansagen:

* Das deutsch-russische Pipeline-Projekt Nordstream 2 beenden! Nur Minuten vor Pence hatte das Angela Merkel mit dem Hinweis verteidigt, Russland nicht allein den Chinesen zu überlassen. Pence antworte drohend: „Wir können die Werte des Westens nicht verteidigen, wenn unsere Verbündeten vom Osten abhängig sind.“ Die „Werte des Westens“ – das ist diplomatisches Blabla! Klartext:! Wir können Euch nicht… das heißt: Wir werden Euch nicht verteidigen – wenn ihr nicht spurt!

* Die Europäer sollen endlich geschlossen den Atomdeal mit dem Iran beenden. Hier ist demnächst Regime-Change angesagt wie derzeit in Venezuela!
Klare Ansagen an die Verbündeten, vor allem an einen, an den deutschen Imperialismus, an Merkel und Co. Wenn die USA zum Kampf um die Rückeroberung des Iran für den US-Machtblock bläst, erwarten sie volle Unterstützung – mit allen – auch militärischen Konsequenzen!

Parallel quälte Trump (wie üblich per Twitter) die europäischen „Freunde“ mit der Forderung, die ca. 800 in Nordsyrien gefangengenommen IS-Kämpfer aus europäischen Ländern zurück zu nehmen und vor Gericht zu stellen. Andernfalls würden die USA sie freilassen! Dann würden sie eben illegal, klandestin nach Europa zurückkehren. Wer denkt da nicht daran, dass der US-Imperialismus sowohl die afghanischen Taliban als auch zumindest Teile des IS mit aus der Taufe gehoben haben…

AntiSiko Auftaktkundgebung auf dem Marienplatz. Foto: AntiSiko Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz

Besonders pikant: Die noch in Syrien stehenden US-Truppen halten die IS-ler gar nicht gefangen, sondern die Truppen der Kurden. Diese wiesen öffentlich auf diesen Sachverhalt hin, doch ob sie sich Trump wirklich widersetzen können, ist fraglich: Der kann ja jederzeit in Nordsyrien damit drohen, die kurdischen autonomen Gebiete den Angriffen Erdogans oder – je nach der Entwicklung der innersyrischen Kräfteverhältnisse – der Gnade Russlands und des Assad-Regimes zu überlassen.

Wie dem auch sei: Die imperialistischen EU-Mächte stehen voll unter Druck. Sie sind es sowieso schon durch Trumps (inzwischen etwas relativierte) Ankündigung, die US-Truppen komplett aus Syrien abzuziehen, da der IS doch besiegt sei. D.h. Trump fordert, dass sie selbst dort „für ihre Sicherheit“ sorgen, also für ihre Interessen dort selbst aufkommen sollten.
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Die Konkurrenten schlafen nicht!

Vor allem Russland und China versäumten bei der Gelegenheit nicht, Flagge zu zeigen. Auch sie sind unter Druck durch den aggressiven US-Imperialismus. Trump hat den INF-Vertrag gegenüber Russland aufgekündigt.

Damit nötigt er bewusst den europäischen „Freunden“ ein weiteres Schlachtfeld auf: Die NATO-Länder werden zum Aufmarschgebiet neuer Mittelstrecken-Atomwaffen und damit Zielgebiet russischer Atomwaffen. Aber für den russischen Konkurrenten ist die Drohung mit erneutem atomaren Wettrüsten real!

Russlands Außenminister Lawrow griff in München die Nato und die europäischen Mächte scharf an: Sie hätten die Chance vertan, mit Russland ein gutes Verhältnis aufzubauen. Stattdessen hätten sie sich für die NATO-Konfrontationsstrategie entschieden. Sie „haben sich in eine Konfrontation mit Russland hineinziehen lassen“, so Lawrow. Auf die Kündigung des INF Vertrages ging er gar nicht näher ein, sondern wandte sich gleich an den Boss der Gegenseite, an die USA, und mahnte eine Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen an. Er sprach den europäischen EU-Mächten ausdrücklich die Fähigkeit ab, Europa noch positiv zu gestalten. Die INF-Nachverhandlungsangebote von Maas und Merkel aus Berlin überging er. Klare Ansage: Wir rüsten auf!

China lehnte die – von Merkel ins Gespräch gebrachte – Einbeziehung in INF-Vertragsverhandlungen rundweg ab. Außenminister Yang: Das Abkommen sei zwar wichtig, und es sollte keinesfalls beendet werden. „Aber ich bin gegen eine Ausweitung von INF, schließlich entwickelt China seine Raketen zu rein defensiven Zwecken.“ Auch er redete lieber von Multilateralismus, von gemeinsamen Wirtschaftsprojekten, die China, Russland und Europa für mehr Wohlstand und Sicherheit verwirklichen könnten. Vor allem will Yang mehr Multilateralismus mit den Europäern. Hinter diesen schmeichlerischen Lock-Rufen, für die auch das Werben für eine „Neue Seidenstraße“ steht, was übrigens sowohl in China als auch in Europa von den Arbeiter/innen und dem Volk bezahlt werden muss, wird die knallharte Konkurrenz zum US-Imperialismus kaschiert. Die USA sind auch für China der Konkurrent, den es zu überwinden gilt! Schon läuft auf beiden Seiten, vor allem im Pazifik der Rüstungswettlauf!

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Die strategische Neuaufteilung in Amerika! Venezuela!

Was Russland neben dem INF-Konlikt und was speziell China immer mehr umtreibt: Der US-Imperialismus macht ihnen ihre Rolle in Südamerika, aktuell in Venezuela, in aggressiver Weise streitig. Wie an vielen Orten auf der Welt prallen in Venezuela die Interessen des US-Imperialismus, des russischen und des chinesischen Imperialismus aufeinander. Vor allem China, aber auch Russland haben hier, aber auch im vorgelagerten Kuba im großen Stil investiert. Es geht für alle Seiten um den Zugriff auf die riesigen Ölreserven Venezuelas. Es geht um Beherrschung der lateinamerikanischen Region, die der US Imperialismus als Hinterhof betrachtet.

Die Kriegsgefahr in Venezuela verschärft sich stündlich. Offen drohte am 24. Februar US-Außenminister Pompeo Venezuelas Präsident Maduro und seinem Regime mit „Maßnahmen“, es sei Zeit zum „Handeln“. Heuchlerisch jammerte er, man müsse dem „verzweifelten Volk“ dort helfen. Die Gefahr einer US- Intervention gemeinsam mit den rechten Regimes der Region, speziell Kolumbien und Brasilien, wird immer größer.
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BRD – Zwischen Hacken-Zusammenschlagen und Kampf um die eigene Weltmachtpolitik

Die EU, in der Deutschland die Führung beansprucht, steckt in der Krise. Konflikte ohne Ende! Die umstrittene Nordstream-2-Pipeline, Uneinigkeit, wie man gemeinsam mit denjenigen Flüchtlingen umgeht, die man nicht haben will, der Brexit, rechte, halb-faschistische Regime in diversen EU-Ländern und zunehmende Schwierigkeiten mit dem nach dem Brexit schärfsten Konkurrenten und Zwangspartner Frankreich. Nur mühsam konnte das schwierige Verhältnis zu Frankreich mit dem Vertrag von Aachen übertüncht werden. Dafür musste Deutschland sogar in einer Geheimabsprache Frankreich zubilligen, die kommenden gemeinsamen Rüstungsprojekte nicht mit Waffenexport-Beschränkungen zu behindern. Trotzdem schlug sich Macron bei Nordstream 2 auf die Seite der Gegner, ein schwerer Rückschlag für Berlin!

Berlin versucht, trotz Brexit auch einen stabilen Draht zu Großbritannien zu halten, wo die gleiche Forderung nach ungebremstem Waffenexport erhoben wird. Aber hier betreibt Merkel im Schatten der USA für den deutschen Imperialismus nach wie vor die eigene Machtpolitik.

Diese Lage ist aber ganz nach Trumps Geschmack, der den Konkurrenten EU und speziell den deutschen Konkurrenten klein machen will: Weg mit Nordstream 2, sofort Rüstung auf 2% des BIP, eine Anti-Iran-Koalition in der EU auf einer „Iran-Konferenz“ in Warschau.

Merkels Auftritt in München zeigt ihr Dilemma: „Für uns, die Europäer …war in diesem Jahr die wirklich schlechte Nachricht die Kündigung des INF-Vertrags. Nach … jahrelangen Verletzungen der Vertragsbedingungen durch Russland ist diese Kündigung unabwendbar gewesen. Wir haben sie als Europäer alle mitgetragen. Trotzdem ist es – das sage ich unseren amerikanischen Kollegen – eine…“ Ohrfeige? Nein, sondern „…eine ganz interessante Konstellation“. So nennt man das also! Merkel weiter: „Ein Vertrag, … für Europa, ein Abrüstungsvertrag, der unsere Sicherheit betrifft, wird von den Vereinigten Staaten von Amerika und Russland in der Rechtsnachfolge der Sowjetunion gekündigt; und wir sitzen da…“

Ein Eingeständnis, dass Europa und der deutsche Imperialismus ziemlich abgemeldet sind!
Merkel fügt dann hinzu: „Wir, Deutschland, und die anderen europäischen Mächte (…) werden natürlich alles versuchen, um weitere Abrüstungsschritte möglich zu machen. Denn die Antwort kann jetzt nicht in blindem Aufrüsten liegen.“ Panik deutet sich an! Trump wird sich auf die Schenkel schlagen und sagen: Doch! Natürlich! Aufrüsten!
Wie bereits gesagt ließ auch China Merkel hier kühl abblitzen.

Ein Kommentator des Regierungssenders Deutschlandfunk resümierte die Sicherheitskonferenz denn auch zynisch, aber deutlich:
„Es rächt sich bitter, dass `wir´ zwei Jahrzehnte lang als sicherheitspolitische Schnorrer im Bündnis unterwegs waren. Wir waren immer schnell dabei, die Amerikaner von der Seitenlinie aus zu kritisieren. Aber die Deutschen selbst überließen weite Teile der Abschreckung den europäischen Nachbarn und den Nato-Partnern. Das hat übrigens nichts mit Trump zu tun. Schon Obama nannte uns 2014 „free rider“, also Trittbrettfahrer.“ Und nun?
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Von der Leyen – Aufrüstungsministerin!

Als Merkel sprach, hatte ihre Kriegsministerin von der Leyen gleich in der Eröffnungsrede bereits alles klargemacht. Merkel nahm nichts zurück! Damit ist auch klar, was die arbeitenden Menschen zu erwarten haben. Von der Leyen gab sich keine Mühe, die derzeitige Schwäche der BRD zu kaschieren. Zu angegriffen, zu krisenhaft die Lage in Europa, aber auch ihre eigene. Die Bundeswehr, die sie selbst verantwortet, steckt tief in der Krise aus offensichtlicher Korruption und Inkompetenz in der politischen Führung. Ihre Konsequenz: Stramm Stehen vor dem großen Bruder! Und sie macht große Versprechen, die die arbeitenden Menschen und das ganze Volk bezahlen sollen. Von der Leyen in München: Wir seien gefordert von der neuen Sicherheitslage, der Wiederkehr…

„…der Konkurrenz großer Mächte. Unsere amerikanischen Freunde haben das früh erkannt. Wir erkennen es inzwischen auch,…: Ob wir wollen oder nicht, Deutschland und Europa sind Teil dieses Konkurrenzkampfs. Wir sind nicht neutral. Wir stehen auf der Seite der Freiheit und der Menschenwürde“

Friedensaktion vor dem Hotel Bayrischer Hof. Foto: AntiSiko Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz

Also: Deutschland auf Seiten des US-Imperialismus, mit allen Konsequenzen! Von der Leyen:
„Wir Europäer müssen mehr in die Waagschale legen. Der amerikanische Ruf nach mehr Fairness in der Lastenteilung … ist berechtigt … . Der deutsche Verteidigungshaushalt ist seit 2014 um 36% …gestiegen…Und wir haben einen klaren Plan … wie wir unsere Bundeswehr bis 2024 modern ausstatten werden. Damit wird unser Budget zehn Jahre nach Wales“ (NATO-Konferenz 2014) „um 80% gewachsen sein.

Wir sind aber auch realistisch. Wir wissen, dass wir noch mehr tun müssen. Gerade wir Deutschen“ Klartext: Es wird massiv weiter aufgerüstet. Und es wird gemeinsam mit EU und NATO satt Rüstung exportiert:
„Auch müssen wir dringend Klarheit beim Rüstungsexport schaffen.
Wir Deutschen sollten nicht so tun, als seien wir moralischer als Frankreich, oder menschenrechtspolitisch weitsichtiger als Großbritannien. Wir müssen die politische Kraft aufbringen für eine verlässliche, gemeinsame Linie, die unsere Sicherheitsinteressen und unsere humanitären Prinzipien verbindet. Genauso wie unsere europäischen Partner dies auch tun.“ Jubel in der Rüstungsindustrie!

Man muss die Wahrheit hinter der bombastischen Phrase ans Licht ziehen: 2014 betrug der Wehr-Etat noch 32,4 Milliarden Euro. 2017 hatte er rund 37 Milliarden Euro. 2019 liegt bei rund 43,2 Milliarden Euro, bis 2024 soll er auf 60 Milliarden steigen! 2024 sollen damit aber erst 1,5 Prozent des BIP erreicht sein. Wie sagte die Kriegsministerin soeben noch? „Wir wissen, dass wir noch mehr tun müssen. Gerade wir Deutschen …“

Hier geht es nicht mehr um Peanuts. Berlin will eine massive Aufrüstung, eine neue, größere Flotte, eine hochgerüstete Luftwaffe, da sollen Drohnen, Marschflugkörper und Raketen her. Da werden neue Soldat/innen „eingestellt“ Die Wehrpflicht lässt sich bei Bedarf leicht wieder einführen! Die Konsequenz ist klar! In Berlin wollen die Parteien keine Kriege verhindern, sondern steuern auf sie zu. Der Spruch von der Friedenspolitik ist nur noch plumpe Propaganda!
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Keine Illusionen!

Niemand sollte sich von der Parole blenden lassen, das alles bedeute doch Arbeitsplätze! Erstens sind das Arbeitsplätze für die wachsende Kriegsgefahr, für die Gefahr des Untergangs! Fallen wir auch nicht auf entsprechende Sprüche rechter Gewerkschaftsführer herein! Zweitens reiben sich auch die Rüstungsfirmen in den USA, in Frankreich, Großbritannien, Spanien und wer weiß wo noch, schon jetzt die Hände. Kauft die Waffen doch bei uns! Wenn Ihr das notorisch korrupte deutsche Waffenbeschaffungswesen nicht in den Griff kriegt – wir stehen bereit!

Wenn die arbeitenden Menschen Arbeit nur noch in der Vorbereitung von Kriegen finden, ist im Gegenteil ihr Widerstand gefragt! Schluss mit der Rüstung! Raus aus den Kriegsbündnissen NATO und EU! Friedliche Produktion – und gesellschaftliche Arbeitszeitverkürzung, damit alle Arbeit finden können…

Das ist kein Programm, das mit dem Kapital zu machen ist. Das ist ein Programm, das nur mit einem radikalen Bruch mit Imperialismus und Kapital möglich ist.


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Erstveröffentlichung heute in Arbeit Zukunft online. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
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