Hartmut Barth-Engelbart
Ein SPDverehrter NS-Verbrecher?
& Warum kniff der SPD-Landrat?

Hartmut Barth-Elgelbart
Eigentlich wollte & sollte der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Karl Eyerkaufer (SPD) die Forschungsergebnisse der Historikerin Dr. Christine Wittrock zum “Nationalsozialismus in Langenselbold und Schlüchtern” als Buch herausgeben.
Aus Angst vor gerichtlichen Auseinandersetzungen mit den Erben des NAZI-Goldfasanen und “Reichswirtschaftsführers” Willy Kaus – so der Landrat auf die Frage des Autors – habe er die Herausgeberschaft für das Buch verweigert, das er selbst mit in Auftrag gegeben hatte. Auch nach der Schwärzung einer von den Kaus-Erben reklamierten Zeile blieb der Landrat bei seiner Verweigerung. Darufhin hat Chrsitine Wittrock das Buch selbst herausgegeben.
Bei der Suche nach den Gründen für die Bremser-Rolle des SPD-Ex-Landrates und Ex-Leiters des Maintaler Einstein-Gymnasiums bin ich nun auf ein Dokument aus den Jahr 1951 gestoßen, in dem Willy Kaus vom Hanauer Magistrat kaum steigerbar gefeiert und vom damaligen Oberbürgermeister Rehbein (SPD) mit dem Vorwort bejubelt wird. Über seine NAZI-Verbrechen steht dort keine Silbe. Haben Teile der SPD-Führung nach 1945 für den Wiederaufstieg des Faschisten Willy Kaus gesorgt, während sich die Betriebsräte der Kaus-Firmen händeringend gegen dessen Rückkehr in die Betriebsleitungen zur Wehr setzten? Ist und war das der Grund für die Herausgabe-Verweigerung des Landrats Karl Eyerkaufer? Drohten die Erben, diese dokumentierbaren Verwicklungen aufzudecken?

Das Buch von Christine Witttrock sollte von jedem Mitmenschen gelesen werden, der sich näher mit unserer jüngeren Geschichte befassen möchte.
1938, nach der “Arisierung” der Fuldaer Industrie-Textilien-Firma Mehler, der Ausschaltung der jüdischen Mehrheitseigner-Familie Kayser und der Übernahme der Kayser-Anteile hat der Langenselbold-Fulda-Frankfurter Bauunternehmer Willy Kaus als Reichswirtschaftsführer die Rüstungsproduktion ausgebaut und weiterentwickelt. Als “Gefolgschaftsführer” sorgte er für die politische Säuberung seiner Betriebe Mehler AG, Gummiwerke Odenwald, der (“arisierten”) Union-Brauerei Groß-Gerau und vor allem in seinem Bauunternehmen. Die Spruchkammer-Verfahren gegen ihn werden verzögert, bis trotz Widerspruch durch die Staatsanwälte Kaus mit Freispruch fein rauskommt. Sein Langenselbolder Zimmerer-Polier Valentin Schmidt wurde 1944 wegen “Wehrkraftzersetzung” hingerichtet.
Es gibt in Langenselbold keinen Ort der Erínnerung an diesen couragierten Mann des Widerstands gegen die Nazis. Aber bis zur Jahrtausendwende hing eine Broncetafel zur Erinnerung an den Unternehmer und wohltärigen Stifter Willy Kaus am Schwimmbad in der Eingangshalle neben der Kasse. Heute hängt sie im Heimat-Museum. Direkt öffentlich feiern will man ihn nun doch nicht so ganz. Als man ihm 1970 das Bundesverdienstkreuz verleihen wollte, bekam ein Verleihungs-Ministerialer eher zufällig die Spruchkammer-Akte des Herrn Kaus in die Finger. Aus Angst davor, diese Akte könnte nach der Verleihung an eine breitere Öffentlichkeit geraten, sah man von der Verdienstkreuzverleihung sang- und klanglos ab.
Gelnhausen 80 Jahre “judenfrei” : Endlich Zeit, das geraubte Haus der jüdischen Familie Scheuer in der Burgstraße 24 den Nachkommen zurückzugeben.(Siehe dazu den Offenen Brief der Historikerin Dr. Christine Wittrock an der Gelnhäuser Bürgermeister Stolz
Der scheidende Gelnhäuser Bürgermeister und zukünftige Landrat des Main-Kinzig-Kreises hat die historische Chance zum passenden Datum das Haus des jüdischen Gelnhäuser Fellhändlers Ludwig Scheuer an den/die letzten noch lebenden Hinterbliebenen/Nachfahren zurückzugeben. Ich HaBE ihm dafür meine Unterstützung zugesagt.
Dr. Christine Wittrock: „Das Unrecht geht einher mit sicherem Schritt… Notizen über den Nationalsozialismus in Langenselbold und Schlüchtern“, ISBN-10: 3928100718, CoCon Verlag Hanau, 12,80 Euro.
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Nachdem der “Regime-Change”-Kritiker General Flynn schon am Rande der Anklage wegen Hochverrats stand und aus der Regierungsmannschaft Trumps herausgeschossen wurde … sind weitere solche Aktionen aus der CIA und der Ecke der Medien-Tycoone zu erwarten, gegen die ein Hugenberg ein Waisenknabe war. Und die Rüstungslobby droht mit Rache für jeden nicht geführten oder beendeten Krieg.
Dazu fällt mir sofort eine Anekdote aus 2004 ein: als der Hanauer Oberstaatanwalt bei mir anrief, um sich für die polizeiliche Beschlagnahme meiner „unter-schlag-zeilen“ (ausgerechnet am Vorabend des Tages der Menschenrechte) und für die mehrwöchige Untersuchungshaft für meine Gedichte zu entschuldigen, habe ich mich als Erstes und dann als Zweites den Oberstaatsanwalt gefragt, was ich denn falsch gemacht hätte. – – Er hatte nämlich am Telefon gesagt, dass meine Texte doch keine versuchte Volksverhetzung seien und dass er 80% der Gedichte inhaltlich auch eigenhändig unterschreiben würde…. Das hat mir zu denken gegeben. Waren denn die Texte so daneben?
Die WIBAU-Dokumantation der IGMetall von 1984 trägt den Titel: “Wir hätten den Betrieb lieber besetzen sollen!” – Viele WIBAUERinnen habe ich in den vergangenen 30 Jahren wieder getroffen und Interviews mit ihnen gemacht. Schweißer, Klimatechniker, Maschinenbauer, Fördertechniker, Programmierer, Kundendienst-Fachleute … ganz besonders ein Klimatechniker, der unter der Quandtschen Villa im Taunus die Bunker-Klimaanlagen betreut (man fährt auf dem Weg zum OPEL-Zoo direkt an diesem Anwesen vorbei, bzw. durch, denn die beiderseits der Bundesstraße liegenden Quandten-Teile sind anscheinend unterirdisch miteinander verbunden). Der atombombensichere Tiefkeller der Quandts mit mehreren Geschossen muss -auch wegen der dort lagernden Preziosen bestens klimatisiert sein … dafür holte man sich eine Firma, in der ein paar Toppkräfte der WIBAU untergekommen waren … es war schon sehr aufschlussreich zu hören, wie sich die herrschende Klasse auf ihre Zukunft vorbereitet. Ich gehe Mal davon aus, dass die Familie Quandt über ausreichend “Kriegswaffenscheine” verfügt. Nicht dass es da bei eventuellen Hausdurchsuchungen zu Schwierigkeiten kommt. Wenn nicht, sollte man im Hause Quandt schleunigst solche Scheine besorgen. Die Beschaffung eines ausreichenden Quantums “Persilscheine” nach 1945 war dagegen ein Kinderspiel. Ein Quändtchen Vorsicht kann heute auch nicht schaden!
















































