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Sep.06
on 6. September 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

bebe

Medien Mosaik

– Gsponer/Buresch/Pacht: „Jugend ohne Gott“
– Danielle Willert:
„Hans Moser in seinen schönsten Filmen“
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bebe

Szenenbild mit Alicia von Rittberg

Kann man Ödön von Horvath acht Jahrzehnte nach seinem Tod noch vom Blatt verfilmen? Michael Knofs getreue Adaption „Jugend ohne Gott“ vom Beginn der neunziger Jahre wirkt heute trotz guter Schauspieler altbacken. Der aus der Schweiz stammende Regisseur Alain Gsponer und seine Szenaristen Alex Buresch und Matthias Pacht gingen einen anderen Weg. Sie verlegten die Auseinandersetzungen eines Lehrers und seiner Schüler in die nahe Zukunft. Das Individuum zählt nur noch so viel, wie es allen nützlich sein kann. Mitmenschlichkeit ist zum großen Teil verloren gegangen. Eliten werden an Privatschulen herangezüchtet, wer nicht spurt, fällt durch den Rost, quält sich an der Regelschule. Freundschaften können sich nicht mehr entwickeln. Soziales Gespür wird nicht verlangt. Was bei Horvath noch die Warnung vor Faschismus war, ist jetzt die Vision eines neoliberalen Überwachungsstaats. Die düstere Utopie erzählen die Filmemacher aus dreierlei Blickwinkeln hintereinander, so dass sich stets neue Details erschließen. Dabei wird das Gewicht der Handlung auf den sensiblen Schüler Zach (Jannis Niewöhner) verlagert. Ob die Besetzung des Lehrers mit dem türkischstämmigen Fahri Yardim glücklich ist, sei dahingestellt. Durch sein deutliches Anderssein verkörpert er nicht mehr die von Horvath angestrebte Durchschnittlichkeit. Trotzdem ein Film, der weit über den Durchschnitt herausragt.
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Jugend ohne Gott, Regie Alain Gsponer, Verleih: Constantin Film, ab 31. August in zahlreichen Kinos.

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Hans Moser (der 1931 den Zauberkönig in der Uraufführung von Horvaths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ spielte) ist eine so einmalige Legende des österreichischen Theaters und Films, dass seine Filme fast täglich in einem der vielen deutschsprachigen Sender laufen und seine oft für ihn geschriebenen Wiener Lieder häufig in den Spartenprogrammen des Rundfunks laufen. Er war bis ins hohe Alter ein Kassenmagnet, und blieb es auch mehr als 50 Jahre nach seinem Tod. Darum kommen auch immer wieder neue Bücher mit ihm und über ihn heraus. Das neueste ist ein Bildband von Danielle Willert, die zuvor mit einem Peter-Alexander-Buch Erfolg hatte. Sie durfte im Filmarchiv Austria stöbern und hat einige schöne teils schwarzweiße, teils farbige Fotos und Programmhefte gefunden, wobei die versprochenen Plakate mit zwei an der Zahl nicht nennenswert sind.

In bescheidenem Maße gibt die Autorin Angaben zur Biografie, wobei sie auf Mosers Zeit im Nationalsozialismus eingeht, dem er als durch und durch unpolitischer Mensch hilflos gegenüberstand. Immerhin gelang es ihm, seine jüdische Frau zu retten.

Die Bildunterschriften sind mitunter ergänzungsbedürftig, fehlen doch die Namen seiner Partner nicht selten, seien es Hans Adalbert Schlettow, Heinz Salfner, Margarethe Slezak oder Arno Paulsen. Die Bemerkung, „Das Ferienkind“ von 1943 sei Mosers Lieblingsfilm gewesen, ist schwer zu widerlegen. Andere Autoren berichten glaubhaft, es wäre das Tier-Melodram „Herrn Josefs letzte Liebe“ (1959), an dessen Drehbuch der Hundefreund Moser maßgeblich beteiligt war. Auch die Behauptung, „Kaiser Josef und die Bahnwärterstochter“ sei 1963 sein letzter Film gewesen, trifft nicht zu, da dem 1961 gedrehten Fernsehfilm noch ein Kinostreifen mit Conny Froboess und die Schnitzler-Adaption fürs Fernsehen „Leutnant Gustl“ mit der wirklich letzten Rolle folgten. Ein schönes Blätterbuch für den Interessierten, aber nicht mit Akribie verfasst!

Danielle Willert: Hans Moser in seinen schönsten Filmen. Sutton Verlag, Erfurt 2017, 128 Seiten, rund 150 Abbildungen, 20,00 Euro.

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Aus Das Blättchen, Nr. 18, vom 31.7.2017, mit freundlicher Genehmigung des Autors
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Medien-Mosaik früherer Monate
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└ Schlagwörter: Medien Mosaik
 Comment 
Sep.02
on 2. September 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Hans-Jürgen Schwebke

Dossier zu Hans Kahle, einer der wichtigsten Kommandeure der Internationalen Brigaden

Presseinformation: Verein Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939 (KFSR)
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Hans-Jürgen Schwebke

Hans-Jürgen Schwebke

Anlässlich des 70. Todestages von Hans Kahle, einer der wichtigsten Kommandeure der Internationalen Brigaden am 1. September 2017 veröffentlicht der Verein „Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939“ (KFSR) ein umfangreiches Dossier mit Artikeln, Faksimile von internationalen Zeitungen aus der Zeit des Spanischen Krieges 1936-1939, Reden, Schriften und Fotos aus jener Zeit von und über Hans Kahle. Die zum Teil erstmals der Öffentlichkeit wieder zugänglichen Dokumente entstammen dem „Archiv Werner Abel“ (AWA).

  • Ernest Hemingway mit Hans Kahle, Ludwig Renn und Joris Ivens

    Kämpfer für die Freiheit. Vor 70 Jahren starb Hans Kahle – Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek

  • Der größte Augenblick – Vor 70 Jahren starb Hans Kahle, einer der wichtigsten Kommandeure der Internationalen Brigaden in Spanien. Von Werner Abel
  • Kämpfer für die Freiheit – Vor 70 Jahren starb Hans Kahle. Von Werner Abel
  • Am Ebro gegen Hitler – Internationale Brigaden in Spaniens Krieg. Von Dan von Medem, dpa.
  • Zum 70. Todestag von Hans Kahle – „Halbherzig“. Von Willi Lauterbach.
  • Heiner Rau über Hans Kahle – Textentwurf für „Almanach der XI. Internationalen Brigade“
  • Hans Kahle, Kommandeur der 45. Division – Zwei Vorträge
  • Teniente-Colonel HANS, ein Militär spricht für die deutschen Schriftsteller. Von Werner Abel
  • Verdienst Hans Kahles bei der Herstellung der Einheit zwischen den internationalen Freiwilligen und den Soldaten der Spanischen Volksarmee gewürdigt
  • Zum 70. Todestag von Hans Kahle – Fundstücke aus dem Archiv von Werner Abel
  • Zum 70. Todestag von Hans Kahle – „The war month by month“ – Kolumnen für „Volunteer for Liberty“
  • Hans Kahle (1899-1947) – Der Weg zum Kommunismus. Von Jakob Taube.
  • Zum 70. Todestag von Hans Kahle – Brief von Hans Kahle an Wilhelm Pieck vom 26.III.37
  • Buch „Hans Kahle (1899 – 1947) – Der vergessene Kommandeur der Thälmann-Brigade“ von Jacob Taube erscheint im August 2017 im LEIPZIGER UNIVERSITÄTSVERLAG und AVA – Akademische Verlagsanstalt.

Von der Republik am meisten gebraucht: Eva Fischer hält ein Bild von ihrem Vater, dem Interbrigadisten Hans Kahle, in den Händen (Mai 2017)
Foto: Sophia Kembowski/dpa

Mitglieder des KFSR 1936-1939 e.V. geben Interessierten gern weiter Auskunft. Sachkundige Zeitzeugen der Zeitzeugen und Wissenschaftler stehen zu weiteren recherchen zur Verfügung. Sie können Ihre Anfragen stellen via info@spanienkaempfer.de.

Hans-Jürgen Schwebke
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 Comment 
Sep.01
on 1. September 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Norbert van Tiggelen

Frieden

Zum 1. September, dem Antikriegstag
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Norbert van Tiggelen

Frieden ist der Wunsch der meisten
Menschen dieser großen Welt,
jeden Tag des Lebens schlemmen
unter unsrem Himmelszelt.
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Blühen dürfen wie ein Blümchen,
auf ’ner Wies‘ im Sonnenschein,
unbeschwert das Leben kosen,
anstatt nur bestürzt zu sein.
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Liebe spüren, keine Ängste,
glücklich sein statt Traurigkeit.
Keine Bangen um das Leben –
Harmonie und Einigkeit.
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Atmen dürfen, tief und tiefer,
Freiheit, Güte, Lebenslust;
Menschlichkeit aus tiefstem Herzen
und kein stechen in der Brust.
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Darum kämpfet für den Frieden,
für mehr Einklang auf der Welt,
für Gerechtigkeit und Rücksicht –
nicht, dass sie uns noch zerfällt!
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©Norbert van Tiggelen 08/16

 

Frieden Horst Rathmann Norbert van Tiggelen

Über den Autor: Norbert van Tiggelen, geboren 1964, begann 2002 damit, seine Empfindungen in Gedichten auszudrücken, nachdem er mehrere Jahre Tagebuch über sein damals sehr bewegtes Leben geführt hatte. „Die Feder des kleinen Mannes“, wie er sich selbst gerne nennt, scheut vor kaum einem Thema zurück; ob sozialkritisch, humorvoll, nachdenklich, frivol oder zeitgemäß, lässt er seinen Gedanken in mittlerweile über 2000 Gedichten freien Lauf. Er ist seit 2012 verheiratet und wohnt mit seiner Frau Jeannette sowie seinen beiden Kindern im Ortsteil Röhlinghausen, in der bis 1975 so heißenden „Mondstadt“ Wanne-Eickel (heute Herne 2) im Ruhrgebiet.

Weitere Veröffentlichungen

 

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└ Schlagwörter: Lyrik
1 Kommentar
Aug.30
on 30. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Fiete Jensen

Der Wahlzirkus ist eröffnet

Ist es sinnvoll sich an den bürgerlichen Wahlen zu beteiligen?
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Fiete Jensen

Fiete Jensen

„Parlamente sind Schwatzbuden“ (Lenin) und „Würden Wahlen etwas verändern – wären sie verboten“ (Volksweisheit) sind zwei Aussagen die mich als Marxist-Leninist seit meinem Eintritt ins Berufsleben begleitet haben. Aber, wenn das so einfach wäre, würden doch nicht von Jahr zu Jahr linke Parteien zur Wahl antreten. Allen voran die sozialdemokratische Partei »Die Linke« mit ihren Tausenden fleißigen Genossen und ihren Abgeordneten im Bundestag und in den Landtagen, die oftmals ganz andere Wege gehen als das Parteivolk es wünscht. Die »DKP«, die sich als marxistische Kleinpartei gerade in einer schweren Krise befindet. Die »MLPD« die weder Kosten noch Mühe scheut, um über die Möglichkeit der Wahlbeteiligung auf sich aufmerksam zu machen und zu guter Letzt die sogenannte »KPD« von der man außer der Wahlbeteiligung sonst kaum etwas hört.

In allen dieser Parteien findet man ehrliche und aufrechte Marxisten, wäre es ihnen die Unterstützung, also die Wählerstimme,  zu verweigern nicht ein Verrat an den eigen Zielen? Ich habe dazu seit vielen Jahren eine klare Haltung und wollte sie gerade zu Papier bringen, als ich am Montag auf einen Artikel in der Onlinezeitung »Arbeit Zukunft« stieß der genau das aussagt, was ich schreiben wollte. Deshalb gebe ich ihn mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber im Anschluss wieder.
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Kämpfen! Sich Organisieren! Wählen?

Viele Menschen stellen sich die Frage, ob und wem sie bei den Bundestagswahlen im September ihre Stimme geben sollen. Sie sind unsicher, ob sie den Parteien und Kandidaten vertrauen können. Zu Recht!
Denn tatsächlich gibt es vor den Wahlen immer eine Menge Versprechungen und tolle Programme, aber alle wissen, dass davon nach den Wahlen nichts übrig bleibt. Meist geschieht sogar das Gegenteil! Statt Frieden gibt es mehr Krieg; statt Steuersenkungen gibt es -erhöhungen usw.

Wahlplakat der SPD, 2017

Gerade hat die SPD die soziale Frage „entdeckt“, nachdem sie in vielen, vielen Regierungsjahren kräftig daran gearbeitet hat, Billiglöhne, massive Ausweitung von Leiharbeit und anderen unsicheren Arbeitsverhältnissen, Senkung der Renten, Einsparen bei Bildung und Kultur zu ermöglichen.
Klar! Die Abgeordneten sind nicht ihrem Wähler sondern nur gegenüber ihrem „Gewissen“ verantwortlich. Das befindet sich aber zumeist in deren Geldbörse! Faktisch hat das Kapital sich in unserer „Demokratie“ zahllose Möglichkeiten geschaffen, auf den Staat Einfluss zu nehmen. Das wurde wie im Bilderbuch beim Dieselskandal deutlich, wo der Staat willfähriger Diener der großen Konzerne war und ist.
Das Kapital kann Ministern, Abgeordneten, hohen Beamten lukrative Beraterverträge, Aufträge, Honorare, Nebenjobs verschaffen. Und nach ihrem Ausscheiden aus Parlament und Staatsapparat finden viele von ihnen einen gut dotierten Posten bei großen Konzernen.
Schon Friedrich Engels hat dazu gesagt:
„…die demokratische Republik weiß offiziell nichts mehr von Besitzunterschieden. In ihr übt der Reichtum seine Macht indirekt, aber um so sichrer aus. Einerseits in der Form der direkten Beamtenkorruption,… andrerseits in der Form der Allianz von Regierung und Börse, die sich um so leichter vollzieht, je mehr die Staatsschulden steigen und je mehr Aktiengesellschaften nicht nur den Transport, sondern auch die Produktion selbst in ihren Händen konzentrieren und wiederum in der Börse ihren Mittelpunkt finden… Und endlich herrscht die besitzende Klasse direkt mittelst des allgemeinen Stimmrechts. Solange die unterdrückte Klasse, also in unserm Fall das Proletariat, noch nicht reif ist zu seiner Selbstbefreiung, solange wird sie, der Mehrzahl nach, die bestehende Gesellschaftsordnung als die einzig mögliche erkennen und politisch der Schwanz der Kapitalistenklasse, ihr äußerster linker Flügel sein. In dem Maß aber, worin sie ihrer Selbstemanzipation entgegenreift, in dem Maß konstituiert sie sich als eigne Partei, wählt ihre eignen Vertreter, nicht die der Kapitalisten. Das allgemeine Stimmrecht ist so der Gradmesser der Reife der Arbeiterklasse. Mehr kann und wird es nie sein im heutigen Staat; aber das genügt auch.“
(Friedrich Engels, Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats“, MEW Bd. 21, S.167f)

Kämpfen und sich organisieren!
Es ist also klar: Wer seine Hoffnungen an Wahlen knüpft, der wird enttäuscht werden!
Wer etwas erreichen will, der muss sich schon selber aktiv um seine Interessen kümmern, d.h. kämpfen! Das Kapital schenkt nichts. Es vertritt knallhart seine Interessen! Nur wenn sich die Arbeiterklasse, wie Engels sagt, selbst emanzipiert und als eigene Partei konstituiert, kann sie vorankommen.
Jeder Schritt im Betrieb gegen Arbeitsverdichtung, Entlassungen, Ausgliederungen, für Übernahme von Leiharbeitern hat mehr Aussicht auf Erfolg als jede Hoffnung, die man an eine Wahl knüpft. Denn hier kann man mit Kolleg/innen gemeinsam etwas selbst bewegen. Auch dann kann man verlieren, wenn man nicht stark genug ist, Fehler macht, organisatorische Schwächen hat. Man hat jedoch eine Chance. Wenn man verliert, kann man daraus lernen und es das nächste Mal besser machen.
Engels unterstreicht, dass die Arbeiterklasse „sich als eigne Partei“ organisieren muss. Allein ist man schwach. Organisiert kann man sich an die Befreiung vom Kapital machen. Jeder Eintritt in die „Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands“ ist ein Schritt zur Konstituierung einer solchen „eigne(n) Partei“! Selbst die bewusste Organisierung in einer Gewerkschaft ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Aber gerade heute gilt hier dasselbe: Auch in den Gewerkschaften müssen die kämpferischen Kolleg/innen, wie überall in der Gesellschaft, aktiv sein und um die Durchsetzung ihrer Interessen gegen die Co-Management-Vorstände und ihren Apparat kämpfen.

Wählen?
Einige Linke ziehen daraus, dass man mit Wahlen nicht die Machtverhältnisse verändern kann, die Schlussfolgerung, dass man dann am besten nicht wählen geht.
Das klingt logisch. Es gibt durchaus Situationen, wo Wahlboykott sinnvoll ist. Allerdings haben beispielsweise die Bolschewiki selbst unter den Bedingungen der zaristischen Diktatur immer wieder Kandidaten zur Wahl der Duma aufgestellt. Und diese wurden gewählt und nutzten ihre Position als Abgeordnete der Duma.
Engels sagt dazu: „…in dem Maß konstituiert sie sich als eigne Partei, wählt ihre eignen Vertreter, nicht die der Kapitalisten.“
Karl Marx forderte:
„dass überall neben den bürgerlichen … Kandidaten Arbei­ter­kandidaten aufgestellt werden,… deren Wahl mit allen mög­lichen Mitteln zu betreiben ist. Selbst da, wo gar keine Aus­sicht zu ihrer Durchführung vor­handen ist, müssen die Ar­bei­ter ihre eigenen Kandidaten auf­stellen, um ihre Selb­stän­dig­keit zu be­wahren, ihre Kräfte zu zählen, ihre revolutionäre Stel­lung und Partei­stand­punkte vor die Öffentlichkeit zu bringen.“ (Karl Marx: Ansprache der Zentralbehörde an den Bund, März 1850)
Das ist eindeutig. Das Grundprinzip ist also nicht der Wahlboykott, der ist die Ausnahme in besonderen Situationen. Das Grundprinzip ist der Kampf um „eigne Vertreter“ und die Wahrung der „Selb­stän­dig­keit“.
Wer über die eigene Schwäche klagt und deshalb einen Wahlboykott will, der ignoriert die Feststellungen von Engels und Marx, dass man für die Herausbildung einer eigenen Partei der Arbeiterklasse kämpfen muss. Der müsste umgehend die Konsequenz ziehen und die revolutionäre Organisation stärken.
Wie wichtig „eigne Vertreter“ sind, kann man bereits heute bei einzelnen Bundestagsabgeordneten sehen. Wenn beispielsweise Sevim Dagdelen oder andere die Aufrüstungs- und Kriegspolitik der Bundesregierung im Parlament, in den Medien anprangern, dann hat das oftmals mehr Wirkung in der Öffentlichkeit als jedes Flugblatt. Es wäre dumm, auf solche Positionen zu verzichten.
Und es ist durchaus wichtig, ob solche Kandidaten 1000, 10.000 oder 20.000 mehr Stimmen als andere Kandidaten erhalten, die nach Pöstchen schielen.

Wahlplakat der DKP, 2017

Wir empfehlen daher, in jedem Wahlkreis die Kandidaten der Linken, der MLPD und der DKP genau anzuschauen. Gibt es Kandidaten, die man vielleicht auch mit Abstrichen als „eigne Vertreter“ der Arbeiterklasse ansehen kann, dann sollte man diese offen unterstützen und sich mit allen zur Verfügung stehenden Kräften dafür einsetzen, dass diese möglichst viele Stimmen erhalten. So kann unter den derzeit schwierigen Bedingungen wenigstens in geringem Umfang deutlich werden, dass klassenkämpferische Kräfte als Kandidaten Erfolg haben und Menschen hinter ihnen stehen können.
Selbstverständlich können wir in keinem Fall Kandidaten empfehlen, die auf Pöstchen schielen und dieses System akzeptieren. In Karlsruhe haben beispielsweise Genossen darauf hingewiesen, dass
dort Verantwortliche der Linkspartei in der MIKA, der Mieterinitiative Karlsruhe Genossenschaft e.G., die ein soziales Wohnprojekt für ein Zusammenleben von Behinderten, Alleinstehenden, alten Menschen und Familien betreibt, einen der letzten Behinderten, einen Blinden, mit falschen Anschuldigungen gemobbt und auf die Straße gesetzt haben. Er lebte dann über ein Jahr als Obdachloser.
Solche Personen sind selbstverständlich nicht wählbar.
Wer möchte, dass Abgeordnete wie Sevim Dagdelen und andere im Parlament sitzen, sollte allerdings auch seine Zweitstimme ihrer Partei geben, solange es keine eigenständige Kandidatur der revolutionären Organisation der Arbeiterklasse gibt.
Wählen kann etwas bringen, wenn fortschrittliche Vertreter der Interessen der Arbeiterklasse im Parlament deren Positionen vertreten können. Tausendmal wichtiger aber ist es, endlich mit aller Kraft dafür einzutreten, dass die Arbeiterklasse „sich als eigne Partei“ konstituiert.
Daher:
Kämpfen und sich organisieren!
Die Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei aufbauen und stärken!

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1 Kommentar
Aug.26
on 26. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

GEGEN ALLE KRIEGE UND FÜR DICH – Liebeslieder nach 12

Konzert des Dichtersängers Frank Viehweg im Rahmen des Dean-Reed-Festivals 2017 in Berlin

Weitere Informationen zum Festival
Tickes hier online buchen

└ Schlagwörter: Lyrik
 Comment 
Aug.23
on 23. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Erik Bimbacher

Fatale Kunst

Zu den 70 Figuren des dänischen Künstlers Jens Galschiø
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Erik Bimbacher

Wenn die Kunst das Thema „Flucht und Vertreibung“ angeht, kann es schnell schief gehen: „Die 70 Figuren des dänischen Künstlers Jens Galschiø“ auf wohl einem echten Fluchtboot aus dem Mittelmeer liegt zur Zeit im Stadthafen Münster.

Eigentlich ja gut und richtig das Thema plakativ und deutlich an einen Gastronomie- und Party-Ort wie den Münsteraner Stadthafen zu bringen gerade, wenn auf Fluchtursachen an Ort und Stelle hingewiesen werden soll, aber diese 70 Figuren auf dem Boot gruseln sehr: Afrikaner, alle schwarz und kaum voneinander zu unterscheiden in ärmlichen, eher bäuerlichen Gewändern. Wer allein schon Fluchtboote in den Medien gesehen hat, weiß dass die Leute sehr wohl anders aussehen und anders gekleidet sind.

Hätte der Künstler ein ebenso originales Schlauchboot, aber leer (!) mit Resten von menschlicher Nutzung, Schwimmwesten installiert, wäre es eine starke Arbeit gewesen, die das Thema wirklich hätte transportieren können.

Und dann die zwei Jurten?! Die Leute auf dem Boot sollen v.a. aus Eritreer kommen, Jurten kommen eher aus Zentralasien. Und dann diese „orientalen“ Teppiche, Jesus! Um Afrikaner_innen und deren Stuff zu zeigen, wird tief in die Klischeekiste und auch noch daneben gegriffen.

Die Kindergruppe denen gerade das Projekt gezeigt wird, sieht Flüchtlinge als schwarze anonyme Masse in ärmlichen, rückständigen Gewändern, ausgestellt als apathisch wirkende Puppen. Bezeichnenderweise sind in diesem Projekt von Caritas und Diakonie offenbar nur weiße Menschen involviert und im Unterstützerkreis sonst eher unbekannte kirchliche Organisationen und Initiativen.
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Kontakt: Facebook
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 Comment 
Aug.22
on 22. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Fiete Jensen

Maria ist frei – aber Dutzende G20-Aktivisten/-innen sind noch in Haft

30 Tage Untersuchungshaft und kein konkreter Vorwurf!
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Fiete Jensen

Fiete Jensen

Die Online-Zeitung „Klasse gegen Klasse“ berichtete am 15. August:

Am Donnerstag wurde die 23-jährige Italienerin Maria Rocco aus der Unter-suchungshaft in Hamburg entlassen. Bis zu 31 weitere Aktivisten/-innen sind noch im Gefängnis.

Mehr als einen Monat nach dem G20-Gipfel in Hamburg darf Maria Rocco endlich nach Hause fahren. Die 23-jährige aus Belluno in Norditalien wurde am Freitag Morgen des Gipfels bei einer Blockade festgenommen. Die Polizei behauptet, die rund 200 Demonstrant*innen hätten sie „massiv mit Flaschen, Böllern und Bengalos beworfen“.

Das erste Problem: Maria selbst wird nichts vorgeworfen – vielleicht befand sie sich in einer Menge, aus der Steine geflogen sind. Mehr nicht. Die Staatsanwaltschaft nennt das (allen Ernstes!) „psychische Beihilfe“ zu Gewalttaten.

Maria Rocco aus Belluno saß 30 Tage lang in Hamburger Untersuchungshaft

Das zweite Problem: Ein Polizei-Video ist öffentlich geworden, in dem eindeutig zu sehen ist, dass es an diesem Morgen keinerlei Angriffe auf die Bullen gab. Sprich: Maria soll „psychische Beihilfe“ zu etwas geleistet haben, was gar nicht passiert ist.

Die Lügen der Hamburger Polizei driften immer weiter ins Absurde. Sie fantasierte über „ausländische gewalttätige Linksextremist*innen“. 32 Menschen saßen bis Donnerstag im Gefängnis – nun sind es 31, mehrheitlich Ausländer*innen. Doch so wie es aussieht, hat sie keinerlei ernstzunehmende Beweise gegen auch nur eine dieser Personen.

Maria ist nicht ganz frei. Möglicherweise wird sie aufgrund dieser haarsträubenden Anklagen doch noch vor Gericht gezerrt. Der 18-jährige Fabio Vettorel, ebenfalls aus Belluno, sitzt noch in Haft, genauso wie vier weitere Italiener*innen.

Die Repression hat großes Interesse in den italienischen Medien hervorgerufen – deutsche Zeitungen haben erst nach Wochen von diesem kafkaesken Justizskandal berichtet.

Wir werden uns bemühen, in Zusammenarbeit mit unseren Freund*innen von der trotzkistischen Onlinezeitung La Voce della Lotte aus Italien, Marias Geschichte in Deutschland bekannter zu machen.

Wir fordern die Freilassung aller Gefangenen!“

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Weitere Artikel zu diesem Thema:

  • 18. März: Friedensdemo gegen den G20 Gipfel in Hamburg
  • 5. Juli: Frau Merkel bekommt Besuch
  • 7. Juli: Big shots in Hamburg
  • 7. Juli: Hamburg: Polizei prügelt die Proteste klein
  • 10. Juli: G-20 2017 und seine Folgen
  • 10. Juli: Festival der Grundrechtsverletzungen
  • 10. Juli: Unsere Heldin
  • 12. Juli: Fire and Riddles at Hamburg
  • 14. Juli: GeSa: Rechte von in Gefangenen und Rechtsanwälten/-innen systematisch verletzt
  • 16. Juli: Deutschlands größte antikapitalistische Protestaktion im Rückblick
  • 16. Juli: Hamburger Polizei: Sind das unsere Helden?
  • 28. Juli: Antiimperialistischer Kampf gegen G-20
  • 30. Juli: G20-Krawalle: Umfassende Analyse wirft neue Frage

Über den Autor: Fiete Jensen, Tischler, Kommunist, Mitglied in der Roten Garde und der KPD/ML (KPD), Jugendvertreter, Betriebsrat, Werftarbeiter, Berufs-Verbotener, Zwangsselbständiger, leitender Mitarbeiter in der linken außerschulische Jugendbildung, Redakteur und Webdesigner ist heute im Vorruhestand und fordert Andere mit seinen Texten und Aktionen immer wieder aus der Reserve.

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└ Schlagwörter: G-20
 Comment 
Aug.19
on 19. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Hans-Jürgen Schwebke

Reportagen aus Spaniens Schützengräben

Pasaremos, Zeitschrift der XI. Internationalen Brigade im Krieg ab 1936, als Reprint erschienen

Hans-Jürgen Schwebke

Hans-Jürgen Schwebke

Medienspiegel: Von Hans-Jürgen Schwebke, Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit des Vereins Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939 (KFSR)

Peter Rau: Der Krieg in Spanien 1936 bis 1939 wurde zur ersten militärischen Konfrontation mit dem Faschismus in Europa. Reaktionäre Generäle hatten ihn mit ihrem Putsch gegen die im Februar 1936 rechtmäßig gewählte republikanische Volksfrontregierung am 17./18. Juli desselben Jahres vom Zaun gebrochen. Er löste damals massive Gegenwehr der Mehrheit des Volkes aus und führte zu einer bisher noch nie dagewesenen Welle internationaler Solidarität. Die äußerte sich in der Formierung Internationaler Brigaden zur Verteidigung von Freiheit und Demokratie.

Auch wenn die etwa 35.000 »Voluntarios de la Libertad«, die »Freiwilligen der Freiheit« aus mehr als 50 Ländern, nur eine Minderheit unter den Verteidigern der Republik waren und nach mehr als zwei Jahren des Kampfes gegen einen von Deutschland und Italien hochgerüsteten Gegner eine Niederlage nicht abwenden konnten: Ihr Beispiel bleibt unvergessen. Davon könnten auch die Zeitungen der jeweiligen Einheiten Zeugnis ablegen – von denen jedoch einzig Pasaremos (»Wir werden durchkommen«), das Organ der XI. Internationalen Brigade, erhalten geblieben ist. Sie ist jetzt als komplettes Reprint im Karl Dietz Verlag veröffentlicht worden. Die Initiative dazu ging vom Verein »Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik« (KFSR) aus.

 

Titelfoto: Titelseiten der Zeitung der XI. Brigade vom Oktober und November 1937. Foto: Karl Dietz Verlag.

Im Verlauf des Krieges gab vermutlich jede der 66 Divisionen der neuen Volksarmee und jede ihrer rund 200 Brigaden mehr oder weniger regelmäßig eigene Zeitungen oder Zeitschriften heraus. Das erste Organ der XI. Interbrigade trug zunächst den französischsprachigen Titel Le peuple en armes (Das Volk unter Waffen) und erschien erstmals im November 1936. Erst Anfang 1937 wurde Spanisch für alle Einheiten verbindlich. Zur deutschen Gruppe, die in der XI. Interbrigade vorherrschend war, zählten neben Österreichern und Schweizern auch Niederländer und Skandinavier. Im März 1937 waren in der Brigade 1.468, im April dann 1.744 Kämpfer registriert.

Pasaremos erschien erstmals am 2. März 1937. Bis zur Verabschiedung der ausländischen Freiwilligen auf republikanischer Seite im Herbst 1938 wurden insgesamt 41 Ausgaben publiziert, allerdings in unregelmäßigen Abständen. Ihr Umfang lag zwischen vier und 20, meist aber zwischen acht und zwölf Seiten. Zum Start erschien sie mit einer beachtlichen Auflage von 14.000 Exemplaren. Vier Monate später wurden nur noch etwa halb so viele Zeitungen gedruckt und ab Oktober 1937 mehr oder weniger konstant jeweils 2.500.

Erschienen sie anfangs noch in drei Sprachen – deutsch, spanisch und französisch –, so wurde ab Sommer 1937 mehr und mehr auf französische Übersetzungen verzichtet. Das Blatt informierte natürlich über die Kämpfe an den verschiedenen Frontabschnitten, über Siege wie über Niederlagen der Brigade sowie über das Geschehen in ihren Bataillonen »Etkar André«, »Ernst Thälmann«, »Hans Beimler« und »12. Februar«. Das reichte vom Besuch von Repräsentanten der Sozialistischen Internationale im April 1937 bis zur Visite der legendären spanischen Revolutionärin und Kommunistin Dolores Ibárruri, bekannt als »La Pasionaria«. Aspekte der Volksfrontpolitik wurden ebenso erörtert wie die durch die »Nichteinmischungspolitik« der meisten europäischen Staaten komplizierter werdende Lage Spaniens.

Trotzdem scheint die Zuversicht der Kämpfer lange ungebrochen gewesen zu sein. So hob etwa in der Nr. 12 vom 1. Mai 1937 Richard Staimer, der damals neue Befehlshaber der Brigade, das vergebliche Anrennen der mit den Putschisten verbündeten Truppen des italienischen Mussolini-Regimes gegen die Antifaschisten an der Guadalajara-Front hervor: »Die faschistischen Kräfte sind dezimiert, die Moral ihrer Truppen sinkt von Tag zu Tag. Überläufer kommen in immer größerer Zahl (…).«

Alles in allem ergänzen die nun zugänglichen Zeitungsartikel die bisher bereits bekannte Geschichte der Brigade um etliche Facetten. Die Autoren wurden übrigens nur mit Vornamen oder den jeweiligen »Kriegsnamen« genannt, was ihre Identifizierung erschwert. Dennoch sind natürlich etliche von ihnen bekannt, so zum Beispiel Kurt Stern (1907–1989), der erste verantwortliche Redakteur, der sich hinter dem Kürzel KST verbarg. Auch die Brigadechefs Hans Kahle (1899–1947), Richard Staimer (1907–1982) und Heinrich Rau (1899–1961) verfassten Beiträge.

Pasaremos. Reprint der Zeitschrift der XI. Brigade, herausgegeben von Werner Abel unter Mitarbeit von Karla Popp und Hans-Jürgen Schwebke. Karl-Dietz-Verlag, Berlin 2017, 430 Seiten, 39,90 Euro

 Quelle: Aus: junge Welt, Ausgabe vom 16.08.2017, Seite 15 / Antifa

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Aug.18
on 18. August 2017
Veröffentlicht in: Julius Jamal

Julius Jamal

USA: Protest an 790 Orten

Gegen Rassismus und rechte Gewalt

Julius Jamal

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Am vergangenen Samstag wurde die Antifaschistin Heather Heyer in Charlottesville bei den Protesten gegen einen rechten Aufmarsch getötet, 19 Menschen wurden verletzt durch ein Auto, welches von einem Rechten in die Menge gefahren wurde. Als Antwort darauf und den zunehmenden Rechtsruck der Regierung, die unter Trump die rechteste Regierung seit Jahrzehnten stellt, demonstrierten an 790 Orten in den USA Menschen gegen Rassismus und rechte Gewalt.

Quelle: https://socialistworker.org/2016/11/10/the-resistance-starts-now

Die Proteste, die an allen Orten spontan organisiert wurden um zu zeigen, dass es Widerstand gegen rechte Gewalt gibt, stellen ein erstes Aufbäumen gegen den zunehmenden Rechtsruck des Landes dar. Organisiert wurden sie je nach Ort von Bündnissen aus Bürgerrechtsorganisationen, linken Gruppierungen wie den demokratischen Sozialisten, antirassistischen Verbänden, sowie Organisationen der muslimischen, jüdischen und hinduistischen Bevölkerung. Deutlich wurde bei all diesen Protesten, dass sie sich nicht nur gegen rechte Gewalt richtete, sondern auch gegen den Rechtsruck in den USA, der zu einem stetigen Anwachsen von rassistischen Angriffen, sowie den Mitgliederzahlen rechter Gruppen führte. Verbunden ist dies mit der großen Nähe von rechten Organisationen zu Trump. So gibt es auch in seinem Apparat einige Personen, der sogenannten Alternative right, wie zum Beispiel den Rechten Richard Spencer anschlossen, der während einer Veranstaltung des National Policy Institute, einer Denkfabrik der weißen Rassisten, „Heil Trump!“ skandierte. Eine andere führende Person der „alt-right“-Bewegung, Trumps Kampagnenleiter Stephen Bannon, dient jetzt als Chefstratege und oberster Berater des Präsidenten. Zweifelsohne ist er derjenige Berater, der Trumps Glauben anstachelt, dass sein Wahlerfolg ein Beweis für eine Massenbewegung sei. Diese Personen sind es auch, die im Zentrum der Proteste gegen Trumps Regierung stehen.

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Erstveröffentlichung in „Die Freiheitsliebe“ vom 16. August 2017.  Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers
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Über den Autor: Ich habe 2009 die Freiheitsliebe gegründet aus dem Wunsch, einen Ort zu schaffen, wo es keine Grenzen gibt zwischen Menschen. Einen Ort an dem man sich mitteilen kann, unabhängig von Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung und Geschlecht. Freiheit bedeutet immer die Freiheit von Ausbeutung. Als Autor dieser Webseite streite ich für eine Gesellschaft, in der nicht mehr die Mehrheit der Menschen das Umsetzen muss, was nur dem Wohlstand einiger Weniger dient.
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Aug.18
on 18. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Victor Grossman

Charlottesville and Thuringia

Berlin Bulletin No. 132
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Victor Grossman

The sirens and shouted curses from Charlottesville resounded all too audibly even here in far-off Germany. Little imagination was required; how well we know such brutal faces, twisted with hatred, the racist epithets and threats! Sometimes we even heard the ugly words in German: Sieg Heil

Scenarios like that, not only as echoes from the past, have become a part of life in today’s Germany. Almost every weekend, in some town or city, we see the racists and neo-Nazis march, with their hard boots, their flags and fearsome banners, so much like those in Virginia. Sometimes just a small, hard core or private gathering with nationalist songs escalating to texts about gas and Jewish blood. But also big crowds; four weeks ago, in Themar, a hitherto unknown little town in Thuringia, 6000 gathered for a “rock concert”. One sponsor, who runs a Nazi restaurant nearby, sold T–shirts marked “HTLR”. The full name is officially taboo but, he explains with a twisted grin, it means only “Homeland-Tradition-Loyalty-Respect”. Who can object to that? Or to prices of 8.80 euro – when everyone knows that 8 is letter H in the alphabet, and 88 is code for Heil Hitler! Or ”1933” – the year the Nazis seized power. It’s all legal, OK’d by the court. Even a big parking lot was reserved for them

Even very decent-looking citizens may join the marching, like in Dresden every Monday for two years. “Who us? Racists? We only want to defend ‘German culture’ against the inroads of those ‘Islamists!’” With slogans, songs, only now and again with torches and weapons. They called themselves PEGIDA – “Patriotic Europeans against the Islamization of the West”. Then a party was founded by an attractive young entrepreneur and an elderly, respectable professor; AfD – Alternative for Germany. It is already treated oh so fairly by some in the media – just short of favorably – and will soon have several dozen seats in the national Bundestag; it is already represented in many local and state legislatures. Like the booted men or the T-shirt singers, its main voters, its basic program is “Hate the enemies”! In Charlottesville the enemies are sometimes Jewish, but mostly Black or Muslim, but always if possible weaker, poorer – and somehow different – in color, clothing, faith. And in Germany the same: sometimes Jewish but mostly Turkish or, with the recent refugees, Arab, African, Afghani. A hijab head-covering is sufficient: “A Muslim, an Islamic enemy!”

While the rabble of Charlottesville finds traditions like those of Robert E. Lee or Gen. Nathan Forrest to defend, some Germans have more recent models. This Saturday in Berlin marks the 30th anniversary of the death of Hitler deputy Rudolf Hess, who “Stuck to his principles till the end” as one T-shirt proclaims. The Nazi march is to recall the (demolished) site where he was imprisoned. He is honored every year, but this time, very big, in Berlin. How many are arriving for the march? The police, who will protect them, have estimated 1000, and stress their strict rules: only one flag for every 50 marchers, only one drum for every hundred. No loud listing of the names of anti-fascists! And no explicit praise for Hess. But there is little doubt as to their intentions, for now or the future!

How many will be there to oppose them? The anti-fascists usually outnumber the Nazis! But in that out-of-the-way little town in Thuringia only 1000 were there to oppose the 6000. As ever the police try to keep the two groups apart, but somehow often seem to protect the right of way of the disciplined, orderly marching Nazis while swiftly arresting unruly antifascists trying to block their path.
Compared with Charlottesville, there are differences but too many similarities. No prominent German official risks praising the pro-Nazis; Hitler, Hess and the swastika are legally taboo, and there are hardly any “beautiful statues and monuments” to be rescued. But here, too, not on Twitter but in very respectable media, there are statesmen who denounce not only pro-Nazis but ”extremists on the left and the right”. Those “Antifas” are also a bad bunch. They sometimes break windows and set cars on fire.

Indeed, such things occur now and then, and represent a genuine problem, especially because there is a suspicion, occasionally backed up by facts, that behind the masks and balaclavas are not only angry anti-nazis but some who love wreckage, some who love alcohol and perhaps, throwing the first stones or torches, some agents provocateurs granting the media what they require while ignoring or smearing a great majority marching to oppose racism and fascism – and who may even, very peacefully, tear down a racist flag or statue here and there.

Behind carefully-worded denunciations of “both the left and the right” some elderly German survivors hear fearsome echoes, recall Germany’s past with dread and look forward with anxiety, not only for Germany. They know where such boots, straight-arm salutes – and “neutrality” can lead.

In the German elections on September 24th our smiling, sensible and good-natured Angela, so long friendly to refugees and motherly to all good Germans, seems very likely to help her party win again. She is very much an opposite to Trump; she even disagrees openly with him.

But oh, her lieutenants! While Transportation Minister Alexander Dobrindtws low to his friends in a pollution-friendly auto industry, Finance Minister Schäuble continues squeezing every last euro from the poorer countries of southern Europe and breaking all resistance. Defense Minister Ursula von der Leyen calls for more billions for defense, sends troops to the deserts of Mali, the mountains of Afghanistan and, more dangerously by far, to the borders of Russia within earshot of Kaliningrad and St. Petersburg.

With every new scandal about Nazi-era traditions in her Bundeswehr she calls for renewed cleansing – which somehow never succeeds. And Interior Minister Thomas de Maizière, after false, distorted reports on the “riots” in Hamburg, denounces demonstrators, stresses only the few violent ones and proposes that “we should require them to report to the police at regular intervals and if, need be, wear electronic ankle monitors” while he moves toward the extension of lasting monitoring of everyone – to the last telephone call, Email or visit to a public place. Recent leaks indicated mysterious ties between police or FBI-equivalents with anti-foreigner murders. Who in the end would be defined as “leftist extremists”? Also those who demonstrate on climate, for peace and solidarity?No, Germany has no exact equivalent of the White House cabal; its leaders are highly educated and circumspect in their speeches. But growing threats in both countries are far too similar. The dangers, especially if some great crisis should hit again, are cause for alarm.

In both countries – and elsewhere – there is courageous opposition to such threats. Many organizations resist racism, repression, massive armament build-ups and provocations – and the suffering of those hit by deprivation at home or abroad. There are many heroic models in the past – in Germany and the USA. Growing unity – in their spirit – is perhaps the only key to locking the door on the forces of hatred and bloodshed, from Charlottesville to Thuringia, from Washington to Berlin

Photo gallery: Berlin shows solidarity with Charlottesville

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More by Victor Grossman: Berlin Bulletin No. 131, No. 130, No. 129, No. 128, No. 127, No. 126, No. 125, No. 124, No. 123, No. 122, No. 121 (deutsch), No. 121, No. 120, No. 119, No. 118, No. 117, No. 116, No. 115, No. 114, No. 113, No. 112, No. 111, No. 110, No. 109, No. 108, No. 107, No. 106, No. 105, No. 104, No. 103, No. 102, No. 101.
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