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Mai08
on 8. Mai 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Nico Diener

Verboten – verbrannt – vergessen?

Lesemarathon zum Gedenken an die Bücherverbrennungen
vor 86 Jahren in Hamburg-Eimsbüttel
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Nico Diener

Heute, am 8. Mai, jährt sich nicht nur der Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, sondern auch der Tag der Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten. Schon drei Monate nach der Machtübernahme begannen die Nazis mit Einschüchterungen und Terror. Und bereits im März 1933 kam es in vielen deutschen Städten zu ersten Bücherverbrennungen.

Aufruf der Studentenschaft der Universität Würzburg, die privaten Bibliotheken von „undeutschem Schrifttum“ zu reinigen. (Flugblatt vom April 1933), Quelle: Bundesarchiv

In dieser Phase wurden sie hauptsächlich als Mittel der Einschüchterung gegen die politischen Gegner verwendet. So kam es dann auch nach Plünderungen, Durchsuchungen und Verhaftungen an einigen Orten zu spontanen Bücherverbrennungen.

Rund um den 10, Mai 1933 kam es zum Höhepunkt der Bücherverbrennungen. In einer reichsweiten Aktion Namens „Aktion wider den undeutschen Geist“ der sog. „Deutschen Studentenschaft“, wurden sogenannte schwarze Listen erstellt und Zehntausende Bücher in über 20 Städten auf Scheiterhaufen verbrannt. Die Listen waren in folgende Sachgebiete unterteilt:
• Schöne Literatur (zunächst 71, dann 127 Schriftsteller und 4 Anthologien)
• Geschichte (51 Autoren und 4 Anthologien)
• Kunst (8 Werke und 5 Monographien)
• Politik und Staatswissenschaften (121 Namen und 5 Werke ohne Verfasser)
• Literaturgeschichte (9 Verfassernamen)
• Religion, Philosophie, Pädagogik

Mit dabei waren Werke von Franz Mehring, Stefan Zweig,  Lion Feuchtwanger, Egon Erwin Kisch, Joachim Ringelnatz, Anna Seghers, Upton Sincair, Erst Toller, Henri Barbusse, Johannes R. Becher, Ernest Hemingway, Ludwig Renn,  F. C. Weiskopf, Stefan Zweig, Jossif W. Stalin,  Otto Dix, Henri Barbusse, Ferdinand Lassalle, Bertha von Suttner, Walther Rathenau, Max Hoelz, Karl Marx, Bertold Brecht, Heinrich Mann, B. Traven, Ernst Glaeser, Franz Mehring, Erich Kaestner, Friedrich Engels, Friedrich Wilhelm Foerster, George Grosz, Sigmund Freud, Rosa Luxemburg, Emil Ludwig, Lenin, Werner Hegemann, Arnold Zeiwg, Theodor Wolff, Jack London, Georg Bernhard, Rudolf Braune, Erich Maria Remarque, Heinrich Mann, Alfred Kerr, Kurt Tucholsky, Carl von Ossietzky und Egon Erwin Kisch.

Die AmericanRebel-Leserin Nicola Hofediener liest einen Text über die kommunistische Widerstandskämpferin Paula Mielke.

Würdiges Gedenken

An diesen tiefbraunen Teil der deutschen Geschichte erinnerte heute in Hamburg-Eimsbüttel der „Arbeitskreis „Bücherverbrennung – nie wieder!“ mit einem Lesemarathon von 11 bis 18 Uhr. Der Arbeitskreis, unterstützt von zahlreichen Hamburger Organisationen rief die Hamburger Bürger/innen auf „Kommt und lest!“ Bei relativ schönen Wetter traten dann auch viel Menschen an und lasen ohne Pausen Texte aus den sog. „Verbrannten Büchern“. Darunter Esther Bejarano, eine überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Ravensbrück, die auch die Veranstaltung eröffnete und die bekannte Gerichtsreporterin Peggy Parnas. Mit dabei waren auch Schülerinnen und Schüler aus Hamburger Schulen, ja sogar ganze Schulklassen. Rund 800 Besucher/innen hörten im Laufe des Tages den Rezitatoren/-innen zu und machten ihnen Mut. AmericanRebel war dabei und machte die Fotos für diesen Artikel. Wir freuten uns besonders das unsere Leserin Nicola Hofediener die Veranstaltung mit einem Beitrag unterstützte. Sie las einen Text über die kommunistische Widerstandskämpferin Paula Mielke, die wegen Hochverrat von der Nazijustiz zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde.

Der Ort des Lesemarathons war gut gewählt. Es war genau der Ort wo am 15. Mai 1933 NS-Studentenorganisationen und Burschenschaftler Bücher verbrannten, der heutige »Platz der Bücherverbrennungen« am Isebek-Kanal in Hamburg-Eimsbüttel.

Carl von Ossietzky

Sigmund Freund

Rosa Luxemb.g

Stefan Zweig

Bertha v. Suttner

Karl Marx.

George Grosz

Anna Seghers

weitere Beiträge von Nico Diener 

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

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Mai05
on 5. Mai 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Julius Jamal

Julius Jamal

Weniger Rettungsschiffe bedeutet,
dass mehr Menschen sterben

Im Gespräch mit Franziska von Sea-Watch

Julius Jamal

Immer wieder sterben Menschen auf der Flucht übers Mittelmeer und diejenigen, die ihnen helfen wollen, werden immer weiter kritisiert. Wir haben mit Franziska von Sea-Watch über die zunehmende Kriminalisierung von Flucht und gesprochen.

Die Freiheitsliebe: Sea-Watch gibt es nun schon seit fast vier Jahren. Wie kam es zur Gründung?

Franziska:  Ganz einfach: Wir wollten dem Sterben auf dem Mittelmeer nicht mehr tatenlos zusehen. 2014 war die Flucht über das Mittelmeer die weltweit gefährlichste Route für Migrantinnen und Migranten. Vier Familien aus Brandenburg haben sich Ende 2014 zusammengetan und Sea-Watch aus der einfachen Erkenntnis heraus gegründet, dass die Europäische Union kein Interesse an der Rettung von geflüchteten Menschen in Seenot hat, im Gegenteil – mit dem Ziel, dass so wenige Geflüchtete wie möglich Europa erreichen und ihr Recht auf Asyl in Anspruch nehmen, schottet sich Europa immer mehr ab und nimmt damit wissentlich tausendfaches Sterben auf dem Mittelmeer in Kauf. Dieser tödlichen Politik stellen wir uns entgegen. Unsere Überzeugung ist klar: Niemand soll auf der Flucht über das Mittelmeer sterben, da gibt es keine Diskussionen.

Als Ende 2014 die italienische Seenotrettungsoperation „Mare Nostrum“ nicht von der EU übernommen und eingestellt wurde, entstand eine tödliche Lücke, die wir so rasch wie möglich schließen wollten. Im Juni 2015 sind wir von Lampedusa schließlich zu unserer ersten Rettungsmission aufgebrochen. Bis heute haben die ehrenamtlichen Crews der drei Sea-Watch Schiffe mehr als 37.000 Menschen aus Seenot gerettet. Rund 1000 Menschen wären außerdem allein 2017 zusätzlich gestorben, wenn unsere Aufklärungsflugzeuge Moonbird und Colibri nicht im Einsatz gewesen wären. Mit mittlerweile knapp 500 Ehrenamtlichen aus der ganzen Welt und einer breiten Solidarität aus der Zivilgesellschaft, Städten, Kommunen und einzelnen Politikerinnen und Politikern setzen wir uns der tödlichen europäischen Migrationspolitik aktiv entgegen.

Die Freiheitsliebe: Wie hat sich eure Arbeit in den letzten Jahren verändert?

https://sea-watch.org/

Franziska: Unser Ziel bleibt gleich: Wir wollen Menschen vor dem Ertrinken retten und in einen sicheren Hafen bringen (wozu Libyen übrigens nicht zählt). Allerdings hat sich die Situation in vielerlei Hinsicht verschärft. Trotz regelmäßiger Beteuerungen der Europäischen Staaten, Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu setzen, wurden weder Fluchtursachen adressiert, noch sichere Fluchtrouten geschaffen. Im Gegenteil, die EU kooperiert mit der sogenannten Libyschen Küstenwache zur Verhinderung von Migration nach Europa. Ein Truppe aus Warlords und Menschenschmugglern, die regelmäßig und im Auftrag der EU das Völkerrecht bricht.

Fluchtursachen bestehen aber weiterhin und gerade die Situation in Libyen ist so, dass dort über eine halbe Million Menschen festsitzen – für diese Menschen gibt es keinen Weg zurück. Wie untragbar die Situation in den libyschen Lagern ist, ist mittlerweile ausreichend bekannt. Da sich also Menschen – mangels legaler und sicherer Fluchtrouten – weiterhin auf den Weg über das Mittelmeer nach Europa machen, hat sich der Bedarf und die Dringlichkeit von Seenotrettung nicht verringert. Was sich allerdings geändert hat, ist der Umgang mit zivilen Seenotrettungsinitiativen – wir werden immer offener blockiert, kriminalisiert und am Retten gehindert. Der Rechtsruck in Europa befeuert einen menschenfeindlichen Diskurs, in dem zivile Seenotrettung immer stärker diffamiert und bekämpft wird.

hier geht es weiter »

Die Freiheitsliebe: Immer wieder kommt es zur Beschlagnahmung von Schiffen, wie wehrt ihr euch dagegen?

Franziska:  Das stimmt, immer wieder werden Schiffe von zivilen Seenotretterinnen und Seenotrettern festgesetzt, so wie gerade erst diesen März die Mare Jonio unserer Partnerorganisation Mediterranea. Nach der Rettung von 49 Menschen in Seenot musste das Schiff in Lampedusa der italienischen Polizei übergeben werden, gegen den Kapitän wurden Ermittlungen eingeleitet. Im Gegensatz zum italienischen Vize-Premier Matteo Salvini, der sich ja hinter seiner Immunität versteckt, haben unsere Partnerinnen von Mediterranea keinen Grund, ihr Verhalten zu hinterfragen – Menschen zu retten ist nicht nur eine ethische, sondern auch eine völkerrechtliche Pflicht.

Was wir gerade erleben, ist an Zynismus nicht zu überbieten: Immer wieder werden wir dazu gezwungen, Tage und manchmal sogar Wochen mit dutzenden Geretteten auf See auszuharren, weil uns die europäischen Staaten das Anlegen in ihren Häfen verwehren. Dann werden unsere Schiffe davon abgehalten, auf dem Mittelmeer Rettungsmissionen zu fahren – mit dem Argument, dass unsere Schiffe nicht dafür geeignet sind, Menschen so lange an Bord zu beherbergen. Auch unser Schiff, die Sea-Watch 3, wird  seit Wochen von unserem  Flaggenstaat, den Niederlanden, unter dem Vorwand von „Sicherheitsbedenken“ festgehalten. Das ist nicht nur unbegründet, sondern auch unerträglich zynisch: Die Alternative ist nämlich, dass in der Zwischenzeit jene Menschen ertrinken, um deren Sicherheit „Sorge“ vorgeheuchelt wird.

Die Freiheitsliebe: Von Seiten Frontex aber auch der italienischen Regierung wird euch und anderen Crews vorgeworfen Schlepper zu unterstützen, was hat es damit auf sich?

Franziska:  Schleppern ist es egal, ob zivile Seenotrettungsorganisationen auf dem Mittelmeer aktiv sind – sie profitieren von der akuten Notsituation der Menschen, unabhängig davon, ob diese auf hoher See gerettet werden oder nicht. Sie nutzen das Elend und die untragbaren Lebensbedingungen von Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Armut fliehen und keine andere Wahl haben, als sich mittels Schlepper auf die gefährliche Überfahrt aufzumachen. Dass unsere Präsenz im Mittelmeer keinen Einfluss auf die Schleppertätigkeiten hat, zeigt ein Blick auf die Statistik: Als im Juni 2018 besonders viele NGO-Schiffe von verschiedenen europäischen Behörden blockiert wurden, hat die Zahl der Überfahrten keineswegs abgenommen. Dafür sind die Todeszahlen massiv angestiegen: Sind im Mai laut IMO (Internationale Organisation für Migration) 48 Menschen auf dem Mittelmeer zu Tode gekommen, waren es im Juni mindestens 629.

Weniger Seenotrettungsschiffe auf dem Mittelmeer bedeuten also nicht, dass sich weniger Menschen auf die gefährliche Überfahrt einlassen – es bedeutete lediglich, dass mehr Menschen bei dieser Überfahrt sterben. Das Geschäft der Schlepper boomt nicht wegen ziviler Seenotrettung, sondern weil Menschen in untragbaren Lebensbedingungen keine legalen und sicheren Möglichkeiten zur Flucht haben.

Die Freiheitsliebe: Inwiefern behindern diese Vorwürfe und die zunehmende Kriminalisierung eure Arbeit?

Franziska:  Da unsere Arbeit der Anti-Einwanderungspolitik der Europäischen Union diametral entgegensteht und wir außerdem die Menschenrechtsverstöße der von der EU beauftragten libyschen Milizen öffentlich machen, betreiben die EU-Staaten größte Anstrengungen, um uns mit allen Mitteln an unserem Tun zu hindern. Diese Anstrengungen reichen von Diffamierung über Blockaden bis hin zu Kriminalisierungsversuchen gegen einzelne Crew-Mitglieder. Das hat klarerweise Auswirkungen, mittlerweile sind fast keine zivilen Seenotrettungsschiffe mehr im Mittelmeer aktiv. Die Vereinten Nationen haben Anfang des Jahres festgestellt, dass die Kriminalisierung der Seenotrettung Grund für die Rekordtodesrate im Mittelmeer ist. Trotzdem werden unsere Schiffe weiterhin in den Häfen festgehalten oder einzelne Aktivistinnen und Aktivisten vor Gericht gezerrt, so wie unsere Kapitänin Pia Klemp. Pia drohen 20 Jahre Haft, der offizielle Straftatbestand lautet „Beihilfe zur illegalen Einreise“.  Dabei hat sie nichts anderes gemacht als sich an geltendes Recht zu halten: Jede Kapitänin ist dazu verpflichtet, Menschen vor dem Ertrinken zu retten.

Es ist ein Armutszeugnis für die Europäische Staatengemeinschaft, wenn grundlegendes moralisches Verhalten in Frage gestellt wird und es mittlerweile Zivilcourage braucht, um sich an geltendes Recht zu halten. Eine weitere praktische Auswirkung, die wir seit einiger Zeit beobachten können, ist, dass immer öfter Handelsschiffe bei Booten in Seenot wegschauen, weil die Kapitäne Angst vor Problemen haben.

Die Freiheitsliebe: Welche Möglichkeiten gibt es um dieser Politik der Kriminalisierung entgegenzuwirken?

Franziska:  Weitermachen, Solidarität zeigen, Druck aufbauen. Prinzipiell haben wir überhaupt nichts zu verstecken – im Gegensatz zu den Handlangern der EU-Innenministerinnen haben wir uns immer an den gesunden Menschenverstand und geltendes Recht gehalten. Unser Handeln, aber vor allem auch das von Akteure wie der sogenannten Libyschen Küstenwache, genau zu monitoren und zu dokumentieren ist daher ganz zentral.

Wichtig ist, dass wir uns – auch wenn Menschen angeklagt und mit langwierigen und kostenintensiven Verfahren konfrontiert sind – nicht einschüchtern lassen. Auf dem Spiel steht nicht weniger, als dass Menschenrechte für alle gelten. Zur Zeit sind diese an Europas Außengrenzen außer Kraft gesetzt. Zum Glück hatten und haben wir hunderte couragierte Seenotretterinnen und Seenotrettern, die – sobald sie konnten – immer wieder aufs Meer gefahren sind und unsere Mission fortgeführt haben und hunderttausende Unterstützerinnen und Unterstützer auf den Straßen Europas, die die aktuelle EU-Politik so nicht hinnehmen.

Die Freiheitsliebe: Wie können euch Menschen unterstützen?

Franziska: Auf viele Arten! Da wir uns gänzlich aus Spenden finanzieren, ist eine einmalige oder im besten Fall regelmäßige Spende eine der besten Wege, wie du uns unterstützen kannst (https://sea-watch.org/spenden/). Abgesehen von finanziellem Support, ist es wichtig, dass jede und jeder Einzelne so viel Druck wie möglich auf die Politik aufbaut. Je mehr Menschen sich für die Arbeit der zivilen Seenotretterinnen und Seenotretter und für legale und sichere Fluchtwege einsetzen, desto eher können wir die tödliche Migrationspolitik der EU in die Geschichtsbücher verbannen. Organisiert euch in bestehenden Netzwerken wie der Seebrücke (https://seebruecke.org/), engagiert euch freiwillig bei uns oder bewerbt euch für die Crews auf unserem Schiff oder unserem Flugzeug (schaut auf unserer Website vorbei: https://sea-watch.org/mitmachen ). Kontaktiert eure lokalen Politikerinnen und Politiker und drängt sie dazu, sich für das Thema einzusetzen. Zusammen können wir viel bewegen, wir bauen auf eure Solidarität!

Die Freiheitsliebe: Danke dir für das Gespräch.


Erstveröffentlichung in „Die Freiheitsliebe“ vor wenigen Tagen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers und des Autors. Bilder und Bildunterschriften wurden teilweise von der Redaktion American Rebel hinzugefügt.
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Mai04
on 4. Mai 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Harry Popow

Harry Popow

Soldaten für den Frieden (Teil fünf)

Leseprobe aus „Ausbruch aus der Stille…“ von Harry Popow
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Harry Popow

Hier nun die fünfte Leseprobe aus meinem neuen Buch »Ausbruch Aus Der Stille – Persönliche Lebensbilder in Umbruchzeiten«, das im Februar dieses Jahres auf den Markt gekommen ist. Bitte benutzt auch die Kommentarfunktion für Eure Kritiken und Einschätzungen.
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Steinkohlen-Zeit

Zwickau, Seminarstraße 1. Ein großes graues Gebäude – die Bergbauberufsschule. Glück für Henry. Die Lehrzeit beginnt erst Mitte September, also noch über zehn Tage Zeit. Er meldet sich jedenfalls an und wohnt ab 15.9.1954 im Lehrlingswohnheim. Das Bergwerk der Steinkohle heißt „Karl Marx“. Es gibt noch ein zweites Bergwerk – „Martin Hoop“. In den Schaufenstern der Stadt sieht er die ersten Fernsehapparate mit den kleinen Bildschirmen. Aber so etwas Technisches macht ihn nicht an. Zuerst paukt er nur Theoretisches. Über die Geschichte des Bergbaus, über die Untertagearbeiten, wie die Technik heißt, die die jungen Leute da unten erwartet, und daß die Steinkohlenflöze noch Vorräte für weitere siebzig Jahre im Berg festhalten. Also ganz schöne Aussichten. Im Sommer beginnt die praktische Arbeit unter Tage. Zuvor Kleider wechseln in einer großen Halle. Von der Decke herab baumeln an langen eisernen Ketten wie geräucherte Ware die dunklen Arbeitsklamotten. Der Lehrling öffnet das Sicherheitsschloß, läßt die Kette herunter. Sein sauberes Zeug kommt an den Haken, alles hochziehen, fertig. Grubenlampe empfangen. Rein in die Fahrt, so nennt sich der „Fahrstuhl“, und ab in die Tiefe. Kribbeln im Bauch, denn die Mannschaftsfahrt hat eine Sinkgeschwindigkeit von sechs Metern pro Sekunde. (Die Produktenfahrt ist doppelt so schnell.) 900 Meter Tiefe (Teufe). Eine unheimliche Stille empfängt die jungen Bergleute. Irgendwo kreischt ein „Hunt“ in den Weichen, so heißen die kleinen Wägelchen für den Kohletransport. Langsam tasten die Lehrlinge sich vorwärts, die elektrisch betriebenen Grubenlampen in ihren Händen werfen nur ein spärliches Licht auf den dunklen Stollenboden. Manchmal blitzt eine kleine Wasserpfütze auf. Dann und wann müssen die Männer eine „Schleuse“ passieren, ein Wetter, durch die der Grubenwind geregelt wird. Endlich am Ziel, man sagt „vor Ort“. Aus einer Kiste holt Henry sein Gezähe (Werkzeug), lockert mit dem Picker das Schwarz aus der Grubenwand, haut Stempel (Stützbalken) zurecht, hilft mit, den neu entstehenden Stollen abzusichern, übt sich im Handversatz, verletzt sich an der Schüttelrutsche, trinkt schwarzen Kaffee aus der großen Blechkanne, wartet sehnsüchtig auf das Ende der Schicht, auf den hellen Himmel über der Stadt …

Zwickau 1954 – Berglehrling Henry. Foto: Mit freundlicher Genehmigung des Autors

Nach der Ausfahrt unter die Dusche. Er lernt, sich richtig zu waschen. Beim zweitenmal glaubt er, jetzt geht‘s. Ein Blick in den Spiegel überzeugt ihn vom Gegenteil: Die Augenbrauen, der Haaransatz am Kopf, die Ohrmuscheln – alles ist noch pechrabenschwarz. Zum Teufel noch mal! Das ganze noch einmal. Bald bekommen die Lehrlinge ihr erstes eigenes Lehrlingsgeld: 20 M Abschlag. Das ist ein Gefühl! Überhaupt, Henry fühlt sich wohl, er versteht sich mit den anderen Lehrlingen gut, seine erste Erkenntnis: Manche, die ihm fürs erste nicht so nahe sind, erweisen sich dann doch als prima Kumpel. Und dann noch das: Für gutes Lernen überreicht man ihm drei Bände Goethe und sechs Bände Heine. Er meldet sich in einer neu gegründeten Volkstanzgruppe an, und da er nicht ungeschickt ist, nimmt man bei ihm Maß für eine entsprechende Tracht. Eigentlich wollte er gar nicht so sehr tanzen, ihm liegt vielmehr daran, bei dieser „Gelegenheit“ ein Mädchen kennenzulernen. Aber manchmal muß er daran denken, wie schön es sein müßte, über Tage arbeiten zu können, unter dem blauen Himmel, an frischer Luft.

Dann passiert etwas. Henry ist gerade in Leipzig in Urlaub, da stürzen im Erzgebirge Wassermassen vom Frühlingshimmel. Die Zwickauer Mulde kriecht schnell über die Ufer, läßt ihre schmutzigbraunen Wasser in die Stadt laufen. Ahnungslos steigt Henry nach dem Urlaub am Bahnhof aus – Totenstille. Ein einziger Straßenbahnwagen steht bereit für die Fahrt ins Zentrum. Das ist nicht nur merkwürdig, das ist gespenstig. Ihm schwant etwas, doch er steigt ein. Nach zwei oder drei Haltestellen ein Halt. Alles Aussteigen! Und dann steht man an einem Ufer, einem „Straßenufer“. Mitten in der Stadt. Kähne verkehren. Der Lehrling Henry muß ans andere Ende der Stadt, ins Lehrlingswohnheim. Doch das wird erst morgen klappen. Zunächst muß er in ein Massenquartier. Schöne Bescherung! Tage später. Eine gute Nachricht von der Bergbauberufsschule. Man eröffnet ihm, daß er wegen seines Alters ein Jahr der Ausbildung überspringen könne, muß aber Wurzelziehen und andere Lehraufgaben im Selbststudium in den Ferien nachholen. Er paukt. Und weil er Grippe hat – auch im Bett. Dann bekommen einige Lehrlinge einen ersten FDGB-Ferienscheck: Für die Ostsee, für ein Heim der Steinkohle in Heringsdorf. Henry ist dabei. Auf der Rücktour besucht Henry seinen Papa in Berlin-Eichwalde. Der freut sich, kauft seinem ältesten Sohn einen Anzug für 300 DM, damals sehr viel Geld. Henry bedankt sich. In dessen Position beim Minister für Maschinenbau bezieht er ein gutes Gehalt. Als Erich Ziebell  hört, daß sein Sohn später gerne Geologie studieren würde, empfiehlt er ihm, seine Lehrstelle in Zwickau aufzugeben. Durch seine guten Beziehungen vermittelt er ihn im Handumdrehen an die „Staatliche Geologische Kommission“, Außenstelle Schwerin. „Ja, das ist es,“ denkt Henry und freut sich riesig. Also löst er in Zwickau seinen Ausbildungsvertrag – sogar ohne Schwierigkeiten. Ist es ein Kapitulieren vor der harten Arbeit im Schacht? Nein! Ihn erwartet eine für ihn bessere Variante für die Zukunft.

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Zum Inhalt

Ausgangssituation ist Schweden und das Haus, in dem die Popows wohnen. Der Leser erfährt zunächst, wer die Eltern waren (seine Mutter stammt aus Moskau), berichtet kurz vom Evakuierungsort 1943/44 in Pommern, von der Rückkehr in das noch unter Bombenhagel liegende Berlin (Schöneberg), von den Eindrücken nach Kriegsende und vom Einleben in der neuen Gesellschaft, dabei auch von einer Begegnung der Jungen Pioniere mit Wilhelm Pieck.

Die Lehrzeit wird skizziert mit der Arbeit im Zwickauer Steinkohlenrevier, mit Tätigkeiten in der Geologischen Kommission der DDR und mit dem Besuch der Offiziersschule der KVP/NVA in Erfurt und in Plauen, wo er seine spätere Frau kennenlernte.

Wie lebt ein junger Offizier in der Einöde im Nordosten der DDR, welche Gedanken und Gefühle bewegen ihn? Darum geht es in den nächsten Aufzeichnungen seiner Impressionen. Seine Träume führen ihn mitunter weg vom Kasernenalltag und so nimmt er die Gelegenheit wahr, für fünf Monate im Walz- und Stahlwerk Eisenhüttenstadt als einfacher Arbeiter tätig zu sein.

Durch Versetzungen gelangt er nach Potsdam. Dabei kommen Querelen des Alltags als Ausbilder und später als Politoffizier nicht zu kurz. Ein Glücksfall für ihn, als er nach Neubrandenburg in einen höheren Stab als Redakteur berufen wird. Er beginnt ein Fernstudium als Diplomjournalist an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Inzwischen ist er längst glücklich verheiratet. Die Höhen und Tiefen eines Militärjournalisten – die zwingen ihn, vieles neu zu überdenken. Vor allem als einstiger Ausbilder gelingt es ihm, die Probleme der Soldaten immer besser zu verstehen und sie bildhaft zu schildern.

Die spätere Arbeit als Abteilungsleiter in der Wochenzeitung „Volksarmee“ macht ihm nicht nur Spaß, er nimmt auch Stellung gegen Ungereimtheiten, was ihm nach der Entlassung aus dem aktiven Armeedienst und der Tätigkeit als Journalist im Fernsehen der DDR nicht nur böse Blicke einbringt. So fährt er im September 1989 seiner Tochter nach Ungarn hinterher, um herauszukriegen, weshalb sie mit ihrem Partner abgehauen ist; er gibt ihr dabei das Versprechen, sie in keiner Weise als Tochter zu verurteilen. Nach seiner Rückkehr wird er mit einer Parteistrafe gerügt, die Wochen später angesichts der vermeintlichen Verstöße und Fehler durch die Politik nicht mehr relevant scheinen und wieder gestrichen wird. Auf Unverständnis stößt er auch bei seinen Mitarbeitern, als er nach der Teilnahme an der Dokumentarfilmwoche1988/89 in Leipzig angeblich nicht die erwarteten   Schlußfolgerungen zieht.

Nach der Wende: Versuche, arbeitsmäßig Fuß zu fassen, u.a in Gran Canaria und in einer Steuerfirma. Die Suche nach Alternativen, günstiger zu wohnen, sowie die Sehnsucht nach Ruhe führt das Ehepaar nach Schweden.

Episoden aus dem Dorfleben und von vielen Begegnungen, so z.B. bei der Geburtstagsfeier einer siebzigjährigen Schwedin, machen den Alltag und die feierlichen Momente in der „Stille“ nacherlebbar. Keine der in der DDR erlebten Widersprüche und politischen Unterlassungssünden wirft den überzeugten Humanisten aus der Bahn, wogegen die Kapitaldiktatur mit ihren hörigen Medien, politische Manipulationen und Lügen im angeblich so demokratischen Deutschland ihn aufbringen –  er bleibt ein Suchender!


zum 1. Teil >>>
zum 2. Teil >>>
zum 3. Teil >>>
zum 4. Teil >>>
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zum 6. Teil >>>
zum 7. Teil >>>

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Harry Popow: AUSBRUCH AUS DER STILLE. Persönliche Lebensbilder in Umbruchzeiten. © Copyright by Harry Popow, Verlag: epubli, Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin, Erscheinungsdatum 18.02.2019, ISBN: 9783748512981, Seiten: 500, Preis: 26,99 Euro.
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Über den Autor: Geboren 1936 in Berlin Tegel, erlebte Harry Popow (alias Henry) in seinem Buch „Ausbruch aus der Stille“) noch die letzten Kriegsjahre und Tage. Ab 1953 war er Berglehrling im Zwickauer Steinkohlenrevier. Eigentlich wollte er Geologe werden, und so begann Harry Popow ab September 1954 eine Arbeit als Kollektor in der Außenstelle der Staatlichen Geologischen Kommission der DDR in Schwerin. Unter dem Versprechen, Militärgeologie studieren zu können, warb man ihn für eine Offizierslaufbahn in der KVP/NVA. Doch mit Geologie hatte das alles nur bedingt zu tun… In den bewaffneten Kräften diente er zunächst als Ausbilder und danach 22 Jahre als Reporter und Redakteur in der Wochenzeitung „Volksarmee“. Den Titel Diplomjournalist erwarb der junge Offizier im fünfjährigen Fernstudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Nach Beendigung der fast 32-jährigen Dienstzeit arbeitete er bis Ende 1991 als Journalist und Berater im Fernsehen der DDR. Von 1996 bis 2005 lebte der Autor mit seiner Frau in Schweden. Beide kehrten 2005 nach Deutschland zurück. Sie sind seit 1961 sehr glücklich verheiratet und haben drei Kinder, zwei Enkel und zwei Enkelinnen.

Frühere Artikel von Harry Popow

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└ Schlagwörter: AmericanRebel
 Comment 
Mai03
on 3. Mai 2019
Veröffentlicht in: Fiete Jensen
Volkskorrespondent

Fiete Jensen
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Polizeiüberfälle und Verhaftungen
am 1. Mai im Iran

Fiete Jensen

Die Fotos (unten) zeigen Arbeiter/innen, Studentent/innen und linke Aktivisten/-innen, die am 1. Mai und im Vorfeld, des internationalen Kampftages der Arbeiterklasse, in Tehran, im Iran von sogenannten Sicherheitskräften festgenommen wurden.

Wie der Genosse Arash Azar berichtete, werden mehr als 40 Menschen in den Gefängnissen festgehalten, ohne das bekannt wurde was ihnen vorgeworfen wird.

Von den 50 Inhaftierten wurden inzwischen fünf 1. Mai-Demonstranten wieder frei gelassen.

Die Proteste am 1. Mai richteten sich insbesondere gegen die drastischen Preiserhöhungen für Wasser, Strom und Benzin. Auch im Iran versucht die herrschende Klasse, wie in allen kapitalistischen Staaten, über ihre Büttel in den Parlamenten, den letzten Rial aus dem Volk heraus zu pressen.
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Die Versuche des iranischen kapitalistischen Regimes, Maidemonstrationen im ganzen Land zu verhindern, in dem Aktivisten/innen im Vorfeld bereits überfallen und festgenommen werden, sind dennoch gescheitert: Der Maiprotest vor dem Parlamentsgebäude in Teheran, organisiert vor allem von der Busfahrergewerkschaft Vahed, fand dennoch statt. Wenn auch nur eine halbe Stunde lang, wonach erneut ein Polizeiüberfall mit zahlreichen Festnahmen stattfand. Unter den Festgenommenen sind mehrere Gewerkschafter, die in letzter Zeit bereits mehrfach oder für längere Zeit festgenommen worden waren.
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Zu dem berichtete Ali Schirasi:

„Am 1. Mai versammelten sich auch in Teheran Gewerkschafter/innen und demonstrierten für ihre Rechte. Der Ort der Kundgebung war der Baharestan-Platz, direkt vor dem iranischen Parlamentsgebäude.
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1. Mai Demonstration in Teheran

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An der Versammlung beteiligten sich mehr als 20 Organisationen, hauptsächlich Studentinnen und Studenten, Mitglieder der Busfahrergewerkschaft und Pensionäre aus allen Berufszweigen. Ihre Parolen waren: „Arbeiter-Studenten-Lehrer: Einigkeit! Einigkeit!“, „Brot, Arbeit und Freiheit sind unser Recht!“, „Korrupte sind frei, Arbeiter sind im Gefängnis!“ und „Preissteigerung und Inflation – Verderben fürs Volk!“.
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20 verschiedene Organisationen

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Die Sicherheitskräfte attackierten die Demonstranten/-innen, worauf sich diese auf den Boden setzten und weiter Parolen riefen: „Versammeln und Streiken ist unser Recht!“ Die Polizei attackierte die Demonstranten/-innen weiter und nahm trotz heftiger Gegenwehr mindestens 29 von ihnen fest.
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Versammeln und Streiken ist unser Recht!

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Auch in anderen Städten des Irans wie Sanandatsch, Kermanschah, Karadsch, Maschad, Schiraz, Isfahan, … fanden am 1. Mai ähnliche Versammlungen statt.“

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Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in der Gruppe Volkskorrespondenz. Weiterveröffentlichung nur für Partner/innen der Gruppe Volkskorrespondenz.
Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
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└ Schlagwörter: AmericanRebel, Ausland
 Comment 
Mai01
on 1. Mai 2019
Veröffentlicht in: Andreas Habicht
Volkskorrespondent

Andreas Habicht
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Erneuter Putschversuch in Venezuela

Andreas Habicht

Das Grosskapital wird niemals zulassen, dass es entmachtet wird und sich niemals dem Willen der Menschen unterordnen.

Eigentlich müsste heute auch der Allerletzte erkennen, dass es dem Imperium und seinen Vasallenregierungen- vor allen Dingen in Europa nicht wirklich um Freiheit und Demokratie geht. Nocheinmal… Venezuela hat die grössten Erdölvorkommen der Welt. Die Erlöse daraus sind Eigentum des venezolanischen Volkes und dürfen nicht in die Hände kapitalistischer Konzerne fallen.

„Wir teilen dem venezolanischen Volk mit, dass wir uns derzeit mit einer kleinen Gruppe von Militärangehörigen auseinandersetzen und sie deaktivieren, Verräter, die sich im Altamira positioniert haben, um einen Staatsstreich gegen die Verfassung und den Frieden der Republik anzuzetteln“, sagte Rodríguez.

Die venezolanische Regierung hat die Bevölkerung aufgefordert, sich am Miraflores-Palast zu konzentrieren, um sich dem Putschversuch entgegenzustellen.

Der Venezolanische Außenminister prangert den erneuten Putschversuch an. Foto: Granma

Der Präsident des kubanischen Staats- und Ministerrats Miguel Díaz-Canel wies über Twitter den Putschversuch zurück.

„Wir weisen diese putschistische Bewegung zurück, die beabsichtigt das Land mit Gewalt zu übersäen. Die Verräter haben sich an die Spitze dieser subversiven Bewegung gestellt, haben Truppen und Polizisten mit Kriegswaffen auf einer öffentlichen Straße der Stadt platziert, um Angst und Schrecken zu verbreiten.

Der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla verurteilte entschieden über Twitter diesen Putschversuch, der in Venezuela stattfindet und spricht dem verfassungsmäßigen Präsidenten dieses Bruderlandes die feste Unterstützung und Solidarität Kubas aus.
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Lest dazu auch:

Granma, 1. Mai 2019: Durch Opposition vorangetriebener Putschversuch in Venezuela verhindert

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Erstveröffentlichung am 1. Mai 2019 in der Gruppe Volkskorrespondenz. Weiterveröffentlichung nur für Partner/innen der Gruppe Volkskorrespondenz.
Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
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2 Kommentare
Apr.30
on 30. April 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

 

 

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Notre Dame und der unanständige
Spendenmarathon der Milliardäre

Kurze Stellungnahme der PCOF zum Brand der Notre Dame
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Kurz nach dem Brand der Pariser Kathedrale Notre Dame und dem Bekanntwerden von großen Spendensummen für den den Wiederaufbau (mittlerweile ist von einer Milliarde € die Rede) durch Reiche und Unternehmen, veröffentlichte die Kommunistische Arbeiterpartei Frankreichs (PCOF) folgenden Artikel auf ihrer Webseite:

„Der Brand der Kathedrale „Notre Dame“ von Paris betrifft, jenseits ihrer religiösen Bedeutung, ein Meisterwerk der Architektur. Auf dieses Gebiet müsste ein laizistischer Staat sich beschränken, ohne ins Horn der „christlichen Wurzeln der französischen Nation“ zu blasen und andere politisch-religiöse Töne anzuschlagen, wie es seit zwei Tagen geschieht.

Fotomontage aus Mediapart: Aufschrift auf dem Flugzeug „€€ Steuerparadiese“

Das tat aber Macron in seinen Stellungnahmen, in denen sich die Apologie der nationalen Einheit rund um die Kathedrale und ihre Symbole mit den Aufrufen zu privaten Spenden für einen Wiederaufbau, der in anmaßender Weise auf den Zeitraum von 5 Jahren festgelegt wurde, vermischten. Dieser Voluntarismus und diese Überheblichkeit, zu entscheiden und zu vereinnahmen, gehen nicht.

Seine Ausführungen über die Notwendigkeit der nationalen Einheit nahmen klar und deutlich Bezug auf die Entscheidungen, die er anschließend an die „große Debatte“ verkünden sollte. Inzwischen folgen den Eingeständnissen „Ausflüchte“, um Aufmerksamkeit zu erregen und zu zeigen, dass selbst in diesem Zusammenhang, er, Macron, über den Zeitpunkt entscheidet. Die große Mehrheit der Frauen und Männer, die sich im Kampf für soziale Gerechtigkeit, ihre Würde als Arbeiter/innen, Rentner/innen oder Arbeitslose engagieren, die Gewerkschaftsmitglieder usw.… erwarten nichts von diesen Ankündigungen, denn der Kurs der Politik für die Reichen, die Bosse und Waffenhändler wird mit Hilfe von Schlagstöcken und Granatwerfern beibehalten.

Dazu kam noch eine Operation, die von manchen sehr zu Recht als „Spendenmarathon der Milliardäre“ bezeichnet wurde. Das äußerte sich in fortlaufenden Ankündigungen von „Spenden“ von mehreren Millionen durch Reiche und Großunternehmen.

Hundert Millionen hier, zweihundert da… das ist eine widerliche und plumpe Provokation seitens der Reichen, der Großunternehmer mit dem Segen des Staatschefs, die sie lanciert haben, um die Politik der Privatisierung, der Liquidierung des öffentlichen Dienstes und der Sozialversicherung usw. fortzuführen.

Manche gingen zu weit und forderten, dass diese Summen einen Steuernachlass von 90% der Spendensumme erlaubten: 60% sind noch nicht genug! Anders ausgedrückt gibt ihnen der Staat über diese Steuerabschläge einen großen Teil ihrer „Spenden“ zurück. Die Champions der Steuerflucht und -optimierung kaufen sich ein Diplom als Mäzene und öffentliche Anerkennung, die von den Steuerzahlern finanziert werden.

Mehrere Stimmen erhoben sich gegen dieses politisch-finanzielle Vorgehen, das die großen Besitztümer betrifft. Sie haben gezeigt dass sie „große Ressourcen“ haben.“

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Dieser Artikel erschien vor Kurzem auch auf http://www.pcof.net/. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Deutsche Erstveröffentlichung bei Arbeit Zukunft am 29. April 2019. Übersetzung: Siegfried None
Bild und Bildunterschrift sind kein Bestandteil des Originaltitels.
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└ Schlagwörter: AmericanRebel, Arbeit Zukunft, Brand der Notre Dame, Kathedrale „Notre Dame“, Macron, Spendenmarathon der Milliardäre, Waffenhändler
 Comment 
Apr.28
on 28. April 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Nico Diener

Heilige Seilschaften

Buchbesprechung „Kirchenrepublik Deutschland – Christlicher Lobbyismus“ von Carsten Frerk

Nico Diener

Alle paar Jahre überrascht uns Carsten Frerk mit neuen Enthüllungen über das reibungslose Zusammenspiel von Kirchen und Staat. Wer heute noch glaubt, dass die beiden etablierten Kirchen sich und ihre Arbeit von Kirchensteuern und Spenden finanzieren, ist spätestens seit Frerks Erstlingswerk „Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland“ eines Besseren belehrt.

Nun hat Carsten Frerk die Seilschaften, derer sich Kirchen und Staat bedienen, noch genauer unter die Lupe genommen. Sein neuestes Buch, kürzlich im Alibri Verlag erschienen, heißt „Kirchenrepublik Deutschland – Christlicher Lobbyismus“ und ist ein Illusionsräuber für diejenigen, die die Kirchen ablehnen, aber meinen, dass eine Mitgliedschaft ja nicht schaden könne, da mit dem Geld ja Gutes getan werde.

Carsten Frerk beschreibt, wie die Kirchen in Deutschland systematisch Einfluss auf die Politik nehmen. Dabei zeigt sich, dass katholische und evangelische Stellen in einer Weise in Gesetzgebungsverfahren eingebunden sind wie keine zweite zivilgesellschaft­liche Kraft.

Das Buch untersucht – erstmalig für Deutschland – die Arbeit der kirchlichen Büros und ihre Kontakte in die Ministerialbürokratie. Dabei stößt es auf interessante personelle Überschnei­dungen und Karriereverläufe. Es stellt dar, über welche Kanäle die Kirchen ihre Informationen erhalten und welche Strukturen begünstigen, dass politische Entscheidungen im Sinne der Kirchen ausfallen. Carsten Frerk stellt viele Personen vor, die auf beiden Seiten gemeinsam das fromme Werk verrichten. Sie kennen einander schon lange aus unterschiedlichen Ver­einen, Instituten, Gemeinschaften und Bruderschaften. Über diese Seilschaften hat Frerk eine Menge herausgefunden. Viele Auskünfte aber wurden ihm verweigert. Er nennt seine Arbeit daher eine „Annäherung“.

Als Fazit kommt Carsten Frerk zu der Einschätzung, dass die Kirchen – wo es um ihre ur­eigenen Belange als Organisationen geht – die erfolgreichsten Lobbyisten der Republik sind.

Das Buch schafft Problembewusstsein für Ämterverquickung und „Seitenwechsler“. Es fordert Befangenheitsregeln für Parlamentarier und thematisiert den durch die Kirchen „gekaperten Staat“.

Carsten Frerk: „Kirchenrepublik Deutschland – Christlicher Lobbyismus. Eine Annäherung“, Alibri Verlag, Aschaffenburg 2015, 303 S., 18 €

Quelle: Alibri Verlag und andere. Erstveröffentlichung am 11. Juli 2016 ebenfalls in AmericanRebel

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weitere Beiträge von Nico Diener

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Weitere Veröffentlichungen von Carsten Frerk

2015: „Kirchenrepublik Deutschland“
2012: „Gottes Werk und unser Beitrag. Kirchenfinanzierung in Österreich“
2010: „Violettbuch Kirchenfinanzen. Wie der Staat die Kirchen finanziert.“
2007: „Keramik Leben. Collection Peter Siemssen Stiftung.“
2007: „Die Kirche im Kopf. Von ‚Ach Herrje!‘ bis ‚Zum Teufel!‚“
2005: „Caritas und Diakonie in Deutschland“.
2003: „Das geraubte Siegel“ – Historischer Kriminalroman.
(2006 als TB im Aufbau Taschenbuchverlag.)
2002: „Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland“
2000: „Der Sohn des Freibeuters“
(2007 als TB im Aufbau Taschenbuch Verlag.)
1982: „Politologen” (2 Bände)

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Lest dazu auch:

– Die innere Einkehr

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 Comment 
Apr.27
on 27. April 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Harry Popow

Harry Popow

Soldaten für den Frieden (Teil vier)

Leseprobe aus „Ausbruch aus der Stille…“ von Harry Popow
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Harry Popow

Hier nun die vierte Leseprobe aus meinem neuen Buch »Ausbruch Aus Der Stille – Persönliche Lebensbilder in Umbruchzeiten«, das im Februar dieses Jahres auf den Markt gekommen ist. Bitte benutzt auch die Kommentarfunktion für Eure Kritiken und Einschätzungen.
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Bei Präsident Pieck

Donnerwetter, so ein Glück, sagen Mama und Papa, als sie ihr Mietwohnhaus in Berlin–Schöneberg unzerstört wiedersehen. Hier hat die Familie vor der Evakuierung gewohnt. Aber deren Wohnung in der dritten Etage links ist inzwischen besetzt, die Ziebells dürfen in die zweite Etage rechts. Aber noch heulen herzzerreißend und furchterregend die Sirenen. Nacht für Nacht, manchmal auch tagsüber. Sie müssen im Keller bleiben. Provisorisch sind Bettgestelle aufgebaut, manchmal liegen nur Matratzen da. Brot auf Zuteilung, gleich für mehrere Tage. Wenn irgendwo Bomben heulend und krachend in Häuser schlagen und die Erde bebt, dröhnt und stöhnt, dann bleibt das Herz stehen vor Angst. Jede Sekunde kann es auch das eigene Miethaus erwischen, jede Minute … Papa muss nun doch noch an die Front, zum Volkssturm, wie er sagt. Nach drei Tagen ist er wieder da. Dort, wo er sich melden sollte, seien schon die Russen. Wie froh die Kinder sind … Henry hört, wie er Mama von Menschen berichtet, die an Laternen aufgehängt wurden, an ihnen ein Schild mit der Aufschrift: Ich bin ein Verräter. Es ist alles so schrecklich und gruselig. Eines Nachts nimmt Papa seinen Größten mit aufs Dach des Hauses. Der Ängstliche sieht die langen bläulich-weißen Strahlen der Scheinwerfer, die den Himmel nach Flugzeugen abtasten. Dann schrillen wieder die Sirenen. Henry schaut tapfer und zitternd. Papa lässt ihn wieder frei und Mama schimpft unten im Keller.

Zeitungsausschnitt von Harry Popows Besuch als Junger Pionier bei Willhelm Pieck. Bild: Archiv Popow

Zeitungsausschnitt von Harrys Besuch bei Präsident Willhelm Piek – mit freundlicher Genehmigung vom Autor, Harry Popow c
Nach vielen, vielen Tagen stehen an der Kellertür Soldaten, später erfährt Henry, es waren Mongolen. Sie wollen irgendetwas. Man holt Mama, sie sei doch Russin. Die Soldaten wollen nur etwas Tee, doch zuvor muss sie einen Schluck nehmen. Das ist s

elbstverständlich, sagt Mama, sie müssen vorsichtig sein, sind natürlich mißtrauisch. Es muß der neunte Mai gewesen sein, Henry streift sich nach dem Aufstehen soeben lange Strümpfe über, da sagt seine Mutter ganz leise, als würde sie es noch nicht glauben, den folgenschweren Satz: „Ab heute ist Frieden.“ Sie drückt ihren Ältesten und hat Tränen in den Augen … 

hier geht es weiter »

Elektrischen Strom gibt es vorläufig nicht. Papa stellt ein Fahrrad in den Flur und auf den Kopf, drückt den Dynamo an die Reifen, legt Leitungen in die Küche und in die Wohnstube, und Henry darf die Pedalen schwingen. Die Lämpchen glimmen auf. Die Kinder sind stolz auf Papas Erfindungsgeist. Und froh und neugierig machen Henry, Sophia und Axel die Erzählungen von Mama über ihr Russland: über die Datsche ihrer Tante, über die Blumen, über Tanten, über deren Kuchen, über das viele Spielzeug von Mama, das man auf einem Foto sehen kann. Ihre Heimat darf den Kindern nun näher kommen, sie wird so vertraut werden, dass die Kinder sich wünschen, bald nach Moskau zu ziehen, so träumen sie von einer glücklichen Zukunft, die ihnen die warmherzigen Worte ihrer Mutter eingibt. Das gräbt sich in Henrys Bewusstsein so fest ein, dass er in der Schule die Sowjetunion als „schon immer gut“ verteidigen wird gegen die Behauptung, sie hätte erst einmal eine Revolution machen müssen, bevor sie ganz prima wurde.

Buch-Cover Ausbruch aus der Stille von Harry Popow – Mit freundlicher Genehmigung des Autors

Bei Ziebells herrscht kurz darauf trotz der Freude über den Frieden schmerzliche Trauer. Berno, der zweijährige Bruder, hat Lungenentzündung, und, er schafft es nicht. Unser Bruder! Mama ist kraftlos auf den Fußboden gesunken im Hausflur und schluchzt und schluchzt herzzerreißend, die Kinder zittern und heulen. Damit nicht genug: Arnold, der jüngste, hat Keuchhusten. Er wird an den Beinen nach oben gehalten, wird mit Fett (Margarine oder?) eingerieben. Wie durch ein Wunder – er wird gerettet. Langsam erobern die Kinder der Ziebells wieder die Straße. Aber vor die Haustüre treten darf nur, wer eine weiße Armbinde trägt. Henry hat keine, will aber wissen, wie weit er sich hinauswagen darf. Also schneidet er sich zwei Streifen weißes Papier zurecht, befestigt sie an beiden Oberarmen. Tür auf und mal sehen, was da passiert. Er dreht seine Arme aber nach hinten. Auf der anderen Straßenseite hockt in einer Hausruine ein Soldat. Henry sieht den Lauf einer Waffe, der sich nach oben bewegt, direkt auf Henry. Der kriegt Schiss. Da streckt er seine zwei Arme mit den Binden vor. Der Lauf senkt sich wieder. Der Junge holt tief Luft, er ist fast stolz auf seine Mutprobe und daß er die geforderten Binden vorzeigen konnte. Mit paar Freunden zieht er zur nächsten Straßenecke. Dort war mal eine Panzersperre. Die sollte den „Feind“ aufhalten. Doch die Kinder sehen nur einen zerschossenen und niedergewalzten Trümmerhaufen. Knorke, wie die Russen das gemacht haben, bestätigen sie sich gegenseitig. In den Ruinen stinkt es. Brandgeruch. An einer Pumpe holen sich die Leute Wasser. Ein russisches Pferdefuhrwerk hält, Soldaten verteilen Schwarzbrot. „Chleb“ heißt das Brot, sagt die Mutter. Sie ist so stolz auf ihre Landsleute, auf ihr großes Land. Und wieder muss sie davon berichten, von blühenden Bäumen im Garten ihrer Tante bei Moskau, von einem Bild voller Schönheit, wo das Edle und Gute zu Hause sind. Die Kinder glauben fest an ihre Erzählungen, besonders der Henry, der ewige Träumer. Und so setzt sich fest in seinem Inneren ein Bedürfnis nach Harmonie, nach Menschlichkeit, Schutzschild und Richtschnur für Visionen zugleich …
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Zum Inhalt

Ausgangssituation ist Schweden und das Haus, in dem die Popows wohnen. Der Leser erfährt zunächst, wer die Eltern waren (seine Mutter stammt aus Moskau), berichtet kurz vom Evakuierungsort 1943/44 in Pommern, von der Rückkehr in das noch unter Bombenhagel liegende Berlin (Schöneberg), von den Eindrücken nach Kriegsende und vom Einleben in der neuen Gesellschaft, dabei auch von einer Begegnung der Jungen Pioniere mit Wilhelm Pieck.

Die Lehrzeit wird skizziert mit der Arbeit im Zwickauer Steinkohlenrevier, mit Tätigkeiten in der Geologischen Kommission der DDR und mit dem Besuch der Offiziersschule der KVP/NVA in Erfurt und in Plauen, wo er seine spätere Frau kennenlernte.

Wie lebt ein junger Offizier in der Einöde im Nordosten der DDR, welche Gedanken und Gefühle bewegen ihn? Darum geht es in den nächsten Aufzeichnungen seiner Impressionen. Seine Träume führen ihn mitunter weg vom Kasernenalltag und so nimmt er die Gelegenheit wahr, für fünf Monate im Walz- und Stahlwerk Eisenhüttenstadt als einfacher Arbeiter tätig zu sein.

Durch Versetzungen gelangt er nach Potsdam. Dabei kommen Querelen des Alltags als Ausbilder und später als Politoffizier nicht zu kurz. Ein Glücksfall für ihn, als er nach Neubrandenburg in einen höheren Stab als Redakteur berufen wird. Er beginnt ein Fernstudium als Diplomjournalist an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Inzwischen ist er längst glücklich verheiratet. Die Höhen und Tiefen eines Militärjournalisten – die zwingen ihn, vieles neu zu überdenken. Vor allem als einstiger Ausbilder gelingt es ihm, die Probleme der Soldaten immer besser zu verstehen und sie bildhaft zu schildern.

Die spätere Arbeit als Abteilungsleiter in der Wochenzeitung „Volksarmee“ macht ihm nicht nur Spaß, er nimmt auch Stellung gegen Ungereimtheiten, was ihm nach der Entlassung aus dem aktiven Armeedienst und der Tätigkeit als Journalist im Fernsehen der DDR nicht nur böse Blicke einbringt. So fährt er im September 1989 seiner Tochter nach Ungarn hinterher, um herauszukriegen, weshalb sie mit ihrem Partner abgehauen ist; er gibt ihr dabei das Versprechen, sie in keiner Weise als Tochter zu verurteilen. Nach seiner Rückkehr wird er mit einer Parteistrafe gerügt, die Wochen später angesichts der vermeintlichen Verstöße und Fehler durch die Politik nicht mehr relevant scheinen und wieder gestrichen wird. Auf Unverständnis stößt er auch bei seinen Mitarbeitern, als er nach der Teilnahme an der Dokumentarfilmwoche1988/89 in Leipzig angeblich nicht die erwarteten Schlussfolgerungen zieht.

Nach der Wende: Versuche, arbeitsmäßig Fuß zu fassen, u.a in Gran Canaria und in einer Steuerfirma. Die Suche nach Alternativen, günstiger zu wohnen, sowie die Sehnsucht nach Ruhe führt das Ehepaar nach Schweden.

Episoden aus dem Dorfleben und von vielen Begegnungen, so z.B. bei der Geburtstagsfeier einer siebzigjährigen Schwedin, machen den Alltag und die feierlichen Momente in der „Stille“ nacherlebbar. Keine der in der DDR erlebten Widersprüche und politischen Unterlassungssünden wirft den überzeugten Humanisten aus der Bahn, wogegen die Kapitaldiktatur mit ihren hörigen Medien, politische Manipulationen und Lügen im angeblich so demokratischen Deutschland ihn aufbringen – er bleibt ein Suchender!


zum 1. Teil >>>
zum 2. Teil >>>
zum 3. Teil >>>
zum 4. Teil >>>
zum 5. Teil >>>
zum 6. Teil >>>
zum 7. Teil >>>

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Harry Popow: AUSBRUCH AUS DER STILLE. Persönliche Lebensbilder in Umbruchzeiten. © Copyright by Harry Popow, Verlag: epubli, Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin, Erscheinungsdatum 18.02.2019, ISBN: 9783748512981, Seiten: 500, Preis: 26,99 Euro.
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Frühere Artikel von Harry Popow

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└ Schlagwörter: AmericanRebel, Harry Popow
 Comment 
Apr.27
on 27. April 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

 

Volkskorrespondent

Karl-Heinz Schulze, Sassnitz

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Osterspaziergang in Sassnitz

Karl Heinz Schulze

130 Teilnehmer forderten beim diesjährigen Osterspaziergang auf der Sassnitzer Mole mehr Einsatz für den Erhalt des Friedens. In diesem Jahr machten viele Redner auch den Umweltschutz zum Thema.

„’Ick glöw, datt giwwt noch eins Krieg.‘ An die ungute Ahnung seiner Großmutter kann sich der Sassnitzer Dieter Holtz noch gut erinnern. Schon 1995 hatte sie die Befürchtung geäußert, kurz vor ihrem Tod. Die 87-Jährige hatte zwei Weltkriege erlebt. Sie war keine große Politikerin, nein, eine einfache Fischersfrau mit einem gewaltigen Stück Lebenserfahrung. Der Zustand der Welt, so wie sie sie 1995 verließ, machte ihr damals schon Angst“, schrieb die Ostseezeitung am 23. April.


Ich hatte die Möglichkeit dür die MLPD eine Rede zu halten, die ich nachfolgend wiedergebe.

„Liebe Osterspaziergänger und Friedensfreunde!

Ich freue mich Heute hier meine Friedensgedanken vortragen zu dürfen.
Frieden, ein großes Wort, was ist das, wo beginnt es und wo endet es?


Wir alle kennen den kleinen Frieden in der Familie, den Freundes- und Bekanntenkreis, in der Nachbarschaft oder gar dem Friedhof.


Wenn ein Mensch stirbt steht in großer Schrift geschrieben, Ruhe in Frieden. 
Warum steht auf keiner Geburtsurkunde, lebe in Frieden?

Manche werden erstaunt sein, von einem bekennenden Kommunisten solche Worte zu hören.
Frieden ist nicht nur die Abwesendheit von Krieg, Bomben oder faschistischer Mordanschläge.


Frieden das ist Güte, Verständnis und Politik so zu gestalten dass heiße und ungerechte Kriege verhindert werden. Abrüstung ja, doch wohin mit dem ganzen Zeug? Ich merke, in den Köpfen stellen sich Fragen.

Angesichts der begonnen den neuen Wettrüstungsrunde der 3 Hauptkonkurrenzzentren auf dem Weltmarkt, USA, Russland und China wächst die Weltkriegsgefahr seit der Jahrtausendwende enorm an. Wohin soll dieser Wahnsinn noch führen?

Frieden bedeutet aber auch wie wollen wir Morgen leben?


Die Erde wurde dem Menschen gegeben um sich als Mensch in Einklang mit der Natur und den anderen Geschöpfen einzurichten.
 Doch was haben über 400 Jahre Profitwirtschaft aus diesen Planeten gemacht?

Die Erdkruste wurde wie ein Schweizer Käse durchlöchert. Stillgelegte Bergwerke werden mit Giftmüll gefüllt und Tagebaue wie östlich von Cottbus als neuer Ost- See geflutet.

Hier im Land gibt es Monokulturen in der Landwirtschaft unter dem Level der regenerierbaren Energiegewinnung. Statt zur Lebensmittelproduktion werden Ackerflächen zweckentfremdet.

Was hat das alles mit Frieden zu tun? 
Ich behaupte der Mensch führt auch Krieg gegen die Natur und die natürlichen Gegebenheiten für alles Leben auf diesen Planeten.

Denken wir doch nur zurück an den letzten Dürresommer. Offensichtlich soll sich dieser 2019 wiederholen. Damit wird die Ernährung der Weltbevölkerung langfristig in Frage gestellt.

Frieden, was hängt noch damit zusammen? Wir alle kennen die Diskussionen über Flüchtlinge und den damit zusammenhängenden Problemen. Doch wer geht ernsthaft gegen die Verursacher der weltweiten Fluchtbewegungen an, wer nennt die Verantwortlichen und ihr Tun mit Namen und Adresse?

Wer sind die Hauptkriegstreiber und wem kommen Kriege wie eine Badekur vor? Wer organisiert weltweite Terroranschläge wie jetzt in Sri Lanka mit über 300 ermordeten Menschen? 
Nennen die das Frieden?


Osterspaziergang in Sassnitz. Auf der Mole wird die Friedensfahne gehisst. Foto: Kalle Schulze

Wer ist verantwortlich für den Hunger in der Welt? In Afrika krepieren buchstäblich die Kinder des Kontinentes an Unterernährung, Trinkwassermangel und Seuchen.


Nennen die das Frieden?
 Wurde bisher je eine Waffe weniger an reaktionäre Regimes verkauft? Wurde je eine Bombe oder Rakete weniger gebaut?


Da wo die Dinger einschlage wird Natur, Kultur und Leben für lange Zeit vernichtet oder gestört.
Nennen die das Frieden?
 Erinnern wir uns an Vietnam wo die USA Entlaubungsmittel über den Wäldern versprühten. Erinnern wir uns an die ersten beiden Atombombenabwürfe der USA gegen Japan.


Erinnern wir uns an die brennenden Ölquellen im Irak oder Libyen oder von Menschenhand gemachte Erdbeben durch unglaubliche Tiefenbohrungen auf der Suche nach neuen Rohstofflagerstätten und Energiequellen.


Frieden ist somit weitaus mehr als nur das Schweigen von Kanonen, Raketen oder Bomben.
Meine Schlussfolgerungen aus allem Gesagten ist, die verschiedensten Bewegungen wie Friedensbewegung, Umweltbewegung und Arbeiterbewegung müssen unbedingt zusammenkommen weil es um das friedliche Überleben der Menschheit geht.


Zum Frieden gehört auch sich zu solidarisieren, zu verbrüdern und verschwestern – da wo der Mensch ein unterdrücktes und gepeinigtes Wesen ist.


Seit Wochen erleben wir die Schülerproteste „Freitags für die Zukunft“, Friday for Futere.

Sie haben Recht, die tausende von Schülern die eine Zukunftsgesellschaft in Frieden, einer gesunden Umwelt und auch mit Spaß und Freude leben zu wollen.

Anna Seghers sagte: „Friede bedeutet aber noch viel mehr als Abscheu vor dem Krieg. In sicheren Frieden leben und in Freundschaft mit allen Völkern bedeutet, die Wurzeln des Krieges erkannt und aus seinem Volk entfernt zu haben!“

In diesem Sinne beende ich meine Rede und danke für die Aufmerksamkeit.

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Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in der Gruppe Volkskorrespondenz. Weiterveröffentlichung nur für Partner/innen der Gruppe Volkskorrespondenz.

Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
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 Comment 
Apr.26
on 26. April 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Arbeit Zukunft

Fiete Jensen

Heraus zum Roten 1. Mai 2019!

Gegen Ausbeutung, Unterdrückung und den imperialistischen Krieg

 

Fiete Jensen

Ja, der 1. Mai – der internationale Kampftag der Arbeiterklasse, ist rot! Nicht gelb, nicht grün und nicht rosa! Er ist rot wie das vergossene Blut der Proletarier die seit 1890 für ihre Rechte, für bessere Arbeitsbedingungen, für Freiheit und Sozialismus gekämpft haben.

Doch zu einer Latscherdemo und einem Tag an dem man nicht zur Arbeit muss – zum Familienausflug mit „Ringelpitz mit anfassen“, ist unser Kampftag geworden, seit der arbeitgeberfreundliche DGB und die ebenso staatserhaltene SPD die Organisation der 1.-Mai-Aktivitäten übernommen haben. Aber der 1. Mai ist nicht der Tag, an dem wir uns von Gewerkschaftsbonzen auf Sozialpartnerschaft und Klassenfrieden einschwören lassen. Nicht der Tag an dem wir uns von den Bonzen der SPD und Linkspartei etwas von sozialer Gerechtigkeit erzählen und uns von hohlen Phrasen einlullen lassen!
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Immer mehr Kollegen und Kollegen merken, dass dieser Staat ihnen nichts mehr zu bieten hat. Die völkerrechtswidrigen Kriegseinsätze der Armeen der USA, Frankreichs und Großbritanniens gegen Syrien und die Duldung und Unterstützung durch die Bundesregierung haben wieder vielen Kollegen/-innen drastisch vor Augen geführt, wie notwendig es ist, am 1. Mai, dem Tag der Arbeiterklasse, erneut die Forderung nach Frieden auf die Straße zu tragen.

Ein Blick in unser Nachbarland Frankreich zeigt uns, was heute passiert, wenn das Volk beginnt den Kampf aufzunehmen. Die Gelbwesten begannen als Bewegung gegen die Erhöhung der Diesel- und Benzinpreise und haben in den vergangenen Monaten hunderttausende wütende Franzosen gegen die Regierung Macrons auf die Straße gebracht. Sie sind längst mehr als eine Protestbewegung gegen die Dieselpreise. Sie sind zum Sinnbild der Rebellion gegen ein System geworden, welches den Profit zum Gott und den Menschen zum Kostenfaktor erklärt.
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Paris am 16.Januar 2019: 80.000 Demonstranten haben sich versammelt um gegen die französische Regierung zu protestieren. Bild: Archiv Krautwein


Der mutige Kampf der Kollegen/innen beim Daimler Automobilzulieferer »Faurecia« in Böblingen um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze, die große Kampfbereitschaft der Kollegen/innen aus dem öffentlichen Dienst und die Tarifkämpfe der Kollegen/innen vom Reinigungs- und Sicherheitspersonal der Flughäfen, sowie der Stahlindustrie können uns stolz machen. Aber das darf nicht alles sein! Immer wieder entpuppt sich der DGB als Bremse, versucht alles im Griff zu behalten, um zu vermeiden das den öffentlichen- und privaten Arbeitgebern ein zu großer Schaden zugefügt wird und die Profite gesichert bleiben. Die SPD hat schon seit Langem die Interessen der arbeitenden Menschen verraten und ihr kleiner Nachfolger, die Partei „Die Linke“ scheitert immer da, wo es darum geht, konsequent die Interessen des arbeitenden Volkes zu vertreten!

Deshalb brauchen wir große kampfstarke und revolutionäre Gewerkschaften, die gemeinsam mit allen Ausgebeuteten den Herrschenden, den Bossen in Fabriken und Banken, Kante zu zeigen.

Das Maß ist voll: „Wir wollen keine Brötchen – wir wollen die ganze Bäckerei!“. Deshalb tragt am Mittwoch nicht nur unsere Forderung für bessere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße, sondern fordert auch entschlossen die Kollegen/innen auf diesen korrupten Ausbeuterstaat den Rücken zu kehren und ihn letztlich zu stürzen! Dann werden wir auf den Trümmern der alten Gesellschaft eine neue, sozialistische Weltordnung errichten. Eine freie, friedliche, sozialistische Welt ohne Ausbeutung, Unterdrückung und Armut!

Der 1. Mai ist seit mehr als 120 Jahren der internationale Kampftag der Arbeiterklasse, an dem weltweit Millionen von Menschen auf die Straße gehen und viele auch, wie in Brasilien und der Türkei, ihr Leben verlieren. Der 1 Mai ist und bleibt unser Kampf- und Feiertag, deshalb:
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Heraus zum Roten 1. Mai – Für Arbeit, Frieden und Sozialismus!

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Von Arbeit Zukunft erhielten wir nachfolgenden Maiaufruf, den es verkürzt auch als Flugi gibt.
Er analysiert die wirtschaftspolitische-
und gesellschaftspolitische Lage vortrefflich.
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.Systemkrise

Ein System wirtschaftet ab!

  • Allein in der Autoindustrie sind in den nächsten Jahren über 100.000 Arbeitsplätze durch die Umstellung auf E-Autos bedroht. Hinzu kommen zigtausende Arbeitsplätze bei Zulieferern oder KFZ-Werkstätten.
  • Digitalisierung und Industrie 4.0 bedrohen je nach Schätzung zwischen 4,4 und 22,5 Millionen Arbeitsplätze.
  • Eine Riesenwelle rollt auf alle Arbeiter/innen und Angestellten zu.
  • Zugleich fordern Schüler/innen wirksamen Klimaschutz – zu Recht! Denn da sieht es immer katastrophaler aus.
  • Hinzu kommen: Wohnungsnot, Altersarmut, Pflegenotstand, Bildungsmisere, Rechtsentwicklung, zunehmende Kriegsgefahr.
  • In allen Fällen tut die Bundesregierung nichts bzw. bremst im Interesse der Großindustrie, der Kapitaleigner bis auf kleine kosmetische Korrekturen jede konkrete Maßnahme aus.

Hohle Sprüche machen nicht satt!

Angesichts der Bedrohung durch Industrie 4.0 für die Arbeiterklasse versucht man, uns mit hohlen Sprüchen abzuspeisen und ruhig zu halten. Da wird von „Chancen“, „Mut zur Veränderung“, „unvermeid-lichem Wandel“ geredet. Die einleitend genannten Probleme werden zu einer Randerscheinung heruntergeredet oder „verschwinden“ hinter einem Schleier von Propagandaphrasen völlig.

Doch tatsächlich ist dieser Prozess bereits im Gang. VW baut weltweit über 30.000 Stellen ab. Angeblich sozialverträglich. Auch Daimler, Opel, Ford streichen: Zuerst Leiharbeiter/innen, dann bei den Festan-gestellten – immer „sozialverträglich“. Nur: Wo sollen Kinder und Enkelkinder arbeiten?
Das ist aber erst der Anfang. Auch in anderen Sektoren werden Stellen gestrichen.
McKinsey Analytics sagt voraus, dass folgende Stellen wegfallen:
* Industrie 55%
* Handel 53%
* Administration/ Support 46%
* Logistik 63%
* Hotel/ Gastronomie 72%
* Finanzen/ Banken/ Versicherungen 44%
* Bau 46%
* Immobilien/ Makler/ Verwaltung 47 %
* Gesundheit 36%
* Agrarwirtschaft 60%
* Bildung 32%
* Unterhaltung 48%
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Wer bezahlt das alles?

Das Kapital nutzt die Situation, um mehr Flexibilisierung, längere Arbeitszeiten, höhere Arbeitsintensität und weitere Verschlechterun-gen zu fordern und durchzusetzen. Viele Klein- und Mittelbetriebe verlassen den Tarifvertrag, erhöhen die Wochenarbeits-zeit wieder auf 40 oder 42 Stunden. Löhne werden gesenkt, Rechte abgebaut.
Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Kramer, dazu: „…wegen der globalen Wertschöpfungskette und der Digitalisierung… (ist) die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer (ge)schwächt…“
Und das wird hemmungslos ausgenutzt. In Österreich wurde unter der rechten Regierung die gesetzliche tägliche Arbeitszeit auf 12 Stunden erhöht. Das fordert mittlerweile auch die CDU/CSU, u. a. die Stuttgarter CDU-Wirtschaftsministerin Hofmeister-Kraut aus dem grün-schwarzen Kabinett des Grünen Kretschmann, die Mittelstands-vereinigung von CDU und CSU mit Unterstützung durch Friedrich Merz und Annegret Kramp-Karrenbauer. Die FDP unterstützt das sowieso.
Im internationalen Konkurrenzkampf wird die Arbeiterklasse gerade in Deutschland massiv nach unten gedrückt. Deutschland hat einen der größten Niedriglohnbereiche. Der Mindestlohn ist in Deutschland im Vergleich zu anderen Industrieländern ausgesprochen niedrig. In Europa steht Exportweltmeister Deutschland nicht zufällig erst auf Platz 6!
Gesetzlicher Mindestlohn in Europa 2019 in Euro:
*Luxemburg 11,97
*Frankreich 10,03
*Niederlande 9,91
*Irland 9,8
*Belgien 9,66
*Deutschland 9,19
*Großbritannien 8,85 (abhängig vom Wechselkurs)
*Spanien 5,45
*Slowenien 5,1
*Malta 4,4
Zahlen sollen die Arbeiter/innen und die Angestellten.
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Das Kapital wächst – Armut greift um sich!

Die Produktivität steigt und steigt. Die Kapitalmenge wächst und wächst. Die Reichen werden immer reicher.
Doch gleichzeitig wachsen Armut und Elend in einem der reichsten Länder der Welt.
Mieten explodieren, so dass Menschen mit niedrigem Einkommen keine bezahlbaren Wohnungen mehr finden. Selbst gut verdienende Mittelschichtler haben Wohnungsprobleme.
Die Renten sind in Deutschland auf einem besonders niedrigen Niveau. So lag 2013 die Druchschnittsrente für Neurentner nach langjähriger Beschäftigung bei Männern bei 1050 Euro. In Österreich unter gleichen Voraussetzungen bei 1820 Euro. Bei Frauen waren es in Deutschland 590 Euro, in Österreich 1220 Euro. (Nach Berechnungen des WSI, Sept. 2017) In Deutschland können Rentner nach 45 Jahren Arbeit mit durchschnittlichem Verdienst 50,5% ihres Nettoverdienstes als Rente erwarten. In den Niederlanden sind es dagegen 100,6%!

Die Bedingungen in der Pflege sind für die Beschäftigten und die betroffenen Menschen unterirdisch. In den Krankenhäusern sieht es im Pflegebereich ähnlich aus. Zu wenig Personal und immer mehr Arbeit. Trotz aller Versprechungen wird es nicht besser. Da kündigt Gesundheitsminister Jens Spahn Tarifbindung für Pfleger/innen an und kurz darauf schließt er einen Vertrag mit Albanien, wonach dortige Pfleger/innen und Krankenschwestern für 1500 Euro brutto in Deutschland arbeiten dürfen! Billigstlohn.
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Der gesellschaftliche Charakter der Produktion

Der weltgrößte Autokonzern VW will zusammen mit Amazon und Siemens eine ‚“Industrial Cloud“ aufbauen, in der der gesamte Konzern mit seinen 12 Marken und 122 Produktionsbetrieben in 32 Ländern sowie die 1.500 Zulieferer mit rund 30.000 Produktions-stätten vernetzt und zentral gesteuert werden. Wenige Tage später enthüllte BMW am Rande der CEBIT ähnliche Pläne in Zusammenarbeit mit Microsoft. Die Produktivität soll dadurch um rund 30% gesteigert werden. Siehe dazu zwei interessante Beiträge in der deutsch-türkischen Zeitung „Yeni Hayat/Neues Leben“: »Die Digitalisierung oder was hat Alexa vor?« und »Was erwartet uns im Digitalisierungsprozess? (2)“.

Ist das nicht Planwirtschaft? Ja, es ist Planwirtschaft, allerdings unter kapitalistischen Vorzeichen. Die Produktion wird gesellschaftlich organisiert,  aber  der

Profit privatisiert. Und natürlich hat die Gesellschaft keinerlei Rechte, sich einzumischen.
Globalisierung und Industrie 4.0 zeigen den gesellschaftlichen Charakter der Produktion sehr deutlich auf.
Karl Marx fasste die Merkmale des Kapitalismus im „Kommunistischen Manifest“ sehr gut zusammen:
„Die Bourgeoisie kann nicht existieren, ohne die Produktionsinstrumente, also die Produktions-verhältnisse, also sämtliche gesellschaftlichen Verhältnisse fortwährend zu revolutionieren. Unveränderte Beibehaltung der alten Produktionsweise war dagegen die erste Existenzbedingung aller früheren industriellen Klassen. Die fortwährende Umwälzung der Produktion, die ununterbrochene Erschütterung aller gesellschaftlichen Zustände, die ewige Unsicher-heit und Bewegung zeichnet die Bourgeoisepoche vor allen anderen aus.“
Mit dem zunehmenden gesellschaftlichen Charakter der Produktion werden auch die Bedingungen immer besser, diese tatsächlich durch die Arbeiter/innen und die Angestellten zu übernehmen und im Interesse der Gesellschaft zu entwickeln. Wenn auf betrieblicher, ja Konzernebene Planung immer weiter verfeinert und vervollkommnet wird, warum sollte das auf gesellschaftlicher Ebene nicht möglich sein?
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Kämpfen statt hohler Sprüche!Lassen wir uns angesichts der extremen Umwälzungen, die auf Arbeiter/innen und Angestellte zukommen, nicht einlullen und gegeneinander ausspielen. Nehmen wir die Sache in die eigenen Hände, kämpfen wir selbst für unsere Interessen!
Wir fordern Arbeit, von der wir leben können! Und eine Umwelt, in der wir leben können! Arbeitsplätze und Schutz der Umwelt sind für uns, das heißt für Arbeiter, Angestellte, werktätige Menschen, keine Gegensätze, sondern gehören existenziell zusammen. Das profitgierige Kapital sieht das sicherlich ganz anders!
Wenn durch Rationalisierung weniger Arbeit notwendig wird, um immer mehr Produkte herzustellen, ist das eigentlich gut. Aber dann benötigen wir:

  • Mindestens 30 Stunden-Woche für alle bei vollem Lohn- und Personalausgleich!
  • Tarifbindung für alle!
  • Schluss mit Leiharbeit und unsicheren Arbeitsverhältnissen!
  • Mindestlohn 12 Euro!
  • Uneingeschränktes Streikrecht!

Eine massive Arbeitszeitverkürzung muss gesamt-gesellschaftlich erkämpft werden! Individuell einzelne Stündchen gegen Lohnverrechnung (neuere IG-Metall-Tarifverträge) bringen da gar nichts.

Da Deutschland immer reicher wird, fordern wir:
* Effektiven Umweltschutz sofort!
* Ausbau und drastische Verbilligung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs!
* Mindestens eine Millionen bezahlbare Wohnungen!
* Kostenlose Bildung und Ausbildung!
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Ihre Antwort: Reaktion und Aufrüstung

Auf die Krise dieser Gesellschaft antwortet die herrschende Klasse mit der Förderung und Aufpäppelung von Reaktion und Faschismus. Damit meinen wir nicht nur die AfD. Denn die CSU hat sich redlich bemüht, die AfD rechts zu überholen. Alle alten bürgerlichen Parteien, ob CDU/CSU, FDP oder SPD rücken nach rechts. Und die Grünen haben mit Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg eine Rolle rückwärts hingelegt: Freundlich zum Kapital, Hätscheln der Autokonzerne, für Abschiebungen in Krisengebiete. Hauptsache man bleibt an der Macht.
Immer öfter fliegen rechte Netzwerke im Staatsapparat bei Polizei, Verfassungsschutz, Bundeswehr auf. Nach Recherchen von TAZ und anderen soll ein solches Netzwerk Waffen für einen „Tag X“ horten. Die Ermittlungen? Dauern, dauern, dauern… Beim NSU-Terror, bei dem es bereits Verwicklungen des Staates gab, hat Kanzlerin Merkel noch „volle Aufklärung“ versprochen. Doch die hat es bis heute nicht gegeben.
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Kriegsgefahr wächst auch aus Deutschland!

Zugleich gibt es ein Propagandatrommelfeuer, Deutschland müsse „mehr Verantwortung“ übernehmen, dürfe sich nicht „wegducken“. Gemeint sind eine massive Aufrüstung und mehr Rüstungsexporte – ohne die bisherigen Beschränkungen.
Betrug der deutsche Kriegshaushalt 2014 32,4 Mrd. Euro, so steigt er bis 2024 auf 60 Mrd. Euro! Das sind erst 1,5% vom BIP. Um das erklärte Ziel von 2% zu erreichen müsste man noch einmal 20 Mrd. Euro drauflegen! Die Bundesrepublik würde dann mehr für ihr Militär ausgeben als Russland. Als es Pläne gab, die jährlichen Rentenzahlungen um 5 Mrd. Euro zu erhöhen, schrien die Industrie und viele Medien auf: Viel zu teuer! Das können wir uns nicht leisten! Wenn jedoch der Kriegsetat um ca. 30-50 Mrd. Euro jährlich erhöht wird, dann schwafeln die gleichen Kreise von „Bündnistreue“, „Verantwortung“. Für Rüstung und Krieg ist immer Geld da.
Indem die Bundesrepublik an dem Kampf der imperialistischen Großmächte um Herrschaft, Macht und Einfluss teilnimmt, bringt unsere herrschende Klasse unser Land in höchste Gefahr.
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Eine neue Gesellschaft!

Im Kapitalismus führen fast alle Fortschritte in der Produktion zu Umweltzerstörung und zu Entlas-sungen, Lohnabbau, mehr Arbeitsdruck. Um den Profitkreislauf in Gang zu halten, werden auch Waffenexporte, Aufrüstung und Kriegsbeteiligung ausgebaut. Das ist so, weil der Profit entscheidend ist. Das gilt auch für all die anderen Zumutungen dieser Gesellschaftsordnung wie Wohnungsnot, Altersar-mut, Rechtsentwicklung, zunehmende Kriegsgefahr. Es gelten immer noch die Worte von Karl Marx:
„Gewerkschaften tun gute Dienste als Sammelpunkte des Widerstands gegen die Gewalttaten des Kapitals. Sie verfehlen ihren Zweck zum Teil, sobald sie von ihrer Macht einen unsachgemäßen Gebrauch machen. Sie verfehlen ihren Zweck gänzlich, sobald sie sich darauf beschränken, einen Kleinkrieg gegen die Wirkungen des bestehenden Systems zu führen, statt gleichzeitig zu versuchen, es zu ändern, statt ihre organisierten Kräfte zu gebrauchen als einen Hebel zur schließlichen Befreiung der Arbeiterklasse, das heißt zur endgültigen Abschaffung des Lohnsystems.“ (Karl Marx: Lohn, Preis und Profit, MEW 16, S. 152)
Wir brauchen dringend eine neue sozialistische Gesellschaft, in der unsre Interessen entscheidend sind und das Profitsystem beseitigt ist. Nur dann lassen sich Arbeit und Umwelt in Einklang bringen. Nur dann können alle Nutzen aus dem Fortschritt in Wissenschaft und Technik ziehen.
Natürlich muss man dabei aus positiven aber auch negativen Erfahrungen beim ersten Anlauf zum Sozialismus lernen. Insbeson-dere muss alles daran gesetzt werden, dass nicht eine kleine Schicht von Profiteuren den Sozialismus zerstört.
Rosa Luxemburg hat klar zum Ausdruck gebracht, was die Alterna-tiven sind:
Sozialismus oder Barbarei!

Gemeinsamer Kampf für den Sozialismus!

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