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Aug.07
on 7. August 2021
Veröffentlicht in: Heinrich Schreiber

Volkskorrespondent Heinrich Schreiber – 7. August 2021

Streik sei: „Attacke auf unser Land“

Heinrich Schreiber

Bei den Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Bundesbahn rumort es. Die Stimmung unter den Kollegen ist schlecht. Die Gewerkschaft GDL – Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer fordert bereits für dies Jahr eine Lohnerhöhung von von 1,4 Prozent und für 2022 ein Plus von 1,8 Prozent, die Laufzeit soll am 30. Juni 2023 enden.

DB will in diesem Jahr allerdings gar keine Erhöhung. DB-Personalchef Seiler kritisierte: Streiks wären „gerade jetzt, wo wir wieder mobil werden“ eine „Attacke auf unser Land“.

Die Urabstimmung läuft und viele Kollegen haben bereits ihr Votum angegeben. Die GDL hatte 2014 und 2015 in neun Monaten insgesamt neun mehrtägige und flächendeckende Streiks bei der Bahn organisiert. Die Arbeitsniederlegung im Mai 2015 dauerte sechs Tage, es war der längste Streik in der Geschichte der DB. Den Tarifkonflikt beendete damals eine Schlichtung.

Mehr Reisende, mehr Güter, mehr Umsatz. Mit diesen Worten verbreitete der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn Richard Lutz in der virtuellen Pressekonferenz zur Halbjahresbilanz am 29. Juli 2021 viel Optimismus. Auch die Verluste seien deutlich geringer als im Vorjahreszeitraum.

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Als Hauptschuldigen für das Minus von 975 Millionen Euro wurde wie üblich die Pandemie ausgewiesen. Für die Kollegen Lokomotivführer ist jedoch klar: Die Hauptursachen dieser Verluste und insbesondere der 32 Milliarden Euro Schulden sind weltweite Einkaufstouren, unrentable Prestigeobjekte, ein aufgeblähter Wasserkopf und ein jahrzehntelang vernachlässigtes Schienensystem. Darüber wurde naturgemäß auf der Pressekonferenz von Seiten der Deutschen Bahn nicht gesprochen.

Olaf Scholz hatte Ende 2019 mal wieder tief in die Tasche gegriffen. Mit insgesamt 11 Milliarden Euro, innerhalb der nächsten zehn Jahre, soll das Eigenkapital aufgestockt werden. Besonders unsozial sind auch die Fahrpreiserhöhungen, die ohne jegliche Vorankündigungen durchgezogen wurden.

Juni 2021: Ticketpreise ohne Ankündigung. Bild YouTube (Ausschnitt)

Die Deutsche Bahn hat nach Angaben von Verbraucherschützern im Juni 2021 Ticketpreise ohne Ankündigung erhöht. Die Tickets zum sogenannten Flexpreis können jetzt bis zu 20 Prozent mehr kosten als Tickets zum Normalpreis. Das gab es in dieser Dimension bisher nicht. Gerade Pendler sind von diese Erhöhung betroffen. Denn über Zuschläge versucht die Bahn, besonders ausgelastete Strecke zu entlasten. Für Wochenendpendler, die keine Alternativen haben, bedeutet dies, dass sie deutlich mehr zahlen müssen als im vergangenen halben Jahr.

Besonders aufgebracht sind die Kollegen über eine Erpressung der Geschäftsleitung auf dem Rücken der Flutopfer. So wird den DB-Mitarbeitern derzeit nahegelegt, ihre Überstunden und Urlaubstage abzubauen und den Flutopfern zu spenden. Wer das nicht tut, wird als „unsolidarisch“ gebrandmarkt.
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Aug.07
on 7. August 2021
Veröffentlicht in: Allgemein

Volkskorrespondentin Kiki Rebell – 7. August 2021

Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!

Da plärrt sie, weil der Gaul nicht so will wie der Mensch! Das Pferd hat sich mehrmals geweigert, ein Hindernis zu überspringen und versaute, so der Olympiateilnehmerin in der Disziplin »Moderner Fünfkampf«, Annika Schleu die Olympiamedaille und damit ihre Karriere.

Schleu: „Die Panik des Pferdes kam in dem Moment, als die Kameras auf uns gerichtet waren“. Bild: YouTube

Schleu berichtete das, dass Pferd namens »Saint Boy« „total abgeblockt hat und gar nicht richtig wollte….“ Super! Ein Pferd setzt sich durch gegen den Missbrauch durch den Menschen zu deren Ehre und Ruhm. Pferdesport nennt sich diese Tierquälerei und ist besonders pervers, weil Pferde kaum eine Lobby haben. In diesem Fall hat sogar die Fünfkampf-Bundestrainerin Kim Raisner, die Reiterin mehrmals aufgefordert, mit den Worten „Hau drauf!“, das Pferd zu schlagen. Das Pferd bekam Gerte und Sporen zu spühren und die Faust der Trainerin.

Bundestrainerin Kim Raisner ist für ihr Verhalten beim Frauen-Wettkampf im Modernen Fünfkampf, durch den Weltverband von den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen worden. Raisner habe das Pferd von Annika Schleu mit der Faust geschlagen, begründete der Weltverband seine Entscheidung am Samstag. Bild: YouTube

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„Macht euch die Erde untertan und herrschet
über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels,
über das Vieh und alles Getier…“

„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.“ So sehen es zumindest viele pferdebegeisterte Menschen. Doch für Pferde bedeutet es kein Glück, im Pferdesport mit scharfen Mundstücken, Sporen und Gerten über Stock und Stein gescheucht zu werden.

Nach Hochrechnung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. leben in Deutschland etwa 1,3 Millionen Pferde. Der sogenannte Pferdesport ist in diverse Disziplinen wie Voltigieren, Springreiten, Dressurreiten, Pferderennen, Distanzreiten, Vielseitigkeit, Fahren, Reining und viele weitere unterteilt. Über 6.000 Tiere, aus dem sogenannten Pferdesport und Freizeitbereich, werden jedes Jahr aufgrund von „Sportverletzungen“ oder zur Fleischgewinnung vom Schlachter getötet.
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Konsequenzen

Bundestrainerin Kim Raisner ist für ihr Verhalten beim Frauen-Wettkampf im Modernen Fünfkampf durch den Weltverband von den Olympischen Spielen in Tokio ausgeschlossen worden. Raisner habe das Pferd von Annika Schleu mit der Faust geschlagen, begründete der Weltverband seine Entscheidung am Samstag.
Aber das reicht nicht! Der jüngste Fall zeigt einmal wieder, dass wir ein sofortigens Verbot von jeglichen sportlichen Aktivitäten mit Tieren brauchen. Dressur und das Gefügig machen nach Gutdünken von Menschen, die sich obendrein noch als Tierfreund bezeichnen, ist Tierquälerei und verstößt gegen das Gebot der artgerechten Haltung.
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Wir fordern:

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Ein sofortiges Verbot aller
tierquälerischen Aktivitäten
die als „Sport“ bezeichnet werden!

Konsequente Einhaltung
der Tirschutzgesetze!

Sofortige Aberkennung von Reitsport
aller Art als olympische Disziplin!
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Lest dazu auch:
»Pferdesport – die Wahrheit über das stille Leiden der Pferde«

Horst Stern: »Stern’s Bemerkungen über Pferde«

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Aug.02
on 2. August 2021
Veröffentlicht in: Allgemein

Zurückblickend auf die letzten Tage sind uns einige kommentierbare Vorkommnisse ins Auge gefallen, die wir hier zur Diskussion stellen.
(Kommis bitte unten eintragen!)
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26. Juli |
Vom ehrbaren Nazi-Opa zum Weltkonzern
in Niedriglohnländern: Die Brose-Dynastie

Die Toleranz der Polit-Elite gegenüber NS-Verbrechen hat in Deutschland eine eigene Ökonomie. Wenn ein paar hundert Glatzköpfe sich mit Fahnen und Lautsprecherwagen die Springerstiefel in den Bauch stehen und unter der Losung „Opa war ein Held“ ein gebührendes Andenken an die Kriegsverbrechergeneration fordern, kommt so gut wie niemand auf die Idee, eine Straße nach den jeweiligen Großvätern zu benennen.
»RoterMorgen« berichtete
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26. Juli | Nationalismus und Antisemitismus
als Brüder im Geiste
Immer wieder sind Linke und Liberale erstaunt und entsetzt, dass so viele Leute im 21. Jahrhundert noch Antisemit*innen sind. Häufig wird dann weit in die Geschichte ausgeholt, um zu erklären, dass der Antisemitismus irgendwie schon immer da gewesen sei – was übrigens, selbst wenn es stimmen würde, auch keine Erklärung wäre. Auch dann wäre ja zu begründen, warum er sich bis heute halten konnte, anders als beispielsweise die Hexenverfolgung.
»Die Freiheitsliebe« berichtete
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27. Juli | Rechtsstreit zwischen dem Verein
„Fulda stellt sich quer“ und der AfD weitet sich aus.

AfD-Kreisgeschäftsführer spielt mit sehr hohem Einsatz.
Nachdem Lamely vor dem Landgericht Fulda unterlegen war, hat er nunmehr Berufung vor dem Oberlandesgericht Frankfurt/Main eingelegt. Zudem hat Lamely dem Verein eine weitere Unterlassungsandrohung zukommen lassen. Der Verein wiederum hat inzwischen Strafanzeige gegen Pierre Lamely wegen des Verdachts des versuchten Prozessbetruges und Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung eingereicht. Lamely hatte im Verfahren vor dem Landgericht Fulda eine eidesstattliche Versicherung vorgeleg, aus der hervorgeht, dass er keine Kenntnisse von den Straftaten zu Lasten des Vereinsvorsitzenden Andreas Goerke gehabt haben will. Dem widerspricht aber der damals Verurteilte Toni R., der wiederum in der damaligen Strafgerichtsverhandlung Lamely belastet hatte.
»VereinFulda stellt sich quer e.V. « berichtete   

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27. Juli | Die Abschaffung des Digitalen
Briefgeheimnisses, Teil 2

Die neue Bundesregierung wird über einen technisch und juristisch hochgerüsteten Überwachungsapparat verfügen, wie es ihn seit dem Ende des Nazi-Regimes in Deutschland nicht mehr gegeben hat.
Heinrich Schreiber berichtete auf »Der Revolutionär«
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28. Juli | So weitermachen, wie bisher?

Odysseus befahl, Kirkes Rat folgend, seinen Männern, das sie ihn an den Mast seines Schiffes fesseln und sie sich selbst die Ohren mit Wachs verschließen sollen. – Die Tochter des Helios hatte vorhergesehen, dass Odysseus nicht fähig sein würde, dem Gesang der Sirenen zu widerstehen. Also hatte sie ihm aufgetragen, dieses zu tun.
Volkskorrespondent Heinz Michael Vilsmeier
berichtete auf
»RoterMorgen«

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28. Juli | NATO-Agenda 2030: Mehr Rüstung,
mehr Kriegsgefahr!

Am 14. Juni fand in Brüssel das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs statt. Dabei wurde unter anderem das Papier „NATO 2030: United for a New Era“ vorgestellt. In ihm wird der „Systemkonkurrenz“ große Bedeutung beigemessen.
»Arbeit Zukunft« berichtete
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29. Juni | CIA: Stalin führte kollektiv die KPdSU
und die Sowjetunion – Ein Diktator war er nicht!

Jüngst tauchte auf der offiziellen Website des »Central Intelligence Agency« (CIA), also des berüchtigten Auslandsgeheimdienstes der USA, ein Dossier („Information Report“) über die Führungsstrategie der Kommunistischen Partei der Sowjetunion auf, das Stalin in einem ganz anderen Licht darstellte, als man es von den selbst ernannten Verteidigern der Demokratie und der Menschenrechte bisher kannte. Verfasst wurde es am 2. März 1953, also kurz nach der Ermordung Stalins
»RoterMorgen« berichtete
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31. Juli| ShaleMustFall: Weltweite Aktionen gegen Erdgas –
tausende blockieren LNG-Projekt in Brunsbüttel

Rund 2000 Personen sind dem Aufruf mehrerer Umwelt- und Klimaschutz-Initiativen nach Brunsbüttel gefolgt. Dort soll ein sogenanntes „LNG-Terminal“ entstehen, also eine Station für flüssiges Erdgas. „Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge!“ erklärt dazu Ende Gelände. Parallel fand die Antikoloniale Attacke gegen Fracking in Hamburg statt.
»perspektive-online« berichtete
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31. Juli |
Neue Angriffe auf den arbeitsfreien Sonntag –
die Deregulierer kommen aus der Deckung


Die Auseinandersetzung um die verkaufsoffenen Sonntage ist schon recht alt und besonders die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di kämpft dafür, dass der arbeitsfreie Sonntag „noch eine Ruheinsel bildet, in der Menschen ihre Zeit nach ihren Bedürfnissen verbringen können“. Für die allermeisten Beschäftigten ist der Alltag zunehmend rastlos geworden, Arbeitsverdichtung, flexible Arbeitszeiten, Wechsel von Arbeitsphasen und Arbeitslosigkeit, aber auch immer mehr Anforderungen im Privaten setzen die Menschen unter Stress. Deshalb spricht sich die Gewerkschaft prinzipiell gegen verkaufsoffene Sonntage aus.
»gewerkschaftsforum.de« berichtete

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31. Juli | Kubanischer Olympia-Boxer
knockt Konterrevolution aus

Mit diesen Worten und erhobenen Fäusten feierte der kubanische Sportler Julio César La Cruz Peraza am Freitag seinen Sieg im Viertelfinale des olympischen Boxturniers in Tokio. Er hatte soeben den Kampf gegen Emmanuel Reyes Pla mit 4:1 gewonnen. Der Hintergrund ist politisch. Denn Reyes ist „Exilkubaner“ und trat für Spanien an. Mehr noch: Er gehört zu den Unterstützern der konterrevolutionären „Patria y Vida“-Kampagne gegen Kuba, die auf der Insel einen Putsch im Sinne des US-Imperialismus herbeiführen möchte. Daher hatte Reyes auch versucht, im Vorfeld des Kampfes durch beleidigende Äußerungen gegen Kuba und La Cruz zu provozieren, doch der Kubaner gab die passende Antwort in doppelter Ausführung, sportlich und danach verbal. La Cruz bekannte sich klar zum sozialistischen Vaterland und zur Revolution: Die Konterrevolutionäre haben im Ring keine Chance – und in Kuba auch nicht.

»Zeitung der Arbeit« berichtete

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31. Juli | BIP-Aktuell #181:
NSO- Wie Israel autoritäre Regierungen unterstützt

Was die Aktivitäten der israelischen Cyber-Firma NSO von anderen Spionage-Fällen unterscheidet.
…Ein Bericht von Forbidden Stories, Amnesty International und Citizen Lab entlarvt die Liste der Kunden von NSOs offensivem Cyber-Programm Pegasus, das autoritären Regimen erlaubt, die Handys von politischen Dissident*innen zu hacken. NSO arbeitet eng mit der israelischen Regierung zusammen, und die internationale Empörung über die gefährliche Technologie, die es seinen Kunden zur Verfügung stellt, macht die Methoden der israelischen Geheimdienste deutlich.
»Das Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern BIP e.V.« berichtete

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31. Juli | ROTES LEIPZIG – Eine neue Facebookgruppe

Hier startet eine neue linke Gruppe von Leipziger Freunden/-innen und Genossen/-innen der Gruppe RotePublisher, die sich nicht mit der herrschenden Gesellschaftsform zufrieden geben und mehr solidarische, gemeinsame Aktivitäten wünschen.
…Neben den Diskussioen in der Fachbook-Gruppe sind Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen in Leipzig geplant.
…Ebenso bemühen wir ums um kulturelle Veranstaltungen mit kritischen Künstler/innen. Dabei ist das Dean-Reed-Festival im Sept. 2019 unser Vorbild. Auf der Wunschliste weiterer Konzerte stehen Tommy Sands, Tobias Thiele, Frank Viehweg, Nicolás Rodrigo Miquea, Tino Eisbrenner, Twin Aguas del Rio, Chris Trubartic und gerne wieder Ella Schwarz u. Wolfgang Vallentin.
zur neuen Gruppe
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1. August | Bundesweit Proteste
gegen antikurdischen Rassismus

Nach dem Mord an der siebenköpfigen kurdischen Familie Dedeoğulları im zentralanatolischen Konya haben weltweit Menschen ihre Wut und Empörung über antikurdischen Rassismus auf die Straße getragen. Auch in Deutschland entzündeten sich Proteste gegen das Hassverbrechen.
»ANF NEWS« berichtete

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1. August|
Die Hybris Israels
Bring das mal auf den Punkt: Einerseits bricht Israel im Sinne der Ideologie des Zionismus fortlaufend das Völkerrecht gegenüber den Palästinensern, andererseits wird jegliche Kritik daran als Antisemitismus, also als Hetze gegen Juden, aufgefasst und verfolgt, vor allem durch die deutsche Bundesregierung und die Israel Lobby. Dabei ist doch sonnenklar: Das deutsche Kapital fühlt sich als Beschützer des israelischen Imperialismus. Eine Hydra hackt der anderen doch kein Auge aus, zumal es dabei auch stets um Riesengeschäfte geht.
Arn Strohmeyer: Die israelisch-jüdische Tragödie. Von Auschwitz zum Besatzungs- und Apartheidstaat Israel. Das Ende der Verklärung, Taschenbuch: 280 Seiten, Verlag: Schäfer, Gabriele Schäfer Verlag Herne; Auflage: 1 (13. Dezember 2017), Sprache: Deutsch, ISBN-10: 3944487575, ISBN-13: 978-3944487571, 19,90 Euro
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Die Redaktionen
danken den Volkskorrespondenten/-innen Hosteni, Zeki, Nico,

KikiRebel, Rui-Filipe, Sascha, Kalle, Heinrich, Klaus, Fiete, Reinhold u. A.
für die Unterstützung bei der Erstellung.
Dieser Rückblick erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

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nicht in allen Punkten den Meinungen unserer Redaktionen entsprechen.
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Juli27
on 27. Juli 2021
Veröffentlicht in: Allgemein, Peter Schaber

REIHE Deutschlands brutalste Familienclans*

Gastautor Peter Schaber – 27. Juli 2021

Ihre Anführer scheuen oft das Licht der Öffentlichkeit, doch sie besitzen immense Macht. Konten gefüllt mit Milliarden aus Geschäften, die in aller Herren Länder verrichtet werden; Tausende Untergebene, die auf Gedeih und Verderb dem Richterspruch der Männer und Frauen an der Spitze ausgeliefert sind; sie blicken oft auf eine mehr als hundertjährige Geschichte krimineller Machenschaften zurück, sind für Millionen Tote mitverantwortlich: Deutsche Kapitalisten-Clans.

Die Toleranz der Polit-Elite gegenüber NS-Verbrechen hat in Deutschland eine eigene Ökonomie. Wenn ein paar hundert Glatzköpfe sich mit Fahnen und Lautsprecherwagen die Springerstiefel in den Bauch stehen und unter der Losung „Opa war ein Held“ ein gebührendes Andenken an die Kriegsverbrechergeneration fordern, kommt so gut wie niemand auf die Idee, eine Straße nach den jeweiligen Großvätern zu benennen.

Nun ist aber Michael Stoschek kein Hängengebliebener ohne Haupthaar, sondern einer der reichsten Deutschen. Und auch der Milliardär Stoschek hat einen deutschen Opa. Der hieß Max Brose. Und auch den wollte der Coburger Stadtrat zunächst nicht ehren, weil der Herr Großpapa typisch für seine soziale Schicht am großen deutschen Konjunkturprogramm von 1933 bis 1945 ganz reichlich teilgenommen hatte. Aber das wiederum beleidigte den Michael Stoschek. Nur weil der Opa an Zwangsarbeit verdiente, Rüstung für Hitlers Weltmachtstreben produzierte, NSDAP-Mitglied und „Wehrwirtschaftsführer“ war, konnte ihm doch keiner die Straße verwehren. Wo kämen wir da hin?

Der Herr Stoschek entschloss sich also, nunmehr weniger von dem Geld, das er aus dem Betrieb des Nazi-Opas geschlagen hatte, an die Stadt Coburg weiterzugeben. Und nach einiger Zeit sah man dann auch im Stadtrat ein: Non olet. Und wenn das Geld nicht stinkt, wie kann dann der stinken, der einst begann, es zu akkumulieren? Also kam 2015 doch die Ehrung und so hat die Stadt Coburg – gebührend für die „erste nationalsozialistische Stadt Deutschlands“, wie sie sich ab 1939 stolz nannte – nun eine Max-Brose-Straße.
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Max-Brose-Straße in Coburg. Bild: Lilienthal


“Humanitätserscheinungen sind keineswegs am Platze!”

Woher kommt so viel Patte, dass man in der Lage ist, eine Stadt zu erpressen, eine Straße nach dem eigenen Nazi-Opa zu benennen? Die Antwort ist: Letztinstanzlich von eben jenem Nazi-Opa. Denn Max Brose begründete eine Unternehmensdynastie und der gehört eben auch noch sein Enkel Michael Stoschek sowie dessen Schwester Christine Volkmann an.

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Die ersten Anfänge sind nicht genau rekonstruiert, aber insgesamt geht der Reichtum des Clans auf die Gründung eines Unternehmens für Automobilausrüstung zurück, das der da 24-jährige Max Brose 1908 in Berlin eintragen ließ. 1919 tut sich Brose mit seinem langjährigen Geschäftspartner Ernst Jühling zusammen, und beide schlängeln sich mal erfolgreicher, mal weniger erfolgreich durch die entstehende Auto-Industrie der Weimarer Republik. Sie werden reich, aber natürlich gibt es auch Krisen.

Aber es ging immer wieder bergauf. So etwa, als 1932 ein richtig mieses Jahr war, dann aber zum Glück der deutschen Bourgeoisie Hitler kam und ab 1933 ordentlich das Business ankurbelte. Selbst der den von ihm porträtierten Unternehmerfamilien stets sehr wohlwollend gesonnene Historiker Gregor Schöllgen schreibt in seiner Unternehmensgeschichte „Brose. Ein deutsches Familienunternehmen 1908 – 2008“: „Es ist erstaunlich, wie schnell die deutsche Automobilindustrie aus dem Tief des Jahres 1932 herausfindet. […] Hinter diesem Erfolg steckt ein Name: Am 11. Februar 1933 hat erstmals ein Reichskanzler die Internationale Automobil- und Motorradausstellung in Berlin eröffnet. Es ist zugleich die erste öffentliche Amtshandlung Adolf Hitlers in seiner neuen Funktion.“

Im Juni 1933 stellt Max Brose seinen Antrag auf Aufnahme in die NSDAP. Er wird auch noch Mitglied in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt, in der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation, im Nationalsozialistischen Kraftfahr-Korps“, im „NS-Reichsbund für Leibesübungen“, in der Freizeitorganisation „Kraft durch Freude“ sowie in der „Deutschen Arbeitsfront“. Er ist hochrangiger Funktionär der Industrie- und Handelskammer Coburg und „Wehrwirtschaftsführer“. Vom Sicherheitsdienst des Reichsführers SS wird Brose als „national, ohne weitere Bindungen“ eingestuft. 1935 attestierte ihm Obersturmbannführer Linke in der Führerbeurteilung des Nationalsozialistischen Kraftfahrer-Korps: “Weltanschauliche Festigung: Guter Nationalsozialist”.

Kurz: ein klassischer unbelasteter und nur durch äußeren Druck sich anpassender deutscher Unternehmer, wie wir sie nur allzu gut kennen.

Brose leidet immens unter dem Nationalsozialismus: 1935 macht er sich an einen Neubau einer standesgemäßen Villa. Zuvor im Eigentum des von Nazis gefolterten und vertriebenen Juden Abraham Friedmann, wird man nach dem Krieg aber gottseidank feststellen, dass der Kauf seitens Broses voll und ganz ordnungsgemäß war. Welcher Ordnung er gemäß war, diese Frage verbot sich schon unmittelbar nach Kriegsende.

Broses Umsatz – so Schöllgen – erreicht bis 1944 „ungebremst nicht gekannte Dimensionen“. Ab 1939 beginnt Brose mit der Fertigung von Rüstungsgütern, der Krieg steht ja vor der Tür. Die Firma Brose blüht in dem Maße auf, in dem faschistische Aggressionsarmee voranschreitet. Das Repertoire: Der Klassiker, der Brose 20-Liter-Kanister; Aufschlagzünder; Panzergeschosse; Sprenggranaten. Alles mögliche, bis hin zur Luftfahrtausrüstung.

Wer produziert nun? Viele Frauen, denn Arbeiter wurden massenhaft eingezogen. Und Zwangsarbeiter:innen. Für 1942 nennt Schöllgen 200 sowjetische Kriegsgefangene, 60 Kroaten und etwa 20 Franzosen. In Broses Werk gab es von der Wehrmacht vereidigte „Hilfswachleute“ und Geschäftspartner Jühling forderte die Gestapo auf, flüchtige kroatische Fremdarbeiter:innen wieder einzufangen. In der Firma hängt nun aus: „Allen Nichtbefugten ist jeglicher Verkehr mit den kriegsgefangenen Sowjetrussen verboten!“ Und in einem namentlich von Brose gezeichneten Schreiben heisst es zum Umgang mit den Gefangenen: “Humanitätserscheinungen sind keineswegs am Platze!”

Broses Umsatz explodiert bis 1944. Dann geht‘s mit dem Hitler-Faschismus zu Ende. Aber glücklicherweise hatte Max Brose ja mit dem Faschismus gar nichts zu tun, also hört die Unternehmensgeschichte der Broses hier nicht auf.
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Alles nur Mitläufer

Der stets wohlgesonnene Auftragshistoriker Schöllgen trifft ungewollt den Punkt: Nach der Niederlage des Hitler-Faschismus war klar, dass Coburg „nicht unter sowjetische, sondern unter westliche, unter amerikanische Herrschaft gerät, und das wiederum erklärt, dass Max Brose, soweit das unter den gegebenen Umständen möglich ist, der kommenden Entwicklung gelassen entgegensieht.“

Brose hat, das sollte die weitere Geschichte zeigen, allen Grund dazu, denn in der heraufziehenden Systemkonkurrenz zwischen Kapitalismus und Sozialismus machte sich der Westen prompt an die Wiederverwendung noch nahezu jedes Nazi-Verbrechers. Es folgte zwar eine Episode, in der Brose und seinem Kumpan Jühling von den US-Behörden die Firmenleitung entzogen worden war. Die endete aber rasch. Jühling wird als „Mitläufer“ eingestuft, Brose zunächst als „Minderbelasteter“, dann ebenfalls als „Mitläufer“. Wohl bekomm‘s und weiter gehts.

1948 kehrt Brose zurück an die Firmenspitze und es geht ab ins Wirtschaftswunder, denn das – ja von wem eigentlich? – in Ruinen zurückgelassene Land will wieder aufgebaut werden. Dazu kommt, dass nach dem Krieg ja bekanntlich vor dem Krieg ist – in diesem Fall des Koreakriegs, bei dem die USA rund 5 Millionen Menschen umbrachten und der in der Bundesrepublik eine wirtschaftliche Boom-Phase auslöste.

Brose positioniert sich voll und ganz auf dem Markt für Automobil-Zulieferer und kann bald expandieren. Arbeitskraft ist genügend vorhanden, Absatz auch. Und so wird die Firma Brose das, was sie heute ist, eines der Aushängeschilder der deutschen Automobilindustrie.
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Billige Lohnkosten im Ausland

1968 stirbt Max Brose. Seine Tochter Gisela führt das Unternehmen einige Jahre, dann übernimmt Michael Stoschek, der heute amtierende Erbe der Familiendynastie. Damals nimmt das Unternehmen rund 1000 Arbeiter:innen aus und erwirtschaftet 50 Millionen D-Mark. Heute sind es nach Unternehmensangaben 25 000 bei einem Umsatz von 6,2 Milliarden Euro (Stand 2019).

Einen Einblick in den Arbeitsalltag dieser Beschäftigten zu gewinnen, ist nicht einfach – gibt es doch gerade für die Produktionsanlagen im Ausland kaum Quellen. Wer subjektive Eindrücke aus deutschen Werken lesen will, kann das auf der Plattform kununu, auf der anonym Erfahrungen mit Unternehmen eingestellt werden können – allerdings selten von Produktionsarbeiter:innen genutzt. Wiederkehrende Themen sind: Eine auf extremem Druck basierende Arbeitskultur, miese Kommunikation, Arbeitsplatzunsicherheit durch Stellenstreichungen und Leiharbeitsverhältnisse, die den „untersten“ Teil der Arbeiterklasse bei Brose in Deutschland bilden.

Die Löhne – ist man nicht gerade Leiharbeiter – sind, wie bei allen deutschen Unternehmen von Welt, so ausgerichtet, dass es im Mutterland keinen Aufstand gibt, dafür aber eine Reihe von Fabriken in Niedriglohnländern existieren. Auch Brose hat die seit den 1970er-Jahren andauernde allgemeine Tendenz zur Verlagerung von Produktionstätigkeiten und Wertschöpfung ins Ausland mitgemacht.

1988 beginnt Brose in Großbritannien und Spanien zu produzieren. Schon damals hat die Internationalisierung klare Gründe: In Großbritannien werden „im Jahresdurchschnitt fast 110 Stunden mehr gearbeitet als in der Bundesrepublik, und das bei deutlich günstigeren Lohnkosten und einer Nutzung der Maschinen im Dreischichtbetrieb“, schreibt Schöllgen.

Und wenn das schon in Großbritannien so viel günstiger ist, wie wird es erst in Slowenien, Brasilien, Indien, China sein? Von den späten 1980ern an baut Brose sich insgesamt 64 Standorte in 24 Ländern auf. Die Mehrheit der Beschäftigten des „deutschen“ Unternehmens arbeitet heute nicht in Deutschland und nicht zu den mit der IG Metall ausgehandelten Bedingungen (auch wenn Brose selbst im Inland gelegentlich versucht, den Tarif zu untergraben).

Und was bekommt man im Ausland so? Ein Inserat für Produktionsarbeiter:innen im slowakischen Prievidza verspricht „742 bis 1000 Euro“ Brutto fürs Malochen im Dreischichtbetrieb. In Mexiko, dem Eldorado für Billigproduktion und Union-Busting, verdienen die Brose-Arbeiter:innen so wenig, dass es für den Konzern günstiger war, auf eine weitergehende Automatisierung der Produktion zu verzichten. Für einen ganzen Tag Arbeit gibt es um die 30 US-Dollar, schreibt die Wirtschaftswoche. Kein Wunder, dass dann gilt: Die Arbeiter:innen sind „durchweg Mexikaner bis auf den Werksleiter“ – der ist natürlich Deutscher.

Dieser Prozess der Verlagerung ins Ausland ist keineswegs abgeschlossen. Die Standorte in Niedriglohnländern, die zudem oft keine oder kaum gewerkschaftliche Organisation kennen, wird durch die sogenannte Corona-Krise beschleunigt. Während das Unternehmen bereits vor Covid-19 ankündigte, etwa 2000 Stellen in der Bundesrepublik abzubauen, meldete es in den vergangenen Jahren den Ausbau der Produktionskapazitäten etwa in China oder Mexiko.
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Hilflose Gewerkschaften

Die Antwort der zuständigen IG Metall ist dürftig. Als Brose in Coburg kurzfristig Stellen abbauen will, heisst es nur: Die Gewerkschaft „beobachtet“ die Situation sorgfältig, aber man habe ja eine Betriebsvereinbarung, die bis 2024 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. Und dann? Bei anderer Gelegenheit kritisierten IG-Metall-Gewerkschafter zwar die „Steinzeitmethoden“ von Brose und ähnlichen Betrieben in der Corona-Krise, aber mehr als ein Appell an einen anderen „Unternehmergeist“ war dann auch nicht drin. Im Oktober 2020 wurde kurz symbolisch gestreikt – aber auch das bleibt völlig wirkungslos.

Am Ende geht es der IG Metall um die Aushandlung von „sozial verträglichem“ Arbeitsplatzabbau, Abfindungen und langsamen Kündigungen. Brose bezahlt die für die Abwicklung nötigen Summen aus der Porto-Kasse. Und wer erwirtschaftet die? Na die Arbeiter:innen in Produktionsstandorten irgendwo anders, die fortan für deutlich niedrigere Lohnkosten produzieren.

Michael Stoschek kann den Gewerkschafts“widerstand“ jedenfalls gelassen sehen. Während die IG Metall Pressemitteilungen ohne erkennbare Wirkung schreibt, sammelt der Brose-Erbe Sportwagen und lässt sich auf Ferrari-Modellen basierende Unikate anfertigen. Seine Tochter Julia verwirklicht sich als Kunstsammlerin, Sohn Maximilian gönnt sich neben dem Brose-Anteil eine Helikopter-Charter-Firma.

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Erstveröffentlichung am 2. Januar 2021 auf »Lower Class Magazine«. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers. Bilder und Bilduntertexte wurden zum Teil von der Redaktion »RoterMorgen« hinzugefügt.

* Diese Reihe der Onlinezeitung »Lower Class Magazine« widmet sich den Superreichen der Bundesrepublik, die den traditionsreichen „Familienunternehmen“ vorstehen, von der Politik jeder Couleur hofiert werden und so gut wie nie zum Gegenstand wutbürgerlichen Aufbegehrens werden. Es geht unter anderem um die Familien Quandt/Klatten, Oetker, Reimann, dem Imperium der Schaefflers, den Faschisten-Finanziers des Finck-Clans, der Kaffeedynastie Jacobs, und Kühne + Nagel.
…Wir werden alle Beiträge dieser Reihe nach und nach veröffentlichen und danken dafür den Genossen/innen vom »Lower Class Magazine«.
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Lest dazu auch:

Das „rein arische Familienunternehmen“ der Reimanns

Der Senior für Hitler, der Junior für die AfD – Die Finck-Dynastie, Mäzene des deutschen Faschismus

Oetker: Backpulver, Pudding, Waffen-SS und Zwangsarbeit

Von der Arisierung zum weltweit anerkannten Logistikunternehmen – der »Kühne+Nagel-Konzern«

Blut&Bohnen – die Kaffeedynastie Jacobs

Vom firmeneigenen KZ zur Kinderarbeit im Kongo: Das Geschäftsmodell der Quandts

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Juli26
on 26. Juli 2021
Veröffentlicht in: Wochenrückblick

 

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13. Juli | JUMP UP Extra

Zum 20. Geburtstag von Lucha Amada stellen wir einen ganz besonderen Soli-Sampler zusammen. dafür brauchen wir eure Unterstützung. Diese Compilation ist der dritte Teil unserer Lucha Amada Sampler-Reihe und heisst dementsprechend „Lucha Amada 3 – A Luta Continua“. Die Erlöse spenden wir je zur Hälfte an die Zapatist@s in Chiapas, Mexico und an JINWAR, einem feministischen Projekt im Herzen von Rojava in West Kurdistan/Nord-Syrien.
Mehr Informationen
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14. Juni | Rassismus im Fußball – (K)ein englisches Phänomen

Die Europameisterschaft endete vor wenigen Tagen mit dem Sieg von Italien gegen England. Was auf den italienischen Sieg folgte war massiver Rassismus gegen drei schwarze englische Spieler, die ihre Elfmeter nicht getroffen hatten. Igor Gvozden zeigt auf, warum dies ein Problem ist, was weit über England hinaus geht.

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16. Juli | Für demokratische Rechte, öffentliche Freiheiten,
Selbstbestimmung und eine demokratische
Übergangsregierung in Haiti

Die Internationale Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen (IKMLPO) bedauert das Attentat, dem der ehemalige Präsident Juvenal Moise vor einigen Tagen in Haiti zum Opfer fiel.
…Diese Art von Aktion ist keine Lösung für politische und soziale Probleme und wurde nicht im Interesse der Öffnung des Weges zu demokratischen Rechten, zur Freiheit des haitianischen Volkes und zur nationalen Souveränität dieses Schwesterlandes durchgeführt, für die die Massen des Volkes seit 2018 ununterbrochen auf den Straßen kämpfen.
»RoterMorgen« berichtete  
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16. Juli | Das „rein arische Familienunternehmen“
der Reimanns

Ihre Anführer scheuen oft das Licht der Öffentlichkeit, doch sie besitzen immense Macht. Konten gefüllt mit Milliarden aus Geschäften, die in aller Herren Länder verrichtet werden; Tausende Untergebene, die auf Gedeih und Verderb dem Richterspruch der Männer und Frauen an der Spitze ausgeliefert sind; sie blicken oft auf eine mehr als hundertjährige Geschichte krimineller Machenschaften zurück, sind für Millionen Tote mitverantwortlich: Deutsche Kapitalisten-Clans.
»RoterMorgen« berichtete

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18. Juli |
Wir lehnen die Wirtschaftsblockade
und imperialistische Einmischungen in Kuba ab!

Erklärung des Koordinationskomitees der Internationalen Konferenz marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen (IKMLPO)
…Die Demonstrationen, die in den letzten Tagen in verschiedenen Städten Kubas und in anderen Ländern stattgefunden haben, sind eine Fortsetzung der Bemühungen des US-Imperialismus, dieses Land politisch zu destabilisieren und ein Regime zu erzwingen, das genau seinen Monopolinteressen entspricht.
»Arbeit Zukunft« berichtete

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19. Juli | Möge die Erde dir leicht sein Genossin Esther –
wir kämpfen in deinem Sinne weiter!Mit einer bewegenden Trauerfeier haben sich die Familie, Freunde/-innen, Genossen/-innen und Musikerkollegen/-innen am Sonntag in Hamburg von der Genossin Esther Bejarano verabschiedet.
»RoterMorgen« berichtete

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19. Juli | Mindestens 159 Tote – da lacht und feixt er,
der Kanzlerkandidat…

Ausgerechnet der Kanzlerkandidat der CDU und noch Ministerpräsident des Landes NRW, der den Klimawandel bisher stets verharmloste und leugnete, bzw. so tat, als sei die globale Katastrophe eine Erfindung Greta Thunbergs, profitiert nun politisch von der Überschwemmungskatastrophe in Rheinland-Pfalz und in seinem Bundesland.
Volkskorrespondent Heinz Michael Vilsmeier berichtete auf »AmericanRebel«
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20. Juli | Stuttgart: „Exilkubaner“ fordern Militärintervention
in Kuba! Gegenaktion der Kuba-Solidaritätsbewegung!

Wütend wurde in den Reden dieser Contras behauptet, das Volk werde „massakriert“ und müsse befreit werden. Sie firmierten als sos-cuba. Die Aktion war offensichtlicher Teil der weltweit koordinierten Bemühungen des US-Imperialismus, Kuba politisch zu destabilisieren und ein Regime zu erzwingen, das den US-Monopolinteressen entspricht.
»Arbeit Zukunft« berichtete
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20. Juli | A HAPPY WARRIOR
+ ESTHER BEJARANO + PRESENTE

She was all of 96 years, yet Esther Bejarano’s death hits hard, leaving a painful gap in Germany’s anti-fascist scene. Until the final weeks of her long life she was a fighter, speaking, singing and passing the good word along – especially to young people.
Victor Grossmans Berlin Bulletin auf »Info-Welt«
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20. Juli | Rote Hilfe Zeitung 3/2021 ab sofort im Handel

Die neue Rote Hilfe Zeitung ist erschienen. Schwerpunkt der Ausgabe: Repression in den USA
…Ihr könnt die Zeitung im Bahnhofsbuchhandel kaufen oder im Literaturvertrieb bestellen. Mitglieder bekommen die Zeitung zugeschickt.
Außerdem ist sie wie alle Ausgaben seit 3/2011 auch als PDF-Download verfügbar.
Mehr dazu


22. Juni | Kleinere Bosch-Standorte in Gefahr:
Tausende Arbeitsplätze bedroht

Das deutsche Zulieferermonopol Bosch plant Umstrukturierungen in seiner Produktion. Dies bedroht derzeit vor allem kleinere Standorte des Unternehmens. Es sind Umstrukturierungen auf dem Rücken der Beschäftigten.
»RoterMorgen« berichtete

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24. Juli | Wir haben nur vor, Kriminelle
und Terroristen zu überwachen

Bisher heißt es doch vollmundig, Überwachung erfolgt im Zuge der Aufspürung pädophiler Krimineller?
…Peinlich ist es allerdings immer dann, wenn die Software auch die Staats- und Regierungsbosse ausspioniert. Naja, bei dem Merkel damals hat das auch nicht geholfen, dass sie abgehört wurde. Aber vielleicht setzt bei den anderen Regierungen jetzt Aktivitäten im Bereich der eigenen Reizerweiterungen ein. Der Glaube stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Volkskorrespondet Heinrich Schreiber berichtete auf »RoterMorgen«
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24. Juli | Flutkatastrophe und die Politiker – „schamlos!“

»Eine britische Wissenschaftlerin sagte, dass die deutschen Behörden vor der Flutkatastrophe gewarnt wurden« – schreibt die Süddeutsche Zeitung am 19. Juli 2020 und spricht von einem „Monumentalem Versagen der Behörden.
Volkskorrespondet Heinrich Schreiber berichtete auf »RoterMorgen«

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25. Juli |
Die „Fackel“ des HERAKLES

Herbst 2017: Das Maß des Erträglichen ist längst überschritten: Zum wiederholten Male lieferte der deutsche Imperialismus Waffen an den israelischen Staat, den Staat, der im Namen des Zionismus dem palästinischen Volk jedes Existenzrecht abspricht und dabei ist, dieses Volk von der Landkarte auszulöschen. Jüngst drei Dolphin-U-Boote, die sich mit Nuklearwaffen(!) bestücken lassen, sowie mehrerer Kampfboote. Und die Waffenlobby reibt sich die Hände. Es ist also Zeit, „den Problemen scharf ins Gesicht“ zu sehen und den Knoten nicht nur zu kennen, sondern ihn auch zu lösen, wie Aristoteles riet.
Fariss Wogatzki: Möge keiner sagen er hätte es nicht gewusst! Mit einem Vorwort von Evelyn Hecht-Galinski, Zambon Verlag, Frankfurt 2017, 472 Seiten, 19,90 Euro

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Die Redaktionen
danken den Volkskorrespondenten/-innen Hosteni, Zeki, Nico,

KikiRebel, Rui-Filipe, Sascha, Kalle, Heinrich, Klaus, Fiete, Reinhold u. A.
für die Unterstützung bei der Erstellung.
Dieser Rückblick erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

Verlinkte- und mit Namen gekennzeichnete Texte müssen
nicht in allen Punkten den Meinungen unserer Redaktionen entsprechen.
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»Wochenrückblick« ist ein Projekt von
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Redaktionsschluss: Jeden Sonntag 20.00 Uhr

 

└ Schlagwörter: AmericanRebel, Antirassistische Aktion, Arbeiterklasse, Ausland, Berlin-Mitte eine Straße umbenannt – und das ist gut so!, Buchvorstellung, Der Revolutionär, Flucht und Migration, Harrys Buchtipp, Info-Welt, Klassenjustiz, kommentierbare Vorkommnisse, KPD/ML, Kultur, Literatur, Marxismus Leninismus, Politik und Gesellschaft, Polizeiwilkür, Polizeiwillkür, Rote Hilfe e.V., Roter Morgen, RoterMorgen, Soziales, Stuttgart 21, Wochenrückblick
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Juli21
on 21. Juli 2021
Veröffentlicht in: Allgemein

Redaktion Roter Morgen – 19. Juli 2021

Möge die Erde dir leicht sein Genossin Esther –
wir kämpfen in deinem Sinne weiter!

Mit einer bewegenden Trauerfeier haben sich die Familie, Freunde/-innen, Genossen/-innen und Musikerkollegen/-innen am Sonntag in Hamburg von der Genossin Esther Bejarano verabschiedet.

In die Kapelle auf dem Jüdischen Friedhof in Ohlsdorf konnten nur rund 30 Gäste. Darunter waren auch zahlreiche Vertreter/innen der Klasse, die all das Leid, Krieg und Faschismus – vor dem uns Esther immer und immer wieder warnte verursachten und verursachen. Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit, Bürgermeister Peter Tschentscher und die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (alle von der Kapitalismustreuen SPD), sowie die bürgerliche Presse glänzten mit ihrer Präsenz. Hunderte von Menschen verfolgten draußen die Übertragung der Feier.

Ein großes Foto erinnerte an die mutige Frau, die sich unbeugsam gegen Rechtsextremismus und Rassismus und ihre Ursachen engagierte. In der Kapelle stand der Sarg, umgeben von brennenden Kerzen und zahlreichen Kränzen. „Mit ihrem außergewöhnlichen Engagement hat die Genossin Esther Bejarano über viele Jahrzehnte, wichtige Impulse gegeben für Demokratie, Erinnerungskultur und Gleichberechtigung in Deutschland”, sagte Hamburgs Bürgermeister bei der Zeremonie. „Wir werden ihr Andenken würdigen und uns dafür einsetzen, ihre Botschaft weiterzutragen.

Trauerfeier am 17. Juli 2021

Unter Tränen erinnerte Schauspieler Rolf Becker an seine Freundin Bejarano. „Nicht zurückzuweichen – Esther hat es vorgelebt”, sagte der 86-Jährige. Bejarano hatte in ihrem Leben zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Zusammen mit ihrem Sohn Joram und ihrer Tochter Edna sang sie jüdische und antifaschistische Lieder, zuletzt tourten sie mit der Kölner Hip-Hop-Band Microphone Mafia durch Deutschland. Im Mai dieses Jahres hatte sie noch mit einer Lesung an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten in Hamburg erinnert.

In einem langen Trauerzug gingen die Gäste hinter dem Sarg zum Grab. Dort wurde Esther neben ihrem bereits 1999 verstorbenen Ehemann Nissim beigesetzt. Ihr Sohn Joram sprach das jüdische Totengebet Kaddisch. Esther hinterlässt zwei Kinder, zwei Enkelkinder und vier Urenkelkinder.

Esther Sohn Joram steht mit Hamburgs Rabbiner Shlomo Bistritzky am Grab seiner Mutter und spricht das Totengebet Kaddisch.


Heuchelei und Lügen

Die Redner/innen der SPD hielten sich an ein ungeschriebenes Gesetz „Kein Wort über den national-zionistischen Staat Israel zu verlieren und reiten sich damit ein in die Gruppe von bürgerlichen Journalisten/-innen, Tagesschau, NDR, Häuchler/innen und Volkszertretern wie Ramelow, Steinmeier und Konsorten.

Dabei wäre es so passend gewesen, in den Reden auf das Leid der Palästinenser hin zu weisen, denn Esther Bejanaro unterstützte den palästinensischen Freiheitskampf seit Jahren mit klaren Aussagen. Im Dez. 2018 gab sie zum Beispiel in ihrer Hamburger Wohnung ein Interview für die Internet-Plattform „Electronic Intifada“ in dem sie glasklare Worte fand, die selbst ihr zeitweise den absurden Vorwurf des Antisemitismus einbrachte.

Das gezielte Verschweigen ihrer politischen Positionen ausgerechnet durch Bodo Ramelow in der Frankfurter Rundschau, ist tatsächlich kein Nachruf sondern ein ein verdeckter Nachrufmord. Er ist nicht allein, auch die komplette „Antifa-Presse“ sprang in ihrer Berichterstattung über den plötzlichen Tod von Esther auf den zug der Heuchelei auf und verschwieg Esthers klare Ausssagen zum Zionismus.

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Esther war ein Vorbild, eine glaubwürdige unermüdliche Kämpferin gegen Rechts, gegen Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Unterdrückung. Sie trat zum Unwillen vieler selbsternannter „Freunde“ Israels und der Verteidiger der völkerechtwidrigen Besatzungspolitik für Verständigung und freie Meinungsäußerung ein und erklärte sogar ihre Unterstützung der weltweiten und in Deutschland besonders heftig vom politischen und journalistischen Mainstream bekämpften und verunglimpften BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions).

Sie hielt die Unterstützung der BDS-Bewegung für berechtigt und notwendig. Sie habe, führte sie in einem Interview aus, bereits schon bald nach Ende des II. Weltkrieges, in den ersten Jahren ihres Aufenthalts in Palästina bzw. Israel zu den damaligen Repräsentanten des Zionismus, David Ben Gurion und Golda Meir, Widerspruch gehabt. Diese hatten die Losung ausgegeben: „Das Land gehört uns.“ Nachdem sie, Bejarano, sich gemeinsam mit ihrem Mann offen gegen diese Position gestellt habe, seien sie beide derartigen Repressionen ausgesetzt gewesen, dass sie sich zur Auswanderung gezwungen sahen und 1960 nach Deutschland – in „das Land der Täter“ – ausgereiste.

Auch heute protestierten, auch in Deutschland, viele Menschen gegen die Politik der zionistischen Regierung und würden dafür systematisch als „Antisemiten“ angeprangert. Selbst gegen Esther, der Jüdin, scheute man sich nicht, diesen Vorwurf zu erheben. Dazu sagte sie wörtlich:

„Ich möchte sagen: ich war schon immer gegen die unmenschliche Politik gegenüber den Palästinensern und gegen den Krieg gegen sie … Und wenn ich das sage, werde ich des Antisemitismus beschuldigt.”

Zum Kampf der Bewohner des Gaza-Streifens sagte sie:

„Ich bin der Meinung, die Palästinenser haben das Recht, sich gegen das, was Israel ihnen antut, zur Wehr zu setzen. Das ist völlig berechtigt. Sollen wir zulassen, dass sie von den Israelis umgebracht werden? Es wird gesagt, die Hamas habe Israel mit Raketen beschossen, deswegen trüge sie die Verantwortung für den Krieg. Ja, wer hat denn den Krieg begonnen? Das waren nicht die Palästinenser!“

Es ist eine Farce, dass jetzt landauf, landab manch führende Politiker und Journalisten ihren Tod beklagen – jene die gleichzeitig mit ihrer Doppelmoral israelkritische Positionen und BDS-Aktivisten der Palästina-Solidaritätsbewegung verurteilen und den öffentlichen Diskurs trotz garantierter Verfassungsrechte auf freie Meinungsäußerung in Worten und Taten zu verhindern suchen. Es wird Zeit das WIR, wir die Leute die immer die Verbrechen des Kapitals ausbaden müssen und unter Ausbeutung, Krieg und Vertreibung leiden, die Macht übernehmen!
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Anhang

Video von der Beerdigung (NDR/Hamburg-Journal)

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Lest dazu bitte auch:

Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht!

 

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└ Schlagwörter: AmericanRebel, Arbeiterklasse, Das kapitalistische System, Esther Bejarano, KPD/ML, Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht
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Juli20
on 20. Juli 2021
Veröffentlicht in: Allgemein, Victor Grossman

Victor Grossman – 20. Juli 2021

BERLIN BULLETIN NO. 193 July 20 2021

A HAPPY WARRIOR + ESTHER BEJARANO + PRESENTE

Victor Grossman

She was all of 96 years, yet Esther Bejarano’s death hits hard, leaving a painful gap in Germany’s anti-fascist scene. Until the final weeks of her long life she was a fighter, speaking, singing and passing the good word along – especially to young people.

Her life almost ended when she was herself young, 19, horribly, after being crammed into a cattle car with other Jewish Germans on a final route to Auschwitz. Unlike most of her family she survived, thanks to her ability to play the piano and please some Kultur-lover among the killers. ”Can you play the accordeon too?” Yes, she lied, and picked up the basics quickly enough to be included in the “girl orchestra” used to calm and deceive in-coming trainloads of human beings, thus avoiding incidents on the way to the gas chambers. It was a nasty job but enabled her to survive until, after escaping the guards on a forced “death march” at war’s end, she was rescued by Red Army and US army units.

Despite great doubts as to whether they would be safe there, the family moved to West Germany in 1960. Esther opens a laundry in Hamburg.

Edith went to what was still Palestine. I can add a personal note here. I was lucky enough, as a Harvard delegate, to go to the first World Youth Festival in Prague in 1947. At the Palestine evening we saw a chic uniformed Zionist dance and song group organized by the Jewish Agency. And the Ron Workers Chorus, a leftist group, no uniforms, singing leftist songs, both Jewish and Arab like the singers. The Festival asked both to perform on one evening in one place. But after the Jewish Agency group finished and the Ron chorus was ready to begin, all lights in the huge opera house went out. A minute later they were back – and a cloud of leaflets with a Zionist message floated down from the top gallery. Only then was the chorus able to sing, with Esther. So I saw and heard her 74 years ago!

The Nazis murdered Esther’s parents, her sister Ruth, her husband and many other relatives and friends. More than five million Jews fell victim to the Nazi crimes. Many Holocaust survivors then have no words to talk about their experiences. So does Esther. She finds solace in music.

She got married, had children, but was not happy. As she wrote: “My husband and I could not stand Israeli politics. It was a catastrophe… Life was difficult because we did not agree with the terrible things that were done to the Palestinians.”

In Israel, Esther later meets Nissim Bejarano. The two get married and have two children.

In 1960 she and her family made the dramatic move back to Germany, to Hamburg. But she had not forgotten her earlier suffering. She never ceased combatting fascism and former Nazis wherever they showed their heads. In West Germany in the 1960s that still meant virtually every walk of life, right up to Chancellor Kurt Kiesinger (1966-1969) and President Heinrich Lübke (1959-1969).

Despite great doubts as to whether they would be safe there, the family moved to West Germany in 1960. Esther opens a laundry in Hamburg.

She founded a German branch of the Auschwitz Committee in her living room and became honorary president of the Association of Victims of the Nazis, on occasion braving water cannon to stop neo-Nazi parades. She was active in peace demonstrations and supported Cuba against the blockade.

Bejarano takes over the chairmanship of the German Auschwitz Committee. She keeps telling young people in particular what she experienced as a persecuted Jew.

After 1988 she joined her son, her daughter and young Turkish-German musicians in groups playing modernized international songs, Jewish songs, and new political songs for all the good causes, including the rights of Palestinians to conduct their boycott campaign. In countless schools she used her story to oppose the many inroads of the fascists, and her last action was to join in urging that May 8th, the day of victory over the Nazis, be made a national holiday.

Even in 2019, at the age of 95, she does not hold back with her opinion. In the Hamburg trial against a former concentration camp guard, she sits in the audience and states: „Whoever was there knew everything and, in my opinion, is guilty.“

Most media and many politicians voiced their praise and mourning – after almost totally ignoring her in life and attacking and trying to squelch organizations she was active in, as an avowed Communist. They stressed how she had always fought anti-Semitism. She had indeed, ceaselessly, but not in the way they used the term, labeling everyone an anti-Semite who criticized Israeli government policies, its settlements, occupation, repression, its missile and drone attacks. Her opposition to this and her clearly leftist views and actions have gone almost unmentioned by officialdom and its media. But not by the thousands who attended the funeral ceremony, who had loved her, fought at her side, enjoyed her music – and would greatly miss her.

Yoram Bejarano (r.) And Hamburg’s regional rabbi Shlomo Bistritzky at the grave of Esther Bejarano


Übersetzung per Google-Translater:
Sie war 96 Jahre alt, doch der Tod von Esther Bejarano trifft hart und hinterlässt eine schmerzliche Lücke in Deutschlands antifaschistischer Szene. Bis in die letzten Wochen ihres langen Lebens war sie Kämpferin, sprach, sang und gab das gute Wort weiter – vor allem an junge Menschen.
…Ihr Leben endete fast, als sie selbst jung war, 19, schrecklich, nachdem sie mit anderen jüdischen Deutschen auf dem letzten Weg nach Auschwitz in einen Viehwaggon gepfercht wurde. Im Gegensatz zu den meisten ihrer Familie überlebte sie dank ihrer Fähigkeit, Klavier zu spielen und einigen Kulturliebhabern unter den Mördern zu gefallen. „Kannst du auch Akkordeon spielen?“ Ja, sie hat gelogen und sich die Grundlagen schnell genug angeeignet, um in das „Mädchenorchester“ aufgenommen zu werden, mit dem ankommende Zugladungen von Menschen beruhigt und getäuscht werden und so Zwischenfälle auf dem Weg zu den Gaskammern vermieden werden. Es war ein unangenehmer Job, ermöglichte ihr aber zu überleben, bis sie, nachdem sie am Ende des Krieges auf einem erzwungenen „Todesmarsch“ den Wachen entkommen war, von Einheiten der Roten Armee und der US-Armee gerettet wurde.
…
Esther ging nach Palästina. Hier kann ich eine persönliche Anmerkung hinzufügen. Ich hatte das Glück, als Harvard-Delegierter 1947 zum ersten Weltjugendfest in Prag zu gehen. Beim Palästina-Abend sahen wir eine schicke, uniformierte zionistische Tanz- und Gesangsgruppe, die von der Jewish Agency organisiert wurde. Und der Ron Workers Chorus, eine linke Gruppe, keine Uniformen, die linke Lieder singen, sowohl jüdische als auch arabische wie die Sänger. Das Festival bat beide, an einem Abend an einem Ort aufzutreten. Aber nachdem die Gruppe der Jewish Agency fertig war und der Ron-Chor beginnen konnte, gingen alle Lichter im riesigen Opernhaus aus. Eine Minute später waren sie zurück – und eine Wolke von Flugblättern mit einer zionistischen Botschaft schwebte von der obersten Galerie herab. Erst dann konnte der Chor mit Esther singen. Also habe ich sie vor 74 Jahren gesehen und gehört!
…Sie heiratete, bekam Kinder, war aber nicht glücklich. Wie sie schrieb: „Mein Mann und ich konnten die israelische Politik nicht ertragen. Es war eine Katastrophe… Das Leben war schwierig, weil wir mit den schrecklichen Dingen, die den Palästinensern angetan wurden, nicht einverstanden waren.“
…1960 wagte sie mit ihrer Familie den dramatischen Umzug zurück nach Deutschland, nach Hamburg. Aber sie hatte ihr früheres Leiden nicht vergessen. Sie hat nie aufgehört, Faschismus und ehemalige Nazis zu bekämpfen, wo immer sie ihren Kopf zeigten. Das bedeutete in den 1960er-Jahren in Westdeutschland noch fast alle Lebensbereiche, bis hin zu Bundeskanzler Kurt Kiesinger (1966-1969) und Bundespräsident Heinrich Lübke (1959-1969).
…Sie gründete in ihrem Wohnzimmer einen deutschen Zweig des Auschwitz-Komitees und wurde Ehrenpräsidentin des Vereins der NS-Opfer, wobei sie gelegentlich Wasserwerfern trotzte, um Neonazi-Paraden zu stoppen. Sie war bei Friedensdemonstrationen aktiv und unterstützte Kuba gegen die Blockade.
…Nach 1988 schloss sie sich ihrem Sohn, ihrer Tochter und jungen türkisch-deutschen Musikern in Gruppen an, die modernisierte internationale Lieder, jüdische Lieder und neue politische Lieder für alle guten Zwecke spielten, einschließlich der Rechte der Palästinenser, ihre Boykottkampagne durchzuführen. In zahllosen Schulen setzte sie sich mit ihrer Geschichte gegen die vielen Einfälle der Faschisten ein, und ihre letzte Aktion bestand darin, sich dafür einzusetzen, dass der 8. Mai, der Tag des Sieges über die Nazis, zum Nationalfeiertag erklärt wird.
…Die meisten Medien und viele Politiker drückten ihr Lob und ihre Trauer aus – nachdem sie sie im Leben fast völlig ignoriert und Organisationen, in denen sie als bekennende Kommunistin aktiv war, angegriffen und versucht hatten, sie zu unterdrücken. Sie betonten, wie sie den Antisemitismus immer bekämpft habe. Sie hatte es zwar ununterbrochen, aber nicht in der Art, wie sie den Begriff benutzten, und bezeichnete jeden als Antisemiten, der die israelische Regierungspolitik, ihre Siedlungen, Besatzung, Repression, ihre Raketen- und Drohnenangriffe kritisierte. Ihre Opposition dagegen und ihre eindeutig linken Ansichten und Aktionen wurden von der offiziellen Regierung und ihren Medien fast unerwähnt gelassen. Aber nicht zu den Tausenden, die an der Trauerfeier teilnahmen, die sie geliebt, an ihrer Seite gekämpft, ihre Musik genossen hatten – und sie sehr vermissen würden.
 

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Juli18
on 18. Juli 2021
Veröffentlicht in: Allgemein, Michael Vilsmeier

Mindestens 159 Tote – da lacht und feixt er, der Kanzlerkandidat…

Volkskorrespondent Heinz Michael Vilsmeier – 18. Juli 2021

Heinz Michael Vilsmeier

Ausgerechnet der Kanzlerkandidat der CDU und noch Ministerpräsident des Landes NRW, der den Klimawandel bisher stets verharmloste und leugnete, bzw. so tat, als sei die globale Katastrophe eine Erfindung Greta Thunbergs, profitiert nun politisch von der Überschwemmungskatastrophe in Rheinland-Pfalz und in seinem Bundesland.

17.07.2021, Nordrhein-Westfalen, Erftstadt: Armin Laschet (CDU), Ministerprasident von Nordrhein-Westfalen, lacht wahrend Bundesprasident Steinmeier (nicht im Bild) ein Pressestatement gibt. Bild: YouTube

Dabei beweist er mit jeder seiner öffentlichen Äußerungen, dass er die Ursache der Katastrophe noch nicht einmal verstanden hat: „Schnelle Hilfe für die Betroffenen“, sagt er, müsse bereitgestellt werden, und fügt hinzu: „Schon heute… – oder morgen…“ [sic!].

Was „schnelle Hilfe“ bedeutet, wurde vor wenigen Jahren sichtbar, als nach einem Dammbruch, wenige Meter vor der Einmündung der Isar in die Donau, ein Vorort der Stadt Deggendorf geflutet wurde und die Wassermassen unzählige Häuser in der Region zerstörten. Der Schaden war, verglichen mit dem, was nun in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen geschehen ist, relativ überschaubar. Dennoch dauerte es Jahre, bis die „schnelle Hilfe“ endlich ankam.

Die Diskussionen darüber, wer nun aktuell den Geschädigten finanziell zur Seite stehen muss, der Bund, die Länder, Versicherungen oder niemand, lässt jetzt schon erahnen, was geschehen wird, nämlich nicht viel. – Dabei ist es selbstverständlich, dass den betroffenen Menschen unverzüglich geholfen werden muss, nicht „vielleicht morgen“, wie der Kanzlerkandidat meint.

Wenn Laschet von einer „nationalen Kraftanstrengung“ tönt, klingt das nach: Auch die, die nichts haben oder in prekären Verhältnissen leben, sollen wieder einmal herangezogen werden, wenn es darum geht, die Beseitigung der katastrophalen Folgen einer hemmungslosen Profitemacherei auf Kosten der Umwelt zu bezahlen. Dieses Politikmuster ist bekannt, es lautet: Profite privatisieren, Verluste sozialisieren.

Nach dem Unwetter in Rheinland-Pfalz beginnen die Aufräumarbeiten. Bild: YouTube (Ausschnitt)

Und weil dieses Muster im politischen Denken des Mannes, der Kanzler werden will, tief verankert ist, kann und will er die Ursache und das ganze Ausmaß der Katastrophe weder erkennen noch benennen. Wäre es anders, müsste er spätestens jetzt die Nutznießer einer jahrzehntelang verfehlten Landwirtschafts-, Verkehrs- und Industriepolitik zur Kasse bitten und Klimapolitik in den Mittelpunkt einer politischen Agenda stellen. – Doch davon ist nichts zu erkennen, denn denen will er auf keinen Fall zu nahe treten! – Um es auf den Punkt zu bringen: Laschet will die Kosten, die die Bekämpfung des Klimawandels mit sich bringt, auf die Schultern aller verteilen, auch auf die derer, die einen relativ kleinen ökologischen Fußabdruck hinterlassen haben, alleine schon deswegen, weil sie gar nicht anders konnten.

Die Wähler sollten realistisch sein und erkennen, dass die Politik der CDU darauf ausgerichtet ist, die erforderlichen Maßnahmen gegen den Klimawandel auszubremsen, um den Umbau der Landwirtschaft, der Verkehrsinfrastruktur, der Energiegewinnung und der auf fossilen Brennstoffen basierenden Industrieproduktion im Sinne ihrer Klientele weiter zu verlangsamen und hinauszuzögern.

Die CDU hat sich über Jahrzehnte mitschuldig gemacht am Heraufziehen der Klimakatastrophe und sie ist nun mitschuldig dafür, dass die sog. Naturkatastrophen immer häufiger und zerstörerischer werden. Es ist pervers, dass sich ausgerechnet der Kandidat jener Partei, die nichts, oder viel zu wenig unternimmt, um die Klimakatastrophe gerade noch zu stoppen, als Retter in der Not darstellt. – Und wirklich tragisch ist, dass seine Selbstinszenierung vor den Kameras von den Wähler/innen goutiert wird. Nimmt man die Antworten auf die Sonntagsfrage zur Kenntnis, ergibt sich der Eindruck, sie wollen den Bock zum Gärtner, äh, den Laschet zum Kanzler machen – obwohl seine gezeigte Betroffenheit offensichtlich nur gespielt ist.

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Juli18
on 18. Juli 2021
Veröffentlicht in: Allgemein
REIHE Deutschlands brutalste Familienclans*
Das „rein arische Familienunternehmen“ der Reimanns

Gastautor Marcus Staiger – 16. Juli 2021, übernommen von RoterMorgen

Ihre Anführer scheuen oft das Licht der Öffentlichkeit, doch sie besitzen immense Macht. Konten gefüllt mit Milliarden aus Geschäften, die in aller Herren Länder verrichtet werden; Tausende Untergebene, die auf Gedeih und Verderb dem Richterspruch der Männer und Frauen an der Spitze ausgeliefert sind; sie blicken oft auf eine mehr als hundertjährige Geschichte krimineller Machenschaften zurück, sind für Millionen Tote mitverantwortlich: Deutsche Kapitalisten-Clans.

Wer sich auf Spurensuche nach den reichsten Deutschen begibt, der muss ein paar Klippen umschiffen. Die Reimanns haben in diesem Jahr mit einem Familienvermögen von 32 Milliarden Euro die Spitzenposition im Milliardärs-Ranking des Manager-Magazins erobert und sind trotzdem nur schwer zu finden. Keine Fotos. Keine Videos. Keine näheren Angaben zu den Personen hinter den Milliarden. Stattdessen „Die Reimanns“ eine deutsche Auswandererfamilie in Texas und Personal einer Vorabendserie auf RTL II. Was? Das sollen die reichsten Deutschen sein? Natürlich nicht. Erst mit dem Zusatz „Unternehmerfamilie“ kommt man der Sache näher und stößt in diesem Zusammenhang dann auch auf die JAB Holding Company s.à r.l., die laut Wikipedia die Vermögenswerte der deutschen Unternehmerfamilie Reimann verwaltet.

Vorstellung des Produktes Calgonit auf der DLG-Landwirtschaftsausstellung 1955 in München. Bild: Bundesarchiv, B 145 Bild-F002654-0001 / Unterberg, Rolf / CC-BY-SA 3.0

Zu diesem Firmenkonglomerat gehören unter anderem Mehrheitsbeteiligungen am Parfümhaus Coty und dem Kaffeehersteller Jacobs Douwe Egberts, Anteile an Reckitt Benckiser – einem Großkonzern, der Reinigungsmittel herstellt -, sowie zahlreiche weitere Beteiligungen, die so gut wie alles umfassen, was man in einer gut sortierten Drogerieabteilung so kaufen kann plus noch mehr Kaffee – und Teemarken.

Gegründet wurde das Unternehmen, aus dem die spätere Holding hervorgegangen ist, im Jahr 1851 als sich der Salmiakhüttenbesitzer Joh. A. Benckiser mit dem Chemiker Ludwig Reimann zusammentat und beide eine gemeinsame GmbH mit Sitz in Ludwigshafen aus der Taufe hoben.
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Mit Hitler zur Marktmacht

Richtig Fahrt aufgenommen hat die Firma allerdings erst in den 1930 Jahren als Albert Reimann senior, der Enkel von Ludwig Reimann, die Leitung des mittelständischen Chemieunternehmens übernahm. Er und sein Sohn Albert Reimann junior waren bekennende Nationalsozialisten und stellten ihr Unternehmen schon im Jahr 1933, direkt nach Hitlers Machtübernahme, als NS-Musterbetrieb auf. Durch den Einsatz von mehreren hundert Zwangsarbeiter:innen gelang der Firma ein wirtschaftlicher Aufstieg, der selbstverständlich in die junge Bundesrepublik hinüber gerettet werden konnte.

Albert Reimann junior, der für seine Grausamkeit insbesondere gegenüber Zwangsarbeiterinnen bekannt war, gelang sogar das Kunststück, sich als Opfer des Nationalsozialismus auszugeben, obwohl er nach Angaben der New York Times gute Kontakte zu den Größen des Nazi-Regimes unterhielt. So schrieb er im Jahr 1937 an Heinrich Himmler persönlich: „Wir sind ein über hundertjähriges, rein arisches Familienunternehmen. Die Inhaber sind unbedingte Anhänger der Rassenlehre.“

Darüber hinaus war der Jurist und Richter Reimann senior von 1937 bis 1941 Präsident der Industrie- und Handelskammer für die Pfalz, die ebenfalls ihren Anteil an der Arisierung von jüdischem Eigentum hatte, was einer späteren Mitgliedschaft im Beirat der Wirtschaftskammer Ludwigshafen nicht im Wege stand – plus zahlreicher Ehrungen für seinen Sohn. Dieser erhielt zum Beispiel im Jahr 1963 das große Bundesverdienstkreuz und im Jahr 1973 das große Bundesverdienstkreuz mit Stern.

Nach all dem muss man allerdings ein bisschen graben, denn was an Artikeln über die Reimanns auf den Seiten der Wirtschaftsjournaille zu finden ist, strotzt nur so vor Bewunderung gegenüber der unfassbaren Kapital-Akkumulation. Und selbst das Mainstream-Magazin Galileo ist sich nicht zu schade, ein Propagandavideo über die Reimanns zu produzieren, in dem die unternehmerische Spitzenleistung der Chemiefabrikanten aus der Pfalz gewürdigt wird, die selbstredend allesamt natürlich gar nicht mehr in der Pfalz wohnen – doch dazu später mehr.

Kein Wort in diesem Schmierenstück der Hofberichterstattung über die Zwangsarbeiter:innen oder arische Musterbetriebslösungen. Kein Wort zu den ganz persönlichen Ausrastern von Opa und seinen Lügen, stattdessen das Märchen vom ehrbaren, deutschen, mittelständischen Betrieb, der Anfang der 1980er Jahre fast pleite gegangen wäre und beinahe von der internationalen Konkurrenz von Nestlé, Unilever, Procter Gamble und Konsorten geschluckt worden wäre.

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Peter ohne Socken und Sakko

Doch dann tritt er auf, der Mann, der seit den 1980ern die Reimanns in der Öffentlichkeit repräsentiert. Das Gesicht der Familie. Der Manager. Der Retter. Peter Harf betritt die Bildfläche oder wie er den Reporter von Galileo wissen lässt: „Sie können ruhig Peter zu mir sagen.“

Kein Sakko, keine Socken: Der oberste Reimann-Vermögensverwalter Harf pfeift auf Konventionen
Bild: Montage Wirtschafts Woche, Quelle: YouTube

Soviel Ungezwungenheit beeindruckt die bürgerliche Presse und auch die Wirtschaftswoche kriegt sich in einem Portrait über den Topmanager ob dessen unkonventioneller Lockerheit kaum ein: „Kein Sakko, keine Socken: Der oberste Reimann-Vermögensverwalter Harf pfeift auf Konventionen. Der Kunststoffboden vor dem Aufzug wirkt blass und abgetreten. Das Büro im Londoner Stadtteil Belgravia ist offen wie ein Loft, das Parkett stammt aus dem Baumarkt, und die langen Schreibtischplatten aus weißem Acryl sehen aus wie vom Möbeldiscounter Ikea. Wenn dann der Chef zur Begrüßung Sakko-frei und in Slippern ohne Socken daherkommt und persönlich den Kaffee holt, ginge JAB glatt als junge Internet-Bude durch.“ Hach, wenn man da nicht mitmachen will.

Schaut man sich das Geschäftsgebaren des Peter Harf allerdings näher an, so erkennt man schnell, dass dieser Typ keine Gefangenen macht, oder wie die Welt im Jahr 2014 voller Bewunderung schreibt: „Derzeit ist der 68-Jährige dabei, mit der von ihm geführten JAB Holding einen der größten Kaffeekonzerne der Welt aus dem Boden zu stampfen. Jacobs Douwe Egberts, so der Name der neuen globalen Nummer zwei nach Nestlé, wird vom Start weg mehr als fünf Milliarden Euro umsetzen. Mit Senseo gehört der Erfinder von Kaffeepads dazu, mit Tassimo einer der schärfsten Rivalen von Nestlé im Kapselgeschäft.“ Müll hat einen Namen – Nestlé; und seit ein paar Jahren eben auch Jakobs Douwe Egberts.

Die Mannheimer Unternehmerfamilie Reimann steht unter anderem auch hinter dem Kaffee- und Teehersteller Jacobs Douwe Egberts. Bild: YouTube

Da das Kaffeegeschäft zum damaligen Zeitpunkt keinen Marktführer hatte, auf der anderen Seite aber ein Markt ist, der nicht von heute auf morgen einbricht, hat sich JAB, verstärkt durch Milliardenkredite, daran gemacht das Feld aufzurollen. Denn, das weiß ja schließlich jeder – mit der größeren Marktmacht kriegt man auch die besseren Konditionen und man kann billiger einkaufen. Die Kaffeebauern und Bäuerinnen werden Luftsprünge gemacht haben, als sie das gehört haben.

Und so geht das mit jedem Markt, den der Peter ins Visier nimmt. Ob Luxusgüter wie die Schuhmarke Jimmy Choo, den Parfumhersteller Coty oder auch pharmazeutische Produkte. Das Prinzip ist immer das gleiche. JAB mischt mit, steigt ein, kauft auf und konsolidiert.

Kein Wunder deshalb, dass die Holding mit ihrem Stammhaus Reckitt Benckiser auch in den US-amerikanischen Opioid-Skandal verwickelt war. Eine Meldung, die man übrigens nicht unbedingt in den einschlägigen Wirtschaftsblättern finden konnte, sondern lediglich in der Tageszeitung junge welt. Am 25.10.2019 schrieb das Blatt: „Der britische Konsumgüterkonzern »Reckitt Benckiser«, zu dem bis 2014 laut Handelsblatt (Donnerstagausgabe) die Pharmafirma »Indivior« gehörte, hat sich im Streit mit US-Bundesstaaten um das unsachgemäß vermarktete opioidhaltige Medikament »Suboxone« auf einen Vergleich geeinigt. Das Unternehmen habe im Rahmen des Kompromisses eine Zahlung von 700 Millionen Dollar (629 Millionen Euro) akzeptiert, teilte New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James am Mittwoch mit. In den USA sind zwischen 1999 und 2017 fast 400.000 Menschen an den Folgen von Opioidmissbrauch gestorben.“

Zu Corona-Zeiten verdienen die Reimanns übrigens auch prächtig an ihren diversen Hygiene Artikeln wie Sagrotan und darüber hinaus wird gerade in den Bereich Tierkliniken und Tiermedizin investiert. Ein Markt, der Analysten zufolge jährlich um vier bis fünf Prozent wächst und zudem weniger reguliert ist als andere Segmente des Gesundheitsbereichs. Den Dienstleistungen und damit auch den Einnahmen von Privatkliniken und Privatärzten sind kaum Grenzen gesetzt, der Forschung ebenfalls. Große Konzerne wollen davon profitieren und können den Markt zudem als Testfeld für weitere Expansionen in Richtung Humanmedizin nutzen. Mal schauen, was da noch auf uns zukommt.

Überraschend bei diesen ganzen, weltumspannenden Transaktionen ist eigentlich nur, dass man die Leute, die dahinter stecken tatsächlich kaum kennt und dass sie es geschafft haben, die Fassade des kleinbürgerlichen Familienunternehmens aufrecht zu erhalten. Auch Peter Harf wird im nationalen Ranking der Supermanager auf einige Hundert Millionen geschätzt, schließlich ist er Teilhaber an den von ihm geleiteten Unternehmen. Im Gespräch mit der Welt antwortet er auf die Frage, ob das Vermögen der Reimanns richtig eingeschätzt wird, aber ganz bescheiden: „Es geht uns gut.“

Diese vor sich her getragene Bodenständigkeit ist es wahrscheinlich, was die Reimanns so unsichtbar erscheinen lässt. Dabei lässt Harf keinen Zweifel daran, dass sein großes Vorbild weder der „ehrliche Kaufmann“ noch die Tüftlerin aus dem deutschen Mittelstand ist. Sein Vorbild heißt Warren Buffet, den er bei der „Schlacht um Avon“ kennen gelernt hat, wie sich „die Welt“ auszudrücken pflegt. „Warren Buffett ist für mich ein Vorbild“, sagt Harf, „der sich durch die Wucht seines enormen Vermögens nicht verbiegen hat lassen und es dennoch – oder gerade deswegen – stetig vermehre.“ Der Mann, der den „Klassenkampf von oben“ führt, als unbeugsamer und charakterfester Geldvermehrer mit Augenmaß – damit identifizieren sie sich gern, die Reimanns und Peters dieser Welt.
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Günstig aufgearbeitet

Dass es mit der vermeintliche Bodenständigkeit aber gar nicht so weit her ist, versteht sich in diesem Universum fast von selbst. Entgegen der Legende der heimatverbundenen Chemiefabrikanten/-innen aus der Pfalz leben die Erben heute in der Schweiz, in Österreich oder Italien. Warum? Na weil sich dort Erbschaft- und Unternehmenssteuern besser optimieren lassen als hierzulande – normaler Move.

Ebenso normal in diesem Zusammenhang erscheint dann letztendlich auch, dass sich Familie Reimann sage und schreibe ganze 70 Jahre lang Zeit gelassen hat, um die eigene Familiengeschichte aufzuarbeiten. Doch auch hier sucht der Clan den Schulterschluss mit der deutschen Otto-Normal-Familie. Wie andere Unternehmerdynastien auch, die ebenfalls von Sklavensystem der Zwangsarbeit im NS-Regime profitiert haben, behauptet man ganz einfach, dass man von nichts gewusst habe und lässt die berufenen Akademiker:innen balsamische Worte finden. So sagt der von der Unternehmerfamilie Quandt beauftragte Historiker Joachim Scholtyseck in einem Beitrag des Deutschlandfunks: „Man kann sich eben vorstellen, in einer Familie ist es schmerzhaft, sich von so einem Bild zu lösen, dass der Großvater eben doch ein ganz großer Held gewesen sei. Und ein solcher Ablösungsprozess ist niemals ganz einfach und kann auch nicht ganz einfach sein. Ich weiß das aus meiner eigenen Familie. Und es gibt eben sicherlich genügend andere Beispiele.“ Verständnis für die Täter, selbst wenn diese als Fabrikbesitzer Zwangsarbeiterinnen nackt vor ihren Baracken haben stramm stehen lassen, sie bei Widerstand sexuell missbrauchten, sie in ihren eigenen Privatvillen misshandelt haben oder Kriegsgefangene während der Bombennächte aus den Bunkern jagen haben lassen. Dass der Opa dann auch noch nach oder während dem Krieg eine Affäre mit einer jungen Frau beginnen konnte, deren Vater als Jude deportiert und vermutlich in einem KZ ermordet wurde und aus dieser Verbindung dann auch noch drei uneheliche Kinder hervorgingen, macht die Geschichte in den Augen der bürgerlichen Presse zu einer „besonders tragischen Geschichte“, weil sich da Opfer und Täter vermischen. Dass Opa Albert auch noch Jahrzehnte später erzählen konnte, die französischen und belgischen Zwangsarbeiter hätten bei ihm immer Wein bekommen und geweint, als sie gegen Kriegsende die Firma verlassen mussten – das ist eine Farce.

“Wir waren sprachlos und weiß wie eine Wand”, so schildert Peter Harf in einem Stern-Interview die Situation, als die von der Familie bestellten Historiker:innen 2019 die Ergebnisse der Ahnenforschung präsentierten. Nicht ohne anzumerken, dass man dann nun doch sehr erleichtert sei, „dass es jetzt raus ist.” Umgehend wurde dann auch angekündigt, dass man 10 Millionen Euro an eine entsprechende Organisation spenden wolle, um ehemalige Zwangsarbeiter zu entschädigen und außerdem hat man die familieneigene Benckiser Stiftung in Alfred Landecker Stiftung umbenannt, nach dem verschwundenen jüdischen Vater von Emilie Landecker, der Geliebten von Albert Reimann junior. Diese soll sich der Erforschung von Ursachen und Folgen der Shoa widmen sowie dem Kampf für liberale, demokratische Grundwerte und in den nächsten 10 Jahren mit jährlich 25 Millionen Euro aus dem Familienvermögen ausgestattet werden. Das ist immerhin mehr als die fünf Millionen, die die Quandts und Flicks dieser Welt für ihre Whitewashing-Kampagnen ausgegeben haben, angesichts des Riesenvermögens aber immer noch Peantus.

Zur Verdeutlichung des Wahnsinns an Reichtum, den Peter Harf im Namen der Familie Reimann angehäuft hat, muss man sich nur vorstellen, was unsereiner in der Regel an Vermögen besitzt. Die meisten von uns so gut wie nichts, aber angenommen wir hätten 1.000 Euro zur freien Verfügung und das würde einer Edelstahlfolie mit 0,1 mm Dicke entsprechen, dann hätte ein Mensch mit dem Vermögen von einer Million einen Turm in der Höhe von zehn Metern. Das entspricht einem zwei- bis dreistöckiges Haus. Mit drei Millionen kommen wir in die Region eines Berliner Mietshauses und bei 10 Million sind wir schon bei einem Hochhaus von 100 Metern. Bei 33 Milliarden allerdings bewegen wir uns in einer Höhe von 330 Kilometern. Wir befinden und dann in der sogenannten Thermosphäre und die Erde unter uns ist nur noch ein kleiner blauer Ball. Die Einmalzahlung von 10 Millionen ist aus dieser Entfernung überhaupt nicht zu sehen und die 250 Millionen in der Höhe eines Berges von 2.500 Metern vielleicht.

Hervorgebracht wird dieser Reichtum heute, wie könnte es anders sein, durch eine Armee von Arbeiter:innen verteilt auf dem ganzen Globus. Wer ein Durex-Kondom kauft, beschert den Reimanns Profit, die Marke ist Teil von Reckitt Benckiser. Der Rohstoff – bei Durex dezidiert kein Fair-Trade-Naturkautschuk, sondern der billige Industriekautschuk – ist berüchtigt für seine für Mensch und Natur katastrophalen Herstellungsbedingungen. Dann geht‘s ab in die Megafabrik im chinesischen Qingdao. Und von da aus in den Handel und zum Konsumenten. Billiglohn und Missachtung der Natur sind integraler Teil dieser Produktionskette – und ähnlich könnte man das für dutzende andere Produkte aus dem Hause Reimann auflisten.
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Social Business

Kein Wunder, dass für Harf und Konsorten das soziale Engagement in diesem Zusammenhang dann auch nur noch ein „Business“ wie jedes andere ist. In dem Gespräch mit der Wirtschaftswoche, das allerdings noch vor der Aufdeckung der Nazivergangenheit stattgefunden hat, erklärt er den Ansatz und Ablauf für karitative Projekte im Hause Reimann folgendermaßen. Da sitzt die Familie bei ihren wechselnden Familientreffen in irgendwelchen Hotels in Italien, London, Luxemburg oder Amsterdam zusammen und macht sich Gedanken, wie man mit dem Geld auch mal was Gutes tun kann. Der Peter, dem man vertraut, geht dann los und setzt um, worüber man am Kamin so sinniert hat und so machte er zum Beispiel aus der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine der effizientesten Hilfsorganisationen.

„Nach den gleichen unternehmerischen Prinzipien erneuert er nun die karitative Arbeit der Reimanns“, heißt es in der Wirtschaftswoche und weiter: „Wir nennen es nicht Wohltätigkeit, sondern Social Business, weil wir wie ein Unternehmen mit unseren Mitteln größtmöglichen Erfolg haben wollen.“ Dabei verknüpft die Organisation Reimann-Gelder mit Mitteln der öffentlichen Hand und anderen Wohltätern, „Denn so wichtig Effizienz im Geschäftsleben ist“, sagt Harf, „im sozialen Bereich ist sie am Ende noch viel wichtiger.“

Wenn dein ganzes Leben nur aus Gewinnstreben besteht, dann ist das wohl so. Ein Leben ohne Skandale und Luxusyachten im ganz normalen kapitalistischen Exzess, aufgebaut auf Zwangsarbeit und Verbrechen. Dass man damit durchkommt, das ist das eigentlich Erschreckende an diesen Reimanns. Und den zahlreichen anderen.

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Erstveröffentlichung am 22. Januar 2021 auf »Lower Class Magazine«. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers. Bilder und Bilduntertexte wurden zum Teil von der Redaktion »RoterMorgen« hinzugefügt.

* Diese Reihe der Onlinezeitung »Lower Class Magazine« widmet sich den Superreichen der Bundesrepublik, die den traditionsreichen „Familienunternehmen“ vorstehen, von der Politik jeder Couleur hofiert werden und so gut wie nie zum Gegenstand wutbürgerlichen Aufbegehrens werden. Es geht unter anderem um die Familien Quandt/Klatten, Oetker, Reimann, dem Imperium der Schaefflers, den Faschisten-Finanziers des Finck-Clans, der Kaffeedynastie Jacobs, und Kühne + Nagel.
…Wir werden alle Beiträge dieser Reihe nach und nach veröffentlichen und danken dafür den Genossen/innen vom »Lower Class Magazine«.
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Lest dazu auch:

Der Senior für Hitler, der Junior für die AfD – Die Finck-Dynastie, Mäzene des deutschen Faschismus

Oetker: Backpulver, Pudding, Waffen-SS und Zwangsarbeit

Von der Arisierung zum weltweit anerkannten Logistikunternehmen – der »Kühne+Nagel-Konzern«

Blut&Bohnen – die Kaffeedynastie Jacobs

Vom firmeneigenen KZ zur Kinderarbeit im Kongo: Das Geschäftsmodell der Quandts

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└ Schlagwörter: Albert Reimann, Arbeiterklasse, Chemiefabrikant, Das kapitalistische System, Emil Quandt, Familie Quandt/Klatten, Herbert Quandt, KPD/ML, Ludwig Reimann, Mit Hitler zur Marktmacht, NS-Musterbetrieb, Reimann, Roter Morgen, Zwangsarbeiter
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Juli15
on 15. Juli 2021
Veröffentlicht in: Allgemein, Wochenrückblick

Zurückblickend auf die letzten Tage sind uns einige kommentierbare Vorkommnisse ins Auge gefallen, die wir hier zur Diskussion stellen.
(Kommis bitte unten eintragen!)
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07. Juli | Der Senior für Hitler, der Junior für die AfD –
Die Finck-Dynastie, Mäzene des deutschen Faschismus

Im Jahr 2018 erschütterte ein Spendenskandal die Faschistenpartei AfD. Der Kreisverband von Alice Weidel hatte eine hohe Geldsumme aus unklaren Quellen erhalten. 132.000 Euro in mehreren Tranchen hatte ein Unternehmen aus der Schweiz überwiesen, 150.000 waren aus den Niederlanden zugeflossen. Es dauerte eine Weile, bis der Spiegel und die Schweizer WOZ die Vermutung präsentierten, wo die Kohle herkam. Die Spur führte zu August von Finck junior, einem der reichsten Deutschen, ansässig in der Schweiz.
»RoterMorgen« berichtete
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08. Juli | Die Grundrechte so schnell wie möglich
wieder in Kraft zu setzen!
Der Chef des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, fordert die Aufhebung von Einschränkungen für Geimpfte. Menschen, die sich impfen haben lassen, sind kaum noch eine Gefahr für sich oder Dritte.

Volkskorrespondent Heinz Michael Vilsmeier
berichtete auf »RoterMorgen«
  

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08. Juli| Nach der Afghanistan-Niederlage –
das dreckige Gesicht des BRD-Imperialismus

Eine krasse Niederlage für den deutschen Imperialismus markiert der weitgehend heimlich durchgeführte Abzug der Bundeswehr und anderer NATO-Truppen aus Afghanistan.
…Eine krasse Niederlage ist es natürlich auch für die NATO und die Vormacht USA, aber die des Deutschen Imperialismus darf nicht verschwiegen werden.
»Arbeit Zukunft« berichtete
hier geht es weiter »

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09. Juli | Ungarische Aufrüstungspolitik
Die öffentliche Debatte um die Beleuchtung eines Fußballstadions in München während der Fußballeuropameisterschaft und dem EU-Gipfel in Brüssel haben die Aufmerksamkeit auf Ungarn gelenkt. Premierminister Victor Orbán und seine ultrarechte Regierung stehen in der Kritik, weil sie kürzlich ein „Gesetz über Maßnahmen gegen Pädophilie und zum Schutz von Kindern“ auf den Weg gebracht haben, das die Rechte von homo- und transsexuellen Menschen und die Informationsfreiheit in Ungarn massiv einschränkt. Während die Kritik an diesem Gesetz bitternötig ist, steck die mediale Debatte in Deutschland darüber voller Scheinheiligkeiten.
Die »Informationsstelle Militarisierung« berichtete

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09. Juli | 97 Bauarbeiter/innen starben allein
im letztem Jahr bei Arbeitsunfällen
Ohne Einschränkungen arbeitete das Baugewerbe während der Pandemie und den Hitzesommer durch. Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft legt nun die Zahlen der Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten vor. Die Zahlen zeigen, dass immer weniger auf Arbeitsschutz geachtet wird oder geachtet werden kann.
»RoterMorgen« berichtete

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10. Juli | Nie mehr schweigen, wenn Unrecht geschieht!
In der vergangenen Nacht ist mit Esther Bejarano eine mutige Frau, große Antifaschistin, Antikapitalistin, Revolutionärin und Musikerin verstorben. Die Nationalsozialisten wollten ihr Leben früh beenden. Doch ihr gelang die Flucht, und so führte sie ein langes Leben, erfüllt von ihrer Liebe zur Musik und ihrem unermüdlichen Antifaschismus.
»RoterMorgen« berichtete

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10. Juli | Türkei: Neues Täterschutzgesetz
im Parlament verabschiedet

Das hochumstrittene 4. Gesetzespaket wurde vom Parlament in Ankara ratifiziert. Das Paket beinhaltet unter anderem einen Paragraphen, nachdem „starker Verdacht“ nicht mehr zur Inhaftierung wegen sexualisierter Gewalt ausreicht.
»ANF NEWS« berichtete
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11. Juli |
Die NATO will Ungarn hinter einen
eisernen Vorhang (ver)schließen

Die NATO und die Europäische Union haben einen koordinierten politischen Angriff auf Ungarn gestartet, um unsere Zusammenarbeit mit China und Russland zu beenden. Sie wollen dass Ungarn das Abkommen mit Russland über den Ausbau des Atomkraftwerks Paks, mit China den Bau der Eisenbahnlinie Belgrad-Budapest und die Gründung der Fudan-Universität in Ungarn beendet.
»RoterMorgen« berichtete
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11. Juli |Eiszeit-Blüten

Zum Blühen will auch der Herausgeber jene weitgehend offiziell nicht wahrgenommenen Erinnerungen von DDR-Bürgern. Denen spürt er auf und bezeichnet sie als Blüten, die zukünftigen Generationen helfen mögen, echte „blühende Landschaften“ ohne Kapitalismus zu errichten. Mit dem ironischen Untertitel spielt er erstens auf die von der Arbeiterklasse anlässlich des 1. Mai am Jackenaufschlag angesteckten Roten Nelken an, dem Symbol des Kampfes der Arbeiterbewegung und des Bekenntnisses zu Sozialismus und Kommunismus und zweitens auf das „berühmte“ Versprechen des Bundeskanzlers Helmut Kohl. Als Herausgeber lässt Harry Popow einstige DDR-Bürger mit ihren Erinnerungen und ihren Haltungen zum heutigen kapitalistischen Deutschland in zahlreichen Mails und persönlichen Texten zu Wort kommen.
Harry Popow (Hrsg.): „EISZEIT-BLÜTEN. ROTE-NELKEN-GRÜßE AUS BLÜHENDEN LANDSCHAFTEN“, Taschenbuch: 235 Seiten, Verlag: Independently published (17. September 2017), Sprache: Deutsch, ISBN-10: 1549766864, ISBN-13: 978-1549766862, Größe und/oder Gewicht: 14 x 1,5 x 21,6 cm, 11,50 Euro.

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Die Redaktionen
danken den Volkskorrespondenten/-innen Hosteni, Zeki, Nico,

KikiRebel, Rui-Filipe, Sascha, Kalle, Heinrich, Klaus, Fiete, Reinhold u. A.
für die Unterstützung bei der Erstellung.
Dieser Rückblick erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

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nicht in allen Punkten den Meinungen unserer Redaktionen entsprechen.
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Redaktionsschluss: Jeden Sonntag 20:00 Uhr

 

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