Diethard Möller

Corona-Virus und Profitwirtschaft

Diethard Möller

Solange man dachte, nur China hat das Problem mit dem Corona-Virus, haben unsere Medien heftig die ungenügenden Maßnahmen und die Vertuschungsversuche dort aufgegriffen und kritisiert.

Coronavirus. By CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #23312. Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=86444014

Tatsächlich hat das kapitalistische Regime in China, das sich gern als „sozialistisch“ präsentiert, anfangs manipuliert und gelogen. Der Arzt Li Wenliang, der als erster über die neuartige Erkrankung berichtete und auf die Gefahren aufmerksam machte, wurde gezwungen, seine Meldung als „Fake news“ zurückzunehmen. Er ist mittlerweile selbst an Corona verstorben.

Hintergrund für die Unterdrückungsmaßnahmen gegen den Arzt waren ökonomische Interessen. Wuhan als Industrieregion sollte ungestört weiter produzieren und Profite bringen.
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Auch in Deutschland – Beschwichtigung

Gesundheitsminister Jens Spahn verteilte vor allem mediale Beruhigungspillen. China sei weit weg. Deutschland sei bestens vorbereitet. Es seien „Einzelfälle“, die man gut beherrsche. Mittlerweile ist klar, die Krankheit kann nicht mehr eingedämmt werden. Virologen und die WHO aber sehen eine weltweite Pandemie im Anmarsch. In Deutschland ist eine effektive Kontrolle aller Einzelfälle kaum noch möglich, da in NRW bei einem Erkrankten allein über tausend Kontaktpersonen gab, von denen man nicht weiß, ob sie erkrankt sind und das Virus weitertragen oder schon weitergetragen haben. Zählt man die Kontaktpersonen der über tausend Kontaktpersonen, so hat man schon mehrere zehntausend, die möglicherweise infiziert sind.

Als Jens Spahn gezwungen war zuzugeben, dass eine weitere Ausbreitung nicht mehr zu verhindern sei, erklärte er kurz darauf, dass es zu wenig Schutzmasken und einen Notstand bei Schutzkleidung für das medizinische Personal gebe. Er hat also die Monate seit dem Ausbruch in China nicht genutzt, um angemessene Vorbereitungen zu treffen.

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Krankenhäuser kaputt gespart

Durch die „Reformen“ der letzten Jahrzehnte sind die Krankenhäuser systematisch kaputt gespart worden. Das Personal ist knapp und bereits im Normalbetrieb überlastet. Gesundheitsexperten warnen, dass es katastrophal werden könnte, wenn Mitarbeiter in Krankenhäusern selbst erkranken und dann ganze Abteilungen ausfallen, weil auch die Kontaktpersonen in Quarantäne müssen. Und wie die jetzt schon überlasteten Krankenhäuser einen massiven Ansturm von Erkrankten, die zudem eine ausgesprochen aufwendige Behandlung auf einer Isolierstation benötigen, verkraften sollen? Dazu schweigt Herr Spahn! Er ist zuständig für Sprechblasen
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Profit, Profit – über alles!

Das könnte die neue Nationalhymne werden. Die Privatisierung des Gesundheitswesens, die Ruinierung zahlreicher kleiner Krankenhäuser, die Überausbeutung des Personals für den Profit der privaten Anleger – das alles hat unser Gesundheitssystem anfällig gemacht.

Auf einen Zusammenbruch einer globalisierten Wirtschaft ist dieses kapitalistische System erst recht nicht vorbereitet. Bereits jetzt gibt es in einigen Fabriken Kurzarbeit, weil Zulieferteile fehlen. Medikamente werden knapp, weil viele nur noch in China oder Indien hergestellt werden. Dort ist es billiger und dort kann man die Umwelt ungehemmter ruinieren. Die große Wirtschaftsmacht Deutschland ist noch nicht einmal in der Lage, alle lebensnotwendigen Medikamente selbst herzustellen.
Nun, wo die Börsenkurse dramatisch abrutschen, wird die herrschende Klasse hektisch. Bei Profitausfall haben sie Angst. Bei gefährdeten Menschenleben gibt es Beruhigungspillen und Sprechblasen.

Rechtzeitige Beschränkungen von Flugreisen, effektive Kontrollen hätten die Ausbreitung zumindest verzögern und damit wertvolle Zeit für eine bessere Vorbereitung bringen können. Doch das hätte der Wirtschaft, sprich dem Profit geschadet. Deshalb zögerte Jens Spahn und die Bundesregierung damit, solche Einschränkungen anzuordnen.
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Kapitalismus – profitfreundlich und menschenfeindlich!

Die Ausbreitung des Corona-Virus und das Handeln der Verantwortlichen zeigt noch einmal deutlich, wie menschenfeindlich der Kapitalismus ist. Lenin sagte, in seinem imperialistischen Stadium sei er zutiefst reaktionär und verfaulend. Die Realität bestätigt das!

Weg mit der Profitwirtschaft! Kämpfen wir für den Sozialismus!

 

Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in Arbeit Zukunft online. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
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Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

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