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Apr.17
on 17. April 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Nick Brauns

Wie die „Grauen Wölfe“ nach Deutschland kamen

Graue Wölfe heulen wieder
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Die „Grauen Wölfe“ (türkisch „Bozkurtlar“ oder „Bozkurtçular“) können bis heute in der Bundesrepublik weitgehend ungestört agieren. Mit Rückendeckung der türkischen Konsulate können sie Hetze und Drohungen gegen vermeintliche Feinde des Türkentums verbreiten und Oppositionelle einschüchtern. Dabei profitieren die türkischen Faschisten vom günstigen Klima, das besonders die CSU in den 1970er Jahren angesichts einer gemeinsam ausgemachten linken Gefahr zugesagt hatte.

Ende der 1960er Jahre stand der aus dem Militär ausgeschiedene Oberst Alparslan Türkeş als „Başbug“ (Führer) an der Spitze der faschistischen „Partei der Nationalistischen Bewegung“ (Milliyetçi Hareket Partisi, MHP). Deren Jugendorganisation — die „Grauen Wölfe“ — wurde nach dem „Vorbild“ der SA in Kommandolagern militärisch für den Straßenkampf geschult. Die Bundesrepublik, in der zahlreiche türkeistämmige „Gastarbeiter“ lebten, wurde bereits frühzeitig zum Operationsgebiet der „Grauen Wölfe“. 1969 hielt die MHP dort einen „kleinen Parteitag“ ab, auf dem sich ein Europarat als offizielle Auslandsvertretung konstituierte, die sich am 9. April 1973 offiziell beim Ordnungsamt der Stadt Kempten anmeldete.

Die „Grauen Wölfe“ heulen wieder

Bald schon griff der bundesdeutsche Inlandsgeheimdienst den türkischen Faschisten unter die Arme.[2] Eine Schlüsselrolle spielte hier der  Wirtschaftshistoriker Dr. Hans-Eckardt Kannapin (1919—1980), der in den 1970er Jahren Stadtverordneter der CDU im hessischen Schwalmstadt war. In einigen Veröffentlichungen wird Kannapin als ein „Türkei-Experte des Bundesnachrichtendienstes“ benannt[3], auch wenn die Bundesregierung dies auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion vom August 2016 bestreitet. Auf die Frage ob Kannapin stattdessen für den bundesdeutschen Inlandsgeheimdienst tätig gewesen sei, heißt es: „Dem Bundesamt für Verfassungsschutz liegen keine Informationen mehr vor, aus denen sich die Frage beantworten ließe.“[4] Ein klares Dementi klingt anders. Für eine Verfassungsschutztätigkeit Kannapins spricht zudem ein Schreiben des MHP-Europavertreters Enver Altayli vom 28. April 1976 an Türkeş: „Dr. Kannapin wird am 4. Mai 1976 nach Köln kommen und mich mit dem Vertreter des Türkei-Stammtisches vom Verfassungsschutz persönlich bekannt machen. Soweit Dr. Kannapin informiert ist, handelt es sich bei diese Person um ein CDU-Mitglied und ehemaligen Offizier (…).“[5]

Eine Freundschaft verband Kannapin nicht nur mit Süleyman Demirel, dem Vorsitzenden der rechtskonservativen „Partei des Rechten Weges“ („Doğru Yol Partisi“ / DYP) in der Türkei, der in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre als Ministerpräsident zwei Regierungen der nationalen Front unter Einschluss der radikalislamischen Heilspartei und der MHP führte. Kannapin stand auch dem früheren rheinland-pfälzischen Innenminister Heinz Schwarz (CDU) nahe. Dieser erklärte nach einer Türkeireise 1977, dass die Koalition der Nationalen Front „die Gewähr biete, dass die strategisch wichtige Türkei nicht ins sowjetische Lager abwandere“.[6] Zu dem Zeitpunkt hatten die unter dem Schutz der Regierung agierenden „Grauen Wölfe“ bei systematischen Angriffen auf „linke“ und alevitische Stadtviertel und Dörfer bereits hunderte Oppositionelle ermordet. Nachdem die MHP aufgrund türkischer Gesetze 1977 ihre Auslandsvertretung schließen musste, baute Enver Altayli dort als getreues Abbild der MHP-Frontorganisationen in der Türkei ein Netzwerk von „Türk Ocağis“ („Türkische Herde“),  „Ülkücü Dernegie“ („Idealistenvereine“) und „Büyük Ülkü Derneği“ („Großer Idealistenverein“) auf.

Parallel zur Entwicklung in der Türkei gingen die MHP-Anhänger in der Bundesrepublik gegen politische Gegner vor. „Fußtritte und Faustschläge, Messerstiche und Drohungen sind gängige Waffen in einem Türken-Krieg, der in der Bundesrepublik ausgetragen wird und in dem es um politische Bekenntnisse geht: Anhänger der rechtsradikalen türkischen ‘Partei der Nationalistischen Bewegung’ (MHP) prügeln und knüppeln, wann immer ihnen links oder liberal scheinende Landsleute über den Weg laufen“, schrieb „Der Spiegel“ 1976.[7] Während die Landesinnenministerien keine politischen Hintergründe erkennen wollten und der damalige DGB-Chef Heinz-Oskar Vetter „ausländische Arbeitnehmer vor dem Austragen ihrer innenpolitischen Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik“[8] warnte, konnten die antikommunistischen Stoßtrupps aus der Türkei auf die Hilfe von Unionspolitikern und Geheimdienstlern zählen.

Als Durchbruch für die Etablierung der „Grauen Wölfe“ in Deutschland kann das Jahr 1978 gelten. Zwar blitzte der türkische Faschistenführer beim damaligen Fraktionschef von CDU/CSU, Helmut Kohl, ab. Der zuständige Leiter der Abteilung für ausländische Beziehungen der CDU, Wegener, habe am Telefon erklärt, „dass Herr Dr. Kohl grundsätzlich ein Gespräch mit Herrn Türkeş ablehne“, beschwerte sich der über gute Kontakte zur CSU verfügende Istanbuler Unternehmer Murat Bayrak als Türkeş Kontaktmann in einem Brief an den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Franz Josef Strauß.

Ähnliche Bedenken wie Kohl hatte der CSU-Vorsitzende, der bereits im Jahr zuvor mit führenden italienischen Faschisten in Rom zusammen kam, offensichtlich nicht. Am 28. April 1978 gewährte Strauß in München Türkes, dem Vizevorsitzenden der MHP Gün Sazak und Murat Bayrak die gewünschte Audienz. Es sei ein sehr herzliches Gespräch gewesen, berichtete Bayrak später. Übereinstimmung habe in der Beurteilung des Weltkommunismus als Gefahr für den freien Westen bestanden. Türkes bedankte sich am 2. Mai 1978 in einem Brief an Strauß für den Empfang. „Wenn wir noch nicht alle Probleme, die unsere beiden Länder betreffen, besprechen konnten, so glaube ich doch, dass Ihnen mein zentrales Anliegen in einer Stunde großer Gefahr für mein Land deutlich geworden ist: die Türkei befindet sich in einer akuten großen Gefahr. Diese Gefahr ist mit der Tatsache zu bezeichnen, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Türkei der sowjetische Generalstabschef in die Türkei kommen konnte und zwar nicht zu einem Höflichkeitsbesuch, sondern zur Einleitung einer Entwicklung, die das Ende der Türkei im westlichen Bündnis bedeuten kann“[9], beschwor Türkeş das Gespenst eines Einschwenkens Ankaras in den sowjetischen Einflussbereich. Gegenüber einigen westdeutschen Unternehmern pries Türkeş anschließend ebenfalls seine Partei als Garantin für den Verblieb seines Landes im westlichen Bündnis sowie den Schutz deutscher Investitionen in der Türkei an.[10] „Strauß sagte dem Vernehmen nach den MHP-Politikern zu, dass in Zukunft für die MHP und die ‘Grauen Wölfe’ ein günstiges psychologisches Klima in der Bundesrepublik geschaffen werden müsse, damit die MHP hier in einem besseren Licht erscheine. Bayern soll der Anfang sein“, berichtete die Gewerkschaftszeitung „metall“ später.[11]

Nachdem sich Türkes so der Rückendeckung des starken Mannes aus Bayern versichert hatte, gründete die MHP am 17. und 18. Juni 1978 im hessischen Schwarzenborn die als „Türk-Föderation“ bezeichnete „Föderation der türkisch-demokratischen Idealistenvereine in Europa“ („Avrupa Demokratik Ülkücü Türk Dernekleri Federasyonu“ / ADÜTDF) als Dachverband ihrer bereits bestehenden 64 „Ülkücü“-Vereine in Deutschland, Holland, Österreich, Frankreich und Belgien. Sitz des neugegründeten Dachverbandes wurde Frankfurt am Main, der MHP-Funktionär Lokman Kundakci wurde zum Vorsitzenden gewählt.

Als die „Türk-Föderation“ im Februar 1979 ihre Jahreshauptversammlung in Schwarzenborn abhielt, besorgte ihnen der Schwalmstadter CDU-Stadtrat Kannapin den städtischen Saal. Nun bestimmte die „Türk-Föderation“ den von Türkeş zur Stärkung der „Grauen Wölfe“ nach Europa geschickten Musa Serdar Çelebi zu ihrem Vorsitzenden. Er gehörte zuvor dem Bezirksvorstand der MHP im Istanbuler Bezirk Sisli an. Diese MHP-Zentrale galt als Organisator hunderter politischer Morde an linken Oppositionellen. Çelebi soll zudem enge Verbindungen zur türkischen Mafia sowie zum Geheimdienst „Millî İstihbarat Teşkilâtı“ (MIT) unterhalten und der MHP und „Türk-Föderation“ große Geldbeträge vor allem aus dem Waffen- und Heroinhandel beschafft haben.[12] Kannapin verhalf Çelebi und Kundakci zu einer Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis in der Bundesrepublik durch eine Anstellung als „wissenschaftliche Mitarbeiter“ in einem fiktiven „Türkei-Institut“ in seiner Wohnung. Entschädigt wurde Kannapin für seine Dienste mit mehreren von Türkeş persönlich bezahlten Reisen in das von der Türkei besetzte Nordzypern.[13] Bei Kannapins Beerdigung 1980 waren Vertreter der „Grauen Wölfe“ anwesend.

Nicht nur ein Sonderbericht des niedersächsischen Verfassungsschutzes stufte die „Grauen Wölfe“ damals als harmlose demokratische Organisation ein, die lediglich von „Kommunisten“ verleumdet würden. „Die MHP und die Türk-Föderation setzen sich für die Interessen der türkischen Republik und Nation im Rahmen der Gesetze der Bundesrepublik Deutschland ein“, gab auch der bayerische Innenminister Gerold Tandler (CSU) 1980 den türkischen Faschisten ein demokratisches Gütesiegel. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die „Türk-Föderation“ bereits über 220 Vereine in Europa, davon 170 in der Bundesrepublik. Zulauf erhielt sie durch eine Reihe von „Grauen Wölfen“, die sich nach Morden in der Türkei einer drohenden Strafverfolgung durch Flucht nach Deutschland entzogen. Auch in Deutschland wurden „Graue Wölfe“ nun paramilitärisch für den Straßenkampf geschult.[14]

Über die Folgen berichtete die IG-Metall Bezirksleitung Stuttgart am 30. Juni 1980 in ihrem „Arbeitsprogramm zur gewerkschaftlichen Arbeit im Bereich ausländischer Arbeitnehmer“. „Neben einer allgemein verleumderischen Hetze gegen den DGB und seine Gewerkschaften werden, unter anderem unter massiver Bedrohung über Unterschriftsaktionen, unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen zum Austritt aus der IG-Metall gezwungen, Betriebsversammlungen gestört und Vertreter des DGB bei der Arbeit behindert oder bedroht. Einrichtungen ausländischer Gewerkschaftsmitglieder werden über Nacht beschädigt oder zerstört, Roll-Kommandos eingesetzt, die zum Beispiel in Wohnheimen unsere ausländischen Kolleginnen und Kollegen terrorisieren, um besonders aktive Gewerkschaftskollegen nachhaltig einzuschüchtern, Morde verübt und Morddrohungen ausgesprochen.“ Ziel der von den „Grauen Wölfen“ betriebenen Hetze sei es, „die vorhandenen Entfremdungstendenzen der ausländischen Arbeitnehmer zur Gewerkschaft zu verstärken, die Ausländerfeindlichkeit zu erhöhen … um die so in die Isolation getriebenen ausländischen Arbeitnehmer leichter für ihre rechtsextremistischen Ziele gewinnen zu können.“[15]

In Berlin-Kreuzberg überfielen aus einer Moschee kommende „Graue Wölfe“ und Islamisten am 5. Januar 1980 eine Gruppe türkischer Kommunisten, die am Kottbusser Tor Flugblätter verteilten. Gezielt wurde der Sekretär des „Berliner Türkenzentrums“, der Gewerkschafter und Kommunist Celalettin Kesim mit Messerstichen ermordet. Kesims Genossen sahen dahinter das Werk des türkischen Geheimdienstes.

Nach dem auch von der Bundesregierung begrüßten und von der NATO abgesicherten Militärputsch vom 12. September 1980 ließ die Putschjunta zum Beweis ihrer angeblichen Überparteilichkeit alle Parteien einschließlich der MHP verbieten und neben hunderttausenden Linken auch einige „Graue Wölfe“, die für tausende Tote während der vorangegangenen bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen verantwortlich waren, strafrechtlich verfolgen. Die „Türk Föderation“ wurde nun zum Koordinierungs- und Unterstützungszentrum für die untergetauchten Faschisten. Der berüchtigte Auftragskiller Abdullah Çatli konnte ebenso mit Unterstützung der „Türk-Föderation“ in Europa agieren wie der Papstattentäter Mehmet Ali Ağca.

In der Anklageschrift der italienischen Generalstaatsanwaltschaft hieß es, dass Ağca auf ein „organisiertes Netz für Logistik und Einsatzverbindungen“, „sichere Wohnungen, gefälschte Papiere, Informationsquellen“ zurückgreifen konnte, das ihm durch die „Türk-Föderation“ geboten wurde.[16] So gab Ali Ağca vor dem italienischen Ermittlungsrichter an, dass ihm der „Türk-Föderation“ Vorsitzende Çelebi und ein weiterer „Grauer Wolf“ vier Tage vor dem Anschlag auf Papst Johannes Paul II. am 13. Mai 1981 in Rom die Tatwaffe und einen Teil seines Killerlohns gebracht hätten. Aufgrund eines italienischen Haftbefehls wurde Çelebi 1982 bei Frankfurt am Main festgenommen. Er saß zwei Jahre in Italien in Untersuchungshaft, wurde aber aus Mangel an Beweisen am Ende freigesprochen.[17]

Die „Grauen Wölfe“ verlagerten in den Jahren nach dem Putsch ihre Aktivitäten in der Bundesrepublik von den in Gerede gekommenen „Ülkücü“-Vereinen auf unverfänglicher wirkende Sportvereine, Teestuben, Moscheen und Türkisch-Deutsche Freundschaftsvereine. Die „Türkische Föderation“, die 1981 noch 23.000 Mitglieder zählte, verlor in den folgenden Jahren deutlich an Mitgliedern. Dies war auch eine Folge interner Richtungskämpfe insbesondere über den Stellenwert der Religion, das Verhältnis zur Mutterpartei MHP und die Führerrolle von Türkeş. So forderte Türkes, obwohl er selbst den Kontakt zum Papstattentäter Ağca angeordnet hatte, nun den Rücktritt des ihm als zu belastet erscheinenden Çelebi von der Spitze der „Türk-Föderation“. 1987 spaltete sich unter Çelebis Führung ein Drittel der Mitgliedsvereine der „Türk-Föderation“ ab und gründete die stärker islamisch-nationalistisch orientierte „Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V.“ („Avrupa Türk-İslam Birliği“ / ATIB).

In der Türkei wiederum sammelten sich die durch ihre Verwicklungen in politische Morde, Pogrome und Anschläge belasteten „Grauen Wölfe“ in der unter Muhsin Yazıcıoğlu von der MHP abgespaltenen islamisch-faschistisch orientierten „Partei der Großen Einheit“ („Büyük Birlik Partisi“ / BBP), dessen Vizevorsitzender Çelebi wurde. Hatte die MHP noch in den 1970er und 80er Jahren gute Beziehungen zur NPD, so gingen diese Kontakte nach den tödlichen Brandanschlägen von Neonazis auf türkeistämmige MigrantInnen in Solingen, Mölln und anderen deutschen Städten zu Beginn der 1990er Jahre in die Brüche.

Stattdessen rief Türkeş seine Anhänger bei der Jahresversammlung der „Türkischen Föderation“ 1995 zur aktiven Politik in CDU und CSU auf. Dort, aber auch bei anderen Parteien, gelangten „Graue Wölfe“ seitdem in örtliche oder regionale Vorstände sowie in Ausländerbeiräte und Kommunalparlamente. Während die kurdische PKK verboten ist und türkische Kommunisten sich von deutschen Gerichten mit Terrorklagen konfrontiert sehen, können die „Grauen Wölfe“ bis heute in der Bundesrepublik weitgehend ungestört agieren. Mit Rückendeckung der türkischen Konsulate können sie Hetze und Drohungen gegen vermeintliche Feinde des Türkentums wie Kurden, Aleviten, Armenier, Juden, Linke und Homosexuelle verbreiten und als verlängerter Arm der türkischen Regierung Oppositionelle im Exil einschüchtern.

Dabei profitieren die türkischen Faschisten bis zum heutigen Tage von dem günstigen psychologischen Klima, das der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß seinem türkischen Gesinnungsfreund, dem Hitler-Verehrer Alparslan Türkeş, 1978 angesichts der gemeinsam ausgemachten linken Gefahr zugesagt hatte.
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Quelle: Kemal Bozay, „Graue Wölfe heulen wieder — Türkische Faschisten und ihre Vernetzung in der BRD“, Münster 1997, 52.
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2. “ York Times“ 19. Mai 1981 www.nytimes.com/ 1981/05/19/world/germany-finds-no-evidence-accused-turk-lived-there.html
3. So im Deutsch-Türkischen Onlinemagazin „Kozmopolit“ vom Juni 2003 http://www.kozmopolit.com/haziran03/Dosya/islamistenmhp.html
4. Bundestagsdrucksache 18/9233
5. Bozay, 178.
6. „Die Welt“ 08.08.1977.
7. „Der Spiegel“ Nr. 35/1976.
8. „Der Spiegel“ Nr. 35/1976.
9. „Der Spiegel“ Nr. 9/1980.
10. www.juergen-roth.com/blog/graue-wolfe-turkische-rechtsextremisten-und-ihre-unterschlagene-vergangenheit
11. Metall (Zeitschrift der IG Metall) Nr. 18/1978.
12. Metall 13.12.1982, Bozay, Wölfe, 180.
13. www.kozmopolit.com/haziran03/Dosya/islamistenmhp.html
14. Bozay, 181.
15. www.juergen-roth.com/blog/graue-wolfe-turkische-rechtsextremisten-und-ihre-unterschlagene-vergangenheit/
16. www.juergen-roth.com/blog/graue-wolfe-turkische-rechtsextremisten-und-ihre-unterschlagene-vergangenheit/
17. Der Spiegel Nr. 23/1985.
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Erstveröffentlichung in »Antifainfoblatt« 4. November 2016, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers

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└ Schlagwörter: Brauner Sumpf
 Comment 
Apr.16
on 16. April 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Werner Hüper

Politiker, die Staaten lenken

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Werner Hüper

Politiker, die Staaten lenken,
sollten dabei auch bedenken,
was das Volk im Land bewegt
und sich in den Herzen regt.
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Egal ist, was die Bürger sagen,
warum sollte man sie fragen?
Wirtschaft bestimmt unser Leben,
alle nach Profit nur streben.
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Sehr viele Völker sind in Not,
hätten statt Waffen lieber Brot.
Lieber hilft man den Despoten,
die Bodenschätze angeboten.
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Es werden Länder unterstützt,
wenn es den Helfern etwas nützt.
Ist in den Ländern nichts zu holen,
wird auch kein Einsatz dort befohlen.
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Doch wirken lukrative Pfründe,
gibt’s für den Einsatz viele Gründe.
Plötzlich ist Menschlichkeit gefragt
und Waffenhilfe angesagt.
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Denn werden Waffen nicht gebraucht,
der Fabrikschornstein nicht raucht,
wird das Arbeitsplätze kosten
und Maschinen werden rosten.
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Warum nicht gleich darauf verzichten
und sich nach den Menschen richten?

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Mehr: www.wernerhueper.de

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└ Schlagwörter: Lyrik
 Comment 
Apr.15
on 15. April 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Klaus Meier

Unsere Angst sind ihre Freunde

Gedanken eines Erwerbslosen ein paar Tage nach dem Termin im Jobcenter
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Klaus Meier

Es war wieder mal so weit, das Jobcenter orderte zum Rapport. Es sollte wie immer nach 6 Monaten berichtet und Kontrolliert werden, was man getan hat zur Minderung der eigenen Bedürftigkeit im Sinne des Sozialgesetzbuches. Pünktlich zum Termin erschienen gewehrt man Einlass. Begrüßt von einem alten Freund der mal hören wollte was man so die letzten 6 Monate getrieben hat. Anbei legt man ohne Aufforderung wieder mal die geforderten Unterlagen zur Einsicht vor. Auch die Bewerbungen für eine Erwerbstätigkeit sind wie immer dabei. Diese Bewerbungen die man so sorgfältig, nach besten Wissen und Gewissen hoffend auf eine auskömmlichen Erwerbstätigkeit verfasst und bei allerlei möglichen Erwerbsplätzen postalisch oder persönlich hinterlegt hatte.

Natürlich brachten auch diese Bewerbungen keine erwünschten Resultate und wurden darum auch Missgünstig begutachtet. Aus dem Freund den man nur besuchen sollte, wurde der Inquisitor des Jobcenters. „Das hätte ich“ oder „hier hätte ich“ bis einfach nur „Falsch“ war wieder alles dabei. Auf die Frage nach dem warum, gab es wie immer keine Antwort oder Begründung. Da half auch kein darauf hinweisen das man nur das umgesetzt hatte was man im letzten Bewerbungslehrgang des Jobcenters erlernt hatte. Denn dann haben die halt auch beim Bewerbungslehrgang alles falsch gemacht. Das einzige was man zum Ende der negativen Tirade zu hören bekam war. Das ja die schlechten Bewerbungen schuld sind, dass es mal wieder nichts geworden ist mit der Erwerbstätigkeit. Emotional ist man da längst wieder am Tiefpunkt angekommen. Man fühlt sich als wenn man seinen Eltern eine 5 im Sport erklären müsste, obwohl man endlich das Seil in der Turnhalle erklommen hatte.

Dem ganzen folgen dann die Standardsätze die nur darauf zielten das man sich noch schlechter fühlt und damit man Schulgefühle bekommt. Sie können doch nicht Jahre lang so weiter machen, Sie müssen doch ein geregelten Tagesablauf haben, Sie müssen doch der Gesellschaft etwas wieder geben, denken sie doch an ihre Rente, Sie sind selber schuld und so weiter. Jetzt ist man Emotional in der großen Pause auf dem Schulhof und der vermeintliche Freund ist der Vollstrecker der verbalen Klassenkeile. Der Drang aufzubegehren wird unerträglich, man will endlich sich erklären. Diesen vermeidlichen Freund auf der anderen Seite des Schreibtisch klar machen wie es da draußen im echten Leben aussieht. Es mit Fakten unterlegen das Erwerbslosigkeit kein individuelles Problem ist und nicht durch persönliche Handicaps bestimmt wird. Das Industrie 4.0 wissenschaftlich bewiesen für immer mehr Erwerbslose sorgt und sorgen wird und so weiter.

Aber dann kommt die Erinnerung vom letzten mal, als man den vermeidlichen Freund besuchte und wie er auf Wiederworte reagiert. Er nennt es Sanktionen, da man nicht bereit ist seiner Mitwirkungspflichten nach zu kommen. Eigentlich ist es nichts anderes als die Daumenschrauben die einen dazu bringen sollen zu allem JA zu sagen. Also schweigt man und senkt den Blick, denn man will dem Freund der einen ja nur helfen möchte nicht provozieren. Es folgen Angebote und Vorschläge die der Freund macht damit man aus der Erwerbslosigkeit kommt. Der 1€ Job, das unbezahlte Praktikum oder mal wieder eine Maßnahme. Auch könnte man ja zum gefühlten zehnten mal einen Bewerbungslehrgang machen damit die nächsten besser werden. Leise sagt man nicht JA aber auch nicht NEIN, in der Hoffnung das es nicht so schlimm wird. Denn schon lange ist einem klar das es diesen Freund nur darum geht einen aus den Erwerbslosenzahlen zu bekommen.

Am Ende Unterschreibt man wieder die Eingliederungsvereinbarung, denn eigentlich will man nur noch da raus. Der Freund verabschiedet sich mit einem lächelt von seinem Freund, der Angst. Diese Angst die es ihm wieder mal so leicht gemacht hat. Diese Angst die jedem der auf der falschen Seite des Schreibtischs sitzt überkommt, wenn der Freund zum Rapport ruft. Diese Angst die die Agenda 2010 so erfolgreich gemacht hat, für Menschen die nicht durch Erwerbstätigkeit ihren Lebensunterhalt sichern müssen. Diese Angst die dafür sorgt das man lieber für wenig Lohn einer Erwerbstätigkeit nach geht, als von ALG 2 Abhängig zu sein. Diese Angst die den größten Billiglohnsektor etabliert hat. Diese Angst das wenige was einen noch bleibt zu verlieren, obwohl man eigentlich gar nichts mehr zu Verlieren hat. Diese Angst die Solidarität und Gemeinschaft im Kein erstickt.

Na dann, wir sehen uns Montag beim nächsten Bewerbungslehrgang.
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Mehr zum Thema ALG II / Jobcenter Hartz-IV-Nachrichten.de
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└ Schlagwörter: Hartz IV, Lyrik
 Comment 
Apr.14
on 14. April 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Fiete Jensen

USA setzen erstmals „Mutter aller Bomben“, die GBU-43/B ein!

US-Bombenterror in Afghanistan
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Fiete Jensen

Ist der Ruf erst mal ruiniert bombt es sich recht ungeniert – noch im Wahlkampf hat der Möchtegerndiktator Donald Trump angekündigt die Auslandseinsätze einzuschränken. Nun zeigt er seine aggressive, kriegerische Fratze und lässt in Afghanistan, die nach der Atombombe schlimmste Waffe einsetzen. Laut Berichten von US-Militärs warfen amerikanische Truppen die mit 8000 Kilogramm Sprengstoff und elf Tonnen TNT-Äquivalent gefährlichste Bombe über Afghanistan ab, die GBU-43/B oder auch „Mutter aller Bomben“ genannt wird. Sie vernichtet alles Leben im Umkreis von über einem Kilometer.

Verheerende Sprengkraft: Eine Moab-Bombe auf einer US-Luftwaffenbasis

Todeszahlen sind bisher nicht bekannt, der Abwurf verdeutlicht aber das Trump die imperialistische Außenpolitik der USA nicht nur vorsetzen will, sondern sogar verschlimmert. Der Abwurf der größten und stärksten nicht-atomaren Bombe, die die USA besitzen, ist ein Verbrechen und entlarvt die amerikanische Außenpolitik. Der Sprengsatz ist elf Tonnen schwer. Ein Pentagon-Sprecher erklärte, Ziel seien Höhlen- und Tunnel-Komplexe der Dschihadistenmiliz in der östlichen Provinz Nangarhar gewesen. Dort war am vergangenen Wochenende ein US-Soldat im Einsatz gegen die Dschihadisten getötet worden.
Der Sprecher des Weißen Hauses, Spicer, erklärte, den IS-Kämpfern in der Region müsse der Raum für ihre Einsätze abgeschnitten werden, was die USA jetzt getan hätten. Über mögliche Opfer wurde nichts mitgeteilt.

Erwähnenswerte Reaktionen von der europäischen Politik auf diesen Abwurf sind bisher nicht bekannt. Trump verdeutlicht mit dem Abwurf aber nicht nur wie wenig ihn die afghanische Bevölkerung interessiert, sondern auch, dass das Gerede von „Afghanistan sei sicher“, nichts mit der Realität zu tun hat.

Vor wenigen Tagen hatte Trump durch die Bombardierung Syriens den dortigen Krieg schon ausgeweitet. „Der Angriff stellt ein Verbrechen dar, das es in der Geschichte des sechsjährigen Syrienkriegs noch nicht gegeben hat.

Fünf stolze Förderer der US-Waffenindustrie
und würdige Vertreter ihrer Klasse

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 Comment 
Apr.13
on 13. April 2017
Veröffentlicht in: Allgemein, Matthias Wolf

Volkskorrespondenz

Matthias Wolf

In mich hineingehört
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Matthias Wolf

Jeden Morgen wache ich auf
Zerstreut und unausgeschlafen
Denke an mich, an dich und alle anderen
An meine Landsleute eben, ein Volk
Bestehend aus achtzig Millionen Schafen.

Jeden Tag schaue ich mich um
Lachende, weinende und ernste Gesichter
In sich selbst fröhlich ist kaum noch jemand, denn insgeheim
Ohne es auszusprechen wissen es alle
Frieden kann so schnell zu Ende sein.

Auch ich bin anders geworden: Schweigsam und monoton.
Zuweilen zwar nur, aber doch von Zeit zu Zeit.
Früher war ich nicht so, hab viel zu gern den Mund aufgemacht.
Doch nun stelle ich fest: Menschen hier sind nicht zum Zuhören bereit. Darüber weine ich manchmal, bei Tag oder bei Nacht.

Frieden herrscht noch in Deutschland. Noch hat keiner zu den Waffen gegriffen. Noch redet man viel und vor allem dummes Zeug. Probleme will man umschiffen. Doch die Brüller und Mörder, sie lauern, die Waffen im Anschlag bereit. Der Mensch entwickelt sich zum Tier zurück und schlimmer… Mater Germania, du erlebst eine grauenhafte Zeit.

In den Menschen gärt und brodelt’s auch, es herrscht ein Nervenkrieg! Liebe zur Heimat, Hass auf die anderen- das vermeintliche Rezept zum Sieg! Kriege der Welt, heute hautnah, früher noch weit entfernt… Manchmal wünschte auch ich, ich hätte als Kind so zu hassen gelernt. Doch nein! Mensch bin ich immer noch geblieben. In meinem Kopf eine Stimme zu mir spricht: „Nein, ihr Hasser, Hetzer, Spalter und Mörder- So wie ihr werd‘ ich nicht!“
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└ Schlagwörter: Allgemein
 Comment 
Apr.12
on 12. April 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Klaus Meier

Die andere Seite vom Schreibtisch

Gedanken eines Erwerbslosen ein paar Tage vor dem Termin im Jobcenter
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Klaus Meier

In ein paar Tagen ist es mal wieder so weit, es wird mir mal wieder Aufgezeigt das ich alles falsch in meinem Leben gemacht habe. Es war Falsch in die Schule zu gehen und erst Recht war es Falsch in der Schule aufzupassen und was zu lernen. Ich höre heute noch die Gesellschaft rufen „lerne was und viel, damit du mal ein Auskommen mit deinem Einkommen hast“ und genau das habe ich getan. Mit guten Noten von der Schule in eine Lehre und auch die mit guten Noten bestanden. Ich hatte sogar Glück und wurde noch für ein paar Jahre Übernommen und so fing ich an mir ein Leben aufzubauen.

Ich dachte noch so bei mir „alles Richtig gemacht“, aber die Sachbearbeiter des Jobcenters erklärt mir seit Jahren etwas anderes. Umschulungen und Weiterbildungen, selbst das richtige Schreiben von Bewerbungen und des Lebenslaufs lernte ich ab da jedes Jahr aufs neue. In eine langfristige Erwerbsarbeit brachte mich das aber nie. So zogen die Jahre ins Land, vergessen waren mein guten Noten auf der Schule, vergessen die gute Ausbildungen und Weiterbildungen. Ja selbst die paar Jahre Berufserfahrung wurden mir aberkannt. Alles was ich machte war laut meiner Sachbearbeiter Falsch.

Und jetzt ist es wieder an der Zeit, alle 6 Monate wird zur Kontrolle diktiert, wo über die Bemühungen in Erwerbstätigkeit zu kommen gerichtet wird. Bewerbungen können es nie genug sein und Auszusetzen an den Bewerbungen ist auch immer was. Immer ist man selber Schuld, immer ist es eigenen Versagen, immer hat man alles falsch gemacht. Sie erklären einen das Leben und bestrafen einen wenn man nicht zu allem Ja sagt mit dem Entzug der Existenz.

Heute kann man nichts mehr Richtig machen. Verlierer sind immer die auf der anderen Seite des Schreibtischs. Sie sind es die alles falsch gemacht haben in ihrem Leben. Sie sind es die doch selber Schuld an allem haben. Heute weiß ich was ich falsch gemacht habe, ich bin Erwerbslos geworden und habe damit das Recht verloren als Mensch behandelt zu werden.
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Mehr zum Thema Jobcenter
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└ Schlagwörter: Allgemein, Hartz IV
1 Kommentar
Apr.11
on 11. April 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Robert Al-Aqqad

Falsche Antisemitismusvorwürfe – Rufmord und Diffamierung

Totschlagargument zur Mundtotmachung von Kritik an unmenschlicher Israel-Politik

 

Robert Al-Aqqad

Der allgegenwärtige Antisemitismusvorwurf als Totschlagargument zur Mundtotmachung von Kritik an unmenschlicher Politik: Eine Instrumentalisierung, ein Missbrauch des echten Gedenken an den Holocaust. Und unfassbar boshaft, so etwas jemand anderem so leichtfertig zu unterstellen. Mancher rennt wohl den ganzen Tag herum und macht Nichts anderes, als Menschen mit verachtenswerten Etiketten zu brandmarken, die mit so etwas noch nie etwas zu tun hatten und kommt sich auch noch gut vor dabei? Nennt jeden einen Nazi und hält sich für den großen Nazijäger? Nichts als ein Hexenjäger ist er / sie!

Verbrennt die Hexe, ja ja! Beschimpft die Leute einfach mal so, stets ohne Erklärung, als das Schlimmste was man in diesem Land kennt? Aha. Tolle Personen sind das. Schön, wenn man so einen mal in die Finger kriegt. Rufmörder. Dreckschleudern, moderne SA nennt man so etwas. Früher waren es halt Juden, für die man seine Diffamierungen parat hatte. Heute sind es Deutsche und Araber. Das ist das Erschreckende daran.

Diese Leute, die es leider wirklich immer wieder gibt, sind ein Paradebeispiel für alles was ich hier schreibe, der sofortige Versuch von Rufmord und Hexenjagd, bei Weigerung zur Auseinandersetzung in der Sache, weil man dort durch die Bank sehr leicht durch Fakten ins Unrecht zu setzen ist, bis hin zur Projektion und Bekämpfung der eigenen Haltung (und Probleme) im Aussen, weder ist etwas nationalistisch, wenn es keine Nation gibt (und wer feiert hier eigentlich Nationen, etwa Israel und die USA, komplett unkritisch und nationalistisch ab?!), noch findet sich ein Funken Antisemitismus darin – man hat was ich hier schreibe aber in aller Regel auch gar nicht gelesen.
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Kognitive Dissonanz

Der Grund dafür ist, dass man zu schwach dazu ist, sich mit Inhalten auseinander zu setzen, die nicht in Übereinstimmung zu den eigenen Ansichten sind. So einfach ist das. Das ist die traurige Wahrheit über diese Menschen. Immer wieder, einfach nur menschlich schwach. Und arrogant in ihrer Ignoranz. Es ist auch sehr leicht, überheblich zu werden, wenn man sich in einer Blase befindet und in einer ewigen geistigen Masturbation nur noch selbst bestätigt, indem man sich ausschließlich mit Propagandamedien befasst und nur dort informiert, oder über die ständig stark proisraelisch editierte Wikipedia, während man alles ignoriert oder abwertet, dass einen ins Unrecht setzen könnte. Das ist schon pathologisch.

Sonst würden diese Menschen die Menschenrechte der Palästinenser interessieren und sie würden nicht zwanghaft versuchen, an jeder begründeten und berechtigten Kritik an einer unmenschlichen Politik eines modernen Staates, Antisemitismus anzuheften. Meine Artikel erklären in einer Weise, die sogar sie verstehen müssten, weshalb sie tatsächlich eine perverse Täter-Opfer-Umkehr glauben, die Propagandathesen wie sekundären Antisemitismus, die nicht einmal anerkannt sind, von Kriegsverbrechern wie Sharon übernommen haben, wieso ihr blindes Israelfahnen schwenken und ihre unkritische Haltung auch den USA gegenüber tatsächlich das einzig Nationalistische hier ist.
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Rassismus

Aber diese Menschen haben sich auch ewig darin selbst zu bestätigen versucht, sich einzureden, dass sowohl Deutsche als auch arabische Menschen inhärent, innewohnend, schlecht und gefährlich wären – der schiere Inbegriff eines reinen Rassismus. Wie als ob ich bei jedem Deutschen, den ich nur irgendwo sehe, sofort NAZI schreien würde, bloß weil es Extremisten wie Neonazis in diesem Land gibt – dumm, ängstlich, Vorurteil, falsch… Es gab schon einmal eine Zeit in diesem Land, in der man bei einer bestimmten Bevölkerungsgruppe SOFORT Ängste und Vorurteile hatte – das war vor einem braunen Hintergrund damals… und ja, es ist exakt dasselbe.

Und es gibt ein Wort dafür: Rassismus – ein typisches ANTIdeutsches Problem, wenn die Bezeichnung der eigenen Ideologie schon einen Rassismus gegen Deutsche beinhaltet… – keine ihrer diffamierenden Aussagen werden belegt, sondern es wird einfach mal mit Dreck geworfen, in einem Kniereflex, in der Hoffnung es bleibt schon etwas hängen. Unterstes Niveau, auf der Basis reiner intellektueller Konstrukte.
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Hexenjagd

Ich muss sagen das solche Menschen mich an der Menschheit verzweifeln lassen. Wie kann man so gehirngewaschen sein, Propaganda löffel weise fressen, gleichzeitig sich für einen Helden halten, der das Böse bekämpft, während man immer auf die Falschen losgeht und draufhaut – Rassismus, Nationalismus und Faschismus deckt und schützt – zugrunde liegen kann nur ein zutiefst gestörtes Verhältnis zur eigenen Geschichte, weshalb die extremistische antideutsche, pro israelische Haltung auch häufig als eine Pathologie bezeichnet wird. Man flüchtet sich in eine Fantasiewelt, voller Antisemiten, in der man der einzig Rechtschaffene ist. Das man nur ein Arschloch ist, das guten Menschen zwanghaft versucht einen Rassismus zu unterstellen, den sie nie hatten, weil man in ideologischen Fragen schlichtweg Recht haben will, ist niederstes Niveau.

Antideutsche demonstrierten am 13.12.09 in Hamburg gegen „Antisemitismus von links“ und für die Schließung des Internationalen Zentrums B5

Leichter kann man es sich ja nicht machen. Die anderen sind also alle bösen Nazis, man selbst ist der einzig Gute. Wie naiv und kindlich muss das eigene Denken sein, um in diese Falle zu tappen, oder wie gestört das Verhältnis zur eigenen Geschichte – bzw. die Aufarbeitung dieser. Bedingungslose Solidarität und Philosemitismus sind genau so schädlich wie Antisemitismus. Diese Menschen schaden denen, denen sie helfen wollen. Und wo findet sich in dem was diese Menschen häufig attackieren ein Rassismus, Nationalismus oder Antisemitismus (Die heilige Dreieinigkeit ihrer Diffamierungsversuche, stets der erste Reflex und drei Dinge mit denen sie tatsächlich einzig die wirklichen Probleme haben)?

Ich erspare uns, wie mancher versucht über wackelige konstruierte, ellenlange intellektuelle Konstrukte eine nicht vorhandene Verbindung herzustellen – ich sage es gleich: Es findet sich dort Nichts davon. Nur IN DEN DIFFAMIERERN. Rassismus. Nationalismus. Das befürworten von Terror gegen eine Zivilbevölkerung.

Und sie projizieren das auf andere und bekämpfen es im Außen. Ihre Haltung zu Israels Verbrechen ist unmenschlich und rassistisch gegenüber arabischen Mitmenschen wie den Palästinensern. Sie ist auch verachtenswert und tatsächlich antisemitisch. Sie haben diesen Begriff von Judenhass und dem Gedenken an den Holocaust völlig losgelöst, instrumentalisieren die Toten, benutzen sie als Deutsche sogar ohne mit der Wimper zu zucken als Schutzschild und Waffe (absolut nicht im Sinne der Opfer, dessen kann man sich sicher sein), richten diese Waffe sogar gegen kritische Juden und versuchen als (oft unwissentliches) neoliberales trojanisches Pferd sogar eine Kapitalismuskritik in der Linken dadurch zu verunmöglichen, dass man diese völlig abstrahiert und als tatsächlich EINZIGE Gruppe hinter Begriffen wie „Banken“ und „Kapital“ Judentum vermutet, was tatsächlich Ausdruck ihrer eigenen antisemitischen Haltung ist, denn niemand sonst, der bei Verstand ist, denkt bei diesen Dingen daran.

Ich kritisiere ELITEN und deren Verbrechen, auch auf arabischer Seite. Ihr augenscheinliches Hochhalten der einzigen Ethnokratie im Nahen Osten ist nationalistisch und undemokratisch, angesichts von einer Apartheid, deren Verbrechen von südafrikanischen Anwälten für Menschenrechte und UN-Beobachtern als unendlich viel schlimmer als die Verbrechen Südafrikas zu Zeiten der Apartheid beschrieben werden.
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Gaza

Auch das hier feiern sie in ihrer Ignoranz und Uninformiertheit ab, Bomben auf Kinder, aber um sich das anzusehen werden sie auch schlicht zu SCHWACH sein, auch wenn sie wieder Ausreden dafür finden werden, warum sie sich etwas gar nicht erst anschauen müssten. Wie unfassbar verstiegen, arrogant und unmenschlich angesichts toter Kinder. Mir bleibt die Spucke weg. Diese Dinge sind real. Genau das tut „euer“ Israel. Kein „Paliwood“. Es BRAUCHT gar kein Paliwood, bei diesen Verbrechen, das versteht ihr nicht. Und wie abartig so etwas zu unterstellen, angesichts offensichtlich echter Bilder und von unabhängigen, internationalen Quellen, von der ganzen WELT, beobachteten Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Ab heute bete ich - GAZA 2014 - Britischer Reporter flippt aus! Israel / Palästina

SCHWACH ist das, nur schwach das ihr euch das nie anschauen könnt ABER euch gleichzeitig dafür stark macht! Manche Leute unterstellen anderen, sie wären das selbe, wie Menschen die Juden vergasen würden, also das Schlimmste was man sich in diesem Land vorstellen kann, alleine dafür das sie sagen: Stoppt den Kindermord in Gaza?!

Wenn wir, die wir Israels Verbrechen gegen die Menschlichkeit kritisieren, von euch auf eine Stufe gestellt werden mit den Mördern des Holocaust, dann stellen wir euch auf die Stufe auf die ihr gehört: Auf die Stufe von Kindermördern. Ihr seid Kindermörder. Mit dem Unterschied, dass ihr WIRKLICH Bomben auf Gaza gefeiert habt, während niemand Juden hasst, oder gar vernichten möchte, nur weil er die Politik eines modernen Staates kritisiert und sich gegen Kindermord positioniert! Niemand! Man MUSS protestieren!

Die Human Rights Watch verlangte, den Staat Israel für dieses Kriegsverbrechen, für diese über 500 ermordeten Kinder, auf die Liste der Schande setzen zu lassen. Die UN-Kommission für Menschenrechte berichtet: “weit verbreitete, systematische und massive Verletzungen von Menschenrechten, betrieben durch die israelische Besatzungsmacht, im besonderen Massentötungen und kollektive Bestrafungen wie der Abriss von Häusern und die Abriegelung palästinensischer Territorien, Maßnahmen die Kriegsverbrechen darstellen, schamlose und abscheuliche, ungeheuerliche Verletzungen von internationalem Menschenrecht und Verbrechen gegen die Menschlichkeit”.

Es gab mindestens 1,500 zivile Opfer in Gaza (bei etwa 70 israelischen Verlusten, Soldaten die während ihrer eigenen Invasion Gazas starben), bei 100 Tonnen Bomben auf eines der am dichtesten bevölkerten Gebiete der Welt – dessen Bevölkerung sich zu einem überwiegenden Großteil aus Kindern und Jugendlichen zusammensetzt. 800.000 von 1,8 Mio. Menschen dort sind Kinder. Einer der wenigen Orte auf der Welt, an dem heute die Kindersterblichkeit noch steigt, anstatt zu sinken. 90% der humanitären Hilfe wird versagt.

Eine angebliche Reaktion auf Raketen der Hamas, welche bei 3,700 Raketen in 8 Jahren ganze 13 Menschen getötet haben. Dies war ein in keinem Maße gerechtfertigtes Kriegsverbrechen des viertstärksten Militärs der Welt, gegen eine von ihm entrechtete und eingepferchte, besetzte und belagerte, unterdrückte und tagtäglich ermordete Bevölkerung, die ÜBERWIEGEND AUS KINDERN besteht.

Ich hätte alle Zahlen, Daten und Belege unabhängiger Quellen, alle Bilder und Videos um diese Menschen darüber aufzuklären, was wirklich in diesem Land stattfindet, aber ihr häufiges Lachen dazu ist Ausdruck ihrer Apathie und ich schreibe hier sowieso nur noch für das Publikum das noch zu reeller Auseinandersetzung mit schwierigen Inhalten imstande ist.

Antisemitismus-Studie

Wie diese Studie belegt „Philosemitismus ist keine Antwort auf die Probleme in Nahost“ sind diejenigen, die sich solcher Vorwürfe bedienen, oftmals offenbar nur hohle Rassisten, die in ihrer Aufarbeitung der deutschen Geschichte nie hinaus gekommen sind über ein unzulässig vereinfachendes und unrichtiges: „Opa hat Juden getötet, deshalb müssen wir jetzt jeden Faschismus der von Israel ausgeht unterstützen und Araber sind sowieso minderwertige Geschöpfe, die an allem was ihnen geschieht selbst Schuld sind, weil sie einfach innewohnend kulturell unterlegen und primitiv, sowie gefährlich und gewaltbereit sind. Also macht sie alle nieder.“ – Wow – die Definition von Rassismus. Und falsch.
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Bildungslücke

Der Kulturchauvinismus ist aber die Krönung. Ich bin sowohl deutscher als auch arabischer Abstammung und langsam schäme mich für mein weißes Erbe. Mancher glaubt wirklich er sei irgendwie inhärent (rassisch?!) arabischen Menschen überlegen, weil deren Heimatländer sich in teilweise primitiven, oder diktatorischen, oder in rückständiger Weise religiösen Zuständen befinden – ja wieso tun sie das denn? Wieso befinden sich die Länder der Menschen die Mathematik und Astronomie erfanden, neben vielen anderen Dingen, in einem ständigen Konfliktzustand? Wer hat diesen denn befördert und davon profitiert?

Eben die Nationen, die ihr für überlegen haltet, haben ein unmenschliches und perfides Spiel mit den arabischen Nationen gespielt, Diktatoren unterstützt, Demokraten gestürzt, dort Ressourcenkriege geführt, Waffen geliefert, Öl gestohlen – sie haben EUREN Reichtum und Wohlstand damit gesichert. Und dennoch schaffen es diese Menschen, besonders hervorzuheben im arabischen Raum sind hier tatsächlich die Palästinenser, trotz widrigster Umstände, ihre Universitätsabschlüsse zu machen, Doktoren, Ingenieure und vor allem auch im Ausland DEMOKRATEN zu sein, aber ihr werft ihnen die Verbrechen vor, die EURE Vorbilder an IHNEN begangen haben!

Hier könnt ihr diese Bildungslücke schließen, das „Bannermann-Campbell-Komitee“ der imperialistischen westlichen Weltmächte über die Pläne zur Teilung des arabischen Ostens und die Balfour-Deklaration:

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Erstveröffentlichung in »Good Morning Vietnam«, 17. März 2017. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors
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Über den Autor: Robert Al-Aqqad, Christ, Pazifist, Vegetarier und in Stuttgart geboren, hat eine christliche, deutschstämmige Mutter mit ungarischen Wurzeln und einen muslimischen, palästinensischen Vater der aus Nablus im Westjordanland stammt. Al-Aqqad begreift sich als Weltbürger ohne nationale Identität. Er ist der festen Überzeugung das durch die Ermordung, Ausweisung und das Arbeitsverbot gegen Menschen jüdischer Abstammung während der Nazidiktatur eine entsetzliche und nie wieder zu schließende Lücke in der deutschen Kultur und Wissenschaft hinterlassen wurde. Den Holocaust bezeichnet er als das größte und grauenvollste Verbrechen in der Menschheitsgeschichte.
Al-Aqqad publiziert auf unterschiedlichster Weise u. a.:
► Blog: GOOD Morning Vietnam: https://goodmorningv.wordpress.com/
► Youtubekanal GOOD Morning Vietnam: https://www.youtube.com/channel/UCm4zSn0VHWpJk6_MKn_XM_w
► Facebookseite GOOD Morning Vietnam: https://www.facebook.com/goodmorningvietnam2/
► Blog Nahostkonflikt Israel / Palästina: www.anerkennungunddialog.wordpress.com
► Facebook-Gruppe „WE ARE ONE – WIR SIND EINS“: https://www.facebook.com/groups/1565830950380724/
► Buch-Erstveröffentlichung: „Augen auf – Das Leben wartet nicht“
…..Leseprobe: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=151702779528951
…..Audio: https://www.facebook.com/goodmorningvietnam2/videos/1682227365359191/
…..Video: https://www.facebook.com/100009469357433/videos/1697421863916776/
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Weitere Artikel zu ähnlichen Themen:
– Fiete Jensen: „Der ewige Bund zwischen Gott und dem jüdischen Volk“
– Red. American Rebel: „Antideutsche, Sahra Wagenknecht und vergessene Grundsätze – Im Gespräch“
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4 Kommentare
Apr.10
on 10. April 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Susan Bonath

Qualifiziert ins Prekariat

In ihrem neuen Berufsbildungsbericht vermeldet die Bundesregierung Rekord bei ­unbesetzten Lehrstellen. Doch so rosig ist die Situation nicht
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Susan Bonath

Die lobenden Worte, mit denen Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) am Mittwoch den neuen »Berufsbildungsbericht 2017« vorstellte, klangen wie eine Drohung an Schulabgänger: »Jugendliche haben selten so gute Chancen auf einen interessanten Ausbildungsplatz und attraktive Berufsperspektiven gehabt wie heute«, freute sie sich. Laut Bericht standen hundert Schulabgängern 104 Angebote gegenüber, »so viele wie nie«. Rund 43.500 der insgesamt knapp 564.000 angebotenen Plätze im dualen System aus Berufsschule und Betrieb seien bis zum 30. September jedoch unbesetzt geblieben. »Für Firmen ist es schwieriger geworden, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen«, so Wanka. Mit anderen Worten: Es gibt keine Probleme, und jeder, der keine Lehrstelle findet, ist selber schuld.

So einfach ist das aber nicht. Laut Report bildete 2016 zum Beispiel nur noch jeder fünfte Betrieb aus. Diese Quote war damit gegenüber dem Vorjahr erneut leicht gesunken. Die Lehrstellen konzentrierten sich zunehmend auf größere Konzerne. Vor allem Kleinstbetriebe zögen sich vom Ausbildungsmarkt zurück.

Ein weiteres Fazit: Jugendliche mit Hauptschulabschluss haben es immer schwerer, einen Platz zu finden. Die duale Ausbildung werde für Abiturienten attraktiver, schlussfolgerte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Mittwoch in einer Auswertung des Berichts. Fast 28 Prozent aller Azubis im dualen System hätten im vergangenen Jahr über eine Studienberechtigung verfügt, so der DGB. Im Jahr 2009 seien etwa 20 Prozent der Lehrlinge Abiturienten gewesen. Danach überstieg ihre Zahl erstmals die der Hauptschüler. Letztere machten bei den Azubis einen Anteil von knapp 27 Prozent aus.

»Andererseits haben 1,22 Millionen junge Erwachsene zwischen 20 und 29 Jahren in Deutschland keine abgeschlossene Berufsausbildung und befinden sich weder in der Schule noch im Studium«, kritisierte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack am Mittwoch in einer Mitteilung. Dies seien fast 13 Prozent dieser Altersgruppe. »Das heißt: Unterm Strich bleiben pro Jahrgang mehr als 120.000 Jugendliche ohne Lehrstelle«, resümierte Hannack. Ihnen drohe »ein Leben in Langzeitarbeitslosigkeit oder prekärer Beschäftigung«. Die DGB-Vizechefin plädiert deshalb für eine gesetzliche Ausbildungsgarantie, »die allen Jugendlichen die Perspektive auf einen Berufsabschluss eröffnet«. Laut DGB-Analyse schafft derzeit nur knapp jeder zweite Hauptschüler direkt den Sprung in eine Ausbildung. Firmen stellten immer höhere Anforderungen. Nur ein Drittel der Angebote komme überhaupt für Hauptschulabgänger in Frage.

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Achim Dercks, sieht das anders. Weil viele Betriebe gar keine Bewerbungen auf freie Plätze mehr erhielten, stellten sie zunehmend »Leistungsschwächere« ein, erklärte er gegenüber dpa. Er meint damit Asylsuchende und Hauptschüler. Etwa drei Viertel von letzteren beginnen seiner Rechnung nach inzwischen eine Ausbildung.

Hinzu kommt: Die Zeiten, in denen eine gute Berufsbildung vor Niedriglohn geschützt hat, sind längst vorbei. In einer am Montag vorgestellten Studie kritisierte der DGB, bundesweit verdiene jeder fünfte Beschäftigte mit einem qualifizierten Abschluss weniger als zehn Euro brutto in der Stunde. In Ostdeutschland müssten sogar 40 Prozent der gut ausgebildeten Facharbeiter von einem solchen Hungerlohn leben. Dies liege mit daran, dass weit weniger Betriebe in den neuen Ländern tarifgebundene Löhne zahlten.

»Kein Wunder, dass es unter diesen Bedingungen vielen Betrieben schwerfällt, ihre Stellen zu besetzen«, rügte Elke Hannack. Wer einen vermeintlichen Fachkräftemangel beklagt, dürfe keine Niedriglöhne zahlen. Den Mangel hätten Unternehmen damit größtenteils selbst zu verantworten. Nach Angaben der Bundesregierung erhielten 2014 fast acht Millionen Beschäftigte weniger als zehn Euro pro Stunde. Damit war davon fast ein Viertel aller Beschäftigten betroffen. Viele Firmen greifen bei Neueinstellungen zunächst auf Leiharbeiter statt Azubis zurück. Auch gut ausgebildete junge Menschen haben oft keine andere Chance.

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Erstveröffentlichung: Junge Welt, 06.04.2017. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Autorin
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Apr.09
on 9. April 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Lothar Häupl

Die Saubermänner in den USA und der NATO – Anklage!

Internationale Assoziation der antiimperialistischen und antifaschistischen FRONT gefordert!
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Lothar Häupl

Vor 45 Jahren, am 8. Juni 1972 wurde von den USA-Besatzertruppen das Dorf Drang Bang, unweit von Saigon von einem Luftangriff getroffen. Damals setzten die USA Napalm-Bomben im großen Umfang gegen die Zivilbevölkerung ein. Tausende Kinder und die Zivilbevölkerung Vietnams wurde regelrecht abgeschlachtet!

Seit jener Zeit ist die Blut- und Mordspur des Schreckens, welche durch amerikanische und NATO-Militärs verursacht worden sind, unübersehbar.

Vietnamkrieg 1955 bis 1975

Als der Krieg am 24.3.1999 gegen das damalige Jugoslawien begann, wurden „Verbrechen“ von Milosevic gegen die Zivilbevölkerung zum Vorwand genommen, um diesen Krieg der NATO (erstmals mit deutscher Beteiligung) zu rechtfertigen. Jahre später, wurde nachgewiesen, dass diese Vorwürfe nicht haltbar waren. Milosevic wurde nach seinem Tode für unschuldig erklärt!

Uns allen sollte in Erinnerung sein, wie groß das Leid unter der Zivilbevölkerung u.a. in Afghanistan, Libyen, dem Irak … ist und war, nachdem NATO-Militärs gegen die Machthaber und die Bevölkerung mit militärischen Mitteln vorgingen.

Die USA, Großbritannien, Russland und Deutschland liefern Waffen aller Art in die ganze Welt, um immer neues Unheil anzurichten!
Selbst Deutschland liefert biologische Agenzien in die ganze Welt, die das Risiko von erheblichen negativen Auswirkungen für Menschen und für die Umwelt beeinträchtigen. Und dies in Größenordnungen, die die Außergefechtsetzung von Menschen und Tieren, zur Funktionsbeeinträchtigung von Geräten oder Vernichtung von Ernten oder der Umwelt zur Folge haben.

AKTUELL!

45 Jahre nach den Verbrechen in Vietnam sind es NATO-Partner, wie die USA, Türkei u.a.; die ungeachtet der Beachtung des Völkerrechtes Syrien bombardieren und damit genau genommen, Syrien den offenen Krieg erklären.

Allein wegen dem nächtlichen Raketenüberfall der USA auf syrische Militärstützpunkte sind m.E. mindestens drei Dinge dringend notwendig:

1. Vor der UNO und vor Tribunalen der UNO, wo Kriegsverbrechen zu verurteilen sind, muss die USA angeklagt werden!

2. Deutschland als NATO-Partner muss seine „Beistandsverpflichtungen“ gegenüber NATO-Partnern aufkündigen, sich sofort aus Kriegsbeteiligungen der NATO zurückziehen und alle finanziellen und militärischen Verpflichtungen gegenüber der NATO auf Eis legen!

3. Raus aus der NATO!

Es ist an der Zeit, dass die Bevölkerungen, das Proletariat aller Länder durch Proteste und gezielte Aktionen dafür Sorge tragen, dass vor allem den eigenen Regierungen die Möglichkeiten von Kriegsverbrechen genommen wird.

Gegen die Politik der Kriegsverbrechen hilft nur ein wirksamer „Aufstand der Kriegsgegner in allen kriegsführenden Ländern!“

Es ist unumgänglich und lange überfällig, dass eine „internationale Assoziation der antiimperialistischen und antifaschistischen FRONT!“ organisiert wird und erstarkt, damit Kriege weltweit an den Pranger gestellt werden können und der Kampf gegen die Kriegsverbrecher zustande kommt.

(PS: Das sind erste Überlegungen, aber ganz bestimmt nicht ausreichend. Was tun?)

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Apr.08
on 8. April 2017
Veröffentlicht in: Julius Jamal

Julius Jamal

Die Linke und das Regieren – Nach Goldschätzen graben?

Zum Thema Regierungsbeteiligung pro-kapitalistischen Parteien
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Julius Jamal

Linke und die Frage der Beteiligung an bürgerlichen Regierung, eine ewige Debatte so mag man meinen, einen in der man kaum noch etwas lernen kann. Doch das Buch „Nach Goldschätzen graben, Regenwürmer finden“, welches vor wenigen Monaten von Aktivistinnen und Aktivisten des linken Flügels der Linken herausgebracht wurde, offenbart die Notwendigkeit der Debatte und die Relevanz die Regierungsfrage auch historisch zu beleuchten.

„Nach Goldschätzen graben, Regenwürmer finden“ wurde herausgegeben von Mitgliedern der Strömung „Antikapitalistische Linke“, welche sich auf dem linken Flügel der Linkspartei befindet, und so wirkt es auch. Denn das Buch soll keine offene Debatte sein zwischen Regierungsbefürwortern und – Gegnern, es ist eine Ansage an die Kräfte innerhalb der Linken, die auf eine Rot-Rot-Grüne Regierung drängen. Das Buch beinhaltet auch Beiträge von prominenten Linken wie Sahra Wagenknecht oder Bernd Riexinger, die eine Rot-Rot-Grüne Regierung nicht per se ausschließen, innerhalb der Partei- bzw Fraktionsspitze aber auf dem linken Flügel zu verorten sind. Die große Mehrheit der Beiträge stammen allerdings von Autorinnen und Autoren, die Regierungen klar ablehnen, wobei ein Unterschied zwischen jenen besteht, die aus taktischen Gründen auf rote Haltelinien orientieren und jenen, die Regierungen von vornherein ablehnen wollen.

Zwischen Geschichte, internationalem Blick und deutschen Erfahrungen

Den ersten Teil des Werks stellen historische Einordnungen der Regierungsfrage im linken Kontext dar. Begonnen wird mit Rosa Luxemburg, welche sich schon im vorletzten Jahrhundert klar gegen Regierungen positionierte und deren Werke kaum an Aktualität eingebüßt haben, wie die Autoren des Beitrags zeigen. Im Anschluss folgt eine Auseinandersetzung mit Lenin und seiner Haltung zu einer Beteiligung an einer Regierung in Folge der Novemberrevolution, sowie ein Text über die Debatte innerhalb der kommunistischen Internationalen und deren Haltung zur Beteiligung an Linksregierungen. Die letzten drei Texte des historischen Blocks setzen sich mit den Erfahrungen der Regierung Mitterand, den Erfolgen des Liverpooler Stadtrats unter einer sozialistischen Mehrheit und dem Niedergang der brasilianischen Arbeiterpartei auseinander.

In dem Block „jüngere internationale Erfahrungen“ wird sich vor allem mit dem Niedergang bzw Glaubwürdigkeitsverlust linker Regierungen in den vergangenen Jahren auseinandergesetzt. Nach einem Blick auf Brasilien, folgt, wie könnte es aktuell anders sein, eine Auseinandersetzung mit der Regierungsübernahme durch SYRIZA und deren Enttäuschung ihrer eigenen Basis. Ebenfalls bezogen wird sich auf die Situation in Skandinavien, deren linke Regierung für Teile des reformistischen Flügels der Linken als Musterbeispiel gelten, was von der Autorin des Beitrags allerdings abgelehnt wird, sowie der Niedergang der italienischen Kommunisten.

Der dritte und somit vorletzte Block wirft einen Blick auf die jüngeren deutschen Erfahrungen mit Rot-Rot-Grün. Dabei wird nicht nur die einzelnen Landesregierungen und deren Bilanzen thematisiert, sondern auch auf die Frage eingegangen, ob die Haltung zu Regierung zum Grundfehler der Linkspartei gehört. Dazu schreibt Mitherausgeber Sascha Stanicic: „Der Widerspruch zwischen Befürwortung und Ablehnung von Regierungsbeteiligungen mit pro-kapitalistischen Parteien bzw. im Rahmen der kapitalistischne Ordnung ist jedenfalls fundamentaler Art. Er ist Ausdruck unterschiedlicher programmatischer Vorstellungen, unterschiedlicher strategischer Konzepte, letztlich unterschiedlicher Zielsetzungen (Kapitalismus gestalten oder überwinden).“ Diesem folgen zwei Beiträge zur Einschätzung der Rot-Grünen Minderheitsregierung in NRW und eine Analyse deren Politik, sowie ein Beitrag über das linke Lager und ein Beitrag zur Situation in Thüringen, der den Grundfehler von Rot-Rot-Grün in der Haltung zur DDR sieht und den gesellschaftlichen und ökonomischen Fragen überraschend wenig Raum widmet.

Den Abschluss bilden Stellungsnahmen zur Regierungsfrage von verschiedenen Mitgliedern des linken Flügels, die von Beteiligung unter bestimmten Bedingungen, über die Rolle von Bewegung bis zur klaren Ablehnung reichen. Diese Stellungnahmen stellen dabei auch den Raum dar, in dem über die Frage von Haltelinien bzw prinzipieller Ablehnung unterschieden wird. Insgesamt stellt das Buch einen wichtige historische Einordnung und gleichzeitig relevante Positionen zur aktuellen Debatte um eine mögliche linke Regierungsbeteiligung dar. Man mag nicht jedem Beitrag zustimmen oder die mehrheitliche Linie der prinzipiellen Ablehnung teilen, doch es bleibt ein wichtiges Werk zur Einschätzung von Regierungsbeteiligungen und der Frage, warum diese der linke Flügel ablehnt. „Nach Goldschätzen graben, Regenwürmer finden“ lohnt sich daher alle male für all jene, die verstehen wollen, welche Risiken eine Regierungsbeteiligung birgt.
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Erstveröffentlichung in Freiheitsliebe vom 25. März 2017, mit freundlicher Genehmigung der Redaktion
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Über den Autor: Ich habe 2009 die Freiheitsliebe gegründet aus dem Wunsch, einen Ort zu schaffen, wo es keine Grenzen gibt zwischen Menschen. Einen Ort an dem man sich mitteilen kann, unabhängig von Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung und Geschlecht. Freiheit bedeutet immer die Freiheit von Ausbeutung. Als Autor dieser Webseite streite ich für eine Gesellschaft, in der nicht mehr die Mehrheit der Menschen das Umsetzen muss, was nur dem Wohlstand einiger Weniger dient.
Ihr findet mich auf: Facebook.
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