Redaktion Roter Morgen – 1. Juni 2022
Die Farce der Nobel- und Karlspreis Verleihungen
Friedensnobelpreise, der Karlspreis, Bundestverdienstkreuze und andere „Auszeichnungen“ bürgerlicher Organisationen und des des Staates werden in der Regel nur denjenigen verliehen, die dem bürgerlichen Staat als Aushängeschild der kapitalistischen Witschafts- und Gesellschaftsordnung dienen.
Solche „Shows“, wie kürzlich die Verleihung des Karlspreises an drei bürgerliche Oppositionelle aus Weißrussland werden erst dann zur Face wenn gleichzeitig einem mutigen Journalisten wie Julian Assange durch Auslieferung 175 Jahre Isolationshaft droht und die Außenministerin Anna-Lena Baerbock, die Hauptrednerin auf dieser Veranstaltung ist. RoterMorgen berichte darüber am 27. Mai. d. J.

„Dissis“ baden gerne in der Menge und geben gerne Autogramme. | Karlspreis Verleihung 2022 | Bilder: Jura com.
„In der Entscheidung für besonders reaktionäre, neoliberale und militaristische Preisträger zeigt das Karlpreiskuratorium Jahr für Jahr seine politische Agenda. So wurden Clinton und Blair erklärtermaßen für ihr „Engagement“ im Kosovo-Krieg ausgezeichnet. Auch in Deutschland weniger bekannte Politiker stehen für eine klare, gegen die Interessen der Mehrheitsbevölkerung gerichtete Politik: So trägt Dalia Grybauskaite, die Preisträgerin von 2013, den Spitznamen „litauische Maggie Thatcher“. Der Preisträger Macron bekommt die Auszeichnung gerade in einer Zeit, in der er in Syrien aktiv Krieg führt und in der sich die Massen in Frankreich mit politischen Streiks und Massenprotesten gegen seine Politik wehren. Alleine das ist eine politische Kampfansage und ein Ausdruck von Überheblichkeit der Herrschenden.“ Schrieb der Genosse Marcus Hesse in der o. g. Publikation.

„Solschenizyn (hier im Bild) wird man in 200 Jahren noch kennen“ schreibt der bürgerliche russische Schreiberling Victor Jerofejew. Und weiter: „Für mich war Solschenizyn ein Gott…“. | Bild: Archiv RoterMorgen.
Heute, wo Russland ein erzkapitalistsiches Land ist und imperialistische Kriege führt, gehören Solschenizyns Schriften zur Pflichtlektüre in den Schulen. Der Grund ist der Gleiche wie in allen anderen kapitalistischen Staaten.
Wer mehr darüber wissen möchte, dem empfehlen wir einen Artikel aus der Zeitschrift „DITRA„, dem Organ des seinerzeit sozialistischen Künstler- und Schriftstellerverbandes Albanien. Er ist unter dem Titel „DIE FARCE SOLSCHENIZYN“ im März 1974 erschienen.
„DIE FARCE SOLSCHENIZYN
Das konterrevolutionäre Phänomen Solschenizyn ist keineswegs überraschend. Es ist eine Ausgeburt der hektischen Aktivitäten der Weltreaktion gegen den Kommunismus, die logische Folge des verräterischen Kurses der sowjetrevisionistischen Führerschaft. Der grosse Rummel, den die reaktionäre Propaganda im Westen und im revisionistischen Lager in letzter Zeit für Solschenizyn machte, lag nur im Interesse der internationalen Bourgeoisie.
Die Tatsache, dass Solschenizyn aus der Sowjetunion ausgewiesen wurde, gewaltsam in ein Flugzeug verfrachtet wurde von 4 Geheimpolizisten bis zu einem westdeutschen Flughafen begleitet und dort abgeliefert wurde, ist nur ein banales Theater, das die Revisionisten nicht deshalb inszenierten, um den konterrevolutionären „Ruhm“ des antikommunistischen Schriftstellers auszulöschen, sondern um ihn noch mehr zu vergrössern.
Solschenizyn wurde von den Revisionisten anfangs der sechziger Jahre auf die Bühne gerufen, gerade damals als sie bereit waren mit allen zusammenzuarbeiten, die sich gewillt erklärten, Stalins Name in den Dreck zu zerren. Für ihre fieberhafte Propaganda mobilisierten sie ohne Skrupel auch den Abschaum der sowjetischen Gesellschaft, all diejenigen, die nur eine genügend scharfe Zunge hatten, um gegen den Sozialismus zu wettern und ihn zu verketzern. Dabei wurde auch der ehemalige politische Gefangene Alexander Solschenizyn aus der Versenkung gehoben, der den revisionistischen Behörden seinen konterrevolutionären Hass und seine vergiftete Feder anbot. Die Revisionisten nahmen die Dienste des ehemaligen Häftlings voll Begeisterung an, denn sie erkannten sofort, wie gross sein Hass auf den Kommunismus war. Gerade einen solchen wütenden, ungezügelten und aggressiven Hass hatten sie notwendig. In der wichtigsten sowjetischen Literaturzeitschrift „Novij Mir“ erschien dann auf direkte Weisung Chruschtschows die Erzählung „Ein Tag aus dem Leben des Iwan Denisowitsch“, die man genauso gut „Ein Tag aus dem Leben des Alexander Solschenizyn“ hätte betiteln können.
Damit wurde zum ersten Mal in einem Staat, der Anspruch erhob, die Interessen der kommunistischen Revolution zu verteidigen, einem Feind dieser Revolution das Wort erteilt, und nicht einem theoretischen Gegner, sondern einem von der Diktatur des Proletariats Verurteilten. Diese Erzählung, die eine Schande für die sowjetische Literatur ist, übrigens eine langweilige kitschige Erzählung, erntete unter anderem auch den Beifall der revisionistischen Kaste und wurde von ihr sogar für den „Leninpreis“ vorgeschlagen.So begann die Laufbahn eines Konterrevolutionärs. Die Zeit verging und Solschenizyn veröffentlichte ein Werk nach dem anderen. Er wurde zum geehrten Mitglied des sowjetischen Schriftstellerverbandes. Sein Name wurde auf Kongressen und Symposien erwähnt.
Merkwürdigerweise war es mit der Begeisterung für Solschenizyn auf einmal vorbei. Viele fragten sich: So schnell waren die Flitterwochen der revisionistischen Führerschaft mit diesem Schriftsteller, diesem Feind der Revolution zu Ende?
Nach der Abkühlung kam es zum Streit und schliesslich zum Zerwürfnis mit ihm. Solschenizyn wurde aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Es wurde ihm auch das Recht untersagt, seine Werke zu veröffentlichen. Weshalb zerstritten sich die Herren mit ihrem undankbaren Gesellen? Oder besser: Weshalb rebellierte der Geselle gegen seine undankbaren Gönner?
In Wirklichkeit gab es zwischen ihnen keine grundsätzliche Kontroverse. Es handelte sich lediglich um alte Rechnungen, um Missverständnisse zwischen Komplottteuren. Der Günstling der Revisionisten Solschenizyn wurde mit seinem übermässigen Eifer, der Konterrevolution möglichst gut und schnell zu dienen, gewollt oder ungewollt diskreditierend für sie. Grosser Hass und Ungeduld hinderten Solschenizyn daran, das vorgeschriebene Tempo bei der Eskalation seines Verrats einzuhalten. Er wollte die verschiedenen Etappen des Verrats schneller durchlaufen als seine Herren. Dies wäre aber gefährlich für sie gewesen. Es stand im Widerspruch zu der einfachen Logik der Demagogie.
Die Geschichte hat gezeigt, dass die versteckten Feinde des Kommunismus, wenn sie den Kampf gegen ihn aufnehmen eine recht schlaue Politik verfolgen, um nicht diskreditiert zu werden. Sie geben auf keinen Fall zu, dass sie gegen den Kommunismus und die Revolution sind (Um Gotteswillen! – sagen sie und schlagen sich auf die Brust), sie seien nur gegen einige Praktiken bei seiner Durchführung. So ergehen sie sich gewöhnlich, bevor sie mit ihren Attacken beginnen, in Lobeserhebungen für Marx und Engels und etwas weniger für Lenin. Nach dieser Phase attackieren sie allerdings sehr sorgsam Lenin, selbstverständlich um unverhohlen ihren ganzen Hass auf Stalin zu zeigen. Nach der Logik der Eskalation wird dann die Praxis der Revolution im allgemeinen angegriffen, die Diktatur des Proletariats und alles andere, das dem Kommunismus teuer ist. Die Maske wird erst allmählich abgelegt, damit die Öffentlichkeit nicht sofort merkt, wohin der Hase läuft.
Solschenizyn folgte diesem Ritual der Heuchelei. In den ersten Werken passte er sehr auf. Es schien, als richtete sich sein ganzer Hass allein gegen Stalin. Obwohl alle Menschen, denen die Geschicke der Revolution und des Sozialismus am Herzen lagen, ganz klar sahen, dass aus der Feder des ehemaligen Häftlings, mit den Attacken gegen Stalin, dessen Name mit den Siegen der Revolution eng verbunden ist, Gift gegen die Revolution triefte. Solschenizyn war in seiner Peinlichkeit schlau genug, und in seinem Buch „Krebsstation“ dem Innenministerium der Chruschtschowschen Periode sowie allen revisionistischen bürokratischen Organen Lobeshymnen zu singen. Dies tat er, um der sowjetischen Öffentlichkeit zu zeigen, dass er nur mit Stalin unzufrieden sei und sonst mit nichts anderem.
Dies konnte aber nicht allzulange dauern. Wie alle seine Vorgänger legte er allmählich die Maske ab. In seinen Werken kamen Attacken gegen die Revolution zum Vorschein, er begann das alte Russland zu beweinen, die liquidierte Klasse der Kulaken zu bedauern, die Kollektivierung anzugreifen, um schliesslich ganz offen den Sozialismus zu verunglimpfen, während er andrerseits die russischorthodoxe Religion ganz offen in Schutz nahm. Zu jener Zeit geschah etwas in der Geschichte der sowjetischen Literatur Unerhörtes und Beispielloses. Ein sowjetischer Schriftsteller schrieb einen empörten Brief an den Erzbischof von Moskau und warf diesem vor, dass er nicht nachdrücklich genug die Interessen der Religion in der Sowjetunion in Schutz nehme. Dieser Schriftsteller war Solschenizyn. So etwas hatte bis dahin kein anderer liberaler sowjetischer Schriftsteller zu tun gewagt. Nicht einmal Pasternak, der berüchtigte Verfasser von „Doktor Schiwago“.
Dies missfiel den sowjetischen Führern. Mit seinem Ungehorsam, mit seiner Übereile wurde er ihnen bald lästig, ja gefährlich. Da begann das Zerwürfnis zwischen den Herren und dem Gesellen.
Da glaubten die Herren, sie würden durch die Ausweisung des unfolgsamen Lehrlings das Sowjetvolk einigermassen beschwichtigen, das über Solschenizyns Unverschämtheit empört ist. Sie wiesen ihn aus dem Lande.
Im Lande aber durften die Freunde und Anhänger Solschenizyns ihre Tätigkeit unbehelligt fortsetzen. So hatte beispielsweise der verjagte Solschenizyn noch nicht seinen Fuss auf westdeutschen Boden gesetzt, als ein Vorkämpfer der liberalen Phalanx der sowjetischen Schriftsteller Jewtuschenko an Breschnew einen Brief richtete, in dem er gegen die Ausweisung seines Kollegen protestierte. Für Jewtuschenko ist es natürlich nicht einsehbar, was da die Kremlherren gemacht haben. Er ist von Breschnew enttäuscht und beeilt sich, ihm einen Brief zu schreiben, um ihn an die früheren Versprechungen zu erinnern. Breschnew würde auch ganz gerne diese Versprechungen erfüllen. Es sind nun aber einige Umstände eingetreten, die ihn gezwungen haben, solche Massnahmen gegenüber seinen früheren Verbündeten zu treffen.
Die revisionistischen Behörden würden vielleicht auch die Fusstritte Solschenizyns ganz gerne dulden, auch seine Attacken gegen den Sozialismus, seine Plädoyers für die Religion. Was sie aber nicht schlucken konnten, das war sein letztes Buch „Archipel Gulag“, das in Paris in russischer Sprache erschienen ist. Dieses Buch brachte sie in Verlegenheit: entweder sie mussten eine wütende Kampagne einleiten und dieses Buch völlig ablehnen oder sie mussten es dulden, wenn auch Stillschweigend, wodurch sie aber vor der sowjetischen und der internationalen Öffentlichkeit blossgestellt werden würden.
„Archipel Gulag“ auch als billiges Taschenbuch für „kleine Leute“ | Bild hinzugefügt von der Redaktion RoterMorgen
„Archipel Gulag“ – ein Buch, auf das die internationale Bourgeoisie schon ungeduldig wartet und das in mehreren Sprachen des Westens erscheinen soll bzw. erschienen ist – ist zweifellos das konterrevolutionärste, reaktionärste und skandalöseste Buch der sowjetischen Literatur. Künstlerisch völlig wertlos, in Form von Memoiren und Meditationen, Artikeln, Berichten über die Kriegszeit und die Nachkriegszeit geschrieben, wirft es offen Schmutz auf den Kommunismus, auf Lenin, auf alles, was mit den Interessen der Arbeiterklasse zusammenhängt.
Die bürgerliche Presse selbst ist genötigt, den offen antisozialistischen Charakter des letzten Buchs von Solschenizyn zuzugeben. Der bürgerliche Journalist Bernard Perron nimmt in der „Le Monde“ vom 1.Februar dieses Jahres eine Analyse der heutigen Opposition in der sowjetischen Intelligenz auf seine Weise vor. Er teilt sie in zwei Gruppen: die Linken und die Rechten. Dann werden die Rechten eingehend analysiert. Auch diese werden in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe, schreibt er, versucht auf die Kreml-Führer einzuwirken, damit sie noch mehr vom Kurs abweichen, noch mehr nach rechts schwenken. Die zweite Gruppe kann mit der Führerschaft keine gemeinsame Sprache finden. Diese zweite Gruppe ist heterogen und besteht aus verschiedenen Nationalisten, Gegnern des Bolschewismus, Angehörigen der verschiedenen religiösen Sekten usw. „Solschenizyn gehört zur zweiten Gruppe der Rechten“ schreibt B. Perron. „Der Leser wird vergebens in seinem Werk nach irgend einem Ideal des Sozialismus suchen. Der Schriftsteller ist in seiner Jugend Mitglied des Komsomol gewesen, nichts deutet aber darauf hin, dass er dies aus irgendwelcher Überzeugung gewesen ist. In seinem Buch kann man nur ethische und religiöse Gedanken finden, für die er sich einsetzt. Warum sollte man ihm verbieten, das zu schreiben, was er für wahr hält? Weshalb sollte man ihm verbieten, zu schreiben, dass er gegen das kollektive Eigentum an den materiellen Gütern ist, wenn er so denkt?“
Das ist genau die Logik eines Spießbürgers. Der diskreditierendste Teil von „Archipel Gulag“ ist der, wo Solschenizyn einen Verräter, den General der Roten, Armee Wlassow und seine Anhänger offen im Schutz nimmt. Generalleutnant Andrei Wlassow hatte sich während des Grossen Vaterländischen Kriegs nicht nur den deutschen ergeben, sondern er hat auch, nachdem er unter den sowjetischen Kriegsgefangenen Feinde der Sowjetmacht rekrutiert hatte, eine von den Deutschen be waffnete Armee gebildet, mit der er an der Seite der Hitlerfaschisten gegen die eigene Heimat kämpfte. Für das Sowjetvolk werden Wlassow und dessen Anhänger, die „Wlassowianer“ stets zu den bestgehassten Figuren gehören. Es schien fast, als ob die grosse Schande dieses Judas niemals vergessen werden könnte, denn Verrat gab es immer, aber ganz besonders in der Epoche des Sozialismus ist Verrat die grösste Schande. Nun aber ist kaum ein Vierteljahrhundert seit dem Ende des Grossen Vaterländischen Kriegs vergangen, als ein sowjetischer Schriftsteller den Verräter ganz offen in Schutz nimmt. So etwas konnte nur in einem gesellschaftlich, ideologisch und verpesteteten Klima geschehen. Dieses Klima aber haben die Revisionisten in der Sowjetunion selbst geschaffen.
Dieser Abschnitt aus dem berüchtigten „Archipel Gulag“ wird es gewiss gewesen sein, der die revisionistischen Führer gezwungen hat, ihren Sprössling schleunigst fallen zu lassen, als ob er die Pest hätte. Sie schickten ihn tausende Kilometer weit weg. Es handelt sich jedoch nur um eine mechanische Trennung. (Die Menschen, die in der Sowjetunion und ausserhalb ihrer Grenzen den revisionistischen Verrat erkannt haben oder zu erkennen beginnen, sind sich darüber völlig im Klaren, dass Solschenizyn und seine Schutzherren, die Revisionisten, einander im Herzen immer nahe stehen werden. Sie sind vereint und werden es auch bleiben: in Ihrem gemeinsamen Los, in ihrer Schande.“
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Anhang:
Und hier noch ein „Leckerbissen für alle Freunde/innen von Dean Reed







Zum Jahreswechsel 1843/44 erörtert Marx in der Schrift ‘Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie/Einleitung‘ die positive Möglichkeit einer deutschen Emanzipation. Er findet diese im Proletariat, in einer Klasse, welche kein besonderes Recht in Anspruch nimmt, weil kein besonderes Unrecht an ihr begangen wird, sondern das Unrecht schlechthin. Es liegt ein völliger Verlust des Menschen vor. Hier wird ohne Berücksichtigung objektiv ökonomischer Faktoren vom humanistischen Standpunkt aus argumentiert mit dem Kerngedanken, der völlige Verlust des Menschen müsse zu seiner völligen Wiedergewinnung führen. Aber eine entscheidende Weichenstellung wird vorgenommen: “Die Auflösung der Gesellschaft als ein besonderer Stand ist das Proletariat.“1





Die Menschen machen ihre Geschichte selbst. Diese Erkenntnis ist zwar ein Fortschritt gegenüber einer göttlichen Schicksalshaftigkeit anhängenden feudal-mittelalterlichen Geschichtsreligion, sie erklärt aber noch nicht, aus welchen Motiven heraus Menschen und Menschenmassen Geschichte machen. Erst Marx und Engels brachten hier durch Ausdehnung des Materialismus auf die Gesellschaft und ihrer Geschichte und durch die Erkenntnis der Bedeutung der Volksmassen in der Geschichte Licht in die Sache und klärten auf, wodurch diese Motive bestimmt werden.
Zum Abschluss der organisierten Proteste gegen den G7-Gipfel 2022 in Elmau zieht der Ermittlungsausschuss Bilanz: Formal durch das Grundgesetz geschützte Versammlungen waren massiven Einschränkungen und teils brutalen Polizeiübergriffen ausgesetzt, dutzende Menschen wurden grundlos festgehalten und Anwält:innen in Ausübung ihres Mandats offensichtlich von der Polizei belogen. EA-Sprecher:in Deniz Kayser: „Zum Gipfel gab es wieder das gewohnte bayerische Bild: Innenministerium und Polizei setzten sich souverän über Recht und Gesetz hinweg. Und ganz offensichtlich haben sie gezielt Zwischenfälle provoziert, um den teuren Großeinsatz irgendwie zu rechtfertigen.“
Es war kein Zufall, dass die Stimmenzahl der Grünen bei Wahlen in den letzten Jahren so anwachsen konnte. Laut Datenstudien des Institutes für Wirtschaftsforschung (Ifo) gewann die Partei allein durch die Klimaproteste von „Fridays for Future“ bis zu 7% an Stimmen hinzu. Heute geben sie sich weiter umweltbewusst, demokratisch und fortschrittlich. Mit dieser Verkleidung schafften die Grünen es bis in die Regierung Deutschlands.
Im Gedenken an den Genossen Halim Dener trafen sich gestern am Hannoverranischen Steintorplatz über 1000 Menschen, um an den feigen Mord an dem jungen kurdischen Aktivisten durch einen deutschen Polizisten vor 28 Jahren zu erinnern.
Man möchte nicht in seiner Haut stecken. Da veröffentlichte der Gründer des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, im Juli 2020 gemeinsam mit dem Autor Thierry Malleret ein Buch mit dem Titel „Covid-19: DER GROSSE UMBRUCH“. Darin schreiben sie: „Es geht darum, die Welt weniger gespalten, weniger verschmutzend, weniger zerstörerisch, integrativer, gerechter und fairer zu machen, als wir sie in der Zeit vor der Pandemie hinter uns gelassen haben.“
Und man kann mit ihr schachern – Sollte das auch nichts nützen, lässt sie sich gerne erpressen, von einem, der es mit Minderheitsrechten nicht so ernst nimmt.
Landwirte in den Niederlanden haben mit Tausenden von Traktoren die deutsch/niederländische Grenze blockiert, um gegen die umstrittene Stickstoffpolitik der Regierung zu protestieren. Für den 4. Juli sind noch größere landesweite Proteste geplant.
6.000 Menschen aus ganz Deutschland haben am Open-Air-Festival der Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF) am 28. Mai in Köln teilgenommen. Das Festival hat unter dem Motto “Zusammenhalt und Solidarität” im Tanzbrunnen stattgefunden und war nach einer längeren Pause aufgrund von Corona ein voller Erfolg. Zeynep Sefariye Eksi
Nachdem bekannt wurde, dass der Fiat-Konzern Serbien mit Stellantis fusioniert, protestierten die Arbeiter der Fabrik in Kragujevac. Der Fiat- Konzern gehört zu 67 Prozent Fiat und zu 33 Prozent dem Staat. Stellantis ist mit seinen 14 Marken der viert größte Automobilhersteller der Welt, gerechnet nach verkauften Fahrzeugen.





Die Sorge eines Autofahrers um einen verletzten Fuchs wird mit einem Wunder belohnt: Die Große Mutter erscheint dem Tierfreund in der Nacht. Ein merkwürdig aussehender Mann setzt sich zu Gerd ans Lagerfeuer. Ein Landstreicher, ein Bettler? Ein Neandertaler! Diese Begegnung verändert Gerds Leben für immer. Es folgen weitere kurze Erzählungen bis hin zur berührenden Weihnachtsgeschichte, in der Herbert, ein Obdachloser, das Fest allein begeht.
Ludwig Feuerbach bemerkt im Paragrafen elf seiner „Grundsätze der Philosophie der Zukunft“ ganz richtig, dass die Einheit des Denkenden und Gedachten das Geheimnis des spekulativen, sprich theologischen Denkens ist.1 Die Philosophie Hegels ist gemäß der Lesart Feuerbachs eine doppelt negierte Theologie als Restauration derselben.
Seit 2018 plant das Immobilienunternehmen Arcadia Estates GmbH den Abriss des Wohngebäudekomplexes an der Habersaathstraße 40-48 in Berlin-Mitte. Nur noch neun Altmieter:innen wohnen in dem fünfstöckigen Gebäude, seit Jahren steht der Großteil leer und soll möglichst schnell teurem Luxusneubau weichen.
Von Seiten linker Unterstützer des Vorgehens Russlands in der Ukraine wird manchmal das Argument vorgebracht, dass in Russland keine Verfolgung der linken Opposition stattfinden würde. Dies stünde im Gegensatz zur Ukraine, wo seit dem Euromaidan 2014 bekanntlich regelmäßig linke Organisationen verboten und ihre Aktivisten verschleppt und teils ermordet werden.
Deutschlands größer Mietkonzern hat einen herben Angriff auf seine Mieter:innen beschlossen. In der Nacht soll die Temperatur auf 17 Grad abgesenkt werden – obgleich das laut bisherigen Gerichtsurteilen nicht erlaubt ist. Doch das Unternehmen kann auf die Bundesregierung zählen. Zudem sollen die Mieten kräftig angezogen werden.
Buchvorstellung Burk der Neandertaler – Wolfskönigin Ardak – und andere Geschichten
Von der Gastronomie bis zur Luftfahrtbranche: Aktuell herrschen in zahlreichen Branchen der deutschen Wirtschaft Engpässe aufgrund fehlenden Personals. Eine Analyse des Handelsblatts zeigt nun, wo die fehlenden Arbeitskräfte hingewandert sind.



Stuttgart/Leinfelden-Echterdingen | Am kommenden Wochenende soll auf der Landesmesse auf den Fildern der Landesparteitag der AfD stattfinden. Die Initiative Antifaschistische Filder und das Aktionsbündnis Stuttgart gegen Rechts (SgR) organisieren Gegenproteste gegen die extrem rechte, teilweise faschistische Partei. Allem Anschein nach wollen die zuständigen Behörden das grundgesetzliche Recht auf Versammlungsfreiheit bis zuletzt in massiver Art und Weise behindern.
Basel | Beim widerständigen Sommercamp vom 1. bis 1o. Juli in Basel thematisierten die AktivistInnen in Workshops und Aktionen verschiedene Facetten globaler Ausbeutung von Mensch und Natur. Am Samstag, 9. Juli, versammelten sich rund 150 Menschen zu einer Abschlussdemonstration auf dem Theodorskirchplatz. Der Demonstrationszug wich von den gewöhnlichen Routen ab und zog am Rheinufer entlang über den Claraplatz Richtung Horburgpark.
Zürich | Am 9.Mai 1932 begann der Streik der Heizungsmonteur*innen in Zürich. Er dauerte rund acht Wochen. Es war ein so genannter wilder Streik, denn die Gewerkschaft SMUV und das Gewerkschaftskartell Zürich lehnten den Streik als Vertragsbruch ab.
Zürich | Auf Angriffe auf ihren Landesmantelvertrag reagieren Bauarbeiter und Gewerkschaften Ende Juni mit einer kämpferischen Grossdemonstration in Zürich. Mehr als 15000 Bauleute setzten ein starkes Zeichen, der Kampf geht aber weiter.
Das Josef Stalin den Weltkrieg am Globus plante, haben schon seine eigenen Generäle widerlegt, ohne je viel Gehör zu erhalten. Dass jedoch in Chruschtschows berühmter »Geheimrede« von 1956 nicht nur diese Kolportage, sondern wortwörtlich jede Aussage gelogen ist und sich mit verifizierten Archivquellen und Zeugenaussagen widerlegen lässt, hat selbst den Genossen 
Östereich | 
„Die besten Plakate, die besten Fotomontagen und die besten
Brüssel | EU-Staaten weisen die Anschuldigungen gegen palästinensische Menschenrechtsorganisationen zurückNeun EU-Staaten und Norwegen wiesen die unbegründeten israelischen Anschuldigungen gegen sechs palästinensische Organisationen der Zivilgesellschaft offiziell zurück. Das israelische Verteidigungsministerium hat keine Beweise für seine Behauptung vorgelegt, dass diese Organisationen Terrorismus unterstützen. In seinem Versuch, diese Organisationen trotz fehlender Beweise zum Schweigen zu bringen, hat das Verteidigungsministerium diese Gruppen ausspioniert und bedroht nun ihre Anwälte, um sie davon abzuhalten, gegen seine Entscheidung Berufung einzulegen.
Die Bauarbeiter aus Rumänien sollen in Düsseldorf ein Gebäude entkernen, damit dort Luxuswohnungen entstehen können. In den letzten drei Monaten haben sie jedoch keinen Lohn erhalten, deswegen drohten sie mit einem Hungerstreik.
Anlässlich des 1. Septembers hat der DGB einen Erklärung mit dem Titel “Für den Frieden!” veröffentlicht. Wer sich davon jedoch eine klare Abgrenzung von der momentanen deutschen Außenpolitik erhofft, die auf eine weitere Eskalation des Ukraine-Kriegs hinausläuft, wird enttäuscht. Ein Kommentar von Philipp Nazarenko.

Der wissenschaftliche Sozialismus steht auf drei Säulen: dem dialektischen Materialismus, dem historischen Materialismus und der marxistischen Ökonomie. Heute widmen wir uns der materialistischen Dialektik. Sie ist gleichermaßen die objektiv als auch die subjektiv, eine große und allmächtige Waffe in den Händen der Wissenschaften, mehr noch in denen der Arbeiterklasse, aber so allgewaltig sie auch daherkommt, auch sie hat mal klein angefangen. Gehen wir diesen Spuren nach.
Paris | Im Pariser Vorort Drancy ist am Sonnabend der Startschuss für eine zweitägige Demonstration der kurdischen Jugendbewegung in Frankreich gefallen. Die von der Revolutionären Jugendbewegung TCŞ und der autonomen Frauenbewegung TekoJIN organisierte Aktion findet anlässlich der Kampagne „Kommt zur Freiheitsoffensive – Werin Cenga Azadiyê“ statt und steht unter dem Motto „Gegen Besatzung und Verrat”. Gefordert wird die Beendigung des Folter- und Isolationssystems auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali und die Freiheit von Abdullah Öcalan.
Hartz IV- und Grundsicherungsempfänger sollen dann einen Bonus erhalten, wenn sie genug Gas einsparen. Mit diesem Vorschlag hat es der FDP-Politiker Dr. Lukas Köhler 

BERLIN |Im vergangenen September haben die Berliner für die Verstaatlichung großer Immobilienkonzerne gestimmt. Die Berliner Koalition aus Linkspartei, SPD und Grüne einigte sich daraufhin auf eine “Expertenkommission”, die ein Jahr lang über die Möglichkeiten der Enteignung beraten sollte. Dass es sich dabei um ein Manöver zu Verhinderung der Enteignung handelt, wird nun immer deutlicher.
MITTELMEER | Die “Europäische Agentur für Grenz- und Küstenwache” (Frontex) hat jahrelang illegale “Push-Backs” von Migrant:innen vor der griechischen Küste vertuscht. Dies bestätigte jetzt ein Bericht des “Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung” OLAF.
TÜRKEI | Am 29. Juli fand auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft von Istanbul eine Festnahmeoperation gegen Mitglieder des HDP-Jugendrats und des Kreis- und Provinzverbands der Partei statt. Die Polizei schlug Türen ein und nahm das HDP-Parteiratsmitglied Livan Orman, den Ko-Vorsitzenden des HDP-Kreisverbands von Beşiktaş, Orhan Özöner, sowie vom Jugendrat Arjin Emektar, Ahmet Bayazıt, Roj Medrin Bor, Adem Ayata, Mehmet Salih Dikmen und Ismail Toptamur fest. Auch in Wan und Muğla wurden im Rahmen derselben Ermittlungen vier weitere Personen festgenommen.
MADRID | Am russischen Tag der Seestreitkräfte hat Wladimir Putin eine neue Marinedoktrin des russischen Imperialismus verkündet. Diese bildet das Gegenstück zur neuen NATO-Strategie, die Ende Juni in Madrid vorgestellt wurde.
PRETORIA | Nach den massiven Protesten im letzten Jahr gegen die ohnehin schon hohen Lebenshaltungskosten, bei denen mehr als tausend Menschen inhaftiert und mehr als hundert getötet wurden, sind in den letzten Tagen
Am Wochenende sollen zwei amerikanische Raketen in ein Wohnhaus in der afghanischen Hauptstadt Kabul eingeschlagen haben. Sie galten dem Anführer der islamistischen Organisation Al-Kaida, Aiman al-Zawahiri.
SACHSEN | Der
GROSSBRITANIEN | In den letzten Wochen haben die Arbeitskämpfe in Großbritannien zugenommen. Etwa 40.000 Menschen streikten letzten Mittwoch nach dem Aufruf der Eisenbahn-, Schifffahrts- und Transportgewerkschaft RMT gegen die Eisenbahnunternehmen, da diese den Forderungen ihrer Arbeiter nicht nachkamen, welche in diesem Jahr mit 9,4 % die höchste Inflation der letzten 40 Jahre erleben.
JAPAN | Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vom 6. und 9. August 1945 waren der erste und bislang einzige Einsatz von Atomwaffen in einem Krieg. Die Abwürfe trugen erheblich dazu bei, dass kurz darauf Kaiser Hirohito mit der Rede vom 15. August die Beendigung des „Großostasiatischen Krieges“ bekanntgab.
DEUTSCHLAND | Weltweit steigt die Zahl der Drogenkonsumenten und Toten an. In Deutschland befindet sich die Zahl auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren. Ein Bericht der UN bringt den gestiegenen Drogengebrauch mit der Krise in Verbindung. Die Steigerung der Armut und psychischen Probleme führe zu höherem Konsum.
PORTUGAL | Das, was man in Portugal und Spanien als „Wald“ bezeichnet, ist im Grunde genommen eine Ansammlung von Pflanzungen und eine Form von jahrhundertealter Kulturlandschaft, die durch das Eingreifen des Menschen immer mehr aus dem Gleichgewicht kam und bald völlig zerstört sein wird. Durch den Klimawandel werden Prozesse wie die Versteppung und die Erosion zusätzlich beschleunigt. Ich fuhr letzte Woche quer durch Portugal nach Südwest-Spanien und was ich sah war erschreckend und deprimierend. Die Untätigkeit von Politik und Zivilgesellschaft sind nur mit dem Egoismus einiger Profiteure und mit der Ignoranz der breiten Massen zu erklären.
ITALIEN | 13 Jahre Haft wegen Menschlichkeit. Der Fall von Domenico Lucano, der als Bürgermeister von Riace Migrant*innen willkommen hiess und so seine ausgestorbene Kleinstadt in Süditalien wieder aufblühen liess, geht in Berufung. Eine Petition fordert seine Freilassung.
BERLIN | Die Bemühungen um den Umweltschutz kapitalistischer Großmächte wie Deutschland stellen sich spätestens vor dem Hintergrund der verschärften Krise und des Kampfes um die plötzlich knapp gewordenen fossilen Energieträger als bloße Fassade heraus. Die Rechnung haben hierfür unter anderem die abhängigen Länder zu zahlen.
WELT | Knapp ein halbes Jahr nach dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine verschärft sich das imperialistische Säbelrasseln auf allen Seiten weiter. Auf dem G7-Gipfel in Elmau und dem NATO-Gipfel in Madrid haben die westlichen Staaten beschlossen, die Kriegsvorbereitungen gegen Russland und China noch aggressiver voranzutreiben. Der deutsche Imperialismus hat seinen Anspruch formuliert, „Führungsmacht“ zu sein. Der Dritte Weltkrieg wird offen vorbereitet. Als Arbeiter:innen müssen wir daher im Kampf gegen Aufrüstung und Militarisierung in die Offensive gehen.











































