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Forum zur Förderung der Einheit der Marxisten-Leninisten
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Seit einigen Jahren bemühen sich verschiedene ML-Parteien und Organisationen um die Einheit aller Marxisten-Leninisten in einer Partei. Der Weg dorthin ist schwer. Reformistische, revisionistische und allerlei skurrile Ideologien haben sich in vielen Teilen der deutschen Genossen und Genossinnen eingenistet und versperren den Weg zur Einheit. Doch:

*Unser Ziel der Sozialismus und später der Kommunismus kann nur auf der Grundlage der wissenschaftlichen Weltanschauung der Arbeiterklasse, dem Marxismus-Leninismus erreicht werden.
*Die Erlangung der Macht der Arbeiterklasse und die Errichtung der Diktatur des Proletariats mit ihren natürlichen Verbündeten, kann nur auf revolutionärem Wege erreicht werden.
*Die Ursache für die Spaltung der Kommunistischen Parteien nach dem XX. Parteitag der KPdSU war der Verrat der revisionistischen Chruschtschowclique und ihren Nachfolgern, die auch für die Restauration des Kapitalismus in der UdSSR verantwortlich sind.
*Die Hauptursache für die Zerstörung und Beseitigung des Sozialismus auf deutschem Boden war der Revisionismus. Er ist noch heute, in seinen verschiedenen Facetten, der Grund für die Spaltung der Marxisten-Leninisten in Deutschland.

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on 3. November 2017
Veröffentlicht in: Revisionismus

Revolutionärer Aufbau, BRD

GegenStandpunkt

Erste Anmerkungen zu einer Kritik des Revisionismus des Gegenstandpunkt Verlages
.

Revolutionärer Aufbau, BRD

Der Gegenstandpunkt Verlag (im Folgenden teilweise GSP genannt) ist die Nachfolgeorganisation der sogenannten „Marxistischen Gruppe (MG)“, welche insbesondere in den 1980er Jahren eine gewisse Massenbasis an deutschen Universitäten hatte und tausende Intellektuelle organisieren konnte. Ende der 1990er Jahre überzog der deutsche reaktionäre Staat Mitglieder der Organisation mit Berufsverboten, woraufhin sich die MG auflöste. Heute entfaltet der nachfolgend gegründete Verlag zwar lange nicht mehr die Aktivität von damals, hält jedoch noch in vielen deutschen Städten regelmäßig Diskussionsveranstaltung ab, betreibt ein verlagseigenes Schulungswesen und publiziert eine Vierteljahreszeitschrift sowie diverse Bücher. Hin und wieder werden vom GSP auch Flugblatt-Aktionen an Gymnasien und Hochschulen durchgeführt. Die Organisation rekrutiert sich heutzutage nicht viel anders als in der Vorgängerorganisation in der Hauptsache aus Akademikern, Kleinbürgern und Lehrern.

Der Einfluss des Gegenstandpunkt Verlages ist heute in jeder Hinsicht als marginal zu bezeichnen und er ist in vielen Städten vor allem damit befasst, seine aussterbenden Strukturen mit Mühe und Not aufrechtzuerhalten. Nichtsdestotrotz sucht der GSP an einigen Stellen auch Kontakt zu revolutionären, linksradikalen und seiner Ansicht nach fortschrittlichen Zusammenhängen, um dort Nachwuchs für seine Redaktion und sein Schulungswesen zu gewinnen. Wie im Folgenden gezeigt und bewiesen werden soll, stellt diese Tätigkeit des GSP eine Schädigung für die revolutionäre Bewegung dar und ist, da der GSP unter dem Label „Marxismus“ agiert, ein revisionistischer Angriff auf die Ideologie des Proletariats und somit auch ein Angriff auf das Proletariat selber.

Eingangs sei noch erwähnt, dass dieser Text mit einem äußerst begrenzten Verständnis des Marxismus geschrieben wurde. Wir müssen noch sehr viel lernen und die Ideologie unserer Klasse beständig weiter studieren. Ohne unsere begrenzte Kenntnis über unsere Ideologie zu negieren, meinen wir zumindest ein Kernelement des Marxismus verstanden zu haben: den proletarischen Klassenstandpunkt: eben alles danach zu prüfen, ob es unserer Klasse nützt oder schadet; und wenn ihr etwas schadet, es dann zu bekämpfen und zu zerschlagen. Mit diesem Wissen bewaffnet meinen wir, dem Gegenstandpunkt Verlag nachweisen zu können, dass er mit dem Marxismus in keiner Art und Weise auch nur irgendwas zu tun hat. Dies soll im Folgenden ausgeführt werden. Das vorliegende Dokument stellt einen ersten Versuch dar, unsere Erfahrungen mit dem Gegenstandpunkt Verlag zu systematisieren. Wir hoffen, damit eine Diskussion anstoßen zu können, die es bald ermöglichen wird, den Revisionismus des GSP auf allen Ebenen zu entlarven und zurückzuschlagen. In diesem Sinne sei noch einmal herausgestellt, dass dieses Dokument in keiner Weise den Anspruch hat, eine allumfassende und erschöpfende Kritik des GSP-Revisionismus zu sein. Vielmehr ist es der Auftakt der Aufarbeitung der schädlichen Umtriebe des Gegenstandpunkt Verlages.

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Individualismus statt proletarischer Klassenstandpunkt

Der Gegenstandpunkt Verlag, welcher sich selber als „marxistisch“ bezeichnet, formuliert den Ausgangspunkt seiner gesamtem Politik wie folgt:

„Zum Kritisieren schicken sich Leute an, wo und wann immer sie unzufrieden sind. Also in stolzen „Zivilgesellschaften“ genauso wie in totalitären Völkergefängnissen. Unabhängig von öffentlich-rechtlichen Genehmigungsfragen und kein bisschen heimgesucht von Zweifeln an der Freiheit ihres Willens melden approbierte Lumpen wie sittliche Autoritäten an, was ihnen nicht passt. Denn alle verfügen über die Gabe des praktischen Gefühls, das in sämtlichen großen und kleinen Belangen des Lebens zwischen angenehmen und unangenehmen Erfahrungen zu unterscheiden pflegt. Die theoretische Leistung der Kritik bringt das praktische Gefühl „zur Sprache“; sie belässt es nicht bei der Kundgabe des Eindrucks, dass einem etwas missfällt oder Schwierigkeiten bereitet. Kritik führt den Vergleich durch, den das praktische Gefühl unmittelbar mit dem Befund entscheidet, dass die Umwelt den eigenen Vorstellungen einfach nicht entspricht. Sie formuliert die Unangemessenheit zwischen Bedürfnissen und den Gegenständen ihrer Befriedigung, den Gegensatz zwischen Erwartungen und dem, was die Umstände dafür hergeben; sie zeigt, wie Interessen durch die Taten anderer Leute verletzt werden. Mit dieser Bemühung legt sie es nicht darauf an zu beweisen, dass das werte Ich wieder einmal zu kurz kommt. Das Subjekt der Kritik geht ganz selbstverständlich davon aus, mit seinem freien Willen die Lizenz zum Genuss wie zur Gestaltung der Welt zu haben – darin besteht schließlich der Ertrag ihrer „Aneignung“ durch das Denken. Es lässt sich nicht über seinen höchstpersönlichen Geschmack aus, sondern über das Objekt seiner Begierden und Interessen. Von dem behauptet der Kritiker, dass und inwiefern es nichts taugt. Er legt der Sache, mit der er sich befasst, einen Defekt zur Last – welcher verantwortlich dafür ist, dass sie für die beanspruchten Dienste nicht so recht zu gebrauchen ist oder Schaden anrichtet.“1

Hier ist zunächst zu erwähnen, dass dieser politische Ausgangspunkt den Charakter eines Beschlusses hat, den Charakter eines Beschlusses, die Welt auf eine bestimmte Art und Weise zu betrachten, in dem man sich selber als Individuum mit seinen Bedürfnissen und Interessen als Maßstab für die Welt setzt. Diese Bemerkung ist notwendig, weil dieser Maßstab in den Publikationen des Gegenstandpunkt Verlages immerzu als quasi natürliche Selbstverständlichkeit behauptet wird. Auch wenn der GSP von sich behauptet, nur „objektive Wissenschaft“ zu betreiben, so liegt seiner Politik doch auch eine parteiische Weltanschauung zugrunde, nämlich eine Parteilichkeit für das Individuum mit seinen Bedürfnissen und Interessen, an der dann die gesamte Welt gemessen wird: Wie verhält sich dieses und jenes zu meinen individuellen Bedürfnissen? Es ist nun zu prüfen, inwiefern diese Haltung und Herangehensweise dem Marxismus entspricht.

„Die Kommunisten sind keine besondere Partei gegenüber den andern Arbeiterparteien. Sie haben keine von den Interessen des ganzen Proletariats getrennten Interessen. Sie stellen keine besonderen Prinzipien auf, wonach sie die proletarische Bewegung modeln wollen. Die Kommunisten unterscheiden sich von den übrigen proletarischen Parteien nur dadurch, daß sie einerseits in den verschiedenen nationalen Kämpfen der Proletarier die gemeinsamen, von der Nationalität unabhängigen Interessen des gesamten Proletariats hervorheben und zur Geltung bringen, andrerseits dadurch, daß sie in den verschiedenen Entwicklungsstufen, welche der Kampf zwischen Proletariat und Bourgeoisie durchläuft, stets das Interesse der Gesamtbewegung vertreten. Die Kommunisten sind also praktisch der entschiedenste, immer weitertreibende Teil der Arbeiterparteien aller Länder; sie haben theoretisch vor der übrigen Masse des Proletariats die Einsicht in die Bedingungen, den Gang und die allgemeinen Resultate der proletarischen Bewegung voraus. Der nächste Zweck der Kommunisten ist derselbe wie der aller übrigen proletarischen Parteien: Bildung des Proletariats zur Klasse, Sturz der Bourgeoisherrschaft, Eroberung der politischen Macht durch das Proletariat. Die theoretischen Sätze der Kommunisten beruhen keineswegs auf Ideen, auf Prinzipien, die von diesem oder jenem Weltverbesserer erfunden oder entdeckt sind. Sie sind nur allgemeine Ausdrücke tatsächlicher Verhältnisse eines existierenden Klassenkampfes, einer unter unseren Augen vor sich gehenden geschichtlichen Bewegung.“2

Kommunisten stehen also nicht auf dem Standpunkt des geschädigten Individuums, sondern auf dem Standpunkt der ausgebeuteten und unterdrückten Klassen, insbesondere des Proletariats. Sie treten an, um „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.“3 Kommunisten sind keine Individualisten, sondern haben sich für eine bedingungslose Parteinahme für die Arbeiterklasse, das Volk und deren Befreiung entschlossen. Diese Parteinahme erkennt die Notwendigkeiten der Revolution an und macht sich frei von jeglicher individueller Nutzenkalkulation. Ein Revolutionär richtet sein ganzes Leben auf den Kampf für die Befreiung des Proletariats aus und ordnet diesem politischen Anliegen all seine Interessen und Bedürfnisse unter. Der Vorsitzende Mao formulierte dies treffend wie folgt:

„Ein Kommunist soll offenherzig, ehrlich und aktiv sein, das Interesse der Revolution muß ihm teurer sein als sein eigenes Leben, er hat seine persönlichen Interessen den Interessen der Revolution unterzuordnen; er soll immer und überall an den richtigen Grundsätzen festhalten und einen unermüdlichen Kampf gegen alle falschen Ideen und Handlungen führen, um so das kollektive Leben der Partei und die Verbindung zwischen der Partei und den Massen zu festigen; er muß sich mehr um die Partei und um die Massen kümmern als um die eigene Person, mehr um andere Menschen als um sich selbst. Nur dann kann er als Kommunist angesehen werden.“4

Um allen Kommunisten und Kommunisten in Formierung ein leuchtendes Beispiel der richtigen Haltung und Gesinnung zu geben, hielt der Vorsitzende Mao eine Gedenkrede über den vorbildlichen und beeindruckenden Genossen Norman Bethune:

„Der dem Genossen Bethune eigene Geist der absoluten Selbstlosigkeit und der absoluten Hingabe für andere fand seinen Ausdruck in einem äußerst tiefen Gefühl der Verantwortlichkeit für die Arbeit und in einer äußerst warmen Herzlichkeit zu den Genossen und zum Volk. Jeder Kommunist muß von ihm lernen. Es gibt nicht wenig Menschen, die sich verantwortungslos zu ihrer Arbeit verhalten, das Leichte suchen und vor Schwerem zurückschrecken, anderen die schwere Last aufbürden und selbst die leichte schultern. Was sie auch tun – sie sorgen vor allem für sich und erst dann für die anderen. Haben sie sich ein wenig angestrengt, fühlen sie sich schon als Helden, lieben es zu prahlen, da sie befürchten, daß man es sonst nicht erfahren würde. Den Genossen und dem Volk bringen sie keine Wärme entgegen, sondern sind kühl, gleichgültig, gefühllos. Im Grunde sind solche Menschen keine Kommunisten, oder zumindest können sie nicht als echte Kommunisten gelten. Wer von der Front zurückkam, sprach von Bethune mit höchster Achtung, alle waren von seiner Gesinnung tief berührt. Dr. Bethune machte einen gewaltigen Eindruck auf alle Soldaten und Einwohner des Grenzgebiets Schansi-Tschahar-Hopeh, die Gelegenheit hatten, sich von ihm behandeln zu lassen oder mit eigenen Augen zu sehen, wie er arbeitete. Jedes Mitglied der Kommunistischen Partei muß von Genossen Bethune diese Gesinnung eines wahren Kommunisten lernen.“5

Das ist also kennzeichnend für die Ideologie des Marxismus: Eine in sich geschlossene, harmonische Weltanschauung, die jeder Sklaverei, jeder Ausbeutung und Unterdrückung den Kampf ansagt und der Befehl, dafür eine Partei neuen Typs als Vortrupp der Ausgebeuteten und Unterdrückten aufzubauen, mit der entsprechenden Disziplin und Opferbereitschaft. Und das ist gerade nicht das Wesen des Marxismus: Eine Anleitung zur Selbstverwirklichung und eine theoretisch-ideologische Rechtfertigung des eigenen Individualismus. Der vom Gegenstandpunkt Verlag formulierte Ausgangspunkt hat also mit dem Marxismus überhaupt nichts zu tun. Er ist unmarxistisch und passt durch und durch zum kleinbürgerlichen Individualismus und nicht zur Ideologie des Proletariats.

In Abgrenzung zum Anarchismus, welcher auf einem ähnlichen kleinbürgerlichen Grundstein fußt wie die Ideologie des GSP, formulierte Genosse Stalin im Jahr 1907 das Prinzip des Marxismus wie folgt:

„Die Sache ist die, dass der Marxismus und der Anarchismus sich auf völlig verschiedene Prinzipien gründen, obgleich beide unter sozialistischem Banner in der Kampfarena erscheinen. Der Grundstein des Anarchismus ist die Persönlichkeit, deren Befreiung seiner Ansicht nach die Hauptbedingung für die Befreiung der Masse, des Kollektivs ist. Nach Ansicht des Anarchismus ist die Befreiung der Masse unmöglich, solange die Persönlichkeit nicht befreit ist, weshalb seine Losung lautet: „Alles für die Persönlichkeit.“ Der Grundstein des Marxismus dagegen ist die Masse, deren Befreiung seiner Ansicht nach die Hauptbedingung für die Befreiung der Persönlichkeit ist. Das heißt, nach Ansicht des Marxismus ist die Befreiung der Persönlichkeit unmöglich, solange die Masse nicht befreit ist, weshalb seine Losung lautet: „Alles für die Masse.“6

Man kann gewissermaßen sagen, der GSP erhebt den Zielzustand des Kommunismus, was ja tatsächlich der planvoll und kollektiv organisierte Nutzen der Gesellschaftsmitglieder ist, zum individuellen Ausgangspunkt und Maßstab und blamiert daran alles, was dem nicht entspricht. Über die höchste Form der kommunistischen Gesellschaft sagte Marx in seiner Kritik des Gothaer Programms folgendes:

„In einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft, nachdem die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch der Gegensatz geistiger und körperlicher Arbeit verschwunden ist; nachdem die Arbeit nicht nur Mittel zum Leben, sondern selbst das erste Lebensbedürfnis geworden; nachdem mit der allseitigen Entwicklung der Individuen auch ihre Produktivkräfte gewachsen und alle Springquellen des genossenschaftlichen Reichtums voller fließen – erst dann kann der enge bürgerliche Rechtshorizont ganz überschritten werden und die Gesellschaft auf ihre Fahne schreiben: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“7

Wie dem Zitat auch zu entnehmen ist, hat auch Marx schon darauf hingewiesen, dass dieser Endzustand natürlich nicht ohne Etappen und einen langen Weg dorthin zu haben ist. Von harten Notwendigkeiten auf dem Weg zum Kommunismus will der Gegenstandpunkt Verlag aber in diesem Zusammenhang nichts wissen. Vielmehr quengelt er permanent herum, dass die Welt nicht den Vorstellungen der Individuen mit ihren Bedürfnissen und Interessen entspricht.

Der giftige Keim setzt sich fort

Schon an dieser Stelle ist klar, dass der Ausgangspunkt des GSP das zentrale Element des Marxismus, den Klassenstandpunkt des Proletariats und der unterjochten Klassen, negiert. Es ist somit folgerichtig zu erwarten, dass diese unmarxistische Haltung sich notwendig in der Ideologie des GSP fortsetzt und weitere revisionistische Früchte trägt. Elemente des Marxismus werden danach geprüft, ob sie für die hauseigene GSP-Ideologie taugen und wenn das nicht der Fall ist, werden sie ausgelöscht. Im Prinzip kann man sagen, dass alles, was mit dem proletarischen Klassenstandpunkt zu tun hat, aus der Ideologie des Proletariats entfernt wird. Der Marxismus wird vom GSP auf eine kastrierte Version der marx‘schen Kritik der politischen Ökonomie heruntergebrochen. Die politische Praxis des Gegenstandpunkt Verlages sieht so aus, dass er unterschiedliche „Gegenstände“ und Phänomene der kapitalistischen Gesellschaft „prüft“, was bedeutet, dass er mit methodischen Anleihen von Hegel versucht, diese Erscheinungen vollumfänglich zu erklären und in der Erklärung zu zeigen, dass diese Erscheinungen eine gewisse Schädlichkeit für die Interessen und Bedürfnisse der Individuen mit sich bringen. Exemplarisch sei hier das Werk „Kapital Bd. 1“ von Karl Marx erwähnt, welches der Gegenstandpunkt Verlag in vielen Städten mit einer beachtlichen Regelmäßigkeit schult und genau für diesen Zweck einsetzt. Das Werk wird aus dem marxistischen System herausgelöst und für einen anderen, ihm fremden Zweck, instrumentalisiert: Die Unverträglichkeit der Produktion für Profit mit dem Individualismus aufzuzeigen.

Wegen der Negation des Klassenstandpunktes des Proletariats und wegen des Setzens des Individuums als einzig gültigen Maßstab, wird vom GSP weiterhin die Notwendigkeit der Diktatur des Proletariats geleugnet, ebenso die Notwendigkeit von revolutionärer Gewalt, revolutionärer Disziplin und die des Aufbaus einer einheitlichen revolutionären Kampfpartei. Bei der Untersuchung der GSP-Ideologie scheint es der Fall zu sein, dass der GSP die Revolution tatsächlich aus individualistischen Gründen einfach nicht will. Alles, was im Zuge der Notwendigkeiten einer Revolution mit Beschränkungen und Unterordnungen des Individuums unter eine Organisation und den politischen Zweck zu tun hat, wird negiert. Hier lässt sich auch die Anbetung des Legalismus des Gegenstandpunkt Verlages einordnen. Alles, was auch nur im Entferntesten strafrechtliche Relevanz hat, versucht der GSP möglichst weit von sich zu weisen. Er gibt sich alle Mühe, dem Staat gegenüber gerade nicht gefährlich zu wirken, in dem er beispielsweise seine Strukturen offensiv transparent hält, „böse“ Wörter wie zum Beispiel „Revolution“ in seinen Publikationen meidet und erst Recht nicht über irgendwelche politischen Konsequenzen redet. Das zeigt sich auch in der kompletten Negation der marxistischen Philosophie, der Negation unserer Weltanschauung, der Negation des dialektischen und historischen Materialismus. Jeder Optimismus in Richtung Revolution aufgrund der Analyse der Bewegungsgesetze der Geschichte soll sich verbieten. Der Marxismus wird seiner Parteilichkeit und seinem politischen revolutionären Zweck beraubt und verkommt zur harmlosen wissenschaftlichen Akrobatik, deren einzige politische Konsequenz das in seiner Individualität geschädigte Subjekt ist.

Wegen ihres verkehrten Maßstabs „die eigenen Bedürfnisse und Interessen“ kommen weiterhin alberne Kritiken an wahren Revolutionären zustande. Sie werfen an vielen unterschiedlichen Stellen denNotwendigkeiten und Etappen auf dem Weg zum Kommunismus vor, dass sie nicht der Kommunismus sind. Exemplarisch ist zu betrachten:

„Beim Hinweis auf den kleinen Widerspruch, daß eine Herrschaft über das Volk reichlich überflüssig ist, wenn sie ohnehin nur das ausführt, was das Volk braucht und will, werden orthodoxe und belesene Arbeiterfreunde sehr historisch und revolutionstheoretisch. Auch die „Diktatur des Proletariats“ sei ein Staat, heißt es dann, und zur Niederhaltung der Feinde des Sozialismus bitter nötig. Daß alles, was die Staatstätigkeit im Verhältnis zum Volk ausmacht – die Maßregelung der Mehrheit, der Zwang zum Verzicht, die ausgeklügelte Organisation von Rechten und Pflichten – entfällt, wenn das Volk eine Revolution veranstaltet hat; das „Ordnung“ dann vielleicht endlich etwas anderes ist als die gewaltsame sozialfriedliche Regelung von Diensten und Entbehrungen einer ganzen Klasse, für die sich der Fleiß am vom Arbeitgeber „geschaffenen“ Arbeitsplatz nicht lohnt; daß man wegen einiger hundert von der Last ihrer Verantwortung freigesetzter „Unternehmer“ keinen Gewaltapparat braucht, der getrennt von der Arbeitermacht über, also gegen sie regiert.8“

Selbiger Artikel des GSP über die Große Sozialistische Oktoberrevolution, aus dem das Zitat entnommen ist, bietet noch umfangreiches weiteres Material des Gegegenstandpunkt Verlages, welches unter anderem die Ökonomie des Sozialismus und das Thema Warenproduktion im Sozialismus berührt und Thema weiterer Abhandlungen sein wird.

In dem Zitat kopiert der GSP mechanisch seine Vorstellung eines bürgerlichen Staates und schiebt sie den Kommunisten in der Sowjetunion unter. Der GSP wirft so unterschiedliche Arten von Staaten in einen Topf, beraubt sie ihrem Klassencharakter und behauptet sie alle gleichermaßen als Unterdrückungsmaschinen gegen die Arbeiterklasse. Staat ist jedoch erst einmal nur definiert als Herrschaft einer Klasse über eine andere. Die Frage ist deshalb, welche Klasse die herrschende ist, wem dieser Staat also Nutzen bringt und wem nicht. Genosse Stalin äußerte bezüglich dieser Frage wie folgt:

„Der Staat ist eine Maschine in den Händen der herrschenden Klasse zur Unterdrückung des Widerstands ihrer Klassengegner. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Diktatur des Proletariats im Grunde genommen durch nichts von der Diktatur jeder anderen Klasse, denn der proletarische Staat ist eine Maschine zur Niederhaltung der Bourgeoisie. Aber es gibt hier einen wesentlichen Unterschied. Er besteht darin, dass alle Klassenstaaten, die bisher existierten, eine Diktatur der ausbeutenden Minderheit über die ausgebeutete Mehrheit waren, während die Diktatur des Proletariats die Diktatur der ausgebeuteten Mehrheit über die ausbeutende Minderheit ist.“9

Ebenso kritisierte Genosse Stalin in selbigem Aufsatz die Vorstellung, nach einer Revolution brauche es keine Diktatur des Proletariats wie folgt:

„Bedeutet das, die Sache sei damit abgetan, dass man die Macht ergreift, sie an sich reißt? Nein, keineswegs. Die Machtergreifung ist nur der Anfang. Die in dem einen Lande gestürzte Bourgeoisie bleibt, aus vielen Gründen, noch lange Zeit stärker als das Proletariat, von dem sie gestürzt wurde.“10

Weiterhin äußerte sich Lenin in Staat und Revolution ausführlich zum Charakter der Diktatur des Proletariats als absterbendem Staat:

„Der Staat stirbt ab, insofern es keine Kapitalisten, keine Klassen mehr gibt und man daher auch keine Klasse mehr unterdrücken kann. Der Staat ist aber noch nicht ganz abgestorben, denn noch bleibt die Wahrung des „bürgerlichen Rechts“, das die faktische Ungleichheit sanktioniert. Zum vollständigen Absterben des Staates bedarf es des vollständigen Kommunismus.“11

Der GSP entdeckt jedoch in seinem Idealismus nur Gewalt und Herrschaft, welche es doch gar nicht bräuchte, wenn es darum ginge, die Individuen zu befriedigen. Ihm fehlt eben der proletarische Klassenstandpunkt, er will sich nicht damit auseinandersetzen, wie die Arbeiterklasse und das Volk zu ihrer Befreiung gelangen, welche Notwendigkeiten und Etappen dafür durchlaufen werden müssen etc. Er hält nur eine leere Abstraktion von Staat, Herrschaft und Gewalt fest, die nichts mit der Diktatur des Proletariats zu tun hat und blamiert sie an seinem Maßstab „Bedürfnisse und Interessen der Individuen“.

Verhinderte Revolutionäre oder egoistische Drückeberger?

Wenn man als Wunschdenker des GSP den Gegenstandpunkt mit der Frage konfrontiert, warum er sich vor Fragen der Revolutionstheorie und den allgemeinen Notwendigkeiten der Revolution drückt, bekommt man in der Regel zwei Rechtfertigungen vorgelegt. Zunächst bekommt man den Vorwurf, dass man sich in der Kritik ja noch gar nicht einig wäre. Man müsse erst einmal diese Einigkeit herstellen und wenn man dies getan hätte, würde sowieso auf der Hand liegen, welche praktischen Konsequenzen aus der Kritik und der Analyse folgen würden. Das ist in vielerlei Hinsicht Unsinn. Gerade die praktischen Schlüsse und die Anwendungen marxistischer Prinzipien sind die kontroversen Fragen, weil sie auf der Anwendung des abstrakten Wissens auf die konkrete, sich verändernde Realität und daraus resultierenden strategischen und taktischen Einschätzungen beruhen. Weiterhin folgt aus der theoretischen Einigkeit noch lange nicht notwendig eine gemeinsame Praxis. Man kann sich marxistische Prinzipien aneignen und erklären, diese jedoch im Dienste des Proletariats und der unterdrückten Klassen anzuwenden, ist noch ein weiterer Entschluss und setzt eben den vom Gegenstandpunkt Verlag negierten proletarischen Klassenstandpunkt voraus. Davon will der GSP jedoch nichts wissen. Vielmehr betreibt er eine wahnhafte Haarspalterei und Pedanterie, was den Inhalt der vorgetragenen Analyse und Einschätzungen angeht. Mit einem beispiellosen Fahndungsstandpunkt – der unbedingt Fehler finden will, um die Frage der politischen Konsequenzen und der praktischen Anwendung des Marxismus gar nicht erst aufkommen zu lassen – gehen GSPler auf die vorgetragenen Argumente und Kritiken los. Bei minimalen Unterschieden und theoretischen Unsauberkeiten bei z.B. der marx‘schen Kapitalanalyse werden unangemessene Grundsatzdebatten hinaufbeschworen und dort, wo es keine noch so kleinen Uneinigkeiten zu finden gibt oder man im Gegenteil im ideologischen Kampf selber angegriffen und mit Fehlern konfrontiert wird, werden einfach Standpunkte konstruiert oder Gegenstandswechsel zu anderen Themen eingeleitet, wo man sich angeblich noch überhaupt nicht einig wäre und wo man ja noch ganz viel diskutieren müsse, bevor man überhaupt über politische Konsequenzen wie die angeblich dann banale Frage der Revolution reden könne. Nicht selten werden Punkte des Gegenübers auch verzerrt und vulgarisiert, um dann eine lächerlich gemachte Karikatur des ursprünglichen Standpunktes attackieren zu können. „Strohmann-Argumente“ werden in Anschlag gebracht, dem Gegenüber werden Standpunkte einfach unterstellt, die er zwar gar nicht hat, die man aber als GSPler selber gut zu „kritisieren“ weiß. Die Dinge werden einfach so gedreht, wie es einem passt und wie es vor allem dazu taugt, das Gegenüber in der Diskussion zu „vernichten“ und als vermeintlicher Dummschwätzer bloßzustellen. Das ist Instrumentalismus, eine Form von Pragmatismus, und hat mit marxistischen Arbeitsmethoden überhaupt nichts zu tun. In diesem Zusammenhang seien auch die mit diesen Leuten oftmals existierenden Begriffs- und Definitionsverwirrungen angesprochen. Der Gegenstandpunkt Verlag benutzt häufig eine unmarxistische Sprache und ersetzt Definitionen und Wörter aus dem marxistischen System mit Begriffen der bürgerlichen Wissenschaft. Notwendig kommt es dadurch in der Debatte mit Marxisten zu Verwirrungen. Diese Verwirrungen bezüglich einzelner Wörter werden ebenfalls breit getreten und als Ablenkung von Kernfragen in Stellung gebracht.

Die zweite Rechtfertigung für ihr Kapitulantentum ist die Unterstellung, die Massen wären „nationalistisch verdorben“, was der Gegenstandpunkt Verlag mit einer beispiellosen Verachtung für die Massen begleitet. Die kollektiv „nationalistische“ Gesinnung des Volkes sei der Grund, weswegen sich der GSP von ihm isolieren und den Aufbau einer kommunistischen Partei als unzeitgemäß abtun würde. Der GSP hält die Massen für die Feinde seiner Politik und hält ihre derzeitige Agitation und Organisierung für unmöglich. Der angebliche Nationalismus der Massen wird regelmäßig an Zitaten aus bürgerlichen Käseblättern wie der FAZ belegt, also generalisierend für das Volk behauptet, ohne ihn tatsächlich empirisch in den ärmsten und breitesten Teilen der Massen nachgewiesen zu haben. Es scheint also erstens ein beachtliches Desinteresse an gerade denjenigen zu bestehen, in die man doch eigentlich das sozialistische Bewusstsein hineintragen sollte. Weiterhin: Angenommen es wäre tatsächlich so, das Volk wäre von imperialistischem Chauvinismus gekennzeichnet. Man muss sich schon ernstlich fragen, wie daraus der politische Schluss folgen soll, sich deswegen von ihm zu isolieren und seine Politik getrennt von ihm stattfinden zu lassen. Die ärmsten und breitesten Teile verfügen über ein Bewusstsein, das sie von der Revolution abhält? Dann sollte man sie gerade mit Agitation und Propaganda überhäufen und das sozialistische Bewusstsein in den Massen mit aller Kraft fördern! Wenn es einem darum ginge, dem Volke zu dienen und es von seinem Elend zu befreien, wenn man tatsächlich ein ernsthafter Revolutionär wäre, dann würde man sich keine Minute damit zufrieden geben, dass das Volk verblendet wäre und man würde Tag und Nacht in den Arbeitervierteln dieses bürgerliche Bewusstsein bekämpfen und das sozialistische Bewusstsein fördern!

Die Rechtfertigungen des Gegenstandpunkt Verlages halten keiner inhaltlichen Prüfung stand. Entweder haben sie sich das einfach nicht besonders gut überlegt, oder aber der Grund für das Nichtwahrnehmen der revolutionären Pflicht, sich mit den Massen zu verbinden, liegt in dem Entschluss begründet, die Revolution mit den damit einhergehenden Notwendigkeiten einfach nicht zu wollen.

Stellung des GSP zur Revolution

Der Gegenstandpunkt Verlag ist keine revolutionäre marxistische Organisation, sondern ein revisionistischer Verein, der mit seiner unmarxistischen Theorie versucht sicherzustellen, dass diejenigen, die sich zu ihnen verirren, nicht in irgendeiner Form auf die Idee kommen, die Revolution zu wollen. Die Mitglieder des Gegenstandpunkt Verlages verteidigen und legitimieren ihren Individualismus. Diese Organisation zieht daher vor allem Leute an, die in dieser Gesellschaft als Individuen durchaus saturiert werden. Ihre Agitation bedeutet Agitation fürs Kapitulantentum, also letztlich Agitation für die Aufrechterhaltung der bürgerlichen Gesellschaft. Der GSP ist ein Paradebeispiel des Revisionismus: Der Marxismus wird derart gekürzt und verfremdet, dass er von derproletarischen Ideologie in eine Ideologie umgewandelt wird, die nicht dem Proletariat und dem Volk nützt, sondern dem Feind. Im ideologischen Kampf gegen den Renegaten Karl Kautsky formulierte Lenin dieses Prinzip des Revisionismus wie folgt:

„Kautsky entnimmt dem Marxismus das, was für die Liberalen, für die Bourgeoisie annehmbar ist (die Kritik am Mittelalter, die fortschrittliche Rolle des Kapitalismus im Allgemeinen und die der kapitalistischen Demokratie im Besonderen), und streicht und verschweigt und vertuscht vom Marxismus all das, was für die Bourgeoisie unannehmbar ist (die revolutionäre Gewalt des Proletariats gegenüber der Bourgeoisie, um diese zu vernichten). Darum eben erweist sich Kautsky infolge seiner objektiven Stellung, wie immer seine subjektive Überzeugung auch sein mag, unvermeidlich als Lakai der Bourgeoisie.“12

Daher fordern wir alle wahren Marxisten auf, den schädlichen Einfluss des GSP zu bekämpfen, den Marxismus hochzuhalten und alle Angriffe von jedwedem Revisionismus‘ zu entlarven und zurück zuschlagen.

P.S.: Die Ideologie des Gegenstandpunkt Verlages, welche das Individuum mit seinen Bedürfnissen und Interessen in den Mittelpunkt stellt, bringt nicht selten auch das Phänomen des verzweifelten, gekränkten und an der Welt leidenden Subjekts hervor. Hier in der Gesellschaft beständig in seinem Individualismus geschädigt zu werden und gemäß der GSP-Ideologie im Prinzip nichts dagegen tun zu können, erklärt eine gewisse Häufung von Depressionen, Alkoholismus und Hedonismus im Umfeld des Gegenstandpunkt Verlages.

1GegenStandpunkt Verlag: Kritik – wie geht das?, in: Politische Vierteljahreszeitschrift, Bd. 4-13.

2Marx, Karl; Engels, Friedrich: Manifest der Kommunistischen Partei

3Marx, Karl: Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung.

4Tse-tung, Mao: Gegen den Liberalismus, Werke Bd. 2

5Tse-tung, Mao: Dem Gedenken Bethunes

6Stalin, Josef: Anarchismus oder Sozialismus?, Werke, Bd. 1

7Marx, Karl: Kritik des Gothaer Programms

8Gegenstandpunkt. Politische Vierteljahreszeitschrift „100 Jahre Russische Revolution. Rückblick auf einen unverzeihlichen Fehler“.

9Josef Stalin: Über die Grundlagen des Leninismus

10Josef Stalin: Über die Grundlagen des Leninismus

11Lenin Staat und Revolution

12Lenin „Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky“

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on 29. Oktober 2017
Veröffentlicht in: 100 Jahre Roter Oktober


Partei der Arbeit

100 Jahre Roter Oktober – Symposium und Festveranstaltung

„Die Revolution ist kein Apfel, der vom Baum fällt, wenn er reif ist; man muss machen, dass er fällt.“ (Che Guevara)
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Petrograd 1917. Ein Kanonenschuss des Kreuzers ‚Aurora‘ gab am Abend des 7. November das Signal zum Sturm auf das Winterpalais, den Sitz der bürgerlichen Provisorischen Regierung. Nach mehrstündigen Kämpfen war dieser letzte Stützpunkt der Konterrevolution in der Stadt eingenommen. Am gleichen Tag wurde im Smolny der II. Gesamtrussische Sowjetkongress eröffnet. Die Delegierten verabschiedeten einmütig einen von Lenin verfassten Aufruf, in dem es heißt: „Gestützt auf den Willen der gewaltigen Mehrheit der Arbeiter, Soldaten und Bauern, gestützt auf den in Petrograd vollzogenen siegreichen Aufstand der Arbeiter und der Garnison nimmt der Kongress die Macht in seine Hände … Der Kongress beschließt: Die ganze Macht geht allerorts an die Sowjets der Arbeiter-, Soldaten- und Bauerndeputierten über, die eine wirkliche revolutionäre Ordnung zu gewährleisten haben.“ Das Leninsche Dekret über den Frieden wurde zum ersten staatlichen Akt Sowjetrusslands.

Diese historischen Ereignisse sind der Beginn einer neuen Epoche in der Geschichte der Menschheit und ein Sieg der Lehre von Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Lenin. Damit wurde die Ära des weltweiten Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus eingeleitet und der Menschheit die Perspektive ihrer nationalen und sozialen Befreiung gewiesen. Geführt von der Kommunistischen Partei der Sowjetunion vollbrachte das Volk heroische Taten für die Menschheit. Sie errichtete den ersten sozialistischen Staat der Arbeiter und Bauern auf der Erde. Der Sieg der Revolution veränderte die politische und ideologische Situation in der internationalen revolutionären Arbeiterbewegung. Unter dem unmittelbaren Eindruck der Revolution kamen in allen Teilen des Erdballs die Massen in Bewegung.

So auch in Österreich-Ungarn, wo am 3. November 1918 die Kommunistische Partei Deutsch-Österreichs gegründet wurde und in dessen Hauptstadt Wien wenige Tage später hunderttausende ArbeiterInnen dafür sorgten, dass die Habsburgerdynastie abdanken musste und die bürgerliche Republik Deutsch-Österreich ausgerufen wurde.

Wir möchten an diesem Novemberabend an die Große Sozialistische Oktoberrevolution als Geburtsstunde Sowjetrusslands erinnern, ihre Errungenschaften feiern und an ihre Erfahrungen anknüpfen. Es wird dazu verschiedene politische und kulturelle Beiträge, die Möglichkeit zum internationalen Austausch mit Gästen von befreundeten Organisationen und einschlägige kulinarische Leckereien geben. Ein Abend ganz im Geiste Lenins. Seid gespannt und save the date!

„Die russische Revolution hat der ganzen Welt den Weg zum Sozialismus gewiesen und der Bourgeoisie gezeigt, dass es mit der Herrlichkeit zu Ende geht.“ (W. I. Lenin)

100 Jahre Roter Oktober – Symposium und Festveranstaltung
11. November 2017, 17.00 Uhr
ATIGF-Saal im EKH, 1100 Wien, Wielandgasse 2-4

 

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on 24. Oktober 2017
Veröffentlicht in: 100 Jahre Roter Oktober, Einheit

Karl-Heinz Schulze

Die Einheit der Marxisten im 100sten Jahr

100 Jahre Große sozialistische Oktoberrevolution in Russland
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Karl-Heinz- Schulze

Heute wird von manchen Personen auch hier im Netz offt und viel von der Einheit der Kommunisten gesprochen. Doch von welcher Einheit ist denn hier die Rede?
Welche Einheit ist gemeint? Als die Grundorganisation der SED welcher ich einst angehörte unsere Delegierten zum Sonderparteitag verabschiedeten war auch immer viel die Rede von der Einheit. Danach kam Gysi mit den Besen und alle unsere ehemaligen Delegierten traten aus.
Aus Anlaß des 100. Jahrestages der Oktoberrevolution fand nun wieder einmal eine Konferenz statt. Einheit von KPD, DKP und RotFuchsverein geht nicht.
Warum? Es gibt keine prinzipielle Grundlage denn Revisionisten lehnen wesentliche Bestandteile dieser Prinzipien ab, obwohl sie täglich darüber schwadronieren.
Wo hört man bei den 3 genannten Organisationen etwas von konkreten Klassenkämpfen? Alle diskutieren rückwärts gewandt. Die Menschheit will aber endlich Zukunft denken und nicht immer nach hinten schauen wer jetzt rechts überholt.
Mein Ergebnis der Überlegungen, es wird keine Einheit der Revisionisten, Reformisten, Opportunisten oder gar Trotzkisten geben.
Es kann nur eine Einheit der Revolutionäre auf prinzipieller Grundlage unter Beachtung der Lehren der Geschichte geben. Die kommenden Revolutionen werden dies beweisen.
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100 Jahre Roter Oktober

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 Comment 
on 20. Oktober 2017
Veröffentlicht in: 100 Jahre Roter Oktober, Allgemein, Einheit

Lothar Häupl

Grußadresse!

Antwort zu den aktuellen Fragen auch in Bezug auf die Veranstaltungen der DKP, am 21.10. 2017 in Berlin sowie der KPD am 4.11.2017 in Dresden / Heidenau und aus Anlass des 100. Jahrestages der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution!
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Lothar Häupl

(geschrieben als Aufsatz zu aktuellen Überlegungen im neu zu organisierenden Klassenkampf nach dem 100. Jahrestag der Oktoberrevolution bis zum 100. Jahrestag der Gründung der KomIntern im Februar 2019 – möglich Formierung der politischen und organisierten Kräfte des Proletariats – Lothar Häupl, stellv. Sekretär des internationalen Organisationskomitees iAaaF) – 20.10.2017).

https://lookaside.fbsbx.com/…/Antwort%20zu%20den%20aktuelle…

siehe auch Dokumente unter: https://www.facebook.com/groups/140549376105882/

Ohne die Beachtung der Erfahrungen und der Geschichte des internationalen, proletarischen und revolutionären Klassenkampfes seit dem Erscheinen des „Kommunistischen Manifestes“ von 1848, hätte es eine solche gewaltige Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse auf diesem Erdball nicht gegeben. Die iAaaF erachtet es deshalb und zu diesem Anlass für außerordentlich wichtig auf verallgemeinerungswürdige und in der Zeitachse betreffende wichtige Ereignisse und Erfahrungen hin-zuweisen.

Am 17. März 1883 sprach Friedrich Engels am Grab von Karl Marx in englisch folgende Worte (die er am 18.3.1883 niederschrieb und am 22. März 1883 im „Sozialdemokrat“ veröffentlicht wurden):

… dass die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, …

„Wie Darwin das Gesetz der Entwicklung der organischen Natur, so entdeckte Marx das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte: die bisher unter ideologischen Überwucherungen verdeckte einfache Tatsache, dass die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können; dass also die Produktion der unmittelbaren materiellen Lebensmittel und damit die jedesmalige ökonomische Entwicklungsstufe eines Volkes oder eines Zeitabschnitts die Grundlage bildet, aus der sich die Staatseinrichtungen, die Rechtsanschauungen, die Kunst und selbst die religiösen Vorstellungen der betreffenden Menschen entwickelt haben, und aus der sie daher auch erklärt werden müssen – nicht, wie bisher geschehen, umgekehrt.“

Man kann und muss heute sagen, dass auf unterschiedlichste Art und Weise diese Worte auf Marx, Engels und Lenin und zahlreiche weitere Vorbilder im Nationalen und internationalen Klassenkampf zutreffend waren und sind!

In wichtigen Etappen des Klassenkampfes seit 1848 sind nur dann Erfolge erreicht worden, wo diese Prinzipien und Überlegungen konsequent beachtet wurde und gegen jegliche opportunistischen Abweichungen und konterrevolutionären Machenschaften verteidigt wurden. Für die verallgemeinerungswürdigen Interessen des PROLETARIATS (damals wie in der Gegenwart) war es immer notwendig besonnen zu handeln, für eine sozialistische Revolution im Interesse des Proletariats zu wirken und diese genauso konsequent dann zu verteidigen!

Im internationalen Klassenkampf, während des I. und II. Weltkrieges und während den kaum übersehbaren kriegerischen Auseinandersetzungen, faschistischen, imperialistischen und kolonialen Kriegen und den Befreiungskämpfen gab es millionenfach Opfer, die vor allem die Individuen und Familien der großen Klasse des Proletariats zu verkraften hatten und haben.

Die Klasse der Sklavenhalter, Feudalisten, Kapitalisten, Imperialisten, Chauvinisten, Faschisten … – die Bourgeoisie – samt ihrer gezüchteten und bestochenen Aristokraten und politischen Clique, ALLE diese Ausbeuter, Kriegsverbrecher, Schmarotzer und Zöglinge interessierte bis heute nur eins:

MACHT – PROFIT; MACHT – PROFIT; MACHT – PROFIT; MACHT – PROFIT!

FAZIT

Ohne die Zeichen der Zeit von 1848 und ohne zu verinnerlichen, was es wirklich bedeutet, die Lo-sung in der Praxis zu verwirklichen:

(letztes Kapitel Kommunistisches Manifest )
„Sie (die KOMMUNISTEN – d.V.) erklären es offen, daß ihre Zwecke nur erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlie-ren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen.
Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“

werden wir alle nicht vorankommen!

Daraus ergibt sich:

1. Die ganze Vorgeschichte gesellschaftlicher Veränderungen, von Klassenkämpfen – wie Marx und Engels formulieren, von „der Auflösung dieser ursprünglichen Gemeinwesen be-ginnt die Spaltung der Gesellschaft in besondre und schließlich einander entgegengesetzte Klassen.“ (http://www.mlwerke.de/me/me04/me04_459.htm#F2 ) gilt es im Blick zu behal-ten und zu verinnerlichen, ebenso wie die Zeit der politischen und sozialen Kämpfe und strukturellen Veränderungen in Europa und der Welt in der Zeit von 1847 / 1848 bis 1864 … bis hin zur Herausbildung des Kapitalismus und seiner imperialistischen Struktur (1912 bis 1918). Die Gründung der 1. Internationale (Internationale Arbeiterassoziation) am 28.9.1864), die maßgeblich von Marx und Engels zustande kam, kann man heute als den „eigentlichen, international organisierten Auftakt und als Formierung der politischen Kraft des Proletariats“ bezeichnen. (Es bleibt hier die kommunistischen Kräfte der Gegenwart auch in Deutschland zu kritisieren, dass sie weder zum 150. Jahrestag 2014 noch in der Ge-genwart diesem Ereignis, die ihm gebührende Aufmerksamkeit widmeten! – Schlussfolgerungen im Angebot, siehe: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=174217296102510&id=125171941007046 ) Marx und Engels schlussfolgerten eben 1848 im Manifest weiter: „Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich jedoch dadurch aus, daß sie die Klassengegensätze vereinfacht hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager, in zwei große, einander direkt gegenüberstehende Klassen: Bourgeoisie und Pro-letariat.“
Während die einen – die Bourgeoisie, samt dem üblen Gesockse – bis heute daran wirken, dass sich eben das PROLETARIAT unter Führung ihrer politischen Kraft NICHT vereint und sich selber entzweien lässt und sich gegeneinander aufhetzen lässt, vermochte das PROLETARIAT unter Führung ihrer politischen Kraft es oft nur ungenügend die eigene Klasse zu formieren und so auch erfolgreich im Klassenkampf bestehen zu können!
Zu oft und immer wieder werden in der Zeit der grossen und kleinen Klassenkämpfe, in Zeiten des Sieges und nach kleine oder großen Niederlagen des PROLETARIATS unter Führung ihrer politischen Kraft die mahnenden Worte von Liebknecht am Grabe von Karl Marx ungenügend beherzigt: Er (Liebknecht) sagte am 17. März 1883 dort: „Die Gesellschaftswissenschaft, welche Marx dem Volke erschlossen hat, tötet den Kapitalismus und mit ihm die Götzen und Herren der Erde, welche, solange sie leben, den Gott nicht sterben lassen.

Die Wissenschaft ist nicht deutsch. Sie kennt keine Schranken, vor allem nicht die Schranken der Nationalität. Und so musste der Schöpfer des ‚Kapital‘ naturgemäß auch der Schöpfer der Internationalen Arbeiter-Assoziation werden.

Die Basis der Wissenschaft, welche wir Marx verdanken, setzt uns in den Stand, allen Angriffen der Feinde zu trotzen und den Kampf, welchen wir unternommen haben, mit stets wachsenden Kräften fortzusetzen.

Marx hat die Sozialdemokratie aus einer Sekte, aus einer Schule zu einer Partei gemacht, zu der Partei, welche jetzt schon unbesiegt kämpft und den Sieg erringen wird.

Und das gilt nicht bloß von uns Deutschen. Marx gehört dem Proletariat. Den Proletariern aller Länder war sein ganzes Leben gewidmet. Die denkfähigen, denkenden Proletarier aller Länder sind ihm in dankbarer Verehrung zugetan.

Es ist ein schwerer Schlag, der uns getroffen hat. Doch wir trauern nicht. Der Tote ist nicht tot. Er lebt in dem Herzen, er lebt in dem Kopf des Proletariats. Sein Andenken wird nicht verblassen, seine Lehre wird in immer weiteren Kreisen wirksam sein.

Statt zu trauern, wollen wir im Geiste des großen Toten handeln, mit aller Kraft streben, daß möglichst bald verwirklicht werde, was er gelehrt und erstrebt hat. So feiern wir am besten sein Gedächtnis,

Toter, lebender Freund! Wir werden den Weg, den Du uns gezeigt hast, wandeln bis zum Ziel. Das geloben wir an Deinem Grabe!“

2. Der Zeitraum der der II. Internationale (SH) – 1889 bis 1914 / 1919

Es ist nicht die Zeit und der Wert aus oben genanntem Anlass (100. Jahrestag der Oktoberrevolution) diesem Zeitraum hier den ev. erforderlichen Platz und Umfang zu geben. In der politischen und organisatorischen aktuellen Arbeit dürfen die Worte von W.I. Lenin (Was tun? – 1902) nie unberücksichtigt bleiben. Dort sagte er u.a. auf die Machenschaften der Revisionisten und Opportunisten dieser Zeit: „… der wissenschaftliche Sozialismus hörte auf, eine einheitliche revolutionäre Theorie zu sein, und wurde zu einem Mischmasch, der nach „freiem Ermessen“ mit Banalitäten aus jedem neuen deutschen Lehrbuch verwässert wurde; die Losung „Klassenkampf“ gab nicht den Anstoß zu einer immer breiter und immer energischer werdenden Tätigkeit, sondern diente als Beruhigungsmittel, da ja „der ökonomische Kampf untrennbar mit dem politischen verbunden ist“ die Idee der Partei diente nicht als Aufforderung zur Gründung einer Kampforganisation der Revolutionäre, sondern rechtfertigte einen „revolutionären Kanzleibürokratismus“ und ein kindisches Spiel mit „demokratischen“ Formen.“
Die genialen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen Lenins aus den Jahren 1902, 1905 – „Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution“ sowie die 1916 geschriebenen Erkenntnisse zu „Imperialismustheorie“ – „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“ waren und sind hervorragende Werke, ohne deren Kenntnis und Verinnerlichung in der täglichen Arbeit

• die Überwindung der verhängnisvollen Phase der II. Internationale;
• der Erfolg der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution 1917;
• die Gründung der KomIntern und kommunistischen Parteien sowie
• die Verteidigung der Errungenschaften der Oktoberrevolution und des Aufbaus des Sozialismus, des sozialistischen Lagers und des Vorankommens der Befreiungsbewegung

kaum realisierbar gewesen wäre. Die Verdienste von J. W. Stalin bei der Verteidigung der Oktoberrevolution, dem Aufbau sozialistischer Gesellschaftsverhältnisse in Russland / Sow-jetunion und im Kampf gegen Faschismus und Krieg sollten unbestritten bleiben! (auch wenn sich bis heute ideologische Besserwisser über manche zeitgerechte Entscheidungen du Maßnahmen die Mäuler zerfetzen!)

Was aber u.a. den Worten Stalins von 1917 zu entnehmen ist, wo er sagte: „Man redet uns von Einheit der revolutionären Front. Aber Einheit mit wem? …. Die Konterrevolution ist noch nicht zerschlagen. Sie hat sich bloß zurückgezogen und versteckt sich hinter dem Rücken der Kerenskiregierung. Will die Revolution siegen, so muss sie auch diese zweite Schützengrabenlinie der Konterrevolution erstürmen. Im erfolgreichen Kampf der Sowjets um die Macht besteht ja gerade die Vollendung dieses Sieges. Wer nicht „auf die an-dere Seite der Barrikade“, wer nicht unter das Feuer der Sowjets geraten will, wer den Sieg der Revolution will, der muss mit der Kerenskiregierung brechen, der muss den Kampf der Sowjets unterstützen.
Sie wollen die Einheit der revolutionären Front?
Unterstützen Sie die Sowjets gegen das Direktorium, unterstützen Sie entschlossen und bis ans Ende den Kampf gegen die Konterrevolution, dann wird die Einheit ganz natürlich, einfach und von selbst entstehen, … „
Es ist mir an dieser Stelle ein grosses Bedürfnis, allein wegen der Aktualität – an Worte von M.I. Kalinin, während der Rede vor den Teilnehmern der Infanterierskommandeurslehrgänge in Tambow, am 9. November 1919, zu erinnern: Er formulierte dort: „Von dem Augen-blick an aber, da eine neue Klasser, die Arbeiter-und Bauernklasse, an die Macht kam, hat sich die Struktur der Armee grundlegend geändert. Von Anfang an waren in den Reihen der Kämpfer, die gegen die russische Konterrevolution in Marsch gesetzt werden mussten, die Arbeiter unmittelbar einbezogen. Sie trugen den Namen Rote Arbeitergarde. Das waren jene Vertreter der Arbeiterklasse, die im kritischen Augenblick der Revolution ihr Leben für die Verteidigung der Revolution hingaben. …. Und ich glaube, dass alle jene Hindernisse, die sich der Roten Armee (und dem Sozialismus – d.V.) entgegenstellen dieser ganze verzweifelte Kampf, den sie führen muss, dass alles dies, Genossen, unserer Roten Armee jene Erfahrungen vermittelt, die sie so stählen, wie in der Vergangenheit die Hindernisse und Missgeschicke unsere Kommunistische Partei Russlands gestählt haben.“

Ich erinnerte nicht ohne Grund an die Bedeutung der Oktoberrevolution und die praktische und wissenschaftliche Verteidigung durch und mittels der Erziehung seiner revolutionären Verteidiger.

Die Grosse Sozialistische Oktoberrevolution und in der Folge deren Erfolge beim Aufbau einer neuen, sozialistischen Gesellschaftsordnung und im Kampf für den Weltfrieden, das ist bis heute der Gradmesser der politischen Arbeit der politischen und organisatorischen Kraft der Klasse des PROLETARIATs!

3. FAZIT auch für die Zeit von 1945 bis 1989, der Erfolgen und katastrophalen Auswirkungen der Verletzung der revolutionären Wachsamkeit gegenüber den Machenschaften der Konterrevolution und mit dem ihr verbündeten Bourgeoisie und Kapital

Die Geschichte von über 167 Jahren Klassenkampferfahrungen, den Wunden zweier imperialistische bzw. faschistischer Weltkriege, permanenten imperialistischen Machtgerangel und Säbelrasseln – ja auch des Gedenkens an die über 20 Millionen Opfer der Sowjetunion und der anderen Völker im Kampf gegen Faschismus und Krieg; ja auch die heroischen Erfolge des sozialistischen Lagers beim Aufbau des Sozialismus in der Zeit von 1945 bis 1989 – dies alles darf uns heute in der Zeit schlimmster Krisen, Kriegsgefahr, Niederlagen kommunistischer Arbeit davon freisprechen, nicht auch selbstkritischer, aber konstruktiv und unversöhnlich über Schlussfolgerungen und Konsequenzen zu beraten und dies schnellsten praxiswirksam umzusetzen!

Das ELEND in der Welt und die bedrohliche Gefahr eines dritten, die Existenz der Menschheit bedrohenden Weltkrieges sind alles Herausforderungen, die Formierung der politischen Kraft des nationalen und internationalen PROLETARIATS so voran zu bringen, dass mit der nächsten unausweichlichen Revolution Imperialisten, Konterrevolutionären und den Verrätern am Sozialismus im Sinne des Schwures der Häftlinge des KZ’s von Buchenwald, in dem sie am 19. April 1945 u.a. formulierten:

“Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appelplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:
Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Es lebe der kompromisslose Kampf im Sinne des proletarischen Internationalismus, des Marxismus-Leninismus und unter der Voraussetzung, dass sich die Proletarier aller Länder in diesem Kampf, durch den einheitlichen Kampf seiner neuen proletarisch-kommunistischen Kraft, vereinigen!

Handeln wir endlich so, wie es in unserer „INTERNATIONALE“ lautet:

In Stadt und Land, ihr Arbeitsleute,
wir sind die stärkste der Partei’n
Die Müßiggänger schiebt beiseite!
Diese Welt muss unser sein;
Unser Blut sei nicht mehr der Raben,
Nicht der mächt’gen Geier Fraß!
Erst wenn wir sie vertrieben haben
dann scheint die Sonn‘ ohn‘ Unterlass!

Aus dem oben geschriebenen Aufsatz ergeben sich notwendigerweise eine Vielzahl aktueller Kon-sequenzen und Aufgaben, die ich versuche im folgenden Komplex zu formulieren und zur Diskussion zu stellen.

________________________________________

I. An die Adresse des internationalen und nationalen PROLETARIAT’s, unter Führung ihrer politischen Kraft …
II. An die Adresse der iAaaF – der internationalen vereinten antifaschistischen und antika-pitalistischen FRONT ! (Varna und Moskau sowie seines Organisationskomitees
III. An die Adresse kommunistischer und Arbeiterparteien der Welt und besonders der Teilnehmer von
1. 18 IMCWP, Opening Speech by CP of Vietnam
2. 19th International Meeting of Communist and Workers‘ Parties; 2 to 3 November 2017, St Petersburg & 5 to 7 November 2017, Moscow, Russia
3. internationale Organisationen von Marxisten-Leninisten, proletarischen Internationalisten und revolutionären Organisationen
IV. An die Adresse von Antiimperialisten, Antifaschisten
V. An die Adresse von Friedens- und Antikriegsorganisationen sowie internationale und nationale Friedensinitiativen und Organisationen
VI. An die Adresse von nationalen und regionalen Organisationskomitees von Initiativen zur Gründung von Nationalen Komitees des Proletariats im Kampf gegen Faschismus, Krieg und imperialistische Machenschaften
VII. An die Adresse von Gleichgesinnten, proletarischen Internationalisten und tangierende aktive Organisationen zum Aufbau bzw. Formierung einer Neuen proletarisch-kommunistischen Internationale
VIII. Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und terminlich sowie persönliche Verantwortlichkeiten
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Weitere Artikel: 100 Jahre Roter Oktober

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on 18. Oktober 2017
Veröffentlicht in: Einheit, Revisionismus, Stalin, Trotzkismus

Hartmut Heck

Paradigmenwechsel

Rezension: Der Stählerne (Bände I-V) von malcom.z, der weiße nigger aus deutsch-nordost ein ehemaliger mensch der ehemaligen DDR


Hartmut Heck

Der Autor malcom.z hat seinen Buchveröffentlichungen, Pünktlich zum 100sten Jahrestag der Oktoberrevolution, aktuell eine Arbeit in 5 Bänden über Stalin mit dem Titel »DER STÄHLERNE« hinzugefügt.

Auch mit seinem aktuellen Buch geht der Autor wieder in die Vollen. Solche aufklärerischen, sich nicht selbst verleugnenden Stimmen werden in der hochoffiziellen, herrschenden Medienlandschaft nicht zugelassen. U.a. dieser Fakt ist einer der Kerne im Buch, das Warum und Wie der durchgesetzten, international gleich geschalteten Verblödung, die Falschwörter, die asymmetrisch-feindlichen Erzählweisen etc. werden analysiert.

Wer die Vorbemerkung von malcom.z in den Bänden liest, ist sogleich drin in Sprachstil, Intention, der Klarheit und Plausibilität der Ausführungen. Hier liegt eine Arbeit vor, die den Leser anrüttelt. Sprache frei von Untertanenduktus, die auf den Weg des Erkenntnisgewinns führt, so der Leser bereit ist, die Durchkreuzung des in der herrschenden Gesellschaftsordnung Eingehämmerten beim Lesen mit zugehen.

Von Band zu Band entsteht beim Lesen ein Sog. Ich habe mich bei der Lektüre oft selbst befragt, in meiner Erinnerung nachgefasst, und im Abprüfen mit den Abschnitten korrespondiert, mit dem, was der Autor mir wieder ins Gedächtnis ruft. So z.B. in Band II zum in der DDR gelernten. Ein Hoch auf die DDR Volksbildung! Welch Gegensatz zu dem was die Besatzer uns heute einbrocken.

Der von der Bourgeoisie, auch in unserer Zeit, meist gehasste Mensch, die Herrschenden zünden diesen Hass unablässig, nur die Tourenzahl der Zündung variiert, ist zweifellos: STALIN. Mit den Zeiten stand vieles in Ablösung, in Auflösung. Der Sieg der Roten Armee unter Führung von Stalin gegen die Welt-Bourgeoisie und den Faschismus mit deren Niederlage im 2. Weltkrieg ist die ewige Schmach, die die Menschenfeinde nicht verzeihen. Es scheint, als glaubten die Feinde der Menschheit tatsächlich an so etwas wie Auferstehung. Die Warnungen vor Stalins „Wiederkehr“ jedenfalls werden geschrieben, gefunkt, digital und sonst wie in die Völker der Welt gepresst – angstvoller Dünnschiss als Dauerberieselung.

Bei all den neueren Arbeiten, die zum Thema Stalin vorliegen, fragte ich mich bei jeder Neuerscheinung, weshalb schreiben derzeit vor allem Autoren, die im Westen geboren sind? Die DDR hatte hervorragende Institute der Geschichtswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften. Hatte Historiker von internationalen Rang. Im Mai 2017 verstarb der Historiker Dr. Kurt Gossweiler, der herausragende Forschungen zum Thema Faschismus publizierte. Gossweilers DIE TAUBENFUSS-CHRONIK ODER DIE CHRUSCHTSCHOWIADE ist unerlässlicher Lesestoff will man sich mit Fakten und Hintergründen, wie die internationale Politik auf die DDR wirkte und welche Machenschaften gegen Stalin betrieben wurden, verstehen machen. Gossweilers TAUBENFUSS-CHRONIK wurde bereits Anfang der 90er Jahre veröffentlicht. Geläufig zum Thema Stalin sind vielen Lesern sicherlich die Bücher von Ludo Martens, Domenico Losurdo, Grover Furr.


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Kurt Gossweiler, der bis da wesentliche Autor des pro-kommunistischen Stalin-Diskurses, konnte aus Altersgründen in den letzten Jahren sein Thema nicht weiter publizieren. Zu den Pointen der Situation gehört nun, daß der DDR-Autor des hier besprochenen Stalin-Buchs, anders als der Italiener Losurdo und der US-Bürger Furr, aus einer ganz anderen Ecke des Lebens in der DDR kommt. Er war dort Künstler. Weder hat er Germanistik studiert, noch Geschichte oder Journalistik. Auch nicht zu DDR-Zeiten auf diesen Gebieten gearbeitet.

Und also führt er vor, was die Vertreter dieser Fächer oder wenigsten der eine oder andere von ihnen seit 27 Jahren hätten tun müssen, aber nicht wesentlich mit dergleichen in Erscheinung getreten sind. Und schon gar nicht in einer annähernd angemessenen Weise. Mit malcom.z zeigt sich, es zahlt sich einmal mehr das gesellschaftswissenschaftliche Grundstudium aus, das in der DDR für alle verpflichtend war. – Da kann der Kapitalist sein Feindbild aus ganzen Herzen bestätigt sehen.

Dem Autor und seinem Werk entgegen hatten und haben die in der DDR bestausgebildeten Historiker, Philosophen, Marxisten-Leninisten, soweit sie öffentlich und also staatsoffiziell in Erscheinung treten, die UdSSR-Auslandsstudiums-Absolventen usw., die 1990 jung und hübsch und charakterschwach genug waren, sich den Besatzern und ihrer „Freiheit“ an den Hals zu werfen und den Tanz um das Goldene Kalb mitzutanzen, voll und ganz damit zu tun, die Verblödungs-Diktate der Herrschenden nachzuplappern und nach unten durchzutreten. In Vollverblödung Amen! Ob es nun der „antistalinistische Gründungskonsens“ war und ist oder das Thema Katyn und angebliche Stalinmordbefehle. Da wird gegendert, dass die Diätenkasse klingelt, und die political correctness noch verblödeter als anderswo gepredigt, denn die Lakaien müssen immer eifriger sein als die Herrschaft.

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So wurde aus einer DDR-SED-Dozentin der FDJ-Jugenhochschule Bogensee für Marxismus-Leninismus eine Art besorgte “SED-Opfer“-Mutti, die sich ihre Diäten und den „Ehrenwimpel“ einer „Miss Bundestag“ in den 1990ern und nun die totale Endversorgung „verdiente“, indem sie immer neue Rentenansprüche für „SED-Opfer“ forderte. Und weil sie das alles so gut konnte und kann, dann gleich noch eine „parteinahe Stiftungs“-Bestimmerin wurde, denen auch Gysi diesen Posten dafür zubilligte, dass auch der letzte „Linke“-Trottel das Nazi-Wort „Nationalsozialismus“ fehler- und stotterfrei auf- und nachsagen kann. Und der heutige „Spitzenkandidat“ und- funktionär Bartsch hat sich seinen Opportunismus ja u.a. von den Gorbatschowisten direkt vor Ort abschauen können.

Und wenn man dann als SU-Auslandstudiums-Absolventin auch noch auf ein christliches Elternhaus pochen konnte, dann konnte man noch weit höher aufsteigen in den Westgeldhimmel. Da konnte man – bzw. frau – schon seit der Kindheit sämtliche Gottesdienste geschwänzt haben, in Templin die Jugendweihe erhalten und also auch das DDR-Jugendweihe-Gelöbnis abgelegt haben, FDJ-Wandzeitungen und Studienjahre gestaltet und die Freundschaft mit den Völkern der Sowjetunion für ewig gelobt und überhaupt jedes erdenklich Lippenbekenntnis abgelegt haben. Man musste nur bereit gewesen sein, von allem bisher mitgetragenen das Gegenteil zu behaupten und „nächstenliebend“ falsch Zeugnis gegen alle Wahrhaftigen ablegen, und schon stand in allen Zeitungen, dass und wie die „Stalinisten“ die DDR-Bürger angeblich 40 Jahre lang belogen haben… Und nun stehen, auch in Betreiben der „ostdeutschen“ Kanzlerin, Nato-Panzer und also auch deutsche Soldaten wieder einmal kurz vor Leningrad. Auch wenn die Stadt derzeit nicht so heißt.

„Seid untertan der Obrigkeit“ war schon bei Paulus zu lesen. Im kapitalistischen Weltbild und des herrschenden Staatspfaffentum darf diese Maxime nicht überwunden werden. Zur Ablenkung der Massen werden, lang vorbereitete, Erfindungen wie ´Unrechtstaat DDR´ in die Köpfe gehämmert. Solche Propaganda-Methoden und die Elemente der Syntax der Lüge legt das vorliegende Buch detailreich, dialektisch offen.

Die Stärke dieses Buches liegt darin, dass der Autor mit wissenschaftlichen Methoden untersucht und nachvollziehbar aufzeigt, wieso Menschen Lügen oft gar nicht erkennen. Es wird behandelt, dass der Mensch das Gegebene nicht mehr hinterfragt, nicht mehr infrage stellt, weil in Politik, Medien und Gesellschaft gar nicht sein darf, was den Status Quo in Frage stellt. Es wird nicht in Frage gestellt, weil von den Herrschenden gar nicht zugelassen wird, dass z.B. Sozialistisches in Veröffentlichungen, Sendungen etc. vorkommt. Insbesondere der DDR-Bürger (so er der DDR nicht abgeschworen hat) kommt als Stimme relevant nicht vor. Sozialistische Kultur schon gar nicht. Oder nur in Winkeln, weitgehend unter sich bleibend.

Aber es soll eben nicht in Winkeln bleiben, der Autor fordert heraus. Wir lesen in Band III, S. 95: „Die Arbeiterbewegung, marxistische und Arbeiterbewegungs-Literatur, zum Teil auch die jüdische Literatur und Kunst, wenn diese aufklärerisch und intellektuell, links gar, also humanistisch und marxistisch ausgerichtet daherkommt, ist, das gehört ebenfalls zum Funktionieren der Falscherzählungen, im Jahr 2016 vergessener gemacht als jemals unter Adolf Hitler. Was bei Adolf noch nicht verboten und verpönt sein konnte, vermehrt seit 1990 das Vergessenmachungs-Volumen auf ein Vielfaches des damaligen: die Protagonisten und Werke der DDR.“ Oder S. 127: „Die selben, die uns DDR-Bürger gleichzeitig immer und immer denunzieren, wir seien ausländerfeindlich oder hätten nichts für Fremde und das Fremde überhaupt übrig. Eine auch nur annähernd ausländerfeindliche Propaganda wie die Amis und der Brd gegen al-Ghaddafi als einen von vielen Befeindeten, die vom Westen aus über Jahrzehnte (!) praktiziert wurde, wollte sich die DDR nie leisten, und auch die blödesten westpropaganda-infizierten DDR-Bürger wollten und konnten, jedenfalls bis 1989, nie mit dieser Volksverhetzung mithalten, die den Bumsbürgern in den 2010er Jahren und zum Teil schon davor die Tötung Ghaddafis plausibel machen sollte. Was im wesentlichen erreicht wurde.“

Schaut der Leser in die bisherigen Veröffentlichungen von malcom.z (Edition Flaschenpost) oder schaut auf Youtube.com in die
23 Sprachlektionen auf dem Channel von Lex Aaarons: Die Sprache der Herrschaft und der Ohnmacht (Das ganze Lexikon: http://lexikon.wikidot.com) verwundert es nicht, dass der Autor nun gleich 5 Bände vorlegt, die sich mit dem Thema Stalin befassen.

Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis zeigt schnell, die 5 Bände behandeln Stalin nicht monokausal, sondern untersuchen vielfältige Ableitungen für Geschichte und unser aller Leben. – Ich nehme es vorweg, ich habe Lust dem Autor für die Erarbeitung dieser 5 Bände solidarisch die Hand zu drücken. malcom.z ist einer der wenigen, der öffentlich macht, dass er die Degradierung „gemäß dem staatsoffiziellen Brd-Propaganda-Quatsch und der Kolonial-Juristerei von einem souveränen DDR-Bürger zu einem ´Ostdeutschen´“ nicht akzeptiert.

Mit Band I benennt der Autor den Ausgangspunkt seiner Arbeit. Der Untertitel lautet: „die schlimmste Rede der Weltgeschichte“ (gehalten von Chruschtschow, im Rahmen des 20. Parteitags der KPdSU). Allein schon dieser Band I lohnt insbesondere für Leser, die diese berüchtigte Lügen-Diffamierungs-Rede nur vom hören-sagen kennen, aber auch für jene, die sich mit dieser Rede schon mal beschäftigten. – Ich erinnerte mich beim wieder lesen an eine Rede von John Foster Dulles, die dieser am 11. Juli 1956 hielt und in dem er triumphierend flötete: „Die Anti-Stalin Kampagne und ihr Liberalisierungsprogramm haben eine Kettenreaktion ausgelöst, die auf lange Sicht nicht aufzuhalten ist.“

Wie wird der Mensch Stalin erzählt? Offengelegt wird die Erzählung von Goebbels, Chruschtschows oder auch, wie es in Band I, S. 131, bezogen auf Ilja Ehrenbug heißt: „Wir lesen aus erster Hand vermutlich ehrlichste Beteuerung des Falschen.“ Der Autor zeigt auf, wie es dazu kam und wie der Spuk weiterhin wirkt.

Gorbatschow finalisierte die Vernichtung der UdSSR von Innen her, die Chruschtschow und Bande losgetreten hatten. Stalin hatte gewarnt (Siehe: Geschichte der KPdSU(B). Kurzer Lehrgang.): „Man darf nicht zulassen, dass es im Führungsstab der Arbeiterklasse Skeptiker, Opportunisten, Kapitulanten und Verräter gibt. (…) Es ist im Inneren, dass sich Festungen am leichtesten erobern lassen.“ Kurt Gossweiler verdeutlicht die Absichten dieser Kreise zur Tötung der Sowjetunion, indem er in seinem Artikel MEINE SICHT AUF DIE ENTWICKLUNGEN IN DER VOLKSREPUBLIK CHINA Gorbatschow zitiert: „Eine Welt ohne Kommunismus wird besser sein, Nach dem Jahr 2000 kommt die Zeit des Friedens und des Aufblühens der Menschheit. Es besteht hier jedoch eine große Belastung, die den Weg zu Frieden und Wohlstand der Menschheit bremsen wird. Das ist der Kommunismus in China. Ich war in Peking zur Zeit der Studentenunruhen 1989, als es schon den Anschein hatte, dass der Kommunismus in China zerbricht. Ich wollte zu den Demonstranten auf den Platz des himmlischen Friedens sprechen und ihnen sagen, dass sie durchhalten sollen, und dass es auch in China eine Perestroika geben muss. Die chinesische Führung wünschte das nicht. Wäre der Kommunismus in China gefallen, wäre die Welt weiter auf dem Weg zu Frieden und Gerechtigkeit.“ („Unsere Zeit“. DKP-Zeitung v. 08.09.2000) Und weshalb Kurt Gossweiler sehr zutreffend über „Die vielen Schalen der Zwiebel Gorbatschow“ schreibt, lässt sich an Gorbatschows Ausspruch von 1986 ablesen: „Der Stalinismus ist der Begriff, den die Gegner des Kommunismus ausgeheckt und breit ausgeschlachtet haben, um die Sowjetunion und den Sozialismus insgesamt anzuschwärzen.“ Hinterlist, Demagogie, Lüge. Wir finden im STÄHLERNEN analysiert, wie es den Sozialismusfeinden gelang, die Sowjetmenschen von der Ideologie des Marxismus-Leninismus abzubringen, ihnen antiwissenschaftliche Einschätzungen des Kapitalismus aufzuzwingen verbunden mit der Anheizung nationalistischer Stimmungen, die den Verband der Sowjetunion schließlich sprengte.

Die vom Autor aufgegriffenen Themen und Verflechtungen sind so vielfältig, dialektisch, dass hier keine ganze Aufzählung erfolgen kann. Für mich zieht sich eine Benennung durch alle fünf Bände: Die Syntax der Lüge (Untertitel des Band III). Im Klappentext heißt es: „Die Syntax der Lüge ist erkennbar. Und damit die Lüge als Lüge. Es geht darum, wie Geschichte konstruiert wird von Leuten, die sie am liebsten gegen die Fakten und gegen die Interessen der Mehrheiten diktieren.“

Wie tief und akribisch der Autor auch in seiner Selbstüberprüfung geht, (die ich allgemein für beispielhaft halte und die ich deshalb hier zitiere) ist in Band II, S. 71-72 zu lesen: „Ein Gedanke noch an dieser Stelle zu den Unschärfen der Erzählungen und Kolportagen aus früheren Jahrzehnten und so ganz anderen politischen und Lebensumständen:

Als ich vor einigen Jahren in Dimitroffs Erinnerung las, Stalin habe in einer kurzen Ansprache im Rahmen einer Versammlung oder eines Banketts oder ähnliches, die Bedeutung der Kavallerie in einem künftigen Krieg hervorgehoben, meinte ich zu wissen, dass er sich darin doch ganz schön geirrt habe. Die Kriegserzählungen der Marschälle und anderen hohen Offiziere, die ich einige Jahre später las, belehrten mich eines anderen. (…)

Mein Irrtum resultierte nicht zuletzt aus den gering- und abschätzigen Erzählungen der Westdeutschen über den Einzug „der Russen“ mit Panjewagen und berittenen Soldaten. Den TV-Konsumenten zeigend und erklärend, wie zurückgebliebenen „der Russe“ doch war. Im Vergleich zu den viel gepriesenen und gelobten Wernher-von-Braun-Super- und Wunderwaffen. Nur – leider, leider – hat der angeblich zurückgebliebene „Russe den Krieg gewonnen und nicht die möchte-gern-überlegenen Herrenmenschen.“

Die vorliegende Arbeit hat Insgesamt knapp 1500 Seiten, an- und aufregend. Es wird nicht vertieft, was andere Autoren schon erarbeitet haben, sondern im aktuellen Buch werden weitere Zusammenhänge erhellt. Es wird gezeigt, weshalb das immer schon Geschluckte immer noch geschluckt wird.

Dieser Gründe wegen, so kann der Leser mutmaßen, wurde DER STÄHLERNE geschrieben. Band II, S. 179: „Und die Kinder, die den Kaiser nackt sehen könnten, gibt es nicht mehr, denn auch die von Sarrazin & Co. monierten vielen Kinder der Migrationsfamilien sind hier nicht klüger als die Einheimischen oder gar nicht erst vorhandenen. Und die wenigen Erwachsenen, denen es noch auffällt, das sind paar DDR-Bürger. Die sind aber die Juden der Westdeutschen und schlimmer aus der Öffentlichkeit ausgesperrt als die Adolf-Juden 1935 oder 1938 oder 1943. Denn die konnten in England und den Usa und in Moskau publizieren. DDR-Bürger seit 1990 nirgends.“

Im Band V, S. 39 wird verdeutlicht: „Dazu kommen die mit der Gründung der Bumsreplik und der DDR auseinanderlaufenden Sprachentwicklungen. Während die DDR eine hochkomplexe und hochkultivierte, komplex-aufklärerische Staats- und also Gesellschaftssprache entwickelte, verfolgten die Brd-Staatsnazis nicht nur die Kriegs-Endsiegs-, sondern auch die dazugehörigen Verblödungs- und also auch Sprach-Ziele weiter.“

Mit malcom.z spricht ein DDR-Autor. Der Leser erfährt, der Autor ist DDR – Bürger und lebt seit der Konterrevolution 1990 in einem besetzten/annektierten Land. Hier füge ich an: malcom.z selbst schreibt z.B. nicht Konterrevolution. Marxistische Termini verwendet der Autor sparsam. Jüngere Leser werden ehe eher selten z.B. das Wort ´Renegat´ im Sprachgebrauch haben… Der Autor führt seinen Schreibstil entschieden durch. Es kann vorausgesetzt werden, der Autor weiß: wer auf Basis unserer wissenschaftlichen Weltanschauung schreibt, muß vermeiden, bloße Meinung vorzutragen. Im Buch – ich verzichte an dieser Stelle auf Beispiele – ist der Grad da mitunter schmal. Es gibt Textstellen, an denen ich beim Lesen aufstöhnen wollte. Mal inhaltlich, mal wegen dem Sprachstil. Mitunter setzt der Autor für seine Beweisführung beim Leser tieferes Vorwissen voraus. An manchen Passagen möchte man (einem selbst) schon Bekanntes überblättern. Es gibt andere Passagen, in denen geht der Autor quasi das ABC durch. Kurz darauf wird vorausgesetzt, dass der Leser tiefgreifende Gedankengänge ohne nähere Erläuterung erfasst. Solche Sprünge ärgern manchmal, nehmen dem Buch aber wenig an Reiz. Trotz des Umfangs des Textes geht das Lesen durch die Bände leicht und zügig. Die marxistisch-leninistische Erkenntnistheorie ist das Treibmittel in diesem Buch. Der rote Faden im Buch ist Marx´ Erkenntnis: Geschichte macht sich nicht automatisch ohne Zutun der Menschen. Im Gegenteil! Erkenntnisgewinn kann der Mensch nur selbst herbeiführen.

Es schreibt da einer, der die Deutsche Demokratische Republik als das bessere Deutschland erfuhr, für das bessere hielt und hält. Ein Mensch, der den Sozialismus lebte, im Sozialismus sein Werden genoss (der Autor konkretisiert im Buch selbst, er ist Künstler) und nicht davon abgeht, dass die Feinde des Sozialismus die Feinde der Menschen an sich sind. Wie der Leser aus den Sprachlektionen des Channel von Lex Aaarons weiß, hat der Autor unter den Verhältnissen nach 1989 Auftritts- also Berufsverbot. Da soll einer Mundtot gemacht werden, der sich mit Schweigen nicht abfindet.

Die Mundtotmachung und Entrechtung der DDR-Bürger ist ein gewichtiges Thema in DER STÄHLERNE. Eines der Verbrechen welches der Autor an verschiedenen Stellen der Bände aufgreift, ist die Suizidierung des Dichters und Sängers Kurt Demmler. Die Rolle des Staatspfaffentums im herrschenden System behandelt der Autor so hell und energisch, wie ich es bisher nirgends gelesen habe. Und zum Thema Rechtsstaat? In dem Buch von Günter Sarge, haben wir auf die Frage, ob die DDR ein Rechtsstaat war gelesen: „Ich verstehe darunter einen Staat, dessen Rechtssetzung dem international anerkannten Rechtsstandard entspricht, der diese Gesetze selbst einhält und auch durchsetzt, der sein Handeln nach den Gesetzen ausrichtet, den Bürgern gegenüber Fürsorge und Gerechtigkeit walten läßt und die in der Verfassung des Landes festgeschriebenen Rechte und Pflichten sichert. Unter diesen Prämissen war die DDR ein Rechtsstaat sozialistischer Prägung.“ (Günther Sarge: Im Dienste des Rechts. Der oberste Richter der DDR erinnert sich. edition ost) In Band IV, S. 14 des STÄHLERNEN ist zu lesen: „Eine Technik, die seit 1990 ebenfalls millionenfach gegen DDR-Bürger angewendet wird. Indem diese massenhaft nicht wegen begangener Straftaten strafverfolgt und angeklagt werden, sondern daß sie sich gem. § 153a StPO von der Strafverfolgung und Anklage freikaufen. Womit die Staatsbüttel dann „beweisen“, daß die Verfolgten zu recht verfolgt wurden, und zudem einen Milliarden-Schattenhaushalt generieren.

Menschenrechtsbeschwerde gegen diesen antisemitischen Staatsterrorwerden von westdeutschen Beamten in Strasbourg und Genf unter den Teppich gekehrt, wie sie in Karlsruhe von den Rotkuttenkriminellen ebenfalls gar nicht erst angenommen werden. Die „Einhaltung“ der Haager Landkriegsordnung, des sogenannten Einigungsvertrags, der Menschenrechte usw., indem die Haager Landkriegsordnung fast niemand jemals kannte, der Inhalt des 1990er Vertrags so schnell und vollständig wie möglich vergessen gemacht wurde und Menschenrechtsbeschwerden gar nicht erst angenommen werden und sämtliche Medien und Parteiniks totalgleichgeschaltet schweigen: Wenn sich – scheinbar – niemand beschwert, muß ja alles in Ordnung sein.“

Das Buch ist auch ein Text für Juristen, Staatsrechtler, Völkerrechtler u.a. Bei all den Fragen zur Haager Landkriegsordnung, dem sog. Einigungsvertrag, der StPO, dem StGB … sind Fachleute gefordert zu antworten. – Der Autor bezieht sich mit Nachdruck auf diverse Gesetze, Rechtsordnung …, zeigt die Widersprüche, Verstöße … Zwar nehme ich den menschenverachtenden kapitalistischen Systemlingen erst gar nicht ab, dass sie sich an Gesetze halten (wie immer die heißen, national oder international) die den Unterdrückern nicht passen. Aber malcom.z hebt den Schleier, zeigt wer Rechtsstaat, wer Unrechtsstaat ist, welcher deutsche Staat eine vom Volk legitimierte, tatsächliche Verfassung hatte und welcher ein provisorisches, ungültiges Grundgesetz falsch und verlogen als Verfassung ausgibt.

Zum Thema des sog. Holocaust zeigt der Autor auf, (Band V, ab S. 56)   wann und wie das Wort eingeführt wurde. Die entsprechenden Jahrgänge der Leser werden sich erinnern, in der DDR hieß es Völkermord statt Holocaust. Die Vernichtung von Menschenleben durch die Faschisten in ihren KZ hatte nichts von einem göttlichen Opfer. Die DDR war da klar. Am Beispiel des Wortes ´Holocaust´ beleuchtet der Autor die Herrschafts-Funktion des Pop. „Sowohl innerhalb der Popkultur-Staaten, also gegen die inländischen Unteren, als auch zur Immer-wieder-Durchsetzung der Hackordnung zwischen den Imperialismen.“ (Bd. V, S. 57)

malcom.z nennt beim Namen, was in der Herrschaftssprache des Kapitalismus getilgt oder verdreht ist. Was Viktor Klemperer in seinem Buch LTI erarbeitet hat, ist malcom.z Verpflichtung: Entlarvung der Herrschaftssprache und Analyse deren Wirkung.

Der Autor unterstreicht, uns fällt die Wahrheit nicht in den Schoss. Per Herrschaftsmedien verwenden die Besatzer enorme Kräfte darauf, uns gerade das Gegenteil vehement einzubläuen. Die Wahrheit werde von Staatswegen, als auch in diesen und jenen Wiki etc. abgebildet. Leider ist diese Mär unter den Menschen weithin akzeptiert. In Band II, S. 73 lesen wir: „Die wichtigen Propaganda-Themen finde ich immer nah an der TV-Propaganda, anderes, Wahres gar muß ich außerhalb der Wiki-Weisheit suchen und finden. Also aufwendig, ich muß mich anstrengen, den Wiki-Darstellungen kritische und überkritische Aufmerksamkeit widmen. Auch so sichert das Regime, daß nur die allerwenigsten bis zu anderem als den Herrschaftslügen vordringen. Und wie fast immer unter der Überschrift der Unabhängigkeit.“

Der Zorn des Autors darüber, dass Menschen sich fortgesetzt belügen lassen, drückt sich nicht selten in seiner ihm eigenen herb-direkten Sprache aus. So ist z.B. betreff des Betrug-Versprechens der „blühenden Landschaften“ in Band IV, S. 326 zu lesen: „Für die westdeutschen Volksidioten mag das Versprechen überwiegend als eingehalten gelten. Ihnen wird ja auch Bodo, der Jesus-Rammler, als ein sogenannter Ostdeutscher vorgeführt. Der hat – ganz klar – von Kohls Machtergreifung in der DDR namens der Rechtsnachfolger der Kriegs- und Zahngoldprofiteure des letzten Weltkriegs und der letzten Anschlüsse und „Wiedervereinigungen“ in den vielen KZ der Hitlerei profitiert. Der ist einer der 1…2% „Vielen“, denen es „besser“ geht.“

Der erhobene Zeigefinger kommt im Buch nicht vor. Der Autor zeigt, wie die Lüge an sich aufgebaut ist und wie sie Instrument der Herrschenden stets war und der heutigen Besatzer in jeder Kategorie ist. In Band I, S. 211 lesen wir: „Was dieser Einschub hier soll? Ganz einfach: Zeigen, daß und wie der Anti-“Stalinismus“ in seiner jeweils aktuellen Ausprägung und der Imperialismus in seiner jeweils aktuellen Ausprägung einander bedingen. Auf der Meta-Ebene wie in der Mikro-Ökonomie und – Propaganda. Seien es die Begriffe bzw. Pseudobegriffe, seien es die „Beweis“-Führungen, sei es die Fähigkeit, den Betrug dort zu sehen, wo er ist, und nicht dort, wo Lügner ihn vorspiegeln.“

In Bezug auf das Thema KATYN welches der Band IV im besonderen behandelt (hier hat malcom.z tief Forschungen betrieben und kommt mit völlig neuem Ansatz zu elementaren Aufdeckungen und Erkenntnissen – unverzichtbar will man zum Thema KATYN Klarheit haben), schreibt der Autor auf Seite 134, was generell als Erkenntnis der 5 Bände steht: „Das Nazi-Lügen-Zentralorgan Lügel stellte seine unendliche Lügenkette ins www, man muss nur die richtigen Suchwörter eingeben. Eigentlich. Uneigentlich braucht es noch einige Voraussetzungen, die früher für Millionen selbstverständlich waren: Interesse, Bildungsgrundlagen, die Fähigkeit zu systematischen Denken, zutreffende Verschwörungstheorie-Thesen und seine verläßliche Weltanschauung. Und neuerdings mit Google & Co.: Suchwörter, die man nur dann kennt, wenn man die Lösung des Problems, das man mit Hilfe des Internet lösen wollte, schon weiß“.

Zum Thema Katyn ist mit diesem Buch revolutionär abschließend alles gesagt. Komplementär zu Furrs Beweisen und entgegen Losurdos Schuldbehauptungen in Richtung Stalin. Die goebbelschen und kiesingerschen (!), gauckschen und gysischen anti „stalinistischen“ und also antikommunistischen Lügengebäude sind endgültig zum Einsturz gebracht. Und zwar unwiderlegbar. Das sollte eigentlich als eine Sensation gesehen werden… Der Riegel dagegen steht (noch) fest. In der sogenannten Freiheit.

Also wird das Regime nicht einmal durch seinen „Luxemburg“-Dummköpfe Hedeler und Gräfe und Herzberg auch nur den Versuch unternehmen, Goebbels und Kiesinger als Wahrheitsapostel zu reinkarnieren. Und also werden die Regime-Büttel die Wahrheit durch Schweigen zu tilgen versuchen. Dagegen hilft nur Lesen und Weitertragen durch die Verdammten dieser Erde. Oder wenigstens der Deutschsprachigen zunächst. – Georg Lukács schrieb in seinem Lenin Essay: „Selbstredend kann auch die größte und beste Partei der Welt keine Revolution „machen“. Aber die Art, wie das Proletariat auf eine Lage reagiert, hängt weitgehend von der Klarheit und Energie ab, die die Parteiseinen Klassenzielen zu geben imstande ist.“ Nun geht es mit dem Buch nicht darum, Parteien Ratschläge zu erteilen. Gerade aber politische Bildung muss den K-Parteien stärker auf die Fahnen geschrieben werden. Es wird interessant sein, zu sehen welche Rückmeldungen es aus den K-Parteien auf diese Buch gibt.

Will Mensch aus TV- und Internet-Lügen-Falle raus, hat er, als Leser, mit den 5 Bänden DER STÄHLERNE eine Fundgrube um zu Erkenntnisgewinn zu gelangen. Im deutschen Staats-Commerz-TV wird er das nicht bekommen; ohne Lesen keine Befreiung.

An Vielfältigkeit mangelt es den Bänden nicht. Sogar ein Gedicht aus der Feder des Autors zu Ehren des STÄHLERNEN findet sich (Band III, diesen abschließend, das Bisherige zusammenfassend). Die Klarheit, mit der malcom.z seine Analysen vorbringt, sucht Ihresgleichen. Die Akribie, mit der der Autor das Thema KATYN durchforscht und deutlich erhellt, stellt in dem Thema m. E. aktuell international Maßstäbe.

Es gibt Themen zu denen ich von dem Autor, in Kompetenz als DDR-Künstler, gerne mehr erfahren hätte. U.a. hierzu: „Das deutsche Volkslied ´Die Gedanken sind frei“, das noch reflektiert, dass man in keiner Gesellschaft alles sagen kann und das deswegen gern in der DDR gesungen wurde, man sang damals, bis 1989, noch selbst …“ Band V, S. 7

Vermisst habe ich ein Personenregister und/oder Stichwortverzeichnis. Namen und Themen kreuzen in den einzelnen Bänden. Für den Leser ist es mühevoll entsprechende Passagen zum Vergleich innerhalb der 5 Bände aufzusuchen.

Der Autor erläutert voraus selbst, weshalb ein professionell-aufklärerisches Lektorat gegenwärtig nicht erreichbar ist. Straffung des Textes und da und dort Eingriff eines fähigen Lektors würde die vorliegende Arbeit stärken. Selbst Leser, die es angebracht finden, die Sprecheigenheiten und andere Eigenwilligkeiten des Autors in ihre eigene Sprache beim Lesen zu übersetzen, werden bei der Fülle von Erkenntnisgewinn nach der Lektüre der Bände, die marginalen Widersprüche eher leicht in Kauf genommen haben. M/L geschulte Leser werden manche Redundanz innerhalb der 5 Bände lästig finden. Mich haben ein paar Stellen auch mehr geärgert und zu Widerspruch herausgefordert, als dass ich als nebensächlich darüber hinweglesen konnte. Das komplette Lesen aber lohnt, denn der Autor spricht aus, was in der Medienlandschaft nahezu nicht vorkommt. Die Bände haben Relevanz. Die Methode von malcom.z überzeugt: er gibt die einzelnen Behauptungen zum Selbstdenken frei.

Wer diese Bände liest, bekommt aufgezeigt, wie Wahrheit und Lüge zu trennen sind. In diesem Erkenntnisgewinn kulminiert die Möglichkeit einer befreiten Zukunft. Von Marx wissen wir, der Mensch ergreift den Sozialismus, es kann aber auch in der Barbarei enden. Mit der Lektüre des STÄHLERNEN sollten wir lernen, zu durchschauen wer und was in die Barbarei führt. Proletarier aller Länder vereinigt Euch! Eine historische Mission. Kommunisten müssen den Menschen ihre Aktionen erklären. Das Buch DER STÄHLERNE liefert aktuell Methode, Analyse, Material und Antwort. Der Weg ist nach der Lektüre dieses Buches einiges heller.

malcom.z, der weiße nigger aus deutsch-nordost ein ehemaliger mensch der ehemaligen DDR:
DER STÄHLERNE (1-5)
Bezug: Edition Flaschedpost
Bestellung: Edition Flaschenpost

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3 Kommentare
on 14. Oktober 2017
Veröffentlicht in: Einheit

René Wolf

Probleme der Linken

Wahlfamilien

René Wolf

Die meisten linken Gruppierungen sind Wahlfamilien, die ihre Differenzen zu politischen Nachbarn maßlos überhöhen, um ihre Identitätsbaracken nicht verlassen und in einen solidarischen Klassenkampf ziehen zu müssen – der freilich auch andere, ganz und gar nicht psychologische Nachteile bedeutete.

Feindbilder

Die Rationalisierung dieser Nesthockerei funktioniert immer nach demselben Muster. Ich zitiere:

„Nein, das sind Rassisten / Antisemiten / Sexisten / Feministen / Leninisten / Trotzkisten / Bellizisten / die haben ‚Das Kapital‘ nicht systematisch / nicht historisch / rein akademisch / unakademisch interpretiert / die haben eine autoritäre Diskussionskultur / die pinkeln im Stehen / die mögen keine Zwölftonmusik / die halten Denundden für ein Genie / einen Volltrottel / die interessieren sich nicht für Ökologie / sind Ökofaschisten / essen Fleisch / sind vegane Spinner / haben das Widerstandpotential der Popmusik nicht erfasst / die sehen sich Pornos an / sehen sich keine an / die beziehen sich auf Bücher aus dem Verlag X, obwohl das derselbe Verlag ist, der vor zehn Jahren in einem Sammelband einmal eine Rede von Y abgedruckt hat, der ja erwiesenermaßen ein Rassist / Antisemit / Sexist / Trotzkist / Bellizist / Stehpinkler ist, was man in unserer Clubgazette Z nachlesen kann. Die verstehen also nicht ansatzweise, worum es in dieser ganzen Scheiße eigentlich geht! Was zu tun ist und so. Deshalb kann man mit denen nicht reden oder zusammenarbeiten. Jeder Kompromiss mit denen wäre reaktionär / faschistoid / antisemitisch / rassistisch / sexistisch / trotzkistisch / bellizistisch / wie wenn man erst Fleisch isst und danach im Stehen pinkelt etc. und damit unvertretbar. Das sind Leute, die bekämpft werden müssen!“

Kein Klassenkampf ohne Reinheit der Lehre

Dieses Muster beinhaltet eine vielleicht nicht bewusst, aber akzeptiert unrealistische Forderung nach Reinheit der Lehre, die als Ausrede für mangelnde Praxisorientierung benutzt wird. Nur wenn alle den von der eigenen Gruppe mehr oder weniger einheitlich erreichten Grad an Erkenntnis und dogmatischer Reinheit erreicht haben, kann man erst beginnen, gemeinsam – was in diesem Falle gar nicht mehr hieße ‚gemeinsam‘, sondern eben einfach ‚wie eine Person‘ – gegen den eigentlichen Gegner vorzugehen, nämlich den Kapitalismus, in dessen Analyse sich komischerweise viele unterschiedliche Gruppen in grundsätzlichen Punkten (Scheinpolitik, Krisenhaftigkeit, Verarmung, Umweltzerstörung, globale Ausbeutungszusammenhänge, ideologische Nebenwirkungen, Kriege usw.) einig sind. Dabei ist jeder einzelnen Gruppierung klar, dass es NIEMALS dazu kommen wird, dass auch nur die Hälfte aller Linken ihrer eigenen Dogmatik beipflichten oder die auch nur dulden wird – sie, die jeweilige Gruppe selbst ist ja ein Beleg der Gründe und Mechanismen, die sie ebenso wie die anderen daran hindern. Die Beseitigung inhaltlicher Unterschiede – notabene nur bei den anderen! – ist also ein nicht erreichbares Scheinziel, das man sich setzt, um das wirkliche Ziel, nämlich die Ablösung der bestehenden Verhältnisse, dessen Erreichung das Erreichen des Scheinziels strategisch vorgeschaltet ist, gar nicht erst ansteuern zu müssen, weil es weniger amüsante Konsequenzen haben könnte.

Gehts Linken irgendwie doch ganz gut?

Aus dem Widerstand, für den sich in früheren Zeiten Kommunisten haben foltern und ermorden lassen müssen, ohne dass sie ihn aufgegeben hätten, wird ein pubertäres Spiel mit Codes und Fahnenwörtern, das nichts und niemanden weiterbringt außer dem eigenen Ego. Ich schließe daraus, dass für ebendiese Gruppen das bestehende System dann eben einfach nicht das drängende Problem ist. Es ist ganz okay so. Starbucks, Internet, Gratisfilme, ab und zu einen durchziehen und über ein paar Leute lästern, zur Not halt auf Hartz IV, alles easy. Es fehlt in Deutschland die persönliche Betroffenheit, die Widerständler in anderen, härteren Zeiten und an anderen Orten so mutig, aber auch so kaltblütig gemacht hat und immer noch macht. Was dann vom linken Studenten in Germanien in seinem Blog eifrig kritisiert werden kann.

Gemütlich: Vollidiot sein

Ob sie sich also mit der Filterlosen im einen und einem verbalen Distinktionsbeweis im anderen Mundwinkel in der Berliner Szenekneipe schon dermaßen lebenskönnerisch und solitär vorkommen, dass es in einer alternativen Gesellschaft gar nicht mehr besser für sie laufen könnte. Diese Selbstverliebtheit, die typisch ist für unsere Gesellschaft, in der jeder glaubt, dass man sich für ihn interessieren müsse, zugleich aber keiner sich für den anderen interessiert und niemand diesen Widerspruch überhaupt bemerkt – dieser Narzissmus, der die gesellschaftliche Bedrohung, die mögliche Zerstörung des geliebten Selbst so völlig verkennt, verdrängt oder vergisst, weil die alltägliche Zerstörung fremder ‚Selbste‘ ja nicht in dieselbe Kategorie fällt, das ist heute der Wendepunkt vom vielleicht richtigen zum ganz sicher falschen Bewusstsein, von der Vernunft zur Ideologie, von der Kritik zur Affirmation, vom Menschen zum Konsumenten, vom Sozialisten zum Sozialdemokraten, vom Linksradikalen zum Bohemien und in jedem Fall zum Vollidioten!

Quelle: https://deadwallreveries.wordpress.com/…/familie-contra-kl…/

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on 12. Oktober 2017
Veröffentlicht in: Stalin, Trotzkismus

Jürgen Eger

Meistgehasst

Buchbesprechung: »Kronstadt« von Peter Priskil
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Jürgen Eger

Dr. Seltsam hat vor Kurzem gefeiert, ich war eingeladen. Ich habe ihm den „STÄHLERNEN“ mitgebracht und er hat mir ein trotzkistisches Buch geschenkt: „Kronstadt“, Untertitel: „Texte von Lenin, Totzki u.a.“ ein Peter Priskil hat es herausgegeben und die Texte erläutert.

Es ist aus dem Jahre 2016 und im Ahrimann Verlag in Freiburg erschienen; immerhin weiß ich nun besser, warum die dort nur weibliche DDRler akzeptieren. Soweit ich das vor einigen Jahren sehen konnte…

Das Buch ist sehr interesssant, man muss nur immer den penetranten Trotzkismus überlesen oder in den Skat drücken. Ein Wunder eigentlich, daß der Kronstädteraufstand nicht auch längst zum „stalinistischen Verbrechen“ umgedeutet wurde.

Aber Trotzki war zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht zum „Dissidenten“ auf der Payroll und in den Medien und im Interesse der Weltkonterrevolution mutiert wie er einige Jahre später und ein paar Jahrzehnte dann auch der Biermann…

Die Blindstellen des Anti-„Stalinismus“ (eine Kernkompetenz aller Trotzkisten in totaler Gleichschaltung mit Adolf Hitler und allen ihm (in Rechtsnachfolge in Identität) nachfolgenden Kanzlern der BRD von Adenauer bis Merkel und allen Bumspräser bis Gauck, liest sich am Beginn der Dscherischinski- Abschnitts (der selbe, der Namensgeber des Wachregiments des MfS war, also eben NICHT der „Stasi“) so:

„NEBEN LENIN UND TROTZKI, den Führern des Oktoberumsturzes, zählt Felix Dserschhinski mit Sicherheit zu den meistgehassten und-verleumdeten Repräsentanten der Russischen Revolution; zur Überprüfung dieser Aussage ziehe man einfach die Zerstörung seiner Denkmäler nach dem Untergang der Sowjetunion heran.“

Wir haben, wie ich anderswo schon anmerkte, den „Felix“ ja „Feliks“.

Abgesehen davon, dass ich den „Untergang“ doch lieber und zugunsten der Wahrheit als Zerstörung bezeichne, da die Metapher ‚Untergang‘ (eine Übertragung aus der Schiffahrt) ja eine Naturkatastrophe meint, etwas unausweichliches, vom Schicksal verordnetes, und schon gar nicht menschengemachtes und (regelmäßig) gegen beste Planung (der Schiffbauer und Schiffsoffiziere) stattfindendes, ist es hier „hübsch“ und bezeichnend, daß dem Autor nicht in den Sinn kommt, dass der überhaupt MEISTgehasste sowjetische REVOLUTIONÄR doch ein gewisser DSCHUGASCHWILI war und ist. Ein Georgier, der unter dem namen STALIN Geschichte gegen den Weltimperialismus schrieb. Weit verhasster als LENIN. Warum nur?

Jedenfalls nach den in diesem Buch für Lenin, Trotzi und Dscherschinski geltend gemacht Kriterien für die Tiefe und das Übermaß des Hasses der Weltimerperialisten. Denn dessen Denkmäler wurden – auch im Einverständnis mit Trotzkisten aller Couleur – lange VOR dem Ende der UdSSR schon weggeräumt. Nämlich im wesentlichen schon ab 1956. Und selbst viele derer, die den haSS-vorgaben für bzw. gegen Lenin und Dscherschinski nicht folgen mögen, lassen keine Gelegenheit aus, die von Goebbels & Co. Gespritzten Gift und Galle wider DEN STÄHLERNEN zu repetieren…

Wie auch Peter Priskil das ganze Buch hindurch keine solche Gelegenheit ausläßt. Wenn das kein Kriterium für MEISTGEHASST ist! Und für den ideologischen Balken im eigenen Auge des Priskil, daß er den Wald des haSSes nicht bzw. nur ansatzweise sieht.

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on 6. Oktober 2017
Veröffentlicht in: BRD, DDR, Die Sprache der Herrschaft

malcom.z.

Die Sprache der Herrschaft

Lektion 2: »Die ehemalige DDR«
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malcom.z.

Hier nun der zweite Teil meines Videokurses »Die Sprache der Herrschaft« … und der Ohnmacht nach Victor Klemperer und Lex Aarons. Es geht um die Schwachsinnsformel ”ehemalige DDR«.

Die Sprache der Herrschaft Lektion 2 Die ehemalige DDR

Weitere Lektionen

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on 5. Oktober 2017
Veröffentlicht in: 100 Jahre Roter Oktober, Allgemein, Einheit

Deutscher Freidenker Verband

Freidenkerkonferenz zum hundertsten Jahrestag der Oktoberrevolution

Berliner Freidenker zu 100 Jahre Oktoberrevolution: Russland verdirbt den Neoliberalen die Party
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Die Oktoberrevolution von 1917 wird im Jahr 2017 unterschiedlich bewertet. Bei der Bundeszentrale für politische Bildung findet man folgende Beschreibung: „Die siegreichen Bolschewiki waren Gewalttäter, die der Krieg hervorgebracht hatte. Ihre Revolution war der Sieg einer vormodernen Gewaltdiktatur über die Freiheitsversprechen des russischen Liberalismus.“
Eine ganz andere Sicht wird jedoch von dem Deutschen Freidenker-Verband vertreten. Bei ihrer Veranstaltung „100 Jahre Oktoberrevolution. 100 Jahre Dekret über den Frieden“, die am 30. September im Rathaus Pankow stattfand, hielten viele Experten wie Rainer Rupp und Prof. Dr. Anton Latzo Vorträge.

RT Deutsch-Reporterin Maria Janssen sprach vor Ort mit den Freidenkern über die Auswirkungen der Oktoberrevolution auf die heutige Politik und Gesellschaft.

Berliner Freidenker zu 100 Jahre Oktoberrevolution: Russland verdirbt den Neoliberalen die Party

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Eindrücke von Klaus-Peter Kurch

Vier Vorträge der gestrigen Konferenz konnte ich verfolgen. Drei davon, die von Bruno Mahlow, Prof. Dr. Helga Hörz und Andreas Wehr, brachten mir interessante und zum Weiterdenken anregende Informationen und  Einschätzungen.

Den Vortrag von Michael Kubi mit dem Thema: „Stalin, Repressionen, Sowjetdemokratie: UdSSR – eine Kriminalgeschichte?“ kann ich, sehr freundlich ausgedrückt, nur als „Schlag ins Wasser“ bezeichnen. Der bekennende Stalinbewunderer – darob aus dem Auditorium mit kräftigem Beifall bedacht – zeigte sich nicht nur handwerklich-methodisch vom Thema überfordert, sondern überbrachte auch inhaltlich eine schlichte Kernbotschaft: Die Angriffe gegen Stalin beruhen im wesentlichen auf Propagandalügen des Klassenfeinds und seiner Helfershelfer.

Die vorgetragene Unternullqualität bot keinerlei Basis für eine problemorientierte Sachdiskussion, der knappe Zeitplan tat ein Übriges.

Ich erlaubte mir, auf drei wenig bekannte Tatbestände hinzuweisen, punktuelle Informationen, die keine systematische Diskussion ersetzen, für Nachdenkliche aber beachtenswert sein mögen:

  1. Etwa die Hälfte der Opfer des Stalinschen Großen Terrors waren Kommunisten, Mitglieder oder Kandidaten der KPdSU (einschließlich kurz zuvor Ausgeschlossene). Kubi bestritt diese Tatsache rundheraus und begründungslos. Hier die Quelle meiner Angabe: Wadim S. Rogowin: „Die Partei der Hingerichteten“, Essen 1999, Anhang II: „Statistische Angaben über die Opfer der Massenrepressalien“, 8. Abschnitt: „Die Anzahl der repressierten Parteimitglieder“, Seite 486-488. (Weitere Informationen zu Rogowin z. B. hier.)
  2. Die Anzahl der aus politischen Gründen Verurteilten im allgemeinen und der Erschießungen im besonderen weist eine eindrucksvolle Dynamik über die Jahre 1921 bis 1954 auf. Nur die drei markantesten Jahre herausgegriffen, ergibt sich, dass die Zahl der Erschießungen 1936 1118 betrug, 1937 353.074 und 1938 328.618. Das ist eine Steigerung auf das mehr als 300fache pro Jahr gegenüber 1936 (Quelle: Rogowin, a.a.O., S. 480-486). Herr Kubi machte daraus eine Steigerung auf 300% – vielleicht ein Versehen, vielleicht eines seiner chronischen Versehen? In der Tat handelt es sich um eine Steigerung auf 30.000 (dreißigtausend!) Prozent.
  3. Im Februar 1954 – zwei Jahre bevor Chrustschow das Idol Stalin böswillig lügnerisch beschmutzte und verleumdete, wie alle Bewunderer des USA-Historikers Grover Furr wissen – berichteten Generalstaatsanwalt Rudenko, Inneminister Kruglow und Justizminister Gorschenin an das Politbüro, dass knapp 80% aller in den Jahren 1921 bis 1954 wegen konterrevolutionärer Verbrechen Verurteilten (nach damaliger Zählung 2,9 Mio von 3,8 Mio Personen) durch außergerichtliche Organe (Sonderkonsilien, „Troikas“ usw), also außerhalb der Gesetzlichkeit des sozialistischen Staates, verurteilt worden waren (Quelle: „Istorija SSSR“, 5/1991, S. 152f, zitiert bei: Rogowin, a.a.O., S. 481).

Uns Freidenkern ist meines Wissens noch keine produktive öffentliche Diskussion zum grob als „Stalinismus“ bezeichneten Problemkomplex gelungen (also eine Diskussion jenseits des moralischen Antagonismus „Verdammung/Glorifizierung“). Doch es geht um nicht weniger als die Frage, wie der Realsozialismus (des sowjetischen Machtbereichs) den Leninschen Weg verlassen hat und schließlich in den Untergang taumelte. Der Elefant steht in der Küche. Die Verwandlung der Freidenker in Wunschdenker (oder andere Kunststückchen) werden das dicke Ding nicht ins Mauseloch beamen.

Ein Weg (aber nur EINER), um mit dem Problem historisch-materialistisch umzugehen, ist die neuartige gründliche Beschäftigung mit Lenin und seinem Lebenswerk. Nach 76 Jahrgängen Freidenkerheften (also irgendwo bei dreihundert Ausgaben) mag auch der Bescheidenste ein Lenin-Heft für denkbar halten (nicht erst zu seinem hundertsten Todestag).

Ich möchte nicht ausschließen, dass auch der junge Biologe Michael Kubi daraus Nutzen ziehen kann.
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Weitere Artikel: 100 Jahre Roter Oktober
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on 12. September 2017
Veröffentlicht in: Revisionismus, Trotzkismus

Organisation für den Aufbau einer kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands

»Rote Fahne« der MLPD propagiert trotzkistische Hetze gegen die Oktoberrevolution

Aus Arbeit Zukunft online vom 11. September 2017
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 In der ‚Roten Fahne‘ vom 1. September 2017 wird auf ein Buch von Albert Rhys Williams  aus dem manifest Verlag (marxistische Schriften) aus diesem Jahr aufmerksam gemacht, das als eine Mischung aus „Augenzeugenbericht, Abenteuerroman und vor allem Zeugnis, mit welcher Entschlossenheit die Menschen des jungen Sowjetstaates ihre Revolution verteidigten“ (Seite 43 der RF), schmackhaft gemacht wird. Das ist von der Rückseite des Buches werbewirksam abgeschrieben worden, schlagen wir indes das Buch, das auch über ‚www.people-to-people.de‘ zu bestellen ist, einmal auf und beginnen, es zu lesen.

»Rote Fahne“ 18/2018

Schon im von einer Anna Shadrova und einem René Kiesel verfassten Vorwort traut man seinen Augen nicht. Als Leitbuch zur Oktoberrevolution wird Trotzkis ‚Permanente Revolution‘ angegeben, der zugleich als ‚Meister der Dialektik‘ vorgestellt wird. Der Aufstieg Stalins habe zur Kopflosigkeit der KPR (B) geführt (Seite 14). Sachlich falsch ist die Behauptung, die von Stalin entwickelte Theorie des Sozialismus in einem Land habe zur Festigung der Verbürokratisierung des Lebens und zum Gulag mit seinem unvorstellbarem Leid geführt. Um die Konjunktion Lenin-Stalin zu knacken und um die Konjunktion Lenin-Trotzki herzustellen, müssen die Trotzkisten zu Mitteln der  Geschichtsfälschung greifen. Natürlich ist die Ein-Land-Theorie nicht von Stalin erfunden worden, sondern von Lenin aus seiner Imperialismusanalyse entwickelt worden. Aus dieser Analyse heraus bezeichnete Lenin schon vor der Oktoberrevolution den Durchbruch des Sozialismus in nur einem Land als den wahrscheinlichsten Fall, nach 1917 betonte Lenin, dass in Russland alles vorhanden sei, um den Sozialismus aus eigener Kraft aufzubauen. Shadrova/Kiesel streiten das ab und stellen am Ende ihres Vorworts Trotzkis Machwerk ‚Verratene Revolution‘ als Klassiker des Marxismus hin.

Das belletristische Buch von Williams leistet keinen Beitrag zur Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus und zur Vorbereitung der Revolution der Arbeiter und Bauern. Williams, der Sohn eines Pfaffen der kongregationalistischen Kirche, hat kein essentielles Buch über die Oktoberrevolution geschrieben, ein Schwank aus der Revolution plätschert einem anderen hinterher, wobei der Autor oft episodenhaft ins Folkloristische abgleitet. Durch das Schwärmerische sind Fehler unterlaufen: General Kornilow habe am 9. November 1917 gegen Kerenski geputscht (Seite 67). Dieser Putsch fand aber bereits am 25. August statt, Kerenski war bereits Anfang November 1917 als Krankenschwester ausstaffiert aus Petrograd geflohen. Einen wahren blackout hatte das Lektorat auf Seite 84, drei Fehler in dreizehn Zeilen. Doch man sieht öfter, dass das Buch nicht sehr sorgfältig lektoriert wurde. Im Anhang des Buches sind Dokumente abgedruckt, bei einigen fehlt eine exakte Quellenangabe, zum Beispiel zu einem Text von Gorki, der mit „Gestern und Heute“ überschrieben ist, manche(r) Leserin/Leser würde das gern im Werk von Gorki lokalisieren, vertiefen; sicher ist nur, dass der Text nach der erfolgreichen Oktoberrevolution geschrieben sein muss. Lapidar steht oben vor dem Text: ‚Von Maxim Gorki‘. Das reicht nicht.Besonders übel muss aufstoßen, dass Williams die revolutionären Volksmassen mehrmals als Mob bezeichnet, auf Seite 107 sogar in einer Überschrift: „Der Mob beschließt den Tod der Weißgardisten“. Daraus spricht eine trotzkistische Arroganz und als Fazit steht fest, dass der Buch-Tipp der ‚Roten Fahne der MLPD‘, dass also das Buch von Williams, mehr noch das Vorwort zu seinen Tagebuchaufzeichnungen, durch guten Stil einschmeichelnd trotzkistisches Gift weiterleiten – und zwar von people to people.

Das wundert dann nicht, wenn man feststellt, das der manifest Verlag der vor kurzem gegründete Verlag der trotzkistischen SAV (Sozialistische Alternative Voran) ist. Die MLPD nennt sich „marxistisch-leninistisch“ und verbreitet trotzkistische Propaganda, mit der die Bedeutung und das Wesen der Oktoberrevolution in den Dreck gezogen wird.

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