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Okt.04
on 4. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Allgemein

Edgar Schülter

Coca Cola und die umweltfeindlichen Plastikflaschen

Edgar Schülter

Wer kennt nicht Getränke wie Fanta, Sprite, Mezzo-Mix, Bonaqua und Apollinaris? Ja, man trinkt sie auch regelmäßig, aber was haben Sie gemeinsam? Sie gehören der Coca-Cola Company. Jetzt steht das Unternehmen im Kreuzfeuer der Umweltschützer. Der Grund die Plastikflaschen werden nicht recycelt.

Das deutsche Pfandsystem gibt es leider nicht in allen Ländern dieser Welt. Meistens gibt es nur eine Teilbepfandung und oft sogar überhaupt keinen Pfand. Coca Cola aber verkauft seine Produkte in 200 Ländern, das bedeutet eine jährliche Produktion von 110 Milliarden Einwegflaschen. Sprich 3400 Plastikflaschen pro Sekunde die nach Gebrauch im Meer landen unsere Ozeane verschmutzen und die Tierwelt bedrohen.

Pixabay CC0 Public Domain

Sechzig Prozent der von Coca Cola verwendeten Flaschen sind Einwegflaschen, dies ergab eine Untersuchung von Greenpeace. Dabei hatte der Konzern sich eigentlich als Ziel gesetzt im Jahr 2020 bis zu 75 Prozent Recycling-Flaschen zu verwenden. Genau das Gegenteil ist der Fall, denn zwischen den Jahren 2012 und 2015 ist die Produktion an Einwegflaschen sogar um 12 Prozent gestiegen. Dabei sind eigentlich alle Flaschen die Coca Cola herstellt absolut recycelbar. Fehlt es am Willen?

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Coca Cola will in Zukunft umweltfreundlicher
 werden

Der Getränkekonzern hat zugesagt sich die Mühe zu geben den Materialverbrauch zu senken. Coca Cola möchte die Verschwendung minimieren und mit Interessenvertretern besser zusammenarbeiten, um die Recyclingrate zu erhöhen. Dies ist auch von grosser Bedeutung, da zum Beispiel im Vereinigten Königreich im Jahr nur 270 von durchschnittlichen 480 pro Haushalt gekauften Flaschen recycelt werden.

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Dieser Artikel erschien auch auf unserer Partnerseite INFO-WELT
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└ Schlagwörter: coca cola, Edgar Schülter, Ozeane, Pfand, Plastikflaschen, Umwelt
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Okt.03
on 3. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Jairo Gómez Garcia

Jairo Gómez

Spanien, ein Land zwischen Zorn, Ohnmacht und Gewalt, Teil 3

Jairo Gómez

Jedes Ereignis der letzten Jahre hat Spanien geformt, so ähnlich wie ein Schmiedehammer ein Stück Eisen formt. Im Jahr 1975 trafen die Hammerschläge der Geschichte mit immer größerer Wucht und am Ende des Jahres sollte der Rohling übrig bleiben, aus dem das heutige Spanien in den folgenden Jahren geschmiedet wurde.

Eine Konstante dabei waren in diesen Jahren, die tödlichen Anschläge von ETA. Es verging kaum ein Monat, in dem es keine tödlichen Attentate gegen Polizisten oder Armeeangehörige gab. Allein von Dezember 1972 bis zum gleichen Monat 1975 sollte ETA insgesamt 40 Menschen getötet haben, wovon die Hälfte Zivilisten waren. Diese Aktionen beantwortete das Regime, speziell im Baskenland mit noch mehr Gewalt. Über das Baskenland wurde mehrere Male der Ausnahmezustand verhängt, Tausende wurden verhaftet, geschlagen und gefoltert. Nicht wenige starben bei diesen Aktionen.

ETA Terroristen – De un usuario de Indymedia Barcelona – wikimedia.com CC BY-SA 2.0

Durch die Gewalt der Staatsmacht gewann ETA immer mehr Unterstützung in der Bevölkerung, besonders bei den jungen Menschen. Die meisten Familien im Baskenland hatten ein Mitglied im Exil oder im Gefängnis sitzen. Das hatte zur Folge, dass ETA auch politisch zur stärksten Kraft dort wurde. Im Vorjahr hatten sie 200.000 Arbeiter für einen Streik mobilisiert können. Politisch ging kaum etwas ohne ETA. Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass diese Organisation auch zu repressiven Mitteln gegenüber Teilen der baskischen Bevölkerung griff. So wurden Schutzgelder erpresst und Geschäftsleute entführt, die Regime freundlich waren, um Lösegelder zu erpressen.

Es waren aber nicht die Einzigen, die sich in Spanien an den zunehmenden politischen Aktivitäten außerhalb des Regimes beteiligten.
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Die Opposition bereitet sich im Exil vor

Santiago Carrillo

Im französischen Exil hatte Santiago Carrillo schon Anfang der 1970er gefordert, eine Allianz aller demokratischen Kräfte Spaniens zu einer breiten Front gegen das Regime in Spanien zu vereinen. Das gelang, als er sich von dem repressiven System der Sowjetunion distanzierte und die PCE (kommunistische Partei Spaniens), in den Rahmen europäischer demokratischer Parteien setzte und den bewaffneten Kampf gegen die Diktatur ausschloss. Am 29. Juli des Vorjahres, war die „Demokratische Junta Spaniens“ der Öffentlichkeit in Paris vorgestellt worden. Sie bestand aus einem Verbund der unterschiedlichsten demokratischen Kräfte Spaniens. Die wichtigsten Gruppen waren die kommunistische Partei Spaniens, Anhänger von Juán de Borbón, dem Vater des damaligen Prinzen Juán Carlos, der für eine parlamentarische Demokratie eintrat, Christdemokraten, einige kleine sozialistische Parteien und nicht zuletzt, „Comisiones Obreras“, die kommunistisch ausgerichtete Gewerkschaft. Ihr Ziel war es, den „demokratischen Bruch“ zu erreichen, in dem das Regime von innen heraus zersetzt wurde.

Felipe Gonzalez

Im Januar tauchte in Madrid ein junger Anwalt aus Sevilla auf. Sein Name ist Felipe González, sein Tarnname lautete „Isidoro“. Er war im Oktober 1974 in Frankreich zum Generalsekretär der PSOE (Partido Socialista Obrero Español-Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens) gewählt worden. González wollte in Madrid damit beginnen linke Kräfte zu bündeln, um die PSOE im Kampf gegen die Diktatur zu stärken. Dabei weigerte sich die PSOE, sich in die „Demokratische Junta Spaniens“ einzugliedern, weil ihr der Einfluss der Kommunisten zu groß erschien. Die PSOE wollte andere Wege beschreiten, um zur Demokratie zu gelangen. Im Gegensatz zum harten Bruch den die Junta bevorzugte, wollte die PSOE einen evolutionären Wechsel des Systems, sie wollte sich nach und nach, so González, „demokratische Parzellen“ erkämpfen, nicht den gesamten Apparat des Regimes zerstören, sondern ihn Stück für Stück erobern.

Weitere Unruheherde, die dem Regime in diesem Jahr stark zusetzten, waren die Universitäten. In ihnen wurden ständig Versammlungen abgehalten, in denen gegen das System protestiert wurde. Die Polizei war ständig damit beschäftigt in die Universitäten einzudringen und diese Versammlungen mit brutaler Gewalt aufzulösen. Im Februar wurden daraufhin die Universitäten von Salamanca und Valladolid geschlossen, wenig später solidarisierten sich die Universitäten von Madrid und Granada mit den beiden genannten und traten in den Streik. Die rebellische Stimmung dieser tage übertrug sich auch auf Schauspieler und Sänger. Die Theater von Madrid und Barcelona traten ebenfalls in den Streik und mehrere bekannte Sänger und Filmschauspieler schlossen sich an.

Die Kirche nahmt ebenfalls weiterhin an dieser Entwicklung teil, so gelang es der katholischen der Kirche nahen Organisation „Justicia y Paz“ (Gerechtigkeit und Frieden), eine Bewegung auf die Beine zu stellen, die für die Freilassung politischer Gefangener eintrat. Innerhalb von sechs Monaten sammelten sie 150.000 Unterschriften mit den dazugehörigen Personalausweisnummern. Aus heutiger Sicht, ein deutliches Indiz dafür, dass viele Menschen die Angst vor dem Regime verloren hatten.

Licinio de la Fuente

Im März 1975 stellte der Regierungschef Arias Navarro ein neues Kabinett vor, Auslöser dafür war der Rücktritt des Ministers für Arbeit, Licinio de la Fuente. Seiner Aussage nach, war es ihm nicht gelungen, die „kollektiven Konflikte“, so nannte man damals die Streiks, auf eine flexible, weniger harte Weise zu lösen. Im Gegensatz zu ihm, dem bisherigen Vize Regierungschef, wollte die Regierung, angeführt von Arias Navarro, keine Flexibilisierung, sondern ein harte Bestrafung der Streikenden. Das hatte eine Krise zur Folge, die einen zweiten Regierungswechsel innerhalb von vier Monaten erforderte. Arias Navarro versuchte das damit zu kompensieren, in dem er alle streng franquistischen Minister entließ und sie durch liberaler geltende Politiker aus der „Nationalen Bewegung“ ersetzte.

Während der Franco Diktatur gab es außer einer vom System gelenkten Gewerkschaft, keine Arbeitervertretung, die legal war. Die vom Staat zugelassene organisation nannte sich Organización Sindical Española (OSE), im Volksmund Sindicato Vertical (Vertikale Gewerkschaft). Alle Unternehmer und Arbeiter waren gesetzlich zur Mitgliedschaft verpflichtet. Es war keine Gewerkschaft wie man sie aus Deutschland, Frankreich, Italien oder England kennt, sondern eher eine staatliche Institution, die versuchte Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu schlichten und vor allem aber sämtliche Felder der Arbeitswelt zu kontrollieren und zwar auf nationaler Ebene, bis hinunter in die kommunale Ebene.
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Ein letzter Schlag des Erzfeindes

Als es im Mai des selben Jahres darum ging, die Arbeitnehmervertreter auf kommunaler und regionaler Ebene zu wählen, hatten sich die CC.OO mit Hilfe der kommunistischen Patei minutiös darauf vorbereitet. Es gelang ihnen 70% der Posten zu besetzen. Die Infiltration einer staatlichen Institution an der Basis war gelungen. Es sei erwähnt, dass der Plan der Infiltration, nicht etwa von Santiago Carrillo stammte, sondern von einem erklärten Erzfeind Francos, Joseph Stalin. Anfang der 1940er Jahre war Santiago Carrillo mit einer Delegation spanischer Kommunisten nach Moskau gereist und hatte Stalin gebeten sie mit Waffen für den Untergrundkampf zu unterstützen. Der hatte abgelehnt und vorgeschlagen, die spanischen Kommunisten mögen staatliche Institutionen infiltrieren. Der sowjetische Diktator hatte somit dem spanischen Diktator posthum eine herbe Niederlage beigebracht.

All diese Entwicklungen blieben nicht ohne Wirkung auf das Regime. Immer mehr Menschen, die dem System früher treu ergeben waren, wandten sich innerlich von ihm ab. Die meisten spürten, dass die Zeit für das franquistische Regime ablief. So wurde am 20.Mai ein Beitrag von dem Chefredakteur der konservativen Zeitung ABC publiziert, der die damaligen Zustände beschrieb,hier ein Zitat daraus:“Im politischen Spanien ist immer öfter das unaufhörliche Blöken der Lämmer und das lärmende Flattern der Hühner zu hören. Es gibt auch das Gerücht, die Ratten verließen das Schiff des Regimes. Die moralische Feigheit erfasst Tag für Tag immer mehr Akteure unserer politischen Klasse. Das Spektakel der Angst und Fluchtdrangs, regt dazu an sich fremd zu schämen.“ [/hide-this-part]
Quellen: Manual de Historia Política y Social 1808-2011)/Handbuch der Politik und -Sozialgeschichte von Miguel Martorell und Santos Juliá  ISBN: 9788490562840
Dokumentalreihe „LA Transición Politica Española“ des spanischen Fernsehsenders RTVE
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Fotos: Beitragsbild: De un usuario de Indymedia Barcelona., CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1611695
Von un usuario de Indymedia Barcelona., CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1611695
Santiago Carrillo: By Claude Truong-Ngoc / Wikimedia Commons – cc-by-sa-3.0, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21439440
Felipe Gonzalez: By Nationaal Archief, Den Haag, Rijksfotoarchief: Fotocollectie Algemeen Nederlands Fotopersbureau (ANEFO), 1945-1989 – negatiefstroken zwart/wit, nummer toegang 2.24.01.05, bestanddeelnummer 910-8167 – Nationaal Archief Fotocollectie AnefoFile:Anefo 910-8167 Vertrek van.jpg, CC BY-SA 3.0 nl, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25429296
Juan de Borbón: De Peters, Hans / Anefo – gahetna.nl, CC BY-SA 3.0 nl, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=42097111
LiciniDe Eric Koch / Anefo – Nationaal Archief, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=35900050
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Bilder und Bildunterschriften wurden von der Redaktion AmericanRebel hinzugefügt.
Dieser Artikel erschien auch vor ein paar Tagen auf unserem Partnerblog „Graswurzel Post – Stimmen von unten„. Wir danken Jairo Gómez für die Genehmigung der Veröffentlichung.
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Über den Autor: Seit 1967 lebt der im spanischen Granada geborene Bernardo Jairo Gomez Garcia in Deutschland. Schon vor seinen Ausbildungen zum Trockenbaumonteur und Kfz-Lackierer entdeckte Gomez seine Leidenschaft für die Kunst. Er studierte an einer privaten Kunsthochschule Airbrushdesign und wechselte aus der Fabrikhalle ans Lehrerpult. 14 Jahre war Gomez als Spanischlehrer in der Erwachsenenbildung tätig. Seine Interessen gelten der Politik, Geschichte, Literatur und Malerei. Für Neue Debatte, Info-Welt und AmericanRebel schreibt Jairo Gomez über die politischen Entwicklungen in Spanien und Lateinamerika und wirft einen kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland und Europa, seit kurzem betreibt er seinen eigenen Blog Graswurzel Post.
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Okt.03
on 3. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Harry Popow

Harry Popow

…und unterm Teppich bleibt der Dreck

Buchbesprechung: Tanjev Schultz – „Der Terror von rechts und das Versagen des Staates“
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Harry Popow

„Das Gericht sei fleißig gewesen wie Bienen, aber es habe keinen Honig produziert.“ „Der NSU-Prozess erinnere sie an einen oberflächlichen Hausputz. Um gründlich zu reinigen, müsste man die Teppiche anheben, unter die so vieles gekehrt worden sei.“ „Es sind ihre Worte, die hoffentlich auch von der Gesellschaft als Mahnung und Verpflichtung verstanden werden, gegen Rechtsextremismus und Rassismus einzutreten und ihre Ausbreitung zu verhindern.“ Diese anklagenden Worte von Nebenklägern sowie der Kommentar dazu als Schlussfolgerung findet der Leser auf den Seiten 416, 421 und 422 des 555-seitigen Sachbuches mit dem Titel „NSU – Der Terror von rechts und das Versagen des Staates“ von Tanjev Schultz.

Bei dieser Buchbesprechung muss man nicht darauf hinweisen, dass es sich um 10 Morde, 15 Raubüberfälle und drei Sprengstoff-Anschläge handelt, die ein Trio verübt haben soll: Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe. Verdächtigt wurden Ausländer, aber die Täter waren Ausländerhasser. 500 Zeugen, 50 Sachverständige, fast 100 Nebenkläger und 14 Verteidiger waren am Ball, doch Tore wurden nicht geschossen. Auf Seite 10 heißt es: „Die individuelle Schuld von Beate Zschäpe und vier Mitangeklagten ist die eine Seite, das kollektive Scheitern der Gesellschaft und des Staates die andere.“

Die brennende Frage aller Fragen liegt auf der Hand: Schafft es der 1974 geborene Autor – er ist Professor für Journalismus an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – sie grundsätzlich zu beantworten? Zumal die Ereignisse in Chemnitz einen unerhörten und dringend nötigen Schub für die politische Aufklärung gegeben haben?
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Ein Meer von Pannen

Was der Autor in diesem wie einen ganz harten Krimi zu lesenden Wälzer zusammengetragen hat, ist trotz der zahllosen Pannen, Inkompetenzen, Kompetenzgerangeln und Vertuschungen bewundernswert. Die Story reicht vom Untertauchen des Neonazi-Trios Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe im Jahr 1998 bis zu seinem eher zufälligen Auffliegen im Jahr 2011.

Einige Stichworte mögen genügen, um diesen echten oder auch angeblichen Knäuel zu charakterisieren. Von fatalen Fehlern, vom Desaster, vom Verdacht gezielter Sabotage, von dilettantischen Ermittlern, von Ignoranz und Skepsis, vom Verdrängen des Neonazi-Problems ist die Rede. Auch von Ausländerhass und Rivalitäten zwischen Polizei, Geheimdiensten und Justiz. Mehr noch: Das Trio sei nur eine kleine Zelle, die ohne Strategie arbeite, einige wollen alles im Kleinen halten und meinen sogar, von einem „Feierabendterrorismus“ sprechen zu können.

Auf den Seiten 256/257 erinnert der Autor an die „Rechte Armee Fraktion“, die sehr wohl Thema bei den militanten Neonazis gewesen war, doch in den Behörden hielt man dies für extreme Träumerei. Wörtlich: „Der Rechtsextremismus wurde verwaltet.“ „Die Regierung sah in Neonazis keine allzu große Bedrohung mehr.“

Schließlich werden einige Gründe aufgeführt, sprich Ausreden, weshalb es angeblich zum Versagen der Behörden gekommen war: Der Autor nennt die Arbeitsteilung, bei der zu viele im Einsatz waren, als eine Ursache. Man stützte sich vor allem nur auf organisierte Kriminalität. Als fraglich sieht er zum Beispiel den Föderalismus an. Auch sei die BRD kein Polizeistaat (S. 435). In einer arbeitsteiligen Gesellschaft sei es nicht verwunderlich, dass es viele Fehlerquellen gebe. Bereits auf der nächsten Seite gesteht er unumwunden ein, dass es Rassismus in den Behörden gibt. Dies sei aber kein Beweis „für eine bewusste staatliche Kumpanei mit dem NSU.“ Aber vielleicht gibt es andere Beweise? Wäre doch schön, könnte man die Leute von der Linken ein wenig ablenken von drängenden sozialen Alltagsfragen. Auch vom Kriegsgebaren in der Welt. Auch von Sorgen. Und davon überzeugen, es sei mehr Überwachung dringend geboten. Man wird sehen…

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Der Hase im Pfeffer

Die Diskriminierung und Verfolgung von Minderheiten bei den deutschen Sicherheitsbehörden führt der Autor auf die unrühmliche Tradition nach der Zeit des Nationalsozialismus zurück, die „keineswegs“ beendet sei. (S. 324) So glaubte man, nicht an einen rechten Terrorismus, sondern – „wie bei der Ceská-Serie – an eine ausländische Bande“.

Hier liegt bei der Suche nach der tieferen Ursache der Hase im Pfeffer. Tanjev Schultz verweist auf Seite 105 auf die Nachkriegszeit. Er prangert an, dass nach dem Zweiten Weltkrieg Polizei und Geheimdienst in der BRD von braunen Beamten durchsetzt war und Kommunisten mit Härte behandelt wurden. Das hänge mit dem historischen Erbe und „einem fehlenden Mentalitätswandel“ zusammen. „Ursprünglich wollten die Siegermächte verhindern, dass die alten Geister ausgerechnet im Sicherheitsapparat weiter herumspuken konnten. Doch in den Zeiten des Kalten Krieges sahen es die Amerikaner bald nicht mehr so eng.“

Fehlender Mentalitätswandel? Das ist wohl sehr leicht danebengegriffen. Die Befreiung vom Faschismus 1945 war das eine. Dann kam das, was am dringendsten nottat: Das Umpflügen des Ackers, auf dem erneut kapitalistische Eigentumsverhältnissen und somit neue Gefahren für das Leben von Millionen Menschen in Deutschland und in der Welt sprießen würden. In der Sowjetischen Besatzungszone wurden die Könige der Wirtschaft und eigentlichen Verursacher am Zweiten Weltkrieg enteignet. Das war auch in den Augen der heutigen Kapitaleliten das eigentlich schwerste Verbrechen. Die am Krieg verdienenden sollten verschont bleiben? Der Arbeiter-und-Bauern-Staat war da anderer Meinung, mit Recht.

Im Westen Deutschlands wurde diese Chance verpasst. Gewollt im Interesse der Kapitalherrschaft. Die Mittel dazu: Marshallplan, Währungsunion und eine bürgerliche Gesetzgebung, die der Speerspitze gegenüber „der roten Gefahr“ den nötigen wirtschaftlichen starken Boden und eine satte Bürgerschaft sicherte. Und das alles unter dem Schutz und der Obhut der Westalliierten.

Tanjev Schultz versucht auf Seite 106 – in Außerachtlassung der grundlegenden gesellschaftlichen Verhältnisse in der BRD – dennoch eine Ursachenfindung: „Im Fall des NSU fehlte eine koordinierende Kraft. Noch mehr fehlte allerdings die analytische Kompetenz, um die Neonazi-Szene zu durchdringen.“ Er stellt sich im gesamten Buch schützend vor den Rechtsstaat. Er weist Thesen von Verschwörungstheoretikern zurück, wonach „der NSU eine Erfindung des Staates“ sei. (S. 124) Bereits auf Seite 12 frohlockt der Autor, dass es keine Belege dafür gebe, „dass es mit Absicht geschah und eine schützende Hand des Staates den NSU gezielt abschirmte“. So lässt sich dann die folgende Feststellung nicht ohne Entsetzen gut verstehen: „Der Kampf gegen den Rechtsextremismus erschien bald auch nicht mehr als vordringlich.“ Einige Zeilen weiter: „Die Regierung sah in Neonazis keine allzu große Bedrohung mehr“. (S. 257)

Und nun besinnt sich Tanjev Schultz als Vertreter der bürgerlichen Ideologie plötzlich auf Seiten des nach wie vor praktizierten Antikommunismus. Den Feinden der Demokratie dürfe nicht gestattet sein – bezugnehmend auf den NSU -, „die Freiheit und den Rechtsstaat auszuhöhlen.“ Auch könne man die Mängel in der BRD nicht mit der fehlenden Rechtsstaatlichkeit in der DDR „verrühren“. (S. 436) Wer in seiner Kritik überziehe und „suggeriert, der Staat sei ein Komplize oder gar der Drahtzieher des Terrors, untergräbt auf seine Weise die Ordnung der Freiheit.“ (S. 435) Seite 436: Man dürfe „nicht leichtfertig die Unterschiede verwischen, die es zwischen den Verhältnissen in der Bundesrepublik und in den vielen Unrechtsstaaten dieser Welt gibt, in denen nicht einmal öffentliche Kritik an den Sicherheitsorganen erlaubt wäre“.

Auf der Seite 445 folgt der nunmehr fast letzte Satz über die ungenügende Aufdeckung der von den Nebenklägern erhofften Aufklärung über die Ursachen der NSU-Morde: „Der rechte Terror ist und bleibt eine konkrete Bedrohung.“

Dieses Buch mit über 500 Seiten über den Nationalsozialistischen Untergrund ist eine offensichtlich in Szene gesetzte Konstruktion und dient ausschließlich – angesichts zunehmender innerer und äußerer Widersprüche – der Verfestigung des deutschen und internationalen Imperialismus. So werden immer wieder Feinde an die Wand gemalt und Kriege vorbereitet. Die Überwachung nimmt zu. Und jene Medienschlacht, die Dummheit befördert.

Die Anfangs angstvoll gestellten Fragen der Nebenkläger in diesem gigantischen Prozess ohne Ergebnisse und ohne nennenswerten Tiefgang bleiben unbeantwortet. Im Gegenteil, es ist noch mehr Dreck unter den Teppich gekehrt worden.
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Nachtrag

Nicht die Unfähigkeit selbst ist die Ursache der zahlreichen Pannen in der Aufdeckung der Gewalttaten, sondern die „ideologischen Scheuklappen innerhalb der Sicherheitsorgane“, so Dr. Rolf Gössner in seinem Buch „Geheime Informanten. V-Leute des Verfassungsschutzes: Neonazis im Dienst des Staates“. Man folge alten Feindbildern, wie dem Linksextremismus, dem Ausländerextremismus und dem Islamismus. Man ignoriere die Tatsache, „dass Rassismus und Fremdenfeindlichkeit weit hinein in die Mitte der Gesellschaft reichen“, (S. 33) meint der Autor. Zum Kern der Ursachen des Versagens des Geheimdienstes trifft er auf Seite 46 seines Buches von 2003 folgende Feststellung: Der VS sei ein Kind des Kalten Krieges zur Absicherung des westdeutschen „Bollwerkes gegen den Kommunismus“. So erhielt der VS seine streng antisozialistische Ausrichtung bereits mit ehemaligen Nazis an der Führungsspitze. (S. 48) Im Kampf gegen „Linksextremismus“ sei die neonazistische Gefahr jahrzehntelang vernachlässigt worden. Nach dem Kalten Krieg – keine Gedanken daran, die Geheimorganisationen in Frage zu stellen.


Tanjev Schultz: „Der Terror von rechts und das Versagen des Staates“, Gebundene Ausgabe, 576 Seiten, Verlag: Droemer HC (20. August 2018), Sprache: Deutsch, ISBN-10: 3426276283, ISBN-13: 978-3426276280, Größe: 15,6 x 4,5 x 22,2 cm, Preis: 26,99 Euro

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Frühere Artikel von Harry Popow

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Okt.02
on 2. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Allgemein

Edgar Schülter

Wie Russland aktiv Zahlungen mit Visa und Mastercard verdrängt

Edgar Schülter

Durch die Sanktionen die der Westen gegen Russland verhängt hat, sind viele Karten der Russen gesperrt worden. Aber Moskau hat an einen eigenen Zahlungssystem gearbeitet. Bisher machen 34 Millionen mit und es werden mehr.

Im Jahr 2014 traf es viele Russen am Geldbeutel. Ohne Vorwarnung wurden ihre Visa- und Mastercard-Kreditkarten gesperrt. Keine Zahlungen mehr möglich, kein Geld abheben am Automaten.

Diese Sperren waren die ersten Sanktionen die verhängt wurden wegen der Krimkrise. Dem Kreml wurde erst danach bewusst, wie abhängig das russische Finanzsystem vom Ausland war. Das sollte sich ändern und Russland erfand eben eine russische Bankkarte. Im Jahr 2015 ließ der Kreml das neue nationale Zahlungssystem starten unter dem Motto: „Welt oder Frieden“.

Pixabay CC0 Public Domain

Bis ende 2018 werden 54 Millionen Kreditkarten ausgestellt sein, so eine Prognose des Anbieters MIR. Angesichts der zeitlichen Entwicklungen scheint diese Zahl alles andere als Utopisch zu sein.

Auch eine Abkopplung Russlands von SWIFT soll in die Wege geleitet werden. So kündigte die Zentralbankchefin Elvira Nabiullina an, ihre Institution hätte bereits eine heimische Alternative zu SWIFT parat. So sagte Sie bei einer Sitzung mit Putin: „Wir haben die Arbeit an unserem eigenen System erfolgreich abgeschlossen. Wenn etwas passiert, werden alle Operationen im Swift-Format problemlos weitergeführt.“

Das russische Zahlungssystem bekommt den Namen SPFS als ersatz für SWIFT. Dieses System soll bald auf ausländische Finanzorganisationen ausgeweitet werden.

Aber es kommt noch besser, wie die russische Zeitung „Iswestija“ berichtet könnte SPFS in einer Blockchain-basierte Plattform umgewandelt werden. Also sogar einen Schritt voraus und Anschluss im modernen Zeitalter der Cybercoins. Da liegt der Westen ja noch weit zurück.

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└ Schlagwörter: Cybercoin, Edgar Schülter, Iswestija, Mastercard, Russland, Russland, SPFS, SWIFT, Visa
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Okt.02
on 2. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Allgemein

Edgar Schülter

Vier Millionen Erwerbstätige ohne sicheren Job in Deutschland

Edgar Schülter

Es handelt sich dabei nicht um Langzeitsarbeitslose oder „abgehängte“, jedoch haben Sie weder stabile Lebensumstände noch einen sicheren Arbeitsplatz.

Es sind keine Harz 4 Empfänger die von Sozialleistungen leben müssen und von der Arbeitswelt abgekoppelt bzw. ausgeschlossen sind. Es handelt sich um eine besondere Arbeiterklasse, die ein leben in der gesellschaftlichen Zwischenzone führen, auch genannt „das Prekariat“. Das bedeutet, dass diese Menschengruppe nicht zu den völlig abgehängten gehört, aber auch nicht zu der Mehrheit der Bevölkerung, die einen sorgenfreien Lebensstandard und einen sicheren Job genießen. Sie haben zwar Arbeit müssen aber ständig darum bangen die Arbeitsstelle zu verlieren. Sie kommen gerade mal so über die Runden und können keine stabile Zukunft planen.

Es sind Leiharbeiter, Solo-Selbständigkeiten, Jobs wie Nachtpförtner oder Verkäuferin im Billigladen. Mittlerweile gehört in Deutschland jeder achte schon dazu.

Pixabay CC0 Public Domain

Jobs die unterbezahlt sind und nicht mal eine Menschenwürdige Rente bringen werden, wenn überhaupt. Viele müssen in einen Kleinbetrieb ohne Kündigungsschutz arbeiten, also bei mangelnder Sozialen Sicherung ständig um ihre Zukunft fürchten. Existenzängste und häufige Depressionen sind keine Seltenheit.

Die Konsequenz eines schlecht bezahlten Jobs sind auch meistens das Leben mit schlechten Wohnbedingungen. So fehlt es bei manchen an selbstverständlichen Sachen wie fließendes warmes Wasser, Etagenheizung oder ein Bad oder Dusche. Viele haben zu dem auch noch Schulden. Der Haushalt muss mehr als die hälfte seines Einkommens für Zinsen und Tilgung einsetzen.

Um die Größen zu ermitteln wie viel Menschen in Deutschland zu diesen sogenannten „Prekariat“ gehören leisteten die Forscher Pionierarbeit. Dafür wurde ein Messinstrument entwickelt um prekäre Arbeit und prekäre Lebensbedingungen zu definieren. Wenn also beide einer Person zugeordnet werden können, zählt diese zum Prekariat. Schließlich kann ja jemand theoretisch einen unterbezahlten schlechten Job haben, aber mit einen „reichen“ Ehepartner an der Sonnenseite Leben.

Das Ergebnis bei der Ermittlung der Forscher ist alarmierend. Es sind knapp Vier Millionen Menschen in Deutschland von dieser Bedingung betroffen. Die Prognose: „Anzahl immer steigend.“
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└ Schlagwörter: Edgar Schülter, Existenzangst, keine Rente, Prekariat, schlechte Wohnunge, Schulden
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Sep.29
on 29. September 2018
Veröffentlicht in: Allgemein

Julius Jamal

70-jährige begeht Selbstmord als ihre Wohnung zwangsgeräumt wird!

Julius Jamal

Zwangsräumungen sind Alltag in Deutschland, in Porta Westfalica traf es nun eine 70-jährige. Sie wohnte schon seit Jahren in dem Gebäude und konnte nun die Miete nicht mehr zahlen. Als die Polizei und das Ordnungsamt in ihre Wohnung kam, stürzte sie sich aus dem Fenster und beendete ihr Leben.

Archivfoto: J. W. Balen, CC0 Creative Commons

Gegen 9.45 Uhr öffnete die Polizei und eine Mitarbeiterin des Ordnungsamt die Tür, da die Frau sie nicht öffnete. Die alte Dame hatte gegen die Zwangsräumung schon ihren Widerstand angekündigt. Nachdem die Wohnungs- und zwei Zimmertüren geöffnet wurden, stellte sich die ältere Dame auf ihre Balkonbrüstung und stürzte sich in den Tod. Der Tod wäre allerdings zu vermeiden gewesen hätte man der älteren Dame nicht ihr Heim genommen. Die Polizei war nicht von einem Suizid ausgegangen, trotzdem stellt sich nach dem Tod die Frage wieso eine alten Dame aus ihrem angetrauten Heim vertrieben werden soll.
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Erstveröffentlichung in „Die Freiheitsliebe“ vor wenigen Tagen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers und des Autors. Bilder und Bildunterschriften wurden von der Redaktion American Rebel hinzugefügt.
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Über den Autor: Julius Jamal hat 2009 aus dem Wunsch, einen Ort zu schaffen, wo es keine Grenzen gibt zwischen Menschen, den Blog „Die Freiheitsliebe“ gegründet. Einen Ort an dem man sich mitteilen kann, unabhängig von Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung und Geschlecht. Freiheit bedeutet immer die Freiheit von Ausbeutung. Als Autor dieser Webseite streitet er für eine Gesellschaft, in der nicht mehr die Mehrheit der Menschen das Umsetzen muss, was nur dem Wohlstand einiger Weniger dient.
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Alle Artikel von Julius Jamal

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└ Schlagwörter: Benachteiligung, Ordnungsamt, Porta Westfalica, Selbstmord, Tod, Zwangsräumung
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Sep.28
on 28. September 2018
Veröffentlicht in: Allgemein

Rui Filipe Gutschmidt

Portugal: Das Morden hat ein Ende –
Städtische Tierheime in Portugal dürfen nicht mehr einschläfern

Rui Filipe Gutschmidt

Das Gesetz, dass den städtischen Tierheimen die Tötung von Hunden und Katzen untersagt, trat heute vor 2 Jahren in Kraft. Die zweijährige Übergangsfrist ging gestern (23. September) zu Ende und nun hat das Morden ein Ende! Doch leider haben viele Städte die Übergangsfrist nicht genutzt und statt dessen alles daran gesetzt, Stimmung zu machen und die neue Tierschutzregelung zu boykottieren.

Eigentlich wären zwei Jahre mehr als genug Zeit gewesen, um die städtischen Tierheime an die neue anzupassen. In der Praxis sollten diese vom Einschläfern auf Sterilisieren umstellen und die Adoption promovieren. Doch damit werden finanzielle Interessen beeinträchtigt, die sich seit langem fest installiert haben. Diese Lobby ist in den Städten der Konservativen Mitterechts-Parteien (PSD/CDS) besonders stark, ist aber bei Bürgermeistern und Städteparlamente aller Parteien zu finden.

Blacky der Strassenkater – Bild von Rui Filipe Gutschmidt

Die Tierärzte warnen seit langem, dass die nur wenig getan wurde und deshalb mit überfüllten Tierheimen und jede Menge Streunern zu rechnen ist. Das Tierheim der Region „Alto Minho“, dass von mehreren Städten geführt wird, hat sogar eine Aussetzung des Gesetzes für mindestens zwei weitere Jahre „falls die neue Form der Vermehrungskontrolle nicht wirken sollte“. Da fast nichts getan wurde, um die Tiere zu sterilisieren, ist der Ausnahmezustand in den Tierheimen und eine starke Zunahme streunender Hunde und Katzen vorprogrammiert.
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So besagt der Gesetzestext:

„Die Anwesenheit von streunenden Tieren sollte vermieden werden, indem ihre Erfassung, Sterilisierung und Adoption, sowie die Durchführung von Fang-, Sterilisations- und Rückführungsprogrammen im Falle von Katzenkolonien gefördert wird und die Anwendung des Einschläferns als eine Form der Populationskontrolle von streunenden Tieren innerhalb von zwei Jahren ab dem Datum des Inkrafttretens des Gesetzes Nr. 27/2016 vom 23. August, stufenweise eingestellt werden soll.“ Nummer zwei besagt, dass „Städtischen Tierheime nach Ablauf der Frist nicht mehr aus Gründen der Überbelegung oder aus finanziellen Gründen Tötung von Haustieren zurückgreifen dürfen, mit Ausnahme eines Bezugs auf ihren Gesundheitszustand oder ihr Verhalten“.

Das Leid der Tier aber wird jetzt erst einmal zunehmen. Der Vorsitzende der Tierärztevereinigung, Jorge Cid, zeigt sich besorgt, mit dem fehlenden politischen Willen und der Tatenlosigkeit der Städte. Gegenüber der Nachrichtenagentur Lusa sagte er: „Ich sehe mit einiger Sorge und etwas Traurigkeit, dass es keine Fortschritte in dieser Angelegenheit gibt und dass man nicht willens zu sein scheint, sich diese Lösung genau anzusehen, die meiner Meinung nach das Problem zu beseitigen vermag.“

So hat Portugal ein fortschrittliches Tierschutzgesetz, aber bestimmte Lobbys sträuben sich noch dagegen. Es ist diesem Egoismus zu verdanken, dass demnächst immer mehr Tiere auf der Straße ihr Leben fristen, krank, hungernd und frierend, anstatt wie vorgesehen in einem Tierheim ärztlich behandelt, gut ernährt und sterilisiert auf eine Adoption hoffen zu dürfen. Viele Freiwillige wären bereit Hunde und Katzen bei sich in Pflege zu nehmen und unzählige Tierschützer leisten bereits jetzt mehr als gut für sie ist. Wenn die Städte wollen, dann können sie das Gesetz umsetzen ohne dabei für einen Ausnahmezustand zu sorgen.

Liebe Tierfreunde in Portugal. Sprecht euch ab und bringt euren Bürgermeister dazu, sich von Vetternwirtschaft zu distanzieren und die von Regierung und Parlament beschlossene gesetzliche Lösung umzusetzen…

Passend zum Thema:
4 Jahre als Autor voller spannender Stories – Portugals Tierschutz machte den Anfang

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└ Schlagwörter: Allgemein, Einschläfern, Sterilisieren, Tierärztevereinigung, Tierheime
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Sep.27
on 27. September 2018
Veröffentlicht in: Allgemein

D E S P E D I D A, Sonderausgabe von ¡No pasarán!* Anlässlich des 80. Jahrestages des Abzugs der Internationalen Brigaden aus Spanien.

Nachdem am 21. September vor 80 Jahren Juan Negrín dem Abzug der Internationalen Brigaden zustimmte, wurden zwei Tage später diese von der Front zurückgezogen. Am 28. September 1938 nahmen 300.000 Personen unter ihnen Dolores Ibárruri, Lluis Companys, Manuel Azaña, Juan Negrín und Vicente Rojo in Barcelona auf der Avenida de 14 de april an der Verabschiedung der Internationalen Brigaden teil.

Erstmalig im deutschen Sprachraum werden die Reden, die auf dem Bankett während der «Despedida» gehalten wurden, veröffentlicht.

Ins kollektive Gedächtnis zurückgeholt werden nun die Reden und Beiträge in den spanischen Medien während der Verabschiedung der Internationalen Brigaden durch die Sonderausgabe «DESPEDIDA» der Zeitschrift des KFSR «¡No pasarán!».

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Werner Abel

Spanien 1938: Die 13 Punkte Juan Negríns und der Abzug der
internationalen Freiwilligen aus Spanien
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Werner Abel

Am 6. April 1938 erhielt der Kommandant der Base der Internationalen Brigaden in Albacete, General José Gómez (Wilhelm Zaisser), vom Generalstab der Spanischen Volksarmee den telefonischen Befehl, die Base aufzulösen und die internationalen Freiwilligen sowie die Dokumente und Sachwerte innerhalb von 48 Stunden nach Barcelona zu evakuieren. Ein weiterer Befehl verlängerte die Frist auf 96 Stunden, bezog aber die spanischen Kameraden mit in die Evakuierung ein. Am 10. April war die Überführung nach Barcelona abgeschlossen, die Base befand sich nun, allerdings wesentlich verkleinert, am nordwestlichen Rand von Barcelona im Stadtteil Horta. Wilhelm Zaisser schrieb später, dass es schon im Februar Gerüchte gegeben habe, dass die Basis aufgelöst würde. Diese Gerüchte und die dann erfolgte Auflösung der Base führte zu erheblichen Verstimmungen unter den Interbrigadisten, die befürchteten, dass sie von den Fronten abgezogen würden. André Marty, Vorsitzender der Militärpolitischen Kommission der Internationalen Brigaden, dementierte in der Presse der Brigaden diese Vermutungen. Die Einbeziehung aller Internationalen Brigaden (außer der 129. Brigade, die an der Zentralfront blieb) in die am 25. Juli 1938 beginnende Ebro-Offensive deutete darauf hin, dass die Internationalen auch weiterhin gebraucht würden. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt kaum noch Freiwillige nach Spanien gekommen. Zudem wurde im Juli/August damit begonnen, Angehörige der Hilfsdienste, so z.B. des Sanitätspersonals, zu repatriieren.

Bildmontage: HF

Nach der Wiedereroberung von Teruel durch die franquistischen Truppen und der Niederlage der Republikaner im Aragón war es zu einer Regierungskrise gekommen, weil der Verteidigungsminister Indalecio Prieto, aber auch Manuel Azaña, der Präsident der Republik, nicht mehr so recht an den Sieg der Republikaner glaubten. Daraufhin wurde Prieto entlassen und sein Ressort von dem Ministerpräsidenten Juan Negrín übernommen.

Negrín verkündete am 1. Mai 1938 ein 13-Punkte-Programm, dessen Punkt 1 unter anderem forderte:
»Die Gewährleistung der absoluten Unabhängigkeit und Integrität von Spanien. Ein Spanien, frei von allen Einmischungen von außen, ungeachtet ihrer Natur und Herkunft …«.

Der Punkt 2, der sich primär gegen die Intervention der faschistischen Mächte Italien und Deutschland richtete, präzisierte den Punkt 1 und schuf die juristische Basis für einen Vorstoß, den Negrín im September 1938 unternahm. Negrín ließ in seinen 13 Punkten keinen Zweifel aufkommen, dass das Spanien der Zukunft eine demokratische Republik sein müsse. Eigentlich hätten die westlichen Demokratien diese Absicht mit Solidarität für das demokratische Spanien im Kampf gegen die Putschisten honorieren müssen, aber deren diplomatische Aktivitäten, vor allem die Großbritanniens, halfen eher Franco, der jede Verhandlung mit den Republikanern ablehnte und deren bedingungslose Kapitulation forderte. Negrín war der Ansicht, dass vor allem das aggressive Auftreten Nazi-Deutschlands zu einem Krieg in Europa führe und dass besonders Frankreich daran interessiert sein müsse, seine südwestliche Flanke nicht durch einen potentiellen Verbündeten Deutschlands gefährdet zu wissen. In einem kommenden Krieg, so das Kalkül Negríns, müssten sich die westlichen Demokratien, schon aus eigenen Interessen mit der Spanischen Republik solidarisieren. Es kam anders und die Appeasement-Politik der Westmächte, die Opferung und Zerschlagung der Tschechoslowakei und der »Anschluss« Österreichs an das Deutsche Reich machten Negríns Vorschläge obsolet.

Am 21. September 1938 hatte Juan Negrín anlässlich einer Rede vor dem Völkerbund angeboten, die Internationalen Brigaden von den Fronten abzuziehen. Dieses Angebot basierte auf seinen 13 Punkten und er hatte gehofft, dass diese Aktivität positive Auswirkungen auf die internationale Position der Spanischen Republik habe. Weiterhin drückte er die Hoffnung aus, dass auch die franquistische Seite die ausländischen Truppen, die in oder mit ihrer Armee kämpften, zurückziehen würde. Diese Erwartung ging in keiner Weise in Erfüllung.

Negríns Vorschlag kam zu einem Zeitpunkt, an dem erkennbar war, dass die Ziele der Ebro-Offensive nicht erreicht werden und die Interbrigadisten deshalb mehr denn je der Meinung waren, dass sie gebraucht werden würden. Wie ihre Stimmung nunmehr war, artikulierte André Marty in einem Interview, das die Zeitung «Las Noticias » (Barcelona) am 25. September 1938 veröffentlichte. Die Entscheidung für ihren Rückzug sei ein »furchtbarer Schock« für die Interbrigadisten gewesen, die die Frage stellten: »Wie ist es möglich abzuziehen, ohne den Endsieg erreicht zu haben?« Marty betonte, dass es eine politische Entscheidung in Übereinstimmung mit den 13 Punkten Negríns gewesen ist, die eine überzeugende Lektion für die demokratischen Mächte Europas war, aber auch für die »totalitären Länder, die eine Invasion planten, testeten und in der Praxis durchführten«. Marty sagte weiter, dass sich in der republikanischen Zone ca. 10.000 internationale Freiwillige aufhielten, dazu zählten die Verwundeten und diejenigen, die im Hinterland und bei den Hilfsdiensten tätig seien. »In den Augenblicken ihrer höchsten Anzahl waren es nie mehr als 15.000, ganz im Gegenteil zu den 150.000 (Ausländern) in der faschistischen Zone.«

Mit der Überwachung des Abzugs der Interbrigadisten war die Internationale Kontrollkommission des Völkerbundes für den Rückzug der Freiwilligen gebildet worden. Diese Kommission stellte am 16. Januar 1939 fest, dass sich in der katalanischen Zone 9.843 und im republikanischen Zentralspanien 2.830 Internationale aufhielten. Mit insgesamt 12.673 Personen, davon 7.102 Interbrigadisten, entsprach das in etwa der Feststellung André Martys. Nach der genannten Kommission waren bis zum 12. Januar 1939 in mehreren Convoys 4.650 Ausländer aus Spanien abgereist, das waren 2.141 Franzosen, 548 US-Amerikaner, 347 Belgier, 283 Polen, 194 Italiener, 143 Holländer, 182 Schweden, 115 Dänen, 107 Engländer, 80 Schweizer, 50 Norweger, 46 Deutsche, 27 Finnen, 24 Russen, 20 Tschechen, 13 Luxemburger, 8 Ungarn, 7 Jugoslawen, 4 Chilenen, 3 Griechen, 3 Algerier, 2 Irländer, 2 Bulgaren, 2 Rumänen, 1 Mexikaner, 1 Brasilianer, 1 Puertorikaner, 1 Österreicher, 1 Andorraner und 9 ohne Nationalität.

Die ersten Interbrigadisten hatten Spanien am 12. November 1938 verlassen. Mit Ausnahme der Schweiz, wo die Interbrigadisten Repressionen ausgesetzt waren, konnten die Freiwilligen aus demokratischen Ländern relativ unkompliziert zurückkehren, zumal es in diesen Ländern meist Hilfs-und Solidaritätsorganisationen gegeben hatte. Aber fast die Hälfte der Interbrigadisten, die überlebt hatten, konnte nicht in ihre Länder zurückkehren, weil dort faschistische, der Spanischen Republik feindlich gesonnene Regime an der Macht oder diese Länder von der deutschen Wehrmacht okkupiert worden waren. Diese Unmöglichkeit der Rückkehr bezog sich auf Deutsche, Italiener, Österreicher, Tschechen, Polen, Ungarn usw. Diese Interbrigadisten blieben bis zum Fall von Katalonien in Spanien und waren dann gezwungen, die Grenze nach Frankreich zu überschreiten, wo sie unter entwürdigenden Bedingungen interniert wurden.

Das republikanische Spanien aber hatte die internationalen Freiwilligen mit einem großen Festakt verabschiedet. Am Freitag, dem 28. Oktober 1938 begann gegen 17 Uhr im blumen- und fahnengeschmückten und mit Transparenten und Plakaten übersäten Barcelona eine Parade spanischer und internationaler Einheiten, die in der Avenida de 14 de April (nahe dem damaligen Palacio Presidencial) ihren Anfang nahm, über die Plaza Hermanos Badia zum Paseo de Gracia führte und auf der Plaza Cataluña endete. Mehrere Hunderttausend Einwohner Barcelonas bekundeten ihre Solidarität mit den abziehenden internationalen Freiwilligen, die ohne Waffen, aber mit erhobenen Fäusten und geordnet nach Nationalitäten, an der Abschiedsparade teilnahmen. Begleitet wurden sie von Einheiten der Spanischen Volksarmee, so z.B. Kompanien der Luftwaffe und der Marine, Marineinfanteristen, einer Maschinengewehr-Kompanie, einer Motorisierten Einheit und Lehrern und Schülern der Escuela Popular de Guerra. Auf einer Ehrentribüne hatten Vertreter der Republik und der Internationalen Brigaden Platz genommen, die sich mit leidenschaftlichen Worten an die zu verabschiedenden Freiwilligen wendeten. Unter ihnen war Manuel Azaña, Präsident der Republik, Juan Negrín, Diego Martínez Barrio, Präsident der Cortes, Lluis Companys, Präsident der katalanischen Generalitat, Josep Tarrandellas, Conseller Primer (Ministerpräsident) der Generalitat, José Díaz, Generalsekretär der KP Spaniens, Dolores Ibárruri, Mitglied des Politbüros der KP Spaniens, Joan Comorera, Generalsekretär der Vereinigten Sozialistischen Partei Kataloniens (PSUC), André Marty, Luigo Longo (Gallo), Generalkommissar/Generalinspekteur der Internationalen Brigaden, Vicente Rojo Lluch, Chef des Generalstabs der Armee, und Juan Modesto und Enrique Lister, Kommandeure des V. Armeekorps.

Auf die vielen Worte des Dankes an die Interbrigadisten und der Anerkennung für ihre Entscheidung, dem spanischen Volk zur Hilfe zu kommen, antwortete zunächst André Marty, indem er u.a. sagte: »Wir Männer aus 53 Ländern kehren zurück wie wir kamen: Vereint ohne Unterschied des Landes und mit keinem anderen Vorgesetzten als der Regierung der Republik und dem Generalstab der Armee«. Und Luigi Longo reagierte, gerührt durch den Dank und die Herzlichkeit der Bevölkerung, mit folgenden Worten: »Ihre Dankbarkeit ist größer als das, was die Internationalisten für Spanien hatten tun können, aber das war auch ein Einsatz zugunsten des Kampfes aller Völker für ihre eigene Existenz. Die internationalen Kämpfer erinnern sich unauslöschlich an Spanien und werden ihren Völkern diesen Ausdruck der Solidarität unter den Demokraten aller Nationalitäten übermitteln, der notwendig ist als unüberwindliche Barriere, auf die der Faschismus stößt, der die Unabhängigkeit Spaniens und aller Völker gefährdet. Die Frauen und die Kinder der ausländischen Freiwilligen werden stolz sein, Familienmitglieder deren zu sein, die in Spanien für die Freiheit der Welt gekämpft haben.«

Zusammensetzung der IB nach Nationalitäten in Prozenten:
1 Franzosen = 27,7 %
2 Polen = 9,6 %
3 Italiener = 9,2 %
4 Amerikaner = 7 %
5 Deutsche = 6,8 %
6 Balkaner = 6,4 %
7 Engländer = 5,6 %
8 Belgier = 5,3 %
9 Tschechen = 3,3 %
10 Balten = 2,6 %
11 Österreicher = 2,6 %
12 Skandinavier = 2,4 %
13 Holländer = 1,9 %
14 Ungarn = 1,6 %
15 Kanadier = 1,5 %
16 Schweizer = 1,2 %
17 Portugiesen = 0,4 %
18 Diverse = 3,4 %

Quelle: RGASPI 545-6-6, Blatt 1.
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.*Die Sonderausgabe «DESPEDIDA» der Zeitschrift «¡No pasarán!» wird durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert. Um ihre Refinanzierung zu ermöglichen, empfehlen wir eine Spende von drei Euro pro Exemplar (bei Postversand zuzgl. 1,45 €).
Bestellt werden kann die Sonderausgabe «DESPEDIDA» der Zeitschrift «¡No pasarán!» via E-Mail: redaktion@spanienkämpfer.de
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└ Schlagwörter: André Marty, Aragón, Barcelona, DESPEDIDA, Ebro-Offensive, Interbrigadist, Internationale Brigaden, Juan Negrín, Nazi-Deutschland, No pasarán, Völkerbund
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Sep.26
on 26. September 2018
Veröffentlicht in: Jairo Gómez Garcia

Jairo Gómez

Granada, Schmelztiegel der Kulturen

Jairo Gómez

Granada. Sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen. Es ist eine Stadt, die alle Sinne anspricht und die man erleben muss. Was ich schreibe, erfasst nur einen winzigen Ausschnitt dessen, was diese Stadt ausmacht.

Schon die geografische Lage ist besonders. Granada liegt im Südosten Spaniens, schmiegt sich an die südlichen Ausläufer der Sierra Nevada an und breitet sich bis in die Flussebene des Rio Genil aus. Bis zum Mittelmeer sind es kaum 50 Kilometer.

Pico del Veleta

An vielen Punkten Granadas ist ein freier Blick auf die höchsten Gipfel der Iberischen Halbinsel möglich. Der Mulhacén thront mit einer Höhe von 3482 Metern mächtig über der Stadt. Nicht weniger majestätisch wacht der Pico del Veleta. Er ist der markanteste Berg in der Umgebung. Bei guter Sicht kann man von ihm aus über das Mittelmeer bis nach Marokko blicken.

Almuñecar

Die Küste Granadas, bekannt als Costa Tropical, in dessen Mikroklima ganzjährig tropische Pflanzen gedeihen und die Speisekarten der Restaurants und Privathaushalte mit Avocados, Mangos, Papayas und Bananen bereichern, ist Teil der Costa del Sol.
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Geprägt durch Römer, Phönizier und Mauren

Nicht nur die einmalige Landschaft und das Klima verleihen Granada den einzigartigen Flair. Es ist ein magisches Fleckchen Erde, das seit Urzeiten die Menschen anzieht und auf dem Hochkulturen ihre Spuren hinterlassen haben. Phönizier, Römer und Westgoten haben Granada geprägt.

Architektonisch ist die Stadt eine Schatztruhe. Auf engstem Raum finden sich die unterschiedlichsten Baustile: Gotik, Renaissance und Barock stehen neben modernen Bauwerken. Aber die arabische Bauweise dominiert. Denn erst die Mauren, die im 8. Jahrhundert nach Spanien eindrangen, verwandelten die Stadt in ein Juwel. 781 Jahre dauerte ihre Herrschaft. Während dieser Zeit arbeiteten sie unentwegt am Stadtbild.

Das wichtigste architektonische Zeugnis hinterließen sie mit der Alhambra (Anm.: Arab.; rote Burg). Die gewaltige Stadtfestung, die auf phönizisch-römischen Fundamenten steht und jedes Jahr fast 2,5 Millionen Besucher anlockt, wurde von den Mauren zu einer Erzählung aus 1001 Nacht ausgebaut.


So sieht das Paradies aus

Den Mauren muss das Gebiet ohnehin wie ein Paradies auf Erden vorgekommen sein, waren sie doch aus den Wüsten vor allem Wasserknappheit gewohnt. Hier herrschte kein Mangel. Mit ihren Kenntnissen blühende Oasen am Leben zu erhalten, schufen sie in den Auen des Rio Genil eine der fruchtbarsten Gegenden Andalusiens. Ihre Bewässerungssysteme sind bis heute intakt.

In der Flussebene werden zahlreiche Obst- und Gemüsesorten angebaut. Manche wurden aus dem Orient mitgebracht wie zum Beispiel Zitrusfrüchte, Auberginen, Zucchinis und auch Mandeln. Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Mais, Kürbis und andere Nutzpflanzen kamen durch die Verbindung zu Amerika hinzu. Die hatte in Granada ihren Ausgangspunkt.
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Granada als Ausgangspunkt in die neue Welt

Dass Christoph Columbus nicht der Entdecker Amerikas ist, weiß man zwar mittlerweile. Seine Reisen beeinflussten dennoch die Geschichte der Menschheit und Spaniens enorm.

Die Weichen dazu wurden in Granada gestellt, als Columbus den katholischen Königen hierher folgte und die Erlaubnis für seine erste Seereise erhielt. Ein Austausch ungeahnten Ausmaßes zwischen zwei Kontinenten wurde damit ausgelöst.

Der Enkel der katholischen Könige, der Habsburger Kaiser Karl V. plante sogar Granada zur Hauptstadt des heiligen römische Reiches deutscher Nation zu machen. Ein Überbleibsel seiner Ambitionen ist der nach ihm benannte Renaissance Palast Palacio de Carlos V auf dem Gelände der Alhambra.
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Gaumenfreuden und Flamenco

Granada ist ein Schmelztiegel der Kulturen, wie er nur selten zu finden ist. Seit jeher treffen in dieser Stadt Orient und Okzident sowie Antike und Moderne aufeinander. Nicht dass es immer friedlich zugegangen wäre. Es hat immer wieder Probleme zwischen den verschiedenen Ethnien und Religionen gegeben. Im Großen und Ganzen verstanden es die Menschen aber miteinander auszukommen und voneinander zu profitieren. Die Sprache, die Architektur, die Küche und die Musik Granadas zeugen davon und fügen sich zu einem harmonischem Bild zusammen.

Zudem bildet ein Strauß aus Gaumenfreuden die Grundlage einer kulinarischen Kultur, die sich in Spanien etabliert hat und weltweit bekannt geworden ist. Tapas, die kleinen Häppchen, die beispielsweise zu jedem Bier oder Wein in jeder Kneipe in der ganzen Provinz gratis gereicht werden, sind einer der bekanntesten Botschafter.


Musikalisch ist Granada eine Hochburg des Flamencos. Im Frühsommer geben sich Klassik und Ballett bei einem internationalen Musik- und Tanzfestival ein Stelldichein. Jeden Herbst findet in der Kleinstadt Almuñecar ein internationales Jazzfestival statt.
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Lehre und Wissenschaft

Granada hat aber noch viel mehr zu bieten. Schon die Mauren unterhielten die Madrasa, eine Schule in der sowohl Islamwissenschaften als auch Mathematik und Medizin gelehrt wurden. Im Jahr 1531 wurde die Universidad de Granada gegründet. Die Universität besteht bis heute. Fast 70.000 Studenten besuchen die verschiedensten Fakultäten.

Die Studenten prägen natürlich das pulsierende Stadtbild und auch das Nachtleben. Neben zahlreichen Tapaskneipen gibt es viele Pubs, Cocktailbars und Diskotheken.

An Freizeitangeboten herrscht ebenfalls kein Mangel. Die Bergregionen laden im Sommer zum Wandern, Freeclimbing, Mountainbiking, Paragliding und anderen Abenteuern ein. Im Winter ist Skifahren angesagt. Die nahe Costa Tropical ist fast das ganze Jahr Anziehungspunkt für Sonnenanbeter, Taucher und Surfer.
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Heiße Schokolade und glühende Berge

Ich schrieb am Anfang meines Reiseberichts, dass Granada sämtliche Sinne beansprucht. Deshalb sind die Stadt und das dortige Leben mit Worten kaum zu skizzieren.

Churros con chocolate y tostadas

Wie sollte ich es auch beschreiben, wenn sich in einem der angesagtesten Cafés, dem seit 1922 bestehendem „Café Futbol„, die Gerüche von frischem Kaffee, heißer Schokolade, getoastetem Brot und dem nationalen Frühstücksgebäck Churros miteinander vermischen? Wie will man das sanfte Plätschern der Springbrunnen und den Duft unzähliger Blumen in den Gärten der Alhambra beschreiben? Oder die friedliche Stille im Kreuzgang eines Klosters?

Dazu das Glühen der Berge bei Sonnenuntergang und die Lichtspiele, die die heranziehende Nacht auf die Mauern einer der schönsten Städte Europas zaubert. Das alles sollte jeder selbst gesehen und erlebt haben: Granada ist mehr als eine Reise wert.

Fotos: Jairo Gomez

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Dieser Artikel erschien auch vor ein paar Tagen auf unserem Partnerblog „Graswurzel Post – Stimmen von unten„. Wir danken Jairo Gómez für die Genehmigung der Veröffentlichung.
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Über den Autor: Seit 1967 lebt der im spanischen Granada geborene Bernardo Jairo Gomez Garcia in Deutschland. Schon vor seinen Ausbildungen zum Trockenbaumonteur und Kfz-Lackierer entdeckte Gomez seine Leidenschaft für die Kunst. Er studierte an einer privaten Kunsthochschule Airbrushdesign und wechselte aus der Fabrikhalle ans Lehrerpult. 14 Jahre war Gomez als Spanischlehrer in der Erwachsenenbildung tätig. Seine Interessen gelten der Politik, Geschichte, Literatur und Malerei. Für Neue Debatte, Info-Welt und AmericanRebel schreibt Jairo Gomez über die politischen Entwicklungen in Spanien und Lateinamerika und wirft einen kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland und Europa, seit kurzem betreibt er seinen eigenen Blog Graswurzel Post.
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└ Schlagwörter: Alhambra, Granada, Mauren, Paradies, Phönizier, Reisetips, Römer, Spanien, Westgoten
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Sep.25
on 25. September 2018
Veröffentlicht in: Allgemein

Edgar Schülter

Erlaubter Waffenexport an Jemen-Kriegsallianz
durch die Bundesregierung

Edgar Schülter

Mehrere Waffenexporte wurden an drei arabische Länder genehmigt. Dem hat der  Bundessicherheitsrat bei seiner letzten Sitzung zugestimmt.

Es wurden 48 Gefechtsköpfe sowie 91 Zielsuchköpfe für Flugabwehrsysteme auf Kriegsschiffen genehmigt. Dazu noch 4 Aufklärungsradarsysteme für Artilleriegeschütze und 385 tragbare Panzerabwehrwaffen.

Altmeier rüstet im Namen des Kapitals für den nächsten imperialistischen Krieg

Diese Informationen gingen aus einem Schreiben von Wirtschaftsminister Peter Altmeier an den Wirtschaftsausschuss des Bundestages vom 19.September hervor. Dabei führt momentan Saudi Arabien ein Bündnis von insgesamt acht Staaten die die Huthi-Rebellen im Jemen bekämpfen. Diese werden bereits vom Iran unterstützt. Die Kämpfe finden seit langem im Jemen statt. Dieser Krieg hat in seinen Auswirkungen zu einer der weltweit schlimmsten humanitären Katastrophe geführt.

Dabei hatte die SPD und die Union sich auf einen Rüstungsexportstopp für alle Länder verständigt, die „unmittelbar“ an diesem Krieg beteiligt sind. Allerdings wurden die Staaten nicht benannt. In den ersten vier Monaten der Koalition wurden kaum Waffenexporte an die Staaten der Jemen-Kriegsallianz erlaubt. Zumindest geht diese Information aus einer Aufstellung der Bundesregierung vom Juli hervor.

Jetzt änderte man aber Kurioserweise seine Meinung und das Auftragsvolumen in dem Schreiben Altmeiers ist nicht angegeben. Anscheinend, weil es Rückschlüsse auf Einzelpreise von Rüstungsgüter zulässt.

Die Rüstungsindustrie verdient wie immer eine goldene Nase und warum nicht auch unsere Politiker. Als Gegenleistung nehmen wir Flüchtlinge aus dem Jemen auf und zahlen ganz brav unsere Steuern, sprich zahlen die Kollateralschäden.
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└ Schlagwörter: Bundessischerheitsrat, Edgar Schülter, Flugabwehrsysteme, Huthi-Rebellen, Iran, Jemen Koalition, Krieg Peter Altmeier, SPD, Waffenexporte
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