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Okt.11
on 11. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Allgemein

Victor Grossman

Cassandra calls

Berlin Bulletin No. 153
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Victor Grossman

Before I turn to more Cassandra worries and warnings, here is some good news. After six years of protest, with people living in tree houses, an artist couple getting hauled away for painting the forest, and the death of a man who fell from a tree ladder, adding tragedy to developments, the multiplying crowds every Sunday finally took effect. A court injunction stopped the huge RWE energy concern from further cutting down the last 500 acres of the Hambacher Forest near Cologne to make way for its open pit lignite coal mines and ordered that the big tough police actions be ceased. It was no final decision but stops the huge excavators at least for many months. Well over 50,000 joyful “Save Our Forest” proponents gathered nearby to celebrate a true people’s victory!

Hambacher Forst, Photo: YouTube Screenshoot

Lignite coal pollutes and stinks. Aside from the arboreal environment, Germany – and many other countries from Sweden to Brazil – are facing a less palpable but far worse stink – the menace of a turn to the far right. Mob scenes in Chemnitz in late August, with violent attacks on Near East immigrants, a Jewish restaurant, journalists and anti-fascists, brought big headlines but were only part of a long-lasting development. For years, in countless towns and cities, rallies and concerts featuring Nazi symbols, salutes and songs have blasted their threats. Though often outnumbered by courageous anti-fascists, too often they were not just protected but pampered by police and authorities infected with the same bacilli but camouflaged by official insistence on the right to free speech.

Eye-catching in Chemnitz were not just Hitler salutes under the statue of Karl Marx but the friendly cooperation between leaders of nasty PEGIDA anti-Islam movement, local pro-fascist thugs and a representative of the racist Alternative for Germany party (AfD), which has 92 nattily-dressed legislators in the national Bundestag, currently places second in polls and is represented in almost every state legislature (soon in all 16), with hopes in 2019 of first place in Saxony (with Chemnitz).

Chemnitz: demonstrating racists and Nazis, Photo: YouTube screenshot

The Chemnitz event had an unusual aftermath. Hans-Georg Maassen, president of the Office to Protect the Constitution (VS), like the FBI, denied the veracity of a video showing thugs chasing foreign-born men, and implicitly supported the mob. His obvious lie made him a laughing-stock, but less joyfully when people learned that he had colluded with and advised AfD leaders. Instead of throwing him out on his ear, however, the coalition parties fired him from his post by promoting him to a higher, better paid one! This was too much for most Social Democrats to swallow, and their leader, Andrea Nahles, was forced to re-negotiate a change. So Maassen was not promoted. Instead he got a new job with his main ally, Interior Minister Seehofer, though at his former (high) salary.

At first the racist AfD was treated as a pariah by government leaders. But the media gave its leaders kid glove treatment, offering every chance to sound wise and very social not just in the Bundestag but on many a talk show. Gradually, some right-wing CDU politicians are now sending up trial balloons. If we see no other alternatives, they suggest, maybe we should talk it over with the Alternative for Germany after all. Though timidly at first, such trends are gaining strength.

More by Victor Grossman.

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└ Schlagwörter: Bundestag, Cassandra, REW, Save Our Forest
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Okt.10
on 10. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Allgemein, Rui Filipe Gutschmidt

Rui Filipe Gutschmidt

Immer mehr Brasilianer und Venezolaner fliehen vor politischer Instabilität nach Portugal

Rui Filipe Gutschmidt

Immer radikaler werden die politischen Positionen in Südamerika und auch die Wirtschaft leidet unter der Entwicklung hin zu bürgerkriegsähnlichen Bedingungen. Portugal ist eines der Ziele für Brasiliens Auswanderer und auch aus Venezuela kommen seit Jahren immer mehr Rückwanderer in ihre alte Heimat Portugal.

Seit dem die Portugiesen im Jahr 1500 Brasiliens Küsten entdeckten, siedelten sie in dem Land, dass sie nach einer Holzart (Pau Brasil) benannten. Die Zuwanderung in die Kolonie setzte sich über die Jahrhunderte weiter fort und wurde durch Menschen (einschließlich Sklaven) aus aller Welt ergänzt. Mit Venezuelas Ölboom und zunehmender Armut auf Portugals Inselarchipelen Madeira und Azoren, wurde der nördliche Nachbar Brasiliens ebenfalls zum Ziel vieler Inselportugiesen. Diese haben unzählige Bäckereien, Lebensmittelgeschäfte und andere Sparten im Einzelhandel Venezuelas aufgebaut und bilden somit einen wichtigen Teil der Gesellschaft.

Seit einigen Jahrzehnten hat sich die Tendenz aber umgekehrt und mit verschiedenen Krisen sieht man vor allem junge Menschen, die auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen nach Europa kommen. Wer portugiesischer Abstammung ist oder als Brasilianer in ein Land will, in dem die gleiche Sprache gesprochen wird, der kommt selbstverständlich nach Portugal.

Derzeit nimmt diese Rückwanderung ungeahnte Ausmaße an. Die Krise in Venezuela hat schon Tausende „zurück auf die Insel“ kommen lassen. Aber die Migranten kommen auch vom „Kontinent“ und somit sindauch Rückwanderer aus Venezuela in meiner Nähe. Sie zeichnen ein Bild von Chaos und Gewalt, aber auch von einem gespaltenem Land. Je nach politischer Einstellung wird die Regierung von Nicolas Maduro oder die Opposition, die im Auftrag der USA handelt und Sanktionen gegen das eigene Volk unterstützt.

Von den 400.000 Portugiesen und Portugalstämmigen in Venezuela sind schon mehrere Tausend zurückgekehrt, aber bei Ausbruch eines Bürgerkrieges werden noch viele mehr erwartet. Dabei sind die ärmeren unter ihnen den Weg vieler anderer Venezuelaner in die Nachbarländer in Südamerika gegangen. Unter ihnen ging, aus sprachlichen Gründen, auch eine beachtliche Menge nach Brasilien.

Bolsonaro/Haddad – Brasilien in einem Propagandakrieg der Extremisten

Der Rechtsextreme Jair Bolsonaro bekam am 7. Oktober 46 Prozent gegen 29 Prozent des Kandidaten der PT, Fernando Haddad. Der Kandidat, der sich gegen den Extremismus beider Seiten gestellt hat, Ciro Gomes, bekam nur 12 Prozent der Stimmen. Der Wahlkampf, mit der Verurteilung und Inhaftierung wegen Korruption und Machtmissbrauch des eigentlichen Kandidaten der Arbeiterpartei (PT), Ex-Präsident Lula da Silva und einer Messerattacke auf den Kandidaten der Rechtsextremen PSL, spitzte sich der Wahlkampf zu und der Extremismus der beiden Seiten führte immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstösse.

Wahllokal in Brasilien – Bild von Senado Federal, Flickr.com CC BY 2.0

Es geht ein tiefer Riss durch die Gesellschaft und nach dem zweiten Wahlgang sind weitere Gewalttaten ein höchstwahrscheinliches Szenario. Beide Seiten warnen ja auch jeweils vor einem Sieg der anderen Seite, schüren dadurch die Angst und als Konsequenz daraus die Gewaltbereitschaft. Das bringt immer mehr Brasilianer dazu das Land zu verlassen.

Seit Jahrzehnten schon kommen Brasilianer auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen nach Portugal. Aber das ist nicht der einzige Grund für die Zunahme der Migration nach Portugal. Die Kriminalität, nicht mit Europa vergleichbare Gewalt, bei der ein Menschenleben nichts Wert ist und man für ein paar Cruzados tötet, brachte viele Menschen dazu ihre Heimat zu verlassen. Korruption und eine enorme Ungleichheit zwischen arm und reich sorgen für eine Subkultur der Gewalt in den Favelas. Die Banden beherrschen „ihr Territorium“ und sind dort auch „Polizei, Staatsanwalt und (Scharf)Richter“ in einem.

Die politische Instabilität der letzten Wichen und Monate, eine drohende Auseinandersetzung auf der Straße nach der Wahl und – je nach politischer Gesinnung – eine rechts- oder linksextreme Regierung, treiben weitere Brasilianer ins Ausland. In Portugal leben derzeit 85.000 registrierte Brasilianer. Doch viele sind noch illegal im Land und noch weitere sind portugiesische Heimkehrer und werden deshalb nicht von den Statistiken erfasst.

Wenn sich, wie es leider zu befürchten steht, die Lage in Brasilien und Venezuela zuspitzt, wird ein großer Flüchtlingsstrom nach Portugal, Spanien und auch in andere Länder losbrechen. Schlimmer noch wird es, wenn es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, einem offenem Bürgerkrieg, einem Krieg oder eine OAS beziehungsweise einer US-Intervention kommt. In diesem Fall rechnen Experten für eine Ein- oder besser gesagt Rückwanderung kommen, wie sie Portugal seit Ende der Kolonialkriege in Afrika und der entsprechenden Unabhängigkeit Angolas, Mosambik, Guinea Bissau, der Kapverden und von São Tomé e Principe nicht mehr erlebt hat. Daher sollte Europa Druck machen, um extremistische Ausartungen und die Machtspiele der USA zu unterbinden! Wir halten unsere Leser so gut wir können auf dem laufenden und erklären die Hintergründe der Geschehnisse, wie sie sich aus unserer Sicht darstellen.
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Dieser Artikel erschien auch auf unserer Partnerseite INFO-WELT
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└ Schlagwörter: Allgemein, Brasilien, Bürgerkrieg, Extremisten, Gewaltbereitschaft, Portugal, Propagandakrieg, Rückwanderung, Venezuela, Zukwanderung
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Okt.09
on 9. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Diethard Möller
Volkskorrespondent

Diethard Möller
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C&A bietet Kindershirt mit Nazi-Motiv an

Diethard Möller

Ein Shirt für Kinder, auf dem in fetter, schwarzer Frakturschrift „Division“, darunter weiß und rot wie die Reichskriegsflagge der Nazis, das konnte man für 15 Euro bei C&A kaufen. Das T-Shirt ist Teil einer Serie „Wear the Change“ (Trage den Wechsel), also in diesem Fall den Wechsel zum Nazi.

Nach heftigen Protesten, zog C&A die Kindershirts am 5. 10. 18 zurück, begleitet von einer lauwarmen Erklärung: „Die Ähnlichkeit des Schriftzugs war uns leider nicht bewusst und keinesfalls beabsichtigt. Wir entschuldigen uns ausdrücklich für diesen bedauerlichen Vorfall.“

Naziaufmarsch mit Reichsflagge oder C&A Kinder  shirt-Lager?, Foto: Kuddel Schnöf

In der Modebranche gibt es immer wieder solche Skandale:
2007 musste Zara eine Handtasche mit Hakenkreuzen aus dem Handel nehmen. 2014 erregte Zara viele Menschen mit Babykleidung im KZ-Look. Anfang 2018 kam H&M auf die Idee, in ihrer Werbung einen schwarzen Jungen mit einem Pullover mit dem Aufdruck „Coolest Monkey in the Jungle“ zu präsentieren. In dergleichen Kampagne trug ein weißer Junge ein Sweatshirt mit dem Aufdruck „Mangrove Jungle – Survival Expert“. So wurden alte koloniale und rassistische Ideen wiederbelebt.

Die lahmen Entschuldigungen zeigen, dass Nazilook langsam wieder in Mode kommt bzw. Stück für Stück zu etwas „Normalen“ gemacht wird.
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└ Schlagwörter: C&A, H&M, Kindershirts, Mangrove Jungle – Survival Expert, Wear the Change
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Okt.09
on 9. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Andreas Habicht, Andreas Habicht

Andreas Habicht, Málaga

Zum 51. Jahrestag der Ermordung Che Guevaras

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Andreas Habicht

„Che“ Guevara für die Einen der grosse Befreier, für die Anderen der Teufel schlechthin

Am 9. Oktober jährt sich bereits zum 51. Mal die Ermordung des grossen argentinisch- kubanischen Revolutionärs, Ernesto Rafael Guevara de la Serna, genannt „Che“ Guevara. „Che“ wurde am 14. Juni 1928 in Rosario, in der Provinz Santa Fe, Argentinien, geboren und war neben Fidel Castro die wichtigste Symbolfigur der kubanischen Revolution.

Von 1956 bis 1959 war er der „Comandante“ (Anführer) der Rebellenarmee, die Kuba vom Joch der Unterdrückung durch das Vasallenregime der USA unter Fulgencio Batista befreite. In den ersten Jahren der kubanischen Revolution war er Industrieminister und später Leiter der kubanischen Zentralbank.

Im Jahr 1964 trat er von allen öffentlichen Ämtern zurück, verschwand gänzlich aus der Öffentlichkeit und widmete sich dem Guerillakampf der Länder, wie Kongo und Bolivien die Befreiung durch eine Revolution nach kubanischem Vorbild bringen sollte. Wie wir alle wissen, leider vergeblich.

Guevara wurde in Bolivien durch direkte Weisung des damaligen Präsidenten René Barrientos Ortuño ohne jeden Gerichtsprozess durch den Feldwebel der boliviarianischen Armee Mario Terán hingerichtet. Diese Hinrichtung erfolgte eindeutig im Widerspruch der damaligen bolivianischen Verfassung, die die Todesstrafe ausdrücklich verbot.

Aus diesem Grunde wurde ganz bewusst durch das boliviarianische Regime, Geschichtsfälschung betrieben und Guevara war offiziell für „im Kampf“ gefallen, erklärt worden.
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Die Angst vor „Che“ dauert bis heute an

Bis heute lässt die bürgerliche Presse vor allen Dingen in Nordamerika, aber auch in Europa und natürlich Lateinamerika, kein „gutes Haar“ an „Che“, war er doch Revolutionär und stellte sich der alten Ordnung Lateinamerikas – nicht nur Kubas, in der das Grosskapital das Sagen hatte und wo die Revolution bereits im Jahr 1959 siegte, in den Weg.

Die reaktionären Druckerzeugnisse sind bis heute von Hass gegen Che und Fidel (Castro) geprägt. Fundiertes Wissen sucht man in diesen Artikeln vergeblich. Anstelle dessen spricht man gerne von „Massenmördern“, während die gleichen Medien die Verbrechen der lateinamerikanischen Faschisten entweder ganz verschweigen, relativieren oder sogar rechtfertigen.

Diejenigen, die nicht müde werden den lateinamerikanischen Freiheitskämpfern und Befreiern Kubas, irgendwelche Gräueltaten anzudichten, hatten keinerlei Probleme damit, gute Geschäfte, mit den „Vorzeigedemokraten“ vom Schlage Batistas (auf Kuba), Somozas (in Nicaragua), Stroessners (Paraguay), Videlas (Argentinien) oder gar Pinochets(in Chile) zu machen. Ganz im Gegenteil- hier sparten sich die „Verteidiger der freien Welt“, als die sie sich gerne sebst titulieren, im Grunde jegliche Kritik.

Dies beweist im Grunde die Hilflosigkeit und zeigt uns, dass alleine schon der Name „Che“ Guevara die Reaktionäre bis heute, im 51 Jahr seiner Ermordung, immernoch in Angst und Schrecken versetzt.

Selbst die Justiz der Bundesrepublik trägt eine Mitschuld, dass schwere Verbrechen in lateinamerikanischen Diktaturen bis heute ungesühnt bleiben. So darf der Arzt des berüchtigten Folterlagers „Colonia Dignidad“ (Kolonie der Würde) in Chile, Hartmut Hopp laut Gerichtsentscheidung in Krefeld weiterhin auf „freiem Fuss“ bleiben (Hopp wurde in Chile, wegen schwerer Verbrechen zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt, setzte sich daraufhin nach Deutschland ab und darf nicht nach Chile ausgeliefert werden, da er die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt).
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War Che Guevara ein Massenmörder?

Es wird immer wieder von Leuten, mit Halbwissen behauptet, dass „Che“ Guevara ein Massenmörder war. Natürlich kann man dies diesen Leuten nicht einmal verübeln, erhalten sie doch entweder keine oder gar falsche Informationen über Revolutionen in Lateinamerika. Guevara, war ganz im Gegensatz zu den böswilligen Unterstellungen der bürgerlichen Medien, weder Massenmörder noch Terrorist, denn er war stets darauf bedacht, grösseres Unheil vom kubanischen Volk abzuwenden. Es wird bis heute mit zweierlei Mass gemessen, wenn es darum geht, in bügerlichen Medien über Lateinamerika zu berichten. Auf der einen Seite die schon erähnten Verbrechen der faschistischen Diktatoren, über die der schlecht informierten Öffentlichkeit in westlichen Ländern wenig bekannt ist und die man bis heute relativiert, schönredet oder gar verharmlost. Auf der anderen Seite die „bösen Bestien und Mordmaschinen“ vom Schlage Guevaras und Castros, angeheizt durch ein (angebliches – oder tatsächliches) Zitat „Che’s“, dass er Blut fliessen sehen wolle. Wenn er dies überhaupt gesagt hat, ist dies natürlich aus dem Zusammenhang gerissen.

Selbstverständlich forderte auch die kubanische Revolution Opfer, denn das Land befand sich im Kriegszustand. Leider liess es sich nicht vermeiden, dass auch Unschuldige ihr Leben liessen, aber das hatten wir auch in Europa, während des ersten und vor allen Dingen zweiten Weltkriege -und ja, auch die Länder, die Deutschland seinerzeit von der Unterdrückung durch den Hitlerfaschismus berfreiten, kamen leider nicht umhin Waffen einzusetzen, bei denen auch unschuldige Zivilisten ihr Leben verloren.

Diktatoren vom Schlage Batistas lassen sich nur durch eine Revolution stürzen, solange der US-Imperialismus diese Regime stützt. Eines dürfte allerdings sicher sein- nämlich dass es mit friedlichen Protesten der Bevölkerungsmassen sicherlich ein grosses Blutvergiessen gegeben hätte, denn solche Tyrannen lasssen sich eben nicht von Massenprotesten beeindrucken. Grade in Lateinamerika haben wir bis in die 1980er Jahre (vorausgesetzt man befasste sich mit den faschistischen Regimen und beschränkte sich nicht darauf, die Negativpropaganda über Nicaragua und Kuba, die von den bügerlichen Medien mit Vorliebe verbreitet wurde) eigentlich live sehen können (manchmal – zwar selten – wurde auch im westdeutschen Fernsehen darüber berichtet), wie man dort mit politischen Gegnern umging. Der Erzbischof von San Salvador, Óscar Romero, wurde Opfer faschistischer Militärs, da er sich, nach lesart der Machthaber „zu weit aus dem Fenster gelehnt hat“ indem er sich offen mit den faschistischen Machthabern anlegte, und die Freiheit propagierte.
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¡Hasta la Victoria siempre!

Selbstverständlich wurden auch auf Kuba, nach dem Sieg der Revolution, Menschen, die sich in grossem Masse schuldig gemacht haben, indem sie mit dem Massenmörder Fulgencio Batista zusammen gearbeitet haben, der Prozess gemacht. Da dies genauso wenig, wie Diejenigen, die sich während des Hitlerfaschismus schuldig gemacht haben, Unschuldige waren, kann und darf man sehr wohl, die Revolutionsgerichte, mit den Nürnberger Prozessen vergleichen.

Ungefähr 10% der kubanischen Oberschicht, die, mit dem Batistaregime kooperierten, gelang die Flucht ins Ausland, wodurch sie sich einer Bestafung entzogen und von wo aus ein nicht unerheblicher Teil fortan von Miami (USA) aus gegen Kuba agierten und bis heute ihr Unwesen treiben.

Ernesto „Che“ Guevara lebt noch heute in den Herzen vieler freiheitliebender Menschen weltweit und wir sollten ihn nicht verhöhnen, indem wir ihn als Popikone betrachten, sondern ihn als das sehen, was er war – ein Idealist, Freiheitskämpfer und glühender Antifaschist. ¡Hasta la victoria siempre, Comandante Che Guevara! (für immer bis zum Sieg, Kommandant Che Guevara).

Bildquellen:
– Das Originalbild von Alberto Korda, 5. März 1960, Lizenz: Gemeinfrei
– Denkmal am kubanischen innenministerium, Mark Scott Johnson from Sydney, Australia – PICT0792, CC BY 2.0
Beide Bilder wurden dem Wikipedia Artikel über Che Guevara entnommen https://de.wikipedia.org/wiki/Che_Guevara.
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Weitete Beiträge von Andreas Habicht aus Malaga
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└ Schlagwörter: Argentinien, Batista, Che, Chile, Deitschland, Fidel Castro, Fulgencio Batista, Kongo, MiamiBolivien, Nicaragua, Óscar Romero, Paraguay, René Barrientos Ortuño, San Salvador, Somoza
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Okt.08
on 8. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Nico Diener

Nico Diener

Russisches Unternehmen will den deutschen Einzelhandel aufmischen

Nico Diener

Wer erinnert sich noch daran wie es hier begann? Die Brüder Albrecht, zuvor nur als Kaffeproduzenten und -händler bekannt, mieteten einfache Hallen an und bestückten diese Reihenweise mit Paletten, auf denen die verschiedenen Waren sortiert gestapelt waren. Oben drüber hing ein Schild mit dem Preis und das wichtigste Arbeitsutensil, was die Mitarbeiter brauchten, war ein Cutermesser mit dem sie die Kartons zur Warenentnahme durch die Kunden öffneten. ALbrecht-DIscount machte so Milliardenumsätze und gehört auch noch heute zu den Marktführern im Lebensmittel-Discountgeschäft. Das soll sich nun ändern.

ALDI, Foto: Nico Diener – AmericanRebel

Ein russisches Unternehmen will in diesen Markt einsteigen und ist dabei nicht unerfahren. Wie die »Lebensmittel Zeitung« berichtete, will der russische Discounter Torgservis über seine Berliner Tochtergesellschaft TS Markt nach Deutschland expandieren. Der Einzelhändler aus Krasnojarsk in Sibirien plant offenbar „mehr als 100“ Geschäfte mit Verkaufsflächen von 800 bis 1.200 Quadratmetern und jeweils 30 bis 40 Parkplätzen. Geplant sei die Expansion in Nord- und Ostdeutschland, darunter Berlin und die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.

Doch wer ist Torgservis? Dazu stellt »Lebensmittel Zeitung« am 2. Oktober 2018 fest wurde Torgservis im Jahr 2009 von Valentina Shnayder, die immer noch mehr als 60 Prozent des Unternehmens hält, und Minderheitsinvestoren wie Andrey Veykulaynen gegründet. Die meisten Geschäfte „Svetofor“ (Ampel) und „Mayak“ (Leuchtturm) finden sich in ländlichen Ballungsgebieten mit rund 15.000 Einwohnern östlich des Urals.“

Und weiter: „Die Waren werden auf Paletten präsentiert. Das Sortiment soll 1.500 bis 2.000 Artikel, darunter Food und Non-Food, umfassen. Davon sollen 90 bis 95 Prozent Eigenmarken sein. Wie bei Discountern üblich, machen vor allem die Preise die Attraktivität aus. In Russland sollen die Durchschnittspreise rund fünf bis 20 Prozent unter denen der lokalen Wettbewerber liegen.

Zudem soll Torgservis es geschafft haben, die durchschnittlichen Ladenöffnungskosten auf nur 1 Million Rubel (rund 13.100 Euro) zu reduzieren. Die Mieten sollen halb so hoch sein wie die der führenden russischen Handelsketten Magnit und X5. Torgservis gelte in Russland auch als kompetenter Logistiker, der seine Sporen als Alkoholgroßhändler gewonnen haben soll. Ungewöhnlich für einen Discounter sei, dass Torgservis ein Franchise-Modell betreibe, bei dem jeder Standort eine eigene Rechtspersönlichkeit darstelle. Dies habe mit zu der schnellen Expansion des Filialnetzes beigetragen.

In den letzten vier Jahren sei Torgservis stark gewachsen, wobei sich die Zahl der Filialen auf 731 fast verfünffacht und der Außenumsatz auf 1,3 Milliarden Euro verdreifacht habe. Das Unternehmen begann 2017 mit der Expansion in die Region Moskau und soll mittlerweile Kasachstan, China und Weißrussland erreicht haben. Offenbar ist auch der Einstieg in Rumänien und die Eröffnung von acht Filialen in Polen bis Ende dieses Jahres geplant.“
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Weitere Beiträge von Fiete Jensen
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└ Schlagwörter: ALDI, Brüder Albrecht, Torgservis, TS Markt, Valentina Shnayder
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Okt.08
on 8. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Yusuf Karataş

Yusuf Karataş

Die Kurden im Jahr 1 nach dem Unabhängigkeitsreferendum

Yusuf Karataş

Seit dem Unabhängigkeitsreferendum in der Kurdischen Autonomen Region Irak ist ein Jahr vergangen. Vor dem Hintergrund der Entwicklungen in der Region bietet dieser Jahrestag Anlass für ein Zwischenfazit.

Nachdem der Krieg in Syrien den Touch eines Konfessionskonflikts gewonnen hatte, wurde radikalen islamistischen Organisationen wie dem IS oder der Nusra eine entscheidende Rolle zuteil. Diese konnten auch im Irak ihren Einfluss vergrößern. Im Kampf gegen sie hatten sich in Syrien wie im Irak die Kurden so stark hervorgetan, dass die USA und Russland sie bei der Lagerbildung nicht mehr ignorieren konnten. Im Zuge dieser Entwicklungen konnten die Kurden im nordsyrischen Rojava ihre autonomen Kantone aufbauen und im Irak umstrittene Städte wie z.B. Kirkuk praktisch unter ihren Einfluss bringen.

Auch wenn das Thema „Einheit“ in dieser Zeit stets auf der politischen Agenda stand, konnte dies nicht verhindern, dass die Barzani-Führung im Nordirak Embargos gegen die Kurden in Rojava verhängte und dass es zu Spannungen zwischen den unterschiedlichen kurdischen Parteien kam.

Kurdistan, YouTube screenshot

Das Unabhängigkeitsreferendum wurde zuletzt 2017 nach der Rückeroberung Mossuls aus den Händen des IS auf die Agenda gesetzt. Das erste Dilemma, das das Referendum zum Misserfolg führte, lag in der Art und Weise, wie das Referendum verkündet wurde. Denn Barzani hatte es just zu einem Zeitpunkt ins Spiel gebracht, als seine Präsidentschaft fraglich wurde und Korruptionsvorwürfe gegen ihn zu Massenprotesten führten. Darüber hinaus wurde der Referendum-Beschluss zu einer Zeit verkündet, in der der Goran-Führer als Parlamentspräsident abgesetzt und das Parlament aufgelöst wurde. So war der Beschluss zwar von weiten Teilen der Bevölkerung begrüßt, allerdings nicht von allen kurdischen Parteien gemeinsam gefasst worden. Vielmehr war er für die Barzani-Führung Teil des politischen Machtkampfes.

Das für den 25. September 2017 verkündete Referendum führte jedoch für Barzani und seine KDP nicht zu den erwarteten Resultaten. Die USA als seine wichtigsten Unterstützer forderten eine Verschiebung des Referendums um zwei Jahre, weil sie befürchteten, dass es den Einfluss von Russland und des Iran auf die irakische Zentralregierung verstärken und das Ende für die von ihnen errichtete Ordnung bedeuten würde. Das Erstere würde zu einem starken Zulauf der sunnitischen Iraker zum IS zur Folge haben und somit gegen die US-Interessen verstoßen.

Vor dem Hintergrund des eigenen „Kurden-Problems“ zeigten die Türkei und der Iran die schärfste Reaktion gegen das Referendum. Dass Israel aus eigenem Kalkül seine Unterstützung für das Referendum aussprach, spielte dessen Gegnern in die Hände. Diese Unterstützung diente als Begründung für neue Angriffe gegen Kurden.

Schließlich wurde das Referendum mit einer Wahlbeteiligung von 72 Prozent durchgeführt, wobei die Zustimmung zur Unabhängigkeit bei 92 Prozent lag. So sehr die Entwicklungen vor dem Referendum die Stellung der Kurden in der Region gestärkt hatten, so stark schadeten ihnen die Entwicklungen danach. Die USA, die die Stellung des Ministerpräsidenten Ibadi stärken wollten, ließen ihn und von Iran unterstützten Milizen bei ihrer Militärintervention in der Autonomieregion gewähren. Kirkuk und andere kurdische Städte wurden besetzt. Die Vermarktung des Erdöls aus Kirkuk, das 40 Prozent des irakischen Erdöls ausmacht, fiel in die Hände des Iran und der Anteil der Kurden an dem Öl-Einkommen wurde reduziert.

Seitdem steigen die Spannungen zwischen der KDP Barzanis und der YNK unter der Führung von Talabani, die der KDP „Verrat“ und eine „verantwortungslose Gefährdung der kurdischen Interessen“ vorwirft. Vor dem Hintergrund der Streitigkeiten darüber, wer der nächste Staatspräsident im Irak werden soll, haben sie Fahrt aufgenommen. Bekanntlich stellen im Irak die Schiiten den Minister-, die sunnitischen Araber den Parlaments- und die Kurden den Staatspräsidenten. Die beiden letzten Staatschefs waren von der YNK nominiert worden.

Inzwischen haben die Kurden nicht nur in der Kurdischen Autonomieregion Irak ihre erkämpften Errungenschaften verloren, sondern auch in Syrien sind sie gefährdet, nachdem Afrin gefallen ist. Man kann also resümieren:
Es wurde erneut deutlich, dass es den imperialistischen Kräften und den regionalen reaktionären Kräften, die noch vor Kurzem die Kurden im Kampf gegen den IS in den Himmel lobte, nicht um die Unterstützung des Freiheitskampfes, sondern um die eigenen Interessen geht. Das kurdische Volk stellt die eigentlichen Verlierer dar. Und die kurdische Bewegung in Syrien, die einen anderen Weg als die Kurden im Irak geht, muss ihre Lehren aus dieser Erfahrung ziehen. Denn es wurde deutlich, dass die erkämpften Errungenschaften nicht von dieser oder jener imperialistischen Kraft, sondern durch den Kampf des organisierten Volkes verteidigt werden.
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Erstveröffentlichung in „NeuesLeben/YeniHayat“ vor ein paar Tagen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Bild und Bildunterschrift hinzugefügt von der Redaktion AmericanRebel
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└ Schlagwörter: Barzani, Kirkuk, Kurden, Nusra, Syrien, Syrien
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Okt.06
on 6. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Hartmut Heck, Hosteni


Zur Gündung der Deutschen Demokratischen Republik am 7. Oktober 1949
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Hartmut Heck

Die Schönheit feiern

Hartmut Heck

DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK, 69 Jahre kennen wir nun diese stolze Namensgebung. Und die Schönheit des Klangs dieses Namenszugs nimmt noch zu, wie auch die Sehnsucht der Menschen nach Überwindung des Kapitalismus zunimmt.

Wie sehr auch der Imperialismus versucht zu glitzern, Imperialismus und Schönheit sind zweierlei. Mit Kapital kann der Mensch Schönheit errichten, der Imperialismus selbst aber hat keine Schönheit. Auch da ist der Sozialismus in seiner Menschenfreundlichkeit und also Schönheit überlegen.

Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik war ein Paradigmenwechsel in der deutschen Geschichte. Die DDR hat nicht den Westen nachgebaut, die DDR hat den Sozialismus aufgebaut, ermöglicht durch die Befreiung (ewiger Ruhm den Soldaten der Roten Armee!) vom Faschismus, aber selbstbewusst durch Arbeiter und Bauern Hand im Werden ihrer Republik.
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7. Oktober 1949: Die 2000 Delegierten des 3. Volkskongresses wählen den 330 Mitglieder umfassenden Deutschen Volksrat. Er erklärt sich zur povisorischen Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republick und nimt eine Verfassung an.
Damit ist die DDR gegründet.
Am Rednerpult der Präsident der DDR Wilhelm Pieck

Und nun, 69 Jahre nach dem Gründungstag der DDR, gibt es da etwas zu feiern? Durchaus! Eben dass die Geschichte zeigt, es war möglich auf deutschen Boden eine sozialistische Republik zu errichten. 40 Jahre war die DDR ein wesentlicher Faktor dafür, dass es Frieden in Europa gab. Die Bourgeoisie wartete nicht lange bis, schon 1991, die BRD, im Angriffskrieg gegen Jugoslawien tonangebend war. Es folgten unzählige politische, wirtschaftliche wie militärische Aggressionen der BRD weltweit. Wer will noch übersehen, dass dem Kriegsstreben des Imperialismus die Grenze der DDR, der Sozialismus auf deutschen Boden, entgegenstand? Peter Hacks Wort zur konterrevolutionären Beseitigung der DDR halte ich für nicht widerlegt: „Der Staat ist nicht gescheitert. Durch eine Übereinkunft zwischen Moskau und Washington ist dieser Staat abgeschafft worden.“

Die gegenwärtige Besetzung des Territoriums der DDR durch den Imperialismus ist keine Selbstverständlichkeit zu der wir keine Alternative haben. In der Nationalhymne der DDR heißt es: „Und der Zukunft zugewandt“, ein Auftrag, der diametral entgegensteht einem Abfinden mit Konterrevolution und Rückschritt, Entrechtung und Unterdrückung.

Das herrschende Besatzersystem wendet geballte Kraft auf, dem Volk einzuimpfen, ein in der Welt aggressives Deutschland sei alternativlos. Will die Bourgeoisie diese Impfung dauerhaft wirken lassen, muss die Erinnerung, das Beispiel der humanistischen, friedensstiftenden DDR aus den Köpfen der Menschen gelöscht werden – auf dem Papier, in den heutigen Schulbüchern haben die Herrschenden solche Löschung an Geschichtswissen bereits durchgesetzt.

Wir kennen das Gegenmittel, die Herrschenden kennen es auch: Klassenkampf! Es gibt überhaupt nur dies eine welches die Herrschenden über alles andere fürchten: Klassenkampf. Denn Klassenkampf bedeutet Selbstbefreiung der Unterdrückten, der Ausgebeuteten. Noch ist zu wenigen klar, die Selbstbefreiung wird nicht im Internet stattfinden. Ob wer diese oder jene Plattform im Internet favorisiert oder auf die Ausbreitung von Blockchain-Netzwerken setzt, den Klassenkampf müssen wir im realen Leben bestehen!

28 Jahre nach der Konterrevolution gegen die DDR sind die Systemkrisen des Imperialismus verschärft. U. a. AfD und „Aufstehen“, Gesetzlosigkeit, Inländer- wie Ausländerhass, Perspektivlosigkeit von Massen wie die arrogante oder ängstliche Angepasstheit im herrschenden System sind paralleler Ausdruck der gleichen systemischen Krise im Kapitalismus.

Humanismus und Imperialismus können nicht zusammenwachsen. Wohl auch deshalb scheuen die Regierenden der BRD fortgesetzt, das deutsche Volk über eine Verfassung abstimmen zu lassen. Weshalb fordern vom Humanismus geleitete Patrioten nicht ein, eine Abstimmung über eine deutsche Verfassung durchzusetzen? Die von Humanismus geleitete und durch Abstimmung des Volks ins Recht gesetzte Verfassung der DDR steht als Leuchtturm in der Geschichte. Wie es gelingen kann, unser Recht durchzusetzen, erklingt in Versen in unserer Hymne: „Wenn wir brüderlich uns einen, / Schlagen wir des Volkes Feind.“

Die lange Liste unsterblicher Namen der Nationalkünstler der DDR und die Bekämpfung der Werke dieser Künstler durch die Besatzer, spricht für das Potential, welches sozialistische Kultur als Kampfmittel hat. Also: Ein Kampfmittel wirkt in seiner Anwendung! Und nicht als Ablenkung, sondern wenn es uns für unseren Kampf frischer macht.

Die wissenschaftliche Weltanschauung macht uns wissen, wir werden unsere Geschicke wieder selbst in die Hand nehmen.

Ronald R. Schernikau sagte 1990, in seiner so schönen Rede auf dem DDR Schriftstellerkongress: „Der Sieg des Feindes versetzt mich nicht in Traurigkeit, eine Niederlage ist eine Niederlage, das sind Angelegenheiten bloß eines Jahrhunderts.“

Feiern wir also den 69. Gründungstag der DDR! Feiern wir auch das Gedächtnis der Menschheit und die Zärtlichkeit der Menschheit und das Wissen, die Alternative zur Barbarei heißt: Sozialismus!

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Hosteni

7. Oktober 1949: Gründung der Deutschen Demokratischen Republik

Hosteni

„Ehemalige DDR-Bürger fühlen sich so ohnmächtig wie unter der SED, nur die Unterdrücker haben gewechselt: Statt der Funktionäre der Staatspartei nun Arbeitgeber, Grundstückeigentümer, überhebliche Westpolitiker“. (SPIEGEL, 22/1992.)

Und diese Ohnmacht, die sie in der DDR erfuhren, war auch ein Grund das sie den Kapitalismus als Fortschritt ansahen. 1990 war das Ende der DDR: die Bevölkerung leistet nur geringen Widerstand und hatte große Illusionen in dem Beitritt.

In ihren letzten Lebenstagen sträubte sich die DDR Führung gegen den Einfluß der dekadenten Gorbatschowideen, deren reaktionärer Charakter für fast jeden Ochs und jeden Esel erkennbar waren, konnte sich aber gegen ihren Sog letztendlich nicht mehr wehren.
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Die verhängnisvolle Vorgeschichte

1956 kam es zu einer Wende in der Politik des „Großen Bruders“ der DDR durch Chruschtschow auf dem XX. Parteitag, Stalin galt auf einmal als Verbrecher und die DDR machte diese Wendung mit.

Die ganzen Jahrzehnte nach Stalins Tod sehen wir im östlichen Sozialismus immer wieder in der Wirtschaft Versuche, Elemente der Marktwirtschaft in den Plan zu integrieren. Das Konzept hierzu hatte der sowjetische Ökonom Liberman entwickelt.

So wurde die Position der Fabrikdirektoren gestärkt, die über ein gewisses Budget verfügten, mit dem sie Waren einkaufen konnten.

Auch in der DDR wurden diesbezüglich 1962 „Libermansche“ Versuche unternommen, man sprach von dem NÖSPL (Neuen Ökonomischen System der Planung und Leitung). In diesen so genannten Reformen steckte der Teufel im Detail, in der Kleinproduktion. Die NEP und die Neo NEPS förderten die Kleinproduktion, die zu Resultaten führte,  die Bourgeoisie im restaurativen Sinne brauchte. Die Bourgeoisie hat schon die halbe Miete, wenn nur ordentlich eine Eigentümeratmosphäre entsteht. Es ist der Kleinproduzent, der die bürgerliche Restauration vorbereitet. Kleinproduktion aber erzeugt unausgesetzt, täglich, stündlich, elementar und im Massenumfang Kapitalismus und Bourgeoisie. (Lenin)

Als ein grundsätzliches Problem des untergegangenen Sozialismus ist der materielle Anreiz zu sehen. Um die Produktion zu steigern, wurden für besondere Leistungen Sondervergütungen vergeben. Hat das nicht Konkurrenzdenken und kleinbürgerliche Denk- und Verhaltensweisen gefördert? Kader können gelockt durch materielle Anreize dann ein Privilegiensystem aufbauen, wenn nicht politisch ideologisch ein Korrektiv erfolgt, denn trotz einer sozialistischen Planwirtschaft kann das Bewusstsein der Produzenten immer noch ein asozialistisches bzw. asoziales sein. Es bildete sich eine kleinbürgerliche Verhaltensweise des Organisierens von begehrten Luxusgütern heraus, eine Schattenwirtschaft und eine Nischengesellschaft. „Ich reiße an mich, was ich kann, alles andere ist mir Schnuppe“, in diesem Satz spiegelt sich nach Lenin die kleinbürgerliche Mentalität wider. Die DDR hatte zudem den Nachteil, eine Westgrenze mit einem konkurrierenden Wirtschaftssystem zu haben, in dem die selbe Sprache gesprochen und verwandtschaftliche Beziehungen bestanden, es bildete sich eine falsche Vorstellung von einem „Goldenen Westen“ heraus.

Es gab zu wenig Sozialismus in den Köpfen, das „sozialistische Bewusstsein der Arbeitermassen“ ist die einzige Grundlage, “die uns den Sieg verbürgen kann.“

Vor welcher Aufgabe standen die Ökonomen in der DDR? Kurz geantwortet, über zwei Entwicklungsphasen ZUSAMMEN MIT DEN VOLKSMASSEN den Kommunismus zu verwirklichen.
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Zusammen mit den Volksmassen – das ist das Entscheidende, um einer Bürokratisierung entgegenzuwirken.

Dieses Ziel kann man nicht administrativ erreichen, sondern setzt ein hohes Maß an kommunistischem Bewusstseins und strengste Disziplin voraus. Die DDR, ja mehr noch, der Sozialismus ist neben der primären ökonomischen Fehlentwicklung auch gescheitert, weil zu wenig Kommunismus in den Köpfen der Parteimitglieder war.

Nach 1956 öffnete sich die UdSSR dem Westen und es gab eine Intensivierung der Handelsbeziehungen. Geriet man dadurch in die Abhängigkeit vom Westen? „Sobald Dinge aber einmal im auswärtigen, werden sie auch rückschlagend im innern Gemeinleben zu Waren.“

Walter Ulbricht und Nikita Chruschtschow

Die revisionistischen Kräfte in der KPdSU mit Chruschtschow an der Spitze erreichten eine Abkehr vom Kommunismus getarnt als ein „Neues Kommunistisches Manifest des XX. Jahrhunderts“. Es erwies sich als ein Konterrevolutionäres Programm. Die SED Führer verheimlichten die Auseinandersetzungen in der Arbeiterbewegung und Polemiken darüber. Die SED vertrat die Positionen der Chruschtschowianer.
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Albanische Literatur wurde verboten, ML-Kritiker wurden verfolgt, eingeschüchtert oder wie ich eingesperrt.

Enver Hoxha (1908-1985)

Was aber der albanische Arbeiterführer Enver Hoxha von Anfang an festgestellt und öffentlich erklärt hat, dass nämlich die Machtübernahme durch die Revisionisten zu einer Entartung des Sozialismus und einer Wiederherstellung des Kapitalismus in der Sowjetunion führen würde, ist eingetreten. Der „real existierende Sozialismus“ entpuppte sich also als eine ÜBERGANGSPHASE von der staatsmonopolistischen Form besonderen Typs z u r privaten Form des klassischen Kapitalismus.

Die DDR ist kampflos untergegangen. Auch das widerspricht der marxistischen Militärdoktrin, wenn man bedenkt, dass Marx die Niederlage des gewaltsamen Pariser Kommuneaufstandes dahin wertete, dass die Niederlage eines bewaffneten Aufstandes nicht so schlimm sei als die kampflose Aufgabe, die Demoralisation für die Arbeiterbewegung sei dann viel schlimmer. Die DDR ist nicht proletarisch heldenhaft untergegangen, sondern in einem kleinbürgerlichen Katzenjammer und man ist geneigt, die Ausführungen von Marx und Engels im Kommunistischen Manifest zur Erklärung dieses Versagens zu Rate zu ziehen:
„In Deutschland bildet das vom 16. Jahrhundert her überlieferte und seit der Zeit in verschiedener Form hier immer neu wiederauftauchende Kleinbürgertum die eigentliche gesellschaftliche Grundlage der bestehenden Zustände. Seine Erhaltung ist die Erhaltung der bestehenden deutschen Zustände.“  Offensichtlich hat die SED daran wenig gerührt.

Ohne Zweifel hat der kampflose Zusammenbruch der DDR die deutsche und internationale Arbeiterbewegung zurückgeworfen. Der Verlust des Ansehens des Sozialismus ist tragisch zu nennen, bedenkt man, dass Engels in seiner Schrift „Die Umwandlung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft“ einen bereits von Saint-Simon angedachten Gesellschaftszustand ausmalte, in dem die Herrschaft über Personen ersetzt wird durch die Verwaltung von Sachen und Leitung von Produktionsprozessen.

Indes: der gleiche Engels sagt: hat man einmal verloren, so muss man wieder von vorn beginnen.

In der Niederlage liegen die Keime zukünftiger Siege. Gerade Niederlagen sind die besten Lehrmeister und erteilen eine Lektion in geschichtlicher Dialektik, gerade geschlagene Armeen lernen gut. Die Weltgeschichte geht nicht glatt und gleichmäßig vor sich, „…ohne manchmal Riesenschritte rückwärts zu machen.“ Riesenschritte rückwärts – man darf die Dialektik eben nicht nur als Vorwärts- bzw. Höherentwicklung denken.

An seinem Lebensende, im Jahr 1895, weist Engels sogar auf die Notwendigkeit des Fehlermachens hin, wenn man sich mit Tagesgeschichte befasst, man wird nicht imstande sein, „bis auf die LETZTEN (kursiv von Engels) ökonomischen Ursachen“ (Friedrich Engels, Einleitung zu den Klassenkämpfen in Frankreich) zurückgehen zu können, und darin liegt eine unvermeidliche Fehlerquelle. „Für die Politik und für die Parteien gilt – mit entsprechenden Änderungen – dasselbe, was für einzelne Personen gilt. Klug ist nicht, wer keine Fehler macht. Solche Menschen gibt es nicht und kann es nicht geben. Klug ist, wer keine allzu wesentlichen Fehler macht und es versteht, sie leicht und rasch zu korrigieren.“ (Lenin, Der „linke Radikalismus“)

„Proletarische Revolutionen… kritisieren beständig sich selbst, unterbrechen sich fortwährend in ihrem eignen Lauf, kommen auf das scheinbar Vollbrachte zurück, um es wieder von neuem anzufangen, verhöhnen grausam-gründlich die Halbheiten, Schwächen und Erbärmlichkeiten ihrer ersten Versuche, scheinen ihren Gegner nur niederzuwerfen, damit er neue Kräfte aus der Erde sauge und sich riesenhafter ihnen gegenüber wieder aufrichte, schrecken stets von neuem zurück von der unbestimmten Ungeheuerlichkeit ihrer eignen Zwecke, bis die Situation geschaffen ist, die jede Umkehr unmöglich macht.“ (Marx, „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“)

Umfangreiches Studienmaterial über Sozialismus, Kommunismus, über die Gesellschaften in den ehemals sozialistischen Ländern, über die DDR usw.:
http://www.kpd-ml.org/doc/partei/studienmaterial_ddr.pdf
http://www.kpd-ml.org/doc/partei/studienmaterial_ddr_2.pdf.
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Kalle Schulze

Sozialismus ist möglich, wenn die Arbeiterklasse über ihre Partei den Kurs hält und nicht die Partei über die Arbeiterklasse herrscht

Eine kritische und selbstkritische Nachbetrachtung von Karl-Heinz Schulze
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Kalle Schulze


52 Monate nach dem Ende des verbrecherischen Weltkrieges welcher von Hitlerdeutschland entfacht wurde und eine Phase der antifaschistisch-demokratischen Umgestaltung in der sowjetischen Besatzungszone wurde am 7. 0ktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik gegründet. Es war die Antwort auf die Gründung der separaten Bundesrepublik Deutschland im Mai 1949 in den westlichen Besatzungszonen vollzogen wurde.

69 Jahre alt wäre meine und unsere Deutsche Demokratische Republik heute am 7. Oktober 2018 geworden.

 Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik war zu diesem Zeitpunkt das Beste was die deutsche Arbeiterklasse mit Hilfe der Sowjetunion und Stalins vollbracht hatte. Es war eine grundsätzliche und radikale Zäsur in der Geschichte des deutschen Volkes mit der unheilvollen Geschichte des Militarismus, des Preußentums und adliger Überbleibsel nach der Revolution von 1848. Die Partei der Einheit, die SED setzte auf die Schöpferkraft der Arbeiterklasse im Bündnis mit den einfachen Bauern und der sich formierenden Schicht der antifaschistischen Intelligenz. Unsere Gegner ließen nichts unversucht diesen jungen Staat von Anfang an zu erdrosseln.

Vorbild für den antifaschistisch-demokratischen Neuaufbau waren die Erfahrungen der Sowjetunion und der anderen Staaten Osteuropas welche ebenfalls einen demokratischen Neuanfang als Perspektive gegenüber dem gescheiterten Kapitalismus einschlugen.

Die junge Republik erstarkte im harten Klassenkampf mit den inneren und äußeren Feinden und musste viele Bewährungsproben bestehen. Bewährte Kommunisten aus dem antifaschistischen Kampf, ehemalige klassenbewusste Sozialdemokraten in der geeinten Partei der Arbeiterklasse und antifaschistisch gesinnte bürgerliche Demokraten arbeiteten vertrauensvoll in der Nationalen Front des demokratischen Deutschland zusammen.

Das passte natürlich den reaktionären Politikern und Machthabern mit faschistischen Hintergrund in der BRD nicht in ihrem Alleinvertretungsanspruch für ganz Deutschland sprechen zu wollen.

Politisch-ideologische Widersprüche ausnutzend kam es zu einer krisenhaften Entwicklung zum 17. Juni 1953, welche heute von den Machthabern und Regierenden der BRD als „Arbeiteraufstand“ vermarktet werden. Egon Bahr, damals Chef des RIAS bekannte nach 1990, dass es ohne diesen Sender niemals dazu gekommen wäre.

Alle diese Geschichten sind hinlänglich bekannt und vom Westen propagandistisch bis auf den letzten Blutstropfen ausgeschlachtet worden. Helmut Heck macht hier in seinem Beitrag einen riesigen Zeitsprung welcher nicht gerechtfertigt ist.

Die DDR entstand auf dem Gebiet Deutschlands wo die Großstädte am meisten zerbombt waren, die meisten Brücken über die großen Flüsse zerstört waren und die wenigen Industriebetriebe in Schutt und Asche lagen. Das war die wirtschaftliche Ausgangslage.

In der Denkweise viele Menschen waren die faschistische Ideologie noch sehr fest verwurzelt und besonders auf dem Land die Empfängnis für neues Denken resistent waren.

Nach dem Tod von Stalin stand die kommunistische und Arbeiterbewegung vor der Frage, wie weiter? Mit den XX. und XXI. Parteitagen der KPdSU wurden neue Weichen gestellt, dessen Auswirkungen nur wenigen führenden Genossen so richtig klar waren.

Entsprechend Ernst Thälmann und seinem Vermächtnis ging die SED Führung im engen Schulterschluss mit der KPdSU den Weg des Aufbaus des Sozialismus in der DDR weiter, ohne zu erkennen auf welchen verderblichen Pfaden sie gelangte. Warnungen von Lenin und Stalin wurden als nicht mehr zeitgemäß in den Wind geschlagen obwohl Losungen und Parteitagsreden nur so davon strotzten.

Derweil blieben die westlichen Geheimdienste als auch die SPD der BRD nicht untätig. Nach dem von Breschnew angezettelten Parteiputsch in der SED Führung ging es scheinbar weiter aufwärts. In Nibelungentreue folgte Erich Honecker den sowjetischen Kurs bis ein Gorbatschow als Generalsekretär der KPdSU aufkreuzte und einen offen sozialdemokratisch-reformistischen Kurz einschlug.

Hatten wir in der DDR Fehler gemacht? Ja, wir hatten sehr viele Fehler gemacht, diese aber nicht erkannt. Knapp 30 Jahre später kann man klugreden, jedoch warum hatten wir die Unterdrückung ehrlicher Kritik zugelassen? Warum konnte ein Harry Tisch als Vorsitzender des FDGB Betriebsdirektoren feuern welche auf Unstimmigkeiten zwischen Plan und Planerfüllung hinwiesen? Warum konnten sich bis in die NVA und das MfS hinein Personen festsetzen welche den kapitalistischen Weg gehen wollten? Warum musste die Köchin so viele Kartoffeln schälen, dass sie nicht mehr regieren konnte?

Heute leben wir nun in dieser BRD welche sich international brüstet die Einheit der deutschen Nation wieder hergestellt zu haben. Nein, es wurde die Einheit der Blutsauger und Ausbeuter, der Clans und ihrer Diener hergestellt. Das Volk und insbesondere die Arbeiterbewegung bleiben gespalten und mit Sonntagsreden bei der Stange gehalten. Jedoch wie sieht es mit dem Arbeiter- und Klassenbewusstsein aus? Wie ist der Zustand der revolutionären Kräfte in diesem Land? An wen soll sich die Arbeiterschaft und die TLG verarschte Bauernschaft orientieren?

Darum nun meine letzte Frage, Was wird auch in weiteren 50 Jahren von der DDR geblieben sein? Von Bestand werden unsere Erfahrungen beim Aufbau des Sozialismus, als auch der Umgang mit seinem revisionistischen Verrat als schleichende Konterrevolution von Innen bleiben. Geblieben sein wird der Beweis, Sozialismus ist möglich, wenn die Arbeiterklasse über ihre Partei den Kurs hält und nicht die Partei über die Arbeiterklasse herrscht. Wir sind immer noch in der Pflicht aus den Fehlern unserer Eltern zu lernen und diese an die jungen Adler der Revolution weiter zu geben. Es sind schon viele Schiffe über die Weltmeere gefahren und hatten ihr Ziel nicht erreicht. Es gab aber auch schon Kapitäne welche bis an ihr Lebensende Kurs gehalten hatten.

Es mögen die Herrschenden vor einer erneuten großen sozialistischen Revolution erzittern, wenn das Gespenst des Kommunismus wie Phönix aus der Asche aufsteigt. Unsere Vorbilder und auch die kleine DDR, werden dann mit uns sein. Dafür lohnt es sich nicht nur aufzustehen, sondern auch zu kämpfen. Es lebe das Andenken an eine sozialistische DDR wie sie sich viele Arbeiter und Bauern gewünscht hatten.
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Emko

Die Bewahrer des Friedens stehen im antiimperialistischen Lager

Rede von Albert Norden am Vorabend der Gründung der DDR
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Emko


Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freunde,

kurz vor Gründung der DDR erläuterte SED-Genosse Albert Norden (1904-1982) am 03. Oktober 1949 in einer Rede, warum aus seiner Sicht eine demokratische Regierung in Deutschland dringend nötig sei, die Frieden, Völkerverständigung und Wohlstand als Maxime ihres Handelns begreift. Norden verband dies mit einer klaren Absage an das Personal und die Politik der soeben gegründeten BRD, das „Regime der reaktionären großkapitalistischen Kräfte“, welche den Bruch des Potsdamer Abkommens verkörpere. Genosse Norden (KPD, SED) war Mitglied des Politbüros des ZK der SED und Autor zahlreicher Bücher, u.a. Mitautor am „Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror“ und von „So werden Kriege gemacht“.
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Albert Norden

Die Werktätigen fordern eine demokratische Regierung

Aus einer Rede vor Chefredakteuren am 3. Oktober 1949

Wir glauben, daß den Kundgebungen der Belegschaften und Persönlichkeiten, die in den letzten Tagen den Ruf nach einer demokratischen Regierung erhoben, eine ganz außerordentliche Bedeutung zukommt. Es ist doch kein Zufall, daß die Betriebe, daß Partei- und Organisationsfunktionäre sich zu Worte melden.

Es herrscht das allgemeine Empfinden: So geht es nicht weiter.

Albert Norden 1904 – 1982

Warum geht es so nicht weiter? Weil die Quantität der Verletzungen des Potsdamer Abkommens in die Qualität seines Bruchs umgeschlagen ist. Der Kampf der demokratischen Deutschen und der demokratischen Mächte und Kräfte der ganzen Welt für ein demokratisches Deutschland ist mit der Einsetzung einer Verwaltung von profaschistischen Quislingen in Westdeutschland beantwortet worden, Leuten, die der Demokratie immer nur den Rücken zugewandt hatten und an jedem Wendepunkt der Geschichte durch Aufteilung Deutschlands ihr Schäfchen ins Trockene zu bringen suchten.

Nehmen Sie den Chef der sogenannten Regierung, die von den Amerikanern in Bonn eingesetzt wurde. Dieser Adenauer ist der ewige Separatist. Schon vor dreißig Jahren war er eine führende Kraft bei den Treibereien, die zur Ausrufung der Rheinland-Republik führen sollten, ein Bewunderer Mussolinis, ein Aktionär amerikanischer Konzerne. Adenauer verdankt es Göring, daß er nicht wegen passiver Bestechung durch den Kunstseidekonzern ins Zuchthaus wanderte. An der Spitze der Regierung in Bonn steht also ein Korruptionist, ein in Unehren ergrauter Separatist.

Und so sind sie alle. Der Finanzminister Adenauers und McCloys betrieb seit 1921 die Abtrennung Bayerns vom Reich. Er solidarisierte sich schon 1922 mit den Nazibanden, die in Bayern weiter töteten, und erklärte im Landtag, daß er in Punkto Antimarxismus „mit der nationalsozialistischen Bewegung vollkommen einig gehe“. 1933 stimmte dieser Herr Schäffer im Reichstag für Hitlers Ermächtigungsgesetz und erklärte in einem Artikel, daß Hitlers Regierung unbedingt vom ganzen Volke unterstützt werden müsse. Himmler persönlich bot er brieflich seine Mitarbeit an.

Der Präsident dieser Bundesrepublik, Theodor Heuß, stimmte bekanntlich im Reichstag für Hitler. Daß dies kein einmaliger Fehltritt war, daß er stolz auf den Verlust seiner demokratischen Unschuld war, bewies er durch seine ständige Mitarbeit an Goebbels‘ Zeitschrift „Das Reich“, durch seine Rechtfertigung der Hitlerschen Aggression gegen Polen und auf dem Balkan. Diesen Mann, der nie die Aufnahmeprobe im Verband der deutschen Presse bestehen würde, hält man für würdig, an die Spitze des westdeutschen Staates zu treten.

Wirtschaftsminister Erhard war schon 1946 in antisowjetische Treibereien verwickelt. Dieser Mann ist nur die vorgeschobene Puppe ausländischer und deutscher Großkapitalisten.

Zwei Wochen ist diese Regierung alt. Hier ist der Rekord:
Adenauers Feindschaftserklärung gegen die Sowjetunion wenige Stunden nach seiner Ernennung.

Bei der Vorstellung der Regierung im Bundestag rufen Parteiführer der Regierungskoalition nach der Annexion Österreichs, der Sudeten, Böhmens und Mährens.

Die Forderung Max Reimanns nach Frieden und Freundschaft mit Polen wurde mit einem Ordnungsruf und der Erklärung Adenauers beantwortet, daß er „solche Worte im Parlament nicht mehr dulden werde“.

Die von McCloy diktierte Abwertung der Mark wird ohne Wimperzucken akzeptiert.

Die Minister in Bonn haben nichts zu sagen, es sei denn, sie dürfen einige Hetzreden ultrareaktionärer amerikanischer Senatoren in deutscher Sprache wiederholen und als ihre eigenen ausgeben.

Der angelsächsische Herrenclub auf dem Petersberg und seine deutsche Verwaltungsagentur in Bonn hat sich selbst die Maske abgerissen. Sie wollen keinen Frieden. Sie können alles andere gebrauchen. Denn Frieden heißt Abzug der Besatzungstruppen, heißt Aufgabe Westdeutschlands als entscheidende militärische Bastion, heißt, das Gebäude des Atlantikpaktes eines Eckpfeilers berauben.

Die amerikanische Kriegspolitik erfordert ein gespaltenes, friedloses Deutschland. Darum haben die Amerikaner in Westdeutschland Leute eingesetzt, die als Separatisten schon seit Jahrzehnten berüchtigt sind und die Stützen der Hitlerschen Kriegspolitik waren.

Der Bonner Staat verkörpert das Regime der reaktionären großkapitalistischen Kräfte. Der Bonner Staat ist der Bruch des Potsdamer Abkommens. Der Bonner Staat bedeutet die Errichtung einer Mauer des Mißtrauens und des Hasses, die uns von den demokratischen Kräften der Welt trennen soll. Damit ist eine neue historische Situation entstanden, die von Millionen in unserer Zone bereits begriffen und in dem Wortlaut der Resolutionen niedergelegt ist, die nach einer demokratischen Regierung rufen.

Wir haben, durch die Sowjetunion und die Volksdemokratien in großartiger Weise unterstützt, jahrelang den Kampf um die Erfüllung von Potsdam geführt. Dieser Kampf muß nun mit neuen und wirkungsvolleren Formen fortgesetzt werden.

Es geht um eine selbständige Regierung, die Außenhandel nicht im Interesse der amerikanischen Bankiers und Stahlindustriellen und Rüstungsherren, nicht im Interesse der englischen Werftbarone führt, sondern um eine Regierung, die bei der Einfuhr wie bei der Ausfuhr von Waren sich ausschließlich vom Gesichtspunkt des deutschen Wohlstandes leiten läßt; es geht um eine Regierung mit einer eigenen Außenpolitik.

Die Bewahrer des Friedens stehen im antiimperialistischen Lager. Nur wenn die kommende deutsche Regierung in diesem Lager steht, wird sie Frieden gewinnen und sichern.

Die Regierung in Berlin wird, im Bunde mit der Sowjetunion und den Volksdemokratien, eine machtvolle Regierung sein, weil ihre gerechten Bestrebungen von den Völkern unterstützt werden.

Unsere Regierung wird sich auf die Rechte und Verpflichtungen des Potsdamer Abkommens berufen und sie erfüllen.

Wir werden uns bei unserer Arbeit auf das Vertrauen stützen können, das wir durch unsere gewaltigen Anstrengungen seit 1945 bei den demokratischen Kräften der Welt gewonnen haben (und das die Bonner wieder zu zerstören trachten). Was die Deutsche Wirtschaftskommission mit der Verwirklichung des Zweijahresplans leistet, gehört heute schon zu den positivsten Kapiteln der deutschen Geschichte. Was durch die demokratische Bodenreform und die Reform des Erziehungswesens geschaffen wurde, ist geeignet, dem deutschen Namen wieder hellen Klang in der Welt zu verschaffen. Auf dieser Arbeit wird die kommende Regierung fußen und das ganze Volk sammeln.

Man darf annehmen, daß der Deutsche Volksrat sich dem dringenden Ruf, der an ihn aus allen Kreisen der Bevölkerung ergeht, nicht entziehen wird, sondern daß er den darin enthaltenen Forderungen stärkste Beachtung schenken und Maßnahmen ergreifen wird. Niemand ist so berufen dazu wie der Deutsche Volksrat, der aus den demokratischen Wahlen zum Dritten Deutschen Volkskongreß hervorging.

Quelle:
Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hg.): Albert Norden. Fünf Jahrzehnte im Dienst seiner Klasse. Ausgewählte Aufsätze und Reden 1922-1974. Dietz Berlin 1974. S.141-144.

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└ Schlagwörter: Ausländerhass, Besatzersystem, DDR, DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK, Humanismus, Konterrevolution, Nationalkünstler der DDR, onald R. Schernikau, Perspektivlosigkeit
4 Kommentare
Okt.06
on 6. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Allgemein

İhsan Çaralan

Weitere Strafen für Hayatin Sesi

İhsan Çaralan

Der Fernsehsender „Hayatın Sesi“ wurde in der Türkei zunächst mit einem Notstandsdekret verboten und die technische Ausstattung beschlagnahmt. Danach verhängte der Oberste Rundfunkrat (RTÜK) hohe Geldstrafen. Und vor wenigen Tagen verurteilte die 13. Kammer des Istanbuler Strafgerichts die Leiter der Anstalt Mustafa Kara, Gökhan Çetin Gökhan Bayram zu Haftstrafen von jeweils 3 Jahren und 9 Monaten. Die Klagebegründung sprengt alle Grenzen der menschlichen Vorstellungskraft: Propaganda für den IS, die TAK und die PKK!

Hinter der Verfolgung von Hayatın Sesi steckt die Angst der Herrschenden vor der Verbreitung der Wahrheit. Sie haben Angst davor, dass das Volk die Wahrheit erkennt und ihren Lügen nicht mehr glaubt. Deshalb sind sie noch nicht ganz beruhigt, obwohl sie 95 % der Medien unter eigene Kontrolle gestellt haben. Deshalb wurde der Sender Hayatın Sesi stummgeschaltet, der als die „Stimme der Wahrheit“ bekannt wurde. Mit diesem Urteil sollen alle Stimmen abgeschreckt werden, die Stimme der Wahrheit zu verbreiten.

Mitarbeiter/innen des Senders Hayatın Sesi protestieren gegen die Schließung, Foto: Evrensel

In der 200-jährigen Geschichte des Kampfes um Demokratie wurden die Medien von den Herrschenden stets äußerst brutal bekämpft. Journalisten wurden bedroht, ins Exil verjagt, in Kerker gesteckt, getötet. Zeitungen, Radio- und TV-Sender wurden dicht gemacht. Allerdings wurden Journalisten– mit Ausnahme des Kriegsrechtszustands – zu keiner Zeit so stark wie heute verfolgt, die Pressefreiheit eingeschränkt.

Die Türkei ist weltweit das Land mit den meisten inhaftierten Journalisten (über 150). Und die Zahl von Journalisten vor Gericht ist längst nicht mehr bekannt. Damit ist das Land weltweit das „größte Journalistengefängnis“.

Die Zensur wurde nach dem Sturz des Sultans Abdulhamit im Jahre 1908 offiziell abgeschafft. In diesem Jahr wurde in der Türkei der 110. Jahrestag der Abschaffung von Zensur gefeiert. Allerdings ist die Selbstzensur, die viel hinterhältiger, zerstörerischer ist, so stark wie nie zuvor. Die in den regierungskritischen Medien beschäftigten Kollegen lesen ihre Beiträge vor ihrer Veröffentlichung mehrmals und zensieren sich selbst.

Die Ein-Mann-Herrschaft ist auf die Einheitsmedia angewiesen. Deshalb gibt sie sich nicht zufrieden, dass sie 95 Prozent der Medien kontrolliert. Deshalb verhängt sie Geld- und Freiheitsstrafen gegen oppositionelle Medien und Journalisten.
Heute stellt der Kampf um die Pressefreiheit eine der wichtigsten Säulen des Kampfes um die Demokratisierung der Türkei. Sie ist zugleich der Kampf um Informationsfreiheit. In diesem Kampf gaben viele Journalisten auf und stellten sich an die Seite der Herrschenden. Es gibt aber auch viele Journalisten, die sich trotz der Armut, Arbeitslosigkeit, Freiheitsstrafe nicht einschüchtern lassen und weiterkämpfen. Und sie werden ihren Kampf fortsetzen.
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Erstveröffentlichung in „
NeuesLeben/YeniHayat“ vor ein paar Tagen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
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└ Schlagwörter: Hayatın Sesi, İhsan Çaralan
 Comment 
Okt.06
on 6. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Fritz Theisen

Fritz Theisen

Rodung des Hambacher Forstes vorerst getoppt! Heutige Demonstration von Gericht erlaubt!.

Fritz Theisen

Wichtige Teilsiege der Umweltschützer im Hambacher Forst! Auch all derer, die sich gegen die Vertreibung durch die Bergwerks- und Energiemonopole um RWE wehren! Ein Etappensieg für Hunderttausende von Unterstützerinnen und Unterstützer!

Das Oberverwaltungsgericht Münster verhängte gegen die kriminellen Holzfäller von RWE einen vorläufigen Rodungsstopp für den Hambacher Forst! Mitten in den skandalösen Angriff von RWE und Regierung auf die für morgen geplante Massendemo für die Rettung des Waldes und in die Bemühungen, das Demonstrationsrecht zu verteidigen, platzte diese Nachricht!


Aber auch dieser Angriff scheiterte! Am 5.  Oktober um 17:00 Uhr wurde gemeldet, dass das Verwaltungsgericht Aachen das von der Polizei erlassene Demo-Verbot für den Hambacher Forst gekippt hat! Die vorgegebenen Sicherheitsbedenken teile das Gericht nicht, hieß es.

Die Münsteraner Richter gaben am heutigen Freitag, 5. Oktober 2018, im Eilverfahren dem Antrag des Umweltverbandes BUND Recht. Der Energiekonzern RWE will eigentlich so schnell wie möglich mehr als die Hälfte des verbliebenen uralten Waldes fällen. Daraus wird wohl nichts.

Das Gericht urteilte, dass, bevor RWE den Wald roden darf, zunächst über eine Klage des nordrhein-westfälischen BUND entschieden werden müsse. Dieser klagt gegen den „Hauptbetriebsplan Braunkohleabbau“ der RWE für den Zeitraum von 2018 bis 20, weil der Plan  EU-Umweltrecht verletze! Der Beschluss ist unanfechtbar.

Das Gericht entschied leider auch, dass die RWE in den bereits gerodeten Teilen des Hambacher Forst weiter Braunkohle fördern darf.

Der Geschäftsführer des BUND in Nordrhein-Westfalen, Dirk Jansen, freut sich über die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts. „Ein großer Erfolg unserer langjährigen juristischen Bemühungen und ist wirklich eine Zäsur hier in Nordrhein-Westfalen.“ Wo er Recht hat, hat er Recht! Aber der Kampf muss weitergehen. Es muss sichergestellt werden, dass RWE sich nicht einfach über Urteile hinwegsetzt, was ja neuerdings in Mode kommt, wobei staatliche Stellen bekanntlich den Vorreiter machen! Deswegen bleibt die Demo morgen wichtig!

Die weltweite Zerstörung der Umwelt und des Klimas, bei der Braunkohleverstromung einer der schlimmsten Treiber ist, ist nicht mehr zu leugnen. Der großartige Kampf tausender Umweltaktivist/innen und bewusster Menschen in den letzten Monaten um den Forst genießt breiteste Sympathie und Solidarität bis hinein in die Gewerkschaften! Die offensichtlich für die Umwelt mörderische Profitgier der RWE und ihrer treuen Kumpane und Marketenderinnen in den Regierungen zu Düsseldorf und Berlin zeigt, dass denen die Umwelt in Wirklichkeit scheißegal ist ! All das hat in der verlogenen bundesdeutschen Umweltpolitik den letzten Anschein von Legitimität zerschlagen. Ein Verdienst des wochenlangen demokratischen Kampfes! Das Gericht von Münster zog offensichtlich die Notbremse.

Spiegel-online mutmaßt bereits, dass damit die Fortsetzung der Rodung um ein Jahr verhindert werde, da vor Frühjahr die Entscheidung über die Klage des BUND nicht zu erwarten sei. Gerodet werden dürfe aber nur zwischen Oktober und März! Das wäre ein großer Sieg! Denn immer klarer wird auch, dass RWE mit aller Gewalt sich durchsetzen will, aber ohne alle Gründe, die einer sachlichen Begründung standhalten würden. Ein neues Gutachten weist nach, dass RWE den größten Teil der von ihr zur Ausbaggerung vorgesehenen Menge überhaupt nicht benötigt!

Aber Recht haben allein reicht nicht, man muss es meistens  erst erstreiten. Der Kampf geht weiter!
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Weitere Artikel von Fritz Theisen

Erstveröffentlichung heute oder vor wenigen Tagen in Arbeit Zukunft. Veröffentlichung  mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Bilder und Bildunterschriften wurden komplett oder zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
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Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.
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└ Schlagwörter: BUND, Demo-Verbot, Energiekonzern, Fritz Theisen, kriminellen Holzfäller, REW, Unternehmerwillkür
 Comment 
Okt.04
on 4. Oktober 2018
Veröffentlicht in: Andreas Habicht, Andreas Habicht

Andreas Habicht, Málaga

Vorwärts Andalusien

Gedanken zum im Sommer gegründeten andalusischen linken Parteienbündnis
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Andreas Habicht

 „Adelante Andalucía“ heißt die neue Koalition der Linksparteien in der spanischen Region Andalusien. Sie wurde im Sommer 2018 gegründet, um die fortschrittlichen, linken Kräfte Andalusiens zu bündeln und Geschlossenheit für die Wahlen zum andalusischen Parlament, die im kommenden Jahr anstehen, zu demonstrieren.
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Aufstehen auf andalusisch?!

Wer dies aus der Ferne beobachtet, der könnte hier durchaus den Eindruck bekommen, dass es sich hier um eine Art „andalusisches ‚Aufstehen‚“ handelt, soll doch hier ebenfalls eine „Einheit“ hergestellt werden.

Bei genauerer Betrachtung sieht man allerdings ganz gewaltige Unterschiede. Es handelt es sich hier tatsächlich um eine Koalition linker Parteien, die man zwar auch als Bewegung betrachten könnte, allerdings wurden, von vorne herein reaktionäre Kräfte, die sich vielleicht auf dem Papier als „links“ bezeichnen, aber letztendlich mit ultra Konservativen, gemeinsame Sache machen, ganz klar außen vor gelassen.
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Ein Wahlbündnis fortschrittlicher Kräfte

Desweiteren handelt es sich bei „Adelante Andalucía“ um ein Bündnis, damit nicht jede der linken Partei einzeln antreten muss und nach innen, sowie nach außen hin Geschlossenheit gezeigt werden kann. Die – zumindest im Ausland – bekannteste Partei die Andalusien vorwärts bringen möchte, ist „Podemos“- die Partei des Politikwissenschaftlers Pablo Iglesias Turrión, die von der bürgerlichen Presse in Deutschland, auch mal gerne als „linkspopulistisch“, bis hin zur „linken AfD“ tituliert wird, (was natürlich vollkommen unzutreffend und an den Haaren herbei gezogen ist. Diese Partei zeigt tatsächlich Lösungen auf und nur das ewige Gleichsetzen von „rechts“ und „links“, das bei konservativ- reaktionären Kräften immer schon beliebt ist, ein weiteres Mal unterstreicht). Weitere Parteien sind die „Izquierda Unida Los Verdes Convocatoria por Andalucía“ (Vereinigte Linke Die Grünen Wahlaufruf für Andalusien)- ein Parteienbündnis, eine Art Dachorganisation fortschrittlicher Kräfte unter Einschluss „richtiger“ Kommunisten. Die beiden anderen Parteien, „Izquierda Andalucista“ (Andalusische Linke), sowie „Primavera Andaluza“ (Andalusischer Frühling), spielen eher eine untergeordnete Rolle.

Spanien (Andalusien rot)

Der allerdings wichtigste Punkt, ist der basisdemokratische Charakter dieses Bündnisses. Die in „Adelante Andalucía“ vertretenen Parteien befragten die Mitglieder und registrierten Sympathisanten, ob sie überhaupt diese Zusammenarbeit wünschen.

Es handelt sich hierbei also keineswegs um eine private Initiative, wie „Aufstehen“ (sowie in Deutschland), bei der noch nicht einmal die Parteibasis befragt wurde, sondern um eine echte Alternative, zu der derzeit, auch im spanischen Andalusien, gegen die Bürger gerichtete Politik des nationalen und internationalen Großkapitals. Natürlich ist den im Bündnis vertretenen Parteien gemeinsam, dass sie sich entschieden rechten Tendenzen widersetzen.

Bildnachweis: https://es.wikipedia.org/wiki/Adelante_Andaluc%C3%ADa#/media/File:Adelante_Andaluc%C3%ADa_Logo.svg , Lizenz: Public Domain
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Weitete Beiträge von Andreas Habicht aus Malaga
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└ Schlagwörter: Adelante Andalucía, Izquierda Andalucista, Izquierda Unida Los Verdes Convocatoria por Andalucía, Primavera Andaluza, Wahlbündnis
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