Julius Jamal
Rassismus gehört zum Kapitalismus
Den Kampf gegen beides verbinden!
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Julius Jamal
Jeder Rassismus basiert auf der Konstruktion grundlegender Trennungen zwischen dem “Eigenem” und dem “Anderen”. Diese Identitäten entstehen aus Macht- bzw. Nicht-Machtpositionen innerhalb gesellschaftlicher Widersprüche, wie dem Lohnarbeitsverhältnis, Patriarchat oder der möglichen oder unmöglichen Wahrnehmung von sozialen Rechten.
Die verschiedenen Arten des Rassismus sind durch ihre historische Entstehung, ihre ideologische Herleitung, sowie ihre gesellschaftlichen Funktionen unterschiedlich. Der Antisemitismus in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts ist mit dem postkolonialen Rassismus nicht identisch und beide unterscheiden sich vom modernen Hass auf Muslime, welcher als Islamophobie verharmlost wird. Während die „Juden“ als mächtige Repräsentanten des Marktes, als Verkörperung des Tauschwertes, erschienen und teilweise heute noch so dargestellt werden, gelten die Muslime als “Ausbeuter des staatlichen Wohlfahrtsystems”. Wenn nun die Frage nach der Verbindung von Kapitalismus und Rassismus gestellt wird, dann ist es sinnvoll die aktuellsten Formen des Rassismus zu beleuchten.
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Veränderung des Rassismus
Zu Beginn der 1990er Jahre war noch der „klassische“ biologistische und völkische Rassismus selbst in der so genannten Mitte der Gesellschaft vorhanden. Im Rahmen der Globalisierung und des Falls der Mauer nahmen Wohlstandschauvinismus sowie Standortnationalismus zu. Die Unterscheidung wurde nicht mehr nur anhand von völkischen Rassentheorien erkannt, sondern auch anhand von Standortfaktoren, welche mit Rassentheorien gepaart wurden.

Foto: Malcom X, painted portrait von thierry ehrmann veröffentlicht auf flickr (CC BY 2.0)
Soziale Konflikte werden heute als Kampf der Kulturen beschrieben mit denen besonders die “Muslime” angegriffen werden. Im Namen der Integration wird die Ein- und Unterordnung von Menschen in das jetztige System gefordert. Gleichzeitig werden “die Muslime” aber als Fremdkultur wahrgenommen, welche nicht in die eigene Gesellschaft integrierbar ist. Bei der “Islam-Debatte” sind kulturrassistische Elemente, die am häufigsten verwendete Form von rassistischer Diskriminierung . Die muslimische Bevölkerung wird als eine Einheit betrachtet und das trotz der verschiedensten Herkunftsländer, religiöser Zugehörigkeiten und finanziellen Situation. Alle Menschen aus muslimischen Ländern werden pauschal als Muslime dargestellt, damit die Unterscheidung dieser von der Mehrheitsgesellschaft einfacher wird.
Die Ressentiments gegenüber der muslimischen Bevölkerung bekommen im Vergleich zum völkischen Rassismus des vergangenen Jahrhunderts eine neue Dimension insofern der völkische Rassismus sich auf Konstruktionen von Volk und Rasse berief, welche scheinbar immer unvereinbar mit dem Gleichheitspostulat der bürgerlichen Gesellschaft waren. Der antimuslimische Rassismus beruht dagegen nicht auf der Idee von Volk und Rasse, sondern auf dem Gegensatz von fremder und eigener Kultur.
Der “Islam” und damit alle Muslime gelten als das zu integrierende, in diesem Falle zu unterordnende Element. Gegen den Islam und die Muslime wird mit den vermeintlichen Werten der westlichen Welt argumentiert, welche von “Muslimen” angeblich nicht beachtet werden. So bieten jene Ressentiments von liberalen bis zu rechten Kreisen Anknüpfungspunkte für eine offensive Forderung nach Ungleichbehandlung und Aberkennung bürgerlicher Rechte für Muslime, da diese eine angebliche Gefahr für die eigene Lebensweise darstellen. Die kulturrassistische Argumentationsweise gegen Muslime ist für wesentlich größere Teile der Gesellschaft nachzuvollziehen, als die völkische Argumentationsweise, da viele deutlich stärker der bürgerlichen Gesellschaft verhaftet sind, als dem Volk.
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Kapitalistische Gesellschaft als Basis
Die Verteidigung der bürgerlichen Gesellschaft gegen “die Muslime”, dient vor allem dem Schutz der eigenen Interessen der Privelegiertesten in der Gesellschaft. Diese haben aber keinen Nutzen davon, wenn die Masse der Menschen gegen die eigene Situation aufbegehren und die sozialen Unterschiede als Ursache ihrer eigenen Situation erkennen.
Um zu verhindern, dass die Menschen sich gegen das eigene Unrecht wenden, wird von den Medien und den Herrschenden gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen gehetzt. In der letzten Zeit wurde dies vor allem auf Basis des kulturellen Rassismus sehr erfolgreich getan, so nehmen in allen Schichten der Gesellschaft die rassistischen Ideen zu. Er beruht auf dem Widerspruch, dass die Menschen auf dem Papier gleichberechtigt sind, aber es trotzdem Reiche und Arme, Mächtige und Machtlose gibt. In der heutigen Gesellschaft werden die gesellschaftlichen Unterschiede auf angeborene Intelligenz, Fleiß und andere Charaktereigenschaften zurückgeführt, vergessen werden Erbe und Ausbeutung.
“Kapitalismus ohne Rassismus ist nicht möglich” so sprach einst Malcolm X. Wenn man betrachtet, dass die Wut der Mehrheit der Menschen, sich ohne Ablenkung ihrer Wut auf andere Gruppen, auf die Verursacher ihrer Situation richten würden, dann wird deutlich, dass der Kapitalismus eine Form von Diskirminierung benötigt um seine Existenz zu sichern. So wird die Wut der Menschen, in Gedanken wie diesem manifestiert: “Wenn ich gegen die Bonzen nix machen kann, dann will ich wenigstens gegen Muslime vorgehen, die meine Demokratie bedrohen.” Dieser Satz könnte so oder so ähnlich bei vielen Menschen verankert sein, die sich über die aktuelle Situation aufregen, aber nur ihre Wut gegen Muslime oder andere Minderheiten offen zeigen.
In einer Gesellschaft, die immer mehr ertragen muss, ist es selbstverständlich, wenn die Menschen wütend werden. Wenn diese Wut aber auf andere Opfer des Systems gelenkt wird, wie z.B. Muslime denen unterstellt wird, sie seien nicht integrationsfähig, oder Asylanten denen ein Unwille zur Arbeit vorgehalten wird, dann trifft der eigene Zorn nicht die Verusacher, sondern nur Personen, die in der gesellschaftlichen Rankordnung untergeordnet sind.
Rassismus und Diskriminierung sind wichtig für den Erhalt des jetztigen Wirtschaftssystem.
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Sozialismus ohne Rassismus?
Der Sozialismus schafft die Bedingungen, die es ermöglichen endgültig gegen den Rassismus vorzugehen, da sowohl wirtschaftliche als auch soziale Unterschiede abgebaut sind. Das Ende der wirtschaftlichen Unterschiede bedeutet aber nicht, dass der Rassismus direkt aus allen Köpfen getilgt ist. Dafür braucht es sowohl jetzt als auch in revolutionären Prozessen immer eine Verbindung vom Kampf gegen Ausbeutung und Rassismus.
Über den Autor: Ich habe 2009 die Freiheitsliebe gegründet aus dem Wunsch, einen Ort zu schaffen, wo es keine Grenzen gibt zwischen Menschen. Einen Ort an dem man sich mitteilen kann, unabhängig von Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung und Geschlecht. Freiheit bedeutet immer die Freiheit von Ausbeutung. Als Autor dieser Webseite streite ich für eine Gesellschaft, in der nicht mehr die Mehrheit der Menschen das Umsetzen muss, was nur dem Wohlstand einiger Weniger dient.
Der Angriff der türkischen Armee auf Afrin, der am 20. Januar begann, geht unvermindert weiter. Die türkischen Streitkräfte erweitern ihre Angriffsgebiete unter Einsatz von Leopard-Panzern aus Deutschland. Unterschiedliche Quellen sprechen von über 100 zivilen Opfer. Motiviert durch die Einwilligung des Westens und Russlands kündigt Erdogan sogar an, dass diese Operation sowohl zeitlich wie auch geographisch unbegrenzt sei.
Die türkischen Streitkräfte werden von mehreren dschihadistischen Kräften, die sich in der FSA (Freie Syrische Armee) zusammengeschlossen haben unterstützt. Erdogan und die türkische Regierung lassen keine Kritik zu, die diese FSA Einheiten betrifft. Wer diese Milizen als Terroristen bezeichne, sei selber Unterstützer von Terroristen, so Erdogan.









Wäre der Täter Moslem, die Opfer Europäer oder Nordamerikaner, dann wäre es wohl ein Fall für die Tagesschau, die sozialen Netzwerke hätten nur so getrieft vor Forderungen nach „Kampf gegen den Islam“. Doch nach Macerata ist es still, viel zu still und das sollte uns zu denken geben. Ist es wirklich nur Terror, wenn der Täter ein Moslem ist oder sollten wir rechte Gewalt endlich als das benennen, was es ist: Terror gegenüber Minderheiten. Bei diesem Terroranschlag fuhr Luca T, Kandidat der rechten Lega bei den vergangenen Kommunalwahlen, zwei Stunden durch Macerata und schoss mit einer Pistole auf dunkelhäutige Afrikaner. Verletzt wurden sechs Menschen, eine Person schwer. Aus seinem Auto rief er „Italien den Italienern“.





Interessant: Auch in der SPD will sie eigentlich niemand wirklich – bis auf die Parteiführung, den abgehobenen Filz um die Schulz‘, Gabriels und Nahles‘ der Partei. Die SPD-Jugend hasst sie wie die Pest, der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert wirbt auf seiner „No-GroKo-Tour“ bei den SPD-Landeschefs für das Ziehen der Reißleine. Die Parteibasis meutert massiv gegen die Bevormundung der machthungrigen Parteiführung (von der CSU verächtlich als „Zwergenaufstand“ diffamiert), die Arbeitsgemeinschaft 60 Plus der SPD und die Parteilinke wollen sie nicht, die Vereinigung der SPDler mit Behinderung auch nicht, die Homosexuellenvereinigung SPDqueer lehnt sie ab, genau wie die SPD in Hessen, Berlin und Sachsen-Anhalt, die per Votum gegen die GroKo-Neuauflage stimmte: „Große Koalition: Nein, Danke!“ hieß der unmissverständliche Leitantrag des SPD-Landesverbands.
Die beiden „Volksparteien“ fuhren im September historisch schlechte Wahlergebnisse ein. „Die GroKo wurde abgewählt,“ polterte daher nicht nur Martin Schulz in der Elefantenrunde in der Wahlnacht – es war allgemeiner Konsens. „Wir stehen für den Eintritt in eine Große Koalition nicht zur Verfügung,“ versicherte der Schulz-Zug noch Ende November erneut auf Twitter…
Die US-Bevölkerung war derart sick and tired von ihrer oligarchischen Politkaste der Bushs und Clintons – dieser graubraunen Einheitsbrühe, aus der nicht als Sieger(in) hervorgeht, wer besser überzeugt, sondern wer die höchsten Wahlkampfspenden sammelt – dass sie lieber einen nichtsnutzigen dummen rassistischen Clown wählten als die business-as-usual-Kandidatin Hillary. Ein erheblicher Teil der WählerInnen wählte Trump nicht wegen seines widerlichen Rassismus, sondern trotz seines widerlichen Rassismus. Viele linke, progressive New-York-Hipster wählten zwei Mal Obama und dann Trump, nicht weil sie den Donald lieben, sondern weil sie Hillary so sehr hassen. Ihnen war die fleischgewordene Niederträchtigkeit lieber als die fleischgewordene Heuchelei von Jahrzehnten. Sie wollten das White House brennen sehen und warfen dafür die Trump-Bombe ins Oval Office.










































