Julius Jamal

Rechter Terror in Italien und das Schweigen der Medien

Julius Jamal

Am 3. Februar es in Macerata in Italien einen terroristischen Angriff bei dem sechs Menschen verletzt wurden. Warum man nichts davon mitbekommen hat, liegt wohl vor allem daran, dass die Medien haben kaum berichtet haben und es auch in Twitter und Facebook keine hohen Wellen schlug. Warum das so war? Die Opfer waren schwarze Menschen, der Täter ein rechter Rassist.

Wäre der Täter Moslem, die Opfer Europäer oder Nordamerikaner, dann wäre es wohl ein Fall für die Tagesschau, die sozialen Netzwerke hätten nur so getrieft vor Forderungen nach „Kampf gegen den Islam“. Doch nach Macerata ist es still, viel zu still und das sollte uns zu denken geben. Ist es wirklich nur Terror, wenn der Täter ein Moslem ist oder sollten wir rechte Gewalt endlich als das benennen, was es ist: Terror gegenüber Minderheiten. Bei diesem Terroranschlag fuhr Luca T, Kandidat der rechten Lega bei den vergangenen Kommunalwahlen, zwei Stunden durch Macerata und schoss mit einer Pistole auf dunkelhäutige Afrikaner. Verletzt wurden sechs Menschen, eine Person schwer. Aus seinem Auto rief er „Italien den Italienern“.

In den italienischen Medien und von konservativen und rechten Politikern heißt es nun, dass der Täter verrückt sei, dass er einfach ein rechter Gewalttäter ist, von denen es in ganz Europa immer mehr gibt, scheint keine Lösung zu sein. Noch schlimmer die Erklärungen der Rechten, sie meinen Verantwortlich sei nicht der Täter, sondern die Politik, die die Flüchtlinge ins Land lasse. Durch eine solche Erklärung wird der Täter zum Märtyrer, die Tat zum Widerstand. Dass die rechte Lega und ihre Verbündten es so umdeuten, kann kaum verwundern, dass es in Italien keinen Aufschrei über diese Umdeutung gibt, schon. Dabei wäre es an der Zeit deutlich zu sagen, was nicht nur in Macerata, sondern in großen Teilen Europas immer mehr zum Problem wird, der rechte Terror, der versucht Migrantinnen und Migranten zu vertreiben, zu verletzten und im schlimmsten Falle zu töten.

Erstveröffentlichung in „Die Freiheitsliebe“ vom 04.02.2018.  Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers
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Über den Autor: Ich habe 2009 die Freiheitsliebe gegründet aus dem Wunsch, einen Ort zu schaffen, wo es keine Grenzen gibt zwischen Menschen. Einen Ort an dem man sich mitteilen kann, unabhängig von Religion, Herkunft, sexuelle Orientierung und Geschlecht. Freiheit bedeutet immer die Freiheit von Ausbeutung. Als Autor dieser Webseite streite ich für eine Gesellschaft, in der nicht mehr die Mehrheit der Menschen das Umsetzen muss, was nur dem Wohlstand einiger Weniger dient.

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