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Aug.15
on 15. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Hartmut Barth-Elgelbart

Ganz unvermummt!

5000 NS-Kriegsverbrecher singen unbehelligt das Horst-Wessel-Lied
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Hartmut Barth-Elgelbart

Tatort: Der Friedhof von Ludwigsburg – Beerdigung des SS-Oberst-Gruppenführers Josef (Sepp) Dietrich. Doch nicht ganz unvermummt: Acht der von Paris Match abgelichteten tragen Sonnenbrillen. Einer dieser Sonnenbebrillten ist von besonderem Interesse. Wenn er es wirklich ist, dann hat den die Badische Landeskirche besonders ins Herz geschlossen.

Zunächst aber zu Sepp Dietrich-Moninger: Josef Dietrich im Rang eines SS-Oberst-Gruppenführers bei der Verleihung der Brillanten zum Ritterkreuz (1944). Dietrich mit seiner zweiten Ehefrau Ursula, geborene Moninger (1942).

Josef Dietrich im Rang eines SS-Oberst-Gruppenführers bei der Verleihung der Brillanten zum Ritterkreuz (1944)

Da der Name des Hitler-Vertrauten und SS-Leibstandartenführers Dietrich für die Brauerei Moninger nach 1945 sich doch etwas geschäftsschädigend hätte auswirken können und Sepp trotz alle dem Schlussstrichmachens etwas länger einsitzen musste, trennte sich die Ursula Moninger, die Ex-SS-Brenner-Gattin um 1955 von ihrem 1942 angetrauten ranghöheren SS-Goldfasan Josef-Sepp Dietrich, legte den Namen ab, der aber den Kindern blieb, zumindest einem Sohn, der dann ein evangelisches-musisches Gymnasium in Mannheim-Neckarau besuchte und dort im Internat, dem Ott-Heinrich-Stift untergebracht wurde. Ex-Schüler dieser Anstalt “zur Erziehung einer evangelischen Elite” berichteten dem Autor, Sepp Dietrich-Moninger sei eine hohe Hausnummer in Elternbeirat und im Kreis der Sponsoren gewesen. Weiter berichten sie, dass der Leiter des Internates und später auch des evangelischen Bach-Gymnasiums Offizier in der Leibstandarte Adolf Hitler gewesen sei. Selbstverständlich auch “Deutscher Christ”, promovierter Theologe (Doktorarbeit zum Thema “Jesus war ein Arier”).

Wer erkennt wen auf diesem schon 51 Jahre alten Bild ? Die über 5000 Trauergäste singen am Grabe gerade das Horst-Wessel-Lied

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Manche erzählen auch von dessen (noch nicht gesicherten) Teilnahme an der Beerdigung Dietrichs 1966 in Ludwigsburg und verweisen auf die Fotos in Paris-Match, wo er mit Sonnenbrille im Zentrum des Bildes zu sehen sei.

Die Teilnehmer dieses “Trösterchens” dürften mittlerweile bereits das Zeitliche gesegnet haben. Der  Ex-Leiter des Mannheimer Internats und des Gymnasiums, der von 1945 bis 1958 nach einem quasi-Persilschein-Urteil der Spruchkammer Predigtverbot hatte, wurde von der Badischen Landeskirche vor Ablauf des Predigt-Verbotes im Eberbach am Neckar zunächst als “nichtpredigender” Konfirmanden-Lehrer eingestellt, dann aber nach Beschwerden der Eltern wegen angeblicher Missbrauchsvorfälle von dort nach Mannheim-Neckarau versetzt, wo er ab 1960 das Internat des Bach-Gymnasiums leitete. Auch er ist schon seit Langem beerdigt.

Man könnte jetzt sagen: “Friede seiner Asche!” – aber sein “pädagogisches” und politisches Wirken hat Nachwirkungen – so wie das der 4999 anderen SS-ler, die Ludwigsburg versammelt waren …
Diesen Nachwirkungen müssen wir nachforschen, man muss sie bearbeiten… u. a. die Traumatisierungen der Missbrauchsopfer dieses Internates. Die badische Landeskirche hat es abgelehnt, für die dort geschehenen Missbräuche öffentlich um Entschuldigung zu bitten. Sie hat es abgelehnt, die Therapien finanziell zu unterstützen. Sie hat es abgelehnt, Schmerzensgelder zu zahlen …

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Hartmut Barth-Engelbart – alias HaBE, geboren 1947 in Michelstadt/Odw, 1961 Schulverweis aus politischen Gründen, 1964 Schulverweis wg. Unterstützung mit Liedern des Streiks für Lohnfortzahlung bei Krankheit, IG-Metall-Ehrenmitglied seit 1964, Zeitsoldat (Z2), Reserveoffiziersanwärter, Kriegsdienstverweigerung in der Bundeswehr, Unteroffiziersausbilder, Umtextung des Bundeswehr-Gesangbuches, Singer-Songwriter bei DREAMS & Black Angels, Zivildienst, Knast, Bauarbeiter, Landschaftsgärtner, Grafiker, Schriftsteller, Leiter des SDS-Bundesvorstandsbüros, Bundesvorstand des AUSS, Studium der Psychologie, Pädagogik, Ethnologie, Geschichte, Soziologie, Doktorand bei Prof. Heydorn, Streikleiter beim GEW-Streik der Lehrbeauftragten 1972, Grundschullehrer, Berufsverbot, Lagerarbeiter, Tarifeur, Nahverkehrskutscher, Chemiearbeiter, Personalrats-Co-Vorsitzender, GEW-LaVo-Mitglied Hessen, 1978 GEW-Ausschluss wg. Unvereinbarkeitsbeschluss, KBW-Mitglied ab 1974 bis zum Austritt 1978, Umschülervertreter & Umschullehrer, Sanitärmontagehelfer, IHK-Ausbilder für Verkehrsfachwirte, Betriebsratsvorsitzender, Fernfahrer-Streikleitungsmitglied, Musikschullehrer, wieder Grundschullehrer ab 1991, Chorleiter, Streetworker, Jugendzentrumsleiter, Kommunalpolitiker, Schriftsteller, Musiker und Historiker.
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Aug.12
on 12. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Fiete Jensen

Nachruf auf Charly Braun
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Charly Braun
3. Juli 1938 bis 11. August 2017


Charly haben alle, seit seiner Zeit bei der Bundesmarine in Kiel, zu ihm gesagt. Charly, weil er schon immer so wenig Haare auf dem Kopf hatte wie die Comicfigur Charly Braun. Charly, der gelernte Feinmechaniker hieß mit richtigen Namen Dieter und zog 1956 aus der Schwäbischen Alp nach Kiel um bei der Marine eine Deckoffizierslaufbahn zu starten. Seine Grundausbildung absolvierte er noch ohne große Zwischenfälle, doch bei den Deckoffizierslehrgängen kam es immer wieder zu Diskussionen zwischen den Ausbildern und Charly über den Sinn, die Aufgaben und den hierarchischen Aufbau der Bundesmarine. So dauerte es dann auch nicht lange bis drei Herren vom MAD (militärischer Abwehrdienst) ihn besuchten und in ein Gespräch verwickelten. Woher haben Sie ihre Kenntnisse? – Wer sind ihre Freunde? –  Haben sie Kontakte zur DDR? – und andere waren die Fragen, dessen ehrliche Beantwortung: „Nein, ich lese nur den SPIEGEL“ zum Ausschluss aus der Bundesmarine führte.

Das war gut, denn Charly fand sofort wieder eine Anstellung in einer Kieler Maschinenfabrik. Dort war er nicht nur ein sehr fachkundiger und verlässlicher Arbeiter sondern bald auch ein guter Freund seiner neuen Kollegen. Wenn es Probleme mit der Betriebsleitung gab kam man zu Charly. Bei Hell in Kiel wurde Charly Vertrauensmann und hielt auch Ausschau nach anderen, die ähnlich dachten wie er. Linke Sozialdemokraten und Kommunisten wurden seine Freunde und Berater und bald merkte er das man nicht unorganisiert, als Einzelperson für die Kollegen und bessere Arbeitsbedingungen eintreten konnte. Nach einem Besuch in der sozialistischen Volksrepublik Albanien Anfang der 70er-Jahre schloss er sich der KPD/ML (später KPD) an, dessen Mitglied er mit Unterbrechungen bis in die 90er Jahre war. Später trat er in die Organisation für den Aufbau der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands (ARBEIT ZUKUNFT) ein, dessen Mitglied er bis zu seinem Tode war.

Charly war Roter Betriebsrat bei Homedica, einem Werk für medizinische Implantate und vertrat dort mehrere Jahre lang unermüdlich die Interessen seiner Kollegen. Das die Geschäftsleitung es letztlich doch schaffte den Roten Betriebsrat Charly aus dem Betrieb zu klagen war letztlich dem Verrat durch die Leitung der IG-Metall Kiel zu verdanken.

Das bewirkte ein Berufsverbot und Charly wurde mehrere Jahre lang arbeitslos und da die „staatlichen Almosen“ nicht ausreichten, war er gezwungen zusätzlich auch noch als Taxifahrer zu arbeiten. Er wurde erwischt und musste viele Jahre lang das überbezahltes Arbeitslosengeld zurück bezahlen.
Die letzten Jahre arbeitete Charly in der Kieler Feimechanikmanufaktur Andresen & Klein, in der die berühmte Strathmann-Flöte gefertigt wurde.

Die 1990er Jahre prägten seinen unermüdlichen Einsatz für die Arbeitsgemeinschaft Jugendweihe in SH e.V., als Gruppen- und Seminarleiter. Charly war oft der „Liebling der Jugendlichen“, die sich wunderten das so ein „alter Knochen“ ihre Probleme und Ängste so gut verstand.

Charly ist in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag, nach kurzem Leiden, im Hospiz Kieler Förde an Nierenkrebs verstorben. Seiner Lebenspartnerin und allen seinen Genossen und Freunden spreche ich meine aufrichtige Anteilnahme aus.

Er war bis zu seinem Tode ein unermüdlicher Kämpfer für den Sozialismus. Als revolutionärer Kommunist hat er stets den Revisionismus aller Schattierungen kritisiert. Seine Meinung, sein Rat und seine Erfahrungen wurden allseits geschätzt und dienten vielen auch als Ansporn nicht auf zu geben im Kampf für eine bessere und sozialistische Gesellschaftsordnung.

Fiete Jensen, 12. August 2017
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Die Trauerfeier findet am Donnerstag, 17. August 2017
um 13 Uhr in der kleinen Halle des Krematoriums in Kiel statt.

└ Schlagwörter: Trauer
 Comment 
Aug.10
on 10. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Nico Diener

Unerhört

WaldeckKulturStipendiat 2017 für Tobias Thiele

 

Nico Diener

Der junge Liedermacher Tobias Thiele erhielt jetzt den Förderpreis der Liederbestenliste. Und von der Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck e.V. für sein 2016 erschienenes Debütalbum „Unerhört“ das „WaldeckKulturStipendium“, das vom 11. September bis 6. Oktober auf Burg Waldeck stattfinden wird. Thiele wird am 9. September am Peter-Rohland-Singewettstreit teilnehmen und danach eine neue CD aufnehmen.

Thiele, der unseren Berliner Leser/innen nicht unbekannt ist, bewegt sich mit seinen Texten zwischen Fantasie und Realität, Freude und Trauer, Krieg und Frieden, zwischen Havanna und Berlin. Er singt von Träumen und Utopien, von der Zeit, die nicht alle Wunden heilt, von tausend Worten die im Kopf herumschwirren und einem doch nichts sagen, vom manchmal notwendigen „Dinge-vor-sich-herschieben“, vom wälzen der Geschichtsbücher um sich zu erinnern, um zu vergessen was heute passiert, vom Geld und auf der Suche nach dem Glück.

„Köppchen“ die Zeitschrift der AG Burg Waldeck schrieb dazu in ihrer Augustausgabe 2017:

„(…) Mit Tobias Thiele bezieht ein weiterer Berliner Liedermacher und Sänger als WaldeckKulturStipendiat demnächst Quartier auf der Waldeck. Von 11. September bis 6. Oktober 2017 wird er im Mohrihaus residieren und auf der Spur seiner 7 Vorgängerinnen und Vorgänger, die seit 2013 die Waldeck besucht haben, Gelegenheit haben, das schöpferische Potential der Waldeck für sich zu entdecken. Zuvor wird er am 9. September 2017 am Waldecker Peter-Rohland-Singewettstreit teilnehmen.

Tobias Thiele 2014

Für sein 2016 erschienenes Debütalbum „Unerhört“ erhielt Tobias jetzt den Förderpreis der Liederbestenliste. Die Jury schreibt dazu: „Im erfrischenden Sound des Albums gibt sich Thiele experimentierfreudig: Mal begleitet der Musikwissenschaftler, der nebenbei Kindern in einem Berliner Jugendzentrum das Gitarre spielen beibringt, seine warme Stimme nur mit feinsinniger akustischer Gitarre, auf der anderen Seite greift er virtuos und spielerisch ins Computer- und Elektroniklabor und geht mit rhythmisch vertrackten Drums- und Hip-Hop-Zitaten in Richtung Deutsch-Pop (…) Ein überzeugendes Debüt.“ Die Preisübergabe erfolgt am 23. September 2017 im Mainzer Unterhaus. Von der Waldeck aus ist der Weg dorthin nicht weit. Zuvor hat Tobias am 7. Juli noch einen Auftritt beim Rudolstädter Liederfestival.

Wir dürfen also einen jungen ambitionierten Künstler erwarten, der im Begriff ist, in der Szene nachhaltig Fuß zu fassen. Wir, die Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck e.V. und die Peter Roland Stiftung, die Initiatoren des WaldeckKulturStipendiums, wünschen ihm einen kreativen Aufenthalt auf der Waldeck mit einem hoffentlich weiteren Schub für seine Musiker-Karriere. (…)“

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Wir wünschen Tobias Thiele viel Glück auf seinem weiteren Weg. Und freuen uns über viele neue Lieder und Texte die uns Kraft und Mut geben für unseren gemeinsamen Kampf für Frieden und Gerechtigkeit in unserer Welt.
In unserem neuen Lyrikband „Man müsste nur die Wahrheit drucken – Man müsste aufhör’n, sich zu ducken“, den wir am 16. September in Berlin vorstellen werden, finden sich auch einige Texte von Tobias.

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Tobias Thiele - "Unerhört" live @Grüner Salon Berlin

Liedtext »

Unerhört
All die ungesungenen Lieder bleiben unerhört
all die ungefragten Fragen bleiben unerhört
all die längst untergegangenen bleiben unerhört
all die totgesagten Dichter bleiben unerhört
All die ungesprochenen Wörter bleiben unerhört
und all die verbrannten Bücher bleiben unerhört
all die ungespielten Töne bleiben unerhört
und wer schweigt und nichts sagt, der bleibt unerhört
Hört man zu oder hört man nicht hin
verschließt man Ohren, Augen und Sinn
es tönt so laut, es gibt kein Entrinn
die Mauern und Grenzen schreien bis zum Himmel hin
Hörst du, wie die Loreley singt
und ihr Gesang das Schiff zum kentern bringt
die Sirenen die so lieblich klingn
und das Schiff zerschellt und versinkt
Die großen, nicht die kleinen Verbrecher find ich unerhört
Waffenlobby, Kriegsminister find ich unerhört
all die dichtgemachten Grenzen find ich unerhört
Und den ganzen braunen Mob hier find ich unerhört
All die Kriege, all das Leid find ich unerhört
all die Gründe, die sie suchen, find ich unerhört
und all die Toten auf den Meeren find ich unerhört
und all die geheimen Verhandlungen find ich unerhört
Hört man zu oder hört man nicht hin

All die Kriege, die sie führn, führn sie ungestört
Sie reden vom Aufbau des Friedens, hab ich mich verhört?
Wenn Wiederholung des Falschen zur Wahrheit wird
Die Geschichte schreibt der Sieger und nicht, der verliert
All die Banken und Lobbyisten sind am Kalkulieren
All die Wege, die sie gehen, führen durch Hintertüren
All die in den Führungsgremien ham nichts zu verliern
Sie können trotz alledem auch noch abkassieren
Hört man zu oder hört man nicht hin

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└ Schlagwörter: Lyrik
 Comment 
Aug.09
on 9. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Yavus Özoguz

Ist Israel illegal?

Israel verfügt nicht über eine einzige juristischen Voraussetzung für einen Staat
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Yavus Özoguz

Eigentlich sollte solch eine pauschale Frage hinterfragt und mit Argumenten diskutiert werden. Doch stattdessen wird sie einfach nur verboten [1], weil eine sachliche Diskussion zu dem Schluss kommen könnte, dass Israel nicht nur illegal ist, sondern alle Unterstützer Israels gleichzeitig Unterstützer von Verbrechen und zudem Verfassungsfeinde sein könnten.

Aber der Reihe nach: Wenn die Frage aufkommt, ob Israel legal oder illegal ist, müsste sofort die Gegenfrage kommen: Nach welchem Maßstab; nach welchem Recht? Wäre z.B. Maßstab die deutsche Staatsräson nach Angela Merkel, dann wäre Israel nicht nur legal, sondern Deutschland wäre sogar zur militärischen Unterstützung Israels genötigt [2], wie sie es ja durch regelmäßige Teilgeschenke von Atom-U-Booten umsetzt.

Wäre hingegen der juristische Begriff eines Staates der Maßstab, so sähe es anders aus. Ein Staat ist demnach eine politische Organisation einer Personengemeinschaft, die im Sinne der sogenannten Drei-Elemente-Lehre folgende wesentliche Merkmale erfüllen muss: Staatsgebiet, Staatsvolk, Staatsgewalt [3]. Alle drei genannten Elemente sind bei Israel nicht definiert bzw. sehr widersprüchlich. Das Staatsgebiet ist unklar, weil Israel sich weigert seinen eigenen Staat zu definieren, was mit den Groß-Israel-Träumen der Zionisten zu tun haben dürfte. Das Staatsvolk weist die Merkwürdigkeit auf, dass ein Großteil der Nachkommen der seit Jahrhunderten Einheimischen nicht zu dem Staatsvolk gezählt werden, während Nachkommen der seit Jahrhunderten nicht Einheimischen mehr Rechte im Land besitzen. Und mit Staatsgewalt ist nicht das gemeint, was Israel tagtäglich gegen die Palästinenser praktiziert, sondern eine festgelegte Ordnung, die in der Verfassung nachzulesen ist. Israel hat aber keine Verfassung. Insofern erfüllt Israel nicht eine einzige der juristischen Voraussetzungen für einen Staat. Die Frage, ob Israel illegal ist, wäre in diesem Rahmen gar nicht zu beantworten, da Israel als Staat gar nicht existent wäre.

Anders sähe es aus, wenn man das UN-Völkerrecht zurate zieht. Die UNO hat das Existenzrecht Israels bestätigt, wobei die UNO nach manchen Vorstellungen genau zu diesem Zweck gegründet worden ist. Allerdings gibt es bezüglich dieser UN-Resolution einige Probleme. Das erste Problem besteht darin, dass der damalige Besatzer England ein erobertes Gebiet noch lange vor der UN-Resolution im Rahmen der Balfour-Deklaration verschenkt hat, das ihm gar nicht gehörte [3]. Aus heutiger Sicht war das bereits ein koloniales Verbrechen. Doch selbst wenn man die von der UN bestätigten Grenzen von 1967 zugrund legen würde, wäre festzustellen, dass die Hauptstadt Israels teilweise außerhalb jener Grenzen liegt, lauter Soldaten und Bürger außerhalb der Grenzen wohnen und alle staatsbürgerlichen Rechte genießen und das von Israel beanspruchte Gebiet nicht nur viel größer ist als die zugebilligten Grenzen sondern auch immer weiter wächst. Insofern könnte festgestellt werden, dass Israel in seiner heutigen Form gemäß UN-Resolutionen illegal ist. Noch dramatischer wird es, wenn man des Aspekt der Apartheid mitberücksichtig. Gemäß Völkerrecht ist Apartheid ein Verbrechen. Israel ist ein Apartheidssystem. Würde alle Einheimischen die gleichen Wahlrechte genießen einschließlich der Nachkommen der von Israel vertriebenen Einheimischen, wäre Israel kein Apartheidsstaat mehr, würde aber auch nicht mehr Israel heißen, weil die Mehrheit der Bevölkerung das sicherlich nicht wünschen würde.

Wären hingegen die Werte des deutschen Grundgesetzes der Maßstab, an die sich ganz offensichtlich nicht einmal die Kanzlerin hält, wäre die Beurteilung wiederum anders zu diskutieren. Ein sehr bedeutsamer Grundsatz dieser angeblich so westlichen Werte ist folgender Satz aus dem Grundsgesetz: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Kein halbwegs gebildeter Mensch käme auf die Idee zu behaupten, dass dieser Grundsatz für Israel nur annähern gelten könnte. Vielmehr bestehen viele deutschen Politiker darauf, genau diese eigenen westlichen Werte mit Füßen zu treten, indem sie verlangen, dass Israel als jüdischer Staat anerkannt werden soll, also nicht als Staat aller Einheimischen! Spätere Generationen werden sich wundern, warum deutsche Politiker in völliger Missachtung der eigenen Wertevorstellungen derart dem Zionismus hörig gewesen sind.

Da die Rechtslage bezüglich des Existenzrechts Israels in seiner heutigen Form keiner sachlichen Diskussion standhalten würde, versuchen pro-zionistische Kreise und die radikalzionistische Springer Presse jede Nichtanerkennung Israels in Deutschland als eine Art Verbrechen darzustellen. Abgesehen von der Auschwitzkeule wird argumentiert, dass die Nichtanerkennung des Staates einer Nichtanerkennung des Volkes entspräche. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Als die Bundesrepublik die DDR nicht anerkannt hat, erfolgte das zum Schutz der dortigen Bevölkerung. Als die meisten Weltenbürger Südafrika nicht anerkannt haben, diente es zum Schutz der Südafrikaner.

Der Staat Palästina wurde 1988 ausgerufen und wird von derzeit 136 Staaten anerkannt. Bei der UNO hat der Staat einen Beobachterstatus. In Deutschland aber darf das Existenzrecht Palästinas von Zionisten stets lautstark angezweifelt werden. Die Bundesrepublik Deutschland selbst hat Palästina bis heute nicht anerkannt, verfolgt aber jene, die Israel das Existenzrecht abstreiten. Eine deutlichere Darstellung der Ungerechtigkeit, die Deutschland vertritt, kann kaum eine Diskussion zutage bringen.

Bei allen diesen Fragen nach Legalität oder Illegalität Israels wird der wichtigste Aspekt oft übergangen; der Aspekt der Menschlichkeit. Ist es menschlich, dass ein Kolonialgebilde unterstützt von der gesamten westlichen Welt Stück für Stück alle Ländereien raubt, sich wie ein Krebsgeschwür unaufhaltbar ausbreitet, ethnische Säuberung und Vertreibung praktiziert und jeder, der solch einem Verbrecherstaat die Existenzberechtigung abstreitet, verfolgt wird? [5] Ist es menschlich, dass die Westliche Welt ihre eigenen christlichen Glaubensbrüder in Palästina verrät, damit der Zionismus sich ausbreiten kann? Ist es Menschlich, dass die westliche Welt das Judentum derart massiv diskreditiert, indem sie Israel mit dem Judentum gleichsetzt und damit auch jede Schandtat Israels?

Aus einer rein westlich-kapitalistischen Sicht könnte man die Frage aufwerfen, warum denn nicht für Frieden in der Region gesorgt wird, so dass ein enormer Markt entsteht, in dem man viel mehr verdienen könnte als mit Krieg? Die Antwort darauf liegt in der Region und im Todeskampf des Kapitalismus. Der Kapitalismus selbst ist eine Ausbeuterideologie, die nur so lange „wachsen“ kann, wie sie ausbeutet. In der Region ist mit der Islamischen Republik Iran eine Befreiungstheologie erwacht, die das Ausbreiten des Reichtums der Reichen nicht mehr duldet. Der Kapitalismus ist am Ende und der Krieg zwischen den obersten Kapitalisten und dem Rest der Welt hat schon längst begonnen! [6] Man darf den Widerstandwillen der Superrechen dabei nicht unterschätzen [7]. Israel ist für sie eine Art Speerspitze im Fleisch der Befreiungstheologie. Die ortsansässigen Juden interessieren die Superreichen genau so wenig wie die dortigen Christen oder Muslime. Ihnen geht es nur um den Machterhalt und die Ausweitung der Macht. Sie wissen, dass sie in einer gerechteren Welt den Rest ihres Lebens im Gefängnis verbringen müssten. Dafür lassen sie Israel Krieg führen gegen die muslimische Welt. Die fanatischen Siedler-Rassisten sind ihre Elitesoldaten. Mit einem Geldsystem virtuellen Geldes, das gar nicht existiert, kaufen sie fast alle Presstituierten, um ihre eigenen Interessen lautstark zu propagieren. Beispielsweise setzen sie mit der geballten Macht ihrer Propagandaapparate einen radikal-zionistischen Bänker an die Spitze Frankreichs als vermeintlicher Retter. Jener „Retter“ streicht im gleichen Atemzug den Reichen die Steuern und den Armen die Zuschüsse. Am Ende jubeln nur noch die Superreichen [8]. Kaum an der Macht, setzt sich Macron gegen jede Form von Antizionismus ein [9].

Israel ist in diesem weltweiten westlich-kapitalistischen Unterdrückungssystem eine Art Vorhut, die noch benötigt wird; aber wie lange noch? Wird jene Vorhut zu teuer, wird man sie fallen lassen. Noch aber wird der Stachel zur Unterdrückung der muslimischen Welt benötigt. Daher unterstützten alle westlichen Regierungschefs geradezu hörig das Verbrechersystem und tragen jedes Verbrechen Israels mit. Will z.B. ein türkischer Regierungschef die Todesstrafe gegen Putschisten einführen, so wird ihm gedroht, dass er die Grenzen westlicher Werte überschreiten würde. Verlangt ein israelischer Regierungschef die Einführung der Todesstrafe gegen palästinensische Widerstandskämpfer, dann werden ihm durch westliche Presstituierte die Füße geküsst und die westlichen Politiker schweigen.

Kommen wir zurück zur Anfangsfrage: „Ist Israel illegal?“ Die einzige zukunftsträchtige Antwort darauf ist, dass jene Frage sich schon bald erübrigt haben wird. Israel in seiner heutigen Form wird es nicht mehr lange geben! Dann aber wird eine neue Frage gestellt werden müssen. Wie sind diejenigen zu beurteilen, die jahrelang die Verbrechen Israels mitgetragen haben? Wer wird für die Gelder verantwortlich gemacht, die Deutschland an Israel verschenkt hat und mit denen die Verbrechen erleichtert worden sind? Die Antwort auf derartige Fragen hat die deutsche Geschichte bereits mehrfach gegeben. Deutschland ist in vielem Spitze in der Welt, auch bei Wendehälsen. Kaum jemand wird zuvor auf Seiten Israels gestanden haben wollen. Wäre schön, wenn zumindest einige Bürger sich zur Wahrheit hinwenden, bevor die geschichtliche Entwicklung sie dazu zwingt.

[1] http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen…id,1632702.html
[2] http://www.bpb.de/apuz/199894/israels-si…atsraeson?p=all
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Balfour-Deklaration
[4] http://www.eslam.de/begriffe/d/die_ethni…palaestinas.htm
[5] Die Angst der Zionisten, weil Apartheidsstaaten untergehen
[6] Das westliche Betrugssystem hat keine Chance gegen das islamische Ideal 
[7] Das teuflische Imperium niemals unterschätzen!
[8] http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-…e-unbeliebtheit
[9] http://www.independent.co.uk/news/world/…s-a7844711.html
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Erstveröffentlichung am 5. August 2017 in Muslim-Forum. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors
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1 Kommentar
Aug.09
on 9. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Einladung zum Dean-Reed-Festival 2017

Die Redaktion American Rebel lädt ein zum 11. Dean-Reed-Treffen am:

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Sonnabend, 16. September 2017


Berlin-Mitte, Rosa-Luxemburg-Straße 30
S+U-Bhf. Alexanderplatz, U-Bhf. Rosa-Luxemburg-Platz
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Dean Reed 1938 – 1986

Los geht’s um 15.00 Uhr mit der Begrüßung der Gäste und der Vorstellung unserer  beiden ersten Publikationen, dem Gedichtband: »Man müsste nur die Wahrheit drucken – Man müsste aufhör’n, sich zu ducken« und der CD » Gereimtes und Ungereimtes von der Roten Oma«. Dazu haben wir die Autoren/innen Wilfried Bergholz, Abel Doering, Emko, Werner Hüper, Fiete Jensen, Lutz Kaminsky, malcom.z, Klaus Meier, Elisabeth Monsig, Gerald Schwember, Hermann Palmer, Ilga Röder, Ronja Rouge, Tobias Thiele, Chris Trubardic, Frank Viehweg, Barman Wardasbi, Matthias Wolf, René Wolf u. a. eingeladen ihre Texte vor zu tragen.

Die Sängerin Twin Aguasdelrio, die uns schon 2016 mit ihren Liedern erfreut hat, wird wieder für gute Stimmung sorgen.
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An Dean Reed werden nicht nur wir mit unseren Beiträgen über sein Leben erinnern, sondern auch eine umfangreiche Plakatausstellung zum Gelingen des Festivals beitragen wird.

„Inas Tombola“ soll nicht nur die Spendenkasse auffüllen, sondern auch jedem Besucher und jeder Besucherin mit glücklichen Augen den Heimweg versüßen.

Marions Fanshop und Bücher gegen Spende zugunsten des Dean-Reed-Archivs Berlin und der Onlinezeitung American Rebel.

Der Berliner Fotograf Ingo Müller wird alles im Bild festhalten und eine schöne Erinnerungs-Bildreportage erstellen.

 

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Feierstunde »Eine Ikone zum anfassen« für Dean Reed

Laudatio: Victor Grossman

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Die Onlinezeitung American Rebel wird Dean Reed für sein Lebenswerk eine »Ikone zum Anfassen« verleihen. Ein Kreuzberger Grafiker arbeitet zz. an einer Grafik von Dean Reed, wie er es schon für viele andere Rebellen getan hat. Hier ein paar Beispiele.
Die Grafik wird erstmals öffentlich gezeigt und steht als Poster auch zum Verkauf zur Verfügung.
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Unser Konzert:
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GEGEN ALLE KRIEGE UND FÜR DICH – Liebeslieder nach 12

Ab 19.30 Uhr wird uns ein Konzert des Dichtersängers Frank Viehweg erfreuen, der uns mit seiner Gitarre und seiner Stimme so einige Texte zum nachdenken präsentieren wird.

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Festival-Ticket für den Nachmittag und Abend

Solipreis online im Vorverkauf:  12,00 € zzgl. 10 % Vvk-Geb.


Solipreis an der Kasse im ersten Stock: 13,00 €
Solipreis ermäßigt, nur an der Kasse im ersten Stock: 6,00 €

Karten reservieren und an der Kasse hinterlegen lassen:
Bitte AmericanRebel@gmx.net oder FB: Nico Kiel

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Für Kaffee, Kuchen, kalte Getränke und ein Imbiss am Abend ist gesorgt
Preise:
Ein Kaffee plus Kuchen satt – 1,50 €
Ein alkoholfreies Getränke plus Kuchen satt – 1,50 €
ab 18.00 Uhr gibt es einen leckeren Imbiss, organisiert vom KFSR

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Unser Begleitprogramm:

– Freitag, 15. September: Kleine Gedenkveranstaltung für Rosa Luxemburg, mit neuem Kranzschmuck fürs Geländer und Lyrik. 19.00 Uhr, Berlin-Tiergarten, Rosa-Luxemburg-Gedenkstätte, Katharina-Heinroth-Ufer an der Lichtensteinbrücke. Anschließendes gemütliches Beisammensein in der Gaststätte „Café am neuen See“ (Lichtensteinallee, Tiergartenseite).
Bus 200 zum Interconti.
S-Bahn: Tiergarten und Fußweg durch den Großen Tiergarten.
S-Bahn, U-Bahn: Zoologischer Garten, an der Bahnstrecke entlang bis zum Schleusenkrug und dann rechts am Ufer entlang.

– Sonntag, 17. September: „After Party Breakfast“, 10.00 Uhr, Berlin-Friedrichshain, Pegasus-Hostel, Straße der Pariser Kommune 35, Innenhof.
U-Bhf. Weberwiese, S-Bhf. Ostbahnhof
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Die Veranstaltung wird gefördert durch das »Dean-Reed-Archiv Berlin« und Vereins »Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936–1939 e.V. (KFSR)«.
Mitaufrufer/innen sind: Andrea Witte, Berlin – Anja Mewes, Berlin – Antje Potratz, Gladbeck – Barbara Prochnow, Geesthacht – Birgit Niendorf, Elster – Bruni Stümpler, Mühlheim – Christa Menrich, Berlin – Dieter Braun, Kiel – Dietrich Harloff, Ueckermünde – Dorin Weigel, Berlin – E. Reznichenko, St. Petersburg – Ferit Payci, Wien – Fee Strieffer, Kaiserslautern – Frank-Burkhard Habel, Berlin – Gerhard Gust, Esteli (Nic) – Glyn Bailey, Blackpool – Frank Viehweg, Berlin – Hamish Kirk, Rothesay (GB) – Hannah Permanetter, München – Harald W. Jürgensonn, Ellingst. – Heike Zastrow, Boxberg – Hella Scholz, Leipzig – Horst Schneider, Hamburg – Ilga Röder, Saarbrücken – Ina Möller, Altenholz  – Iolanta Serzhantova,Woronesch – Jürgen Eger, Berlin – Jürgen Meyer, Luckenwalde – Karin May, Eisenach – Karl-Heinz Schulze, Sassnitz – Kerstin Pfeiffer, Eisenach – Lothar Häupl, Dresden – Maik Müller, Berlin – Mariana Ziegler, Dinslaken – Marion Bomback, Nuthetal – Matthias Wolf, Potsdam – Melina Gleisenstein, Krempel – Micaela Huske, Dinslaken – Michael Fritze, Berlin – Nico Diener, Kiel – Olga Katsaros, Esslingen – Pascal Luig, Berlin – Peter Müller, Karl-Marx-Stadt – Petra Scholtysek, Berlin – Petra Willemelis, Berlin – Raimund Baytz, Lüdenscheid – Rainer Wiczoreck, Berlin – Rolf Gänsrich, Berlin – S. C. Martinez, Stantigo d. C. – Thomas Grossman, Berlin – Thomas Münzberg, Berlin – Twin Aguasdelrio, Berlin – Udo Willemelis, Berlin – Ute Jäger, Berlin – Ute Knorr, Berlin – Victor Grossman, Berlin

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>>>> Das war unser Festival 2016 <<<<
>>>>Fotodokumentation<<<<

 

 

Klick aufs Bild wenn Du mehr über das Kino Babylon wissen willst.

└ Schlagwörter: Allgemein, Dean Reed, Lyrik
 Comment 
Aug.08
on 8. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Nico Diener

Lucio Urtubia

Eine neue »Ikone zum anfassen«
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Nico Diener

„Wenn ich den Guerillakampf auf­nehmen müsste, würde ich mir Lucio als Chef aussuchen“ schrieb Albert Boadella.
Nach längerer Pause ist wieder eine neue »Ikone zum anfassen« erschienen. Diesmal und ausnahmsweise, die lebende Legende, Lucio Urtubia aus Paris. Solidarität wird bei ihm jenseits politischer Inszenierung groß geschrieben.
»www.zersetzer.com |||| ||| freie grafik« schrieb:

Kreuzberg | 05.08.2017. Ein Baske in Paris. Ein Anarchist in Aktion. Ein Ar­beiter in Solidarität. Bankräuber und moderner Robin Hood. Fälscher und doch authentisch. Alles Beschreibungen, die auf Lucio Urtubia zutreffen und doch sind alle Versuche, einen der umtriebigsten sozial-politischen Fälscher, Bankräuber und Organisatoren der anarchistischen Bewegung zu beschreiben, unzureichend.
Der 1931 in Navarra in ärmlichen Verhältnissen geborene Maurer betreibt heute im Stadtteil Belleville von Paris ein kleines soziales Zentrum mit dem Namen »Espace Louise Michel« und war zuvor Inhaber der kleinen Bau-Firma »atelier 71«. Sowohl das soziale Zentrum als auch sein Unternehmen tragen eine Referenz zur libertären Idee in ihrem Namen.

zum vergrößern bitte anklicken

Lucio Urtubias Leben war bestimmt durch unermüdliche praktische Solidarität. Er versorgte anarchistische und subversive, emanzipatorische Gruppen mit Geld aus Banküberfällen und professionellen Fälschungen von Travellerchecks, baute Büchereien und linke Druckereien mit »organisiertem« Material auf. Er half politisch Verfolgten eine Wohnung zu finden, organisierte Flucht­hilfe und notwendige falsche Pässe und beteiligte sich direkt an Aktionen der GARI [revolutionäre inter­nationalistische Aktionsgruppen], wie der Entführung des Bankiers Baltasar Suárez zum Zwecke der Abschaffung der Todesstrafe des Franquismus.
Bei allen Aktionen zeichnet[e] ihn eine hohe ethische Grundhaltung und politisch motiviertes Vorgehen aus. Die erworbenen Ressourcen stellte er libertären Ideen folgend, der politischen Bewegung und ihren Aktivist_innen zur Verfügung.
Er traf Leute wie Che Guevara und Anarchisten wie Augustin Souchy sowie den Schriftsteller Albert Camus, erlebte 1968 in Paris. Er wurde mehrfach verhaftet und wegen großangelegten Fälschens und Vertriebs von Travellerchecks der First National Bank [heute Citibank] schließlich zu Gefängnishaft verurteilt.
Sein Vorschlag mittels massenhafter Fälschung von US-Dollars zusammen mit Cuba die Nationalökonomie der USA zu untergraben, wurde von Che Guevara abgelehnt. Ebenso schlug die Entführung des französischen Fussballstars Michel Platini [2007-2016 UEFA-Vorsitzender] anlässlich der Fussball WM 1978 fehl, um auf die Verbrechen der Diktatur in Argentinien aufmerksam zu machen.
»Heute kann ich offen sagen, dass ich alle Aktionsgruppen kannte, die es damals gab. […] Ich hatte das Glück, sie kennenzulernen und häufig zu treffen: Italiener, Uruguayer, spanische und französische Anarchisten, Basken, Argentinier und verschiedene irische Gruppen. Alle hatten ihre Gründe zu kämpfen, alle hatten ihr Ideal. Sie kämpften gegen Militärdiktaturen, die franquistische oder die Diktaturen in Amerika. Und alle diese Gruppen wurden von sämtlichen Regierungen als Terroristen angesehen. Für mich waren sie keine Terroristen, sondern Idealisten, deren wichtigster Beweggrund die Rebellion gegen die Tyrannei war, der Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit. Wie alle hatten sie Familie und Gefühle. Sie waren jung und viele von ihnen haben für ihre Selbstlosigkeit, ihre Solidarität und ihr Streben nach Freiheit teuer bezahlt: mit Gefängnis. […] Der Preis für die Emanzipation, die manche Leute nicht einmal zu schätzen wissen und nicht wollen, und der Preis für bestimmte Akte der Zer­störung, die für den Aufbau dieses Ideals notwendig ist, ist verdammt hoch.«*
Trotz fünf internationaler Haftbefehle im Laufe seines Lebens, lebt Lucio Urtubia heute bescheiden mit seiner Frau in Paris.
Sein Leben ist Gegenstand eines Films »Lucio – Anarchist, Räuber, Fälscher aber vor allem Maurer.« Dieses Dokumentarwerk war dann Anlass sein Leben in einer Autobiografie zu erzählen.

Informationen:
Wikipedia | Lucio Urtubia
Anarchie ist eine Notwendigkeit | Interview mit Lucio Urtubia | Zeitschrift Graswurzelrevolution / Nr. 383 / November 2013
Eine Bank auszurauben, ist eine wahre Freude | Gespräch mit Lucio Urtubia | Tageszeitung Junge Welt / 1.6.2013
Frauen im Widerstand mußten Kämpfe radikaler führen | Gespräch mit Anne Urtubia | Tageszeitung Junge Welt / 7.9.2013
Fälscher für die internationale Revolte | ila – Das Lateinamerika-Magazin | Nr. 339 | Oktober 2010

Buchtips:
Baustelle Revolution | Erinnerungen eines Anarchisten | Lucio Urtubia | Assoziation A | 2010
Leben, Ideen, Kampf | Louise Michel und die Pariser Kommune von 1871 | Bernd Kramer (Hg.) | Karin Kramer Verlag | Berlin 2001
Anarchismus | Reihe: theorie.org | Hans-Jürgen Degen / Jochen Knoblauch | Schmetterling Verlag | 2006

Filmtips:
Lucio – Anarchist, Bankräuber, Fälscher. Aber vor allem … Maurer. | | Dokumentation | Jose Mari Goenaga / Aitor Arregi | Baskenland 2007 | Spanisch mit dt. Untertiteln
Charla con Lucio Urtubia | | Zaragoza | 2015 | spanisch/espagñol
Louise Hires a Contract Killer | | Spielfilm | Benoît Delépine / Gustave Kervern / Mathieu Kassovitz | Frankreich 2008

Quelle und ©: (www.zersetzer.com |||| ||| freie grafik) – nicht kommerziell – weiterverbreiten/weitergeben unter gleichen Bedingungen.

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1 Kommentar
Aug.07
on 7. August 2017
Veröffentlicht in: Günter Ackermann †

Günter Ackermann †

72. Jahrestag: USA werfen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki

Buchbesprechung „Abels Gesichter HIROSCHIMA NAGASAKI“ von Gian Luigi Nespoli und Giuseppe Zambon
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Günter Ackermann †

Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vom 6. und 9. August 1945 waren der erste und bislang einzige Einsatz von Atomwaffen in einem Krieg. Die Abwürfe  trugen erheblich dazu bei, dass kurz darauf Kaiser Hirohito mit der Rede vom 15. August die Beendi­gung des „Großostasiatischen Krieges“ bekanntgab. Mit der Kapitulation Japans endete am 2. September der Zweite Weltkrieg auch in Asien, nachdem er in Europa mit der Kapitulation der deutschen Wehr­macht bereits seit dem 8. Mai 1945 beendet war.

Den Befehl zum Einsatz der neuen Waffe gab US-Präsident Harry S. Truman, Nachfolger des am 12. April 1945 verstorbenen Franklin D. Roosevelt, im Haus Erlenkamp in Potsdam, wo die amerikanische Delegation während der Potsdamer Konferenz Quar­tier bezogen hatte. Truman, früher Roosevelts Vize­präsident, hatte bis zum Amtsantritt keine Kenntnis vom „Manhattan-Projekt“, der Entwicklung der Atombombe. Das Motiv für den Einsatz der Bom­ben war, Japan möglichst schnell zur Kapitulation zu bewegen und so den Krieg zu beenden.

Einerseits befürchtete Truman, dass die Sowjetunion Forderungen auf japanisches Gebiet stellen würde, andererseits, dass die geplante amerikanische Lan­dung auf den japanischen Hauptinseln viele Opfer unter den US-Soldaten fordern würde. Zum dama­ligen Zeitpunkt waren noch große Gebiete Asiens von Japan besetzt. Trumans Entscheidung wird noch immer stark und emotional diskutiert. Die Atombombenexplosionen töteten insgesamt etwa 92.000 Menschen sofort – fast ausschließ­lich Zivilisten und von der japanischen Armee ver­schleppte Zwangsarbeiter. An Folgeschäden starben bis Jahresende 1945 weitere 130.000 Menschen. In den weiteren Jahren kamen etliche hinzu.

Das Gedenken an die Opfer spielt in Japan eine gro­ße Rolle in der nationalen Kultur und im nationalen Selbstverständnis. Weltweit wurden Hiroshima und Nagasaki zu Symbolen für die Schrecken des Krie­ges und vor allem eines möglichen Atomkrieges zu Zeiten des Kalten Krieges.
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Gian Luigi Nespoli, Giuseppe Zambon: „Abels Gesichter HIROSCHIMA NAGASAKI“, deutsch/italienisch, Format 33 x 24,5 cm, Leinen bebildert, ISBN 978-3-88975-055-6, 35,00 € / deutsch broschiert, Format 33 x 24,5 cm, ISBN 978-3-88975-055-6, 9,80 €

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Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des verstorbenen Herausgebers Günter Ackermann
Weitere Artikel von Günter Ackermann
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Über den Autor/Erstherausgeber:
Günter Ackermann war ein Deutscher Politiker, der im April 2017 in Duisburg verstorben ist. Als revolutionärer Kommunist hat er sich stets gegen die revisionistische Entartung der KPdSU und die unter ihren Einfluss stehenden Bruderparteien gewandt. Dies geschah derweilen auch etwas holperig und krass, doch immer geprägt von einem hohen Marxistisch/Leninistischem Sachverstand. Günter hat sein Lebenswerk, „das Onlineportal Kommunisten-online“ hinterlassen und u. a. der Redaktion American Rebel die Rechte auf Veröffentlichung übergeben.

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Aug.06
on 6. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Victor Grossman

Diesels and honorable Men

Berlin Bulletin No. 131

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Victor Grossman

Imagine finding, at one table, the worst killer crooks you ever heard of: Jack the Ripper, Al Capone, Bonnie and Clyde, the Serial Killer, maybe the pirate Blackbeard, surely a cold-blooded terrorist or two. The very worst! No matter what bootleg Scotch, yo-ho-ho rum or speakeasy gin they’d offer, Mr. Normal Citizen would want to get out – fast!

Lower the curtain, change the scene. The atmosphere in the government building in Berlin on August 2nd is fully different, not a bit of similarity. Those present, most in tailored apparel, sit in soft leather chairs and sip aromatic drinks from fine glassware. Who are they? Germany’s power people!

Karikatur Stuttmann, 201

Their subject matter, not nearly so pleasant as the furnishings, was set in motion by Volkswagen, or rather the innards of its diesel motored vehicles. It was vital enough; not only is VW the world’s biggest auto producer, this industry is most powerful in a country whose economic success depends on its reputation; strong, efficient German products, always safe and respectable! Like the furnishings and those meeting in this safe and respectable meeting room.

What had occurred? As the Financial Times of London reported: “Up to 11 million vehicles worldwide were fitted with the ‘defeat devices’ to reduce nitrogen oxide emissions – only when they were tested.” (January 11 2017) It has since turned out that VW was not alone in this planful cheating. So were its rivals, Daimler-Benz (Mercedes) and BMW as well as some suppliers.

But who can distrust such illustrious names? How many dreams they recall, fulfilled or unfulfilled! Happily mated since 1926, Daimler and Benz have always appealed to aristocratic tastes with their beautiful Mercedes. Other wealthy customers preferred distinctive BMW cars. In terms of quantity, Volkswagen autos sold best but, depending on the size of wallets or portfolios, many turned to other brands in the Volkswagen stable – the elegant Porsche, long connected by marriage and money, or to Audi, SEAT, Škoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini or Ducati, all acquired branches of the VW empire.

Only a few like me, blessed with long lives but burdened with long memories, have few gleaming dreams but rather bitter recollections on hearing those names. I know, for example, about the major owners of BMW, the Quandt family. Like daughter Susanne Klatten, with a fortune of $22.5 billion the richest person in Germany and probably, after Angela Merkel, the most influential. Her yoiuiunger brother Stephan Quandt has only about $20 billion. Father Quandt, a major sponsor of the Nazi movement, provided the Wehrmacht with a substantial share of its weapons, making his fortune with thousands of concentration camp slaves, many so starved they ate material used to fill the batteries for military vehicles. Ms. Quandt herself is guilty of no such crimes, and can probably drive a car and a very good bargain but not a lathe or machine drill. But her pressure against cuts in air poisoning has been considerable, and so have been her company’s contributions to political parties deciding on such issues.

Up to 11 million vehicles worldwide were fitted with the ‘defeat devices’ to reduce nitrogen oxide emissions.

Nor can I forget that during the Nazi era Daimler-Benz was owned by Friedrich Flick, a major financial backer of Hitler and a major profiteer of his war, when 40,000-60,000 hungry slave laborers contributed to his immense wealth, over 10,000 with their lives. Mildly sentenced after 1945 but pardoned in 1950, he became the richest, most powerful industrialist of them all. His son and heir was not known for any better morals; in the giant “Flick Affair” in 1983 it was found that the family had cheated the nation of almost a billion in taxes and bribed every key minister or politician to cover it up. Daimler-Benz, always close to the top, indicated its moral improvement by defying the UN boycott and selling military vehicles to the apartheid government in South Africa.

Volkswagen was born with a scandal; founded by Hitler to provide German workers with a car – the “beetle” – it collected their money every month in advance but then switched to weapon-making before it had delivered one of them. Only after sixteen years of post-war litigation did the cheated – and surviving- workers get a small rebate for the lost money. VW also made a giant fortune by using 40,000 war prisoners, kidnapped workers from conquered areas and concentration camp prisoners.

But those crimes all belong to the past; their perpetrators are long gone, replaced by new men.

And their morals? Month for month more facts came out, VW was forced to retreat step for step, already agreeing to pay huge damages in the USA for its trick use of equipment which showed the permissible and advertised level of emissions during inspection, but switched to high gear air poisoning as soon as it rolled away. Then it was discovered that this was the practice in nearly all diesel-fueled vehicles in Europe, not only VW and Porsche but their competitors Daimler-Benz and BMW in the same way. And then it was found that they were all in it together, not only with nitrogen oxides but in general planning and pricing, agreed upon in strictly forbidden cartel meetings and agreements – known familiarly as cahoots!

Things still moved slowly. Then a lower court judge in Stuttgart ruled that Diesel vehicles which did not conform with legal emission limits could be barred from inner cities; health came first. This was earnest; if Stuttgart could do it, might not Munich, Hamburg or Berlin? Who would then buy banned vehicles? Something had to be done, so the “Diesel Forum” was called, with the Transportation Minister, the Environment Minister, the big corporations companies involved, the heads of some German states, a few organizational representatives but none of those hit by asthma, cancer or other victims.

But this was at best a sticky field. How tough could they get? The minister president of Bavaria, a major player in the Christian party union with Angela Merkel, is hardly unaware of the huge BMW corporation in his state. The head of Baden-Wurttemberg is a Green (the only one in such a job) and his party should be especially alarmed about emissions. But his presidential palace is within yodeling distance of the main factories of both Daimler-Benz (with Mercedes) and Porsche, the main props of his economy (and he conspicuously uses a state Mercedes!). As for VW itself, 20% of it is owned by the state of Lower Saxony, whose government has thus far been in the hands of the Social Democrats (with a few Greens). How  stern can they all get? Elections, due in eight weeks, are always expensive!

The Environment Minister can be a bit difficult, but not the more important Transportation Minister, Alexander Dobrindt, a far-right politician from Bavaria who has made a name for himself in three matters; his sharp opposition to same-sex marriage, even sharper opposition to the LINKE (Left) Party, which he thinks must be carefully watched, or better yet, forbidden, and his listing by Greenpeace as one of 33 auto industry lobbyists. A few years ago he held his protective hand over illegal carbide dioxide emissions; now it’s nitrogen oxide from Diesels.

At issue at the forum was how best to lower the poisonous emissions. Making necessary changes to about 5 million vehicles’ hardware would be extremely expensive, up to 1500 euro apiece, a heavy charge. Changing only the software at 100 euros per vehicle would be far, far preferable! It would not nearly bring poison levels down to safe levels, but would cut less of the 10 and more million annual incomes of the carmakers – a small price for years of purposely, secretly deceiving testers, purchasers, laws, society and above all human beings, especially children, who as a result die earlier, not by walking the plank or falling in a hail of bullets, but in debilitating illness and earlier death.

Some people protested, lowering a big banner from the roof of the Transportation Ministry, with a pun on the Nitrogen oxide formula, calling it “Fort NOx”. The unamused response was to move the forum to the less accessible Interior Ministry. Need one inquire which decision was reached? After all, money does not grow on trees – nor much else either if such people continue to have their way. The obvious escape was labeled “a compromise!”

Was my opening comparison with notorious bad-man killers too harsh? Perhaps. After all, as Shakespeare’s Anthony once said about the killers of Julius Caesar: “So are they all, all honorable men!”

More by Victor Grossman: Berlin Bulletin No. 130, No. 129, No. 128, No. 127, No. 126, No. 125, No. 124, No. 123, No. 122, No. 121 (deutsch), No. 121, No. 120, No. 119, No. 118, No. 117, No. 116, No. 115, No. 114, No. 113, No. 112, No. 111, No. 110, No. 109, No. 108, No. 107, No. 106, No. 105, No. 104, No. 103, No. 102, No. 101.
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Aug.05
on 5. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

bebe

Medien Mosaik

– Christian Weisenborn: „Die guten Feinde – Mein Vater, die Rote Kapelle und ich…“
– Martina Krüger: „Vineta Trugbilder“
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bebe

„Es gab Putzfrauen, es gab Aristokraten, Künstler, alte Leute, junge Leute, und es gab 40 Prozent Frauen.“ So charakterisiert Stefan Roloff, Sohn des Pianisten und Widerstandskämpfers Helmut Roloff das Zusammenspiel verschiedener antifaschistischer Gruppen, die so gut aufeinander abgestimmt arbeiteten, dass ihr die Nazis den Namen „Rote Kapelle“ gaben. Christian Weisenborns Eltern Joy und Günther Weisenborn gehörten dazu und überlebten das Kriegsende im Gegensatz zu vielen anderen.

Günther Weisenborn 1946

Seinem Film über die Gruppen gab der Sohn den Titel eines Theaterstücks des Vaters, „Die guten Feinde“. Der Film konzentriert sich auf die Ehepaare Weisenborn und Harro und Libertas Schulze-Boysen, wodurch andere kurz und zu kurz kommen – Hilde und Hans Coppi kommen beispielsweise nicht vor – vielleicht, weil sie Kommunisten waren?

Ab 27. Juli im Kino

Trotzdem ist der Film mit privatem Filmmaterial, zeitgenössischen Aufnahmen und vielen Zeitzeugen fast eine Innenansicht, die zeigt, dass diese Helden eigentlich lebenshungrige junge Leute waren. Nicht verschwiegen wird Günther Weisenborns teilweise vergeblicher Kampf um Rehabilitierung der Gruppen in der Bundesrepublik, die Bemühungen der Überlebenden, den NS-Chefankläger gegen die „Rote Kapelle“, Roeder, vor Gericht zu bringen. Der konnte wie so viele andere bis zum Lebensende in der BRD eine üppige Pension beziehen.

(Die guten Feinde – Mein Vater, die Rote Kapelle und ich, Regie Christian Weisenborn, Edition Salzgeber, seit 27.7. in ausgewählten Kinos)

Die Guten Feinde Trailer Deutsch | German [HD]

 

In seinem Erinnerungsbuch „Als ich ein kleiner Junge war“ schildert Erich Kästner einen Besuch an der Ostsee. „Dabei dachte er auch an Vineta. Das Meer wähnte er voller Geheimnisse, mit versunkenen Schiffen und toten Matrosen. Und die versunkene Stadt stellte er sich so vor: Nixen schwimmen durch die Straßen, glotzen in Hutläden und Schuhgeschäfte, obwohl sie weder das eine noch das andere brauchen. Komische Stadt.“

Martina Krüger

Der geheimnisumwitterten versunkenen Stadt hat Martina Krüger ein Buch gewidmet, eine Suche in Chroniken und Sagen, mit Spaten und Pinsel, in der Literatur und auf dem Theater. Sie weiß natürlich, dass sie nicht die erste Vineta-Jüngerin ist und greift verschiedene Vineta-Theorien über den besonderen Namen und die noch immer nicht geklärte Lage auf, vergleicht klug und kommt zu eigenen Schlüssen. Da das Buch reich illustriert ist, kann man es in der nassen Jahreszeit gern zur Hand nehmen und findet dann den Regen vielleicht sogar schön. Dass die Kartenabbildungen im Buch recht klein geraten sind, macht die große Karte auf dem Vorsatzpapier wett.
(Martina Krüger, Vineta Trugbilder, Nordlicht Verlag, Karlshagen 2016, 130 S., 28 Abb., 19,90 €)

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Aus Das Blättchen, Nr. 16, vom 31.7.2017, mit freundlicher Genehmigung des Autors
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Medien-Mosaik früherer Monate
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Aug.04
on 4. August 2017
Veröffentlicht in: Allgemein

Jugendwiderstand Berlin

Werner Seelenbinder lebt im Kampf!

Für Werner
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Jugendwiderstand Berlin

Wir, als deutsche Revolutionäre und Antifaschisten gedenken, an seinem Geburtstag, einem unserer Vorbilder und Helden. Einem aus unseren Reihen. Einem mit dem wir den Stadtteil, den Hass, die Träume, die Klasse und den Sport gemeinsam haben: Werner Seelenbinder.
Werner war ein wahrer Sohn unserer Klasse. Geboren wurde er am 2. August 1904. Die Mutter zog mit ihm von Stettin nach Berlin-Friedrichshain und schon früh war es bitterste Armut, die das Leben der Seelenbinders prägte. Bittere Armut auf der einen und harte Arbeit auf der anderen Seite. Werner arbeitete als Hilfstischler, Hotelpage und als Hausdiener in einer Fabrik um Geld nach Hause zu bringen. Erst viel später erhielt er eine feste Anstellung als Transportarbeiter in einem AEG-Betrieb.

Werner Seelenbinder

Es war eben dieses Leben, welches ihn in unsere Reihen brachte. Er studierte Marx und Lenin und folgte dem Befehl der Klasse und schloss sich den Kommunisten an. Seine Freunde beschrieben ihn als fair, bescheiden, risikobereit und mit einem unbändigen Gerechtigkeitsgefühl ausgestattet. Nicht nur politisch, sondern auch menschlich und von seinem ganzen Wesen her: Er war ein Revolutionär durch und durch. Den Ausgleich zu den Pflichten in seinem Leben fand Werner beim Kraftsport und beim Ringen. Er begann 1917 beim Arbeiter-Athletenclub „Eiche“, einem Verein für Ringen und Gewichtheben. Er konzentrierte sich auf den Ringkampf und startete für den Sportclub „Berolina“, hier in Berlin-Neukölln.

Sprechen wir darüber, was Werner für ein Sportsmann war um uns ein Bild davon zu machen, was er für ein Mensch gewesen ist: Berühmt wurde er für seine raue, etwas ungestüme und kraft aufwändige Art zu kämpfen. Er kämpfte im griechisch/römischen Stil, indem es ausschließlich darum geht den Gegner oberhalb der Gürtellinie zu greifen und indem der Sieg nicht nach Punkten, sondern durch den Schultersieg vergeben wird: Die totale Niederwerfung des Gegners, mit beiden Schultern auf der Matte. Seine Spezialität war der Hüftwurf, den die Sportler der Sowjetunion von nun an ehrfürchtig den „Seelenbinder“ nannten.
Werner ist ein begabter Ringer. Von 1925 gewinnt er jedes Turnier an dem er teilnimmt. 1928 holt er Gold bei der Spartakiade, dem kommunistischen Gegenentwurf zur Olympiade in der Sowjetunion. 1930, 1. Platz beim internationalen Turnier der Arbeiterringer in Moskau. 1931, 2. Platz bei der Weltmeisterschaft der Arbeiterringer in Oslo.
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Trotz dieser herausragenden Erfolge, lehnt er eine bürgerliche Sportskarriere ab. Diese hätte in etwa dem Lebensstil der Pop- und Rockstars der heutigen Zeit entsprochen. 30 Mark pro Abend, hieß die Aussicht die er ablehnte, für die damalige Zeit ein ausschweifungsreicher Lebensstil. Der bescheidene Prolet schlug sich lieber mit niedrigsten Gelegenheitsarbeiten durch die Zeit der Weltwirtschaftskrise, war oftmals arbeitslos und hatte immer gerade genug Geld für sein Training. Er wählte den graden Weg. Anstelle der Karriere wurde Seelenbinder KPD-Mitglied. Nicht nur auf dem Papier, sondern aus ganzem Herzen und mit festem Willen, auch in den schwärzesten Zeiten der politischen Verfolgung nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler. Es waren vor allem Propagandatätigkeiten, Flugblatterstellung und Flugblattaktionen die in Seelenbinders Tätigkeitsbereich fallen. Ebenso nutzt er die sportsbedingten Reisen in andere Länder um Kontakte zu knüpfen und um Propagandamaterial weiterzugeben und entgegenzunehmen.
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1933, im Angesicht des Straßenterrors der SA und der Übergabe der Weimarer Republik an die NSDAP-Faschisten, beschließt er für seine Überzeugung öffentlich einzustehen: Im Saalbau Friedrichshain erringt er den Deutschen Meistertitel. Als bei der Siegerehrung die Nationalhymne erklingt, bleibt der Arm von Werner Seelenbinder unten. Für die Herrschenden eine Provokation sondergleichen – die öffentliche Verweigerung des Hitlergrußes. Ein Zeichen wahrer und offener proletarischer Haltung.

Vorgestern begingen wir den 113. Geburtstag des Genossen Werner Seelenbinder, besuchten seine Gedenktafel in der Neuköllner Thomasstraße und seine kleine Gedenkstätte auf der nach ihm benannten „Werner-Seelenbinder-Kampfbahn“ bzw. dem „Werner-Seelenbinder-Sportpark“. Dort führten wir eine Andacht durch und hielten eine Rede. Danach gingen wir gemeinsam zum Kampfsport, wo wir ebenfalls den Kämpfer, Kommunisten und Sportsmann Seelenbinder würdigten.

Drei Wochen später rächt sich das Regime. Die Gestapo verhört ihn, deportiert ihn ins KZ Columbiadamm und verbietet ihm das Ringen. Freunde aus dem Ringerverband setzen sich für seine Freilassung ein und haben Erfolg. Seine Ringerzulassung erhält er aufgrund seines Talentes zurück: Das Deutsche Reich braucht einen Ringer für die anstehende Heimolympiade. Niemand anders in seiner Kampfklasse ist so erfolgversprechend wie Werner Seelenbinder.

Seelenbinder plant eine weitere große Aktion: Er gibt den angepassten Systemgläubigen, um für die Olympiade zugelassen zu werden. Er ist sich sicher Gold zu holen, da er diesmal nicht nur aus sportlichem Eifer, sondern vor allem aus antifaschistischem Widerstandswillen antritt. Für den Fall seines Sieges hat er vor im Olympiastadion eine kleine Rede zu halten um das NS-Regime international anzugreifen und zu demaskieren, als den abscheulichen faschistischen Terrorstaat, welches es war. Alle Versuche der bürgerlichen Historiker aus Seelenbinder einen Feigling zu machen, welcher Angst vor dem Märtyrertod hatte, scheitern an dieser Tatsache: Er war sich bewusst welchen Preis er für eine Rede vor so einem Publikum zu bezahlen hatte und er war bereit diesen Preis zu bezahlen.

Es kommt der 1. August 1936. Monatelang hat er sich für diesen Tag geschunden, selbst an seiner Taktik gefeilt. Denn bei Olympia bestimmt das von ihm so ungeliebte Punktesystem den Sieger, nicht wie im Arbeitersport üblich der Schultersieg. Kurz vor Turnierbeginn werden enge Genossen von Seelenbinder verhaftet, auch er muss jetzt die Enttarnung fürchten. Der Druck ist immens. Gleich der erste Kampf gegen den Letten Bietags geht verloren. Seelenbinder kämpft sich mit zwei Siegen zurück ins Turnier, doch an dem Schweden Cadier beißt er sich die Zähne aus. Der Deutsche verliert und wird am Ende nur Vierter. Das Podest und die Rede bleiben ihm auf ewig verwehrt. Es war der Druck, das Punktesystem, die Anspannung. Man kann es ihm nicht zum Vorwurf machen. Er hat alles gegeben.

Abschluss unserer Gedenkfeier

Doch auch nach großen Niederlagen geht das Leben und allem voran der Kampf weiter: Er wird noch dreimal deutscher Meister und er bleibt Mitglied einer KPD-Zelle, der Gruppe um den Genossen Robert Uhrig. Diese Gruppe baute ein landesweites, konspiratives Informationsnetz zwischen Widerstandsgruppen auf, gründete eine Untergrundzeitung, führte Sabotage-Aktionen durch, sammelte Informationen über die wirtschaftliche und militärische Lage des Reiches zur Schaffung einer Gegenöffentlichkeit und als Spionage für die Sowjetunion. Als er den Genossen Alfred Kowalke bei sich unter kommen ließ, schlug die Gestapo, welche ihn monatelang bespitzelt hatte zu. Die gesamte Widerstandsgruppe wurde zerschlagen und auch Seelenbinder landete im Zuchthaus. Er verbrachte 2 ½ Jahre in diversen Zuchthäusern und Gefängnissen, bis die Nazis ihn schließlich ermordeten, indem sie ihm den Kopf vom Hals schlugen.

Das war Werner Seelenbinders aufrechtes, ehrenvolles und bewegtes Leben. Das Leben eines Kämpfers, Sportsmannes und Kommunisten. Das Leben eines Berliner Arbeiters im Kampf gegen den Faschismus. Das Leben eines großen Kampfsportlers.

Wir wollen einige Lehren aus seinem Leben ziehen und einige Dinge klarstellen um sein Gedenken zu einer Waffe im Kampf zu machen:

1. Werner Seelenbinder war nicht der harmlose Götze den der Berliner Senat in ihm gern hätte. Werner Seelenbinder war ein Militanter und ein Kommunist. Er trug sein Leben in den Fingerspitzen, stets bereit es zu geben, damit andere in Freiheit leben können. Er war kein Feigling und kein „harmloser, gutgläubiger hilfsbereiter Trottel“, den die Kommunisten ausnutzten. Wir verurteilen den Versuch der Bourgeoisie uns unsere Märtyrer zu nehmen und sie in harmlose Individuen zu verwandeln und aus dem Kontext des Klassenkampfes zu reißen.

2. Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Die Stunden im Ring, die Erfahrungen sich ständig aufs Neue unter Mobilisierung aller verfügbaren Kräfte dem Gewicht des Gegners entgegen zuwerfen und die Routine sich ständig zu disziplinieren und Herauszufordern im täglichen Training formten mit den starken und kämpferischen Geist Werner Seelenbinders. Sport ist Bestandteil unserer Ideologie und Teil des Wesens der proletarischen Klasse. Als junge Revolutionäre lehnen wir die Verfallserscheinungen des Imperialismus ab und hassen den hedonistischen Lebensstil den die bürgerlichen Medien predigen. Wir treiben Sport und schleifen Körper und Geist zu Waffen die den Feind zermalmen und dem Volke dienen sollen. Der Vereinzelung und dem bürgerlichen Individualismus stellen wir den kollektiven Geist proletarischer Sportskameraden entgegen, die auf einander achten, einander anspornen und unterstützen und immer fair und kameradschaftlich zueinander sind.

Wir schließen mit den letzten Worten Werner Seelenbinders, einem bewegenden Zitat aus seinem Abschiedsbrief:

„Genossen, Kameraden! Bald werde ich nicht mehr unter den Lebenden verweilen. Meinen Kampf für Frieden und Sozialismus muss ich mit dem Leben bezahlen. Ich habe keine Angst vor dem faschistischen Henkerbeil, doch ich bin traurig, dass ich den Zusammenbruch des Faschismus und den Sieg des Sozialismus in Deutschland nicht mehr miterleben kann. Mein Wunsch, die rote Fahne durch Berlin tragen zu dürfen, bleibt mir unerfüllt, doch die Kameraden, die an meine Stelle treten, werden genauso stolz das rote Banner der Freiheit tragen. Genossen, lasst mich in euren Herzen weiterleben!“

Kämpft und treibt Sport im Geiste Werner Seelenbinders!

Alles Gute zum 113. Geburtstag Genosse, die Erinnerung an dein Leben erfüllt uns mit Stolz und Ehrfurcht!

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