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American Rebel

International online newspaper about the singer, actor, director and fighter for peace Dean Reed

Internationale Online-Zeitung über den Sänger, Schauspieler, Regisseur und Friedenskämpfer Dean Reed

Publicación electrónica internacional sobre el cantante, actor, director y defensor de la paz Dean Reed

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December 20, 2012
Leonard Peltier, Contact: Redaktion@DeanReed.de

Holiday Greetings From Leonard

Leonard Peltier

Greeting My friends and Family

I write this to you with mixed feelings today. I cannot stop thinking of the events at the Sandy Hook School in Newtown, Connecticut. If I had the power to change only one event of this past year, to assure that only one thing could be taken back, I would erase the events of that day and see each of those beautiful children come home to their families as if it had never happened. But I cannot change those things and can only live with the knowledge that such things do happen in this world. And I cannot help but be reminded by the violent deaths of those children, of the murders of my own people, children included, on the winter banks of Wounded Knee Creek, Sand Creek and on the Washita and so many other places. Violence against children or women can never be acceptable to any society... but it is part of history now and must not be forgotten. We have to work toward a more humane and compassionate society.

My wish list is long and I will not bore you with all of it but I will ask you to add your prayers to mine so that the Oglala people and others who are working so hard to stop the XL Pipeline and protect our Mother Earth will be strong and will feel the much needed support of more and more others going forward. Anyone who looks at the pictures, the evidence, will know at a glance that this is a careless and reckless destruction of our precious natural world. We are the only ones who can say the words out loud. The four legged and the winged beings and the fish that swim are powerless to protect themselves. The very life's blood of our being, the water itself is being poisoned as we speak. We have the technology to change our way of fueling our cars and heating our homes. But it is greed and the thirst for money that keeps us from using this technology. We have to do better. Life itself is at stake for the coming generations.

And I wish for an end to all wars and that we will find a way to move toward a more fair society that allows all people to work and provide for their families. That is the least we can do.

And let me close by asking you to understand my need to express the thoughts and feelings above and get back to the much more positive reason for writing this letter.

I want to wish each of you the warmest of Holiday Greetings and pray that you will have the Happiest and Healthiest of New Years.

I am grateful to all those who came together to drum and sing and play and speak for me in New York City. I have heard that it was a wonderful evening of love and music and that the audience was both multi-cultural and ranged in age from 8 years old to two women from Massachusetts in their 90's. And of course I say Thank You to the ageless Pete Seeger and Harry Belafonte who stayed with this idea and finally made it become reality. And a personal Thank You to all who were there for me. The names are too many to list and I am afraid I might forget someone so I will just offer my thanks for all you.

I am deeply grateful to you and will not forget what you have done for me.

You have given me hope again. It has been twelve years since I have allowed myself to have hope. I like the way it feels, but there is a very long way to fall if it turns out to be un-fulfilled hope. I have been here before and the very thought of it is frightening, but I know I have to envision myself walking through the steel doors. I know that is my part of this and I am doing that now.

I am willing and prepared to take that risk and hope that this will be the year that I will get to know freedom again and will get to embrace my family and friends again.

Thank You to all of you who have not forgotten me. Doksha!

Leonard Peltier

14. November 2012
Thoralf Haß, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

"Der Star ist der Film" - "Aschenbrödel"-Ausstellung auf Schloß Moritzburg

Aschenbrödel, Ballsaal

Endlich ist es wieder soweit! Lange mussten sich die Fans des schönsten Märchenfilms aller Zeiten gedulden, jetzt öffnet das Schloß Moritzburg wieder die Tore für seine Winterausstellung zu "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Vor 40 Jahren fanden in Moritzburg die Dreharbeiten für diesen Weihnachtsklassiker statt.

Im Winter 2011/2012 sahen über 300.000 Besucher die damalige Ausstellung. Der Zuspruch von deutschen und tschechischen Fans ist ungebrochen. Um die diesjährige Ausstellung noch interessanter zu machen, wurden neue Schwerpunkte gesetzt. So widmet sich ein Teil der Ausstellung dem künstlerischen Schaffen des Regisseurs von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", Vaclav Vorlicek. Er führte u.a. auch Regie bei den Filmen "Das Mädchen auf dem Besenstil" und "Arabella, die Märchenbraut". Ein weiterer Themenkomplex beschäftigt sich mit dem Komponisten der einschmeichelnden Filmmelodie, Karel Svoboda (19.12.1938-28.01.2007).

Aschenbrödel

Dr. Christian Streifler lobte zu Ausstellungsbeginn die erneute hervorragende Zusammenarbeit der deutschen und tschechischen Partner. "Deutsch-Tschechische Freundschaft ist sicherlich ein weitläufiger Begriff, aber hier, für unsere Ausstellung, ist er eine Selbstverständlichkeit." Er dankte den Leihgebern, besonders den Barrandov-Studios in Prag. "Der Film feiert ja sein 40jähriges Jubiläum, auch in unserem Nachbarland gibt es dazu viele Veranstaltungen. Trotzdem haben uns die tschechischen Partner wieder großzügig unterstützt." 100 Exponate, 32 Originalkostüme aus dem Fundus der DEFA und der Barrandov-Studius, 10 nachgestaltete Kostüme, 10 historische Musikinstrumente, 1 Orgel und 4 allerdings falsche Pferde bereichern die diesjährige Ausstellung. Unterstützung gab es auch durch das Filmmuseum Potsdam, das "Viadrina"-Museum Frankfurt/O., Orgelbauer Hartmut Schütz und viele private Leihgeber.

"Der Star ist der Film!", betont auch Margitta Hensel, Kuratorin der Ausstellung. Beim Gesamtkunstwerk "Aschenbrödel" ist aber irgendwann der Punkt erreicht, wo es nichts Neues mehr zu erforschen gibt. Deshalb sei man auf die Idee gekommen, zu jeder Ausstellung neue Akzente zu setzen. Durch die geplante längerfristige Zusammenarbeit mit den Barrandov-Studios ergeben sich viele Möglichkeiten, z.B. der Austausch von Kostümen.

Aschenbrödel, Vaclav Vorlicek

Was erwartet nun den Besucher? Der Eingangsbereich der diesjährigen Ausstellung wurde umgestaltet und widmet sich dem Schaffen Vaclav Vorliceks. Neben Schautafeln zu seinen erfolgreichsten Filmen stehen Originalkostüme, u.a. das Kleid der Hexe Saxana aus "Das Mädchen auf dem Besenstil".

Bekannte Exponate aus den letztjährigen Ausstellungen sind ebenso zu sehen wie neue und einzigartige Stücke. Ein bewegliches Model der Burg Švihov (im Film der Wohnort des "Aschenbrödel") zeigt, wie die Kulissen für den Film verändert wurden. Die Eule "Rosali" wird besonders die kleinsten Besucher erfreuen. Neben der "Film"-Eule gibt es noch eine zweite "Rosali" als eine Art Wegweiser. Im oberen Ausstellungsbereich erwartet den Besucher das tanzende Brautpaar. Hinter Vitrinen sind die nationalen "Heiligtümer" der Tschechischen Republik zu bestaunen: Das Original-Ballkleid Aschenbrödels, das Gewand des Prinzens und der legendäre Schuh, den das "Aschenbrödel" auf der Flucht vor dem Prinzen auf der Schlosstreppe verlor. Viele historische Musikinstrumente aus der "Ballsaal"-Szene sind für die Ausstellung zusammengetragen oder nachgebaut worden.

Ein weiterer Ausstellungsbereich ist Karel Svoboda gewidmet. Der 2007 verstorbene Komponist hat auch mit dem in der DDR lebenden Amerikaner Dean Reed zusammen gearbeitet. Aus der Feder Svobodas stammen das Titellied des Reed-Films "El Cantor". Der Titel "Susan" aus der Westernkomödie "Sing, Cowboy, sing" gehörte 1981 zu den großen Hits in der DDR und wurde ebenfalls von Svoboda komponiert.

Aschenbrödel, Märchenbraut

Hingucker in der "Aschenbrödel"-Ausstellung dürfte der Flügel von Karel Svoboda sein. Der Komponist schrieb nicht nur die Filmmusik zu "3HfA" oder den erwähnten Reed-Filmen, sondern auch viele Hits für Karel Gott, u.a. das Lied der "Biene Maja" oder "Lady Karneval". Auch die Titelmelodie von "Wickie und die starken Männer" und Melodien für Bud-Spencer-Filme stammen von Svoboda. Wer sich nicht mehr an die Hits erinnert, findet an einer Hörbox Gelegenheit, den Melodien zu lauschen. Fotos, Schriftstücke und Requisiten runden die Ausstellung ab.

Ein Rahmenprogramm rundet die Ausstellung ab. In einem Kinosaal laufen eigens für die Ausstellung produzierte Filme des Potsdamer Filmgymnasiums mit weiteren Hintergrundinformationen. Den kleinsten Besuchern wird ein Suchspiel durch die Ausstellung geboten, dessen Lösung am Ende in der Schlosskirche zu erfahren ist. Freuen dürfen sich alle Fans auf eine Neuerung. "Dem Wunsch vieler Besucher und Fans folgend ist in diesem Jahr erstmalig auch das Fotografieren erlaubt, allerdings weiterhin ohne Blitzlicht," verspricht Margitta Hensel.

Geöffnet ist die Winterausstellung auf Schloß Moritzburg bis zum 3. März 2013 täglich außer montags (24.12.und 31.12. geöffnet) von 10.00 bis 17:00 Uhr (letzter Einlass).

12. November 2012
Frank Burkhard, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Wer küsst die Olgas?

Filmclub Siegfried Fiedler

Vor fast vierzig Jahren suchte DEFA-Regisseur Rolf Losansky für seinen neuen Jugendfilm "... verdammt, ich bin erwachsen" einen talentierten fünfzehnjährigen Hauptdarsteller, der sich glaubhaft gegen die Abbaggerung seiner Heimat zur Wehr setzt. Seine Assistentin Hannelore Unterberg schlug ihm Ralf Schlösser vor, und der war's dann auch. Alle drei trafen sich jetzt in Frankfurt (Oder) wieder, denn Ralf Schlösser, der den Schauspielerberuf einschlug und heute in Erkner die Schauspielschule DrehBühne leitet, hat gemeinsam mit seinem Regisseur von damals einen Film gedreht. Der wurde bei einem kleinen Festakt zum fünfunddreißigjährigen Bestehen des Filmclubs "Olga Benario" aufgeführt. Doch dazu später. "Wer küsst Dornröschen?" ist ein Film über einen Film, in dem Kinder das Märchen von Dornröschen nachspielen. Natürlich ist dabei ein Filmkuss für den Steppke, der den Prinzen spielt, eine kitzlige Angelegenheit. Der Mittelmetragefilm, der als DVD erhältlich ist, eignet sich besonders gut für die medienpädagogische Arbeit. Wieder hat Rolf Losansky, der seit 50 Jahren Filme für Kinder und mit Kindern dreht, bewiesen, welch ein Meister er im Umgang mit jungen Darstellern ist. Was die Kinder aus Erkner und Grünheide zeigen, hat Witz und Natürlichkeit. Dazu hat Losansky bekannte erwachsene Darsteller engagiert, darunter Gojko Mitić als jovialer Koch, Karin Düwel ist eine umwerfend böse, rothaarige Fee, und Karsten Troyke singt als Bänkelsänger Texte von Christa Kożik.

Auch die DDR-Kinderbuchautorin, deren Texte Astrid Lindgren nach eigenem Bekunden verschlungen hat, war zum Jubiläum nach Frankfurt gekommen. Der Filmclub "Olga Benario", 1977 an der gleichnamigen Berufsschule von Lehrlingen des Hotelfachs und unter Patenschaft von Rolf Losansky gegründet, pflegte von jeher enge Beziehungen zur DEFA. Filmleute aller Metiers und Gewerke kamen nach Frankfurt, um ihre neuesten Filme vorzustellen und profitierten oft genug von den Meinungen der jungen Leute. Seit 1990 sind die immer jünger geworden. Der von Anbeginn durch den ehemaligen, leidenschaftlich engagierten Lehrer Siegfried Fiedler angeleitete Club änderte damals sein Profil und bietet jetzt vor allem Veranstaltungen für die Kleinsten an. In Kindergärten und Kitas wird ein neues Publikum an das Erlebnis "Kino" herangeführt. "Für viele ist das Gemeinschaftserlebnis etwas besonderes, weil sie Filme sonst nur von der häuslichen Mattscheibe kennen", bekennt Maik Austellat, der als "Onkel Maik" das Kinderwagenhallenkino des Clubs betreut. Er ist sich nicht zu schade, auch mal einen Weihnachtstag zu opfern, um kranken Kindern in einer Brandenburger Klinik unbeschwerte Stunden zu bieten.

Anfang November war eine illustre Schar von Mitstreitern und Ehrenmitgliedern aus Berlin, Dresden, Falkensee, Potsdam oder Schwarzheide nach Frankfurt gekommen, um das seltene Jubiläum zu feiern. Darunter befanden sich außer den Genannten der Regisseur Hans Kratzert, die Schauspieler Dietlinde Greiff und Carl Heinz Choynski, die Schnittmeisterin Brigitte Krex und die ehemalige Frankfurter Bürgermeisterin Katja Wolle (SPD). In kleinen Ansprachen wurde an die zahlreichen Kontakte der "Olgas", wie sie sich gern nennen, mit Filmclubfreunden aus aller Welt erinnert, vor allem mit polnischen Kindern, aber auch aus den GUS-Staaten, an den türkischen Regisseur Galip Iyitanir, der einen Film über Olga Benarios Schicksal gedreht hatte, an die Brasilianerin Anita Prestes, die 1936 im Frauengefängnis in der Berliner Barnimstraße geborene Tochter Olga Benarios, die den Club in den neunziger Jahren besuchte, und nicht zuletzt an Ruth Anna Brown aus den USA. Die Mutter des Sängers und Schauspielers Dean Reed unterstützte die "Olgas" bis an ihr Lebensende mit kleinen Dollar-Spenden, wusste sie doch das Erbe ihres Sohnes hier, wo es ein beachtliches Dean-Reed-Archiv gibt, in besten Händen.

Das finanzielle Problem existiert nach wie vor. Den inzwischen überwiegend betagten Clubmitgliedern fällt der Antrags-Marathon, der heute für eine kontinuierliche kulturelle Arbeit unvermeidlich ist, immer schwerer. Wer gibt den Olgas den lebensspendenden Kuss? Zum Clubgeburtstag kam er symbolisch von einer der schönsten "Feen" des Bundestags, der Linken-Politikerin Dagmar Enkelmann, die sich für die medienpädagogische Arbeit der Olgas einsetzt. Der Start ins 36. Jahr ist damit erst mal gesichert.

15. Oktober 2012
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Aus Sternen geboren

Ernesto Cardenal

heißt das diesjährige Programm von Ernesto Cardenal, mit dem der 87-jährige zur Zeit auf Deutschlandtournee geht, begleitet von der Gupo Sal, die gerade ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert hat.

Am Dienstag, den 9. Oktober 2012, war der nicaraguanische Theologe, Politiker und Dichter wieder in Saarbrücken (letztes Mal 2008). Unterstützt von einem deutschen Übersetzer trug er Gedichte aus seinem poetischen Gesamtwerk vor.

Ernesto Cardenal

Er vereint die Gegensätze von Politik und Theologie in sich, und wie er sagt: "Ich glaube an Jesus Christus, und ich bin Marxist". Seine Liebesgedichte, die auch immer politische Anspielungen haben, wechseln sich mit den Klängen und Gesängen der Grupo Sal ab. Es überrascht immer wieder, es ist faszinierend, wie vielseitig seine Lyrik ist, die nicht nur menschliche und gesellschaftliche Probleme aufgreift, sondern auch ein "Mittel der Revolution von unten ist".

Die formale Reife seiner Poesie zeigt sich in den "Gesängen des Universums" und dem "Zyklus der Sterne". Den eindrucksvollen Abend beschließt er mit humorigen Versen über das Alter.

Ernesto Cardenal

In der Pause ließ ich mir das Buch "Niemand ist mir so nahe. Gedichte von Liebe und Sehnsucht" signieren. Darin schreibt die evangelische Theologin Dorothee Sölle im Vorwort: Du hast die beieinander gelassen: Religion, Politik, Liebe. Deine Liebe ist politisch, deine Psalmen erotisch. Deine Bejahung des Lebens ist umfassend.

Und auf Seite 101 das Abschlusswort des Theologen Cardenal:
Alles ist Bewegung.
Dein Wille geschehe.
Wie auf den Planeten so auch auf den Milchstraßen.

8. Oktober 2012
Andrea Witte, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Pablo Neruda trifft Bertolt Brecht

Tiemponuevo trifft Eisbrenner

Eine Woche zuvor waren sie unsere Gäste beim Dean-Reed-Treffen in Potsdam, nun freuten sich Luis Gonzales und seine Frau sowie Maria Antonia Gonzales-Cabezas, uns beim Konzert "Neruda trifft Brecht" am 7. Oktober in Berlin wiederzusehen.

Veranstalter des musikalischen Abends war El Cultrún e.V., der sich als Vermittler zwischen zwei Welten sieht, wobei "zwei Welten" in verschiedenen Zusammenhängen gemeint sind:

Neruda trifft Brecht
Neruda trifft Brecht
  • die Welt der indigene Völker und die Welt der nichtindigene Völker
  • die Welt der Länder des Nordens und die Welt der Länder des Südens
  • die Welt der Menschen mit Migrationshintergrund und die Welt der einheimische Bevölkerung

Der Verein wurde 2004 in Deutschland und Chile gegründet, sein wichtigstes Projekt ist der Bau einer Schule für die Urbevölkerung im Süden Chiles. Dadurch sollen die Bildungschancen und die gesellschaftliche Teilhabe des Volkes der Mapuche verbessert werden. Zur Finanzierung werden Spenden und Altpapier gesammelt sowie kulturelle Aktivitäten in Deutschland und Chile veranstaltet.

Tiemponuevo eröffneten das Konzert mit ihrem Neruda-Programm. Dabei wurden sie von Manuel Rivera unterstützt, der die Texte des Literaturnobelpreisträgers in deutscher Nachdichtung vortrug.

Die stimmungsvolle musikalische Dreiviertelstunde endete mit "Hemos Dicho Basta", einem uns wohlbekannten Song, der auch zu Dean Reeds Repertoire gehörte.

Roberto Rivera erinnerte sich später im Gespräch daran, wie er vor inzwischen 40 Jahren in Chile und dann in den Jahren des Exils in der DDR "Hemos Dicho Basta" und auch "No Nos Moveran" zusammen mit Dean Reed gesungen hat. Er schätzt das aufrichtige Engagement des nordamerikanischen Künstlerkollegen, seine Solidarität und Unterstützung für das chilenische Volk hoch ein.

Neruda trifft Brecht

Luis Gonzales und David Sandoval

Neruda trifft Brecht

Roberto Rivera

Neruda trifft Brecht

Tiemponuevo mit Sprecher Manuel Rivera

Neruda trifft Brecht

Den zweiten Teil des Abends bestritt Tino Eisbrenner mit einem Ausschnitt aus seinem Brecht-Programm, begleitet vom Akkordeonisten Heiner Frauendorf. Nach der "Moritat von Mackie Messer" (Und der Haifisch, der hat Zähne...), einem Brecht-Klassiker, den auch Dean Reed schon auf englisch gesungen hat (Mack The Knife), stellte Eisbrenner Neruda und Brecht in einen maritimen Zusammenhang: Pablo Neruda baute sein Haus in Schiffsform um, mit Bullaugenfenstern und Gallionsfigur. In Bertolt Brechts Gedichten begegnen wir Haifischen, Seeräubern, einer Seemannsbar usw.

Aus Brechts "Kinderbuch" trug Eisbrenner die Parabel "Wenn die Haifische Menschen wären" vor.

Weiter ging es musikalisch mit der Seeräuber-Ballade, der Ballade von der "Judenhure", der Ballade von der Hanna Cash, der Ballade von der sexuellen Hörigkeit, zwischendurch ein Nicht-Brecht - ein eigener Eisbrenner-Song. Im Laufe des Abends griff der Sänger auch zu verschiedenen Instrumenten: einer Flöte und Trommeln.

Mehr von Eisbrenner und Brecht wird es bald auf CD geben sowie bei Konzerten zu Brechts 115. Geburtstag im Februar 2013, u.a. in der Berliner WABE.

Neruda trifft Brecht
Neruda trifft Brecht Neruda trifft Brecht
Neruda trifft Brecht

Auch Tiemponuevo werden wir 2013 bei verschiedenen Konzerten wiedersehen können, Anlass ist der 40. Jahrestag des Putsches gegen die Regierung der Unidad Popular in Chile, das Gedenken an die Toten des September 1973 - darunter Salvador Allende, Victor Jara, Pablo Neruda.

Neruda trifft Brecht

2. Oktober 2012
Thoralf Haß, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Dean Reed und ein überraschendes Wiedersehen

Dean-Reed-Treffen 2012

Die schönsten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst. Denn manchmal passieren Dinge zwischen Himmel und Erde, wo sich selbst der ungläubigste Atheist manchmal fragt, ob nicht doch Jemand da oben ein wenig nachhilft. So geschehen wieder einmal beim Treffen der Fans, Freunde und Wegbegleiter von Dean Reed. Vor Jahren war es das Zusammentreffen der Film-"Susan" aus "Sing, Cowboy, sing" mit "ihrem" Musiksong, 2012 gab es für zwei Menschen ein unerwartetes Wiedersehen. Aber der Reihe nach.

Nach dem eher dürftig besuchten Treffen 2011 war bei allen Organisatoren bzw. Veranstaltern die Hoffnung groß, in diesem Jahr wieder mehr Gästen begegnen zu können. Bereits zur Begrüßung durch F.-B. Habel, Filmpublizist und DEFA-Filmexperte, reichten im Potsdamer Hanns-Eisler-Klub die vorhandenen Sitzplätze nicht aus, aber schnell wurde Abhilfe geschaffen. Jürgen Knape, Vorstandsmitglied des gastgebenden Breitband e.V., stellte bereits zum dritten Mal die Räumlichkeiten des Klubs für die Teilnehmer des Treffens zur Verfügung und übernahm auch die lokale Bewerbung der Veranstaltung.

Dean-Reed-Treffen 2012

Dass die jährlichen Treffen keine reinen Dean-Reed-"Fanclub"-Treffen sind, beweisen die immer wieder neu hinzukommenden Gäste. So konnte F.-B. Habel in diesem Jahr u.a den US-Amerikaner Robert W. Rynerson begrüßen, der im US-Bundesstaat Colorado lebt und der einige sehr interessante Fotos aus seiner (und Reeds) Heimat zeigte.

Unter den Gästen der Veranstaltung waren auch Celia Paz Fajardo-Poser mit ihrer Mutter Maria Antonia Gonzalez-Cabezas und ihrem "Exil-Onkel" Luis Alfonso Gonzalez. 1973, im Alter von 5 Jahren, verließ Celia mit Maria auf der Flucht vor Pinochet die Heimat in Chile. Beide fanden ebenso wie Luis Exil in der DDR. Noch heute leben die drei in Berlin bzw. Potsdam und haben hier eine neue Heimat gefunden.

Dean-Reed-Treffen 2012

Unter der Regie von Hauptdarsteller Dean Reed spielten Celia, Maria und Luis in dem 1977 produzierten und von der Kritik gelobten Film "El Cantor" in kleineren Rollen mit. Reed widmete "El Cantor" dem chilenischen Volkssänger Victor Jara und dem kämpfenden Volk Chiles gegen das Pinochet-Regime. Maria und Celia erzählten von den Dreharbeiten und wie sie Dean Reed erlebten. Für Celia war Reed während der Dreharbeiten so etwas wie ein Vaterersatz. In einer Filmszene, in der sie zusammen mit anderen Kindern nackt duschen sollte, benötigte Reed viel Überzeugungskraft und Verhandlungsgeschick, bevor die Kinder ihre Scham überwanden und sich die Kleider auszogen. Für Celia ist das heute eine lustige Anekdote, während der Dreharbeiten war ihr alles andere als zum Lachen zumute, wie sie schmunzelnd im Gespräch zugab.

Viel zu erzählen hatte auch Eddi Raatz. Der Kleindarsteller an der Komischen Oper erhielt eines Tages einen Anruf von der Produktionsfirma des Filmes "Sing, Cowboy, sing". Gesucht würden 4-5 Personen für eine Schlägerei-Szene im Saloon. Eddi sagte zu und erhielt eine kleine Rolle in dieser Westernkomödie. Der Dreh der Szene in den damaligen DEFA-Studios in Babelsberg fand völlig ohne Proben und einstudierte Choreografien statt, wie Eddie Raatz berichtete. Dean Reed, Regisseur des Films, ließ seinen Schauspielern, Komparsen und Stuntleuten freie Hand, sie sollten sich einfach nur so realitätsnah wie möglich prügeln. Reed selber verletzte sich in dieser Szene, als er an einem hervorstehenden Nagel eines Kulissenteils hängen blieb. Er ließ sich nichts anmerken und spielte einfach weiter.

Dean-Reed-Treffen 2012

Eddi Raatz genoss den Dreh. Denn zu seiner Freude spielte auch sein damaliger Chef eine kleine Rolle in der Szene. Eddi, ein Schelm, nutzte die Gelegenheit und schleuderte unerkannt einen Stuhl in Richtung seines Vorgesetzten, der daraufhin los schimpfte, aber den Verursacher nicht ausfindig machen konnte. Den Triumph von damals kostet Eddi heute noch aus! Er ist noch immer als Darsteller kleinerer Rollen aktiv. So war er in "Schloss Einstein", "Verliebt in Berlin" oder in "Ein starkes Team" zu sehen.

Celia spielte nach "El Cantor" u.a. in der beliebten DDR-Fernsehserie "Zur See" und in dem DEFA-Film "Isabel auf der Treppe" mit, hat sich aber schnell aus der Filmbranche zurückgezogen und übt nun einen "normalen" Beruf aus. Die Einladung zum Treffen der Dean-Reed-Freunde bescherte ihr jedoch ein unerwartetes Wiedersehen. Jürgen Knape, Hausherr an diesem Nachmittag, lüftete das Geheimnis: "Celia und ich gingen gemeinsam zur Schule. Wir waren Freunde und sind nachmittags immer um die Häuser gezogen!" Nachdem sich beide nach der gemeinsamen Schulzeit aus den Augen verloren hatten, war die Wiedersehens-Freude so viele Jahre später natürlich umso größer. Schließlich erwartete keiner der beiden, den jeweils anderen ausgerechnet an diesem Ort und zu diesem Anlass zu treffen. Klar, dass sich Celia und Jürgen viel zu erzählen hatten.

Die Treffen der Freunde, Fans und Wegbegleiter Dean Reeds halten immer wieder Überraschungen bereit. 2013 gehen die Treffen ins ("verflixte") siebente Jahr. Vermutlich wird auch bei dieser Gelegenheit wieder Ungewöhnliches, Interessantes oder Einzigartiges passieren. Denn die schönsten Geschichten schreibt eben immer noch das Leben selbst...

Cine Chileno

15. April 2012
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Cine Chileno in Saarbrücken

Ich möchte Euch auf drei Filme des obigen Festivals aufmerksam machen, die die Zeit des Sturzes von Salvador Allende thematisieren, der 2. spielt um Puerto Montt, wo Dean schon 1962 aufgetreten war.

Fast zeitgleich mit der DEFA-Filmreihe in Santiago de Chile, bei der der Film EL CANTOR gezeigt wird, laden die DELAGE (deutsch-lateinamerikanische Gesellschaft) und die Universität des Saarlandes zu einem interkulturellen Austausch ein, der die Länder Südamerikas hier bekannter machen will. Diesmal geht es um Chile und die Aufarbeitung der Vergangenheit zu Zeiten der Militärherrschaft.

Cine Chileno

In dem Eröffnungsfilm CANTAR CONTRA EL OLVIDO (Singen gegen das Vergessen) von Gabiel Caballero Galvéz (Foto links), mit dem die Besucher eifrig diskutierten, werden zwei südamerikanische Musiker in Berlin porträtiert, die wegen der Gewaltherschaft aus ihrer Heimat Guatemala(2010) und Chile (1973) geflohen waren, sowie ihre zunächst schwierige Annäherung an die Kultur und das Leben in Deutschland.

AUTOS DE FE ist die Entdeckungsreise zweier Frauen durch Patagonien, der Regisseurin Mariana Matthews und der Drehbuchautorin und Dichterin Rosabetty Munoz (Foto links unten, v.l.n.r.). Sie zeigen eine fast magisch anmutenende Fahrt durch die ursprüngliche Landschaft zu den sakralen Figuren und Riten der Halbinsel Chiloe nahe Puerto Montt.

Anschließend stellen Studenten ihre Fragen und Rosabetty Munoz, eine im In- und Ausland anerkannte Autorin trägt aus ihrem Bändchen CHILOE, OVEJAS EN LA MEMORIA (Schafe der Erinnerung) vor.

Cine Chileno Cine Chileno

Auch der Film NOSTALGIA DE LA LUZ setzt sich mit der Vergangenheit Chiles auseinander. Der Regisseur Patricio Guzman, selbst ein Flüchtling des Pinochetregimes, der auch einen Dokumentarfilm über Salvador Allende gedreht hatte, "malt" hier mit der Kamera die karge Schönheit der Atacama-Wüste, in der sowohl Archäologen als auch die Witwen der Opfer der Willkürherrschaft nach Spuren des Über-Lebens suchen.

Santiago Cabrera, der Vorsitzende der DELAGE zeigte großes Interesse an dem Film "El Cantor", eventuell im Zusammenhang mit unserer Dean-Reed-Revue.

19. März 2012
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Ein neuer Dokumentarfilm über Victor Jara

Victor Jara

Liebe Freunde von Victor Jara,
bei TM Scruggs habe ich folgende interessante Meldung gefunden, die ich Euch nicht vorenthalten möchte und sie deshalb aus dem Spanischen übersetzt habe (aus: La Tercera, Chile, 4.3.2012)

Bono und Emma Thompson treten in einem Dokumentarfilm über Victor Jara auf, der am 28.9.2012 Premiere haben wird

Laut Gästeliste ist es die bisher umfangreichste audiovisuelle Aufzeichnung über den chilenischen Liedermacher Victor Jara. "The resurrection of Victor Jara" - "Die Auferstehung Victor Jaras" ist der ambitionierte Titel des Dokumentatrfilms über den Künstler, an dem seit 5 Jahren gearbeitet wird, auf der Grundlage seines Werkes sowie der Referenz von regionalen Liedermachern und internationalen Stars.

Beispiele: In dem Trailer, der diese Woche auf der Website www.resurrectionofvictorjara.com gezeigt wird, treten Bono, Emma Thompson, Judy Collins, die Liedermacher Pete Seeger, Devendra Banhart, Jackson Browne, Arlo Guthrie, der Sohn des legendären Folkmusikers Woodie Guthrie auf, sowie Peter Yarrow vom Trio Peter, Paul and Mary.

In der Region haben sie Kommentare von bekannten Persönlichkeiten wie Pedro Aznar, Leon Gieco, Eduardo Gatti, Michelle Bachelet, Isabel Parra, Jorge Yañez, Jorge Coulon von Inti-Illimani und Eduardo Carrasco von Quilapayun zusammengestellt.

Der Film beruht auf der Idee von zwei amerikanischen Freunden, die über Jahre hinweg den Lebensweg Victor Jaras verfolgten: Der Filmemacher John Travers, der auf Filmskripte für die Programme von Cinemax und E! sowie auf Musik- und Dokumentarfilme spezialisiert ist, und der Professor für Wirtschaft der Universität von Vermont John Summa. Beide waren seit 2007 an verschiedene Orte gereist, um mit Menschen zu sprechen, die Victor Jaras Lebensweg gekreuzt hatten.

Darüberhinaus erhielten sie die Schirmherrschaft der Stiftung Vctor Jara in Santiago und des La Pena Kuturzentrums mit Sitz in Berkely, Kalifornien, das viele der künstlerischen Ausdrucksformen des Kontinents in Veranstaltungen darbietet.

Fernando Torres, Mitglied des Vereins und Exekutivdirektor, sagt: "Dies ist eine Arbeit, die das Erbe von Victor Jara und die darin innewohnende Stärke bewahren und fortführen will. Seine Lieder werden auf unterschiedlichste Art interpretiert, was eine ständig neue Auferstehung bedeutet. Es war eine lange Reise, bei der wir auch finanziell am Nullpumkt begonnen haben."

Das Ziel ist es, den Film am 28. September dieses Jahres zum ersten Mal zu zeigen, dem Tag, an dem Victor Jara 80 Jahre alt geworden wäre, und zwar in 3 Städten gleichzeitig, logischerweise in Santiago, während die beiden anderen Premieren in den USA stattfinden werden.

Es ist eine Arbeit von mehreren Jahren und sehr viel interviewten Menschen. Es war wichtig, diese diese Zeit wieder aufleben zu lassen als ein historisches Dokument von großer Bedeutung, sagt der Chilene Eduardo Gatti, einer der Interviewten.

Die Verbindung zu U2...

...ist folgende, dass Bono, der überall präsent ist, auch in diesem Film erscheint. Wir dürfen Victor Jara nicht vergessen, sagte er anlässlich eines Konzertes in unserem Lande [Chile] im Jahr 2011. Den Song "One tree hill" hatte er schon 1987 Victor Jara gewidmet, und die Band trug ihn auch in diesem Konzert vor.

February 6, 2012
Leonard Peltier, Contact: Redaktion@DeanReed.de

Anniversary Message from Leonard Peltier

Leonard Peltier

Greetings to my relations, my friends, and to my many supporters the world over.

It is that time again. Another year has passed, and on February 6th I will be marking 36 years since my arrest. During all this time, my family and allies have discovered just how far the government will go to wrongfully convict and imprison someone they know is innocent. They do this as a message - first to Indians, and further to anyone who might stand up to injustice - as if to say, "We will do as we please".

From the day of my arrest until now, through you my supporters, I have been honored with many activist and humanitarian awards. I thank you for keeping awareness of me and my case alive. Your commitment has really been a special experience for me.

In addition many celebrities, political figures, and organizations have called for my release, including 55 members of Congress. This last November, the National Congress of American Indians (NCAI) passed a permanent resolution calling for my release. Well let's hope its not that permanent. The NCAI has committed to being directly involved with my case so that the message from Washington to Indian people does not remain, "We will do as we please".

Still, despite all this attention and with all the leaders and people of conscience calling for my release, I have been kept in this iron cage. They have even kept me longer than their own laws say they can. With evidence corroborating that I did not receive a fair trial, with proof of government misconduct, with admissions by government officials that they do not know who killed those two agents that day at the Jumping Bull property, here I sit. "We will do as we please."

Recently, as many of you know, an act was passed and signed into law that allows for indefinite detention of American citizens without charge or trial. This is perhaps the final straw, the final nail in the coffin of American freedom, the end of habeas corpus and due process. "We will do as we please."

We Indians said it for generations: If they can kill us indiscriminately, they will do it to anyone. If they can take our land, they will do it to anyone. If they can kidnap our children and take them to prison schools, they will do it to anyone. If they can starve us and lie to us, they will do it to anyone. If they can wrongfully imprison us, they will do it to anyone. Now, sadly, this is another Indian prophecy fulfilled. "We will do as we please."

Our ancestors and tribal people all over the world prophesized a time of upheaval and great change. I believe that time is fast approaching. I believe a part of this is the government's ongoing overreach of its authority - until the people rise up and tell Washington, "You will NOT do as you please! We are NOT your slaves! We will NOT be subjugated! We will NOT be ruled by an iron fist! We will NOT allow you to steal our liberty or our justice!"

My friends, my relatives, my supporters - Be a part of this latest, perhaps the last "Indian uprising". Make your voice heard! Be a part of the brave Movement to come, the Movement that will change the course of human history. Make change and hope and peace and justice a part of your personal legacy. Be the change that you envision and know in your heart must take place.

Do this, and on the day you take your last breath and prepare to meet Creator, you will know your life on this Earth was well spent. Close your eyes knowing you used your breath and energy to Creator's good purpose. Smile as you cross over knowing you changed the world so that the next seven generations can know a good life. Do these things and know that I am with you. I will embrace you as my relations - in this life or the next.

Mitakuye Oyasin.
In the Spirit of Crazy Horse,
Leonard Peltier

Leonard Peltier Defense Offense Committee

24. Januar 2012
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Der andere 11. September

Musikandes

Ende November 2011 veranstaltete attac Saar das GLOBALE FESTIVAL. Ein Highlight der abwechslungsreichen Woche war das Live Konzert DER ANDERE 11. SEPTEMBER mit der Gruppe MUSIKANDES am 1. Dezember 2011 in Saarbrücken.

Im Rahmen des Globale Festivals präsentierte die Gruppe Musikandes, die sich aus 3 lateinamerikanischen Künstlern zusammensetzt, nach der Hommage an Victor Jara diesmal ihr neues Programm, das sich mit Salvador Allende kurz vor dem Putsch und am Tage des Umsturzes beschäftigt.

Von der Bundesregierung unter dem Thema "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" unterstützt, wechselten historische Dokumentaraufnahmen aus dem Wahlkampf Allendes, seiner zu kurzen Regierungszeit und dem anschließenden Putsch Pinochets mit der Lesung von Romina Tobar, die sowohl die historischen Fakten erklärte als auch zum Schluss die "Ultimas Palabras" - letzte Worte von Victor Jara vortrug.

Musikandes

Ergänzt wurde der aufschlussreiche Abend durch die Lieder von Frieden und Freiheit, die Musikandes zur Gitarre sangen. Nach der letzten Zugabe "El derecho de vivir en paz" - das Recht, in Frieden zu leben, von Victor Jara folgte eine rege Diskussion.

In Ergänzung zeigten die beiden Programmkinos FILMHAUS und KINO 8½ Filme aus Brasilien, Uruguay, Äthiopien und Indien. Länder, die nach Zeiten jahrzehntelanger Unterdrückung ihr Schicksal selbst in die Hand nahmen. Indien, das sich zur Industrienation aufschwang, verfiel zum Teil in die gleichen Fehler, die die Industrienationen zuvor gemacht hatten. Sie müssen sich jetzt selbst fragen, warum und wie lange sie ArbeiterInnen zu geringen Löhnen beschäftigen.

Foto: Michael Sperlich

Eine Hommage an herausragende Frauen wie Miriam Makeba und Angela Davis zeigt die beiden Frauen, die wie kaum andere zuvor die Black Power in den USA und die Hoffnung der Menschen in Afrika verkörpern.

22. Januar 2012
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Begegnung mit Thomas Knauf

bei den blauen Herzen des Max-Ophüls-Wettbewerbs

Saarbrücken

Zum 33. Mal zeigt sich Saarbrücken im Licht der blauen Herzen wie jedes Jahr Mitte Januar. Hier geben sich Jungfilmer mit ihren Werken unterschiedlichster Facetten und Längen ihr Stelldichein. Stets erinnert auch ein Film an den Namensgeber Max Ophüls, diesmal "Liebelei" aus dem Jahre 1933 über eine Dreiecksbeziehung, mit Filmgrößen wie Paul Hörbiger, Magda Schneider, Olga Tschechova und Gustav Gründgens.

Max Oppenheimer, der 1902 in Saarbrücken geboren wurde, debütierte 1919 am hiesigen Theater. 1933 wanderte er mit seiner Familie nach Paris aus, nahm den Namen Ophüls und die französische Statsangehörigkeit an. Filmprojekte führten ihn 1934 nach Italien, 1937 nach Moskau und 1941 nach New York und Hollywood. 1950 kehrte er nach Frankreich zurück und feierte u.a. mit dem skandalträchtigen Film über die Tänzerin Lola Montez große Erfolge, bis ihn 1956 Gustav Gründgens ans Theater in Hamburg rief, wo er vor der Premiere des 1. Stückes starb. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris.

Thomas Knauf

Im Rahmen der Festivalwoche stellte der Berliner Autor und Filmemacher Thomas Knauf (geb. 1951 in Halle) sein Buch "Babelsberg Storys" vor. Nach seinem Studium war er von 1981 bis 1990 als einer von 23 Drehbuchautoren im DEFA-Studio in Potsdam-Babelsberg angestellt (u.a. "Die Archtiketen" mit Peter Kahane, 1989). Nach der Wende übersiedelte er der Liebe wegen nach New York, wurde dort mit einer eigenen Fernsehsendung erfolgreich, trotz Anfragen zog es ihn nicht nach Hollywood, sondern wieder nach Berlin. Von dort aus führten ihn Filmprojekte nach Portugal und Brasilien, wo er u.a. die Witwe von Josef Beuys interviewte.

Nach seinem interessanten und informativen Vortrag stellt er sich ausführlich den Fragen aus dem Publlikum. Da sich sein letzter Satz auf Monika Vitti bezieht, habe ich einen Anknüpfungspunkt, da er auf der Dean-Reed-Webseite mit dem Beitrag "Die Stimme von Monika Vitti" in dem Buch "Orangenmond im Niemandsland" erwähnt ist.

Ob er Dean Reed persönlch gekannt hat, bejaht er und sagt, er habe ihn öfter getroffen, als er 1971 zum ersten Mal in die DDR kam, und die Studenten in Babelsberg eine Vorstellung vorbereiteten. Dean sei ein lieber Kerl gewesen, vielleicht etwas naiv, ein typischer junger Amerikaner eben, doch auch ein besonderer Mensch, der seine Freunde nie vergaß und sich an jeden einzelnen erinnerte.

Leider sei er Kommunist geworden, da sei seine Mutter das Vorbild gewesen; sein Vater, ein Lehrer, hätte einmal gesagt, wenn der wieder kommt, erschieße ich ihn. Er hätte sich von der Politik instrumentalisieren lassen. Der kleine Steuermann "Erich, ein Dachdecker aus dem Saarland", hätte ja Filme geliebt, besonders Pornos. (Babelsberg Storys, S. 44)

Nach Meinung Thomas Knaufs war Deans Begegnung mit Wiebke 1971 in Leipzig gesteuert. Meinen Einwand, sie hätte sich in den "best looking man in the world" verliebt, ließ er nicht gelten. Nein, ohne staatlichen Eingriff hätten sie sich nie kennengelernt. Dean trennte sich dann auch von ihr, die heute in Berlin eine Schauspielagentur betreibt, aufgrund dieser Vorkomnisse.

Dean wollte immer nach Amerika zurück, was ihm nicht gelang, und aufgrund des Filmes "Sing, Cowboy, sing" wollte in Berlin niemand mehr einen Film mit ihm drehen. Ich sagte, mit Günter Reisch wollte er "Bloody Heart" realisieren. - Ja, vielleicht.

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Letzte Änderung: 2012-12-21