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Forum zur Förderung der Einheit der Marxisten-Leninisten
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Du bist auf dem Onlineportal "EINHEIT", herausgegeben von revolutionären Marxisten-Leninisten die mit der Veröffentlichung von Artikeln verschiedener Organisationen und Einzelpersonen einen Beitrag zur Schaffung der Einheit aller Marxisten-Leninisten in Deutschland leisten wollen.

Seit einigen Jahren bemühen sich verschiedene ML-Parteien und Organisationen um die Einheit aller Marxisten-Leninisten in einer Partei. Der Weg dorthin ist schwer. Reformistische, revisionistische und allerlei skurrile Ideologien haben sich in vielen Teilen der deutschen Genossen und Genossinnen eingenistet und versperren den Weg zur Einheit. Doch:

*Unser Ziel der Sozialismus und später der Kommunismus kann nur auf der Grundlage der wissenschaftlichen Weltanschauung der Arbeiterklasse, dem Marxismus-Leninismus erreicht werden.
*Die Erlangung der Macht der Arbeiterklasse und die Errichtung der Diktatur des Proletariats mit ihren natürlichen Verbündeten, kann nur auf revolutionärem Wege erreicht werden.
*Die Ursache für die Spaltung der Kommunistischen Parteien nach dem XX. Parteitag der KPdSU war der Verrat der revisionistischen Chruschtschowclique und ihren Nachfolgern, die auch für die Restauration des Kapitalismus in der UdSSR verantwortlich sind.
*Die Hauptursache für die Zerstörung und Beseitigung des Sozialismus auf deutschem Boden war der Revisionismus. Er ist noch heute, in seinen verschiedenen Facetten, der Grund für die Spaltung der Marxisten-Leninisten in Deutschland.

Das Onlineportal "EINHEIT" steht nicht in Konkurrenz zu den Publikationen anderer Organisationen. Es soll den Meinungs- und Informationsaustausch zwischen organisierten Genossen/innen und unorganisierten ML-lern fördern und so die Möglichkeit schaffen sich zu orientieren.

Veröffentlichungen nehmen wir von jeder Organisation und Einzelpersonen an, soweit diese ernsthaft an der Einheit der Marxisten-Leninisten in Deutschland interessiert sind und sachlich und konstruktiv aufgebaut sind. Alle Artikel werden ungekürzt und von der Redaktion unkommentiert, veröffentlicht. . Schickt Eure Beiträge bitte an: Einheit-ML@gmx.de

Hinweis der Redaktion:

-Für jeden Beitrag gibt es die möglichkeit Kommentare zu schreiben.
Wir bitten um rege Nutzung dieser Möglichkeit!
-Dieses Forum ist nicht nur eine Onlinezeitung, sondern auch eine Textsammlung.
Ältere Texte sind chronologisch nach ihrem Erscheinungsdatum eingeordnet. Der älteste Text ist aus der Prawda vom 3. Februar 1925. Natürlich gab es da »EINHEIT« noch nicht.
on 18. Juli 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Der Genosse Osman
ist verstorben


.

Im Gedenken an den Genossen Osman

Die traurige Nachricht vom Hinscheiden des Genossen Osman erfüllt uns mit Leid.

Kommunisten der Türkei, proletarische Revolutionäre, die wir in den Mitgliedsparteien und -organisationen der IKMLPO kämpfen, wir alle verlieren den Beitrag und die Entschlossenheit eines wertvollen Kämpfers.

Genosse Osman war Mitglied der Partei der Arbeit der Türkei (EMEP); er war ein Aktivist und ein Führer, der für die große Aufgabe wirkte, die Arbeiterklasse und die Völker der Türkei zu organisieren; ein Kommunist, der seine Fähigkeiten und seine Zeit dem Aufbau der Partei widmete; ein proletarischer Revolutionär, der der Repression mit Mut und Eifer entgegentrat.

Seit den Anfängen der Gründung der IKMLPO konnten wir auf seine herausragenden internationalistischen Beiträge zählen, die, als Vertreter seiner Partei, seine Bemühungen zur Stärkung der Einheit der Kommunisten in internationalem Maßstab zum Ausdruck brachten.

Osman war ein brüderlicher und solidarischer Genosse; er vereinigte in seiner Denkweise und seinem Handeln die Qualitäten eines treuen und beharrlichen proletarischen Revolutionärs; er erfüllte seine Pflichten mit Freude und teilte seinen Enthusiasmus, die Revolution zu organisieren, anderen mit. Wir, Mitgliedsparteien und -organisationen der IKMLPO, drücken den Führern und Mitgliedern von EMEP unser Beileid und unsere Solidarität aus; wir drücken diese Gefühle gegenüber den Angehörigen des Genossen, seiner Gefährtin und seinen Kindern aus.

Wir würdigen das Beispiel, das Osman gab, sein Engagement, um seine Fähigkeiten, seine Tatkraft und seinen Enthusiasmus dem Kampf für die internationale Revolution, der Sache des Kommunismus zu widmen.

Juli 2019

Koordinationskomitee der Internationalen Konferenz der marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen – IKMLPO

 Comment 
on 6. Juli 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Sascha

Hans Kölsch: Die legende vom transnationalen Klassenfeind.

Sascha

Der Kapitalismus – eine korrupte und vermoderte Gesellschaft, in der Raffgier und Eigennutz großgeschrieben sind und Solidarität und Menschenwürde von Millionen Menschen nichts weiter sind als ein Fetzen Papier. Ganz zu schweigen vom Frieden und von der Erhaltung unseres Planeten. Und wer ist schuld daran? Die transnationalen Konzerne, sagen einige. Das stimmt nicht! Und so ist auch die Legende vom transnationalen Klassenfeind der Versuch, die Linken in die Irre zu führen und längst fällige Klassenkämpfe auf den Sankt-Nimmerleinstag zu verschieben. Doch schon Karl Liebknecht warnte davor, als er sagte: „Der Feind steht im eignen Land!“

Wer aber ist der Klassenfeind?

US-Imperialismus, Karrikartur, YouTube

Die Kräfte des deutschen Monopolkapitals waren vor nicht allzulanger Zeit die Initiatoren der Agenda 2010. Die Agenda ist das volksfeindliche Programm des deutschen Imperialismus, das die Politik auch der neuen Regierungskoalition bestimmt. Verschärfte Ausbeutung, Sozialabbau, Lehrstellenabbau, eine die Arbeitslosigkeit fördernde Steuerpolitik, kulturelle Restriktion, Existenzunsicherheit für Millionen sind begleitet von steigenden Ausgaben für die militärische Interventionsfähigkeit, vom staatlich geschützten Neofaschismus, von gewerkschaftsfeindlichen Attacken und einer neuen, europaweiten Welle des Antikommunismus. Sie zielt darauf, die Erfahrungen zu diskriminieren und möglichst unwirksam zu machen, in denen Erkenntnisse enthalten sind, wie den imperialistischen Kräften das Handwerk gelegt werden kann, wobei die antikommunistischen Tiraden gegen alle Kräfte zielen, die der imperialistischen Politik mit ernstzunehmender Kritik begegnen, wie das der Hitlerfaschismus vorexerziert hat.

Ein neues Kriegsabenteuer gegen den Iran

Die reaktionäre Strategie des deutschen Monopolkapitals zielt gegenwärtig erneut  auf ein Kriegsabenteuer. Der von den USA anvisierte Krieg gegen den Iran kann auf „deutsche“ Unterstützung rechnen. Die Provokation mit den Karikaturen ist eine EU gesteuerte Politik zur Verschärfung der Spannungen, in deren Ergebnis eine NATO-Antwort als erforderlich erscheinen soll, wie das zum Beispiel nach dem geschichtlichen Vorbild, der faschistischen Provokation mit dem Sender Gleiwitz, der Aggression gegen Polen gedient hat.

Bürgerlicher Opportunismus in der DKP

Im Widerspruch zu diesen offensichtlichen Tatsachen der volksfeindlichen Politik des deutschen Imperialismus, behauptet Leo Mayer (DKP), daß der deutsche Imperialismus nicht der Hauptfeind unseres Kampfes sei (auch nicht der USA Imperialismus) [1] sondern die transnationalen Konzerne und deren politische Agenten. Arbeiterbewegung, Friedensbewegung, globalkritische Bewegung, Umweltbewegung – sie hätten in allen Ländern der Welt den gleichen Gegner, der hier bei uns nicht der deutsche Imperialismus, sondern ein globaler Gegner sei [2]. Diese globale Macht der Transnationalen wird mitunter auch als kollektiver Kapitalismus bezeichnet, obwohl die gemeinten kapitalistischen Monopolunternehmen sich gegenseitig in einem unerbittlichen Konkurrenzkampf auszuschalten versuchen und dabei die Menschheit in tödliche Katastrophen stürzen, was Leo Mayer als „regulierte Rivalität“ verniedlicht. [3]

Im Widerspruch zu Lenins Imperialismusanalyse

Der apologetische Umgang mit der transnationalen Terminologie in Hauptländern des Imperialismus ist natürlich anders zu werten, als in Ländern, die Opfer der Politik von Weltbank, IWF und WTO sind: Hier erscheinen die Urheber der Not als eine Gruppe verschworener Feinde, wofür die transnationale Sammelbezeichnung zwar nicht exakt ist, aber doch nicht aus einer opportunistischen Apologetik resultiert. Die Konzeption vom transnationalen Imperialismus ist der  wissenschaftlichen Analyse des Imperialismus durch Lenin, unter Einschluß ihrer revolutionären Schlußfolgerungen, entgegengesetzt. Die Position von Leo Mayer ist leider keine Privatmeinung. Sie hat Einfluß auf die Programmatik und Politik der DKP.

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Die regulierte Rivalität

Gemeinsame Vereinbarungen zwischen den Konzernen und imperialistischen Staaten gibt es nur, wenn es gegen antiimperialistische Kräfte geht oder wenn die Opfer ihrer Profitsucht am besten gemeinsam ausgeplündert werden können. Offen sichtbar praktizieren das zum Beispiel die Vereinbarungen großkapitalistischer Mächte in der EU mit ihrer volksfeindlichen Strategie. Die wichtigen Protestaktionen in Brüssel und Straßburg dürfen nicht vergessen machen, daß die Initiatoren dieser Politik auch in Berlin zu suchen und in Deutschland zu bekämpfen sind.

 Gibt es einen regulierten Kapitalismus?

Die regulierte Rivalität, von der Leo Mayer spricht, befindet sich im Gegensatz zur Verschärfung der Widersprüche zwischen Lohnarbeit und Kapital einerseits und der Widersprüche zwischen den großkapitalistischen Konkurrenten andrerseits. Eine Regulierung oder Abstumpfung der Widersprüche findet nicht statt, auch wenn alle Opportunisten davon phantasieren. Auch in Deutschland erleben wir eine Großoffensive des Klassenfeindes, die jeden Widerstand gegen Kriegsvorbereitung, Lohnraub und Weltmachtstreben in die Knie zwingen und unliebsame Konkurrenten ausschalten soll. Doch der Versuch, kapitalistische „Rivalität“ zu regulieren, ist keine Einbahnstraße.

Der Freihandelszwang „Made in USA“

Dem mächtigen Club der Monopolkapitalisten in der Europäischen Union wurde jüngst aus Übersee untersagt, die Einfuhr von genmanipulierten Landwirtschaftsprodukten zu unterbinden. Freihandelsabkommen hätten auch hier, bei den Großen, den ungehinderten Zugang zu den Märkten zu garantieren. Den manipulierten Landwirtschaftsprodukten ist die natürliche Fähigkeit verloren gegangen, sich zu reproduzieren und auch als Saatgut nutzbar zu sein. Deshalb müssen diese Produkte immer wieder vom Urheber gekauft werden. In armen Ländern wurden generell mit dem Freihandelszwang große Bereiche der Selbstversorgung zerstört und Kreditabhängigkeit, Armut und Hunger auch mit Hilfe deutscher Konzerne verbreitet. In die EU wird mit der genannten Auflage eine Bresche für die Konkurrenz  transatlantischer Produkte geschlagen.

Samsung, Huawei und andere…

Eine weitere Tatsache. Die Chip-Produktion ist eine Schlüsseltechnologie für fast alle Bereiche der Wirtschaft, der Gesellschaft und auch des Militärs. Chips werden benötigt in der Unterhaltungselektronik, in der Kommunikationstechnik, in der Rechen- und Computertechnik, in der Kontroll-, Überwachungs- und Steuerungs- Technik und Bionik. Frei von irgendeinem Regulierungsangebot plant Samsung mit einem 60 Milliarden Dollar-Programm in relativ kurzer Zeit den Konkurrenten das Hauptgeschäft streitig zu machen. Die Konkurrenten werden versuchen, durch verschärfte Ausbeutung dagegen zu halten und zu bestehen. Zu ihnen gehört auch der Siemens-Konzern.

Die fingierte Forschungsstrategie

Eine weitere Tatsache, die ebenfalls für die kapitalistische Konkurrenzwirtschaft charakteristisch ist und nichts mit regulierter Rivalität zu tun hat: Der deutsche Siemens-Konzern, einer der weltgrößten, betreibt in der Forschung eine Art „Blindprogramm“. Jährlich werden über 8.000 Erfindungsmeldungen produziert. Der Konzern besitzt über 40.000 Patente und Patentgruppen. Dieser Bestand soll aller 5 bis 6 Jahre erneuert werden. Dabei ist den Forschungsstrategen bekannt, daß der größte Teil der Patente nichts Profitables bringt. Weshalb also der Aufwand?

Der Poker um den Maximalprofit

Trotz der hochgelobten wissenschaftlich technischen Fortschritte und „globalen“ Vernetzungen läßt sich nicht sagen, welche Schlüssel- und Schrittmachertechnologie in nächster Zukunft den großen  Profit bringen und zum Hauptfeld des Konkurrenzkampfes werden könnte. So hoffen diese Planer, daß unter der Masse der Patente sich eines als lizenzträchtiger Glückstreffer herausstellt, mit dessen Hilfe sich gegenüber allen möglichen Konkurrenten ein neues Monopol, ein neues Herrschaftsverhältnis begründen läßt. Dafür und für den Ausgang und die für zweckmäßig gehaltenen Formen des Kampfes um neue Herrschaftsverhältnisse gibt es ebenfalls keine Regularien


Der Hauptfeind

Konkret betrachtet handelt es sich bei den „Transnationalen“ oder „Überstaatlichen“ um monopolkapitalistische Unternehmen, die ihren Stammsitz mit ihren Profitstrategen jeweils in einem der imperialistischen Länder haben, auch in Deutschland. Deren angebliche Überstaatlichkeit besteht vor allem darin, daß sie sich in ihrem Profitstreben auch in anderen Ländern niedergelassen haben, um da mit Tochterunternehmen und Filialen Sonderprofite einzuheimsen, sich Rohstoffe und Absatzmöglichkeiten zu sichern.

Ist der Imperialismus ein „globales Monster“?

In Publikationen transnationaler Theoretiker erscheint der Imperialismus der Gegenwart dagegen als ein globales Monster mit einer globalen Strategie, dem nur global beizukommen sei. Dieses Schema geistert seit Jahrzehnten in politischen Konzeptionen von Opportunisten, die damit einer revolutionären Strategie gegen die Kapitalisten des eigenen Landes eine verkappte Absage erteilen. Im Ungewissen bleibt bei diesen Theoretikern, wo das finanzielle Zentrum, der strategische Kopf und der strategische Standort des Monsters zu suchen sei.

Irreführende DKP-Ideologen

Einige meinen, das sei der USA-Imperialismus. (Für einige Länder würde diese Hauptfeindbestimmung sogar stimmen). Leo Mayer hat das zwar verneint, aber an anderer Stelle seiner Publikation ist zu lesen: „Die USA sind die staatliche Basis des globalisierten Kapitalismus und der transnationalen Konzerne“ [4] In diesem Wirrwarr werden über die globale Strategie-Zentrale auch folgende Auffassungen angeboten: die Weltbank, der IWF, die Triade (USA, Japan, Europa), das zeitweilige Treffen von Führungskräften der G7.

Bilder wie aus schlechten Romanen…

Im Gefolge dieser Unbestimmtheiten ist auch von Außerirdischen, von Aliens die Rede oder auch von einem sich selbst verzehrenden Monster  (Autokannibalismus). In diese gezielte Vernebelung passen auch die „Heuschrecken“. Alles das hat den Zweck, eine zielklare Orientierung antiimperialistischer Kämpfe und einheitliches Handeln zu verhindern.

Der strategische Kopf des deutschen Imperialismus

Tatsache ist dem gegenüber, daß die zunehmenden Belastungen für die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland, die Schläge gegen soziale Sicherungssysteme und gegen friedenssichernde Verhältnisse nicht von einer irgendwo oder nirgendwo beheimateten Macht ausgeteilt werden, sondern vom deutschen Imperialismus, der neben den Imperialismen in anderen Ländern ein vollkommen ausgebildeter, souveräner, gut organisierter und gefährlicher Klassenfeind ist. Sein strategischer Kopf ist Vorstand und Präsidium der „Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände“ (BDA). Die BDA hat 54 Bundesfachverbände, 14 Landesvereinigungen und ist auch im Spitzenverband der europäischen Arbeitgeber verankert.

Im Interesse der einheimischen Monopolbourgeoisie

Die BDA organisiert die Tarifkämpfe gegen die Interessen der Beschäftigten ihrer Unternehmen und hier vor allem gegen die gewerkschaftlich organisierten. Ziel ist größtmöglicher Profiterwerb, der auch expansiv nutzbar ist. Die BDA übt, gestützt auf ihre ökonomische Kraft und Organisiertheit, mit Ratgebern und Sponsoren stra­tegischen Einfluß auf das Bundeskanzleramt und die anhängenden Staatsorgane aus und auch auf etablierte Parteien, die den Anschein erwecken, als würde die Strategie der kapitalistischen Machthaber der Wählbarkeit unterliegen. Die BDA ist eine politische Organisation, die im Gegensatz zu  Parteien gegen Wählereinflüsse abgeschirmt ist, obgleich sie auf Parlament und Regierung einen größeren Einfluß hat als jegliche Parteienkoalition.

Die sogenannte „Demokratie“ – Herrschaft der Bosse!

Für diplomierte Demokratie-Spezialisten ist das bisher kein Thema, wie sich Monopolherrschaft mit Demokratie „verträgt“, was ja nicht nur in Zeiten offen faschistischer Herrschaft als Anachronismus sichtbar wird. Marxisten ist bekannt, daß von diesem Machtzentrum aus dirigiert wird, ob für parlamentarische Kräfteverhältnisse ein größerer oder kleinerer Spielraum zweckmäßig erscheint oder ob er ganz abgeschafft werden soll, wofür die Bosse auch ihre neofaschistischen Handlanger in Bereitschaft halten. Im nachfaschistischen Deutschland ist für neofaschistische und antikommunistische Aktivitäten zwar der beste Boden gegeben, aber angesichts der Erfahrungen der Völker mit dem Hitlerfaschismus werden hier aus taktischen Gründen dafür „europäische Initiativen“ lanciert.


Private und staatliche Monopole

Die transnationale Terminologie benutzt den nationalen Terminus nicht in seinem ethnischen Sinn, sondern gleichbedeutend mit der staatlichen Organisation von Ländern. Der Zusatz „Trans“ propagiert die Auffassung, als würden sich heute private Monopolgiganten aus der staatlichen Verflechtung lösen. Doch heute wie vor neunzig Jahren, als Lenin dieses imperialistische Verhältnis analysiert hat, sind private und staatliche Monopole miteinander verflochten und die einen wie die anderen sind „in Wirklichkeit bloß einzelne Glieder in der Kette des imperialistischen Kampfes zwischen den größten Monopolisten um die Teilung der Welt….“ [5]

Der Staat als Machtinstrument

Zwar demonstrieren private Monopole in diesem Geflecht ihre Dominanz, wie zum Beispiel die Hartz-Kommission mit der Vorbereitung sozialfeindlicher Gesetze, aber die Gesetzentwürfe blieben ohne Staat auf dem Papier. Erst ihre staatliche Absegnung hat dazu geführt, daß Millionen Menschen einer diskriminierenden sozialen Entblößung unterzogen und per Exekutive einer sozialen und kulturellen Erniedrigung unterworfen werden. Mit der Verflechtung erlangen die privaten Monopole Zugang zu den Monopolen des Staates. Das sind die Monopole der Gewaltausübung, der Gesetzgebung, der Steuererhebung, der Errichtung, Bewahrung oder Zerstörung sozialer und natürlicher Sicherungssysteme usw. Von diesem Zugang ist auch abhängig, mit welchen Waffen der Kampf um Einflußgebiete geführt werden kann.

Die wachsende Kraft der Monopole

Für die Gegenwart gilt wie damals: „Ist das Monopol einmal zustande gekommen und schaltet es mit Milliarden, so durchdringt es mit absoluter Unvermeidlichkeit alle Gebiete des öffentlichen Lebens, ganz unabhängig von der politischen Struktur und beliebigen anderen ,Details‘ “ [6] Mit der gegenwärtigen, neuen Größenordnung der Monopolmächte sind eine Reihe neuer Tatsachen, Tendenzen, Widersprüche und Konflikte entstanden. Die Zahl der Großkonzerne hat sich in den letzten Jahrzehnten vervierfacht, auch ihre Finanzkraft ist  gewachsen, was im Konkurrenzkampf  neue Anforderungen an konkurrenzfähige Profite stellt. Die hundert umsatzgrößten Konzerne kommen aus 15 Staaten und zum Teil auch aus neuen Weltregionen.

Die neuen Tricks der Monopolbourgeoisie

Neu ist weiterhin, daß die Erfahrungen des deutschen Imperialismus mit den Methoden des Hitlerfaschismus, die Welt verändern zu wollen, davor warnen, sich mit gleich starken Kapitalmächten oder gar mit revolutionären Mächten militärisch anzulegen. Die USA-Imperialisten haben das bei ihrer Aggression gegen Vietnam mißachtet. Die heutigen Großmächte versuchen deshalb vorerst ihre Herrschafts- und Hegemoniebereiche auf einem Umweg, möglichst aneinander vorbei, mit der Unterwerfung Schwächerer und mit Stellvertreterkriegen auszubauen.


Militanter Terrorismus

Neu sind in bewaffneten Auseinandersetzungen um die Aufteilung der Welt  weitere Tatsachen. Kriegerische Auseinandersetzungen konzentrieren sich nicht wie nach 1914 und 1937 auf einige zugespitzte Jahre, ausgelöst vor allem durch den deutschen Imperialismus. Die USA-Imperialisten haben den Krieg in Permanenz erklärt. Als nächstes kommt hinzu, daß Krieg in seiner verwerflichsten Form vorherrschend geworden ist, nämlich als militanter Terrorismus, der die meisten Opfer unter der Zivilbevölkerung verursacht und dafür Massenvernichtungsmittel einsetzt, wie das auch im Irak belegt ist.

Wer sind die eigentlichen Urheber des Terrors?

Peter Scholl-Latour, bekannt auch durch objektive Reportagen, zitiert einen Kolumnisten, der spiegelverkehrt behauptet, daß der Terror eine Form der Kriegführung von Völkern sei, „die über keine F-16- Kampfflugzeuge und Panzerdivisionen verfügen“. [7] Doch gerade die mit modernsten Waffen Gerüsteten sind die Urheber und Hauptakteure des militanten Terrors. Nicht zufällig zielt die modernisierte Rüstung auch des deutschen Imperialismus in Richtung einer solchen „Interventionsfähigkeit“.

Die USA – ein Staat des Terrorismus

Die Hitlerfaschisten haben die Städte Guernica und Coventry mit Bombenterror heimgesucht und dafür die Antwort provoziert, der auch deutsche Städte  ausgeliefert wurden. In Hiroshima und Nagasaki haben die USA-Monopolisten dem militanten Terror die Waffe geliefert, mit der schlagartig das Leben Hunderttausender Menschen, vor allem von Zivilisten vernichtet werden kann. Der angedrohte präventive Einsatz dieser Waffe ist der Knüppel, mit dem Konkurrenten und Widerstandskräfte gezwungen werden sollen, sich möglichst ohne Gegenwehr zu unterwerfen. Doch es wurde nicht nur gedroht. Die USA haben seit  1945 über dreißig Terroraktionen und Aggressionen durchgeführt, um ihre Weltmachtposition auszubauen. Das hat auch ohne den erneuten Einsatz von Atombomben Millionen Menschen das Leben gekostet.

Das fundamentalistische Fußvolk – Waffe der Konterrevolution

Im Klassenkampf in Deutschland kommt gegenwärtig hinzu, daß die große Koalition unter Leitung der Bundeskanzlerin auf engsten Schulterschluß mit dem militanten Kurs der USA drängt. Dem militanten Terror haben imperialistische Großmächte eine neue Gefahrenquelle hinzugefügt. Sie haben das fundamentalistische Fußvolk feudaler Erdölgiganten militärisch und logistisch zu einer konterrevolutionären Waffe gegen antifeudale Umwälzungen in Afghanistan und für einen Stellvertreterkrieg gegen sowjetische Streitkräfte aufgebaut.

Der antiterroristische Scheinkampf

Seitdem sich schließlich größere Teile dieser Kräfte mit ihrer Generalität und Osama bin Laden aus der erniedrigenden Hilfsrolle für USA-Interessen, unter anderem auch mit terroristischen Aktionen, zu befreien suchen, legten sich die Hauptakteure des Terrorismus ein antiterroristisches Gewand zu, in dem sie gegen alle Kräfte wüten, die sich gegen imperialistische Machenschaften wehren. So wird Demokratie-Abbau auch in Deutschland „begründet“.


Die Billiglohn-Strategie

Der Kampf um einen Profit, der unter den heutigen Bedingungen gegenüber anderen Monopolgiganten konkurrenzfähig sein soll, ist nicht nur von der Profitmenge abhängig, sondern auch davon, mit welchem Kapitalaufwand er erzielt wird. Je höher der Kapitalaufwand, desto geringer das verfügbare Kapital für unmittelbare Expansionen. Investitionen verwandeln sich erst später in einen  möglichen und größeren Profit. Aber das kann im Konkurrenzkampf auch zu spät sein.

Neoliberaler Raubbau am Proletariat

Darum konzentriert sich das Profit­streben immer stärker auf die Verbilligung der Arbeitskraft, auf eine Reduzierung auch der notwendigen Kosten für die Reproduktion der Arbeitskraft, die im Millionenumfang die soziale Grundlage für die Lebensfähigkeit der ganzen Gesellschaft ist und durch neoliberalen Raubbau zerstört wird. Die ökonomische Seite des Billiglohnproblems hat Marx erläutert:

„Wird Kapital ins Ausland geschickt, so geschieht es nicht, weil es absolut nicht im Inland Beschäftigung finden könnte. Es geschieht, weil es zu höheren Profitraten im Ausland beschäftigt werden kann.“ [8]

Der Betrug mit der „Deregulierung“ 

Nicht die Befriedigung der Bedürfnisse, sondern die Produktion von Profit ist Zweck des Kapitals9. Die größeren Profitmöglichkeiten in anderen Ländern ergeben sich vor allem daraus, daß dort der Widerstand gegen schrankenlose Ausbeutung entweder noch nicht so organisiert ist wie im Stammland oder daß er rigoroser durch Verbote und anderen Druck niedergehalten werden kann. Im jeweiligen Stammland, wie zum Beispiel in Deutschland, hat die Arbeiterklasse in Jahrzehnten für sich und andere von der geschaffenen Arbeitsproduktivität und den entsprechenden Profiten einen Anteil für zivilisatorische Bedürfnisse erkämpft. Deren Abbau ist nun Programm der Regierungspolitik, die auf Billiglohnverhältnisse zielt, was, als „Deregulierung“ bezeichnet das Wesen der Sache verschleiern soll.

Die krampfhafte Suche nach Billiglohn-Oasen

Das für Billiglohnländer typische Kräfteverhältnis zwischen Lohnarbeit und Kapital ist ein Idealverhältnis für die Profitproduktion. Nicht Kapitalnot treibt die Profitmacher in Billiglohnländer sondern Kapital­überschuß, der sich nur profitabel verwerten läßt, wenn dessen Wiederanlage einen höheren Profit verspricht als jener, der zu seiner Erzeugung erforderlich  gewesen ist. Das treibt die Großkapitalisten um die Welt, die wie Rauschgiftsüchtige Billiglohnbereiche suchen.

Verschärfter internationaler Konkurrenzkampf

Aber so wie zum Beispiel der deutsche Siemenskonzern mit seinen Ablegern in 190 Ländern, sind auch andere auf solchen Wegen. Der Konkurrenzkampf zwischen ihnen verschärft sich und einen existenzgefährdenden Schlag erleidet der, dessen Profit nicht konkurrenzfähig ist. Daraus ergeben sich Tendenzen, die für das gegenwärtige Stadium des Imperialismus generell und jeweils auch in einzelnen imperialistischen Ländern charakteristisch sind. Sie werden  hier in einer von den Monopolherren für günstig gehaltenen Weise praktiziert und müssen hier  dementsprechend konkret bekämpft werden.

Lohndumping auch im eigenen Land

Die Kapitalexporteure streben zunehmend danach, die für sie idealen Billiglohnverhältnisse in ihr eigenes, in ihr Stammland zu importieren und dieses in ein Billiglohnland zu verwandeln. Die angeblich überstaatlichen, einheimischen  Konzerne sind die Hauptakteure, die dieser Tendenz mit Hilfe der von ihnen beherrschten Regierung Bahn  brechen, wie das in Deutschland mit der Agenda  2010 praktiziert wird.

Ein zynischer Vergleich

Diese Tendenz wird dadurch noch verstärkt, daß aus Billiglohnländern zunehmend Billigprodukte einfließen und die Absatzkonkurrenz verschärfen. Der zunehmende Druck der Billiglohnstrategie auf die Arbeits- und Lebensverhältnisse vergrößert die Kluft zwischen Reichtum und Armut. Der Großkapitalist Henkel verniedlicht den sozialen Raubbau und erklärt zynisch, daß aus Berichten über Notzustände in Afrika doch bekannt sei, was Elend ist und daß man deshalb in Deutschland nicht von Armut sprechen könne.

Sozialer Raubbau auf ganzer Linie…

Die neue Freiheit des Monopolkapitals, die unter dem Firmenschild des Neoliberalismus Unheil verbreitet, hat in Deutschland den Angriff auf die Reproduktionsbedingungen der Arbeitskraft in zwei Richtungen vorangetrieben. Unmittelbar zielen sie in allen Bereichen auf verlängerte Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich, auf Streichung erkämpfter Entlastungen, auf Abbau von Kündigungsschutz und anderen tariflichen Regelungen, auf Liquidierung gewerkschaftlicher Rechte, auf Vernichtung von Arbeitsplätzen, auf einen möglichst großen Billiglohnsektor, auf freie Bahn für Lohndumping und faktisch alles, was mit der Agenda 2010 und Bolkestein praktiziert wird.

Geplante Umverteilung von Unten nach Oben

Die andere Richtung ist vor allem durch Hartz-Gesetze vorgezeichnet. Die programmierte umfassende Reduzierung der Lebensmöglichkeiten, der Lebensqualität für Millionen Menschen, vergrößert nicht nur die Mittel für die weitergehende Umverteilung von Unten nach Oben, sie dient auch wie die Peitsche eines Sklavenaufsehers dazu, die noch in Arbeit Stehenden vor die Alternative zu stellen, entweder für zwei oder drei Gefeuerte mit zu arbeiten, oder Hartz-IV-Empfänger zu werden.

Schwarz-Rot-Mostrich und „Du bist Deutschland“

Im imperialistischen Deutschland wird die volksfeindliche Strategie mit deutsch klingenden Losungen verfochten, die den Eindruck erwecken, als sei Deutschlands Existenz in Gefahr und nun sei heroischer Patriotismus von Nöten. Einige Klugmänner glauben, daß Deutschfeindlichkeit ein Gegenmittel sei. Sie übersehen, daß es beim „Standort Deutschland“, bei der Behauptung, „Du bist Deutschland“, oder bei der von der Kanzlerin angestrebten Spitzenposition für Deutschland in Europa darum geht, Spitzenpositionen im Profitmachen  auf Kosten Millionen deutscher Bürger zu erringen.

Ist der Liberalismus gescheitert?

Die Profite sind transnational und haben mit nationalen Interessen nichts zu tun, wie das zum Beispiel der Chefstratege der deutschen Bank, Herr Ackermann demonstriert hat, als er dem englischen Vo­dafone-Konzern den Weg zum Aufkauf des deutschen Mannesmannkonzerns geebnet hat. Die Billiglohnstrategie des deutschen  Großkapitals wird, wie die der anderen imperialistischen Länder, als Neoliberalismus bezeichnet.

Der alte, historisch vergangene Liberalismus lebt hier wieder auf mit der Glorifizierung der Kräfteverhältnisse zwischen Lohnarbeit und Kapital im 19. Jahrhundert. Produktionsverhältnisse sind immer auch ein Kräfteverhältnis zwischen den Hauptklassen der jeweiligen Gesellschaftsformation. „Neo“, neu, ist lediglich, daß sich diese Rückwende auf der Grundlage wissenschaftlich-technisch perfektionierter Produktivkräfte vollzieht.

Der Herr Mayer von der DKP glaubt, Lenin habe sich geirrt…

Einige transnationale Theoretiker trennen die Entwicklung der Produktivkräfte von den Produktionsverhältnissen und behaupten, daß sich der Kapitalismus nicht in seinem Endstadium, sondern erst am Anfang befände. Auch Leo Mayer behauptet, Lenin habe sich mit der Einschätzung von der Endphase des Kapitalismus geirrt. [10]

Tatsache ist jedoch, daß die Kapitalisten selbst mit der reaktionären  Orientierung auf Verhältnisse des 19. Jahrhunderts für die von ihnen konstituierten Produktionsverhältnisse keine Perspektive sehen. Sie sind nicht in der Lage, dem Charakter der Produktivkräfte entsprechend eine gesellschaftliche Organisation der Arbeit im gesellschaftlichen Interesse zu schaffen. Mit den auf Profit orientierten Verhältnissen verwandeln sie Produktivkräfte in Destruktivkräfte und gefährden die sozialen und natürlichen Existenzbedingungen des Lebens auf der Erde.


Das Endstadium des Kapitalismus

Wie Leo Mayer versuchen auch andere Opportunisten, gegen Lenins Einschätzung vom Endstadium des Kapitalismus Front zu machen und mit der These vom transnationalen Imperialismus den kapitalistischen Eigentumsverhältnissen neues Leben einzuhauchen.

„Umwälzung der Eigentumsverhältnisse“?

Transnationale oder multinationale Eigentumsverhältnisse könnten angeblich erst bei einer globalen Reifestufe durch eine globale Umwälzung überwunden werden. Bis dahin bliebe im Rahmen der einzelnen Staaten nur die Möglichkeit, die eine oder andere schädliche Wirkung des Kapitalismus abzuschwächen und die Dominanz kapitalistischer Einflüsse zu reduzieren. Für diesen Zeitraum verbliebe dann in diesen Ländern also lediglich die Möglichkeit, auf revolutionäre Konsequenzen der Politik zu verzichten und reformistische Politik zu betreiben. Leo Mayer bemängelt, daß Lenin für eine solche reformistische Politik keine Vorgaben geschaffen habe. [11]

Die Zentralisation der Produktion

Die Tatsachen bezüglich der Entwicklung der kapitalistischen Eigentumsverhältnisse belegen das Gegenteil von einer epocheweiten, angeblichen globalen, Höherentwicklung der kapitalistischen Eigentumsverhältnisse Die Monopolunternehmen sind vor allem durch eine Zentralisation der Kapitaleinlagen verschiedener Kapitalisten in Form von Beteiligungsgesellschaften existent. Durch Akkumulation allein kämen solche Finanzmassen nicht zustande, wie sie für moderne Großprojekte erforderlich sind.

Beteiligungsgesellschaften

Mit den Beteiligungsgesellschaften ist ein neues Herrschaftsverhältnis entstanden, das ebenfalls ein Symptom für das Endstadium des Kapitalismus ist, vergleichbar der Sehnsucht von Unternehmern nach Verhältnissen des 19. Jahrhunderts. Unter den Anteilseignern verfügt letztlich der jeweils Kapitalstärkste über die Anteile aller anderen. Diese andeen aber werden faktisch nicht zu Miteigentümer, sondern lediglich zu Renditeanwärtern und verlieren über ihr eingebrachtes Privateigentum die Verfügung. Der Kapitalstärkste verfügt nun mit dem Schein, ein „Gemeininteresse“ zu vertreten, über das eingebrachte Kapital der anderen Anteilseigner.

Die Macht der Mächtigen

Das alles trifft, zwar etwas modifiziert, auch auf internationale Finanzgiganten zu, wo die Anteilseigner aus verschiedenen Staaten zusammenwirken. Die Weltbank zum Beispiel wie auch der IWF verkörpern kein transnationales oder multinationales Eigentum. Vor 90 Jahren hat Lenin festgestellt, daß in einem Beteiligungssystem in der Regel ein Kapitalanteil von 40 Prozent genügt, um über alle Anteile zu verfügen. Wenn die Streuung der Anteil sehr groß ist, genügt auch ein geringerer Prozentsatz. Den USA genügt in der Weltbank zum Beispiel ein Anteil von nicht einmal 17 Prozent, um über die Anteile der über 180 Mitglieder zu herrschen. Der Bankchef Wolfowitz sichert, daß die Kreditpolitik der Weltbank mit der  Außenpolitik der USA konform geht.

Der unvergängliche Neokolonialismus

Wenn hier die nächstgroßen Anteilseigner wie Japan, Deutschland und andere mitmachen, dann beruht das auf gemeinsamen  neokolonialistischen Interessen. Die Mehrzahl der Opfer dieser Kreditpolitik ist lediglich in der Hoffnung dabei, überhaupt eine Chance auf einen Kredit zu wahren, auch wenn solche Kredite mit neokolonialistischen Bedingungen verknüpft sind und in der Regel mehr Opfer als Vorteile mit sich bringen. Unabhängig von der Größenordnung und dem staatlichen Charakter der Anteilseigner erlangt das Privateigentum an Produktionsmitteln zu keiner Zeit die Merkmale eines kollektiven oder transnationalen Eigentums, wie auch das gemeinsame Eigentum der Mitglieder einer Einbrecherbande aus ihnen keine gemeinnützige Vereinigung macht.


Was tun gegen den Imperialismus?

In den Anfängen der monopolistischen Entwicklung des Kapitalismus stand die Beseitigung der freien Konkurrenz im Vordergrund, dem vor allem kleineres Privateigentum zum Opfer gefallen, was sich partiell auch heute noch fortsetzt. Danach ging der Raubbau auch „im eigenen Lager“ weiter. Großkonzerne liquidieren sich gegenseitig. Den „Übernahmen“ sind keine Grenzen gesetzt. Innerhalb der Beteiligungssysteme wird den kapitalschwächeren Anteilseignern die Verfügung über ihre Anteile entzogen, faktisch eine Form der Enteignung. Die Kapitalstärksten nähern sich mit der Herrschaft über alle Anteile keiner gesellschaftlichen Verantwortlichkeit, sondern vergrößern nur die Macht der gesellschaftschädigenden Profitmacherei. Gravierend zeigt sich der Niedergang, das Endstadium des Kapitalismus, auch in der zunehmenden Beherrschung und Nivellierung der individuellen Bedürfnisbefriedigung für Millionen Menschen wie auch in der massenhaften Vernichtung zivilen Lebens durch den militanten Terror imperialistischer Staaten.

Die Idee wird zur materiellen Gewalt…

Darin ist die entscheidende Tatsache enthalten, daß der Widerspruch zwischen Lohnarbeit und Kapital so verschärft wird, daß die Arbeitskraft zunehmend ihrer Reproduktionsfähgkeit beraubt wird. Die Arbeitskraft, ihr beständiger Einsatz, ist die soziale Existenzbedingung des gesellschaftlichen Lebens. Als Ersatzlösung ist die Phrase von der Wissenschaft als Produktivkraft im Umlauf. Die Wissenschaften können das geistige Leben bereichern, aber sie schaffen keine gesellschaftlichen Lebensbedingungen. Keine einzige Wissenschaft ist in der Lage, die Lebensfähigkeit der Gesellschaft zu sichern, wenn ihre Erkenntnisse nicht zur materiell wirksamen Anwendung gelangen.

Organisiert und zielklar kämpfen!

Die imperialistischen, spätkapitalistischen Verhältnisse sind mehr als reif für ihre Überwindung und für antiimperialistische und sozialistische Veränderungen. Dafür muß in jedem Land gegen den hier agierenden Klassenfeind in Solidarität mit allen vom Imperialismus Bedrohten gekämpft werden, wie das revolutionäre Kräfte in verschiedenen Ländern bereits erfolgreich, weil organisiert und zielklar demonstrieren. Für die dafür notwendigen Schritte und Übergangsprozesse ist Klarheit über den Hauptfeind nur der Anfang.

Strikte Absage an jeden Opportunismus!

Lenin hat in der Zeit des imperialistischen Weltkrieges den opportunistischen Konzeptionen eine Abfuhr erteilt, die meinten, daß dem Friedensinteresse schon entsprochen sei, wenn im Kampf gegen den Krieg lediglich darauf orientiert würde, die imperialistischen Vorkriegsverhältnisse wieder herzustellen. So hat auch der  VII. Weltkon­greß der KI die opportunistische Konzeption verworfen, sich in der Rückkehr zu den vorfaschistischen imperialistischen Herrschaftsverhältnissen mit dem Fortbestand von Grundlagen des Faschismus auszusöhnen.

Eine konsequent revolutionäre Strategie!

Die revolutionäre Strategie besteht darin, dem demokratischen Kampf keine reformistischen Grenzen zu setzen, sondern in diesem Kampf Klarheit darüber zu schaffen, daß nur im Voranschreiten zum Sozialismus eine Lösung der Probleme möglich ist. Die prosozialistische Imperialismuskritik und Politik hat Lenin keineswegs als Schema konzipiert, als könne ohne Rücksicht auf die konkret historische Situation der politische Übergang zu sozialistischen Lösungen erfolgen.

In Rußland zum Beispiel mußte als erstes die zaristische Selbstherrschaft überwinden werden. Aber nicht jedoch, um sie durch ein großbürgerliches Herrschaftssystem zu ersetzen. „Die Vorwärtsentwicklung – wenn man von möglichen, vorübergehenden Rückschlägen absieht – ist zu verwirklichen nur in der Richtung der sozialistischen Gesellschaft, der sozialistischen Revolution“ [12]

Nicht von revolutionären Zielen abbringen lassen!

Doch unabhängig von allen möglichen und notwendigen Etappen im Herankommen an die sozialistische Revolution, kann die gesellschaftliche Bewegung nur dann in eine solche Richtung gelangen, wenn dafür eine Kraft, eine revolutionäre Partei aktiv ist, die sich weder vom Widerstand des Klassenfeindes noch von reformistischen Bremsern von der revolutionären Richtung abbringen läßt und die es versteht, für diese revolutionäre Orientierung alle Kräfte zu gewinnen und zu organisieren, deren Interesse über kapitalistische Verhältnisse hinausweisen.

Das schwächste Kettenglied ergreifen…

Auch Marx und Engels wird oft unterstellt, die sozialistische Revolution ohne Rücksicht auf die konkret historischen Bedingungen allein aus dem Reifegrad der Produktivkräfte, wie ein Schema prognostiziert zu haben. Sie haben demgegenüber eingeschätzt, daß im Zentrum der kapitalistischen Entwicklung, im reifsten kapitalistischen Land, für die Bourgeosie die größeren Möglichkeiten bestanden, gewaltsamen Ausbrüchen ausgleichend entgegenzuwirken, so daß solche Ausbrüche in der Peripherie wahrscheinlicher seien. [13] Dieser Bezug ist hier deshalb am Platz, weil die manipulierte Berufung auf Marx und Engels auch für transnationale „Begründungen“ herhalten soll, als müßten die Produktivkräfte erst eine sozialismusfähige globale Reifestufe erlangen, bevor der Kapitalismus überwunden werden könne.

Formierung einer marxistisch-leninistischen Partei

Unter unseren Bedingungen, unter den Nachwirkungen der Konterrevolution, da die entscheidenden Grundlagen für eine revolutionäre Strategie in Gestalt einer marxistisch leninistischen Partei noch nicht wieder gegeben sind, besteht die vordringliche Aufgabe darin, eine kommunistische Organisation zu formieren, die frei ist von einer transnationalen Anpassung an die Bedürfnisse der herrschenden Klasse und die der Arbeiterklasse eine revolutionäre strategische Orientierung gibt, die den konkret historischen Gegebenheiten entspricht und die auch in komplizierten Situationen auf die richtige Seite der Barrikade führt.



Diese Aufgabe ist mit einem neuen Problem konfrontiert.

  • Arbeiteraristokratie: Der Fäulnisprozeß des Kapitalismus hat bekanntlich auch eine Arbeiteraristokratie und Arbeiterbürokratie hervor gebracht. Soweit sie noch reformistisch aktiv sind, werden sie auch zu einem Angriffsziel neoliberaler Politik, weil selbst reformistische Bestrebungen für den Kampf um konkurrenzfähige Profite hinderlich sind.
  • Reaktionäre Intelligenz: Für die imperialistische Spaltungspolitik haben sich jene Teile der politischen Intelligenz favorisiert, die nicht bereit sind, sich zum theoretischen Verständnis der ganzen geschichtlichen Entwicklung hinauf zu arbeiten. Für sie ist die Freiheit entscheidend, ohne Rücksicht auf geschichtliche Tatsachen, auf Erfahrungen und wissenschaftliche Lehren, intellektuell fabulieren zu können und wenn das ausreichend marxismuskritisch geschieht, stehen ihnen auch die imperialistischen Medien und Geldeinnahmen offen.
  • Liberalistische Interessenvertreter: Die geistigen Köpfe, deren Zahl fast mit der von ihnen publizierten politischen Konzeptionen übereinstimmt, bilden für großkapitalistische Interessen eine strategisch bedeutsame Sperre, die angesichts der Breite und Tiefe der gesellschaftlichen Konfliktstoffe den Übergang von millionenfacher Unzufriedenheit und Proteste zu konsequenten antiimperialistischen Positionen und Aktionen erschweren und zum Teil auch verhindern.

Ohne Überwindung dieser Sperre, gibt es keinen Fortschritt des antiimperialistischen Kampfes. Deshalb besteht eine erstrangige Aufgabe darin, den Einfluß solcher Intellektuellen auf kommunistische Organisationen zu verhindern.

http://www.weissenseerblaetter.de/h03_06.htm#t06

Prof. Dr. Hans Koelsch: 1966 Habilitation zum Dr. paed. habil. in Marxismus-Leninismus an der Karl-Marx-Universität Leipzig.

[1] Leo Mayer, Beiträge zur Monopol-und Imperialismustheorie, Topos, Heft 24, 2005, S.85
[2] Ebenda, S.86/87
[3] Ebenda S.59
[4] Ebenda S.76
[5] W. I. Lenin, Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus, Lenin Werke, Bd.22, S.255
[6] Ebenda, S.241
[7] Scholl-Latour, Weltmacht im Treibsand, Propyläen Verlag, Berlin 2004, S.27.
[8] Karl Marx, Das Kapital, MEW, Bd. 25, S. 266
[9] Ebenda, S.267
[10] Leo Mayer, a.a.O. S. 61
[11] Ebenda, S. 79
[12] W.I.Lenin, Über die Junius Broschüre, Lenin Werke, Bd.22, S.321
[13] Karl Marx/Friedrich Engels, Revue, MEW, Bd.7, S.440.

pdfimage  Hans Kölsch – Legende von transnationalen Klassenfeind


Siehe auch:
Gerhard Feldbauer: „Der Opportunismus der DKP“
Die DKP, der Herr Steigerwald und der Antikommunismus
Antikommunistische Hetze auf DKP-Website

.
Erstveröffentlichung: vor Kurzem auf Sascha‘s Welt

Bilder und Bildunterschriften hinzugefügt von der Redaktion AmericanRebel

 

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on 30. Juni 2019
Veröffentlicht in: Albanien, Allgemein, Lupo

Lupo

Der Marxismus-Leninismus,
eine immer junge und wissenschaftliche Lehre

Lupo

So hieß einst eine Sendung von Radio Tirana. Doch die Revisionisten in Albanien haben diese Sendung abgeschaltet. Mit dem Verschwinden der Sozialistischen Volksrepublik Albanien ist auch das Leuchtfeuer des Sozialismus erloschen. Albanien ist wieder zum Armenhaus Europas geworden. Höfe und Fabriken verrotten, die organisierte Kriminalität wächst stattdessen. Die Proleten werden zu Glücksrittern und pilgern vergeblich nach Nordeuropa wo sie wieder abgewiesen werden. Zu Lebzeiten Enver Hoxha gab es blühende Landschaften. Das konnte man besonders deutlich sehen, wenn man man mit dem Flieger von Jugoslawien kommend auf einmal alles grün unten sehen konnte, während in Jugoslawien alles verdorrte Landschaft ist.

Geleitet vom Marxismus-Leninismus entwickelte die Partei der Arbeit mit Enver Hoxha das Land vom einstigen Armenhaus zu einem industriell-landwirtschaftlichen Gebilde. Das zeugte von der praktischen Anwendung des Marxismus-Leninismus. Das galt besonders für die Entfaltung der Produktivkräfte mittels revolutionärer Produktionsverhältnisse. Das Bündnis von Arbeiter, Bauern und Soldaten stand nicht nur auf dem Papier, sondern funktionierte in der Praxis. Die Einheit von Stadt und Land war gewährleistet, während heute die Landflucht grassiert und die Höfe verrotten.

Wie unter Lenin und
entwickelte sich Albanien unter
das mittels der wissen-
Marxismus-Leninismus zu den
Die Armut und das Elend
Dörfern. Die Sowjetunion
Kriegsmaschine der Welt, in
vom Hitlerfaschismus
gelingen. Dabei waren beide Länder einst ein Sumpf des Elends. Die Zaren regierten mit der Knute, der König Zogu in Albanien hatte nichts im Sinn als seinen Hofstaat. Religion und geistige Finsternis waren die herrschende Meinung. Lesen und Schreiben der Proleten nicht nötig, das besorgten die Herrschaften um die Proleten zu betölpen, um sie für dumm zu verkaufen.

Wissenschaftlicher Sozialismus, nicht echter wie ihn die MLPD verkauft, bedeutet den Grundsatz These-Antithese=Synthese, also das Kriterium der Praxis. Stimmt die Theorie mit der Praxis überein oder ist sie Spuk? Doch gern verbreiten die Kapitalisten, der Kommunismus ist gescheitert, weil die kommunistische Theorie falsch ist. Also die Wissenschaft ist falsch. Und so wird die Politik der Kapitalisten und Revisionisten von Spuk und Aberglaube begleitet. Und wenn der Spuk nicht funktioniert, dann wird zum Polizeiknüppel gegriffen wie das derzeit Macron in Frankreich oder Mutti in Deutschland probiert.

Es gibt viele Politikaster die sich am Vokabular des Marxismus-Leninismus berauschen. Endlose Traktate verfassen, gern nochmal das Rad erfinden möchten, glauben wegen des Verschwinden des Sozialismus neue Theorien erfinden zu müssen.

Davon gibt es in diesem Lande reichlich. Der Zerfall des Sozialismus war stets eine Begleiterscheinung beim Aufbau des Sozialismus. Lenin, Stalin und Enver Hoxha warnten davor. Der Kampf gegen Abweichler und Abweichungen wurde stets geführt. Das galt in Albanien gegen die Invasion der Maoisten, die mit ihrem Blödsinn nur Sabotage betrieben, was zu deren Rauswurf führte. Der Maoismus ist eine zutiefst kapitalistische Theorie. Heute haben sie China mit ihrem großen Sprung zum Kapitalismus das Land in eine Chemiekloake in unermessliche Dimensionen verwandelt.

Doch nachdem die Maoisten in Albanien rausgeworfen wurden, tauchte nach dem Tode von Enver Hoxha Franz-Josef Strauß mit seinem Geländewagen und einem Koffer voller DM auf. Behilflich dabei die Schubert-Clique mit Peter Platzmann und Rüdiger Pier. Der Revisionist Ramiz
 laut Verfassung verboten, 
Strauß-Kredit. Seit dreißig
 Albanien vergeblich auf die
sich nicht sicher, ob die
wieder ihre Gewehre der
und die Quislinge verjagen.
Schlacht von Vlora den
vertreiben scheiterte. Doch
gelöst. Und so bleibt was
Revolution ist kein Ideal oder Perspektive, sondern ein Problem was gelöst werden muss.

.

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on 24. Juni 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Sami Grigo

Die Angst der Herrschenden vor einer sozialistischen Revolution des Volkes!

Sami Grigo

In der faschistischen Türkei geht die Verfolgung linker Oppositioneller wie
 Künstler, Musiker, Journalisten, Anwälte, Lehrer, Architekten ebenso auch gegen politisch aktive Studenten, Arbeiter und Bauern ungebrochen weiter.

Es folgten mehrere „Operationen“ gegen demokratische Einrichtungen wie das Idil Kulturzentrum von Grup Yorum, in der Druckerei der Zeitschrift Yürüyüş (Marsch) und in dem Anwaltsbüro von Halkın Hukuk Bürosu (Rechtsbüro des Volkes).

Ihnen werden alle die vermeintliche Mitgliedschaft in der sozialistischen Devrimci Halk Kurtuluş Partisi-Cephesi (Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front) DHKP-C vorgeworfen.

Die sozialistische Organisation Halk Cephesi (Volksfront) forderte in einer Pressemitteilung die sofortige Freilassung der Festgenommenen.

»Während sich die ökonomische Krise verschärft, nimmt die Wut des Volkes zu«, konstatiert die Gruppe. »Die Revolutionäre, die dieser Wut eine Richtung geben, werden zum Ziel der Regierung. Denn die Regierung weiß, dass es mit ihr zu Ende geht. Und sie weiß, dass es die Revolutionäre sein werden, die ihr Ende bringen.«

„Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“
(Karl Marx, Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei, IV. Marx/Engels, MEW 4, S. 493, 1848)

WIR SIND DAS VOLK,
WIR SIND IM RECHT,
WIR WERDEN SIEGEN!


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on 9. Juni 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Das Ende des Jugendwiderstand

Erklärung zur Auflösung des Jugendwiderstand vom 9. Juni 2019, 17:30 Uhr

Es ist vorbei. Nach fast 5 Jahren intensiver antiimperialistischer und revolutionärer Jugendarbeit mit dem Jugendwiderstand geben wir nun das Ende unserer Organisation bekannt.

Als wir Anfang 2015 den Jugendwiderstand gründeten, hatten wir gerade mal zwei Hand voll Genossen auf sehr verschiedenen Ebenen, einen gewissen Erfahrungsschatz und große Pläne. Doch wie schnell und wie stark sich die ganze Sache entwickeln würde war nicht abzusehen. Und was wir bis heute aufgebaut, ausgelöst und erreicht haben, hätten wir uns damals nicht ausmalen können.

Der organisatorische Erfahrungsschatz der im Jugendwiderstand gemündet ist, war im Wesentlichen der von Zusammen Kämpfen (Berlin) und der SoL*Sozialistische Linke – das heißt der jungen antiimperialistischen Linken nach dem G8-Gipfel von 2007 in Rostock. Dazu kamen begrenzte Einsichten, Einflüsse und Erfahrungen aus diversen Antifa-Gruppen, den größeren revisionistischen Jugendverbänden wie SDAJ und REBELL, der Roten Antifa, der ARAB, dem KA und dem Revolutionären Aufbau. Bewaffnet mit einigen weiteren Lehren aus der großartigen Geschichte der KPD, der K-Parteien der 70er/80er, der Stadtguerilla-Versuche in der BRD und der „Revolutionären Kommunisten“/RIM in den 90ern und 00er-Jahren sowie der ausländischen Einflüsse, vor allem die der revolutionären Bewegungen Anatoliens, Lateinamerikas und Südostasiens, begann die theoretische und praktische Arbeit mit den Massen.

Die Gründe für unseren Kampf haben sich dabei bis heute nicht geändert: Zunehmende staatliche Faschisierung von oben, imperialistische Kriegsgefahr, das Blut der Völker der Welt an den Händen der kapitalistischen Monopole und ihrer Staaten, Armut, die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, Ausbeutung, Unterdrückung und eine kaputte, zerfallende Jugend ohne Werte sind aktueller denn je.

Als wir uns gründeten war der Maoismus in der Jugend Deutschlands tot. In der Politjugendszene gab es nur ein paar, die hinter vorgehaltener Hand meinten, sie wären „ML“, das war´s im Wesentlichen.

2015 haben wir dann unsere auf Berlin zentrierte Arbeit aufgenommen. Man war kreativ, probierte sich z. B. in der kleinen BVG-Kampagne und anderen Aktionen in der Massenarbeit aus, am 1. Mai wurde ein Block auf der morgendlichen DGB-Demonstration gestellt. Es gab viel Zusammenarbeit mit den türkischen und kurdischen Genossen. Im nächsten Jahr wird zum ersten Mal eine eigene rote 1. Mai Demonstration in Neukölln auf die Beine gestellt, wir versuchen uns in Frontarbeit mit verschiedenen Kräften und die kontinuierliche Arbeit im Viertel wird ausgebaut und gefestigt, es werden Fehler und Schwächen beim Versuch des Aufbaus von ersten überregionalen Grundeinheiten in NRW und Bremen deutlich. 2017 sieht zunächst interne Linienkämpfe, einige Leute gehen, viele Neue stoßen dazu. Der Aktionsradius vergrößert sich, auch in Ostberlin gibt es jetzt vermehrt Arbeit, in Neukölln ist bereits eine gewisse Bekanntheit und Verankerung erreicht. In diesem und dem folgenden Jahr inspiriert unsere Arbeit, Propaganda und der Fokus auf uns zusehends über die Stadtgrenzen hinaus im Bundegebiet junge Genossen, die Fahne und den Kampf aufzunehmen.

Heute gibt es im ganzen Land hunderte Jugendliche, die mit stolzer Brust sagen: Ja, wir sind MLM! Wir sind Marxisten-Leninisten-Maoisten. Das ist unsere Ideologie, unsere Geschichte, unsere Klasse, unsere Fahne und unser Kampf. Und diese kommen größtenteils eben nicht aus der akademisch und kleinbürgerlich geprägten Politjugend, sondern von Unten, aus dem Herzen der Klasse, aus der Arbeiterjugend. In jeder größeren Stadt aber auch in vielen ländlicheren Gebieten, von der dänischen Grenze über Mitteldeutschland bis hin zum Remms-Murr-Kreis in Baden-Württemberg, beginnen sich normale Jugendliche auf der Suche nach der roten Linie und dem echten, dem revolutionären Kommunismus, mit den Lehren Mao Tse-Tungs und der anderen Klassiker zu beschäftigen, sie zu propagieren, sie hochzuhalten und sie vor allem anzuwenden.

In der ganzen Republik sympathisieren Jugendliche mit Wut im Bauch und dem Herzen am rechten Fleck mit uns, in der politischen Widerstandsbewegung, hinter vorgehaltener Hand in der linken Szene und viele, viele darüber hinaus.

Es ist hier im Land wieder etwas Neues entstanden und gewachsen. Etwas was der Klassenfeind nicht richtig einschätzen kann. Das erklärt auch die völlig irrationale Hysterie in seiner Presse.

Es gibt in Deutschland wieder eine kleine aber wachsende rote Jugendbewegung die die Reihen mit der weltweiten antiimperialistischen Linken und der internationalen kommunistischen Bewegung geschlossen hat. Und wir hatten entscheidenden Anteil daran, dass es nun so ist. Was uns ganz unbescheiden mit Stolz erfüllt.

Wir haben dafür viel Blut, Schweiß, Zeit, Geld und Tränen gegeben. Wir haben Inhalt und Form dieser Bewegung entscheidend mitgeprägt, auch über das eigene Lager hinaus. Von der politischen und organisatorischen Kultur, Tradition und Identität, über Stil, Parolen, Symbole, Disziplin und Aktionsformen bis hin zu weltanschaulichen Standpunkten und Haltungen.

Es seien ein paar zugespitzte Beispiele gebracht: Hieß „Antiimp zu sein“ früher im negativen Sinne und Vorurteil irgendwie oldschool-altbacken in den 80ern hängengeblieben zu sein, ein muffiges Palituch und ein Mumia-Abu-Jamal T-Shirt zu tragen (Kufiyah und der trotz jahrzehntelanger Haft gerade gebliebene politische Gefangene Mumia Abu Jamal sind eine gute Sache, nicht falsch verstehen!), in den weniger schlechten Autonomen Zentren rumzuhängen und dafür umso schlechteres Bier zu trinken, über die verlorene innerszenische Hegemonie zu weinen, mal einen zu kiffen und Punkrock zu hören, so heißt es heute: Eine selbstbewusste rote Jugend die nicht mehr die andere Wange hinhält. Die auf die eigene Kraft vertraut. Die Kraft- und Kampfsport trainiert und Haltung gegen Drogen einnimmt. Die stabil ist. Einen modebewussten, mit der modernen Arbeiterjugend kompatiblen Kleidungsstil hat. Eine proletarische Linke, die kein Opfer mehr sein will. Ein bisschen irre im Kopf, aber in seinen wissenschaftlichen Standpunkten korrekt, offen, ehrlich, nett und immer kampfbereit zu sein. Eine revolutionäre Haltung im Dienst des Volkes zu haben und zu verkörpern!

Und was ist mit der Kultur passiert? Wo in unserem Lager früher Punk und Arbeiterliedernostalgie dominierten, ist heute Roter Rap, der immer mehr Massencharakter annimmt. In die alten, von ihm verratenen und verlassenen Fußstapfen des Verräterschweins Makss Damage, der – das brauchen wir nicht leugnen – damals so viele beeinflusst hat, treten heute immer mehr neue, gerade Talente, die organisatorisch fest an die Bewegung gebunden sind und als Sprachrohr und Stimme des Volkes fungieren.

Wo früher „A Anti Anticapitalista“ als „revolutionäre“ Parole dominierte, haben wir der politischen Widerstandsbewegung mit „Die BRD ist nicht unser Staat – Alle Macht dem Proletariat!“, „Nur der Griff der Massen zum Gewehr schafft den Sozialismus her!“, „Die Straße frei der roten Jugend!“ und dutzenden anderen ein ganzes Arsenal an wirklich klassenbewussten, inhaltlich treffenden und tauglichen Slogans zur Verfügung gestellt. Wir haben Symbole wieder zum Leben erweckt, Traditionen der KPD oder beispielsweise die 13-Uhr-Demo am 1. Mai wieder aufgenommen, Fackeln und einheitliche Kleidung bei passenden Anlässen sowie disziplinierte Blöcke mit Marschordnung auf linken Demonstrationen wieder eingeführt.

Wir haben die internationale Solidarität, die sich für viele früher auf Chiapas-Kaffee von den Zapatisten kaufen und Kurdistan-Soli beschränkt hat, um wichtige Punkte erweitert: Wir haben die von Kommunisten unter unserer Fahne gegen den Imperialismus geführten Volkskriege um die politische Macht – vor allem in Indien und auf den Philippinen – ins kollektive Gedächtnis der politischen Widerstandsbewegung gebracht.

Durch unsere Klassenstruktur und unsere gerade Haltung in vielen Fragen ist es uns auch wie kaum einer anderen linken Organisation gelungen, Ausländer und Deutsche für die gemeinsame Sache und im Kampf zu vereinen. Wir haben mehr stolze Kanacks und „Jugendliche mit Migrationshintergrund“ in unseren Reihen gehabt als die diversen selbsthassenden Kartoffelantifagruppen der Stadt.

Früher war in der linken Politjugend „gegen Deutschland“ zu sein und das Volk skeptisch bis offen feindselig zu beäugen in Abstufungen Konsens. Und auch aus der Antiimp-Ecke kam oftmals nur infantiles „Deutschland verrecke“-Geblöke. Heute gibt es wieder eine rote Jugend die klar sagt, dass sie das Volk, die Heimat und ihre Leute, die Jungs und Mädels aus den Vierteln, liebt – eine Jugend, die sich bekennt! Und zwar zu dem Volke dienen, zu Massenlinie und letztendlich zu sich selbst. Zum Kampf um ein sozialistisches, rotes Räte-Deutschland als Teil der proletarischen Weltrevolution. Und die Früchte dieser Linie? In den Gebieten, wo die Arbeit am weitesten entwickelt ist, gibt es wieder Ansätze von roter Straßendominanz. Dort ist es der roten Jugend gelungen, dass sie von Teilen der Massen bereits als ihre Vorhut, als ehrliche Kämpfer für ihre Interessen begriffen werden, und nicht mehr als Fremdkörper mit Identitätsproblemen.

Es gibt ein unfassbares Potential für eine blutrote und ideologisch klare Organisation in unserem Land, was vor einigen Jahren so niemand geahnt hätte. Es ist, als habe eine von der althergebrachten Linken enttäuschte Generation Jugendlicher nur darauf gewartet, dass eine Alternative entsteht, die die kampferprobte Fahne aus alten Tagen wieder aufnimmt, aufräumt mit dem ganzen Schmutz und vorangeht.

Wir sind mit – meist – gutem Beispiel vorangegangen und haben das getan. Und doch verkünden wir hier das Ende. Andere müssen ab diesem Moment übernehmen und dürfen vor ihren Aufgaben nicht zögern. Der Jugendwiderstand hat seine Rolle gespielt.

Auch viele Fehler, Dummheiten und Versäumnisse begleiteten uns auf unserem Weg. Viele im Verlauf der Zeit selbst gesteckte Ziele konnten nicht erreicht und verwirklicht werden, auch weil einzelne Schwerpunkte teilweise falsch gesetzt wurden.

Wir haben die korrekte organisatorische und politische Linie zwischen Jugendorganisation mit Avantgarde- und Kaderanspruch und Massenorganisation mit dem Jugendwiderstand nicht gefunden, ebenso wie die zwischen offener demokratischer und revolutionärer sowie verdeckter revolutionärer und kommunistischer Arbeit. Letzten Endes pendelte die Gesamtorganisation immer zwischen diesen Polen und viele Schwächen und Fehler ergaben sich auch genau daraus.

Wir wollen die zahlreichen internen Widersprüche und Fehler hier nicht alle aufrollen. Es gibt sehr Vieles, was wir im Nachhinein anders gemacht hätten.

Es beginnt bei Kleinigkeiten, wie in der Anti-Drogen-Broschüre aus falschem Subjektivismus und Taktik kein Wort zum Alkohol zu verlieren. Es geht weiter mit dem Silvesterdrama von 2016/2017, als Wladek Flakin spontan mit Nachdruck ein paar Worte zu seinem Onlineverhalten mit auf den Weg gegeben werden sollten. In rüpelhafter Form und im wohl unklugsten Moment, den man dafür hätte treffen können – Silvester – im Kreis seiner engsten Genossen, bei denen klar war, dass diese das nicht als gerechtfertigte Kritik auffassen und einfach hinnehmen würden. Da es auch bei ihnen wohl eine gewisse Selbstkritik was ihre skandalheischende Öffentlichkeitsarbeit im Nachhinein angeht gibt, die seither von allerhand reaktionärer Journaille und Antideutschen instrumentalisiert wird, ist es von unserer Seite aus nur fair, das ebenfalls einzugestehen. Ebenso die falsche Praxis in Wahlboykottaktivitäten vor allem auch linke Parteien anzugehen, wie DKP und MLPD. Das war eine linksradikale Altlast aus SoL-Zeiten, die wir mittlerweile anders sehen. Denn auch wenn diese Parteien in unseren Augen eben revisionistische und nicht kommunistische sind und damit viel vom revolutionären Erbe mit Füßen treten und mit ihrer Teilnahme an der bürgerlichen Wahlfarce das Potential haben, bei einigen Massen Illusionen in Parlamentarismus, Passivität und Reformierbarkeit des Systems zu stärken, ist das im Moment in unseren Augen der Nebenaspekt. Während der Hauptaspekt im Gegenteil ist, dass sie fortschrittliche und gerechtfertigte Parolen in den Vierteln verbreiten, einige gute und offene Leute bei sich organisiert haben und bei der aktuellen Klassenkampfsituation in Zeiten fortschreitender Faschisierung des Staatsapparats und imperialistischer Kriegshetze trotz aller falscher und revisionistischer Positionen nicht unser Gegner sind oder Ziel von Kampagnen sein sollten, sondern durchaus im Rahmen von demokratischer Frontarbeit auch Bündnispartner sein können. Das ändert nichts daran, dass wir den aktiven Wahlboykott weiter sowohl taktisch als auch strategisch für Revolutionäre in der BRD und für Kommunisten international als den richtigen Weg sehen. Das nur als ein paar Beispiele.

In einer gewissen Periode war unsere strikte Abgrenzung von “allen und jedem“ wichtig und richtig, um das eigene Profil zu schärfen und den eigenen Genossen und Mitkämpfern die notwendige Prinzipientreue zu vermitteln. Profil und Prinzipientreue sind nun mehr als gegeben. Und denen, die nach uns kommen werden, geben wir mit auf den Weg: Es bleibt richtig, sich vor allem auf die eigenen Kräfte und auf die Massen zu stützen sowie klare Trennlinien zum Feind zu ziehen. Aber eben zum Feind, und nicht zu jedem politischen Gegner oder Konkurrenten, um den Preis der eigenen Isolierung.

Der Jugendwiderstand hat seine Aufgaben erfüllt. Somit sind mit sofortiger Wirkung sämtliche Strukturen des Jugendwiderstand aufgelöst und stellen ihre Tätigkeit ein. Die Homepage ebenso wie Facebook werden als Archiv weiter bestehen bleiben.

 Comment 
on 29. Mai 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Lupo
Volkskorrespondent

Lupo
.

Entweder es gibt Klassenkampf
oder beide Klassen werden untergehen (Marx)

Lupo

Dieser Grundsatz erfährt derzeit eine existenzielle Frage für die Menschheit. Angesichts der Klimakrise glauben einige Protagonisten mit einer sozial-ökologischen Revolution die Menschheit retten zu können. Das ist natürlich Humbug und Augenwischerei. Ob mit GRÜN an der Regierung auch nur ein Gramm CO2 eingespart wird, das hat die Vergangenheit gezeigt, die Erde wurde wärmer, der CO2-Gehalt in der Atmosphäre stieg und die Reichen wurden immer reicher und die Armen immer ärmer. Und das soll nun auf einmal mit GRÜN zu Ende sein?

Baden-Würtembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann provozierte mal wieder lebhafte Diskussionen im Internet. Mehr als 60 000-mal wurde alleine das SWR-Video aufgerufen, in dem er seinen Dienstwagen verteidigt. Foto: YouTube

Hier prahlt der grüne Ministerpräsident vom Ländle, genannt Entenwilly, mit seinem grünen Stinker von Daimler. Vormals Katholik, dann Maoist und heute, dem Zeitgeist entsrechend, wieder fromm. Als rot-grün mit dem Fossil- und Atomhelden Schröder und später Gabriel koalierte, wurde die Energiewende rückwärts eingeläutet und as »100 000-Dächer Solar-Energieprogramm landete im Mülleimer«- die solarenergieindustrie und die Windenergieindustrie ging korrekt den Bach runter. Die Arbeiter/innen durften am Daumen lutschen.

Entenwilly posiert hier, seht her Arbeiter, ihr dürft weiter Fossilstinker zusammenpuhlen, wir hängen Euren Brotkorb nicht weg. Nur was interessiert den Daimler die Arbeiter? Werden die Karossen elektrisch entstunken, braucht es keine Ventile und Kurbelwellen mehr, also Arbeitsamt damit die Aktie stimmt. Und so schiebt die Autoindustrie Millionen von Stinkern aus den Fabrikhallen auf die Straße, damit sie dort die Umwelt verpesten.

Ob nun Kriegsproduktion oder Klimaschaden, stets steht der Arbeiter dabei an vorderster Front und darf dabei gern sterben, während die Reichen sich mit dem Profit von den Arbeitern ein angenehmes Leben machen. Es geht nun mal nicht anders heißt es. Wirklich? Bislang wurde die Arbeiterbewegung von den Reformisten und Revisionisten als die Retter von Mief und Gestank dargestellt. Man ließ für Kohle und Fossil sogar demonstrieren. Es würde so die Arbeitsplätze retten. Nur die Frage, wer sind die Herren der Produktion, die wurde nicht gestellt. So also sollen die Arbeiter ihr eigenes Grab schaufeln? Einen gröberen Dummenfang kann es nicht geben.

Die Arbeiter als Herren der Produktion bedeutet die Frage der Diktatur des Proletariats, was und wie produziert wird, was Gift oder nicht. Die bisherige Gesellschaftsordnung ist der Kapitalismus, die Diktatur der Reichen. Werden sie angesichts ihres Untergangs vor Augen auf diese Diktatur verzichten? Nein! Alles deutet daraufhin, daß der Strudel des Untergangs im vollem Gange ist. Daran ändert auch nichts an den frommen Aufrufen besorgter Jugendlicher. Sie werden früher oder später erkennen, daß nur der gewaltsame Umsturz bisheriger Gesellschaftsordnung, wie Marx und Engels im Manifest schreiben, unumgänglich ist. Die weltweite Jugendbewegung hat die Reichen aufgeschreckt. Süße Worte und tätscheln findet statt. Doch lässt sich die Jugend hinter das Licht führen? Die Verbiegung in den Schulen mit der Schulpflicht hat schon einmal in den 1968ern den Aufstand erzeugt. Da war auch Entenwilly dabei. Heute fährt er Daimler und trägt Schlips. Das in Erinnerung. Damals brüllte er Klassenkampf.

Die revolutionäre und kommunistische Arbeiterbewegung hat ein langes Gedächtnis und solches wird nicht als Schnee von gestern abgehandelt. Gerade erst jetzt wird »50 Jahre ROTER MORGEN« publiziert:

Aktuell wie vor 50 Jahren ist der Klassenkampf gegen Revisionismus und Reformismus. Heute wie damals, als die Jugend auf die Straße ging. Möge auch in den 50 Jahren wegen äußerer und innerer Gründe, der Klassenkampf abgeflaut sein, die Fragen die zur Lösung anstehen sind nicht verschwunden. Das ist der Grund, warum es noch heute den ROTEN MORGEN im Sinne des Genossen Ernst Aust gibt. Nicht aus Nostalgie oder Personenkult, sondern weil damals wie heute der Marxismus-Leninismus die Richtschnur für das Handeln ist. Die Richtschnur kann man über Bord werfen, doch das ändert nichts an der Tatsache, daß die bisherige Gesellschaftsordnung nicht einen Millimeter gewichen ist. Im Gegenteil, sie ist viel schlimmer geworden. Das ruft eben unvermeidlich Widerstand auf den Plan. Und der Ausweg aus der derzeitigen Krise bedeutet sich nicht wie die Lemminge ins Meer zu stürzen, sondern den Klassenkampf aufzunehmen in den Fabriken und auf den Höfen und den Kasernen.
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Weitere Beiträge von Lupo

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Für den Inhalt dieses Artikels ist ausschließlich die Autorin bzw. der Autor verantwortlich.
Veröffentlichungen sind nur angeschlossenen Medien der Gruppe-Volkskorrespondenz gestattet.

 Comment 
on 25. April 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

Fiete Jensen

Zur revisionistischen Entartung der SED und der illegalen KPD

Fiete Jensen

„Die DDR war die größte Errungenschaft der deutschen Arbeiterklasse“, lesen wir oft, von einigen Genossen, die bis heute noch nicht verstanden haben das nicht die massiven Angriffe aus dem kapitalistischem Ausland daran schuld sind das sich 1989 die Mehrheit der Bevölkerung der DDR von dem, was sie für Sozialismus hielt, verabschiedete.

Der „revisionistische Wurm“ steckte schon seit Ende der 50er Jahre in der Politik der SED und führte schließlich dazu, dass sich die Genossen aus dem Politbüro vollkommen vom Volk entfernt hatten und so den Übergang in den Kapitalismus gegeben haben.

Den Beweis dafür liefert u. a. eine interessante Zusammenstellung von Fakten die der Autor „ІФВ“ in der neuen Ausgabe von „Offen-siv – Zeitschrift für Sozialismus und Frieden„ unter dem Titel „Die SED und der Revisionismus“ veröffentlicht hat. Einen Auszug daraus möchten wir Euch hier zu lesen geben (siehe unten).
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Der organisierte Kampf gegen den Revisionismus in der BRD und Westberlin

In der BRD erschien seit Juli 1967 die marxistisch leninistische Zeitung ROTER MORGEN, die unter der Leitung ihres Herausgebers, dem Hamburger KPD-Genossen Ernst Aust, schonungslos über die Ausbreitung des Revisionismus in den sogenannten sozialistischen Ländern, inclusive der DDR aufklärte. Die Zeitung erschien illegal und wurde anonym an ca. 5.000 Mitglieder und Sympathisanten der illegalen KPD, aber auch an einige andere revolutionär eingestellte Menschen verschickt. Rigoros kritisierten die Herausgeber die Situation in ihrer Partei, die zu einem unkritischen Anhängsel der SED geworden war. „Ihr alle wißt oder fühlt es zutiefst, mit unserer Partei, der KPD, ist etwas nicht in Ordnung“, hieß es da. „Verkehrte Einschätzung der politischen Lage. Funktionäre belügen sich selbst … Sozialdemokratismus und Kapitulantentum … Karrieremacherei, Korruption und Vetternwirtschaft … Es wird vom ZK der KPdSU über die SED bis hinunter zur KPD befohlen, und der ‚dumme Prolet’ hat gefälligst zu gehorchen …“ Das Fazit lautete: „Noch nie war der Zustand unserer Partei nach innen und außen so schlecht wie heute.“
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Die KPD/ML im Kampf gegen den modernen Revisionismus

ROTER MORGEN, 3. Jg., Dez.-Jan. 1969

Am 1. Januar 1969 wurde der ROTE MORGEN zum Zentralorgan der in der BRD und Westberlin neugegründeten KPD/ML. Deutschland hatte wieder eine revolutionäre marxistisch-leninistische Partei und der Kampf und die Aufklärung über den modernen Revisionismus nahm fortan im ROTEN MORGEN eine große Stelle ein. Es kann also nicht die Rede davon sein das klassenbewußte Revolutionäre nicht gewußt haben wohin das Schiff des Revisionismus fährt. Auch W. Ulbricht und später E. Honecker und sicherlich viele andere leitende Genossen in der DDR haben dieses größtenteils erkannt. Ihre Linie, sich weitgehenst, aus taktischen Gründen (siehe unten) dem Diktat der KPdSU zu beugen ist kein kluger Schachzug gewesen, sondern war selbst Revisionismus pur. Somit kann man die beiden erstgenannten Genossen selbst als Revisionisten bezeichnen. Wichtig sind aber nicht irgendwelche Bezeichnungen unter denen sich jeder etwas anderes vorstellt, sondern eine umfassende Analyse der Ereignisse mit dem Ziel aus den Fehlern der Genossen zu lernen um so eine neue wahrhaft marxistisch-leninistische deutsche Arbeiterpartei aufbauen zu können. Man kann davon ausgehen das es den leitenden Genossen in der DDR immer subjektiv ehrlich um das Wohl der DDR ging – Aber sie haben den falschen Weg gewählt und damit einen unermeßlichen Schaden angerichtet.
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Lasst nicht zu das die Existenz des Revisionismus für Kommunistenhetze genutzt wird!

Denn der Antikommunismus beruht auf Lügen. Sein verleumderischer Charakter ist die logische Folge seiner Feindschaft gegenüber dem gesellschaftlichen Fortschritt. Wo gegen die Gesetzmäßigkeit der gesellschaftlichen Entwicklung, wo gegen die notwendige Ablösung einer Gesellschaftsordnung durch eine andere Front gemacht wird, ergibt sich zwangsläufig eine verzerrte Widerspiegelung der Wirklichkeit, insbesondere der Kräfte, die den Fortschritt durchsetzen und diesen Fortschritt repräsentieren.
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Die Artikel des ROTEN MORGEN sind ein kostbarer Schatz

Ein Schatz der nicht verloren gehen darf. Er ist ein unverzichtliches Hilfsmittel um die Welt von heute besser zu verstehen. Wir wissen, dass die Geschichte aller bisherigen Gesellschaften die Geschichte von Klassenkämpfen ist – ROTER MORGEN hat sie dokumentiert. Diese Dokumente sind die Arbeit von Hunderten Genossen/-innen und Kollegen/-innen die selber im Klassenkampf standen und ein Dokument zusammengetragen haben, das uns heute von großem Nutzem ist.  ROTER MORGEN wird auch heute gebraucht! Deshalb haben ehemalige Redakteure und Mitkämpfer/innen des ROTEN MORGEN unter dem Titel „Die Welt vor 50 Jahren“ die Wiederveröffentlichung von wichtigen Artikeln, die jeweils vor 50 Jahren erschienen sind, beschlossen und in Angriff genommen. Macht Euch schlau, lest ROTER MORGEN!

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(…) Die SED und der Revisionismus

Offen-siv, Ausgabe 2/2019, „Die SED und der Revisionismus“

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„Die ideologische Prinzipienfestigkeit der Anfangsjahre

Im Lauf ihrer über vier Jahrzehnte währenden Geschichte hat die SED durch spezifische Beiträge und Erkenntnisse den politischen und theoretischen Erfahrungsschatz und das Wissen der kommunistischen Weltbewegung in hohem Maße bereichert. Dazu gehört zweifellos auch die von ihr entwickelte These, dass der Sozialismus »eine relativ selbständige Formation in der historischen Etappe des Übergangs zum Kommunismus ist«. Auf ihrer II. Parteikonferenz im Juli 1952 stellte sie die historisch neue Aufgabe, »die planmäßige Schaffung der Grundlagen des Sozialismus in Angriff zu nehmen«. Wenn man ihre Geschichte überblickt und dabei die komplizierten, sich ständig verändernden Kampfbedingungen in Betracht zieht, unter denen sie handeln musste, erkennt man, dass die Partei – besonders in der ersten Phase der Entwicklung der DDR-Gesellschaft – insgesamt ein hohes Maß an Prinzipienfestigkeit und nötiger Flexibilität miteinander zu verbinden wusste. Sie hat in dieser Zeit unter dem ständigen Feuer des Klassengegners einen im wesentlichen marxistisch-leninistischen Kurs gehalten. Dabei besaß sie in den ersten Jahrzehnten die Unterstützung der Mehrheit des Volkes. Die geheime Abstimmung über die sozialistische Verfassung der DDR, in der die führende Rolle der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei festgeschrieben wurde, verlieh ihr damals auch formell die demokratische Legitimation.
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Nach dem XX. Parteitag der KPdSU

Fotomontage: Leonid Breschnew Kommunistische Partei der Sowjetunion und Enver Hoxha (Partei der Arbeit Albaniens).

Mit dem XX. Parteitag der KPdSU und der berüchtigten »Geheimrede« N.S. Chruschtschows begann der revisionistische Niedergang der internationalen kommunistischen Bewegung. K. Gossweiler sagt dazu, er sei während der ganzen DDR-Zeit der Überzeugung gewesen, dass die Parteiführung, insbesondere W. Ulbricht, den Wechsel in der SU-Führung und in deren Politik unter N.S. Chruschtschow als eine Wendung zum Revisionismus erkannte, aber sich angesichts der Abhängigkeit der Existenz der DDR von der SU außerstande sah, dagegen – wie etwa die KP Chinas und die KP Albaniens – offen und entschieden aufzutreten und deshalb eine Politik der Schadensbegrenzung gegenüber dem von der KPdSU-Führung ausgehenden revisionistischen Kurs betrieb – in der Überzeugung, dass sich die gesunden, marxistisch-leninistischen Kräfte in der SU über kurz oder lang wieder durchsetzen würden. Er hat deshalb in der »Taubenfußchronik« W. Ulbricht als Kämpfer gegen den Revisionismus bezeichnet. (…)

Der revisionistische Kurs Chruschtschows entsprach in keiner Weise den Überzeugungen und Wünschen des maßgebenden Mannes der SED-Führung, W. Ulbricht. Aber vor die Entscheidung gestellt, entweder den offenen Kampf gegen die revisionistische Moskauer Führung aufzunehmen (wie das inzwischen die chinesische KP und die KP Albaniens getan hatten) oder den offenen Bruch mit der Führung der KPdSU und der SU zu vermeiden, deren Kursänderung mitzumachen und sich dabei auf Schadensbegrenzung zu beschränken, entschied sich W. Ulbricht wiederum für Schadensbegrenzung in der Überzeugung, dass es – angesichts der politischen, ökonomischen und vor allem militärischen Abhängigkeit seines Staates von der SU – im Interesse des Erhalts der DDR keine andere Option gäbe. So sehr das damals als richtig und unvermeidlich erschien, bedeutete es aber auch die Gewöhnung der Partei und der Bevölkerung des Landes daran, die aus Moskau verkündete revisionistische Ideologie und die vorgeführte entsprechende Praxis als den notwendigen und einzig richtigen Weg für den Aufbau des Sozialismus anzusehen. Es machte unfähig zu einem eigenen Urteil über falsch und richtig der Politik der Führung, weil durch die Verurteilung all dessen, von dessen Richtigkeit man vorher überzeugt worden war, die bisherigen Maßstäbe außer Kraft gesetzt wurden und plötzlich etwas Neues Geltung haben sollte.

hier geht es weiter »

Klar auf Distanz zur revisionistischen Linie der KPdSU ging W. Ulbricht jedoch in Fragen der Ökonomie. N.S. Chruschtschow hatte bekanntlich das abenteuerliche Ziel vorgegeben, die USA ökonomisch in nur zehn Jahren ein- und überholen zu wollen und in 20 Jahren in der SU den Kommunismus zu erreichen.

Dagegen wandte sich W. Ulbricht in einem Vortrag über die Bedeutung des Werks von Karl Marx für die Schaffung des Systems des Sozialismus auf einer internationalen wissenschaftlichen Tagung im September 1967. In diesem Vortrag fasste er die internationalen und die eigenen Erfahrungen beim Aufbau des Sozialismus zusammen und gelangte zu der bisher nirgendwo ausgesprochenen Schlussfolgerung, »dass der Sozialismus nicht eine kurzfristige Übergangsphase in der Entwicklung der Gesellschaft ist, sondern eine relativ selbständige sozial-ökonomische Formation in der historischen Etappe des Übergangs vom Kapitalismus zum Kommunismus im Weltmaßstab«. Diese Feststellung war ein deutlicher Einspruch gegen das Moskauer Geschwätz von der Nähe der »lichten Höhen des Kommunismus« und wurde dort auch durchaus so verstanden. (…)
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Der Wechsel an der Parteispitze von W. Ulbricht zu E. Honecker

Die Ablösung W. Ulbrichts durch E. Honecker, offiziell auf Wunsch des ersteren und mit der Berufung auf sein Alter von ihm selbst erklärt und der Partei bekannt gemacht, hatte eine Vorgeschichte und erfolgte nicht ohne Einfluss aus Moskau. (…)

Während der fast 20 Jahre, in denen E. Honecker an der Spitze der SED und des Staates stand, ging es ihm subjektiv ehrlich um das Wohl der DDR. Zunächst erschien es so, als sei mit ihm die Ära der größten Erfolge der DDR angebrochen. Unter der Losung der »Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik« wurde ein umfassendes Sozialprogramm verkündet, dass von den Werktätigen freudig begrüßt wurde. Aber es handelte sich bei den ersten Fortschritten im Grunde nicht um Erfolge der neuen Führung, sondern die Ernte der vorangegangenen Jahre. Bald stellte sich heraus, dass das erhoffte Wachstum der Arbeitsproduktivität und Wirtschaftskraft nicht wie geplant eintrat. Es garantierte nicht die hohen Sozialleistungen – insbesondere das gewaltige Wohnungsbauprogramm – einer- und die erforderlichen Akkumulationen andererseits. Die Erwartungen der Menschen, die immer mehr Vergleiche mit dem Lebensstandard der BRD zogen, wurden enttäuscht. Das wäre zu ertragen gewesen, wenn die Partei offen die Ursachen der negativen Entwicklung dargelegt und mit den Parteimitgliedern und den Massen darüber beraten hätte, wie man sie meistern könnte.

Die SED-Führung ging aber den anderen Weg, den des Administrierens, der Vertuschung von Widersprüchen und Problemen und der Schönfärberei, der in der Medienpolitik Ausdruck fand. Die Kluft zwischen Partei und breiten Teilen der Massen war groß geworden und innerhalb der Partei verlor die Führung immer stärker das Vertrauen der einfachen Mitglieder.

Besonders dramatische Auswirkungen hatten die unter Einfluss der Thesen des XX. Parteitags und der sie vertretenden revisionistischen Kräfte der KPdSU getroffene Einschätzung der internationalen Beziehungen und die damit verbundene Abweichung von der klaren marxistisch-leninistischen Definition der friedlichen Koexistenz als Form des internationalen Klassenkampfs. Diese neue Einschätzung ging davon aus, »dass die imperialistischen Kräfte nunmehr die von der SU und der sozialistischen Staatengemeinschaft verfochtenen Prinzipien der friedlichen Koexistenz als einzig mögliche Grundlage für die Normalisierung der Beziehungen von Staaten entgegengesetzter Gesellschaftsordnung anerkennen müssen«. (…)

Natürlich konnte von einer plötzlichen »Friedensfähigkeit« des Imperialismus keine Rede sein. Völlig zutreffend war stattdessen die weitsichtige Einschätzung der neuen imperialistischen Strategie »Wandel durch Annäherung«, die der erfahrene Kommunist und Außenpolitiker O. Winzer getroffen hatte: Es handele sich dabei um nichts anderes als um die »Konterrevolution auf Filzlatschen«.

Einen vorläufigen Höhepunkt erreichte diese mit dem – Ende August 1987 auch im »Neuen Deutschland« veröffentlichten – gemeinsamen Papier von SED und SPD »Der Streit der Ideologien und die gemeinsame Sicherheit«, mit dem die Autoren – Vertreter der »Grundwertekommission« der SPD und der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED – Vorarbeit für den Herbst 1989 leisteten. An zentraler Stelle heißt es darin:

»Beide Seiten müssen sich auf einen langen Zeitraum einrichten, während dessen sie nebeneinander bestehen und miteinander auskommen müssen. Keine Seite darf der anderen die Existenzberechtigung absprechen. Unsere Hoffnung kann sich nicht darauf richten, daß ein System das andere abschafft. Sie richtet sich darauf, daß beide Systeme reformfähig sind und der Wettbewerb der Systeme den Willen zur Reform auf beiden Seiten stärkt […] Beide Systeme müssen sich gegenseitig für friedensfähig halten […] (…)

Wesentliche Teile der Akademie für Gesellschaftswissenschaften – des ideologischen Zentrums der Partei – hielten also den Imperialismus für »friedens-« und »reformfähig« – und das wohl nicht erst seit dem Entstehungszeitpunkt dieses Papiers. An die Stelle der friedlichen Koexistenz als Form des internationalen Klassenkampfs trat der die Gegenseite harmonisierende Terminus »Systemwettbewerb«. Über die nur zwei Jahre später eintretenden Konsequenzen dieser Erosion von Imperialismus-Theorie und Klassenstandpunkt darf man sich natürlich nicht wundern… (…)
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Ein Beispiel noch für die Aufweichung ursprünglich marxistisch-leninistischer Positionen in der SED:

Im auf dem IX. Parteitag (Mai 1976) beschlossenen Parteiprogramm wurde – in Übereinstimmung mit der von N.S. Chruschtschow vorgegebenen revisionistischen Moskauer Linie – der Kommunismus als reales Ziel formuliert. In einer nachfolgenden Beratung mit Jugendaktivisten erklärte E. Honecker »die Jugend der DDR zum Erbauer des Kommunismus« und ergänzte, »dass auch er davon ausgeht, den Kommunismus noch zu erleben«. Die Ähnlichkeit mit den großmäuligen Prognosen eines N.S. Chruschtschow und die Realitätsferne angesichts der tatsächlichen Lage in der Gesellschaft der DDR sind frappierend!

D. Itzerott und K. Gossweiler kommen in ihrer Abhandlung »Die Entwicklung der SED« zu folgender Einschätzung:

»Die Saat Gorbatschows tat schließlich – trotz unbestrittener Bemühungen Erich Honeckers und anderer, sie in der DDR nicht aufgehen zu lassen – ihr Werk. Der die DDR zersetzende Revisionismus war nicht nur ein Moskau-Import-Produkt, sondern zum Teil auch hausgemacht.« (Itzerott/Gossweiler 2009, 86)

In der Endphase der DDR erwies sich die SED-Führung als nicht willens und fähig, die für jeden erkennbaren Schwierigkeiten und Mängel zur Sprache zu bringen. Stattdessen wurde die Wirklichkeit schön geredet und Tag für Tag nur von Erfolgen berichtet, von denen die Menschen in ihrem Alltag schon längere Zeit nichts mehr verspürten. (…)
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Schädlich ausgewirkt haben sich schließlich:

• Die Vernachlässigung der ständigen objektiven Bewertung des tatsächlichen Bewusstseinsstands:
Es gab die Neigung, das Niveau des Bewusstseins zu überschätzen. Man hielt, wie H. Keßler bemerkte, an einer vereinfachten Sicht auf die Arbeiterklasse fest und beschränkte sich auf die verbale Betonung ihrer Rolle als historisches Subjekt, ja man ging sogar zu einer Idealisierung über. Die Langzeitwirkung bürgerlicher Denk- und Verhaltensweisen wurde unterschätzt. (…)

• Die Vernachlässigung der politisch-ideologischen Arbeit:
Statt der Werke der Klassiker des Marxismus-Leninismus kamen immer mehr Reden der Mitglieder des Politbüros und Parteibeschlüsse auf die Liste der von den Teilnehmern am Parteilehrjahr zu lesenden »Pflichtliteratur« – gleichsam ein Wesensmerkmal revisionistischer Aufweichungen: die Abkehr vom Grundlagenstudium und damit von der Wissenschaftlichkeit der marxistisch-leninistischen Weltanschauung (…)

• Die Vernachlässigung offener Informationspolitik der Medien:
Schönfärberischer Aktionismus, dauernde Erfolgsmeldungen, Kampagnenhaftigkeit und peinliche »Hofberichterstattung« prägten zunehmend deren Bild. (…)

• Die Vernachlässigung der wissenschaftlich-theoretischen Arbeit:
Bei der Bewertung des Wirkens einer marxistisch-leninistischen Partei ist die Frage nach Niveau und Verfasstheit ihrer theoretischen Arbeit von großer Bedeutung. Die SED verfügte über leistungsfähige Theoriekapazitäten und besaß marxistisch gebildete Kader. Auf vielen Gebieten wurde eigenständige innovative Forschung betrieben. Andererseits haben Erscheinungen wie die Leugnung und Unterschätzung von Widersprüchen im Sozialismus sowie der voluntaristische Umgang mit der »Gesetzmäßigkeit« eines Sieges (Unumkehrbarkeitsthese) fatale Wirkungen gehabt. (…)

• Die Vernachlässigung der innerparteilichen Demokratie und des Prinzips des demokratischen Zentralismus:
Der demokratische Zentralismus ist das von W.I. Lenin formulierte Organisationsprinzip einer marxistisch-leninistischen Partei. Als solche verstand sich die SED. Der schöpferische Umgang mit ihm war in ihrem Statut festgeschrieben. Ohne eine Praxis auf seiner Grundlage wären die Erfolge der SED bei der Führung der gesellschaftlichen Entwicklung nicht möglich gewesen. Aber der demokratische Zentralismus wurde im Kontext mit den konkreten Erscheinungen des Klassenkampfs und der Probleme mit dem von der KPdSU ausgehenden Revisionismus verzerrt angewandt. Die innerparteiliche Demokratie als eine entscheidende Voraussetzung wurde immer mehr eingeengt. Das führte zu einer unzulässigen Verschärfung bürokratisch-zentralistischer Tendenzen sowie gleichzeitig zum Aufkommen des Karrierismus. (…)

• Die Vernachlässigung der Reinheit der Partei:
W.I. Lenin wandte sich stets gegen die Definition der Partei als »Massenpartei« und vertrat den Standpunkt, dass eine strenge, qualitative Auswahl die zahlenmäßige Stärke der Partei bestimmen müsse: »Es ist besser, zehn Arbeitende bezeichnen sich nicht als Parteimitglieder […] als daß ein Schwätzer das Recht und die Möglichkeit hat, Parteimitglied zu sein«. (LW 6, 502) Überdies sah er die Gefahr, »dass die Versuchung, in die Regierungspartei einzutreten, riesig groß ist und damit Karrieristen in die Partei kommen«. 1922 stellte er fest, dass die Zahl von 300.000–400.000 Mitgliedern »übermäßig hoch« sei (vgl. LW 33, 241). Die ausufernde Mitgliederentwicklung der SED stand zu W.I. Lenins Auffassung in krassem Gegensatz (…)
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Der Sieg der Konterrevolution

Für die letzten Monate der DDR konstatieren D. Itzerott und K. Gossweiler eine »Atmosphäre der Ausweglosigkeit und des Pessimismus […] Die Mitglieder des SED-Politbüros verkannten völlig, dass sie ihre letzte Chance verspielt hatten.« Der Zusammenbruch von Staat und Partei, betrieben von der inneren wie äußeren Konterrevolution und begünstigt durch den Verrat M.S. Gorbatschows, war nicht mehr zu verhindern, »auch weil die politischen Zentren der DDR bis Ende September handlungsunfähig waren. Es herrschte politische Sprachlosigkeit.« (Itzerott/Gossweiler 2009, 91 f.) (…)

Der am 1. Dezember 1989 auf Antrag der SED-Fraktion durch die Volkskammer beschlossene »Verzicht auf den Führungsanspruch der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei« gab schließlich jeden Spielraum auf und wurde zum politischen Suizid.

Die innerparteiliche, revisionistische Opposition inszenierte ihren Putsch widerstandslos und voll auf der Linie M.S. Gorbatschows mit einer »antistalinistischen« Hetze sondergleichen: Hervorragende und verdiente Genossen der SED wurden von den neuen Herren der SED/PDS ausgegrenzt, mit Parteistrafen belegt oder ganz aus der Partei ausgeschlossen und obendrein strafrechtlich verfolgt.“  (…)

(*ІФВ betont, es handele sich um Ausschnitte einer Materialsammlung, nicht um eine eigenständige wissenschaftliche Arbeit)
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Bilder und Bildunterschriften wurden von der Redaktion American Rebel hinzugefügt.

Die »Offen-siv« bestellen: redaktion@offen-siv.com; Homepage: https://offen-siv.net/

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Lest dazu auch:

Liebesgrüße nach Moskau

Marxisten-Leninisten Westdeutschlands, vereinigt euch

Wir brauchen die internationale marxistisch-leninistische Einheit

Kampf dem revisionistischen Lager

Wohin geht die CSSR? – Eine Clique löst die andere ab

Auf Kautskys und Togliattis Spuren – Zum Programmentwurf der KPD

Liga oder Partei?

Sowjetunion auf kapitalistischem Kurs

Ein revisionistisches Trauerspiel

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on 6. April 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, Arbeoit Zukunft, Diethard Möller, Friedenskampf

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Anfang März hat die Organisation für den Aufbau einer Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands nach gründlicher Diskussion für ihren Arbeitsschwerpunkt „Kampf für Frieden! Gegen Aufrüstung und Krieg!“ eine Resolution verabschiedet, die unsere Leitlinien für diesen Bereich enthält. Auch wenn sie vor allem Leitlinie für die Arbeit unserer Organisation ist, veröffentlichen wir sie im Folgenden:
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Kampf für Frieden! Gegen Aufrüstung und Krieg!

Die allgemeine Krise des kapitalistisch-imperialistischen Systems hat sich derart verschärft, dass das Kapital immer mehr gezwungen ist, eine reaktionäre, aggressive Politik nach innen und außen durchzuführen. Die Verwertungsschwierigkeiten aufgrund der ungeheuren Menge angehäuften Kapitals bei gleichzeitiger Verelendung von Milliarden Menschen wachsen und erzwingen ein solche Politik.

Einen Ausweg sucht das Kapital in der verschärften Ausbeutung (unsichere Arbeitsverhältnisse, Niedrigstlöhne, extreme Verdichtung der Arbeit, Sozialabbau bei Renten, Gesundheitswesen und Altenpflege, Verschlechterung und Verteuerung von Bildung und Ausbildung…), in zunehmender Repression gegenüber den unzufriedenen Arbeiter/innen, Angestellten, Jugendlichen usw. sowie in der Stärkung und Aufpäppelung rassistischer, nationalistischer und faschistischer Strömungen.

Einen weiteren Ausweg sucht das Kapital in zunehmender Aggressivität gegenüber den imperialistischen Konkurrenten. Wir sehen, wie die Spannungen zwischen den imperialistischen Mächten beständig ansteigen und lokal in verheerenden, grausamen Kriegen bzw. Konflikten ihren Ausdruck finden (Ukraine, Libyen, Irak, Jemen, Syrien, Venezuela…). Rund 70 Millionen Menschen waren Ende 2018 weltweit auf der Flucht.
Imperialistische Hauptakteure sind die USA, Russland und das aufstrebende China. Als tendenziell absteigende imperialistische Macht sind die USA dabei besonders aggressiv und kämpfen mit allen Mitteln um ihren bisherigen Einfluss.

Die EU ist ein imperialistisches Gebilde, das der deutsche Imperialismus im Bündnis mit dem französischen nutzen will, um in diesem imperialistischen Konkurrenzkampf überhaupt Einfluss zu haben und seine Interessen zu vertreten. Als zweimal geschlagener und zu kurz gekommener Imperialismus verdeckt er sein Großmachtstreben hinter Phrasen von „Frieden“, „internationaler Zusammenarbeit“, verfolgt seine Ziele aber aggressiv und mit allen Mitteln. Angesichts der Zuspitzung des Konkurrenzkampfes unter den Großmächten zeigt er dabei immer deutlicher sein wahres Gesicht: Massive Aufrüstung (2% BSP), Aufbau einer „europäischen Armee“ unter seiner Führung. Er bringt damit unser Land in die Gefahr, wieder zum Schlachtfeld zu werden. Unser Grundsatz ist auch heute der von Karl Liebknecht: Der Hauptfeind steht im eigenen Land. Denn hier können wir sowohl gegen die Aufrüstungs- und Kriegspolitik des deutschen Kapitals und seiner Regierung, als auch gegen deren Unterstützung und Bündnis mit dem aggressiven US-Imperialismus wirksam mobilisieren. Das darf nicht mit der Frage vermischt werden, dass es weltweit auch bedrohlichere und mächtigere imperialistische Länder gibt (wie aktuell die USA).

Mit der Kündigung des INF-Vertrages (Mittelstreckenraketen) durch die USA und Russland kann auch Europa wieder ein mögliches atomares Kriegsgebiet werden. Der Kurs des deutschen Imperialismus ist also für unser Land, für die Arbeiterklasse und alle ausgebeuteten und unteren Klassen eine enorme Bedrohung.

In dieser Situation haben wir uns entschieden, den Kampf für Frieden, gegen Aufrüstung und Krieg zu einem Schwerpunkt unserer politischen Arbeit zu machen. Das bedeutet konkret:
▪ Ständige Entlarvung der brandgefährlichen Politik der BRD, der EU und der NATO in Flugblättern, Zeitung und Internet sowie allen möglichen Medien.
▪ Aktive Mitarbeit möglichst vieler Genossen in den bestehenden Bewegungen und Initiativen gegen Krieg, Aufrüstung und für Frieden.
▪ Mitarbeit in Bündnissen soweit es unsere Kräfte erlauben.
▪ Ständige Überprüfung unserer Arbeit, ihrer Erfolge und Schwächen in diesem Bereich.

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on 20. Januar 2019
Veröffentlicht in: Allgemein, International, Lupo, Revisionismus, Umwelt

Lupo

Die Klimagenies der MLPD

Lupo

Den Klimawandel und der Zunahme von unregelmäßigen Wettererscheinungen versuchen schon die tollsten Scharlatane, beginnend von religiösen Sekten bis hin zu korrupten Naturforschern, zu interpretieren. Sieht man sich die Verlautbarungen der MLPD zu dieser Erscheinung an, so kann man nur mit dem Kopf schütteln. Es ist sogar gefährlich derartige Dinge wie „Einheit von Mensch und Natur“ in die Welt zu setzen. Um sich vor den Unbilden der Natur zu schützen hat der Mensch über Jahrtausende hinweg versucht mit effektiven Maßnahmen „Umweltschutz“ zu betreiben, sonst wären wir heute nicht mehr da –  die Menschheit wäre ausgerottet. Doch die „Klimapropheten der MLPD“ predigen den Weltuntergang, so wie es auch gern die Kirche betreibt, um den Aufstieg der erbärmlichen Seelen in den Himmel als Erlösung zu betreiben und so die Menschen zu hindern aktiv etwas gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage zu tun.

Eine Einheit von Mensch und Natur kann es in einer Klassengesellschaft nicht geben. Stets kommandieren die herrschenden Klassen was bei der Umwandlung der Natur geschieht. Und das wird solange bleiben bis die jetzige herrschende Klasse, die Bourgeoisie, von der Erdoberfläche verschwunden ist. Das Proletariat hat unter diesen Bedingungen nichts zu melden und muss sich den Befehlen der Bosse von Industrie und Banken beugen, ansonsten gibt es Mord und Totschlag was die vielen weltweiten Morde an Umweltaktivisten beweist. Eigentlich sollte eine dem Marxismus-Leninismus verhaftete Partei wie die MLPD das wissen und auch die Arbeit „Dialektik der Natur“ von Friedrich Engels studiert haben, statt solche geistlosen Spekulationen wie diese in die Welt zu setzen und sich als Wahrsager der „Marke Kaffeesatz“ zu entblöden.

Nicht erst Friedrich Engels wies auf die Ursachen des Klimawandels hin, sondern auch Naturforscher wie der Klimatologe Dr. rer. nat. Dietrich Stranz lange bevor diese Wissenschaft „modern“ wurde. Er erforschte die Veränderung des Strahlungsklimas durch die Emission von Aerosolen durch Verbrennung von Fossilbrennstoffen und wies den Treibhauseffekt auf der nördlichen Erdhalbkugel nach. Für solche angeblichen Experten des Dialektischen Materialismus wie Stefan Engel, Verfasser des Buches „Katastrophenalarm“ ist es mit einer linearen Denkweise, wie sie in der MLPD vorherscht unmöhlich diese Zusammenhänge zu kapieren. Der Vorgang „Mehr-Weniger“ statt „Mehr-Mehr“ ist ihm fremd. Die wechselseitige Entwicklung des Klimawandels, der Umschlag von Quantität in Qualität, ist diesen Experten der Wissenschaft völlig fremd. So kann z. B. ein Schmetterling im Urwald vom Amazonas oder Kongo eine Wetterkatastrophe auslösen.

Auf die Gesellschaftswissenschaft betrachtet findet bei diesen Möchtegern-Wissenschaftlern vom Stile des Stefan Engel lediglich Hokuspokus statt. Völker hört die Signale ist also nicht. Man sitzt im Elfenbeinturm der Studierstube und brütet dummes Zeugs aus: „Katastrophenalarm“ – Dabei gibt es genügend Signale, die eigentlich Alarm auslösen müssten. Was macht das Proletariat gegen den Klimawandel, wo kämpft es gegen die Naturzerstörer und kämpft es am besten gegen die Naturzerstörer? Das wäre vor allem interessant für eine revolutionäre marxistisch-leninistische Partei um der Bewegung den notwendigen Schub zu geben. Das bedeutet sie muss die Bauern organisieren die den Kapitalismus satt haben. Am vergangenen Wochenende fand eine Bauerndemo in Berlin statt, die zeitte das die Bauer den Kapitalismus satt haben. Die Stinkerindustrie von Gülle und Kohle, sie rückt gerade in den Fokus der Wissenschaft, weil Gülle von Tierfabriken für Feinstaub und Methan, einer der übelsten Klimakiller, verantwortlich ist. Um Cloppenburg herum, dem Schweinegürtel der Republik, befindet sich mehr Feinstaub als in Stuttgart durch Autos produziert wird in der Atemluft. Daran krepieren vor allem Proleten an Krebs und Herzinfarkten, weil sie kein Domizil auf einer Insel in der Karibik haben.

Regenwaldvernichtung für die Profite der Reichen, Foto: Regenwald e.V.

Es ist also eine Überlebensfrage der Menschheit, weil eben nicht alle in noch gesunden Gegenden leben können. Die Kapitalisten haben die Erde beschlagnahmt, betrachten sie als ihr Eigentum. Die Indios in Südamerika sprechen von der Mutter Erde „Pacha Mama“, die sich rächt wenn die Menschen Unfug mit ihr macht. Deswegen haben die Eroberer Amerikas Völkermord betrieben und betreiben es immer noch. Gerade will dieser Gringo Bolzonaro in Brasilien den Urwald im Amazonas abholzen, damit dort noch mehr Soja für die deutschen Tierfabriken angebaut werden soll. Das weltweit täge Unternehmen DANZER holzt den Kongo-Urwald im Ituri ab, damit die feinen Furniermöbel der Reichen gestaltet werden können. Ob Indios oder Pygmäen, sie werden für den Profit der Aktionäre ausgerottet. Aber sie sind eben nicht nützlich, weil sie nicht in den Fabriken für den Profit schuften. Also weg damit.

Dabei sind sie es, die den Urwald hegen und pflegen wie ihren Garten, nur so viel herausnehmen wie sie brauchen. Und der Urwald auf der Erde ist der Klimaregulierer
 Nr. 1. Er produziert Sauerstoff, bindet CO2, doch wo er verschwindet, wie in Indonesien, Kongo oder Brasilien, da gehen die Niederschläge zurück. Trockenheit in der Sahelzone ist die Folge. In der UNO sitzen keine Pygmäen oder Indios, sind nicht einmal anerkannt als Volk. Ihre Bedeutung für Wald als Waldbauern nichts. Das gibt es auch in diesem Land, wo Waldbauern bereits ausgerottet wurden, wie zum Beispiel am Lopausee bei Amelinghausen, wo eine wichtige Süsswasserquelle ist, die die Stadt Hamburg anzapfen wollte. Mit der Beschlagnahmung durch die Bundeswehr wegen Kriegsspiel wurde die letzte Bewohnerin vertrieben. Die KPD/ML mit Ernst Aust unterstützte ihren Kampf.

So existiert bei der MLPD der Bauer nur im Emblen von Hammer und Sichel aber praktisch nicht. Man denkt immer noch das Industrieproletariat in den Fabriken sei der Motor der Geschichte, aber nicht das Bündnis von Arbeitern, Bauern und Soldaten.
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1 Kommentar
on 4. Januar 2019
Veröffentlicht in: Allgemein

LL-Bündnis, Berlin

LL-Demo 2019 – Wir sagen Trotz alledem!

Aufruf zur Luxemburg-Liebknecht-Demonstration am Luxemburg-Liebknecht-Lenin-Wochenende am 12. und 13. Januar 2019 in Berlin

Jahr um Jahr im Januar kommen Tausende Menschen mit Nelken und Rosen zum Grabmal von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin-Friedrichsfelde. Und weil dies 2019 der 100. Jahrestag ihrer Ermordung sein wird und der fanatische Ungeist ihrer Mörder vielerorts in Deutschland und Europa eine unheilvolle Auferstehung feiert, soll unser »Trotz alledem!« unübersehbar werden!

Was hatten diese beiden Wortführer der Linken, Gründer der KPD, verbrochen, dass sie bespitzelt, gefangen, gefoltert und bestialisch umgebracht wurden? Waren sie für immer neue Kriege? Nein, sie waren für dauerhaften Frieden! Wollten sie noch mehr Schweiß und Blut auf dem Altar der Stahlbarone opfern? Nein, sie waren gegen die Ausbeutung unseres und anderer Völker! Dachten sie wie unsere Herrscher: »Viel Feind‘, viel Ehr‘!«? Nein, sie wirkten für die Solidarität der Menschen und Völker! Folgten sie den nationalistischen, rassistischen, antisemitischen Rattenfängern? Nein, sie rissen denen die Masken vom Gesicht.

LLL-Demo 2018, Foto Uwe Hiksch, Berlin

Deshalb sprachen sie auf Kundgebungen, sammelten sie Verbündete, wurden sie eine wachsende Gegenkraft. Eben deshalb wurden sie von den reaktionären Trupps des Freikorps, der Geheimdienste und Reichswehr verfolgt und zuletzt grausam abgeschlachtet. Wie viele andere davor. Die Herrschenden nannten das »Ordnung schaffen!«. Es wurde die Startbahn für Hitlers braune Kolonnen.

Doch am Tag ihrer Ermordung erschien der Artikel »Trotz alledem« von Karl Liebknecht. Und am Vortag hatte Rosa Luxemburg geschrieben: »Ich war, ich bin, ich werde sein!«.

Unser gemeinsames Gedenken löst ihr Gelöbnis ein! Obwohl inzwischen im Osten Europas der Kapitalismus restauriert wurde? Wir sagen: »Trotz alledem!«. Obwohl inzwischen acht superreiche Familien mehr Vermögen haben als die ärmere Hälfte der Erdbewohner? Obwohl so viele Kriege und Bürgerkriege toben? Obwohl über 65 Millionen Menschen auf der Flucht sind – zwischen Trümmern, Schlauchbooten und Sperrzäunen? Obwohl das starke und reiche Deutschland um Abschieberekorde ringt? Obwohl wieder mal deutsche Truppen an der russischen Grenze stehen und der Präsident der USA seinen Rüstungsetat ins Unermessliche steigert?

Wir sagen: Gerade deshalb und trotz alledem! Und demonstrieren in diesem Geist friedlich am 13. Januar 2019.

Wir wollen keine Festung Europa! Wir wollen eine Welt des Friedens, der Solidarität und des lebenswerten Lebens auf allen Kontinenten!

Das halten wir für möglich: »Trotz alledem!«

LL-Bündnis, Berlin, September 2018

Mehr Infos unter ll-demo.de

Kommt am 13. Januar um 10.00 Uhr vom U-Bhf. Frankfurter Tor zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde sowie am 15. Januar 2019 um 18.00 Uhr vom Olof-Palme-Platz und zu den Gedenktafel/-stein im Tiergarten.


Bild und Bildunterschrift teilweise oder ganz hinzugefügt von der Redaktion
AmericanRebel
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