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Apr.11
on 11. April 2018
Veröffentlicht in: Allgemein, Karl-Heinz Schulze, Thälmann

Karl-Heinz Schulze

Deutschlands unsterblicher Sohn

Zum 132. Jahrestag der Geburt von Ernst Thälmann, dem 16. April 2018
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Karl Heinz Schulze

Ach schon wieder Thälmann… Habt ihr denn immer noch nicht genug  – das sind doch alles olle Kamellen!
NEIN! Ernst Thälmann, seine Analysen und Kampfformen sind für den heutigen Kampf von großer Wichtigkeit. Ich persönlich ehre Ernst Thälmann weil er mir seit Kindesbeinen Vorbild war. Doch was bedeutete das in der DDR? Wir lernten in der Schule vieles aus seinem entbehrungsreichen Leben, seiner Standhaftigkeit und seinem historischen Optimismus den er selbst selbst in der Gefangenschaft der Nazifaschisten nicht verlor.

Es ist überall Mode geworden an verdienten Personen der Arbeiterklasse und ihrer geschichtlichen Rolle vernichtende Kritik zu üben und die Tatsachen zu verdrehen. Doch wo bleibt diese vernichtende Kritik an Adenauer bis Merkel? Wo bleibt die Kritik gegen die faschistischen Grundlagen dieses Staates welcher sich auch noch freiheitlich und demokratisch nennt?
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Wem nützt welche Politik?

Ernst Thälmann brachte es in vielen Reden und Aufsätzen auf den Punkt. Er und seine revolutionäre Partei, die KPD, warnten rechtzeitig vor der Gefahr des Faschismus. Thälmann und die Partei von Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Wilhelm Piek, John Scheer und vielen namentlich unbekannten Antifaschisten machten auch Fehler, so wie wir heute auch. Darum meine brennende Frage: Was hat Ernst Thälmann uns heute im Jahr 2018 zu vermitteln und zu sagen?
Ich bin der festen Überzeugung dass er den Kopf über den Zustand der heutigen revolutionären Kräfte in diesen Land nur traurig schütteln würde. Er würde die neuen Entwicklungen klassenmäßig erkennen und erst dann beurteilen.
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Manche meinen – alles nur Propaganda.

Doch schauen wir uns die Welt etwas genauer an. Seit dem konterrevolutionären Ende des ersten sozialistischen Aufbaus in einer Reihe von Staaten und durch die revisionistische Entartung und den offenen Klassenverrat durch viele Parteiführer gibt es Zerwürfnisse und Unsicherheiten aber auch positive neue Entwicklungen.
Hier denke ich würde Ernst Thälmann die Notwendigkeit der revolutionären Klassensolidarität an erster Stelle setzen.
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Doch wie sieht die Praxis aus?

Ich nenne bewusst keine Organisationsnamen damit jede für sich ihren Standpunkt überprüfen kann.
Manche Genossen denken immer wieder die einfachen Leute, die Arbeiter die Arbeitslosen, die Ausgeworfenen müssen es doch endlich begreifen in welcher Welt wir leben. Mit Thälmanns Art die Klassen zu analysieren würden sie es.

Thälmann war aus anderem Holz die viele Linke heute. Er war Teil von ihnen und nicht nur kluger Ratgeber. Wer sich ernsthaft mit seinen Reden und Gedanken beschäftigt erkennt dass auch er ein ständig Suchender nach den richtigen Antworten auf die Fragen und Herausforderungen seiner Zeit war ohne dabei den proletarischen Klassenstandpunkt seine Klasse zu verlassen.

Doch wie sieht es mit den Klassenstandpunkt in großen Teilen der Arbeiter heute aus? Viele fühlen sich als Dienstleister und nicht als Arbeiter. Manche denken sie seinen etwas besseres weil sie im warmen Büro sitzen und andere wiederum fallen auf alle Versprechungen der herrschenden Klasse rein und denken dabei nur an ihr persönliches Fortkommen.

Ein Ernst Thälmann würde sich ohne Wenn und Aber an die Spitze der sozialen Bewegungen, der Montagsdemonstrationen, der Streiks und Massenproteste stellen und nicht abwarten bis sich reaktionäre Kräfte und Szeudolinke an die Spitze der Proteste stellen können und noch die Forderungen der Arbeiter missbrauchen. Er würde uns zurufen: Seit Euch eurer eigenen Kraft und Organisiertheit bewusst. Lernt aus der Geschichte und wiederholt unsere Fehler nicht!

Wir, die Veranstalter der Gedenkfeier in Sassnitz  sind einfache Menschen, unorganisierte und aus verschiedenen Parteien, die das Andenken an von Ernst Thälmann bewahren und seinen Kampf für nationale, soziale und politische Befreiung in einer internationalen, sozialistischen Revolution der Selbstbefreiung von kapitalistischer und anderer Unterdrückungen fortsetzen.


Wir laden euch ein, am 16. April, an Thälmanns Geburtstag, um 16:00 Uhr, am Thälmann-Denkmal in Stralsund, Sundpromenade (vormals Ernst-Thälmann-Ufer) seinem Leben und Wirken zu gedenken.
Thälmanns Kampf lebt in unseren Herzen fort. (weitere Gedenkfeiern in Deutschland, siehe unten).

Rot Front – nie wieder Faschismus und Krieg!
Für ein internationales Verbot von Aufrüstung und Waffenhandel!

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Ernst Thälmann, Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands (2. von links) neben ihm Etkar André Leiter der Rotfrontkämpferbundes-Wasserkante) bei einem Marsch des Rotfrontkämpferbundes in Hamburg

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Über Ernst Thälmann

Ernst Thälmann wurde am 16. April 1886 in Hamburg als Kind einfacher Leute geboren. Wie jedes Kind in der damaligen Zeit lernte Ernst sehr schnell die krasse Armut der unteren Schichten der Bevölkerung und den Gegensatz zum überfließenden Reichtum der an der Küste als Pfeffersäcke betitelten Kapitalisten kennen.

Die schwere Kindheit, der I.Weltkrieg und die Jahre vor und nach der deutschen Novemberrevolution von 1918 prägten seine politische Entwicklung.
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Hamburger Junge

Zeitlebens war er seiner Vaterstadt Hamburg eng verbunden und brauchte in den Arbeitervierteln oder im Hamburger Hafen kein Hochdeutsch zu sprechen. Man snackte Platt und verstand sich auch ohne viele große Worte. Sein Elternhaus war durch die Tätigkeit der Eltern als arme Kaufleute kleinbürgerlich geprägt. Der Kapitalismus der freien Konkurrenz ging seinem Ende entgegen und er erlebte als Kind den Übergang in seine imperialistische Phase. Schon als Kind zog es den kleinen Ernst immer wieder in den Hafen zu den Seemännern mit ihren großen Pötten, wie auch heute die Schiffe aus aller Welt genannt werden.
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Ernst Thälmann 16. April 1986 bis 18. August 1944

Mitglied der revolutionären SPD

Ernst Thälmanns Wunsch, Handwerker oder Lehrer zu werden, konnte wegen der hohen Ausbildungskosten durch die Eltern nicht erfüllt werden. In der Zeit seiner Schulentlassung bekam er den ersten Kontakt zur noch revolutionären deutschen Sozialdemokratie und wurde später auch Mitglied der SPD. Der Verrat der revolutionären Ziele der Sozialdemokratie zu Beginn des I.Weltkrieges und der Verlauf des Krieges konnte seine politischen Überzeugungen nicht erschüttern. Über die USPD, deren linkem Flügel er angehörte, fand er später seine politische Heimat in der 1918/19 von Karl-Liebknecht und Rosa Luxemburg gegründeten KPD.
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1925 Vorsitzender der KPD

Hier wurde Ernst Thälmann 1925 nach einer Zeit vieler nachrevolutionärer Klassenauseinandersetzungen zum Parteivorsitzenden gewählt. Diesen Vorsitz behielt er auch in der Zeit des Faschismus inne – konnte ihn allerdings während seiner Haft nicht ausüben. Ernst Thälmann war ein leidenschaftlicher Freund der sozialistischen Sowjetunion und sah darin ein Zukunftsmodell für die ganze Menschheit. Unter seiner Führung entwickelte sich die KPD zur stärksten kommunistischen Partei in Europa.
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Von den Faschisten gehasst

Ernst Thälmann warnte rechtzeitig und weitsichtig vor dem Hitlerfaschismus und dem bevorstehenden II.Weltkrieg. Er zog den wütenden Hass aller Diener des Kapitals auf sich. Unter seiner Führung kam es aber auch zu sektiererischen und taktischen Fehlern der KPD, wie der verhängnisvollen „Sozialfaschismus-Theorie“.

Sie trennte die kommunistischen Arbeiter von den SPD-Anhängern, begünstigte die Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung. Nachdem die Hitlerfaschisten die Regierungsgeschäfte im Januar 1933 übernahmen, begann die blutigste Zeit der Kommunistenverfolgung in Deutschland. Schon im März 1933 wurde Ernst Thälmann von den Faschisten verhaftet und in verschiedenen Konzentrationslagern eingesperrt. Den II.Weltkrieg sah nicht nur er kommen. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion prägte er den berühmt gewordenen Satz „Stalin bricht Hitler das Genick“. Wie die Völker der Sowjetunion im Bündnis mit den Armeen der Anti-Hitler-Koalition Hitler das Genick brachen und auch dem deutschen Volk die Chance für eine sozialistische Perspektive gaben, durfte er nicht mehr miterleben.
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Auf Hitlers Befehl ermordet

Auf ausdrücklichen Befehl von Hitler wurde Ernst Thälmann in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar gebracht. In der Nacht zum 18.August 1944 wurde er dort ermordet. Niemand sollte davon erfahren und es wurde das Märchen vom Tod durch Bombenangriff in die Welt gesetzt. Hitler, Göring und ihre Mordbanden – sie konnten Ernst Thälmann nicht brechen. Lenin schrieb über solche Leute einmal: „Die Führer der Arbeiter sind keine Engel, keine Heiligen, keine Heroen, sondern Menschen wie alle.” (1)
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Von der revisionistischen SED missbraucht

In der DDR erkoren die Revisionisten Thälmann zu einer Art Gott-Ersatz. Heute ist Thälmann wieder unter uns, denn es gilt noch immer sein Anspruch, aus der Geschichte lernen, Schlussfolgerungen ziehen und kämpfen für die herrlichste Sache der Welt, eine von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Gesellschaft.

(1) Lenin, Werke, Band 18, S. 161

(Über Ernst Thälmann: Aus Rote Fahne 33/2004 anlässlich des 60. Jahrestages der Ermordung Ernst Thälmanns)

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Weitere Gedenfeiern für Ernst Thälmann:

  • Berlin: Vermutlich in Ziegenhals (siehe unten) eine öffentliche Einladung konnte nicht gefunden werden
  • 16. April Hamburg
  • Trier:  Thälmanns Geburtsstadt, ein Veranstaltungshinweis konnte nicht gefunden werden.
  • 15. April Buchenwald

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Gedenkstätten:

  • Anklam: Ernst-Thälmann-Denkmal, Stadtpark
  • Bad Lausig: Thälmann Denkmal, Bahnhofstraße/Ecke Wilhelm-Pieck-Straße
  • Berlin: Ernst Thälmann Gedenkstätte Ziegenhals
  • Berlin: Thälmann-Denkmal, Prenzlauer Berg, Greifswalder Strasse 52
  • Berlin: Thälmann-Gedenktafel, Mitte, Kleine Alexanderstraße 28
  • Buchenwald: Thälmann-Gedenktafel auf dem Geländer der Gedenkstätte
  • Dresden: Ernst-Thälmann-Gedenkstätte, Strehlener Platz, vormals Ernst-Thälmann-Platz
  • Frankfurt/Oder: Ernst-Thälmann-Gedenkstätte, Fürstenwalder Straße
  • Freiberg: Ernst-Thälmann-Denkmal, Meißener Ring
  • Halle, Ernst-Thälmann-Gedenkstein, Franckestraße
  • Leipzig: Ernst-Thälmann-Gedenktafel, Volksdorfer Markt
  • Hamburg: Gedenkstätte Ernst Thälmann
  • Stralsund: Thälmann Denkmal, Sundpromenade (vormals Ernst-Thälmann-Ufer)
  • Weimar: Ernst-Thälmann-Denkmal, Carl-von-Ossietzky-Strasse

Diese Aufstellung ist nicht vollständig. Für Hinweise aus weitere Gedenkstätten dankt die Redaktion im Voraus.
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└ Schlagwörter: Allgemein
2 Kommentare
Apr.11
on 11. April 2018
Veröffentlicht in: Noel Nascimento

Noel Nascimento

Die Rolle der Grünen gegen Russland

Wie die Grünen die Rolle der hinterlistigen Hauptakteure in der Politik des Westens übernommen haben.

Noel Nascimento

Die Zeit der infiltrierten Spione schien mit dem Zusammenbruch der UdSSR vorbei zu sein. Osteuropäer und Westeuropäer würden sich nähern, hat man damals gedacht. In einer Zeit der großen Schwierigkeiten, weil Russland, aus dem Marxismus kommend in materieller Not da stand, waren die deutsche Bahnhöfe mit Paketen aller Art überfüllt die dem braven leidenden Volk zur Hilfe geschickt wurden. Das Gefühl der Deutschen, durch die Erinnerungen des Krieges und der deutschen Invasion ließ sich dadurch ausdrücken und die Schuldgefühle der damals noch lebenden Generation des Krieges konnten besänftigt sein. Wer von uns hat nicht ein älteren Herrn gekannt oder kennengelernt der vom Krieg im Osten etwas erzählt hatte! Oft sogar in der eigenen Familie.

Friedensengel Joschka (Maske) – Bild von Björn Láczay Flickr.com CC BY-SA 2.0

Nun, die Mauer war weg und die DDR gab es alsbald nicht mehr. Kohls Regierung endete schließlich mit Korruptionsskandalen und es war eine Zeit in der die Grünen als die Friedenspartei par excellence galten. Sie waren die Partei der Hoffnungsträger der Zukunft, des “Nein Danke“ zur Atomkraft, sie waren die Alternativen der Bewegung Schwerter zu Pflugscharen. Sie liefen in lumpigen Klamotten herum und kauften in Alternativläden und verkörperten Menschen aller gesellschaftlichen unerwünschten ausgefallenen Verhaltensweisen, wie die Entkriminalisierung der leichten Drogen wie Haschisch und Marihuana. Vorsichtshalber trug man Halstücher um den Hals herum um die Nase von Tränengas der nächstmöglichen Konfrontation mit der Polizei in unvorhersehbaren Friedensmärschen zu schützen, um gegen die Startbahn West in Frankfurt oder gegen den NATO Doppelbeschluss zur Stationierung von Pershing II Raketen im größten Friedensprotest der BRD, in Bonn 1982, dann wieder gegen den Besuch des Außenministers der Regierung Reagans, Alexander Haig, zu protestieren. Sie wollten aussteigen.

Aber mit dem Mauerfall und dem Ende der Sowjetunion würde man bald keine Friedensbewegung mehr benötigen. Wozu sollte dann noch eine Partei tauglich sein, die sich am stärksten für den Frieden einsetzte der jetzt bald einkehrte?

Die letzten Akte der Grünen zeigten sich dann als eine grüne Politikerin während eines Vortrages eines hochrangigen amerikanischen Militärs, diesem ein Glas voller Blut ins Gesicht kippte. Während dessen, tätigte der noch amtierende Außenminister Helmut Kohls, Hans Dietrich Genscher seine falschen Versprechungen den Russen gegenüber. Die NATO würde sich nicht weiter in Richtung Osten ausdehnen.

Was spielte sich während dessen bei den Grünen ab? Sie spalteten sich unter Realisten, die Realos, und Fundamentalisten, die Fundis. Ob man bald Verantwortung eingehen sollte, an möglichen Regierungen teilnehmen oder nicht, war der Streit. Aber dieser Streit blieb allem Anschein nach nicht nur im Bereich der Verantwortung. Als die Rede von möglichen Einsätzen der Bundeswehr im Ausland war, waren die Grünen, die „Partei des Friedens“, wieder gespalten.

Eine gewisse Zeit lang schienen die Fundis sich durchzusetzen. Bis sich etwas unerwartetes ereignete blieben die Grünen die Protestpartei. Dann nicht mehr. Es kam die Nachricht im Mainstream durch, dass das Ehepaar Petra Kelly und Gert Bastian Selbstmord begangen hatte. Zwar hatten sich die Grünen für eine mögliche Teilnahme an der Regierung durch Parteiabstimmung entschlossen, aber war das alles? Klar, von der Privatsphäre des Paares wusste man nichts. Romeo und Julia nahmen sich das Leben.

Es stieg infolgedessen ziemlich rasant ein Name in der deutschen Politik auf, der unter den Grünen bislang sicherlich nicht die herausragendste Persönlichkeit war. Mit einer fast weiblichen verstellten Stimme, ein Gesichtsausdruck der eher einen pickenden Vogel erinnerte, stieg Joschka Fischer unter der Regierungskoalition mit der SPD und Schröder zum zweiten mächtigsten Mann der Republik. Plötzlich nahmen die Grünen nicht nur an einer Regierung teil, sondern waren sie dazu befugt, die Auslandspolitik zu bestimmen, Hans Dietrich Genscher zu ersetzen, und einige Zeit später dem Angriff auf die Volksrepublik Jugoslawien zuzustimmen. Und das waren mal die friedlichen Grünen.

Glaubt man an die Möglichkeit eines Romeo und Julia Dramas in der Politik, braucht man vielleicht gar nicht mehr darüber nach zu denken. Davon abgesehen dass damals Spionage, Mord und False Flag Geschichten nicht mal existierten, außer in James Bond Filmen, ließe sich des weiteren nicht vermuten dass das liebende Ehepaar Gerd und Petra aus ganz alltäglichen Überlegungen über eine Welt in der sie sich nicht mehr zu recht fanden, sich entschlossen haben, das Leben zu nehmen. Aus irgendeinem anderen Grund könnte so was einem jungen Mann der in einer südamerikanischen Militärdiktatur aufwuchs und die Methoden der CIA kannte, etwas verdächtig in der Sache finden. So war es auch mir.

Sieht man heute eine Grünen-Parteitag und wie ein kleiner blonder Junge Hassparolen gegen ein anderes Land wittert und dabei Applaus und Zustimmung mit fröhlichen Gesichter findet, lässt man sich gewiss auf achtzig Jahre zurück versetzen. Es fehlt dabei nur eine Uniform.

Lebt man jetzt doch in einer Zeit in der sogar Unterwanderung der Friedensbewegung durch faschistoide Gruppierungen und auch in Internetgruppen eingängige Sache ist, braucht man nur den Gedanken Folge zu leisten um nach Polizeilicher Methode die Folgen der Ereignisse zu betrachten, wenn einmal eines Tages nicht sofort qui bono festzustellen war.

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Apr.10
on 10. April 2018
Veröffentlicht in: Fiete Jensen

Fiete Jensen

7. April Wörth/Karlsruhe: Polizei stürmt Zug mit Antifaschist/innen!

Nach drei Stunden Personenkontrolle in Wörth war es für den Protest in Kandel zu spät
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Autor Fiete Jensen

Fiete Jensen

In unverschämter Weise griff die Deutsche Bundespolizei am Samstag, 7. April 2018, Antifaschist/innen an und leistete damit offene Unterstützung für die Nazis, die am selben Tag in Kandel zu einer ausländerfeindlichen Hetz-Demo aufgerufen hatten.

7. April 2018. Bahnhof Wörth: Bundespolizisten stürmen einen Zu g mit Antifaschisten. Foto: Beobachter News

Die ganze Republik schaut seit Wochen nach Kandel in Rheinland-Pfalz! Nachdem ein 15-jähriges Mädchen von einem Migranten, mit dem sie befreundet gewesen war, umgebracht worden war, machen AfD, alle Nazi-Gruppen und reaktionäre Kräfte mit dem Thema Kandel immer wieder mobil, riefen zu mehreren rechten Demonstrationen auf, um gegen Migrant/innen. Flüchtlinge, gegen so genannte „Überfremdung“ etc. zu hetzen. Für Samstag, 7. April 2018, hatte die NPD erneut zu einer Kundgebung aufgerufen.

Gegen rund 150 Antifaschist/innen aus verschiedenen Städten auf dem Weg nach Kandel zur Gegendemonstration ging die Bundespolizei auf den Bahnhöfen Karlsruhe und Wörth mit massiver Repression vor.

Im Bahnhof Wörth wurde der Regionalzug nach Kandel angehalten, für nahezu drei Stunden! Die Polizei griff die Antifaschist/innen im Zug an, aus dem nicht leicht zu entkommen ist, erst recht nicht, wenn auch der Bahnsteig von Polizei besetzt ist. Die Bundespolizei stürmte die Waggons und kontrollierte praktisch alle Aktivistinnen und Aktivisten, machte Fotos und nahm Personalien auf. Festgenommen wurde zwar schließlich niemand, es wurden aber Anzeigen (wg. „Widerstandes“ u. ä.) erstattet und Drohungen bezüglich der Teilnahme an der Gegendemo in Kandel ausgesprochen.
Allerdings war da schon jede Möglichkeit, an der Gegendemonstration in Kandel teilzunehmen, vereitelt, da keine Chance mehr bestand sie in Kandel noch zu erreichen.

Daraufhinführten rund 100 Aktivistinnen und Aktivisten in der Karlsruher Innenstadt eine friedliche spontane Protestaktion durch.

Video vom Polizeiüberfall

Polizei stürmt Zug mit Nazi-GegnerInnen - Karlsruhe/Wörth/Kandel

Einen detaillierten Bericht mit vieler Fotos findet ihr auf Beobachter News. Wir danken www.beobachternews.de für die ermittelten und bereit gestellten Informationen.
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Apr.09
on 9. April 2018
Veröffentlicht in: Allgemein

Edgar Schülter

Der Chinese schläft nicht

Edgar Schülter

Es wird deutlicher, dass die US-Politik sich immer stärker gegen China richtet. Anscheinend hat aber der wahre Grund nicht viel mit Billigprodukten oder der Handelsbilanz zu tun. Steckt vielleicht eher die Angst dahinter, China könne zu mächtig werden?

Offensichtlich will es keiner so richtig zugeben, aber anscheinend ist der Grund der aggressiven US-Politik gegen China eher die Angst. Sie haben Angst vor einer Nation, die es in wenigen Jahren vollbracht hat zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zu werden. Es ist sogar möglich das bei dieser Entwicklung China die USA völlig überholt. Eine neue Weltordnung bahnt sich an.

Dabei geht es vor allem um militärischen Einfluss auf der Welt und nicht nur um Wirtschaftsleistungen. Wirtschaftlich hat ja China bereits einen starken Einfluss gesichert. So werden die weltweiten Verflechtungen immer größer.

China Flagge Pixabay Lizenz CC0 Public Domain

Die Hoffnungen für viele Länder infrastrukturmäßig voran zu kommen sind hoch. Infrastruktur muss aber finanziert werden und China verteilt gerne Kredite. So machten sich viele Staaten wegen ihrer Schulden von China abhängig.
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Made in China – bald ein Zeichen für hochwertige Produkte

China bleibt nicht ewig die Werkbank der Welt. Dafür sind die Löhne mittlerweile schon zu hoch. Jedoch will China hochwertige Produkte herstellen, was immer öfter gelingt. Vorbei sind die Zeiten wo „Made in China“ ein Synonym für Billigwaren ohne Qualität war. Zwar wird es noch einige Jahre dauern, bis China die gleiche Qualität erreicht wie die westlichen Länder, aber die ersten Schritte dahin sind schon längst eingeleitet.

China wird eines Tages größte Wirtschaftsmacht sein, damit muss sich die USA nun einmal abfinden. Sehr wahrscheinlich wird China auch das größte Militär besitzen.

Hinzu kommt, dass in vielen Bereichen die Führung in  Sachen Technologie  übernommen wird. Das schmeckt den Amerikanern eben gar nicht. Die USA waren es gewohnt immer Spitzenreiter zu sein. Den Thron abzugeben fällt ihnen schwer. Verhindern lässt sich aber Chinas aufstieg nicht mehr. Ein paar Zolldrohungen werden daran nichts ändern.

 

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└ Schlagwörter: Edgar Schülter
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Apr.08
on 8. April 2018
Veröffentlicht in: F. - B. Habel

F.-B. Habel

Nordisches Skandinavien an der Mauer

Buchbesprechung: Torsten Schulz, Skandinavisches Viertel
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F.-B. Habel

Schon, wer das Vorsatzpapier betrachtet und ein bißchen Ahnung vom „Skandinavischen Viertel“ hat (dem Alteingesessenen als Nordisches bekannt), merkt: Das stimmt was nicht! Ein Stadtplan zeigt das Viertel östlich der einstigen Mauer mit teilweise fremden oder „verrutschten“ Straßennamen. Die Schönhauser Allee wird da beispielsweise zur Schonenschen Straße (während die echte in dem Kartenausschnitt nicht mehr vorkommt). Richtige Straßennamen stehen neben falschen, etwa die Schwedische Straße, die die nach dem Bürgerrechtler Paul Robeson benannte ersetzt. Aber schon nach wenigen Seiten wird klar, dass es sich um das ausgeklügelte Phantasieprodukt eines Teenagers handelt.

Wie in seinen Romanen „Boxhagener Platz“ (2004) und „Nilowsky“ (2013) stellt Torsten Schulz wieder einen heranwachsenden Berliner in den Mittelpunkt. Diesmal verfolgt er diesen Matthias jedoch bis ins Erwachsenenalter und schafft bei allem Realismus die von ihm stets angestrebte poetische Überhöhung.
Zu den wiederkehrenden Motiven in Schulz´ Romanen zählen die typischen Berliner Kneipen. Zum „Feuermelder“ (Boxhagener Platz) und dem „Bahndamm-Eck“ (Nilowsky) gesellen sich nun „Der Goldene Anker“ und der „Weiße Hirsch“ (der sogar bis kurz vor Drucklegung des Romans existierte, ehe er durch ein Café für Lattemacchiatomütter ersetzt wurde).

Ein weiteres typisches Schulz-Symbol für unwiederbringlich Vergangenes ist der Friedhof, der auch hier eine wiederkehrende Rolle spielt, denn es wird im „Skandinavischen Viertel“ viel gestorben. Der erste Todesfall betrifft Matthias´ geheimnisvollen Trinker-Onkel Winfried – unmittelbar nachdem Matthias an ihm einen Verrat beging. Die Erinnerung daran kann er jahrzehntelang nicht abschütteln. Matthias ist Teil eines Geflechts aus Schuld und Verrat, Anziehung und Ablehnung, in dem seine Familie steckt.

Thorsten Schulz, Foto: Darek Gontarski,

Der Autor bleibt zwar seinen Motiven zwar treu, führt aber diesmal seinen Helden aus dem Ost-Berlin der sechziger und siebziger Jahre direkt in unsere Gegenwart. Der Matthias aus einem wenig sozialistischen Elternhaus hat durch seinen Onkel, einen fahrenden Artisten, der schon mal in Finnland war, die Sehnsucht nach Skandinavien übernommen. Da er von Pankow-Süd nur einen kurzen Weg in das „Skandinavische Viertel“ in Prenzlauer Berg-Nord zu nehmen hat, durchstreift er es oft und wundert sich, dass zwischen den nordischen Straßennamen auch solche sind, die nicht dorthin gehören, die Seelower, Schönfließer, Driesener etwa. Ihnen gibt er eigene skandinavische Namen, die jedoch nur in seinem Kopf existieren. Es wird seine Obsession.

Im Frühjahr 1990 beantragt der junge Mann beim Magistrat, seine Namensvorschläge in die Realität zu überführen. „Es war die Zeit der Forderungen und Anträge, mit denen man sich naiverweise Revolution vorgaukelte“, heißt es im Roman.

Als Erwachsener geht Matthias als Glücksritter in fremde Kontinente, und als er zurückkehrt, findet er seine Bestimmung darin, als Makler Wohnungen im „Skandinavischen Viertel“ zu verkaufen. In den parallel verlaufenden Handlungssträngen um den kleinen und den erwachsenen Matthias erzählt Schulz ohne aufgesetzte Politisierung viel über Wandlungen in der Einwohnerschaft, Heimatgefühl und Verdrängung. Da nimmt er Gelegenheit zu hellsichtigen Seitenhieben auf die Zuzügler aus dem Westen, darunter oft junge Leute, die sich hier kraft ihrer Eltern Wohnungen gekauft haben: „Nicht wenige planen weiterzuziehen, sobald sie Familien gegründet haben oder ihre Immobilien spekulationssteuerfrei verkaufen können. Sie behaupten, regelrecht verliebt zu sein in Berlin, und oftmals sind sie es auch, doch irgendwann werden sie in andere Städte verliebt sein oder in ihre Heimat zurückkehren.“

Wer, wie der Rezensent, sein Leben lang in diesem Nordischen Viertel gewohnt hat, wundert sich über kleine Ungenauigkeiten, die zweifellos der literarischen Freiheit geschuldet sind. Matthias, der aus der Pankower Mühlenstraße kommt, kann von dort nicht in die Schönhauser Allee einbiegen, denn hier heißt sie noch Berliner Straße. Und von der in die Stavanger zu kommen war zumindest seinerzeit nicht möglich. Auch schade, dass Matthias bei den vielen Besuchen in der Malmöer nicht ein einziges Mal die Nordenskjöldstraße berührt, Berlins kürzeste Straße. Das Zentrum des titelgebenden Viertels ist zweifellos der Arnimplatz, der den Namen von Bettina und Achim von Arnim erhielt. Warum gab Matthias ausgerechnet ihm als einziger Lokalität keinen nordischen Namen? Lagerlöfplatz hätte sich angeboten, denn die Schwedin Selma Lagerlöf schrieb oft über den drohenden Verlust von Wohnung und Heimat und wurde Nobelpreisträgerin. Da kann Schulz sich noch ins Zeug legen!

Torsten Schulz: Skandinavisches Viertel, Klett-Cotta 2018, 263 S., 20,00 €

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Apr.08
on 8. April 2018
Veröffentlicht in: Rui Filipe Gutschmidt

Über die jüngsten Ereignisse in Brasilien schweigt die bürgerliche Presse in Europa. Auch im deutschsprachigem Raum haben weder TV-Nachrichten noch Zeitungen darüber berichtet das ein großer Teil der Arbeiterschaft ihrem Ex-Präsidenten und erneuten Kanditaten für das Präsidentschaftamt Lula da Silva steht und sich eine große Solidaritätsbewegung für die Nichtinhaftierung des Kandidaten der Brasilianischen Arbeiterpartei (PT) gebildet hat.
Unsere Korrespondenten von INFO-WELT und AmericanRebel sind vor Ort und berichten über das wir wir nicht wissen sollen.

 

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Rui Filipe Gutschmidt

Gefahren durch Politisierung der Justiz in Brasilien – Haftantritt von Lula da Silva

Rui Filipe Gutschmidt

Es war eine lange Nacht in São Paulo. Lula da Silva hat sich mit seinen alten Kameraden und Weggefährten an dem Ort versammelt, an dem er seine politische Karriere begann: In der Gewerkschaft der Metallarbeiter. Von dort aus inszenierte ER seinen Haftantritt…

In Brasilien ist das politische Klima zum zerreißen gespannt, nachdem der „Super-Richter“ Sergio Moro, vorzeitig Haftbefehl für den Ex-Präsidenten Lula da Silva erließ. Tausende Anhänger schirmten „ihren Präsidentschaftskandidaten“ ab, der sich im Gebäude der Metallarbeiter-Gewerkschaft aufhielt. Im Laufe der Nacht willigte der Mitbegründer der Arbeiterpartei PT ein, die Haft am Samstag anzutreten – nach der Messe zum Geburtstag seiner im letzten Jahr verstorbenen Frau.

Lula da Silva bei seiner letzten Ansprache in Freiheit – screenshot YouTub

So hat sich denn auch eine Menschenmenge vor dem Gewerkschaftsgebäude versammelt, um „ihren Kandidaten“ zu schützen. Doch in Mitten des roten Fahnenmeeres sind auch Mitglieder anderer linker Parteien, die ihre eigenen Präsidentschaftskandidaten haben. Sie sind „aus Solidarität“ anwesend und um „die Demokratie vor der Politisierung der Justiz zu schützen.“ Denn es sind seit langem Kräfte in Brasilien am Wirken, die sich der Medien, der Justiz, der Religion und gezielter Propaganda im Internet zu Nutze machen, um die öffentliche Meinung zu manipulieren. Diese „Kräfte“, so die Linken, wollen Brasilien zurück in einen autoritären Staat verwandeln.

Dabei spielt auch das Militär eine Rolle. So heißt es, dass Richter Moro unter Druck des Militärs gehandelt hätte. Ein General kommentierte: „Wir werden keine Straflosigkeit mehr dulden…“ und wie auch immer er das gemeint hat, es wurde schnell zum Slogan der Ultrarechten, die eine Militärintervention befürworten. „Die Straflosigkeit ist vorbei!“, riefen die Anhänger der „Recht und Ordnung“-Fraktion, für die es tatsächlich unerträglich ist, dass jemand aus armen Verhältnissen in die obersten Kreise der Macht aufsteigt.

Die Anhänger der Ultrakonservativen, sind nicht etwa alle reich oder Teil einer privilegierten Mittelschicht. Viele einfache Arbeiter, ohne Bildung, Eigentum und ohne familiäre Bindungen zur Machtelite, sind einfach nur davon überzeugt, dass die Klassenunterschiede einer von Gott gewollt sind und alles andere von den gottlosen Kommunisten herrührt. Evangelikale Sekten predigen es in der Kirche und auch sonst glaubt man, dass „die unseren“ die Wahrheit sagen und „die anderen“ nur Lügen auftischen.

Lula da Silva – Flickr.com CC BY-SA 2.0

Durch die Lupe der unabhängigen portugiesischen Presse betrachtet, sieht man die endemische Korruption, die auf beiden Seiten existiert und jetzt nicht etwa bekämpft, sondern viel eher instrumentalisiert wird. Das gleiche gilt für die Justiz, die sich vor allem auf die Arbeiterpartei PT und, seit seiner Ankündigung bei der nächsten Präsidentschaftswahl antreten zu wollen, auf Lula Ignacio da Silva stürzt. Doch Lula weiß wie kaum ein anderer, wie man sich in Szene setzt und wie man die Massen für eine Idee begeistert.

„Sie wollen das zerstören, was wir aufgebaut haben.“ Sagte er in einer packenden Rede. Die Emotionen trieben den Menschen die Tränen in die Augen und Lula wurde auf den Schultern seiner Anhänger durch die Menschenmenge getragen. Er schafte es aber seine Partei wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Mehr noch, stellte Lula – der eigentlich eher als leicht egozentrisch gilt – seine Ideen in den Mittelpunkt. „Sie vergessen, dass wenn sie einen Rebellen töten, die Rebellion dennoch weiterlebt.“ Doch zu Lulas vorerst letzter Ansprache, bringen wir beim nächsten Artikel mehr. Denn man darf gespannt sein wie es weiter geht und kann nur hoffen, dass es friedlich bleibt…

PS: Bisher haben Lulas Anhänger den Haftantritt verzögern können. In Kürze mehr dazu.

Lulas vorerst letzte Rede

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Weitere Artikel von Rui Filipe Gutschmidt 
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2 Kommentare
Apr.07
on 7. April 2018
Veröffentlicht in: Rui Filipe Gutschmidt

Rui Filipe Gutschmidt

Explosion bei Feuerwerk in Penacova (Portugal) – 1 Toter-, 24 Menschen teils schwer verletzt

Rui Filipe Gutschmidt

Am 4. April kam es in der Mittagszeit zu einer Explosion vor einer Kirche in Penacova, Portugal. In dem kleinen Dorf Gondelim sollte ein Fest zu Ehren der Schutzpatronin der Ortschaft stattfinden, doch das Feuerwerk explodierte unkontrolliert, tötete einen Menschen, verletzte 19 leicht, drei schwer und zwei weitere Personen kämpfen derzeit um ihr Leben. Auch fünf Kinder sind unter den Verletzten.

Das Feuerwerk sollte den Beginn einer Prozession signalisieren und wurde wie jedes Jahr auf dem Kirchhof installiert. Doch kurz nach dem Ende der Messe und vor dem Beginn der Prozession, kam es zu der verheerenden Explosion. Carlos Tavares, Kommandant der örtlichen Feuerwehr, meinte lapidar: „Irgendetwas ist schief gelaufen…“, beim Umgang mit den Feuerwerkskörpern. Doch wäre es nicht so ein ernstes Thema, dann würde ich diese Aussage als schlechten Scherz bezeichnen. ETWAS ist schief gelaufen?

Feuerwerksexplosion Gondelim, Penacova, Portugal – Screenshot YouTube

Gegen 12:30 Uhr, am 4. april, gab es also zwei Explosionen – eine kleinere und eine große – wobei die Seitentür der Kapelle, in der die Messe zu Ehren der Jungfrau von Moita (nossa Senhora da Moita) abgehalten wurde, eingedrückt wurde. Wer in der Nähe der Tür stand und wer sich außerhalb der Kapelle aufhielt, der wurde von den Explosionen getroffen. Dabei starb der Verantwortliche für das Feuerwerk und 24 Menschen wurden verletzt. Zu den Verletzten zählen auch fünf Kinder im Alter von fünf bis 16 Jahren, die wohl nur leichte Verletzungen davon trugen. Von den fünf Schwerverletzten schweben noch zwei in Lebensgefahr. Alle Opfer dieses Unfalls wurden nach Coimbra in das Universitätskrankenhaus gebracht. Dort sind die besten Ärzte zum behandeln von Brandopfern und auch der Mann, dem die Explosion anscheinend beide Beine abriss, wird dort bestens medizinisch versorgt.

Es war ein Unfall, soviel steht fest. Die einfachen, mit Schwarzpulver fabrizierten „Fogetes“ sind traditionell das Signal, dass ein Dorf, ein Städtchen, eine Ortschaft ein Fest feiert. Doch offen gesagt ist es eine Unsitte, die man leider nicht so einfach aus dem Alltag der Portugiesen – vor allem im reralen Umfeld – streichen kann. Erst vor Kurzem wurde eine ganze Reihe von illegalen Produktionsstätten für Feuerwerkskörper geschlossen und tonnenweise Schwarzpulver beschlagnahmt. Im Sommer ist das böllern oft der Grund für Waldbrände und daher verboten. Man kann sich aber den Mund fusselig reden und es hilft trotzdem nichts. In den Dörfern leben gutmütige, gastfreundliche Menschen, die aber leider auch stur und unbelehrbar sind. „Ich weiß, was ich mache. Mir passiert das nicht…“, und nach ein paar Gläschen Wein sind sie sowieso die größten.

Da muss das Gesetz viel stärker einschreiten. Es ist verboten mit einem Messer, dass eine Klinge mit mehr als 8,5 cm hat, auf die Straße zu gehen, aber Sprengstoff, mit dem ein Gebäude stark beschädigt wurde, die Fenster in den umliegenden Häusern zerbrachen und der ein Bild hinterließ wie im Krieg, darf ohne weiteres hantiert werden. Natürlich braucht es eine Genehmigung, aber in den kleinen Ortschaften, wo jeder jeden kennt, ist es kein Problem alle Genehmigungen zu bekommen. Auf wessen Gewissen aber dieses blutige Bild der Zerstörung, das Echo der Schmerzensschreie und der Schmerz und die Trauer, beziehungsweise das Bangen der Angehörigen lastet, weiß ich noch nicht. Doch in dessen Haut möchte ich nicht stecken!

Infovideo von Centro TV

Explosão provoca um morto e 24 feridos em Penacova

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Apr.07
on 7. April 2018
Veröffentlicht in: Victor Grossman

Victor Grossman

Easter march for peace

Berlin Bulletin No. 144

Victor Grossman

Despite the noontime rain it was a good crowd. Frankly, not a very large crowd taking part in the annual peace parade on the Saturday before Easter, not like in “the old days”, as the media stressed – and automatically stresses every year, never failing this dig after its mostly brief reports. Perhaps two thousand braved the weather and stretched in a wide column, ten or twelve blocks long, which moved with a few sound trucks through Moabit in West Berlin, a district known for its large Turkish, Arabic and other immigrant group population.

Easter march for peace, Kassel: „Battle Drones forbid! – Prevent wars!“ Photo by Uwe Hiksch

Those braving the weather were a determined bunch. There were only a few teenagers but a fair number of young adults, often with children and a few babies. A majority, no doubt, were the “old faithful” who take part every year. It was a friendly mix. There were East Berliners, some still sad, even bitter, that their old hopes and dreams of a peaceful Germany had been so disappointed. Others, active much of their lives in the West Berlin peace movement, recall, also with nostalgia, the 1980’s, when hundreds of thousands took part in West Germany’s Easter Marches. Modeled after the Aldermaston marches against nuclear weapons in England, they protested the stationing of atomic missiles along the border to East Germany (where Soviet missiles were then placed). Many from both sides of the city remembered the giant march of at least half a million in 2003 to prevent Bush’s war against Iraq. That world-wide attempt had not succeeded, but was strong enough to keep Germany out of that fateful, fatal military coalition.

What were these indefatigable protesters demanding this time, here in Berlin and at rainy meetings, marches and bicycle parades during the long Easter weekend in over a hundred cities and towns all over Germany?

Good speeches and countless signs and banners, often hand-made, spelled it out: basically the same issue as ever: No war! The main slogan was “Don‘t arm, disarm!”

This was an urgent matter. The one cabinet member to retain her position in the new cabinet, Defense Minister Ursula von der Leyen, stuck to the same message: “We Europeans must be both militarily capable and politically resolute”. Germany must “assume its responsibilities”, she repeats, which translates to more and more modern armaments, her reply to convenient carping  by the big brass that its weaponry is dated and ineffective; Germany needs more and better killing machines.

Concretely, this means complying with the NATO demand, loudly stressed by Donald Trump, that NATO members must increase military spending to 2% of their budgets by 2024 – in Germany an expansion from about 37 billion euros now ($43.5) to almost double the amount. The Easter protesters pointed at urgent needs always neglected for “lack of funds”: infrastructure, childcare, education, care for the ill and elderly. One banner quoted figures: 19% of German children face problems of poverty which will haunt their entire future lives; in East Germany almost 25%. But, says von der Leyen, the Bundeswehr needs mighty Leopard panzers, the best automatic weapons, swiftest planes and ships, and training in landing operations and occupying hostile cities far from Germany’s safe shores.

Easter march for peace, Bonn: „The guarantee of our freedom is self-defense“ Photo by Sophie Lehmann

One speaker named the one sector of infrastructure with high hopes for financial buttressing from the new government; improving road surfacing, strengthening bridges and heightening underpasses on highway routes leading eastward, where parades of tanks and other heavy weapons have already done damage when clanking toward the on-going military maneuvers of German, American and other NATO troops near the Russian borders. Is this, too, dejá vu all over again?

One sign recalled Bertolt Brecht’s warning words after World War II: “Great Carthage waged three wars. It was still powerful after the first, still habitable after the second. It was nowhere to be found after the third.”

The speaker from the LINKE party recalled hesitant attempts by Foreign Minister Sigmar Gabriel to repair German-Russian relations and reduce confrontation in weapons and sanctions. He was ousted. His successor Heiko Maas, though also a Social Democrat (SPD), seems to approve the plans of his new colleague Ursula von der Leyen.

Maas also joined the now-fumbling British campaign to heat up relations with Russia after the increasingly opaque poisoning episode, adding the name and face of Vladimir Putin to the long tradition of simplified distortion, caricaturing and demonization of those one plans to attack. Both speakers and banners pointed out that media near-unanimity in this was hardly motivated by Russian human rights violations, election manipulation or actions outside its national borders. If it were, Saudi Arabia’s bloody flogging and executions against opponents and its genocidal war against Yemen, with US assistance and beginning well before Trump, would have been castigated in angry UN speeches, not been smilingly accepted. But Minister Haas, with his new coalition armchair seat hardly warm, has already OK’d the sale of eight military patrol boats to Saudi Arabia. A tactless description of him as a “NATO-male hustler” by the often outspoken orator of the LINKE has given opponents a chance to denounce the entire peace demonstration! It has perhaps also led to new thinking.

Over and over, two places were name and seen on Saturday, always with the demand: “Close them down”! Ramstein Air Base in the Rhineland area is headquarters for the US Air Forces in Europe, for Air Forces Africa and for the NATO Allied Air Command. Of the 600 or 700 US bases in 70-80 countries outside America, it is the largest – and the base where messages from safe sites in the USA  arrive, to be passed along to drones bringing death and destruction to a half dozen countries in Afghanistan, Iraq, Somalia and other countries in Africa and western Asia. Its presence is illegal under German law, and protests against this drone center, often organized by people joining in the Easter Marches, have led to growing pressure on the German government. Can they succeed?

The other name is Büchel, not far away. It is here, also in defiance of German laws by the governments of Merkel, Trump and their many predecessors, where twenty B61 nuclear bombs are stored – the only such site in Europe, alongside German and American bombers always ready to carry them eastwards.

It was such menaces which motivated the Easter March protests. Far too few took part; nasty weather, nasty media, the competing march of modern social media which may bring large numbers together but can lead to individualized effortless observation of world events, all in one’s own hand.  But it also resulted from the failure of the Left to enthuse and mobilize large numbers of people.

And yet a deep desire for peace, reconciliation, a rejection of more deaths in Afghanistan, Mali, or other places where they don’t belong, is still present with many in Germany, and a political factor. Even when people don’t join marches, most aspiring politicians must take their feelings seriously.
This sentiment was expressed most vividly in the main speech Saturday, by a pastor, Rev.  Eugen Drewermann. He based his speech on an old anti-war poem from 1778 by the poet Matthias Claudius, a writer and also pastor, who called out: “It’s war! It’s war!… What use to me are crown and land, gold and honor? … It’s war – and I want to bear no guilt for it!” His long speech, with an eloquence learned by some preachers, approached for me that of Dr. King in eloquence. Sharply but poetically he exposed those who want war and why they do and how they must be fought.

Also very emotional for some was the little “Children’s Hymn”, again by Bertolt Brecht, and vainly considered after World War Two and after German unification as a substitute for the still official anthem “Deutschland über alles”, whose original words called for German frontiers far beyond the present ones. Brecht’s song rejected all such bellicose dreams and pressures for expansion based on presumed Germanic superiority – and still all too present today. It’s singing, by so many in the crowd, brought tears to more than a few eyes. It too was a call for peace!
.

Children’s Anthem (Kinderhymne)
(its difficult translation by Michael E. Geisler)

Grace spare not and spare no labor / Passion nor intelligence
That a decent German nation / Flourish as do other lands.
That the peoples need no flinching / At the crimes which we evoke
And hold out their hands in friendship / As they do to other folk.

Neither over or yet under / Other peoples will we be
From the Oder to the Rhineland / From the Alps to the North Sea
And because we’ll make it better / Let us guard and love our home
Love it as our dearest country / As the others love their own.

.

Kinderhymne by Hanns Eisler and Bert Brecht
(sung in german)

KINDERHYMNE- Bertolt Brecht

.

More by Victor Grossman
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1 Kommentar
Apr.06
on 6. April 2018
Veröffentlicht in: Allgemein

Edgar Schülter

Entschuldigung von Großbritannien wegen Fall Sergej Skripal gefordert

Edgar Schülter

„Verrückt“ – So nennt Wladimir Putin den britischen Vorwurf, Russland habe Sergej Skripal mit Nervengift töten wollen. Rund 20 Staaten Weltweit seien in der Lage solches Gift herzustellen.

Auf irgendeine Weise sollte man sich schon bei Russland entschuldigen, so Kreml Sprecher Dmitrij Peskov. Ein britisches Labor, das den Fall untersucht hat, kam zu dem Schluss, dass es keine präzisen Hinweise gibt, dass das Gift auch tatsächlich russischer Herkunft ist. Russland behauptete von Anfang an mit dem Fall nichts zu tun zu haben. Die britische Theorie hat keine Grundlage um Russland dermaßen zu beschuldigen.

Putin Pixabay Lizenz CC0 Public Domain

So sagte der Kreml Chef Peskov, dass der britische Außenminister Boris Johnson und Premierministerin Theresa May ihre EU Kollegen schon „in die Augen“ schauen müssten. Aus Solidarität gegenüber Großbritannien, haben etliche EU-Staaten russische Diplomaten ausgewiesen, ohne dass der Fall gründlich geklärt worden war. Folglich antwortete Russland mit gleicher Münze.
.

Putin behauptet die Anschuldigungen seien „Verrückt“

So hatte sich der russische Präsident Wladimir Putin am Rande des Treffens mit dem türkischen Präsidenten Erdogan zu dem Fall geäußert. Es werde mehr Transparenz und Klarheit im Fall Skripal erwartet. Dieses soll durch die Sondersitzung der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) geschehen, die den Fall aufklären will. Putin sprach von einer „ungeheuerlichen Situation“ und wies Großbritanniens Schuldzuweisungen entschieden zurück.

Nach und nach habe es Bestätigungen dafür gegeben, dass „diese verrückten Anschuldigungen, die die britische Seite ein paar Stunden nach dem Vorfall erhoben hat, auf nichts begründet sind und durch nichts gestärkt werden“, sagte er.

Putin ist verwundert, wie schnell die westlichen Staaten ihre Schlüsse zum Fall Skripal gezogen haben. So hatten doch die britischen Behörden selbst behauptet mindestens zwei Monate zu benötigen, um die Untersuchungen abzuschließen. Schließlich sollte man auch in Betracht ziehen, dass laut Angaben von internationalen Experten mindesten 20 Staaten dieser Welt das gleiche Nervengift herstellen können.

.
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└ Schlagwörter: Edgar Schülter, Russland
 Comment 
Apr.05
on 5. April 2018
Veröffentlicht in: Fiete Jensen

Fiete Jensen

Wie die Antideutschen ticken

Autor Fiete Jensen

Fiete Jensen

Am Samstag, 31. März hat die sogenannte „Filiae Acediae – Antideutsche Antifa“ zum Ostermarsch in Jena, das unten abgebildete Flugblatt verteilt. Da sich die Antideutschen Elemente in linken Kreisen eher verstecken, hier und da mal auftreten aber wenig schriftlich hinterlassen, ist diese Hetzschrift eine gute Gelegenheit sich näher mit diesen Leuten zu befassen.

Ich habe über die Redaktion AmericanRebel dann zuerst einmal eine kleine Meinungsumfrage unter einigen Stammleser/innen gestartet, um zu sehen, wie weit der Kenntnisstand über diese Gruppe ist und um weitere Fakten für einen Beitrag an dieser Stelle zu erhalten. Nachfolgend habe ich diese in meinem Artikel mit eingegliedert. Die Original Zuschriften in voller Länger könnt Ihr unten unter Kommentare lesen und weitere Kommentare werden gerne entgegengenommen.

Nun erst einmal zu dem besagten Flugblatt:

Antideutsches Flugblatt, verteilt auf dem Ostermarsch am Samstag, 31. April 2018 in Jena

 

Eines der Logos der pseudo-sozialistischen „antideutschen“ Antifa.

Was sind Antideutsche?

Antideutsche verrät uns Wikipedia sind eine aus verschiedenen Teilen der radikalen Linken hervorgegangene politische Strömung in Deutschland.“ Die weitere Recherche führt ins Archiv, zu Ausgaben aus den neunziger Jahren von linken Zeitschriften und Zeitungen wie Bahamas, Konkret und Jungle World. Sie präsentieren sich als Sprachrohr einer politischen Strömung, die in den Jahren nach der Wende geboren wurde. Man kann die sog. Antideutschen und ihr politisches Wirken in zwei Gruppen aufteilen. Der sogenannten “linken antideutschen Bewegung” und der ebenfalls pseudo-linken antideutschen Antifa. Beide sympathisieren miteinander und bedienen sich gegenseitig. Die “linke antideutschee Bewegung” ist sehr stark in den Reihen der Partei Die Linke und in der Rosa Luxemburg Stiftung zu finden und hat beide unterwandert. Ein gutes Beispiel für die gegenseitige Unterstützung beider Strömungen fand sich in meiner Heimatstadt Kiel. Dort bedienten sich noch vor Kurzem die Antideutschen aus der Antifa Räumlichkeiten, finanzieller Mittel und ideologischer Unterstützung durch das ehemalige Regionalbüro Nord der Fraktion der Partei Die Linke (PdL). Genauer gesagt durch die persönliche Unterstützung des ehemaligen Büroleiters Lorenz Gösta Beutin, der heute klimapolitischer Sprecher seiner Fraktion und Mitglied des deutschen Bundestages ist. Dieser hart gesottene Antideutsche versuchte Jahre lang die linke Bewegung in Kiel in angebliche Antisemiten und Israelfreunde zu spalten.

 

Woran erkennt man einen Antideutschen?

Die oben genannten beiden größeren Gruppen von Antideutschen tarnen sich grundsätzlich im linken Schafpelz. Dass heißt sie sind Anhänger der rechten zionistischen Ideologie und verbreiten anderes rechtes Gedankengut wie man dem obigen Flugblatt gut entnehmen kann. Das alles präsentieren sie als links und haben dabei, insbesondere bei jungen Menschen auch Erfolg.

  • Antideutsche belegen jeden der nicht ihrer Meinung ist als Antisemiten.
  • Antideutsche betrachten Israel und die USA als antifaschistische Staaten und ihre Verbündeten.
  • Antideutsche sind grundsätzlich Israelfreundlich und unterscheiden nicht zwischen dem Staat Israel und seiner Bevölkerung.
  • Antideutsche sind grundsätzlich palästinafeindlich und begrüßen die Besetzung Palästinas durch die israelische Armee.

Antideutsche Demo

Antideutsche sehen Juden in aller Welt und insbesondere im Staat Israel von verschiedenen Seiten bedroht – sowohl durch das Fortbestehen einer Ideologie der Volksgemeinschaft in den westlichen Ländern und insbesondere in Deutschland („Postfaschismus“), als auch durch die Ignoranz der europäischen Regierungen gegenüber einem angeblichen erstarkenden Antisemitismus in der EU und in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Besonders der virtuelle Antisemitismus in vielen islamischen Ländern sei ein nicht zu unterschätzender Angriff auf das Existenzrecht Israels und Bestandteil einer „Antisemitischen Internationale“.

Der deutsche Faschismus sei dabei das ideologische Vorbild dieser „islamfaschistischen“ Bewegungen, die, in angeblicher Ähnlichkeit zu den Nationalsozialisten, von dem Gedanken einer weltweiten amerikanisch-jüdischen Verschwörung wie auch von einer völkisch-nationalen Blut-und-Boden-Ideologie geprägt seien. Der Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 und zahlreiche Anschläge auf Synagogen und jüdische Menschen weltweit seien Alarmzeichen für den unverändert starken antisemitischen Vernichtungswillen in allen Teilen der Welt.
.

Was schrieben die Befragten?

Aus diesen Erkenntnissen heraus hat sich die Antideutsche Bewegung entwickelt und ist heute selbst ein Teil der rechten Bewegung geworden und dient somit vielen Feinden des Volkes. Im Bezug auf das Flugblatt schreibt Diethard aus Stuttgart der Redaktion: „Das Flugblatt dieser Antideutschen zeigt ja sehr klar ihre Gesinnung auf! Nach ihrer Meinung sollen wir NATO und USA gegen die „bösen Russen“ und „bösen Islamisten“ unterstützen. Damit sind sie auch nicht mehr „antideutsch“, sondern für den deutschen Imperialismus, der ja derzeit auf dieser Schiene fährt. Sie wollen mehr Rüstung! Bitte, die Bundesregierung will das auch! Sie wollen mehr Kriege gegen die „Islamisten“! Bitte, die Bundesregierung ist munter dabei. Es ist eine heuchlerische und provokatorische Gruppe“. Dazu ergänzt Kalle aus Sassnitz: „Was ist Antideutsch in meinem Verständnis? Diese Leute sind also auch antinational und verneinen dass mit den Kapitalismus aus verschiedenen Völkerschaften mit gleicher oder ähnlicher sprachlicher Herkunft, Sprachbaum oder Sprachverständnis ein einheitlicher nationaler Sprachstamm und somit auch sprachliche Identität entstanden ist. Aus den verschiedenen deutschen Spracharten, Dialekten entstand das moderne Hochdeutsch welches die allermeisten Menschen sprechen welche sich als geborene Deutsche verstehen“. Und aus dem sonnigen Malaga schrieb Andy: „Ich stimme Kalle aus Sassnitz hier zu 100% zu… Ergänzen möchte ich allerdings, dass gerade viele dieser Antideutschen die Verbrechen, die von Israel, vor allen Dingen- gegen das palästinensische Volk begangen werden, fast immer schöngeredet, relativiert oder sogar noch gerechtfertigt werden. Für mich sind diese Leute im Prinzip der verlängerte Arm des Imperiums (USA) und deren Vasallenstaaten“.

Zum Flugblatt bemerkte Heinz aus Cuxhaven: „Mit ihrer Wortwahl, ihren Beleidigungen demaskieren sie die Verfasser dieses Pamphlets selbst. Es besteht nur aus Unterstellungen, Behauptungen und Beleidigungen. Eigentlich wird ihm, auch durch meinen Kommentar, zu viel Aufmerksamkeit geschenkt“. Nico aus Altenholz bemerkt dazu: „Antideutsche sind ein grundlegendes Problem in der linken Szene! Ein Thema mit dem dem sich die linke Gegenöffentlichkeit viel zu selten beschäftigt, denn ich erlebe in meiner Funktion als Redakteur von AmericanRebel immer wieder Unwissenheit über dieses rechte Pack im linken Schafpelz und Verharmlosung der Gefahr die von diesen Rechten ausgeht.

Wessen Geistes Kind diese Typen sind haben sie mit dem vorliegenden Flugblatt bewiesen“. Jürgen aus Berlin ergänzt dazu u. a.: „Das ist ja wieder ein Schwachsinn! Übelst! Für mich liest sich das ja wie direkt im sogenannten Verfassungsschutz, von den »kleinen Adolfs« zusammengeschustert… Demonstration für Frieden soll falsch sein? Aha, was wäre die Alternative? Für den krieg demonstrieren oder Däumchen drehen? In den 80ern gab es in der 5. Kolonne auch solche Tendenzen: Der Krieg sei der eigentliche Frieden hieß es da (…)“.

Und zum Schluss noch eine Bemerkung von Lothar aus Dresden: „(…) Mit der Lüge von Frieden und Freiheit ziehen derzeit Militaristen, Faschisten und linke wie rechte Demagogen „übers Land“, …. Das geht auf keine Kuhhaut mehr! Abscheulich! Der „Krieg“ unter linken und rechten Wirrköpfen ist deshalb auf das schärfste zu verurteilen, weil er nicht das Problem löst!

Allein wenn ich jetzt daran denke, in der Zeit wo ich schreibe oder Du dies liest, wie viel Menschen auf diesem Erdball verhungern, verdursten, bei militärischen Auseinandersetzungen zu Tode kommen, auf der Flucht vor Kriegen sind und sich das alles Völkermord nennt!, dann wird mir übel! (…).

Im Namen der Redaktion darf ich für die vielen Kommentare danken und alle Leser/innen auffordern ebenfalls ihre Meinung zu diesem Flugblatt und zur Existenz der Antideutschen Bewegung als Kommentar an zu fügen.

Des weiteren werden weiterführende Artikel gesucht, die diesem kleinen Beitrag noch angefügt werden sollen. Da dieser Artikel in der Liste von „Ein neues Projekt“ gelistet wird, ist er auch jederzeit zugänglich, erweiterbar und für Argumentesuchende zugänglich.

.

Olga Bejarano, Moshe Zuckermann und Rolf Becker:
Was sind Antideutsche?

Bejarano, Zuckermann u. Becker: Was sind Antideutsche?

.

Antideutsch, die Immun Krankheit? Merkel, der Feind-General?
Gerhard Wisnewski bei Frei Schnauze!

.
Weiterführende Links:

  • Mohamed Amjahid – „Antideutsche“ Ga Ga Land

  • Soziale Opposition.de – Die „Antideutsche“ Ideologie – der völkische Antifaschismus

  • Jens Mertens – Die LINKE – Von innen umzingelt  

.
Literaturempfehlung:

Lou Salome schrieb der Redaktion:
Möchte in diesem Zusammenhang auf eine sehr empfehlenswerte Broschüre der FALKEN Stuttgart hinweisen, in der das Thema Anti-Deutsche gut analysiert ist:
„Aber hier leben? Nein danke.“ Kritik antideutscher Positionen
Beiträge gegen Staat, Nation und Kapital Band II
Und „Aber hier Leben? Nein Danke.
“ In diesem zweiten Band mit Beiträgen gegen Staat, Nation und Kapital haben wir uns den Schwerpunkt Kritik antideutscher Positionen gesetzt. Wir klären, warum ‚regressiver Antikapitalismus‘ eine schlechte Erklärung für falsche Urteile über die Nation und das Kapital ist und behandeln das Thema Israelsolidarität. Jenseits unseres Schwerpunktes gibt es Artikel zu PEGIDA und was man von Hegel zum THema Nationalismus lernen kann. Ebenfalls abgedruckt ist ein Leserbrief zum letzten Band samt unserer ausführlichen Antwort. Dieser Band II ist auch ohne seinen Vorgänger gut lesbar.
Impressum
: Peter Schadt
Herschelstraße 41
70565 Stuttgart
Bestellung: gegen-kultur (at) gmx.de
.
.

Anhang vom 13. Mai 2018:

Auch so ticken die Antideutschen

Hier noch ein sehr schönes Beispiel dafür, was wir von den Antideutschen zu halten haben. Auf die freundliche Bitte, einmal AmericanRebel zu lesen, reagierte dieser Typ (Den Namen haben wir geändert) wie folgt:

Uwe: Ein Antideutscher als Wahlhelfer der Partei Die Linke

AmericanRebel:
„Moin Uwe,
es schreibt dir Nico von der Redaktion der Onlinezeitung „AmericanRebel“. Ich danke Dir für die Annahme der Facebook-Freundschaft und würde mich freuen, wenn Du einmal auf http://www.deanreed.de/AmericanRebel/2017/?p=1140 schaust und Dich vielleicht auch an der einen oder anderen Diskussionen in der dazugehörigen Facebookgruppe von AmericanRebel beteiligst.
Gruß aus Berlin und Kiel“

Uwe:
„Vielen Dank für ihre Mitteilung Herr Kiel aber ich unterstütze keine Blätter, die so offensichtlich Antiamerikanismus und Antizionismus schüren und bedienen.
Dieses Zeugnis deutsche Nationalidentität steht jeder Form eines progressiven, emanzipatorischen Kommunismus entgegen.
Ich liebe und fördere den Volkstod.
Damit ein herzliches „Deutschland verrecke“ und einen schönen Tag.“

Interessant ist dabei auch, das dieser Typ den Wahlkampf der PdL unterstützt. Das diese Partei auch Antideutsche in ihren Reihen duldet (siehe auch oben) ist seit langem bekannt und wirft ein weiteres sehr unschönes licht auf „die neuen Sozialdemokraten“.
Was diese Haltung nun mit einem progressiven, emanzipatorischen Kommunismus zu tun hat entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht kömmen die Leser und Leserinnen von AmericanRebel es mit einem Kommi erklären oder ihre Vermutungen äußern.
.

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