Volkskorrespondent Heinz Michael Vilsmeier – 5. November 2021

Ist das „Modell Deutschland“ reif fürs Museum?

Heinz Michael Vilsmeier

Das 3. Quartal in Folge erzielte der US-Autobauer Tesla trotz eines vergleichsweise überschaubaren Umsatzes und weltweiter Engpässe bei der Chip-Herstellung Rekorde bei der Auslieferung von E-Fahrzeugen. Nach dem Großauftrag des Autovermieters Hertz übersprang der Börsenwert des Unternehmens erstmals die Marke von 1 Billion Dollar.
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Zum Vergleich, nur um eine Vorstellung zu bekommen, was das bedeutet: Die zehn größten Unternehmen Deutschlands liegen in Summe mit einem Börsenwert von 946 Milliarden Dollar deutlich unter dem Wert von Tesla. (Henkel 54,1 – BMW Group 72,3 – Telekom 80,8 – Daimler 85,7 – BASF 95,3 – Allianz 100,4 – VW Group 101,4 – Bayer 104,6 – Siemens 112,5 – SAP 138,9 (jeweils in Milliarden $)).

Während sich das Establishment der deutschen Industrie in seiner ignoranten Überheblichkeit jahrelang auf dem verblassenden Glanz ihrer Unternehmen ausruhten, ihre Lobbyisten eine willfährige Bundesregierung korrumpierten, um zu verhinderten, dass der notwendige industrie- und verkehrspolitische Wandel eingeleitet wird, haben die Manager die längst anstehenden Modernisierungen verschlafen.

Die großen Industriegewerkschaften waren immer mit im Boot. Ihnen ging es darum, den Wegfall jener Arbeitsplätzen zu verhindern, die mit der ökologischen Umstellung der industriellen Produktion und der damit verbundenen Infrastrukturen ohnehin ersetzt werden müssen.
Schulter an Schulter hat die Crème de la Crème der deutschen Wirtschaft ihre kollektive Ignoranz, Arroganz und Unfähigkeit unter Beweis gestellt. Es ist nicht lange her, dass Elon Musk von ihnen belächelt wurde. – Wie es aussieht, wird es wohl so weitergehen …
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