Dr. Gerhard Feldbauer

Zum Endes des Faschismus in Italien

Mussolinis Ende 
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Dr. Gerhard Feldbauer

Am 27. April 1945 vollstreckte ein Kommando der Partisanenarmee unter Oberst Walter Audisio das vom Befreiungskomitee Norditaliens über ihn verhängte Todesurteil.

Im April 1945 ging der nationale Befreiungskrieg, den Italien an der Seite der Antihitlerkoalition gegen die Besatzung seitens Hitlerdeutschlands und das Marionettenregime von dessen Vasallen Mussolini führte, seinem Sieg entgegen. Am 10. des Monats erließ das Nationale Befreiungskomitee für Norditalien (Comitato di Liberazione Nazionale per Alta Italia – CLNAI) die Direktive Nr. 16 für den allgemeinen bewaffneten Aufstand. Die unter Leitung von Luigi Longo, stellvertretender Generalsekretär der IKP und einer der beiden Befehlshaber der Partisanenarmee (der andere war der Sozialist Sandro Pertini) ausgearbeitete Instruktion verfolgte mit der Erhebung nicht nur das Ziel, die breiten Volksmassen zu mobilisieren, sondern auch die von der Wehrmacht betriebene Strategie der Zerstörung aller Betriebe und der Infrastruktur zu verhindern. Weiter sollte im Ergebnis des Aufstandes ganz Norditalien „mit einem Netz von Tausenden nationalen Befreiungskomitees überzogen werden, auf die sich die demokratische Regierung in Italien stützen müsse.“

Angloamerikaner wollten Vormarsch der Partisanen verhindern

Der Befehlshaber der angloamerikanischen Alliierten in Italien, US-General Mark Clark, forderte am 13. April das Partisanenkommando jedoch auf, „alle Aufstandsinitiativen zu verschieben“.(1) Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die alliierten Truppen noch auf der Linie der deutschen Verteidigung, der sogenannten Gotenlinie zwischen Pisa und Rimini. Ziel war, zu verhindern, dass die mehrheitlich aus Kommunisten und Sozialisten bestehenden Partisanen-Einheiten(2) vor dem Einrücken ihrer Truppen Norditalien befreien, örtliche Befreiungskomitees die Macht übernehmen und eine revolutionär-demokratische antifaschistische Umgestaltung einleiten könnten.

Allen Dulles Verhandelte mit SS über separate Kapitulation

Außerdem sollten die im März in Bern begonnenen Gespräche des Chefs des CIA-Vorläufers Office of strategic Service (OSS), Allen Dulles, mit dem SS-Polizeichef in Norditalien, Obergruppenführer Karl Wolff, über eine separate Kapitulation der Wehrmacht in Norditalien nicht gestört werden. Das Oberkommando der Wehrmacht beabsichtigte, in diesem Fall die in Italien stehenden Verbände gegen die in Österreich vorrückende Rote Armee einzusetzen.(3)

Ihre Kampfhandlungen hatten die Alliierten schon seit dem Sommer 1944 verzögert, nachdem die Partisanenarmee am 11. August 1944, bereits vier Wochen vor ihrem Eintreffen, Florenz befreit und den Sozialisten Gaetano Pieraccini als Bürgermeister eingesetzt hatten. Als ihn die Amerikaner absetzen wollten entgegnete er ihnen: „In diesen Palast bin ich eingezogen, als die Deutschen vor der Tür standen; aus diesem Palast werdet ihr mich nur mit Bajonetten verjagen.“ Die Alliierten mussten nachgeben, versuchten danach jedoch mit allen Mitteln den Vormarsch der Partisanen aufzuhalten. Dazu verzögerten sie im Herbst 1944 ihre Kampfhandlungen, was die Partisanen in verstärktem Maße dem Terror der Deutschen aussetzte. Im November 1944 forderte General Alexander die Partisanenverbände in einer Rundfunkbotschaft auf, in den Wintermonaten keine offensiven Kampfhandlungen zu führen, da Nachschub und Unterstützung nicht mehr gesichert werden könnten. Die Partisanen sollten ihre festen Verbände und Standorte auflösen. Diese Rundfunkbotschaft, die von den Deutschen abgehört werden konnte, stellte eine tödliche Gefahr für die Widerstandsbewegung dar. Das lag, wie die Historikerin Sophie G. Alf in ihrem „Leitfaden Italien“ (Westberlin 1977) schrieb, durchaus in der Absicht der Alliierten“, die gemäß der Logik: „in that way let them kill them as many as possible“, die „Dezimierung der fortschrittlichen Antifaschisten in ihre Rechnung einbezogen.“ Die Partisanen wiesen die Forderung Alexanders zurück und Luigi Longo stellte in einer Antwort an das alliierte Kommando bereits zu dieser Zeit klar, „der italienische Befreiungskampf verfolge eigne Ziele und könne dem angloamerikanischen und russischen Krieg nicht restlos untergeordnet werden.“

Generalstreik und bewaffneter Aufstand

Nachdem am 18. April in Turin (Sitz des Rüstungskonzerns FIAT) der Generalstreik ausgerufen wurde, dem nahezu alle noch von den deutschen Truppen besetzten Städte Norditaliens folgten, begann am 25. April der allgemeine bewaffnete Aufstand. In Mailand, Turin, Genua, Bologna, Brescia, Padua, Udine, Venedig und weiteren Städten erhoben sich die örtlichen Partisanen-Einheiten, unterstützt von der Bevölkerung, und befreiten über 200 Städte noch vor dem Eintreffen der alliierten Truppen. Die örtlichen Komitees des CLNAI nahmen sofort als revolutionäre Machtorgane ihre Arbeit auf. In den Fabriken, die von den Unternehmensleitungen verlassen worden waren, bildeten Kommunisten und Sozialisten Fabrikräte, die die Leitung der Produktion übernahmen.

200.000 Wehrmachtssoldaten ergaben sich den Partisanen

Gruppe unbekannter italienischer Partisanen

Die Partisanenarmee griff zwischen Piemont und Venetien auf einer Breite von 400 km die Stellungen der Wehrmacht an, die zwischen Friuli und Carnia noch 19 Divisionen konzentriert hatte. In Genua ging der Ortskommandant der Wehrmacht, General Meinhold, mit 9.000 Mann in Gefangenschaft. Die Kapitulationsurkunde unterzeichnete als Vertreter des CLNAI der Arbeiter und Kommunist Remo Scappini. Am Fluss Piave legte am 27. April das X. Panzerkorps die Waffen nieder. Am 30. April nahmen Garibaldi-Brigaden am Monte Grappa 33.000 Soldaten gefangen. Insgesamt ergaben sich zwischen dem 25. April und dem 2. Mai(4) über 200.000 deutsche Soldaten den Partisanen. Die Gefangenen wurden nach dem Eintreffen der alliierten Truppen diesen übergeben. In allen Fällen hatten die Partisanenkommandeure auch hier eine Forderung General Clarks zurückgewiesen, Wehrmachtsangehörige nicht gefangen zu nehmen, sondern in den Stellungen zu verharren und das Eintreffen der alliierten Truppen abzuwarten. Dabei sollten die deutschen Soldaten sogar ihre Waffen behalten dürfen.

Befreiungskomitee verhängte Ausnahmezustand

Mit Beginn des Aufstands begann am 25. April die Befreiung Mailands. Für den Angriff auf die Stadt, in der sich starke Kräfte der Wehrmacht, SS-Truppenteile und italienische Schwarzhemden mit dem „Duce“ verschanzt hatten, waren von Luigi Longo und Sandro Pertini über 30.000 Mann zusammen gezogen worden. Mussolini, der am 18. April in Mailand eingetroffen war, hatte erklärt, die Stadt „zum Stalingrad Italiens“ zu machen. Während noch schwere Kämpfe tobten, tagte in der Stadt die Vollversammlung des CLNAI und erließ folgende „Proklamation des Ausnahmezustandes“:
„Im Namen des italienischen Volkes übernimmt das Nationale Befreiungskomitee für Norditalien, beauftragt von der italienischen Regierung, um die Fortsetzung des Befreiungskriegs an der Seite der Alliierten zu garantieren und die Freiheit, die Gerechtigkeit und die öffentliche Sicherheit gegen alle Gegner zu verteidigen, alle zivile und militärische Macht. Diese Macht wird ausgeübt durch die die nationalen Befreiungskomitees der Regionen und Provinzen.“

Todesurteile gegen 1732 Faschisten

Auf der Grundlage dieser Proklamation erklärte das CLNAI den Ausnahmezustand, richtete Kriegsgerichte ein und erließ dazu Dekrete über die Organisation der Justiz und der Verwaltung. In einem Ultimatum forderte es alle italienischen Faschisten auf, bedingungslos zu kapitulieren. Die Grundlage für die nunmehrigen Erlasse bildeten die bereits im August 1944 ergangenen Dekrete für die Regierungstätigkeit des CLNAI, darunter über die Bildung von Justizkommissionen und Gerichtshöfen.

Artikel 1 des Justizdekrets vom 25. April 1945 lautete: „Die Mitglieder der faschistischen Regierung und die Inhaber höchster Parteiämter des Faschismus, schuldig befunden, zur Unterdrückung der verfassungsmäßigen Garantien das faschistische Regime geschaffen, das Land in Schande gebracht, seine Geschicke verraten und es in die gegenwärtige Katastrophe geführt zu haben, werden mit dem Tode, und in weniger schweren Fällen mit Zuchthaus bestraft.“

Artikel 7 legte fest, dass für die nach dem 8. September 1943(5) in Kollaboration mit den hitlerfaschistischen Okkupanten gegen den italienischen Staat und die Sache der nationalen Befreiung begangenen Verbrechen die danach gültigen Militärgesetze anzuwenden sind. Das Dekret hielt fest: „Aus einsichtigen Gründen der Würde muss es das italienische Volk selbst sein, das gegenüber den Verantwortlichen des faschistischen Regimes und des imperialistischen Abenteuers die erforderlichen Strafen anwendet.“(6) Die Dekrete bildeten die gesetzliche Grundlage für die Urteile zur Erschießung von insgesamt 1.732 Faschisten, die der Aufforderung, die Waffen niederzulegen und sich zu ergeben, nicht nachkamen. Darunter fiel auch die Hinrichtung Mussolinis. Das widerlegt eindeutig die von bestimmten Historikern verbreiteten Geschichtsfälschungen, welche die Vollstreckung der Urteile als Morde zu diskriminieren suchen.(7)

Angesichts seiner aussichtslosen Lage wollte Mussolini mit Vertretern des CLNAI über die Kapitulation seiner Regierung verhandeln. Der Mailänder Kardinal Ildefonso Schuster arrangierte dazu ein Treffen in seinem Amtssitz, zu dem sich Vertreter des Befreiungskomitees mit Sandro Pertini an der Spitze bereiterklärten. Vertreter der IKP nahmen nicht teil. Mussolini wurde seine aussichtslose Lage geschildert und er erneut aufgefordert, sich bedingungslos zu ergeben. In dem Gespräch erfuhr er auch, dass Wehrmachts- und SS-Führer in Italien hinter seinem Rücken Kontakte zu den Amerikanern aufgenommen hatten, um einen separaten Waffenstillstand zu erreichen. Am Ende des Gesprächs bat Mussolini um eine Frist von einigen Stunden, um, wie er erklärte, die deutschen Verbündeten zu informieren, dass er sich von allen Verpflichtungen entbunden betrachte. Die Vertreter des Befreiungskomitees hielten sich korrekt an die mit Kardinal Schuster getroffene Vereinbarung und ließen Mussolini gehen.

Mussolini floh mit dem staatlichen Goldschatz

Dieser nutzte jedoch die Frist, um sich des staatlichen Goldschatzes(8) zu bemächtigen und unter dem Schutz einer SS-Einheit in Richtung Schweizer Grenze zu flüchten. In seiner Begleitung befanden sich mehrere Minister seiner Saló-Republik, darunter Kriegsminister Marschall Rodolfo Graziani. Auch seine Geliebte Clara Petacci schloss sich ihm an. Graziani verließ ihn bei Como und stellte sich in der Schweiz den Amerikanern.

In der Frühe des 27. April wurde die Autokolonne hinter Como bei der Ortschaft Dongo von einer Partisanen-Abteilung gestoppt. Gegen die Gewährung der Weiterfahrt übergab die SS-Einheit Mussolini, der sich einen deutschen Militärmantel übergezogen und einen Stahlhelm aufgesetzt hatte, mit seiner Begleitung den Partisanen.

Das CLNAI entsandte aus Mailand ein Exekutionskommando unter Oberst Walter Audisio (Kampfname Valerio), Kommandant der Garibaldi-Brigaden der IKP und Mitglied des Generalkommandos der Partisanenarmee, das am 28. April an Mussolini und seiner Begleitung in Giulino di Mezzagra bei Dongo an der Mauer der Villa Belmonte die Todesurteile vollstreckte. Mit ihrem „Duce“ wurden u. a. hingerichtet: Der Sekretär der faschistischen Partei Alessandro Pavolini, Kulturminister Fernando Mezzasoma, der Innenminister Paolo Zerbino. Clara Petacci, gegen die kein Todesurteil vorlag, wurde, nachdem sie sich geweigert hatte, Mussolini zu verlassen und sich bei der Exekution vor ihn stellte, ebenfalls erschossen. Am selben Tag wurden in Mailand die Todesurteile an dem früheren Parteichef Achille Starace und an dem Mitbegründer der faschistischen Bewegung und Organisator des „Marsch auf Rom“, des Putsches zur Machtergreifung Mussolinis im Oktober 1922, Roberto Farinacci, vollstreckt.

Nachdem jahrelang Spekulationen über das Ende Mussolinis kursierten, legte Oberst Audisio in seiner Autobiographie „In nome del popolo italiano“(9) dar, wie die Exekution vor sich ging. Nachdem Mussolini und die Petacci vor die Mauer der Villa Belmonte gebracht worden waren, nahm das aus ihm, dem Politischen Kommissar der 52. Garibaldi-Brigade (der den Namen Pietro führte), und zwei weiteren Partisanen bestehende Exekutionskommando vor ihnen Aufstellung. Audisio verlas das Todesurteil des CLNAI und erklärte anschließend: „Auf Befehl des Generalkommandos des Korps der Freiwilligen der Freiheit bin ich beauftragt, dem italienischen Volk Gerechtigkeit widerfahren zu lassen“. Dann wollte Audisio das Urteil persönlich vollstrecken, aber seine MPi hatte eine Ladehemmung. Er nahm die Waffe von Pietro, eine MPi „LMAS, Modell 1938, Nr. F. 20830, Kaliber 7,65“ und erschoss Mussolini mit fünf Patronen. Dabei wurde auch Clara Petacci erschossen.(10) Es war 16.10 Uhr des 28. April 1945 (S. 381).

Ein erbärmliches Bild des „Duce“

Der „Duce del fascismo“, der Hunderttausende Italiener in den Tod getrieben hatte, unter dessen Marionettenregime der Saló-Republik von SS, Gestapo, Wehrmacht und Sicherheitspolizei der Besatzungsmacht und seiner Erfüllungsgehilfen im statistischen Mittel – ohne die gefallenen Partisanen und regulären Soldaten einzubeziehen – täglich 165 Kinder, Frauen und Männer jeden Alters umgebracht wurden,(11) reagierte, wie Audisio darlegt, angstvoll zitternd und stotternd und bot im Angesicht des eigenen Todes ein erbärmliches Bild. Er hatte gegen seine Festnahme keinerlei Widerstand geleistet und auch vorhandene Möglichkeiten zu einer Flucht nicht genutzt.

Alliierte erhoben keine Einwände

Die Leichen Mussolinis und seiner Komplizen wurden nach Mailand gebracht und auf der Piazzale Loreto mit den Köpfen nach unten aufgehängt. Am selben Ort hatten Schwarzhemden am 12. August 1944 fünfzehn ermordete Geiseln genauso zur Schau gestellt.
Auch mit der Vollstreckung des Todesurteils an Mussolini hatte das Kommando der Partisanenarmee eine Forderung des alliierten Kommandos ignoriert, das verlangt hatte, ihn zu übergeben. Die Exekution war im Gegenteil, wie Audisio schilderte, rasch durchgeführt worden, um zu verhindern, dass die Anglo-Amerikaner sich seiner bemächtigen konnten. Diese Missachtung, wie zahlreiche weitere auch, wollte das alliierte Kommando jedoch nicht eingestehen. Oberst Charles Poletti von der Alliierten Militärregierung, erklärte auf einem Empfang, den er am 30. April in der Präfektur von Mailand für das CLNAI und eine Partisanenabordnung gab: „Wir haben in Mailand alles in ausgezeichneter Disziplin vorgefunden. Wir sind auch auf der Piazzale Loreto gewesen und haben dem CLN und den Partisanen unsere vollste Anerkennung für ihre bewundernswerte Operation ausgedrückt.“(12)
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Anmerkungen
(1)
Der General ging von dem zwischen dem angloamerikanischen Kommando und dem Generalkommando der Partisanen am 5. Dezember 1944 geschlossenen „Römischen Protokoll“ aus, in dem sich die Partisanen verpflichtet hatten, dessen Weisungen auszuführen. Gleichzeitig war das CLNAI jedoch von den Alliierten als Organ der Italienischen Einheitsregierung mit allen Vollmachten anerkannt worden.
(2) Von den 256.000 Kämpferinnen und Kämpfern, die die Partisanenarmee Ende des Krieges zählte, stellten die Garibaldi-Brigaden der IKP 155.000. Von dem zweiten Partisanenverband, den örtlichen Gruppi di Azione Patriottica (GAP), dem 206.000 Mitglieder angehörten, waren die meisten ebenfalls Kommunisten. Den GAP strömten während des bewaffneten Aufstandes Zehntausende weitere Männer und Frauen zu. Alle Partisanen-Einheiten bestanden zu 85 bis 90 Prozent aus Arbeitern und Bauern.
(3) Bradley Smith, Elena Aragossi: Unternehmen Sonnenaufgang, Köln 1981.
(4) Am 2. Mai trat die am 29. April vom Kommando der Wehrmacht in Italien gegenüber dem Alliierten Kommando unterzeichnete bedingungslose Kapitulation in Kraft.
(5) Tag der Bekanntgabe des Waffenstillstands und des Austritts aus der faschistischen Achse.
(6) Atti e Documenti del CLNAI 1943/1946. Mailand 1977.
(7) Diese Geschichtsfälschung vertritt auch der langjährige Chefredakteur der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte Hans Woller u. a. in seinem Buch „Die Abrechnung mit dem Faschismus in Italien“, München 1996.
(8) Laut Le Monde diplomatique (vom 10. März 2006) bestand der Staatsschatz aus Goldbarren, Juwelen, Schweizer Franken, britischen Pfund und US-Dollar, dessen gegenwärtiger Wert auf umgerechnet etwa zwei Milliarden Dollar beziffert wurde. Über seinen Verbleib wurde im Nachkriegsitalien nichts bekannt.
(9) Sie erschien 1975, zwei Jahre nach seinem Tod, bei Teti editore in Mailand.
(10) Da gegen die Petacci kein Todesurteil vorlag, versuchten faschistische Kräfte nach 1945 Audisio deswegen vor Gericht zu stellen. Die Verteidigung machte geltend, dass das in der Situation des Ausnahmezustandes geschah, die Petacci eine aktive Politik betrieb, eng mit der Gestapo u. a. Organen des Besatzungsregimes kollaborierte und sich geweigert hatte, den Verurteilten zu verlassen. Schließlich kam ein Prozess auch nicht zustande, weil Audisio Abgeordneter war und das Parlament seine Immunität nicht aufhob.
(11) Gerhard Schreiber: Deutsche Kriegsverbrechen in Italien, München 1996.
(12) Zit. In: Pietro Secchia/Filippo Frassati: Storia della Resistenza, 2 Bände, Rom 1965, S. 1016.
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Quelle: © 2015 by Gerhard Feldbauer. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.
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Über den Autor: Gerhard Feldbauer, marxistischer Historiker und Publizist, Jahrgang 1933, arbeitete viele Jahre für das Neue Deutschland in Italien und Indochina als Auslandskorrespondent. Er hat mehrere Bücher zur Geschichte Italiens verfasst und schreibt derzeit für verschiedene deutsche und europäische Zeitschriften. Aktuell seine letzte Buchveröffentlichung: »Die Resistenza«: Italien im Zweiten Weltkrieg, Papyrossa, Köln, 2014

 

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