Volkskorrespondenz

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Aug.05
on 5. August 2019
Veröffentlicht in: Allgemein
Volkskorrespondentin

Kiki Rebell
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Wir sind anders
und doch ein Teil von euch!

Kiki Rebell

Seit dem 27. April des Jahres finden in den Großstädten Deutschlands wieder der Christopher Street Day (CSD) statt. Schon seit Ende der 1960er Jahre feiern Schwule, Lesben und Bis einmal jährlich auf der ganzen Welt in großen Paraden – die Christopher Street Days. Was damals als politische Demonstration begann, ist heute deutlich mehr. Politische Statements, Zeit mit Freunden verbringen, feiern oder einfach nur das Bühnenprogramm unter Gleichgesinnten zu genießen ist heute sehr beliebt.

Damit wird auf die Gemeinde der LGBTI, der Lesben, Gays, Bisexuellen, Transgender/Transsexuellen and Intersexed People, aufmerksam gemacht und für ihre Rechte und gesellschaftliche Anerkennung demonstriert. Mehr Freiheiten, wie das Heiraten unter Gays und Lesben oder die Adoption von Kindern sind in vielen Ländern immer noch verboten oder stark eingeschränkt.
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Meine Erfahrungen

Wenn ich als Frau in Unterhaltungen mit Bekannten erwähne, das ich auch Frauen mag, dann merke ich meistens das es positiv aufgenommen und akzeptiert wird. Gleichzeitig höre ich aber auch oft von Abneigungen über schwule Männer. Obwohl die Gesellschaft heute überwiegend lockerer mit dem Thema Sexualität umgeht, spüre ich immer wieder konservative Einstellungen. Warum wird ein lesbisches Paar meist mehr akzeptiert, als ein schwules Paar. Offenbar haben mehr Leute Probleme damit, wenn zwei homosexuelle Männer sich küssen als, wenn es zwei Frauen tun. Was ist daran mehr ungewöhnlich, wenn ich eine Frau küsse oder zwei Männer es tun? Ich verstehe die Denkweise der Menschen nicht.
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Der Herr Gott und die irdische Herren

Neulich zog ein Bekannter im Gespräch auch noch den lieben Gott hinzu. Dieser hätte ja nicht gewollt, das Männlein und Männlein sich küssen. Wie bitte? Sollte es, diesen Gott geben, würde mich seine Meinung recht wenig interessieren. Ich liebe und küsse den- oder diejenige, den/die ich möchte (und andersherum) und frage niemanden danach, ob ich es darf oder ob es erlaubt ist. Wir leben im 21. Jahrhundert und es gibt tatsächlich noch solche konservativen Ansichten. Ich bin jedes Mal geschockt, denn für mich ist es normal, das gleiche Geschlecht zu lieben. Das gleiche gilt für Männer die den Wunsch und den Mut haben, sich bunt und in Frauenkleidung in der Öffentlichkeit zu zeigen. Warum sollten sie es nicht tun? Wem schaden sie damit? Niemanden! Für so ein Auftritt, gehört sehr viel Mut und ich bestärke jeden und jede darin, der/die anders ist und sich so zeigt. Unsere Gesellschaft ist offen aber es fehlt ihr noch sehr viel an Toleranz und Akzeptanz. Schaut nicht weg, wenn andere wegen ihrer Herkunft, Neigung, Lebenseinstellung, ihrem Aussehen oder Kleidung gedemütigt oder ausgrenzt werden, greift ein! Und ermutigt diejenigen, die sich trauen so offen zu sein. Auf das unsere Gesellschaft und die Welt farbenfroher und bunter werden.
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Solidariät ist unsere Waffe

Die Herrschenden sehen es nur zu gerne, wenn wir uns spalten lassen. Die Spaltung darf nicht zwischen Homos und Normalos gverlaufen, sondern zwischen oben und unten. Die Solidarität der kleinen Leute ist ja bekanntlich unsere stärkste Waffe und auch deswegen bitte ich um mehr Toleranz und Freundschaft mit denjenigen die gar nicht anders sind, sondern nur frei und irgendwie besonders individuell.

Mit Regenbogengrüßen
KikiRebell

CSD Nordwest 2019 in Kiel. Bild CSD NW

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Für den Inhalt dieses Artikels ist ausschließlich die Autorin bzw. der Autor verantwortlich.
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└ Schlagwörter: AmericanRebel
Juli12
on 12. Juli 2019
Veröffentlicht in: Allgemein
Volkskorrespondent

Kimki Rebel
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Leipzig: 500 Menschen versuchten
Abschiebung zu verhindern

Kiki Rebell

In Leipzig haben Dienstag Nacht bis zu 500 Menschen eine Straße besetzt, um die Abschiebung eines 23-jährigen syrischen Kurden nach Spanien zu verhindern. Die Demonstranten/-innen blockierten die Straße. Die Abschiebung wurde allerdings durch die zwischenzeitlich eingesetzte sächsische Bereitschaftspolizei brutal durchgesetzt. Der Schutzsuchende wurde aus dem Haus gezerrt und der Weg durch die Demonstrantinnen und Demonstranten wurde mit Pfefferspray und Schlagstöcken freigeprügelt. Mehrere Verletzte blieben zurück.

Mohamad A. kam aus dem kurdischen Rojava in Nordsyrien über Marokko und Spanien nach Deutschland und floh vor dem Terror der IS. Trotz der Proteste wurde Mohamad am Dienstag nach Spanien abgeschoben. Dort hatte er seinen ersten Asylantrag gestellt.

Auf der nächtlichen Solidaritätsaktion kamen auch die Mutter und der Vater des Abgeschobenen zu Wort und schilderten ihre Sicht der nächtlichen Ereignisse: Die Polizei soll die Tür eingetreten und die Frau geschlagen haben, berichteten sie. Der Sohn habe seit seinem Aufenthalt in Deutschland versucht, an Integrationskursen teilzunehmen und einen Job zu finden. Er hätte gerne eine Ausbildung als Mechatroniker gemacht. Abschließend dankten die Eltern der Menge für ihre Solidarität.

Video über die Abschiebung und den Polizeieinsatz

Abschiebung in Leipzig blockiert

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└ Schlagwörter: fefferspray, Polizei, Polizeieinsatz, Schlagstöcke, Volkskorrespondenz.Abschiebung
Juli06
on 6. Juli 2019
Veröffentlicht in: Allgemein
Volkskorrespondent

Andeas Habicht, Malaga
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Noch ein Mietendeckel?

 

Andreas Habicht

Zum neuen Berliner Mietdeckel“: Ulrich Ropertz, Geschäftsführer des handzahmen Deutschen Mieterbunds, sekundiert und spricht von einer „positiven Nachricht“ – die DW sei „lernfähig“, wird er in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 25. Juni wiedergegeben.

Ein interessanter Artikel über die neuen Beschlüsse des Berliner Senats erschien am 27. Juni in der UZ. Sie schrieb: „Binnen weniger als 14 Tagen ließ der Berliner Senat erahnen, welche Handlungsmöglichkeiten die Politik besitzt, wenn sie denn will: Der „Berliner Mietendeckel“ wurde am 5. Juni offiziell beschlossen. Im Vergleich zur bisherigen kapitalfreundlichen Wohnungspolitik ein herber Schlag für die Immobilien-Großbesitzer: Die Aktie der Deutsche Wohnen (DW) sank von 42,43 auf gerade mal 32 Punkte (Stand 27. Juni). Den Einbruch konnte bislang auch die neueste Idee der DW-Manager nicht wettmachen: ein eigener „Mietendeckel“!

Eine demokratische Stadtentwicklung ist mit „Deutsche Wohnen“ nicht zu machen. (Foto: Fraktion DIE LINKE. im Bundestag)

Und weiter schrieb UZ: „Ab Juli 2019 gibt der Konzern vor, Mieterhöhungen auf maximal 30 Prozent eines Haushalts-Nettoeinkommens für die Nettokaltmiete begrenzen zu wollen, was auch bei Neuvermietungen gelten soll. Und: Jede vierte neu zu vermietende Wohnung soll an Mieter mit Anspruch auf eine Sozialwohnung gehen. Das sind zirka 60 Prozent aller Berliner und bedeutet außerdem keine Profit-Einschränkung, weil der Senat ja den fehlenden Mietanteil bezuschusst. 30 Prozent heißt bei Haushalten mit zwei Einkommen in den allermeisten Fällen wohl freie Bahn nach oben. Allenfalls bei Haushalten mit einem Einkommen könnte hier eine Verbesserung drin sein – aber bei Neuvermietungen kann das Unternehmen solche Fälle vermeiden. Und überhaupt böte eine permanente und selbstständige Abfrage der Einkommen aller Mieter durch den Konzern künftig ungeahnte Kontroll- oder Verwertungsmöglichkeiten (Kundendaten). Alles also nur ein schlechter Witz?“
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Hier geht’s zum kompletten Artikel

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Weitere Artikel von Andreas Habicht

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Juni23
on 23. Juni 2019
Veröffentlicht in: Allgemein
Volkskorrespondent

Sami Grigo, Mardin, Mesopotamien
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Erneut ein Mitglied der Band
»Grup Yorum« in Istanbul verhaftet!
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Sami Grigo

“Dieser Kampf heißt Klassenkampf.  Hier ist kein Platz für zitternde Hände,  Zweifel und Unentschlossenheit“.
(Mahir Çayan Türkischer Revolutionär und Mitbegründer der Türkischen Volksbefreiungspartei-Front (THKP)
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Im November 2016 wurden bei einer Razzia im Kulturzentrum Idil sieben Mitglieder von Grup Yorum verhaftet.

Am 14. Juni 2019 wurde eine Polizeirazzia in den offiziellen Räumlichkeiten der linken Wochenzeitschrift Yürüyüş in Istanbul, neben Mitarbeiter/innen der Zeitschrift auch ein weiterers Mitglied der Band Grup Yorum, der Genosse Ali Aracı, festgenommen.

Diese Verhaftungen reihen sich einerseits ein in die repressive Situation in der Türkei und andererseits in die lange Reihe der Repression gegen Grup Yorum. In der über 30-jährigen Geschichte der Gruppe gab es dutzende Festnahmen, Konzertverbote, Ausreise- bzw. Einreiseverbote gegen Mitglieder der Gruppe und insgesamt über 500 Verfahren, die gegen Grup Yorum oder die Mitglieder eröffnet wurden. Dies hat aber nicht zur Schwächung und Auflösung, sondern im Gegenteil zur Stärkung der Gruppe und ihrer Verankerung in den Massen geführt.
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Das Künstlerkollektiv Grup Yorum schrieb dazu:

„Unsere Institution wurde innerhalb von 2 Jahren neunmal gestürmt. Unsere Konzerte wurden verboten, wir wurden verhaftet. Es wurde Kopfgeld auf unsere Verhaftung ausgesetzt, aber trotz alledem produzierten wir weiter und widersetzten uns den Angriffen. Wir haben stets einen Preis dafür gezahlt Kunst auf Seiten des Volkes zu machen und wir sind bereit, diesen Preis weiter zu zahlen.“
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Viele Lieder der Band »Grup Yorum«
sind zu Liedern des Volkes gewor-
den, hier ein Beispiel von der 1. Mai-
Demonstration 2019 in Augsburg.

http://www.deanreed.de/AmericanRebel/vk/wp-content/uploads/2019/06/Am-1.-Mai-2019-demonstrierten-die-Süryani-Devrimiciler-in-Augsburg-mit-den.mp4

Auch am 1. Mai 2019 demonstrierten die  Süryani Devrimiciler und andere revolutionäre Menschen weltweit mit den revolutionären Lieder von Grup Yorum für den Sozialismus. Für eine gesellschaft ohne Unterdrückung und Ausbeutung, für die sozialen und demokratischen Rechte der arbeitenden Menschen, für die Emanzipation der Frauen und für eine positive Zukunft der Kinder und Jugend, für die Rechte der MigrantInnen und Flüchtlinge, für Frieden und das Selbstbestimmungsrecht der Völker, für Solidarität im Inneren Mesopotamiens und für internationale Solidarität mit den Unterdrückten und Entrechteten der ganzen Welt.
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ES LEBE GRUP YORUM!
FREIHEIT FÜR ALI ARACI!
HOCH DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT!

WIR SIND DAS VOLK,
WIR SIND IM RECHT,
WIR WERDEN SIEGEN!

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Juni23
on 23. Juni 2019
Veröffentlicht in: Allgemein
Volkskorrespondent

Klaus Meier

 

Das soll ein Rechtsstaat sein?

Klaus Meier
#Dissident

Mein Erlebnis ist sicher nur der berühmte Einzelfall, die Ausnahme, nur einer der bedauerlichen Fälle die jeden Tag durch das Raster dieses Rechtsstaates fallen. Angefangen hat alles am 17.04.2019, ohne Vorwarnung wurde zum wiederholten mal, die Energieversorgung des Hauses gesperrt. Der Vermieter hatte mal wieder die geleisteten Abschlagszahlungen der Mieter für die Betriebskosten veruntreut. Diesmal hat es den Hausstrom und das Gas für die Zentralheizung und die warm Wassererzeugung erwischt. Das hieß also von jetzt auf gleich, ohne eigenes Verschulden, kein Licht im Hausflur, keine Hausklingel, kein warm Wasser und keine Heizung.

Der erste Schritt war also wieder mal der Anruf beim Vermieter. Dieser versicherte sich darum zu kümmern. Denn schließlich kann es sich hier nur um ein Missverständnis handeln. Am 27.04.2019 ein erneuter Anruf beim Vermieter meinerseits, da sich bis dato am Zustand nichts geändert hatte. Ich drohte mit einer Mietzurückhaltung, sollte die von ihm verschuldete Sperrung der Energieversorgung weiter anhalten. Dass ganze führte zu dem Ergebnis, dass nur auf eine Mietzurückhaltung verzichtet werden müsste, damit alles bis spätestens zum 03.05.2019 geregelt sein würde. Natürlich geschah am 03.05.2019 nichts, trotz der pünktlichen Überweisung der gesamten Miete. Dazu kam, dass der Vermieter auf keine weiteren Kommunikationsversuche meinerseits reagierte. So entschloss ich mich per Anwalt darauf zu reagieren.

Nun hat man aber als ALGII abhängiger nicht so einfach Zugang zu seinem Recht, da schlicht einem die finanziellen Möglichkeiten fehlen. Also brauche es ein Beratungsschein für einen Anwalt. Diesen kann man direkt bei seinem zuständigen Amtsgericht beantragen oder Online den Vordruck dazu herunterladen – Ausfüllen – Ausdrucken – Abschicken und dann, ja dann heißt es warten. Wer jetzt denkt ich hätte ja hinfahren können und das alles direkt abgeben können, um das ganze zu beschleunigen. – dem sei gesagt: genau das habe ich versucht. Hat mich zwei Tagessätze für Nahrung und Getränke a 4,93€ an Fahrkosten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gekostet, um dann zu erfahren: heutzutage alles nur noch per Post, annehmen tun wir hier nichts mehr. In meinem Fall waren es dann noch mal 3 Wochen warten. Also nochmal 3 Wochen ohne Hausklingel, ohne Heizung und warm Wasser. In dieser Zeit versuchte ich natürlich weiterhin den Vermieter zu erreichen, aber keine Reaktion seinerseits.Badewanne mit Schüssel, Tritt und Schwamm

Dazu kam, dass die tägliche Hygiene ab der Energiesperrung zu einer Tortur wurde. Die tägliche  Körperhygiene, die man sonst unter der Dusche erledigte, wurde verlegt in eine Schüssel mit warmen Wasser, die in der Badewanne stand. Das warme Wasser zubereitet mit dem Wasserkocher, der wegen denn Stromkosten eigentlich nur für die Zubereitung des morgendlichen Kaffees angeschafft wurde. Dann noch ein kleiner Tritt, den man in die Badewanne stellte zum Sitzen und einen extra gekauften Schwamm. Der Schwamm half erst beim einseifen und danach beim abspülen. Das Ganze hatte was von damals, als man noch von der Mutter, in die Badewanne gestellt wurde, um von ihr gewaschen zu werden, kurz von dem Augenblick wo man ins Bett geschickt wurde. Nur das man heute über 1,80 Meter groß ist und über 50 Jahre alt. Diese ganze Situation hatte einfach nur noch etwas erniedrigendes.

Endlich, am 03.06.2019 lachte mich im Briefkasten der Beratungsschein an. Also machte ich, hoffend auf Gerechtigkeit, bei dem Anwalt vor Ort, der sich laut Eigenwerbung das Mietrecht auf die Fahne geschrieben hatte, einen Termin. Am 05.06.2019 war es dann so weit. Alle Unterlagen, die wichtig hätten sein können, hatte ich zum Termin dabei. Der Mietvertrag, alle Briefwechsel zwischen mir und dem Vermieter, und so weiter. Ja selbst ein detailliertes Ablaufprotokoll hatte ich dabei, auf dem genau Aufgelistet war wie oft und lange solche Energiesperrungen schon vorgekommen sind. Der Anwalt, voller Zuversicht, sicherte mir zu, dass er sich gleich darum kümmern würde und man die Miete erst mal zurückhalten sollte, damit man ein Druckmittel gegen den Vermieter hat. Ja ich war mir sicher, ich hatte alles Richtig gemacht und es wer nur noch eine Frage der Zeit bis ich zu meinem Recht kommen würde. Die Zeit verging und ich wunderte mich zwar das ich keine Kopie des Briefes erhielt, den der Anwalt ja zu meinem Vermieter schicken wollte, in der die Mietzurückhaltung terminiert und damit legalisiert wird. Aber gut er ist der Anwalt, er wird schon wissen, was er da tut – dachte ich.

Am 18.06.2019 klopfte es an meiner Tür, es war der Vermieter. Er setze mir die sprichwörtliche Pistole auf die Brust: ich sollte die Miete gleich mal in Bar heraustun, denn die bräuchte er, um beim Wasserversorger noch heute die offene Rechnung zu begleichen. Heißt, er hat nicht nur die Abschlagszahlungen von Strom und Gas nicht abgeführt, nein auch nicht für den Hausanschluss fürs Wasser. So in die Ecke gedrängt griff ich zum Telefon um meinen Anwalt, den ich ja zum Glück jetzt hatte, zu Fragen was ich nun tun sollte. Bei diesem Anruf durfte ich dann erfahren, dass mein Anwalt auf einem Seminar ist und das Schreiben, welches er gleich verfassen und dem Vermieter zukommen lassen wollte, immer noch nicht verfasst, geschweige dann an den Vermieter gesendet wurde. Das ganze führe letztlich dazu, dass ich zwar unverschuldet aber unrechtmäßig meine Miete nicht gezahlt hatte und darum dem Vermieter die Miete sofort Überweisen musste. Und jetzt muss ich auch noch hoffen, dass durch die verspätete Zahlung keine Mahngebühren durch meinen Vermieter eingefordert werden.Rechtsstaat vs Kapitalismus

Das Ganze erlebte lässt mich hier und jetzt am heutigen Rechtsstaat einfach nur zweifeln. Denn in einem kapitalistischen System, in den die Eigentümer der Produktionsmittel einem jeden Tag ungeniert die Pistole auf die Brust setzen können und die Verteidiger des Rechtsstaates untätig zusehen oder untätig bleiben, kann es keinen Rechtsstaat geben. Da fällt mir ein – wollte das Verfassungsgericht nicht schon längst über die Rechtmäßigkeit von Sanktionen urteilen?

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