Eklektizismus statt Dialektik

Ohne Zugrundelegung des wissenschaftlichen Sozialismus und seiner Weiterentwicklung kann von einer Bewältigung der Krisenzusammenballung, die von Tag zu Tag gewaltigere Ausmaße annimmt, keine Rede sein. Obwohl heute ein sehr hoher Grad der Entwicklung der Produktivkräfte vorliegt, sind wir doch von einer allseitig falschen Widerspiegelung der Wirklichkeit durch die bürgerliche Ideologie umgeben.

In einer durch Klasseninteressen zerrissenen Gesellschaft kann es keine richtige Widerspiegelung der Wirklichkeit in toto geben. Was liegt uns vor? Zum Beispiel die bürgerliche Tagespresse, die in vulgär-rechten Kreisen pauschal und emotional als Lügenpresse denunziert wird. Begründen können es diese Kreise auf Grund ihrer mangelhaften Bildung nicht, weil sie nicht erkennen können, dass die bürgerliche Journaille, die Marx und Engels als Pressbengel denunzierten, in ihrer Widerspiegelung der Wirklichkeit aus Zeitgründen in der politischen Oberfläche der Wirklichkeit steckenbleiben, statt auf die ökonomischen Finalursachen stoßen zu können. Und diese Bettelsuppe wird dann jeden Morgen verabreicht, deren Konsum Millionen und Abermillionen Menschen in die Spur der Bourgeoisie, also in die Irre leitet. 

Dem noch nicht genug, die Verdunklung nimmt noch größere Ausmaße an. Lenin wies uns darauf hin, dass in der Politik die Menschen immer Opfer von Betrug und Selbstbetrug sind. Heute politisieren alle und die Täuschung besteht darin, anzunehmen, dadurch bereits Wissenschaftler werden zu können.

Das Entscheidende aber ist in der kleinbürgerlichen und bürgerlichen Widerspiegelung der spätkapitalistischen Klassengesellschaft, dass die Bourgeoisie als eine zutiefst reaktionäre Klasse gezwungen ist, Dialektik durch Eklektizismus zu ersetzen. “Die Dialektik wird durch Eklektizismus ersetzt. Das ist, was den Marxismus anbelangt, die allgemein übliche, am weitesten verbreitete Erscheinung in der offiziellen sozialdemokratischen Literatur unserer Tage. Ein solches Ersetzen ist natürlich nichts Neues, es war sogar in der Geschichte der klassischen griechischen Philosophie zu beobachten. Bei der Verfälschung des Marxismus in Opportunismus pflegt die Verfälschung der Dialektik in Eklektizismus die Massen am leichtesten zu täuschen, sie gewährt eine scheinbare Befriedigung, berücksichtigt scheinbar alle Seiten des Prozesses, alle Entwicklungstendenzen, alle widerspruchsvollen Einflüsse usw., während sie in Wirklichkeit gar keine einheitliche, keine revolutionäre Auffassung des gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses gibt“ (Lenin, Staat und Revolution, Werke Band 25, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 412). Einheitlichkeit und eine revolutionäre Auffassung ist natürlich von bürgerlichen Journalisten nicht zu erwarten, die sich nicht einmal über die Klassenzerrissenheit und den diktatorischen Charakter der bürgerlichen Gesellschaft im Klaren sind. Nicht nur diese, auch die Sozialisten und die Opportunisten, die sich als Marxisten aufspreizen, können auf Grund ihrer Klassendispositionen und ihrer Stellungen zu den Produktionsmitteln keinen revolutionären Ansatz haben.

Aber diese Ansätze gibt es in der Republik, wenn auch verfolgt, unterdrückt, schikaniert und diskriminiert. Diese sozialrevolutionären Kräfte verfügen über relativ minimale publizistische Produktionsmittel, aber der Berg von Krisen, der sich auf die Höhe des Mount Everest zubewegt, wird die Massen zu diesen Revolutionären, Wissenschaftlern und Aufklärern treiben. Denn die Menschheit will die imperialistische Profitraserei, diesen Amoklauf auf Biegen und Brechen überleben.
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