Fiete Jensen

Der Quatsch vom “Arbeitgeber” und “Arbeitnehmer

Gewollte Irreführung um die Klassenwidersprüche zu verschleiern

Fiete Jensen

Schon immer wird derjenige, der arbeitet als “Arbeitnehmer” bezeichnet und derjenige, der diesen Menschen dafür bezahlt, “Arbeitgeber” genannt. Diese beiden Formulierungen sind vollkommen falsch und ich vermute das dieses so gewollt ist. Die Proletarier, also die Werktätigen stellen ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Arbeitskraft ist, zumindest für den nichtarbeitenden eine Ware, die man gegen Lohn oder Gehalt verkauft und nur deswegen existiert, weil der Arbeiter nichts anderes hat was er gegen Geld verkaufen könnte. Das geschieht gegenüber Leuten, die genug Geld haben um sich Arbeitskraft kaufen zu können. Diese nehmen also die Arbeitskraft eines anderen und bezahlen dafür. Das einzige Kapital eines Arbeiters ist seine Arbeitskraft die er verkaufen kann. Ein anderer nimmt und bezahlt sie. Demnach ist doch derjenige der seine Arbeitskraft verkauft der Arbeitgeber und derjenige der sie kauf der Arbeitnehmer.
Schnakenhascher schrieb in seinem Blog im Januar 2014 dazu:

„Der Arbeitgeber wird behandelt, als täte er der Welt einen Gefallen, wenn er den Menschen mit überschüssiger Arbeitskraft die Möglichkeit gibt, sich an einem Arbeitsplatz abzuarbeiten. Der sogenannte “Arbeitnehmer”, also derjenige, der sich bei einem Kapitalisten abrackern “darf”, hat gar keine andere Wahl, als jeden Tag dem Verkauf seiner Kraft zuzustimmen, die ein anderer nimmt. Auf den Preis der “Ware” Arbeitskraft hat er zudem nicht einmal Einfluss.

Auch dieser Boss will nicht begreifen das er ein Arbeitnehmer ist

Es ist also völliger Schwachsinn, jemanden “Arbeitgeber” zu nennen, der täglich die Arbeitskraft eines anderen nimmt. Nicht umsonst sagen die Kapitalisten gerne den Satz: „Der arbeitet für mich“ Allein dieser Satz drückt schon aus, worum es einem sogenannten “Arbeitgeber” geht. Er braucht jemanden, der sich für ihn krummbuckelt, damit er sich mit der erkauften Arbeitskraft einen schönen Lenz machen kann. Denn schaut man sich die Hungerlöhne an, die mittlerweile gezahlt werden und betrachtet die Tatsache, dass Gewinne von paar Kapitalisten immer mehr in die Höhe schnellen, dann wird das offensichtlich.

Denkt mal darüber nach, wenn Ihr wieder mal vor einem “Chef” zu Kreuze kriechen und buckeln sollt. Wer hier etwas nimmt, sind ganz andere. Und mit welchem Recht eigentlich muss ein sogenannter “Arbeitgeber” immer mehr Geld haben, als derjenige, der für ihn arbeitet? Okay, er muss sich selbst privat versichern, muss Investitionen tätigen, Produktionsmittel kaufen, die Leute bezahlen, wenn möglich noch mehr Arbeitskraft einkaufen etc. pp. Das ist völlig richtig. Aber es ist doch unfair, wenn ihm dann abzüglich all dieser Dinge mehr an Privatkapital zur Verfügung steht, als demjenigen, der die Drecksarbeit gemacht hat. Wäre es nicht viel fairer, wenn dem sogenannten “Arbeitgeber” am Ende genauso viel Privatgeld zur Verfügung stehen würde, wie dem, den er für seine Arbeitskraft bezahlt? Oder noch besser, wenn gerecht geteilt werden würde?

Schon Friedrich Engels schrieb im Vorwort zur dritten Auflage von Karl Marx’ “Kapital”:

Es konnte mir nicht in den Sinn kommen, in das ‘Kapital’ den landläufigen Jargon einzuführen, in welchem deutsche Ökonomen sich auszudrücken pflegen, jenes Kauderwelsch, worin z.B. derjenige, der sich für bare Zahlung von andern ihre Arbeit geben lässt, der ‘Arbeitgeber’ heißt und ‘Arbeitnehmer’ derjenige, dessen Arbeit ihm für Lohn abgenommen wird.

Jetzt kann man vielleicht auch verstehen, wieso ein “Arbeitgeber” niemals auf meine Loyalität hoffen kann. Ich unterwerfe mich doch keiner Doktrin, die grammatikalisch, mathematisch und logisch betrachtet völliger Unfug ist.

Gleichsam ist es Unfug, von “Arbeitslosen” zu sprechen. Es gibt schlichtweg keine Arbeitslosen.

Wenn jemand seine Wohnung putzt, so ist das Arbeit. Wenn jemand seine Wäsche wäscht, so ist das Arbeit. Wenn eine Mutter die Kinder versorgt, so ist das Arbeit. Wenn jemand Modelle bastelt, so ist das Arbeit. Wenn jemand sein Essen kocht, so ist das Arbeit. Wenn jemand Angehörige pflegt, so ist das Arbeit. Wenn sich jemand ehrenamtlich engagiert, so ist das Arbeit. Nur mit dem Unterschied, daßss all diese Leute dafür nicht entlohnt werden.

Sinn und Zweck der Arbeit kann es doch nicht sein, dass man seine Arbeitskraft paar wenigen Hanseln zum Spottpreis verhökert, nur weil diese bisschen bunt bedrucktes Papier in der Tasche haben, das ohnehin aus dem Nichts geschaffen wird.“
.

zurück zur Startseite

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief