Fiete Jensen

Links blinken und rechts abbiegen – Querfront unter roter Fahne

Über Stephan Steins und seine Querfrontfreunde

Autor Fiete Jensen

Fiete Jensen

Als ich im Netz nach mehr Informationen über Stephan Steins suchte, stolperte ich über einen Artikel aus dem Jahre 2003 von einem unbekannten Autor. Seine Einleitung gefiel mir so gut, das ich sie auch gerne verwenden möchte:

„Kurt Tucholsky schrieb einmal über die Sozialdemokratische Partei und nannte es „ein Unglück“, dass sich diese Partei nicht „Reformistische Partei oder Partei des kleineren Übels“ oder „Hier können Familien Kaffee kochen“ genannt habe: „So aber macht der Laden seine schlechten Geschäfte unter einem ehemals guten Namen“, schrieb Tucholsky. Heute würde er vielleicht zu einer ähnlichen Schlussfolgerung kommen, wenn er im Internet eine Seite entdecken würde, die auf den Namen „Die Rote Fahne“ hört. Hier werden noch schlechtere Geschäfte betrieben.“

Die Internetseite, die von gewissen Stephan Steins unterhalten wird, führt die Selbstbezeichnung „Sozialistisches Magazin“ im Untertitel und stellt die merkwürdige Behauptung auf, dass sie auf die 1918 von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht begründete Zeitung zurückgehen würde. Im Jahr 1992 sei sie von Stephan Steins fortgeführt worden.

Mit Rosa Luxemburg, einer Kommunistin, die von der deutschen Reaktion ermordet wurde, hat die Internetseite „Die Rote Fahne“ allerdings nichts am Hut. Das beweist bereits ein kurzer Blick auf die Inhalte der Internetseite: Hier finden sich Texte über den angeblichen „zionistischen Terror in Deutschland“. Hier finden sich Interviews, die Michael Vogt für die Verschwörungsplattform „Secret.TV“, laut Selbstbezeichnung „Deutschlands erster Fernsehsender für Grenzwissenschaften, Spirituelles und Hintergrundpolitik“, geführt hat.

Michael Vogt ist durch seinen geschichtsrevisionistischen Film „Geheimakte Heß“ bekannt geworden, den er gemeinsam mit dem NPDler Olaf Rose produzierte. Für „Secret.TV“, das vom antisemitischen Verschwörungsideologen Jan Udo Holey betrieben wurde, führte Michael Vogt viele Interviews. Sie finden sich auf verschiedenen Internetseiten aus der Nazi-Szene, aber eben auch auf der Internetseite, die auf den Namen „Die Rote Fahne“ hört.

Die will „eine neue sozialistische Identität und Kultur, eine gemeinsame Praxis sozialistischer Kommunikation und Politik“ umsetzen. In der Praxis bedeutet das anscheinend Hetze gegen den israelischen Staat, vermengt mit Verschwörungstheorien, bei dem sich auch auf geschichtsrevisionistische Projekte wie„Secret.TV“ berufen wird.

Auf der Internetseite „Die Rote Fahne“ finden sich Themen, an der sowohl Michael Vogt als auch ordinäre Nationalsozialisten großen Gefallen finden könnten. Im letzten Jahr veröffentlichte der Betreiber Stephan Steins einen Artikel, der sich mit den angekündigten antifaschistischen Aktionen gegen einen Naziaufmarsch in Karlsruhe befasste.

Die Nazis wollten, mit dem Motto „Mord bleibt Mord“, ihrem Idol Rudolf Heß gedenken. Der Kriegsverbrecher hatte 1987 in einem Gefängnis den Freitod gewählt. Für Nazis ist dieser Tod jedoch der Gegenstand für verschiedene Verschwörungstheorien, die auch in der Zeitschrift des Stephan Steins zu finden sind.

Im Artikel wird die Behauptung aufgestellt, dass „Heß durch ein imperiales Killerkommando an der Legislative vorbei“ ermordet worden wäre. Der Artikel gipfelte in der „Forderung nach vollständiger Aufklärung der Umstände des Todes Rudolf Heß“.

Wasser auf die Mühlen der rechten Verschwörungsfans, die im Freitod des alten Greises schon immer eine Verschwörung gigantischen Ausmaßes entdecken wollten. Stephan Steins, der Herausgeber der Internetseite „Die Rote Fahne“, beruft sich im Artikel im Übrigen auf den Krankenpfleger Abdalla Melaouhi, der mit seiner Behauptung Rudolf Heß sei ermordet worden, bereits auf Veranstaltungen der Nationaldemokratischen Partei Deutschland (NPD) für Begeisterung sorgte.

In dem Internet-Magazin „Die Rote Fahne“ finden sich Forderungen nach einem „Schuss mehr gesunden Patriotismus und Konservatismus“, den Europa angeblich gebrauchen könne. Aber vor allem hetzt das Magazin um Stephan Steins gegen Israel: „Israel ist kein Staat“, heißt es dort. „Israel ist der Name des zionistischen Krieges“. Mit derartigen Parolen macht die „Rote Fahne“ eine anti-israelische Politik, die diesem Staat sein Existenzrecht abspricht.

Damit wäre eigentlich alles über das Querfront-Magazin „Rote Fahne“ gesagt, die unter einem ehemals gutem Namen eine schreckliche Politik betreibt. Doch nach den mörderischen Anschlägen von Oslo und Utøya schrieb Stephan Steins einen weiteren Artikel. Er reproduziert die einschlägigen Verschwörungstheorien, die nach den Morden entstanden. Diese zeichnen sich durch einen ungehemmten Antisemitismus aus, die in kruden Behauptungen gipfelten. Wenn nicht der Mossad oder andere israelische Institutionen verantwortlich gemacht wurden, sei in jedem Fall der „Zionismus“ für die Morde haftbar zu machen, hieß es auf verschiedenen Verschwörungsseiten. In einer ähnlichen Form finden sich derartige Hetze auch auf den Seiten des Stephan Steins.

In einem Artikel, den dieser nach den Morden von Oslo und veröffentlichte, spannt Steins einen Bogen von dem angeblichen „zionistischen Hintergrund der Terroranschläge“ über „die geheimdienstlich manipulierte Hollywood-‘Antifa‘“ zur „sozialen und kulturellen Entwurzelung“ der „autochthonen Bevölkerung“.

Hier schreibt Steins ganz völkisch vom „Nationalstaat“, der „seine identitätsstiftende Funktion als kulturellem Bezugspunkt der Völker und als Völkerrechtssubjekt“ durch die „Auflösung der kulturellen Identität und Integrität“ verlieren würde. Hier lobt Steins die „Neuen Rechten“, die „die generelle Überfremdung der nationalen Kulturräume“ angesprochen hätte. Hier betreibt Steins Verschwörungstheorien: Über den Tod des Antisemiten Jürgen Möllemann schreibt er in seinem Magazin: „2003 kam der FDP-Politiker Jürgen Möllemann unter ungeklärten Umständen beim Fallschirmspringen zu Tode“. Danach „erwischte es den Österreicher Jörg Haider“.

Nicht nur hier spricht Steins von angeblichen „Strategen der New World Order“ (NWO), die er – in letzter Konsequenz – nicht nur für die Terroranschläge von Oslo und Utøya verantwortlich macht. Diese hätten den „Volkszorn – der auch eine potenzielle Quelle und Sprengkraft diffusen Widerstandes gegen das Herrschaftssystem als solches beinhaltet – kanalisiert und im Sinne der NWO nutzbar gemacht“.

Stephan Steins betreibt mit seinem Magazin, das traurigerweise auf den Namen „Die Rote Fahne“ hört, eine Propaganda, die sich verschwörungstheoretische Versatzstückchen zunutze macht, um ein krudes Weltbild zu entwerfen, in dessen Mittelpunkt Stephan Steins Kampf gegen die „New World Order“ steht.

Dabei ist Steins und sein Magazin nicht vollkommen isoliert. Seine Texte finden sich beispielsweise auf den Seiten der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP). Hier beteiligt sich Steins am „offenen Diskussionsforum der DKP“ und bringt seitenlange Beiträge, die von den Partei-Mitgliedern auch noch ernsthaft debattiert werden. Hier äußert sich Steins beispielsweise zur „Frage nach der kommunistischen Identität“, die er „keineswegs hinreichend“ beantwortet sieht.

Im Interview mit dem antisemitischen „Muslim Markt“ beklagt sich Steins sich über die angebliche „Auflösung familiärer Strukturen, neuerdings sogar die Leugnung biologisch determinierter Geschlechter“, die durch die „New World Order“ abgeschafft werden sollten.

Steins nutzt nicht nur an dieser Stelle eine Chiffre, die von vielen Verschwörungsideologen benutzt wird, um von einer angeblich drohenden Diktatur durch eine weltumspannende „Elite“ zu halluzinieren. Hier reproduziert Stephan Steins seine Theorien über die angebliche „New World Order“, die „ideologisch durch die Faschismus-Variante Zionismus“ geprägt werden würde. Außerdem spricht er sich für den „Schutz der Familie und der Heimat“ aus.

Trotz dieser unsägliche Thesen über die heimatliche Scholle, die in ähnlicher Form auch von Nationalsozialisten aufgestellt werden, finden sich Steins Texte auch im Internetmagazin „Scharf Links“. Man findet sie auch auf rechten Internetseiten, die die Querfront-Ambitionen des Stephan Steins begeistert begrüßen.

Die unsäglichen Verschwörungstheorien über Rudolf Heß finden sich beispielsweise in der „Sezession“, einer neu-rechten Zeitschrift. Die „Rote Fahne“ sei – neben Thilo Sarrazin – ein Beispiel für „diesen Erhalt von Vernunft im linken Spektrum“, schreibt Claus Wolfschlag dort.

Es ist eine anti-israelische und verschwörungsideologische Szene, in der Stephan Steins wie ein Fisch im Wasser schwimmt. Ob nun „Sezession“, „Scharf Links“ oder „Muslim Markt“. Steins gelingt es, mit seinen unsäglichen Thesen, überall dort anzudocken, wo der Hass auf den israelischen Staat und die Verschwörungstheorien über das „Imperium“ und seine angeblichen Machenschaften mit Begeisterung begrüßt werden.

Dort betreibt er Verschwörungstheorien über Rudolf Heß und die „New World Order“. Dass er damit den Namen Rosa Luxemburgs in den Schmutz zieht und mit ihrem Namen „seine schlechten Geschäfte“ betreibt, ist eben sowenig zu verschmerzen, wie seine Verschwörungstheorien, die jeder emanzipatorischen Idee im Wege stehen.

Querfront: Rosa Luxemburgs Erben für Rudolf Heß
20. August 201028. Oktober 2010 ~ Publikative.org
Während die NPD in Hamburg von einer Querfront mit linken Antiimperialisten träumt, schafft „Die Rote Fahne“ bereits Tatsachen. Zu einem geplanten Neonazi-Aufmarsch am 21. August 2010 in Karlsruhe* fragt das „sozialistische Magazin – gegründet von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht“: „Quo vadis Antifaschismus?“ In seinem Beitrag greift Chefredakteur Stephan Steins den Neonazi-Kult um Rudolf Heß auf und schreibt von der „offiziellen imperialen Version vom ‚Selbstmord‘“ des Kriegsverbrechers.

Von Patrick Gensing

Selbstverständlich hängt der „Roten Fahne“ zufolge einmal mehr alles zusammen: 2. Weltkrieg, 11. September, Gaza, Afghanistan, Irak. Wie das geht? Mehr oder weniger einfach:
Jene Kräfte, welche den Fall Heß (und im weiteren Sinne die Geschichte des 20. Jahrhunderts) nicht aufklären wollen, wollen den Nebel der Desinformation ebenso über den Krieg gegen Jugoslawien, die Vorgänge um 9/11 in den USA, die Kriege und Kriegspropaganda gegen Irak und Afghanistan, den zionistischen Terror in Palästina und die derzeitigen Kriegsvorbereitungen gegen Iran legen.  Das Prinzip ist einfach: Eine Realität die nicht erkannt und nicht verbalisiert wird, kann auch nicht zielgerichtet kritisiert und verändert werden. In diesem Lichte sind Identifikation, Beschreibung und Kommunikation der Realität bereits ein revolutionärer Akt, weil durch das in Frage stellen imperialer Mythen der Herrschaftsanspruch selbst delegitimiert wird.

„Rote Fahne“-News meint zu Rudolf Heß: „Mord bleibt Mord!“
Damit aber noch nicht genug – auch Heß` Wirken im 2. Weltkrieg hat es der „Roten Fahne“, bei der es sich übrigens nicht um das gleichnamige Parteiblatt der MLPD bzw. KPD handelt, offenbar angetan – und so kündigt man an, „Die Rote Fahne“ werde „den Fall Heß, nicht nur die Umstände seines Todes, sondern seine Rolle im zweiten Weltkrieg, im Rahmen historischer Forschung demnächst in einem Projekt ausführlich behandeln“.
Der Hauptfeind der selbsternannten Erben von Luxemburg und Liebknecht heißt „imperiale Rechte“. Diese benutze „die nationale Rechte, um von sich selbst abzulenken“.
Castro sieht Verschwörung einer Weltregierung
Nun könnte man „Die Rote Fahne“ als isoliertes Organ einiger Spinner abtun, allerdings boomt der Markt der Verschwörungstheorien – und auch andere Antiimperialisten äußern sich ganz ähnlich – und die haben deutlich mehr Einfluss. So meldet die Nachrichtenagentur dpa, die Jugend der Welt ist nach Meinung des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro Opfer der Verschwörung einer Weltregierung, die sie in einen «atomaren Holocaust» führen wolle. In zwei seit dem vergangenen Wochenende veröffentlichten Kommentaren beschuldigte er demnach die 1954 in den Niederlanden entstandenen Bilderberg-Konferenzen, hinter dieser Verschwörung zu stehen. Er plädierte dafür, alles zu tun, um die «physische und mentale Kraft» der Jugendlichen vor allem in den USA wieder herzustellen.
Dies dürfte bei deutschen Neonazis auf ungeteilte Zustimmung stoßen. Zudem darf auch bei Castro – wie bei jedem Verschwörungstheoretiker, der etwas auf sich hält – der jüdische Staat nicht fehlen. Und so heißt es weiter:
So schließt sich Castro der Meinung des Autors [Daniel Estulin] an, die NATO sei vom «Club Bilderberg» gegründet worden. Auch sei der israelisch-arabische Krieg 1973 Jahren von diesem Club eingefädelt worden, um Einfluss auf die Ölmärkte zu erlangen. «Hitler, die Bestie, wurde durch dieselben geschaffen, die heute an den Zusammenkünften des Clubs Bilderberg teilnehmen», ließ Castro den Autor behaupten. Ebenso sei die britische Band «Die Beatles» und die esoterische Kulturbewegung «New Age» eine «gut geplante und koordinierte Aktion», um die Massen der USA von politischen Themen abzulenken. Und der Musiksender MTV sei eine «perfekte Maschine zur Gehirnwäsche», geschaffen von Bilderberg, um die Jugend zum Hedonismus und hemmungslosen Konsum zu verleiten.
Bei so viel Wahnsinn und so wenig Fakten drängt sich geradezu die Frage auf: Wurde auch Rudolf Heß Opfer des Clubs? Die (Braun-)“Rote Fahne“ lässt sich da nicht zwei Mal bitten – und fordert abschließend in dem „Quo Vadis, Antifaschismus“-Artikel:

Neonazi-Mobilisierungsplakat für den Heß-Gedenkmarsch am 21. August
Für Linke kann es am 21. August in Karlsruhe nur eine Losung geben: Nein zu nationalem UND imperialem Faschismus und die Forderung nach vollständiger Aufklärung der Umstände des Todes Rudolf Heß`.
Und so unterstützen deutsche Linke im 21. Jahrhundert den Neonazi-Kult um den Kriegsverbrecher Heß, denn es geht immerhin gegen das Imperium – und da müssen die antiimperialistischen Kräfte zusammenhalten.
*Der Neonazi-Aufmarsch wurde mittlerweile angeblich abgesagt. Muss „Die Rote Fahne“ wohl allein für Heß marschieren… Der Aufmarsch war von der Stadt verboten worden, die Neonazis verzichten nun nach eigenen Angaben auf rechtliche Schritte. In einer Erklärung heißt es:
nach der Rücksprache mit unseren Anwälten und unter Abwägung des prozessualen Kostenrisikos, sind wir zu dem Entschluss gekommen, gegen die Verbotsverfügunng der Demonstration, mit dem Motto „Trotz § 130, Mord bleibt Mord“, für den 21.08.2010, in Karlsruhe im einstweiligen Rechtsschutzverfahren, den Rechtsweg nicht zu beschreiten. Eine Überprüfung des Versammlungsverbotes durch eine Fortsetzungsfeststellungsklage behalten wir uns jedoch vor.

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Stephan Steins (Jahrgang 1960) ist Philosoph und Publizist und Herausgeber des sozialistischen Magazins „Die Rote Fahne“. Er war in den 70er Jahren Mitglied und Funktionär in SDAJ (Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend) und DKP (Deutsche Kommunistische Partei), war u.a. Vorsitzender der SDAJ Bad Homburg, assoziiertes Mitglied der SDAJ-Landesleitung Hessen, Landes- und Bundeslegierter der SDAJ und DKP.

Im Alter von 12 Jahren begann Steins sich nach eigenen Angaben Philosophie und Kunst zuzuwenden und mit praktischer Zeitungsarbeit. Zunächst gab er als Stufensprecher an seinem Gymnasium eine Schülerzeitung heraus, später zusammen mit der Ortsgruppe der SDAJ die lokale Jugendzeitung „Antrieb“. Obwohl Steins durch die Partei (DKP) bereits zu einem subventionierten fünfjährigen Studium in Moskau und Ostberlin vorgesehen war, verlies er Ende der 70er Jahre, (parallel zum Umzug nach Berlin) DKP und SDAJ, da seiner Ansicht nach Grundlagen marxistischer Theorie und Praxis, insbesondere in Fragen sozialistischer Demokratie, in den Ländern des „“Realsozialismus“, und somit auch in den Positionen von DKP und SDAJ zu weit auseinander klafften.

Im Jahr 1990 konstituierte sich die „KPD Initiative“ zur Rekonstitution der gesamtdeutschen KPD (Kommunistische Partei Deutschlands). Es wurde ein ZK (Zentrales Koordinationskomitee) der KPD Initiative gebildet, in welchem Vertreter verschiedener namhafter sozialistischer/kommunistischer Parteien und Organisationen, sowie prominente Einzelpersönlichkeiten der Linken vertreten waren. Prominentestes Mitglied der alten KPD im ZK war der Philosoph Dr. Wolfgang Harich.

In den 90er Jahren studierte Steins einige Semester Philosophie an der Humboldt Universität zu Berlin. Auf Betreiben u.a. von Dr. Wolfgang Harich wurde Steins 1992 als Mitglied des ZK zum Projektleiter, Herausgeber und Chefredakteur der Zeitung Die Rote Fahne gewählt und die Titelrechte auf Steins übertragen, woraufhin Die Rote Fahne ab August 1992 wieder erschien, seit dem Jahr 2000 als erste Zeitung in Deutschland als reines Internet-Magazin. 1993 bestätigte der Börsenverein des deutschen Buchhandels, dass die Rechte am Titel „Die Rote Fahne“ beim Herausgeber Stephan Steins liegen.

Das „Berliner Manifest“ verfasste Steins 1992 als Auftragsarbeit des ZK der KPD Initiative und befasst sich darin u.a. und befasst sich darin u.a. mit Mindestlohn und bedingungsloser Grundsicherung. Zudem wird im „Berliner Manifest“ u.a. auch erstmals die internationale – imperiale – Entwicklung nach dem Zusammenbruch des sogenannten „Ostblocks“ in Grundzügen skizziert, so ist dort u.a. vom sich bildenden „globalen kapitalistischen Imperium“ die Rede. Vor allem in seinen Schriften „Die subjektive Linke überwinden – Grundsätze auf dem Weg zur neuen sozialistischen Partei“ (2009) und „Imperiale Mythen und die Erneuerung sozialistischer Politik“ (2010) bricht Steins radikal mit der alten, nach seiner Einschätzung subjektiven und anachronistischen Linken und entwickelt Grundlagen und Perspektiven für eine neue sozialistische Partei. Die Rote Fahne ist nach eigenen Angaben eine politische, keine kommerzielle Pressepublikation.

Im Brotberuf arbeitet Steins u.a. als Publizist für verschiedene Agenturen. Stephan Steins ist ledig, lebt und arbeitet in Berlin, Amsterdam und Brugge.

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