Volkskorrespondenz

Gerd Pehl

Erdogan als Israelkritiker

Gerd Pehl

Es ist erstaunlich, dass kein europäischer Staats- oder Regierungschef dieses israelische Handeln gegen die Palästinenser verurteilt. Das ist Ausdruck dafür, dass sie diese Politik Israels nicht nur dulden, sondern mit dem Schweigen sogar gutheißen. Diese politische Eistellung der europäischer Staats- und Regierungschefs ist nicht damit abzutun, dass sie ihre Länder zu Vasallen der USA machten, sondern zeugt davon, dass sie aus der Geschichte keine Lehren gezogen haben.

Man kann zu Erdogan verschiedene Auffassung haben, aber ihm zu unterstellen, dass das nur Wahlkampfgetöse sei, wie es der Präsidentschaftskandidat der türkischen Oppositionspartei CHP, Muharrem Ince, ihm vorwirft, zeugt nicht von politischem Nachdenken, sondern erheblicher politischer Kurzsichtigkeit. Erdogan macht deutlich, dass eine solche Politik wie sie von Israel betrieben wird nicht stillschweigend hingenommen werden darf, wenn man als Staats- oder Regierungschef behauptet, Menschenrechte zu achten, Frieden schaffen zu wollen und Souveränität anderer Staaten zu achten. Man kann auch über den Vergleich von Erdogan streiten, jedoch ist zuerst daran zu denken, dass jeder Vergleich hinkt. Aber erinnern wir uns daran, dass der israelische Soldat Elor Azaria einen verwundeten und bewusstlos am Boden liegenden Palästinenser mit einem Kopfschuss tötete, weswegen er im Februar 2017 zu 18 Monaten Haft verurteilt und vergangenen Monat begnadigt wurde. Aber palästinensische Jugendliche werden für reines Steinewerfen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt und nicht begnadigt.
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Zum  Artikel: „Erdogan vergleicht Israels Vorgehen in Gaza mit NS-Methoden“
msn-nachrichten vom 19. Mai 2018

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Nach der Gewalt israelischer Soldaten gegen palästinensische Demonstranten in Gaza hat der türkische Präsident Muslime weltweit zur Geschlossenheit aufgerufen.

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