Redaktion

Der Krieg beginnt in Jagel – Der Widerstand auch

Mahnwache und andere Aktionen vor dem Tor zum Fliegerhorst Jagel bei Schleswig

 

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Heute erreichte uns der nachfolgende Aufruf der Initiative „Bundeswehr abschaffen“, mit der Bitte um Veröffentlichung.

„Tornados aus Jagel mischen im Krieg im Irak und in Syrien mit, Soldat*innen des Geschwaders aus Jagel steuern Drohnen vom Typ Heron1 in Afghanistan und Mali. Bildauswertung für die Erstellung von Zielkoordinaten findet auf dem Fliegerhorst Jagel statt – das Töten übernehmen dann andere.

Soldat*innen des Fliegerhorst Jagel (Schleswig-Holstein) sind bei fast jedem Krieg dabei

Das Jagdbombergeschwader vom Fliegerhorst Jagel ist Ausgangspunkt für die Kriegsbeteiligung der Bundeswehr.

Die Soldat*innen aus Jagel haben im Krieg im Kosovo mit ihren Tornados serbische Radarstationen ausgekundschaftet und zerstört. Sie haben für die anderen Verbündeten der NATO serbische Militärstellungen aus-spioniert, die dann bombardiert werden konnten. Seit 17 Jahren werden Bundeswehrangehörige im Kosovo eingesetzt.

Soldat*innen vom Fliegerhorst Jagel sind im Krieg in Afghanistan mit Tornados und der Aufklärungsdrohne Heron I eingesetzt. Auch in diesem Krieg haben sie die Gegner ausspioniert und dazu beigetragen, dass sie von den Soldat*innen der verbündeten NATO- Staaten bombardiert werden können. Auch der Krieg in Afghanistan ist noch nicht vorbei. Seit Januar 2016 nehmen die Soldat*innen vom Fliegerhorst Jagel am Krieg in Syrien und dem Irak teil. Sie helfen wieder mit, die Gegner aufzuspüren, damit sie erfolgreich bombardiert werden können.

Seit Herbst 2016 sind die Soldat*innen vom Fliegerhorst Jagel im Krieg in Mali dabei. Mit der Aufklärungsdrohne Heron I, die von Jagel aus gesteuert wird, unterstützen sie die ehemalige Kolonialmacht Frankreich bei deren militärischen und politischen Interessen in Mali.
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Kampfdrohnen kommen nach Jagel

Ab 2019 wird Jagel der einzige Standort der Bundeswehr sein, von dem aus die bewaffnungsfähige Großdrohne Heron TP aus gelenkt wird.

Wenn die Bundeswehr über diese sogenannten Kampfdrohnen verfügt, kann sie sich effektiver an Kriegen beteiligen. Die Großdrohne Heron TP hat die Fähigkeit, die Standorte der militärischen Gegner auszuspionieren und sie gleichzeitig zu bekämpfen.

Denn die Großdrohne Heron TP soll mit einem „Fire and Forget“ Waffensystemen wie HARM (Homing Anti-Radation Missle), ausgerüstet werden. Diese Waffensysteme können einmal abgefeuert selbständig ohne menschliche Steuerung ihre militärischen Ziele erreichen, erkennen und vernichten. Wenn sich das Waffensystem auf den Weg gemacht hat, sein Ziel zu finden, kann es nicht mehr gestoppt werden, auch dann nicht, wenn sich das Ziel als falsch heraus stellen sollte. Damit schreitet die Automatisierung der Kriegsführung weiter fort.
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Jagel ist der Standort für die ECR- Tornados, die Flugzeuge der Elektronischen Kampfführung

ECR, Electronic Combat Recce, steht für Elektronische Kampfführung und Aufklärung. Bei den hohen Geschwindigkeiten im Einsatzflug ist es kaum möglich, dass ein Pilot das Ziel erkennt und in Millisekunden entscheidet, dass die Rakete oder Lenkwaffe abgefeuert wird. Bei Elektronischer Kampfführung entscheidet das Computersystem vollautomatisch über den Tod. Das ELS, Emitter Locator System bestimmt die Position und verschiedene andere Parameter eines gegnerischen Radars und weist sie direkt (ohne Umweg über einen menschlichen Entscheidungsträger) dem HARM Suchkopf für die schnelle Bekämpfung zu.

Mit dieser Software kommandiert das Aufklärungssystem den Piloten, erteilt die Anweisung wohin er fliegen soll, wenn es die Signalwirkung empfängt. Das ist die Umkehr bisheriger Befehlsstrukturen: Das Aufklärungssystem befiehlt dem Piloten und nicht umgekehrt. Wenn der Pilot eines Tornado nur noch die Funktion eines Chaffeurs hat, ist er verzichtbar. Drohnen übernehmen die Arbeit der Tornados, ohne dass dafür ein Pilot nötig ist.
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Aufgaben für weitere Kriegseinsätze

Der Fliegerhorst Jagel ist seit 2009 als einziger Standort mit der Seekriegsführung aus der Luft beauftragt.

2013 ist der militärische Auftrag der Elektronischen Kampfführung aus der Luft dazu gekommen. Das Jageler Geschwader wurde aufgrund der Aufgabenausweitung umbenannt von Aufklärungsgeschwader in Taktisches Luftwaffengeschwader 51

Seit Herbst 2016 findet die Bildauswertung der militärischen Aufklärungsflüge hier statt. Die ausgewerteten Daten werden für die Planung weiterer Kriegseinsätze verwendet und auch anderen Verbündeten der NATO zur Verfügung gestellt.

Bislang hat die Ausbildung der Tornado-Piloten auch an atomarer Bewaffnung in Holoman in den USA stattgefunden, jetzt soll die gesamte Waffenausbildung der Tornado-Piloten in Jagel stattfinden.

Seit Mitte 2015 fanden vor dem Fliegerhorst Jagel regelmäßig, bisher 14 Mahnwachen gegen den Standort von Tornados und Drohnen statt. Der Fliegerhorst Jagel bildet zusammen mit der Elektronischen Kampfführung in Stadum und Bramstedtlund einen von bisher zwei Standorten für die hochtechnologische Aufrüstung der Bundeswehr für ihre Kriegseinsätze. Der andere ist Büchel mit Daun in der Eifel.
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Wir werden auch weiterhin gewaltfrei gegen die Kriegsbeteiligung des Fliegerhorstes Jagel mit Mahnwachen und Aktionen demonstrieren:

 

Weitere Aktionen:
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Samstag, 20. Mai 2017 ab 11.00 Uhr

Mahnwache vor dem Fliegerhorst Jagel

Am 20. Mai findet der Lauf zwischen den Meeren statt und die Läufer*innen laufen auch über die Flugbahn des Fliegerhorst Jagel. Deswegen findet am 20. Mai 2017 ab 10.00 Uhr eine Mahnwache am Fliegerhorst Jagel statt und friedensbewegte Läufer*innen nehmen am Lauf teil. Wer Lust hat, mitzulaufen, kann sich unter jan@bundeswehrabschaffen.de melden.
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15. bis 21. August 2017

Aktionskonzert „Lebenslaute“ in Jagel/Schleswig
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Wir laden herzlich dazu ein, an den Aktionen am Fliegerhorst Jagel teilzunehmen.
Infos unter: www.bundeswehrabschaffen.de

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