Volkskorrespondent

Lupo
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Die innere Einkehr

Lupo

Es erstaunt immer wieder mit welcher Aggressivität die Trennung von Kirche und Staat in diesem Lande aufgehoben wird. Da gibt es sogar Feiertage wo dies gefeiert wird. Karfreitag ist ein solcher. Und so darf an diesem Tag nicht getanzt werden, keine Musik laut gespielt werden, keine Filme vorgeführt werden, ansonsten droht eine saftige Ordnungsstrafe des Staates assistiert von irgendeinem Pfaffen der dazu gutachterlich tätig wird. Das bedeutet, er stellt fest wie viel Sünde der Ordnungswidrige betrieben hat und danach wird die Höhe des Bußgeldes festgelegt. Das ist Mittelalter und Inquisition.

Die höchsten Feiertage der Christenheit, die Huldigung des Kadaverkultes von Jesus, wie Ostern oder Weihnachten sind immer noch in der Lage eine Massenhysterie zu entfachen. Mögen auch manche Frommen das ganze Jahr nicht Kirchenhäuser besuchen, Weihnachten und Ostern haben sie Hochbetrieb. Die religiösen Orgien steigern sich um dann sich Silvester oder Ostersonnabend mit Knallern oder Osterfeuer zu entladen. Dieser Wechsel ist notwendig um den religiösen Mief nicht zu einer dauerhaften Erstarrung gleich einem Kloster werden zu lassen. Schließlich müssen die Proleten auch noch arbeiten, damit der Klingelbeutel klingelt, die Pfaffen nicht verhungern, die Kirchensteuer vom Staat eingetrieben werden kann. Diese Kirchensteuer eigentlich unnütz, weil Kirche als Wirtschaftsbetrieb von Wohlfahrt, Schnaps und Bier genügend Kasse macht. So kehren deswegen viel fromme Schafe der Kirche den Rücken um eine Lohnerhöhung zu erwirken, den Eintrag auf der Lohnsteuerkarte zu tilgen in „bl“ (bekenntnislos). Doch trotz dem fangen die Pfaffen immer noch genügend Schafe in die Gotteshäuser ein. Und man sieht welche Hysterie die Abfackelung des Pariser Gotteshauses erzeugte. Eine nationale Tragödie sei es erzählt der Staatschef. Und siehe da, die Reicheria von France ließ fast eine Milliarde €uro springen um den Jesustempel zu reparieren. Aber auch Mutti bekundete ihr Beileid.

Am Karfreitag sind „Heilige Stiegen“ Anziehungspunkte für Gläubige.
Hier die „Heilige Stiege“ „Scala Santa“ in Rom. Foto: YouTube

All dies geschieht wenn im Mittelmeer Flüchtlinge ersaufen, wenn sie sich auf den Weg zu „Deutschland schön“ machen. Doch dies gilt als kriminell wie jüngst der christlich-soziale Asylhofer mit einem neuen Gesetz SPD-koalitionär durchwinken ließ. Und sein jüngster Kollege des Deutschen Bundestages, der Herr Amthor der Christlich-demokratische Union (CDU) applaudierte: Alle Flüchtlinge sind kriminell, weil sie das Asylrecht beanspruchen. Das sei nun humanitär plus ordnungspolitisch einwandfrei so der Herr Asylhofer.

Die Krise von Schein und Sein der frommen Welt hat gerade mit der Kinderschande viel Abscheu erzeugt. Die Extase der frommen Heuchelei hinter dem Altar, der religiöse Wahnsinn, wenn man ihn im Land von Lenin und Stalin betrachtet, welche Auswüchse er da feiert, da muss wohl die religiöse Enthaltsamkeit dazu beigetragen haben, daß sich das Rad rückwärts dreht. Als im atheistischen Albanien die Volksmacht zerfiel, da schossen Gotteshäuser und Minarette wie die Pilze aus dem Boden. In Russland wurde kräftig gespendet, damit die Zwiebeltürme wieder vergoldet werden können, was die Bolschewiki abgekratzt hatten um das Staatssäckel zu füllen. Doch das Einher von Religion und Atheismus ist nicht gut bekommen. Ob staatlich verordneter Atheismus oder Religion, beides hat im Verborgenen weiter gewuchert. Die Macht der Gewohnheit zu besiegen, eine Geißel der Gesellschaft, das erfordert wie Marx und Engels im Manifest es sagten, den gewaltsamen Umsturz aller bisherigen Gesellschaftsordnung. Die Pfaffen als Hüter der feudal-aristokratischen Frommerei, dieses reaktionäre Gebilde, hat tiefe Wurzeln auch in der Arbeiterbewegung wo fromme und metaphysische Anwandlungen grassieren und so mancher Revoluzzer Kirchenasyl beantragte und auch bekam. So wurden Führer der Arbeiterbewegung Heilande und als sie verstarben, fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Man suchte neue Götter.

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