Arbeiterkampf

RSS
Nov22
von Fiete Aka
Veröffentlicht in: Sidar Carman

Sidar Çarman

„Zukunft statt Stellenabbau – Solidarität organisieren“

Sidar Çarman

So hieß es in der Einladung des Freundschafts- und Solidaritätsvereins Stuttgart (DIDF Stuttgart) zum Offenen Treffen „Betrieb & Gewerkschaft“, das am 3.11.2019 im Vereinslokal stattfand. Über 30 Personen kamen zusammen, darunter auch Kollegen von Daimler, Mahle, Bosch, WMF und Schmid.

Der Verein veranstaltet seit Jahren in regelmäßigen Abständen Diskussions- und Gesprächsrunden für Betriebräte und Gewerkschafter, um den Austausch und die engere Vernetzung zu stärken. Während in der Vergangenheit Themen wie Digitalisierung, Industrie 4.0 oder Transformation im Mittelpunkt standen, ging es bei diesem Treffen vor allem darum, den Blick auf aktuelle Kämpfe um Arbeitsplätze in der Region Stuttgart und Geislingen zu werfen. Gründe dafür gibt es genug: Der Autozulieferer Mahle hat vor wenigen Monaten angekündigt 380 der 4300 Arbeitsplätze in den Stuttgarter Werken bis Ende 2020 zu streichen. Bei WMF in Geislingen sollen über 400 Stellen wegfallen. Mitte März dieses Jahres protestierten rund 3000 Bosch-Arbeiter in Stuttgart Feuerbach gegen den geplanten Stellenabbau.

Einen genauen Einblick auf die Auswirkungen von Industrie 4.0, Transformation etc. in der Autoindustrie verschaffte u. a. der Vortrag eines Arbeiters von Mahle, den wir leicht gekürzt veröffentlichen:
.
“Wer glaubt, dass er sich auf Kosten der anderen retten kann, wird der nächste Verlierer sein!

Mahle ist ein Autozulieferer mit 160 Produktionswerken und 16 Forschungs- und Entwicklungszentren in 35 Ländern. Die Zentrale ist in Bad Cannstatt. Die Firma produziert Teile für Verbrennungsmotoren, Filter, Kühler und zunehmend auch Komponenten für elektrische Antriebe und beschäftigt weltweit fast 80000 Mitarbeiter, davon etwa ein Fünftel in Deutschland. Im Mai hat die Firmenleitung ein «Sparprogramm» angekündigt. Demnach sollten 20 Prozent der Kosten weltweit eingespart werden.

Damals machte sich der Gesamtbetriebsratsvorsitzende noch Hoffnungen, die Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung würden eingehalten. Wochen später wurde die Schließung von Telford in England mit 180 Beschäftigten angekündigt. In Deutschland hat diese Nachricht damals noch nicht so große Aufmerksamkeit erlangt. Als dann aber die Schließungen der Werke in Öhringen (bei Heilbronn) mit 240 und die Walzenfertigung in Feuerbach mit 38 Kollegen verkündet wurden, war das ein ziemlicher Schlag ins Gesicht und eine kalte Dusche für Einige. […] Bereits vorher war noch verkündet worden, in den Unternehmenszentralen in Stuttgart sollten «sozialverträglich» 387 Stellen gestrichen werden- dazu kommen noch ca. 300 bereits genehmigte Stellen.
.
Warum trifft es gerade diese beiden Werke und welche Umbaupläne verstecken sich dahinter?

In Öhringen werden Filter und Ansaugmodule hergestellt. Deren Produktion soll nach Rumänien verlagert werden. In Rumänien wird seit Jahren der größte Filterstandort aufgebaut, das betrifft auch die Entwicklung.

Mahle-Kollegen/-innen: Demo durch die Cannstatter Straßen
Foto: Jens Volle

Wenn die Autoindustrie davon ausgeht, dass keine Neuentwicklungen mehr am Verbrennungsmotor geschehen, dann muss nach deren Logik ein solcher Standort in Deutschland auch nicht mehr gehalten werden. Diese Entwicklung hat sich schon in den letzten Jahren abgezeichnet. Den Einstieg in die E-Mobilität hat die Firma Mahle in erster Linie dadurch erledigt, in dem sie Firmen aufgekauft hat, die auf diesem Gebiet unterwegs waren.

Da es jetzt danach aussieht, dass der Markt für den Verbrennungsmotor enger wird, und alle drum kämpfen, noch einmal richtig Geld zu verdienen, entsteht ein enormer Preiskampf und der wird auch Mahle-intern ausgetragen, indem diese Produktion in Billiglohnländern konzentriert wird. Dazu gehört auch die Verlagerung der Produktion von Telfford. Als die Firma ihre Sparpläne verkündet hat, waren damit alle Werke gemeint. Begründet wurde dies mit der Umstellung auf Elektromobilität, die zusätzliche Kosten verursacht, aber auch mit Umsatzrückgang in vielen Bereichen der Automobilindustrie, also mit der Krise, die jetzt kommt.

[…]
.
Was ist die Linie der IG Metall?

Die generelle Linie der IG Metall ist, dass die Digitalisierung und die Elektromobilität sozialverträglich und mit den Belegschaften gemeinsam gemacht werden müssen, außerdem schlägt sie Transformationsfonds vor, aus denen Umschulungen und Neuentwicklung bezahlt werden sollen.

Am Aktionstag wurde die Losung der Firma „One Mahle, One Team“ – „Ein Mahle ein Team“ umgedreht in «No Team, No Mahle- kein Team -kein Mahle». Unter diesem Motto haben sich auch Gewerkschafter an anderen europäischen Standorten versammelt, allerdings waren das keine Aktionen während der Arbeitszeit, in den meisten Fällen waren das eher Plakataktionen. Die Idee eines europäischen Aktionstags ist natürlich vollkommen richtig, der Widerstand muss international laufen und es ist auch völlig richtig, wenn die IG Metall darauf besteht, dass nicht jeder Standort nur auf sich guckt. Immerhin konnten ein paar tausend Leute mobilisiert werden, das zeigt, dass die Idee des gemeinsamen Kampfes auf Resonanz stößt.
.
Ob die Betriebsräte am selben Strang ziehen?

[…] Die meisten Betriebsräte – nicht nur bei Mahle – setzen leider nur auf Gespräche und suchen nach Lösungen für «ihre» Werke.

Die Logik der «Standortsicherung» hat auch eine Haltung verstärkt Lösungen notfalls auf Kosten von anderen Werken zu suchen. Aber es gibt auch Betriebsräte und Vertrauensleute, die das gemeinsame Handeln in den Vordergrund stellen wollen, weil das alle stärker macht. Ich hoffe, dass diese mehr und lauter werden und nicht den Fehler machen, sich auf Appelle an die Manager zu beschränken. Das Vorgehen der Manager ist ganz eindeutig darauf angelegt, die Werke unterschiedlich zu behandeln und eines nach dem anderen abzufrühstücken.

Inzwischen gibt es eine Vereinbarung für die Zentrale. Die Walzenfertigung wird zwar nicht geschlossen, aber wie lange sie noch funktionsfähig bleiben wird, ist unklar. Auch die Anzahl der abzubauenden Stellen bleiben nach wie vor gleich. Bis Ende 2021 wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Der Abbau soll freiwillig mit Abfindungen und Alterszeitverträgen erfolgen.
Es ist sehr fraglich, ob so viele freiwillig gehen. Und dass das nicht der letzte Angriff war, wurde noch am selben Tag bekannt. Dieses mal sind Werke in Luxemburg, Italien und Frankreich von Verlagerungen und Schließungen betroffen.

Es gibt auf jeden Fall in Teilen der Belegschaft den Wunsch, dass mehr passiert, dass die Auseinandersetzungen öffentlicher geführt werden und die Betriebsräte klare Kante zeigen. Mahle ist nicht der einzige Zulieferer mit diesen Sorgen, die ganze Branche ist ja im Umbruch. Die Firmen denken darüber nach, wie sie in die Elektromobilität einsteigen und vorankommen können. Was es wenig gibt, ist eine umfassende Diskussion über Verkehrskonzepte. Das auch in der IGM.

Proteste vor MAHLE am 12. Juli 2019. Bild IGM Stuttgart

Überall versuchen die Unternehmen ihre Profite auf unsere Kosten zu retten und weiter zu maximieren. Sie versuchen auch jetzt die Schuld der Politik und der Umweltbewegung zu geben. Dabei war es immer die Profitgier des Kapitals, das keine Hemmungen hatte, die Umwelt für ihre Gewinne zu opfern, so wie sie auch unsere Arbeitsplätze dafür opfern!

Also müssen alle Werke in Europa und weltweit, ob Mahle, Bosch oder WMF an einem Strang ziehen und begreifen, dass sie die nächsten sein können. Wer glaubt, dass er sich auf Kosten der anderen retten kann, wird der nächste Verlierer sein!

Jetzt kann die IGM zeigen, wofür sie da ist und auch eine Antwort auf die Krise geben. Aber da reichen keine Appelle an Unternehmen und Politik – da muss die Gewerkschaft mit uns Beschäftigten selbst neue Konzepte entwickeln. […] Da muss die IG Metall die ganze Macht der Belegschaften mobilisieren und mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln auch dafür kämpfen.“
.

Lest dazu auch:

– Stuttgart: Kämpferischer Aktionstag bei Mahle

– Solidarität über Grenzen hinweg – Deutsche und portugiesische Mahle-Mitarbeiter/innen im Arbeitskampf

Weitere Beiträge von Sidar Carman

Erstveröffentlichung in „NeuesLeben/YeniHayat“ vor ein paar Tagen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Bild und Bildunterschrift hinzugefügt von der Redaktion AmericanRebel

.

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung –
Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
Auch linker Journalismus ist nicht kostenlos
und auch kleine Spenden können helfen Großes zu veröffentlichen!
zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

 Kommentar 
Nov04
von Fiete Aka
Veröffentlicht in: ARBEIT ZUKUNFT, Diethard Möller

Diethard Möller

Wir werden im Kampf um unsere

Arbeitsplätze, nicht nachlassen!

Mondays for Jobs mit einigen Betriebsräten von WMF
.

Diethard Möller

AZ: Ihr habt jetzt 13mal die Aktion „Mondays for Jobs“ erfolgreich gemacht. Wie seht Ihr die Perspektive?

Betrr.: Da wir erst am Beginn der Verhandlungen mit der Geschäftsleitung stehen, ist bis jetzt noch nicht absehbar, inwieweit die Aktion Einfluss auf die Verhandlungen nehmen kann oder wird. Dennoch werden wir im Kampf um unsere Arbeitsplätze und insbesondere um unsere Kochgeschirrfertigung nicht nachlassen. Durch einfaches Drehen an gewissen Stellschrauben könnte unsere 100jährige Traditionsproduktion wieder profitabel werden, allerdings hat das Management die ganze Zeit geschlafen und diese Schritte überhaupt nicht in Erwägung gezogen, will vielmehr den „einfachen“ Weg der Verlagerung ins Ausland gehen. Wir sind allerdings davon überzeugt, dass dies der komplett falsche Weg ist. Denn ohne „Made in Germany“ sind diese Kochgeschirre nichts mehr wert.

AZ: Gibt es noch Steigerungsmöglichkeiten in Eurem Kampf wie Warnstreik? Vollstreik? Oder anderes?
.

Vor dem Tor 1 versammeln sich rund 200 Kollegen-/innen. Bild: Arbeit Zukunft

Betrr.: Steigerungsmöglichkeiten gibt es ohne Zweifel. Wir müssen zuerst einmal den Verlauf der Verhandlungen mit der Geschäftsleitung abwarten, sollte es hier zu größeren Konflikten kommen, müssen wir mit entsprechenden Maßnahmen das Ganze unter Umständen eskalieren lassen.

AZ: Ihr seid nicht allein vom Arbeitsplatzabbau betroffen. Wie läuft die Zusammenarbeit mit den anderen Betrieben in der Region? Welche Möglichkeiten zur Verbesserung dieser Zusammenarbeit seht Ihr?

Betrr.: Wir sind mit den Betrieben in unserer Region zwar in Kontakt, unsere „Mondays for Jobs“-Aktion wurde z.B. von der Firma Schuler in Göppingen bereits übernommen. Darüber hinaus sieht es allerdings eher so aus, dass jeder Betrieb für sich „wurschtelt“, ein einheitliches Vorgehen ist bis jetzt noch nicht vorhanden. Hier sollte evtl. unsere IG Metall-Verwaltungsstelle eine Zusammenkunft der betroffenen Betriebe organisieren, um vllt. ein gemeinsames Vorgehen zu entwickeln.

AZ: Nicht nur in Eurer Region gibt es massiv Entlassungen. Bundesweit rollt eine Welle. Wie kann noch mehr Solidarität und Zusammenarbeit über die Region hinaus geschaffen werden?

Betrr.: Auch hier ist die IG Metall gefordert, und zwar auf Bezirksebene. Über die Bezirke könnte der Kontakt zu den überregionalen Firmen hergestellt und so ein Netzwerk aufgebaut werden. Im Idealfall könnte so eine Bewegung entstehen, die dann auch von der Politik nicht mehr ignoriert werden kann.

AZ: Was können unsere Leser/innen tun, um Euch zu unterstützen und Solidarität zu üben, auch wenn sie nicht in der Nähe wohnen?

Betrr.: Wir sind dankbar und auch angewiesen auf jegliche Solidaritätsbekundungen, sei es mit Soli-Schreiben an betriebsrat@wmf.de, dem Beitritt zu unserer Facebook-Gruppe „Mondays for Jobs“ oder der Teilnahme an unserem wöchentlichen Lauf um das Firmengelände, jeden Montag um 5 vor 12.

AZ: Wir bewundern Eure Kraft und Ausdauer, stehen solidarisch zu Euch und wünschen Euch viel Erfolg in Eurem Kampf! Vielen Dank!
.

Mobilisierungsvideo der WMF-ler

So muss es weitergehen!Kommenden Montag sehen wir uns wieder…

Gepostet von Hüseyin Öncü am Dienstag, 3. September 2019

.

Lest dazu auch:

– Geislingen an der Steige: WMF-Kollegen/-innen wieder im Kampf

WMF – Geislingen „Hand in Hand für die Solidarität“! Starke Kundgebung für die Verteidigung von 700 bedrohten Jobs!

.
Weitere Artikel von Diethard Möller

Erstveröffentlichung am 3. November 2019 in Arbeit Zukunft. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
.
.

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung –
Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
Auch linker Journalismus ist nicht kostenlos
und auch kleine Spenden können helfen Großes zu veröffentlichen!
zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

└ Tags: AmericanRebel, Angestellte, Arbeit Zukunft, Arbeitsplatzabbau, Arbeitsplätze, Arbeitszeitverkürzung, Baden-Württemberg, Betrieb und Gewerkschaft, Betriebsgelände, Betriebsrat, Dienstleister, Diethard Möller, Geislingen, Göppingen, Handwerker, IG Metall, Kaffemautomaten, KKR, Kohlberg Kravis Roberts & CO, Menschen, Mondays for Jobs, Outlet-Center, Perspektive, Profit, SEB, Shopping-Welt, Siechtum, US-Investor, WMF, WMF-Kollegen/-innen, WMF-Konkern
 Kommentar 
Okt15
von Fiete Aka
Veröffentlicht in: Allgemein, Sidar Carman

Sidar Çarman

Eine kleine Geschichte

Sidar Çarman

Nein, nicht alles ist vorhersehbar und planbar. Wie oft werden wir von Ereignissen überrascht und dachten: „Das passt gar nicht in meinen Plan.“ Ist es nicht so, dass wir manchmal frustriert sind, wenn unsere auf Papier schön aufgezeichnete Liste, der Fahrplan, auf einmal durchkreuzt wird. Nun ja, in diesem Moment wird einem wieder bewusst, dass man/frau nicht immer alle Zügel in den Händen hält, sondern um uns eben vieles existiert, das nicht darauf achtet, was man/frau eben gerade so vorhat.

Im Kontext betrieblicher Kämpfe und Selbstorganisation von Arbeiter*innen kann sich das u.a. darin äußern, dass das jahrelange Erdulden von ungerechten Arbeitsbedingungen in einem bestimmten Moment sich überschlagen kann in ein Handeln. Eben das ist in einem Zentrallager eines Farbgroßhändlers in der Nähe von Stuttgart passiert. So kann es nicht mehr weitergehen, sagten sie und setzten sich ins Auto. Ihr Ziel: Ihre Gewerkschaft.

Ich sitze mit 5 jungen Lagerarbeitern im Büro zusammen. Sie sind zwischen 23 und 26 Jahren jung, vier von ihnen sind türkeistämmig – der fünfte, das ist der „Christian“. Wir lachen. Sie erzählen von ihren Arbeitsbedingungen. Das Lager beliefert täglich tausende Produkte an über 30 Niederlassungen in Baden-Württemberg und Bayern. Aufträge gibt es auch von den sog. Großkunden, größere Betriebe/Unternehmen. Ich frage ahnungslos, ob auch Daimler zum Kundenkreis gehört. Sie lachen alle: „Nein, dafür sind wir zu klein. Der bezieht seine Farbe, sein Lack direkt vom Hersteller, von der BASF.“ Ich lache mit und über meine Frage.

Tamer ist der Kopf der Gruppe. Sedat ist mit 26 der älteste und einer der Lagermeister. Christian ist der größte unter ihnen und der Stellvertreter von Sedat. Turan ist der ruhige. Meine vergeblichen Versuche, mich gerne Duzen zu können, wenn er mich mit „Sie“ anspricht, scheitern. Zumindest bringe ich ihn damit zum Lachen, wenn ich sein Sie in ein Du korrigiere. „Ich bin ein einfacher Arbeiter“, sagt Engin über sich selbst. Er ist der jüngste und der kleine Bruder von Tamer. „Wir haben keinen Bock mehr, wir wollen einen Betriebsrat gründen.“, sagt Tamer. „Meinen Bruder habe ich mit in die Gruppe genommen, weil er meine schwächste Seite ist. Ich brauche ihn, damit ich stark bleibe und ich ihn schützen kann.“ Er berichtet weiter: „Das, was bei uns abgeht, ist nicht normal. Letzte Woche waren die Leute von 9 Uhr morgens bis 20 Uhr im Lager. Wir schuften, aber es gibt keinen Respekt. Der Chef macht, was er will. Einer ist seit Jahren im Lager. Er verdient weniger als einer, der erst vor wenigen Wochen begonnen hat. Sie machen die gleiche Arbeit. Ist das normal? Also, wir fünf, wir wollen das durchziehen, mit dem Betriebsrat. Die Leute sind bereit. Wir wollen und können nicht mehr warten.“ Und nun kommt genau dieser eine Moment. Wir planen die BR-Gründung, die nächsten Schritte und verabreden uns für nächste Woche. Doch der Plan wird durchkreuzt. Der Arbeitgeber hat reagiert und den Kopf der Gruppe, Tamer, auf die Straße gesetzt. Verdeckte Vorarbeit mit den entschlossenen Initiatoren, gewerkschaftliche Stärke durch Mitglieder organisieren, die Kollegen im Betrieb aktiveren – dafür war keine Zeit mehr. Die andere Option wäre gewesen: Tut mir leid Jungs, wir haben uns einen Plan und Ziele gesetzt. Wir sind noch bei Punkt 1. Die BR Gründung ist erst unter Punkt 10.“ Gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft wurde die BR-Gründung offiziell eingeleitet. Uns blieben etwas mehr als 1 Woche Zeit, um die Belegschaft darauf vorzubereiten.

Die Kündigung von Tamer hat die jungen Arbeiter noch mehr zusammengeschweißt. „Wir halten zusammen, jetzt erst recht, wiederholt Christian immer wieder. Die Gruppe hält zusammen. Vorneweg Tamer. Er führt seine Jungs an, spricht ihnen Mut zu, telefoniert mit den Kolleg*innen im Betrieb, informiert sie über ihr Vorhaben und organisiert so die Unterstützung für die BR-Gründungen. In vielen Telefonaten beraten sie mit ihrer Gewerkschaft über all die Dingen, die an dem Tag im Betrieb passierten oder die Kolleg*innen berichteten. Vor dem Tag der Versammlung im Betrieb ruft Tamer an und fragt: Ich bin zwar gekündigt, aber ich muss dabei sein. Die Leute im Lager müssen mich sehen. Das ist wichtig, dann sehen sie, dass sie keine Angst haben müssen.

Beispiel für ein Großraumlger. Bild: YpuTube screenshot

Am nächsten Tag begreife ich, was er damit meinte. Zusammen betreten wir das 12.000 qm große, hochmodernisierte Lager, in dem 70-80 Beschäftigte arbeiten. Mehrheitlich türkeistämmige Lagerarbeiter. Ich versuche gedanklich die Berichte der jungen Arbeiter mit dem, was ich vor Ort sehe, zu verbinden. Das Lager ist die Achillesferse des Unternehmens. Von hier aus fahren jede Nacht Dutzende LKW´s in die Region raus. Die „Rund-um-Uhr“ Bestellungen der Kunden führt dazu, dass die Lagerarbeiter meist länger arbeiten müssen, als geplant. Mehr als 10 Stunden am Tag sind nicht selten. Unfälle sind zum Glück nicht viel passiert. Aber dafür ist der Lohn niedrig und willkürlich verteilt. Von der Außenwelt unbemerkt, ist genau hier über Monate hinweg der Unmut der Lagerarbeiter gewachsen.

Wir sind im Lager. Ich beobachte, dass Tamer aufgeregt ist. Nein, nicht deswegen, dass der Arbeitgeber ihm ein Hausverbot aussprechen könnte. Er ist es wegen seinen Kollegen. Seine Augen funkeln, als er jeden einzelnen Kollegen im Lager begrüßt. Das gleiche Bild bei den Lagerarbeitern, als sie Tamer im Lager sehen. Ich folge ihm, begrüße mit ihm seine Arbeitskollegen. Ich merke, das sind nicht nur seine Kollegen. Es ist mehr, es ist etwas anderes. Es ist diese große, ehrliche Herzlichkeit, die hier im Lager über Monate und Jahre hinweg gemeinsamen Arbeitens entstanden ist – beim Kommissionieren der Ware, beim Beladen der LKW´s, beim Aushelfen von kurzfristigen Aufträgen, beim Schieben von Überstunden, um das Tagessoll zu erreichen.

Dieser Rückhalt sollte sich dann auch in der Versammlung zeigen. Eine erste Hürde zur Wahl eines Betriebsrats konnte erfolgreich genommen. Alle atmen auf, vorneweg die fünf jungen Lagerarbeiter. Wir können uns auf unsere Jungs verlassen, sagt Sedat erleichtert und ist stolz auf den Zusammenhalt. Und Tamer? Gegen seine Kündigung läuft zwischenzeitlich eine Klage durch die Gewerkschaft. Bevor er ins Auto steigt, ruft er mich noch zu: „Mein Job ist hiermit erledigt, die Jungs gehören nun Euch, der Gewerkschaft.“ (Gencler artik size emanet)

Weitere Beiträge von Sidar Carman

Erstveröffentlichung in „NeuesLeben/YeniHayat“ vor ein paar Tagen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Bild und Bildunterschrift hinzugefügt von der Redaktion AmericanRebel

.

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung –
Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
Auch linker Journalismus ist nicht kostenlos
und auch kleine Spenden können helfen Großes zu veröffentlichen!
zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

 

└ Tags: AmericanRebel, Arbeit Zukunft, Arbeitgeber, Arbeitsbedingungen, Arbeitsplatz, Außenwelt, Gewerkschaft, Großraumlager, Hochregal, Job, Kollegen, Kolleginnen, Lager, Lagerarbeiter, LKW, Paletten, Rund-um-die-Uhr, Überstunden, Ungerechtigkeit
 Kommentar 
Okt12
von Fiete Aka
Veröffentlicht in: ARBEIT ZUKUNFT, Fiete Jensen

Fiete Jensen

„Luft zum Atmen“

Dokumentarfilm von Johanna Schellhagen
.

Autor Fiete Jensen

Fiete Jensen

Kaptan Bayraktar zeigt in Kooperation mit labournet.tv und dem Theater tri-bühne am 17. Oktober den Dokumentarfilm „Luft zum Atmen“ von Johanna Schellhagen.

Die Filmvorführung ist die einzige im Raum Stuttgart und deshalb sehr beachtenswert. Die Veranstalter freuen sich bei dieser Gelegenheit die Regisseurin willkommen zu heißen. Bevor der Film gezeigt wird, werden von ihr einige Worte zum Film und dessen Produktion gesagt. Im Anschluß an den Film gibts dann noch die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Kinoplakat

Der Film erzählt die Geschichte der Gewerkschaftlichen Betriebsopposition im Opel-Werk in Bochum. Die oppositionelle Betriebsgruppe gründete sich 1972. Die Betriebsratsmitglieder der GoG verbreiteten geheime Informationen an die Belegschaft weiter, setzten sich ein recht auf Bildungsurlaub ein und vernetzten sich mit anderen Opel Standorten in Europa.

Bei den Betriebsratswahlen 1975 erreichte die Gruppe ein Drittel der Sitze. Das Misstrauen gegenüber den offiziellen Vertretern der übermächtigen IG Metall blieb bis zum Ende. Standortsicherheit, Befriedung von Klassenkämpfen und Mittragen von Konzernentscheidungen sind zentrale Motive der IG Metall, während die GoG auf demokratische Aktionen von und durch die Belegschaft setzte. Die zahlreichen Aufnahmen dokumentieren das Zusammenkommen der Belegschaft, Diskussionen, Abstimmungen. Man spürt die Wut der Opel-Arbeiter_innen und die Kraft, die das Kollektiv daraus schöpft selbst zu entscheiden, zusammenzukommen und die Verhältnisse mitzugestalten. „Was wir erreicht haben haben wir nur durch Kampf erreicht. In dem wir alle zusammenhalten und zusammenstehen“, sagt Uwe Lübke, ehemaliger Opel Arbeiter und Mitglied der GoG.

Die oppositionelle Betriebsgruppe des Opel-Werkes in Bochum 1972. Bild: Privatarchiv

Die demokratischen Gewerkschaftsaktivitäten der GoG mündeten 2004 in einem der wichtigsten Streik bundesdeutscher Industriegeschichte. Es ist das Jahr, in dem die damalige Eigentümerin General Motors entschloss 4000 Arbeitsplätze in Opel-Bochum zu streichen. Was folgte war nicht nur eine Solidaritätswelle, die Bochum ergriff: „Opel gehört zu Bochum wie der VfL!“ war am Banner der Ultras von „VfL Bochum“ im Heimspiel gegen Hansa Rostock zu lesen. Auch die Belegschaft ging in einen „wilden Streik“ und besetzte sechs Tage lang das Werk. Eine Urabstimmung unter der Belegschaft führte dazu, dass der Streik beendet wurde. 2014 wurde das Werk geschlossen.

Donnerstag, 17. Oktober, 19:30 Uhr bis 20:30 Uhr, Theater tri-bühne, Eberhardstraße 61A, 70173 Stuttgart, U: Rathaus, Eintritt 10 €, ermäßigt 7 €.

.
Trailer

 

Luft zum Atmen - Trailer

.

Anhang

Ich möchte das noch einmal ergänzen. Die Vorgänge bei Opel, Anfang der 1970er Jahre, bis hin zur Wahl der roten Betriebsräte (1975) war der Beginn, revolutionärer Vertrauensleute, deren klassenkämpferische Betriebsarbeit zu genau dieser Gründung 1978 führte (45 Jahre nach ihrem Verbot durch die Nazis). Diese Entwicklung war damals nicht nur auf die Opelwerke begrenzt. Das wird heute gerne unterschlagen. Entscheidend war auch, dass zu dieser Zeit eine aktive KPD/ML, im Gegensatz zur revisionistischen Haltung der DKP, einen revolutionären Weg vertrat, dem die deutsche Arbeiterschaft folgen konnte und dies auch tat. In der gesamten Bundesrepublik entwickelten sich in allen Gewerkschaften (nicht nur in den Idustriegewerkschaften), ja selbst in der Gewerkschaft HBV (Handel, Banken und Versicherungen), waren linke und revolutionäre Gewerkschafter aktiv.
Zur Bündelung der Arbeitskämpfe als Teil des Klassenkampfes bedarf es einer marxistisch/leninistischer Partei und nicht revisionistischer, der SED nachtrauernden Marktschreier, wie sie hier bei Facebook in einigen Gruppen auftreten. Zu glauben eine MLPD würde dies ja erfüllen können, ist ein fataler Irrtum. Es reicht nicht aus, Marx und Lenin in ihrem Parteinamen zu integrieren. In ihrem Wirken unterscheidet sie sich inhaltlich nicht von der DKP und der 1990 gegründeten KPD (in welche sich eh lediglich frustrierte SED Kader der alten revisionistischen Schule wiederfinden). Manche Artikel in ihrer Roten Fahne sind so weit von einer revolutionären Gesinnung entfernt, dass sie auch von der IG Metall bzw Verdi hätte kommen können.

Heinrich Schreiber
.

weitere Beiträge von Fiete Jensen
.

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung –
Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 3.0 Deutschland Lizenz.
Auch linker Journalismus ist nicht kostenlos
und auch kleine Spenden können helfen Großes zu veröffentlichen!
zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

└ Tags: AmericanRebel, Arbeit Zukunft, Betriebsrat, Betriebsratsmitglieder, Bochum, GoG, Hansa Rostock, Opel, Uwe Lübke
 Kommentar 
Sep15
von Fiete Aka
Veröffentlicht in: Allgemein
Volkskorrespondent

Tobi Hansen
.

Aussteigen-Demo gegen
die Internationale Automobilausstellung!

Tobi Hansen

Auch heute demonstrierten wir zusammen mit 25.000 Menschen in Frankfurt am Main gegen die Autokonzerne und für eine Verkehrswende.
Allein 18.000 Menschen beteiligten sich an Fahrradsternfahrten, 8.000 zogen zu Fuß durch Stadt. Genossen/-innen von GAM und REVOLUTION trugen dabei eine antikapitalistische Perspektive in die Bewegung. 
Autoindustrie entmachten heißt Autokapital enteignen! 
Kostenloser ÖPNV, Fahrradweg- und Bahnausbau bezahlt durch Profite von VW, Daimler und Co!

Alle Bilder: Gruppe ArbeiterInnenmacht

Lest dazu auch:

Verkehrswende und Umweltbewegung – Proteste gegen Internationale Automobilausstellung

_____________________________________________________________________________

Für den Inhalt dieses Artikels ist ausschließlich die Autorin bzw. der Autor verantwortlich.
Veröffentlichungen sind nur angeschlossenen Medien der Gruppe-Volkskorrespondenz gestattet.

 

└ Tags: AmericanRebel, Arbeit Zukunft, Autokonzerne, Bahnausbau, Daimler, E-Auto, Fahrradweg, Frankfurt, Internationale Automobilausstellung, Kostenloser ÖPNV, Profite, Proteste, Verkehrswende, VW
 Kommentar 
Sep10
von Fiete Aka
Veröffentlicht in: Allgemein, ARBEIT ZUKUNFT, Diethard Möller

Diethard Möller

Geislingen an der Steige:
WMF-Kollegen/-innen wieder im Kampf

Diethard Möller

Wieder kämpfen die Kollegen/-innen von WMF in Geislingen gegen den Abbau von Arbeitsplätzen. Die traditionsreiche Kochtopfproduktion, die WMF erst groß und weltbekannt gemacht hat, soll nach Frankreich in Werke der SEB Group, die auch die WMF aufgekauft hat, verlegt werden. Rund 400 Arbeitsplätze sollen weltweit wegfallen, davon rund 150-250 in Geislingen. Nach einem jahrelangen Schrumpfungsprozess bliebe dann nur noch die Produktion von Kaffeeautomaten in Geislingen. Viele Kollegen/-innen befürchten, dass das der Anfang vom Ende ist, ein langsames Siechtum bis zur endgültigen Schließung.

Schon einmal haben die WMF-ler gegen massiven Arbeitsplatzabbau gekämpft. 2014 hatte der US-Investor KKR (Kohlberg Kravis Roberts & CO) WMF gekauft und wollte 700 Arbeitsplätze vernichten (siehe den Bericht von Arbeit Zukunft unten).

Vor dem Tor 1 versammeln sich rund 200 Kollegen-/innen. Bild: Arbeit Zukunft

Angesichts massiven Widerstandes musste KKR seine Pläne beerdigen und verkaufte später an SEB. SEB will nun das durchboxen, was KKR angesichts des Widerstandes der Kollegen/innen nicht geschafft.

Der Marsch um das Werksgelände, Bild: Arbeit Zukunft

Doch die kampferprobten WMF-ler lassen sich nicht so einfach die Butter vom Brot nehmen. Auch jetzt wird der Widerstand Schritt für Schritt entwickelt. Seit sieben Wochen ziehen jeden Montag um Fünf vor Zwölf Kollegen/-innen in einem Protestzug um das Werksgelände von WMF. Und es werden mehr. Es begann mit 7 Teilnehmern. Am 9. September nahmen trotz nassen und kalten Wetters fast 200 teil. Bei der Umrundung sah man, dass schon alte Fabrikgebäude abgerissen werden. Teile der WMF sind zu einem Outlet-Center mit verschiedenen stylischen Firmen, wie es auf dem Plakat am Eingang heißt, gestaltet worden. Hier die glänzende Shopping-Welt, da Kollegen/-innen, die um ihre Existenz kämpfen. Natürlich gibt es viel Angst. Das ist vor allem bei vielen Angestellten zu spüren, die zwar wissen, was da auf sie zukommt, aber immer noch hoffen, dass sie durch individuelles Wohlverhalten ihren Arbeitsplatz „retten“ können. Selbst wenn sie sich persönlich retten könnten, wären sie danach einsamer und schwächer. Die kämpferischen Kollegen/-innen aus der Produktion würden ihnen mit ihrer Kraft fehlen. Und das Unternehmen würden den Druck nach einem Erfolg beim Arbeitsplatzabbau sicher weiter erhöhen. Sparen und mehr Profit machen, das will das Kapital immer!

Viel wurde abgerissen.
Der aktive und bewusst agierende Betriebsrat arbeitet deshalb unter allen Kolleg/innen – auch den Angestellten – mit langem Atem, um sie zu überzeugen, sich dem Kampf anzuschließen. Auch am 9. September wurde angekündigt, die Aktionen montags weiterzuführen, und wenn es noch ein Jahr dauere.

Das Betriebsgelände sieht jetzt schon trostlos aus. Bild: Arbeit Zukunft

Für den 18. September  sind zwei große IG Metall-Kundgebungen in der Region geplant, wo auch bei den Firmen Schuler, Südrad/Accuride, Aqua Römer, SAM/Fysam, Arbeitsplätze vernichtet werden sollen:
>>> Um 13 Uhr in Göppingen,
>>> Um 15 Uhr vor WMF in Geislingen.

 

Solidarität ist nötig! Wir rufen alle auf, den Kampf der Kollegen/-innen zu unterstützen!

 

Hier ein Mobilisierungsvideo der WMF-ler

So muss es weitergehen!Kommenden Montag sehen wir uns wieder…

Gepostet von Hüseyin Öncü am Dienstag, 3. September 2019

.
Und hier ihre Facebook-Seite mit Terminen

WMF – Geislingen „Hand in Hand für die Solidarität“! Starke Kundgebung für die Verteidigung von 700 bedrohten Jobs!

.
Weitere Artikel von Diethard Möller

Erstveröffentlichung am 10. September 2019 in Arbeit Zukunft. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
.
.

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung –
Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
Auch linker Journalismus ist nicht kostenlos
und auch kleine Spenden können helfen Großes zu veröffentlichen!
zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

└ Tags: AmericanRebel, Angestellte, Arbeit Zukunft, Arbeitsplatzabbau, Arbeitsplätze, Arbeitszeitverkürzung, Betrieb und Gewerkschaft, Betriebsgelände, Dienstleister, Diethard Möller, Geislingen, Göppingen, Handwerker, Kaffemautomaten, KKR, Kohlberg Kravis Roberts & CO, Menschen, Outlet-Center, Profit, SEB, Shopping-Welt, Siechtum, US-Investor, WMF, WMF-Kollegen/-innen, WMF-Konkern
 Kommentar 
Aug19
von Fiete Aka
Veröffentlicht in: Allgemein, ARBEIT ZUKUNFT, Diethard Möller

Diethard Möller

Digitalisierung, Industrie 4.0 sollen innerhalb
von 10 Jahren zwischen 5-20 Mio. Arbeitsplätze kosten!

.
>>> Kommt zur Diskussionsveranstaltung mit PowerPoint-Präsentation, am Freitag, 20. September nach Leipzig! <<<
.

Diethard Möller

Die Tendenz geht dabei laut Mc Kinsey Analytics eher in den oberen Bereich der Schätzungen. Ein harter Brocken! Gefahr für unsere Existenz, unsere Familien, unsere Zukunft!
Beim gegenwärtigen Wirtschaftssystem bedeutet das: Massenentlassungen, mehr Druck, Arbeitsverdichtung, mehr „Flexibilität“… „Sozialverträglich“ geht das nicht!

Dabei ist es ja eigentlich für die Gesellschaft positiv, wenn mit weniger Arbeit und geringerer Anstrengung genauso viele Produkte oder gar mehr hergestellt werden können. Als Arbeiter/innen und Angestellte sind wir für Arbeitserleichterung und technischen Fortschritt!

Aber dann muss er auch allen nutzen!

Daher fordern wir:

Drastische Arbeitszeitverkürzung für alle!
Mindestens 30-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich!
Keine Arbeitsverdichtung!


Um bei den sich dramatisch ändernden Arbeitsbedingungen noch Arbeit zu finden, brauchen viele von uns eine Qualifizierung. Alles wird umgekrempelt. Also heißt es: Lernen

Aber das kostet! Eine Ausbildung in Informatik oder anderen Bereichen bekommt man nicht in wenigen Wochen. Viele junge Kolleg/innen sind bereit umzulernen. Aber wer finanziert ihren Lebensunterhalt? Wie sollen sie jahrelang durchkommen?

Für uns ist klar: Wenn der gesellschaftliche Reichtum wächst, dann muss das der gesamten Gesellschaft zugute kommen. Also: Statt höherer Profite, kostenlose Umschulung und Qualifizierung aus den Profiten!

Für viele ältere Kollegen/-innen kommt das aber kaum noch in Frage. Mit 55 noch einmal ein komplettes Ingenieurstudium? Oder eine mehrjährige Pflegeausbildung? Um dann festzustellen, dass man es körperlich nicht mehr schafft?

Aber Arbeitslosigkeit und nach 1-2 Jahren Hartz IV geht gar nicht! Auch hier gilt: Wenn der gesellschaftliche Reichtum wächst, dann müssen Frührenten ermöglicht werden, von denen man menschenwürdig leben kann!

Der Kapitalismus geht da einen anderen Weg: Die Profite werden privatisiert, die Lasten der Gesellschaft aufgebürdet. So wurde es bei den Atomkraftwerken gemacht. Die Profite wurden privatisiert; die Entsorgung und tausende Jahre lange Aufbewahrung des Hochrisikomülls darf die Gesellschaft tragen. In diesem System ist der Profit heilig. Aber nicht für uns! Wir fordern:

Vollständige Bezahlung der Qualifizierung durch die Unternehmen!
Menschenwürdigen Vorruhestand für die älteren Kollegen/-innen!



Die gesamte Produktion findet im Kapitalismus geplant statt. Nichts wird dem Zufall überlassen. Oder herrscht in unseren Betrieben ungeplantes Chaos? Im Gegenteil! Die Planung wird immer weiter perfektioniert – auf unsere Kosten.

Der weltgrößte Autokonzern VW will zusammen mit Amazon und Siemens eine “Industrial Cloud“ aufbauen, in der der gesamte Konzern mit seinen 12 Marken und 122 Produktionsbetrieben in 32 Ländern sowie die 1.500 Zulieferer mit rund 30.000 Produktionsstätten vernetzt und zentral gesteuert werden. Wenige Tage später enthüllte BMW am Rande der CEBIT ähnliche Pläne in Zusammenarbeit mit Microsoft. Die Produktivität soll dadurch um rund 30% gesteigert werden.

Ist das nicht Planwirtschaft? Ja, es ist Planwirtschaft, allerdings unter kapitalis- tischen Vorzeichen. Die Produktion wird fast gesellschaftlich organisiert, der Profit privatisiert. Und natürlich hat die Gesellschaft keinerlei Rechte, sich einzumischen.

Das Ergebnis: Einige wenige werden im- mer reicher, für die Masse der Menschen tut sich nichts oder es wird schlechter. Leiharbeit, unsichere Arbeitsverhältnisse aller Art blühen. Während in den Produktionshallen planmäßig gearbeitet wird, herrscht in der Gesellschaft Chaos.

Doch warum soll Planung zum Wohle aller in der Gesellschaft nicht funktionieren? Die Digitalisierung gibt der Gesellschaft mächtige Instrumente in die Hand, um zu planen. Das wird nicht mehr so schwierig sein wie bei Gründung der Sowjetunion.

Die Entwicklung des Kapitalismus schafft die Voraussetzungen, um einen neuen, besseren Anlauf zum Sozialismus zu nehmen! Das heißt aber nicht, dass sie freiwillig das Feld für eine bessere Zukunft räumen. Eher ruinieren sie die Welt in ihrem Konkurrenzkampf um Macht mit Krieg und Zerstörung der Umwelt. Deshalb müssen wir den Kapitalismus beseitigen!

Alle gemeinsam gegen das Kapital! Für Sozialismus!
.
.
Die Diskussionsveranstaltung findet im Rahmen des
12. Dean-Reed-Festivals 2019 statt.

Es umfasst insgesammt sechs Veranstaltungen in Leipzig.
Hier geht es zum vollständigen Festivalprogramm.

.
Weitere Artikel von Diethard Möller
.

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung –
Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
Auch linker Journalismus ist nicht kostenlos
und auch kleine Spenden können helfen Großes zu veröffentlichen!
zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

└ Tags: 30-Stunden-Woche, AmericanRebel, Arbeit Zukunft, Arbeitserleichterung, Arbeitsplätze, Arbeitsverdichtung, Betrieb und Gewerkschaft, Diethard Möller, Digitalisierung, Diskussionsveranstaltung, Industrie 4.0, Leipzig, Mc Kinsey Analytics, Qualifizierung, September, Sozialverträglich, Wirtschaftssystem
 Kommentar 
Aug11
von Fiete Aka
Veröffentlicht in: Allgemein, Rui Filipe Gutschmidt

Rui Filipe Gutschmidt

Streik der Fahrer für Gefahrenguttransporte –
Portugal bereitet sich auf „Chaostage“ vor
.

Rui Filipe Gutschmidt

„Die von der Regierung auferlegten Mindestdienste im Verkehrssektor sind eine Verbiegung des Streikrechts, aber mit entsprechender Ruhe bleibt noch Zeit, einen Deal zu erzielen, der die Fahrer respektiert und die Krise vermeidet“, sagte Catarina Martins, Vorsitzende des linksprogressiven Bloco Esquerda.

Derzeit rechnen die Tarifpartner mit dem Druck der Bevölkerung auf die Regierung, die durch trockene Tankstellen und leere Regale in den Supermärkten entsteht. Doch der Schuss kann auch nach hinten losgehen.

Die Regierung hat sich auf den lange angekündigten Streik der Fahrer der Gefahrenguttransporter vorbereitet. Ein Mindestdienst wurde festgelegt, der in den Augen der Gewerkschaften unrealistisch übertrieben ist und auch Polizei und Militär sollen als Fahrer eingesetzt werden. Dabei braucht es eine spezielle Ausbildung, um gefährliche Stoffe transportieren zu können. Die Gewerkschaften beanstanden genau dieses Problem. Wie kann man Fahrer einsetzen, die nur ein paar Tage Intensivlehrgang gemacht haben? Es scheint, dass hier mit dem Leben der Menschen gespielt wird. Doch selbst wenn die Fahrer keine Fehler machen, so bleibt die Frage, warum manche eine lange, kostspielige Ausbildung machen müssen, während andere nach ein paar Tagen schon brennbare, explosive, korrosive und auf andere Art gefährliche Stoffe transportieren dürfen.

Tankwagen-Bild-von-Lav-Ulv-Flickr.com-CC-BY-2.0

Währenddessen haben fünf Arbeitgeberverbände Einstweilige Verfügungen bei verschiedenen Gerichten eingereicht. All das veranlasst Catarina Martins dazu von einer Verbiegung des Streikrechts zu sprechen. Dabei sind vor allem die Tankwagen betroffen. So soll es nicht wieder zu so einem Chaos kommen wie im April, als das ganze Land Stillstand.

Dabei haben wir das Chaos bereits. An den Tankstellen haben sich endlose Schlangen gebildet, da im Fall eines Streiks nur 15 bis 25 Liter Kraftstoff pro Fahrzeug erlaubt sein wird. 100 Nottankstellen sollen für Rettungsdienste und Sicherheitskräfte zur Verfügung stehen. So hat sich scheinbar das ganze Land darauf konzentriert, den Streik der Kraftfahrer so „unwirksam“ wie möglich zu machen. Die Auswirkungen auf die Gesamtbevölkerung sollten aber auch nicht der Zweck eines Streiks sein. Die Gewerkschaften scheinen in diesem Fall nicht nur Druck auf die Arbeitgeber machen zu wollen, sondern auch auf die Bevölkerung an sich. Das ist aber nicht Sinn der Sache und kostet den Arbeitnehmern viele Sympatien.

Doch wenn die Medien – die in Portugal bei weitem nicht so obrigkeitshörig sind wie in Deutschland und den meisten Ländern dieser Welt – etwas genauer hinschauen würden, dann könnten sie sehen, dass auch die Arbeitgeberverbände und nicht nur die Gewerkschaften, das ganze Land als Geisel nehmen. Denn die Arbeitnehmer wollen nur was ihnen zusteht und was im April vereinbart wurde. Doch Catarina Martins stellt dabei klar, dass eine Einigung nur nicht zustande kommt, weil niemand diese will. „Wenn ich die verschiedenen Positionen so höre, dann scheint es mir als würden alle die Krise suchen, statt einer Lösung“.

Wobei, wie gesagt, es ein reelles Problem gibt, welches eine Lösung verlangt. Nach dem Streik im April bekamen die Fahrer zwar mehr Geld, aber vieles davon wird als Zuschüsse ohne Abzüge ausgezahlt. Das heißt aber auch, dass die Rentenkasse nichts davon bekommt und dass die Rente der Fahrer einmal nicht die Höhe haben wird, die sie eigentlich haben sollte. Leider ist es seit Jahrzehnten schon Usus, einen Teil des Lohnes ohne Sozialversicherng und Steuern auszuzahlen.

Wenn man sich ansieht, was im Vorfeld dieses Streiks für ein Chaos herrschte, kann man sich leicht vorstellen, was da auf Portugal zukommt. Doch sind endlose Schlagen an den Zapfsäulen und Boxkämpfe an Tankstellen, eher eine Art „Echo“ oder „posttraumatisches Syndrom“ des letzten Streiks, bei dem die Engpässe vielen Menschen zu schaffen machten. Denn diesmal hat sich das Land auf den Arbeitskampf vorbereitet. Dabei hat Premierminister Antonio Costa neben den oben genannten Maßnahmen, mit der „A-Bombe“ der Gegenmaßnahmen – die „Zwangsrekrutierung“ – gedroht, falls die Mindestdienste nicht eingehalten werden.

Das wäre aber alles nicht nötig. Die Arbeiter wollen nur, was ihnen zusteht und was ihnen im April versprochen wurde. Ein mit Vernunft ausgehandelter Tarifvertrag, bindend und mit Respekt vor der Arbeit dieser Menschen, ohne die – und das zeigt dieser Streik – NICHTS geht und das Land nicht funktionieren kann. Doch da verschiedene Gruppierungen den Arbeitskampf der Fahrer der Gefahrenguttransporte für politische Zwecke nutzen (im Oktober sind Wahlen) und Stimmung gegen das aktuelle Streikrecht machen, ist eine schnelle Einigung nicht zu erwarten. Dabei haben auf der anderen Seite bereits andere Gewerkschaften angekündigt, dass sie aus Solidarität dem Streik beitreten könnten. Dazu gehören auch die Hafenarbeiter, die Ende letzten Jahres ebenfalls für große Probleme sorgten.

Jetzt heißt es abwarten und hoffen, dass der gesunde Menschenverstand noch nicht ganz verloren ging. Der Streik beginnt jedenfalls morgen früh, 12. August 2019 und Info-Welt bleibt am Ball.

.

Prügelei an einer Tankstelle

.
Weitere Artikel von Rui Filipe Gutschmidt
.

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

Auch linker Journalismus ist nicht kostenlos
und auch kleine Spenden können helfen Großes zu veröffentlichen!
zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

└ Tags: AmericanRebel, Arbeit Zukunft, Arbeiter, Arbeitskampf, Arbeitsplätze, Betrieb und Gewerkschaft, Catarina Martins, Chaos, Gefahrguttransporte, Gewerkschaft, Hafenarbeiter, Mindestdienste, Portugal, Streik, Zwangsrekrutierung
 Kommentar 
Jul30
von Fiete Aka
Veröffentlicht in: Allgemein

Rui Filipe Gutschmidt, Maria da Feira, Portugal

Solidarität über Grenzen hinweg – Deutsche und portugiesische Mahle-Mitarbeiter/innen im Arbeitskampf

Rui Filipe Gutschmidt

In Stuttgart demonstrierten etwa 2000 Mitarbeiter des Automobilzulieferers Mahle gegen den geplanten Stellenabbau und erneute Einsparungen. Auch in Portugal demonstrieren die Mahle-Kollegen/innen, die vor zwei Wochen noch für einen 25 prozentigen Zuschlag streikten. Jetzt stehen auch ihre Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Während IG-Metall-Bezirkschef Roman Zitzelsberger Zukunftsperspektiven für jeden einzelnen Standort forderte, kamen rund 2000 Mahle-Mitarbeiter/innen zu einer Demonstration vor den Toren des Werks in Stuttgart zusammen. Die Belegschaft des Automobilzulieferers kämpft gegen die angekündigten Sparmaßnahmen und Stellenstreichungen an mehreren Standorten.

Uwe Schwarte, der Gesamtbetriebsratschef von Mahle, sagte laut Michael Gerster von Automobilwoche: „Unsere Arbeitgeber bei Mahle machen bisher keine großen Anstalten, uns hier eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen. Stattdessen sieht es so aus, dass die Standorte in Deutschland einfach auslaufen sollen – nicht nur bei Mahle, sondern auch bei anderen Autozulieferern.“

Auch Mahle-Behr in Neustadt a. d. Donau war schon 2015 im Warnstreik. Bild: IG-Metall-Regensburg, Flickr.com-CC-BY-2.0.jpg

Der selben Quelle zur Folge, hatte Mahle-Chef Jörg Stratmann angekündigt, am Standort Stuttgart knapp 400 Arbeitsplätze einzusparen und das Werk in Öhringen bis Ende 2020 schließen zu wollen.
.

Auch in Portugal kämpfen die Arbeiter für ihre Rechte

Die Arbeiter von Mahle in Murtede, Cantanhede protestierten schon am 10. Juli für ihre Rechte. Es ging im Einzelnen um die 25 Prozent Schichtzuschlag, die ihnen in den vergangenen 25 Jahre noch nie bezahlt wurden. Doch der Vorstand des Unternehmens behauptet sich an die gesetzlichen Regelungen zu halten. Filipe Gomes vom Vorstand sagte noch, dass „die Verhandlungen bestehende Probleme ausräumen werden.“

Murtede in Portugal, Bild: YouTube screetshot

Doch die Sparmaßnahmen – sprich Entlassungen – werden auch dieses Werk treffen, obwohl das VW-Werk „Autoeuropa“ jede Menge Aufträge hat und die auch für den Zulieferer Mahle genügend Arbeit bedeuten könnten. Also liegt es nicht an fehlender Arbeit.

Doch warum dann dieser massive Stellenabbau? Weil es in Wahrheit nichts anderes sein wird als eine Verschiebung der Arbeitsplätze in Billiglohnländer. So haben Beschäftigte aus verschiedenen Werken in Deutschland und Portugal an der Kundgebung teilgenommen. Aber auch Kolleginnen und Kolleginnen von Daimler in Stuttgart-Untertürkheim und von Bosch in Feuerbach waren dabei und zeigten so, dass die IG-Metal durch ihre Mitglieder lebt. Die Arbeitnehmer in Stuttgart und im Südwesten Deutschlands sind bekannt für ihren Fleiß. Vor langer Zeit gab es mal kleine und mittelständische Betriebe und Familienunternehmen, die diesen Fleiß mit angemessenen Löhnen und einer „Wir sind eine Familie“ Mentalität belohnten. Doch diese Realität liegt in der Vergangenheit. Im Neoliberalismus gibt es nur noch die kalten Zahlen des schnellen Profits. Aber die Arbeiterschaft hat es satt! Es sind die Arbeiterinnen und Arbeiter die diesen Profit erwirtschaften. Ohne die harte Arbeit dieser Menschen geht gar nichts und wenn diese nicht im Gegenzug ihre Familien ernähren können und Garantien für eine Zukunftsperspektive bekommen, dann müssen sich die gierigen Aktionäre neue Arbeiter suchen.

Die internationale Solidarität aber nimmt zu und Fachkräfte wachsen nicht auf Bäumen. Ein Bündnis über Grenzen hinweg ist die Lösung. Wir brauchen keine Investmentbanker die auf kosten der Arbeit von Millionen Menschen ein Luxusleben führen. Wir brauchen eine neue Gesellschaftsordnung, in der es keinen Geldadel mehr gibt, der auf Kosten der breiten Masse in Luxus lebt! Wir brauchen eine gerechte Gesellschaft, in der Hunger und Armut ausgemerzt werden. Die Bosse von Mahle sollten sich zurückbesinnen und bedenken, dass es wichtigeres gibt als den Profit…
.
Weitere Artikel von Rui Filipe Gutschmidt
.
Mehr über den Arbeitskampf bei MAHLE:

– Stuttgart: Kämpferischer Aktionstag bei Mahle

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

Auch linker Journalismus ist nicht kostenlos
und auch kleine Spenden können helfen Großes zu veröffentlichen!
zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

 

MAHLE in Murtede, Portugal – Screenshot YouTube

└ Tags: Arbeitsplätze, Arbeitszeitverkürzung, Cantanhede, Filipe Gomes, Fritz Theisen, Gesamtbetriebsratschef, IG Metall, Industrie 4.0, Kundgebung, Mahle-Aufsichtsrat, Mahle-Betriebsrat, Mahle-Geschäftsführung, Mahle-Management, Mahle-Werk Öhringen, Menschenwürdiger Vorruhestand, Murtede, Portugal, Roman Zitzelsberger, Stellenabbau, Stuttgart-Bad Cannstatt, Stuttgarter IG Metall, Transformationen, Uwe Schwarte
 Kommentar 
Jul26
von Fiete Aka
Veröffentlicht in: Fritz Theisen

Fritz Theisen

Stuttgart: Kämpferischer Aktionstag bei Mahle

Fritz Theisen

Mehr als 2000 Kolleginnen und Kollegen von Mahle demonstrierten bei brennender Mittagshitze am letzten Donnerstag durch Stuttgart/Bad-Cannstatt gegen die von Mahle angedrohten Entlassungen und Standortschließungen! Die IG Metall hatte aufgerufen. 

Mahle-Kollegen/-innen ziehen durch die Cannstatter Straßen.
Foto: Jens Volle

Ein beeindruckend langer Zug, rote IG-Metall-Mützen, Fahnen und Transparente des Widerstandes, Gewerkschaftsbanner. Kollegen/-innen aus den Mahle Werken Stuttgart, aus Mühlacker, Vaihingen, Lorch, Schwäbisch Hall, Gaildorf, aus dem bedrohten Werk Öhringen! Beeindruckend war, dass Kolleg/innen auch aus Betrieben kamen, die im Moment nicht betroffen sind.

Sie spüren: Heute Ihr, morgen wir! Aber auch Vertrauensleute von Mercedes (Untertürkheim und Sindelfingen) und von Bosch zeigten sich solidarisch. Höhepunkt: Eine Delegation aus Murtede (Portugal) vom dortigen Mahle-Werk wurde auf der Kundgebung vor Mahle in der Cannstatter Haldenstraße begeistert begrüßt!

Mahle-Kollegen/-innen: Demo durch die Cannstatter Straßen.
Foto: Jens Volle

Mehr als 2000 Teilnehmer versammelten sich vor der Mahle-Zentrale nach Angaben der IG Metall trotz der brütenden Hitze. Nur wenig Schatten! Trotzdem ließen sich die Kollegen/-innen auch von Temperaturen bis 40 Grad nicht bremsen.

Wie berichtet (sihe unten) hat Mahle angekündigt, 380 Stellen an den Standorten in Stuttgart zu streichen. Das Werk in Öhringen mit rund 240 Mitarbeitern, soll ganz geschlossen werden. Der massive Jobabbau, den viele Kolleginnen und Kollegen der Automobil- und Zulieferindustrie im Gefolge der Umstrukturierungskampagnen des Kapitals, durch e-Mobilität und Industrie 4.0 kommen sehen – er wird für die Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellten von Mahle jetzt ganz real fühlbar!
.
Keine Zusammenarbeits-Illusionen!

Nach Reden der Mahle Betriebsräte warnte IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger laut und beschwörend vor weiteren Einschnitten in der Industrie. „Wer ganze Standorte kaputtspart und Investitions- und Weiterbildungsbudgets zusammenstreicht, wird die Zukunft nicht bewältigen können“.

Begeistert begrüßt: Kollegen aus Protugal. Foto: Jens Volle

Aber seine Beschwörungen an die Kapitalseite werden verhallen! Diese denkt angesichts der vorrückenden Krise nur noch an eines: an die Rettung ihrer Profite. Und da stören die Kollegen nur, sobald die Chefs sie als überzählig betrachten. Es hat keinen Sinn, an ihre Fairnes zu appellieren, Illusionen in eine nicht gegebene Kompromissbereitschaft der Kapitalisten zu schüren. Das muss allen Kolleginnen und Kollegen klar sein, aber auch der IG Metall und ihrer Führung. Tatsachen beweisen das. Es hat ja nicht gefehlt an „Vorvereinbarungen“ und Appellen zum „Zusammen“, zum „Gemeinsam“ in der Krise. Genutzt hat es nichts. Die Pläne des Kapitals liegen auf dem Tisch. Besonders empörend: Die Kolleg/innen erfuhren davon aus der Presse! Geht´s deutlicher??

.
Gemeinsamer Kampf gegen das Kapital, für drastische gesellschaftliche Arbeitszeitverkürzung!

Kolleginnen aus dem bedrohten Werk Öhringen verbreiteten keine Illusionen. Knochentrocken und sarkastisch ihr Protestschild: „Ich und Du, Bude zu, Leben von HartzIV im Nu!“

Kämpferisch, und keine Illusionen bei den Öhringer Kollegen/-innen

Darum: Die Mahle-Kolleginnen und Kollegen und ihre Unterstützer/innen müssen an dem anknüpfen, was sie am Donnerstag bewiesen: Kampf – solidarisch, international gemeinsam mit möglichst vielen Standorten. Wir alle haben dieselben Interessen!

Schade: Das gleichfalls bedrohte Werk Telford (GB) war nicht vertreten:„180 jobs under threat as manufacturer plans to close Telford site“ klagte im Juni der britische „Shropshire Star“, eine Lokalzeitung in Telford. (180 Jobs bedroht, weil der Unternehmer die Schließung des Telforder Werks plant.) und erklärt: „Mahle, in deutschem Besitz, macht zurückgehende Aufträge verantwortlich für die mögliche Schließung des Werkes, wo Luftfilterprodukte für die Autoindustrie gefertigt werden...“

Das Mahle-Werk Telford

Und leider war auch das bereits um die Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden (!) kämpfende Werk (MAHLE Filtersysteme GmbH) in Wustermark (Brandenburg)nicht zu sehen.

Viel Kollegen/-innen dort sind durchaus kämpferisch, wie ihre Beteiligung am Kampf um die Durchsetzung der 35 Stundenwoche im Osten beweist!

.

Plakate zur 35 Stundenwoche vor dem Mahlewerk in Wustermark.

Forderungen, die zusammenschließen!

In der gegebenen Situation kann nicht nur in der Automobil- und Automotive-Industrie, sondern in der gesamten Industrie und in vielen andern Branchen nur der gemeinsame, solidarische Kampf um drastische Arbeitszeitverkürzung eine Kampfperspektive bieten, die das Kapital zu Zugeständnissen zwingt:

  • Drastische Arbeitszeitverkürzung für alle!
  • Mindestens 30-Stunden-Woche! Bei vollem Lohn- und Personalausgleich!
  • Keine Arbeitsverdichtung!
  • Vollständige Bezahlung der Qualifizierung durch die Unternehmen!
  • Menschenwürdiger Vorruhestand für die älteren Kolleg/innen!

Diese Forderungen stehen im Mittelpunkt des Flugblattes, das Arbeit Zukunft während der Aktion verteilte. Es braucht Forderungen, die das Zeug haben, alle zu vereinen!

Zumal Mahle auch im Horror ja gar nicht allein ist: Die Angriffe auf die Kolleg/innen reihen sich ein in aktuell bekannt gewordene Abbaupläne beim Autozulieferer Marquardt mit 600 Jobs, oder Conti, das sein Werk in Oppenweiler mit 340 Jobs schließen will. Jeder zweite Betriebsrat in Baden Württemberg rechnet laut einer IG-Metall-Umfage damit, demnächst mit ähnlichen „Kostensenkungsplänen“ ihrer Chefs bis hin zu personellen Konsequenzen zu tun zu kriegen.

Viele Kolleg/innen verstehen klar, dass es den Vorständen einzig und allein um Profitmaximierung geht, und sie sich für das Los der Arbeitenden nicht weiter interessieren.

Unser Flugblatt fand großes Interesse. Genossen von Arbeit Zukunft brachten rund 600 Flyer unter die Leute, viele auch an interessierte Zuschauer/innen an der Demoroute.

Die letzten Sätze sollen hier noch einmal unterstrichen werden:

„Man kann nicht länger die Augen davor verschließen: Das ganze Problem hat einen Namen: Kapitalismus!

Wie kann das Kapital, dessen Eigner sich riesige Profite in die Taschen stecken, das Recht haben, für diese Profite die Existenzen zahlloser Menschen, Familien, Kinder aufs Spiel zu setzen?

So wie derzeit kann es einfach nicht weitergehen, wir brauchen grundsätzliche gesellschaftliche Veränderung! Dafür müssen sich Arbeiterinnen, Arbeiter, Angestellte, Erwerbslose in einer eigenständigen, kommunistischen Arbeiterpartei organisieren, um diesen historischen Kampf gegen das Kapital, für den Sozialismus aufzunehmen Keine Hoffnungen und Illusionen in die herrschenden Parteien! In diesem Sinne:
.

Alle gemeinsam gegen das Kapital!

Mahle-Kollegen/-innen: Demo durch die Cannstatter Straßen
Foto: Jens Volle

.

Erstveröffentlichung am 25. Juli 2019 in Arbeit Zukunft online. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Bilder und Bildunterschriften wurden zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
.

Weitere Artikel von Fritz Theisen

.

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung –
Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
Auch linker Journalismus ist nicht kostenlos
und auch kleine Spenden können helfen Großes zu veröffentlichen!
zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

.
.
_______________________________________________________________
.

.

Artikel vom 19. Juli 2019
.

Fritz Theisen

Es geht los! Hunderte Mahle-Kollegen/-innen im Kampf um ihre Arbeitsplätze!

Fritz Theisen

Stuttgart: Der massive Arbeitsplatzklau, den viele Kolleginnen und Kollegen der Automobil- und Zulieferindustrie im Gefolge der Umstrukturierungskampagnen seitens des Kapitals durch e-Mobilität und »Industrie 4.0« kommen sehen, wird jetzt real: 650 Kolleginnen und Kollegen des großen Autozulieferers Mahle protestierten am Vormittag des 12. Juli, trotz strömenden Regens, vor der Mahle-Zentrale in Stuttgart-Bad Cannstatt gegen die Streichung von hunderten von Stellen.

Sie sandten damit ein kämpferisches Signal an die parallel stattfindende Aufsichtsratssitzung. Ihre Forderung: ZUKUNFT STATT ABZOCKE 2.0.

Die Mahle-Belegschaft erfuhr von den Kahlschlagplänen des Mahle-Kapitals aus der Presse, was besondere Empörung auslöste. Nachdem die Mahle-Geschäftsführung am 13. Mai 2019 in einer Presseerklärung einen Stellenabbau in erheblichem Umfang an den Stuttgarter Mahle Standorten angekündigt hat, wurden auch die Pläne zur Schließung des Mahle-Werks Öhringen bekannt gegeben. So reisten auch zahlreiche Mahle-Kollegen/-innen aus dem rund 70 km entfernten Öhringen mit Bussen zu der Aktion an.

Trotz Regens: Proteste vor MAHLE am 12. Juli 2019. Bild ARBEIT-ZUKUNFT

Auf der Kundgebung machte ein Mahle-Betriebsrat entgegen der in den Medien herumgereichten Zahl von ca. 400 Stellenstreichungen bekannt, über 600 Jobs seien in Gefahr, also rund 15 % aller Stellen!

Die Mahle-Betriebsräte hatten zusammen mit der IG Metall, zu dem Zeitpunkt, zu der Informations- und Protestversammlung eingeladen weil zur gleichen Zeit der Mahle-Aufsichtsrat tagte. Dieses soll aber nur ein erster Schritt sein und trotzdem haben schon 650 Beschäftigte ihre Wut und Empörung gegen das Mahle-Management lautstark und kämpferisch demonstriert.

Ein Betriebsratsmitglied kündigte für den 25. Juli an gleicher Stelle eine europaweite Kundgebung der Mahle-Belegschaften an! Man kann nur dazu aufrufen, dass auch viele Kollegen/-innen anderer Betriebe Solidarität üben und auch kommen!

Die Mahle-Geschäftsführung hält ihre Beschäftigten in ständiger Angst um die Arbeitsplätze, für die Beschäftigten und die IG Metall ein untragbarer Zustand. Auch deshalb wurde heute vor Mahle ein starkes Zeichen der Kampfbereitschaft in Richtung Aufsichtsrat gesetzt.

Proteste vor MAHLE am 12. Juli 2019. Bild IGM Stuttgart

Uwe Meinhard, für die Mahle-Kollegen/-innen und die IG Metall Stuttgart im Mahle-Aufsichtsrat, hielt eine kämpferische Rede, die völlig zu Recht die Vorgänge bei Mahle in den Rahmen der kommenden Transformationen der Automobil-Industrie, ihrer Zulieferer, aber auch aller anderen Wirtschaftszweige stellte. Unter großem Beifall rief er: Transformationen nur mit allen gemeinsam!

Allerdings erwähnte der ehemalige erster Bevollmächtigter der Stuttgarter IG Metall, mit keinem Wort, welche Strategie und welche Forderungen die Metallerinnen und Metaller im Kampf wählen und aufstellen sollten.

Wir fordern:

Drastische Arbeitszeitverkürzung für alle!

Mindestens 30-Stunden-Woche! Bei vollem Lohn- und Personalausgleich!

Keine Arbeitsverdichtung!

Vollständige Bezahlung der Qualifizierung durch die Unternehmen!

Menschenwürdiger Vorruhestand für die älteren Kollegen/-innen!

Mancher Kollege äußerte im Gespräch, dass das Problem im Kapitalismus liege. Wie kann das Kapital das Recht haben, für seine Profite die Existenzen zahlloser Menschen, Familien und Kinder in Gefahr zu bringen? Wurde gefragt. So wie derzeit könne es einfach nicht weitergehen, wir bräuchten grundsätzliche gesellschaftliche Veränderungen.

In diesem Sinne: Alle gemeinsam gegen das Kapital.

.

Erstveröffentlichung am 12. Juli 2019 in Arbeit Zukunft online. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
Bilder und Bildunterschriften wurden zum Teil von der Redaktion AmericanRebel hinzu gefügt.
.

Weitere Artikel von Fritz Theisen

ARBEIT-ZUKUNFT Flugblatt: fairwandel – unser Kampf geht weiter!
.
Anhang der Redaktion AmericanRebel

Video von »regioTV«: Mahle-Mitarbeiter
protestieren gegen Sparkurs

.

Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung –
Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz.
Auch linker Journalismus ist nicht kostenlos
und auch kleine Spenden können helfen Großes zu veröffentlichen!
zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

└ Tags: Arbeitsplätze, Arbeitszeitverkürzung, Fritz Theisen, IG Metall, Industrie 4.0, Kundgebung, Mahle-Aufsichtsrat, Mahle-Betriebsrat, Mahle-Geschäftsführung, Mahle-Management, Mahle-Werk Öhringen, Menschenwürdiger Vorruhestand, Stellenabbau, Stuttgart-Bad Cannstatt, Stuttgarter IG Metall, Transformationen
 Kommentar 
  • Seite 2 von 7
  • «
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • »
  • Letzte »

Kontakt

Kategorien

  • 1. Mai
  • AfD
  • Allgemein
  • André Höppner
  • Andreas Habicht
  • ARBEIT ZUKUNFT
  • Arbeitskämpfe
  • Arbeitsrecht praktisch
  • DGB
  • Diethard Möller
  • Edgar Schülter
  • Fiete Jensen
  • Frankreich
  • Fritz Theisen
  • Gewerkschaften
  • Hartmut Barth-Engelbart
  • IG Metal
  • Ilga Röder
  • Indien
  • Jugendwiederstand
  • Julius Jamal
  • Karl-Heinz Schulze
  • Klaus Meier
  • Maritta Brückner
  • Michael Hillerband
  • Monika Oette
  • Nico Diener
  • Roberto Jara
  • Rolf Geffken
  • Rui Filipe Gutschmidt
  • Sidar Carman
  • Spanien
  • Südafrika
  • Volkskorrespondenz
  • Wie würden wir handeln

Links

Spendenaufruf

Hartz-IV-Nachrichten

Onlinezeitung El Cantor

Einheit

Edition American Rebel

eBay-Shop American Rebel

You Tube Channel

Unser Kalender der Jahrestage und Ereignisse

Neues Projekt

Der Reaktionsbeirat

Dean Reed Archiv

Kooperationspartner

Arbeit-Zukunft
ANF NEWS
Dean-Reed-Archiv-Berlin
Der Stachel Leipzig
Die Welt vor 50 Jahren
Einheit-ML
El Cantor
Hartz-IV-Nachrichten
JusticeNow!
Kämpfer u. Freunde
der Spanischen Republik 36/39 e.V.
Kommunisten Online †
LINKSNET
Sascha’s Welt

Autoren Login

  • Registrieren
  • Passwort wiederherstellen

Impressum
Datenschutzerklärung