Antikriegstag 2025: Proteste gegen Aufrüstung, Krieg und Repression

1. September
1. September 2025 in München | Quelle: YouTube

Redaktion RoterMorgen – 2. September 2025

Der 1. September ist mehr als ein Gedenktag: 1939 begann mit dem Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Seit 1946 gilt er als Weltfriedenstag und hat sich zu einem Kampftag gegen Krieg, Militarismus und Aufrüstung entwickelt. Auch 2025 gingen bundesweit Tausende auf die Straße.
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Freiburg – Protest mit Spannungen

In Freiburg riefen Friedensforum, FKO und Linksjugend zur Demonstration gegen Aufrüstung und Wehrpflicht auf. Rund 200 bis 250 Menschen beteiligten sich, machten mit Reden und Parolen klar: „Kein Geld für Rüstung, sondern für die Menschen.“
Doch die Demo war von Konflikten geprägt. Gegenkundgebungen forderten Waffenlieferungen in die Ukraine, Faschisten versuchten die Veranstaltung zu unterwandern, wurden aber herausgedrängt. Streit über die Palästina-Frage führte dazu, dass das Friedensforum sich zurückzog. Die FKO führte die Demonstration dennoch kämpferisch weiter, trotz Polizeiüberwachung und Drohungen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Rede einer Frau, deren Freundin in Gaza wegen fehlender Medikamente gestorben war.
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Hamburg – Breites Bündnis

In Hamburg versammelten sich über 800 Menschen unter dem Motto „Kriege beenden. Abrüsten!“. Das Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften und Initiativen setzte ein starkes Zeichen gegen Militarismus. In den Reden wurde auch auf die massiven Polizeirepressionen gegen das Rheinmetall-Camp verwiesen.
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Münster – Protest gegen Friedrich Merz

Ein Bündnis verschiedener Gruppen störte den Auftritt von Kanzler Friedrich Merz im „Friedenssaal“. Mit Rufen wie „Raus aus dem Friedenssaal, Kriegstreiber Merz!“ wurde deutlich: Merz steht für Aufrüstung, Militarisierung und Unterstützung des israelischen Krieges gegen Gaza.
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Gedenken und Abwesenheit der Kriegstreiber

Rund 200 Aktionen fanden bundesweit statt. Neben Protesten gab es auch Gedenkveranstaltungen, etwa in Berlin am japanischen Pavillon. Geladene Politiker blieben jedoch fern und schickten nur Grußworte. Das zeigt, wie wenig Bereitschaft bei den Herrschenden für echten Frieden vorhanden ist.
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Revolutionäre Proteste

In Leipzig, Berlin, Halle, Hannover und Nürnberg prägten klassenkämpferische und antiimperialistische Kräfte den Protest. Sie machten klar, dass weder NATO noch Putin Frieden bringen. Besonders Jugendliche traten kämpferisch auf, mit Transparenten wie „Jugend gegen Krieg“ und Parolen für eine solidarische Zukunft. Den Hinweis darauf, dass der Feind im eigenen Land steht, wie in München (siehe Bild oben), sah man seltener. Noch überwiegten die Ideologien der alten bürgerlichen Friedensbewegungen, die nicht das kapitalistische System als Grundursache von imperialistischen Kriegen sehen, sondern, salopp gesagt, den fehlenden Willen der Marionetten der Herrschenden, sich zu einigen. Diese Kräfte setzen weiter auf Abkommen und Konferenzen, und dem Gekrickel der Kriegstreiber darunter.
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