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TV-Shows/Fernseh-Shows/Televisión/Телепередачы

ДИН РИД в жизни и в песне

1986 г., СССР

Dean Reed in life and song

1986, Soviet tv

Dean Reed in Leben und Lied

1986, sowjetisches Fernsehen


Dean Reed, Andrei Gurkov, Igor Luchenok, Oleg Smirnov, Stas Namin, Alexandr Petuhov, Rostislav Nikolaevich, Peter Kuchera, Karel Gott, Nadejda Chepraga, Georgy Arbatov, Alexandra Pahmutova, Nikolai Dobronravov, Joseph Kobzon, V. Kashtenko, Renate Blume

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Ablauf der Sendung

Dean Reed singt "Bella ciao" - Ausschnitt aus der Sendung "Salut, Festival!", 1984

Andrei Gurkov - Korrespondent der Zeitung "Sowjetische Kultur":

Wir befinden uns nun im TV-Studio "Ostankino". Wenn Dean Reed Moskau besuchte, kam er hier her in diesen Saal, um seine Sendungen zusammen mit seinen Freunden und mit der TV-Gruppe, die an den Sendungen gearbeitet hatte, zu sehen. Er war sehr emotional, lebensfroh und selbstkritisch. Zu den Leuten, mit denen er an den Sendungen arbeitete, war er sehr nett. Er sprach immer freundlich mit ihnen.

Dean Reed singt "Oda a la alegria" - Ausschnitt aus der Sendung Sendung "Salut, Festival!", 1984

Igor Luchenok - Komponist:

Ich habe ein Foto, das für mich sehr wertvoll ist. Das ist Chile, die Stadt heißt Viña del Mar. In Februar 1971 nahm ich am Musikfestival dort teil. Der Präsident Salvador Allende hatte alle Teilnehmer eingeladen am 15.02.1971. Dieses Ereignis war für mich unvergesslich. Unvergesslich war auch meine Begegnung mit Dean Reed dort. Wir haben uns kennen gelernt, und aus unsere Bekanntschaft wurde eine Freundschaft, die wir beibehalten haben. Das ist ein Foto, das Dean mir in Chile schenkte.

Sprecherin:

Dean Reed besuchte Chile 1983 und sang das Lied "Venceremos", das seit zehn Jahre in Chile verboten ist und eine Hymne der "Unidad Popular" war.

Dean Reed in der Sendung "Salut, Festival!", 1984:

Vor eineinhalb Jahren besuchte ich Chile. Pinochet und die Faschisten verboten mir zu singen. Die Geheimpolizei hat mich verhaftet, aber ich sang zweimal vorher. Mein erstes Konzert war bei den Bergleuten im Süden. Nach dem Konzert kam eine junge Frau zu mir. Ihr Ehemann war seit neun Jahren im Gefängnis. Und er hatte diese Taube gebastelt - sie ist ein Symbol des Friedens. Er hatte die Taube aus einem Suppenknochen gefertigt. Die Frau schenkte mit diese Taube. Ich trage diese Taube. Für mich ist besonders wichtig, dass ein Mann, der gegen Faschismus kämpft und im Gefängnis ist, an den Frieden in der ganzen Welt denkt.

Igor Luchenok - Komponist:

Ich hatte interessante Begegnungen mit Dean Reed - zum Beispiel 1978 in Kuba bei den Weltfestspielen der Jugend und Studenten. Havanna - dieses Foto ist eine Erinnerung von dort. Ich habe Chile schon erwähnt, weil dieses Land für Dean eine zweite Heimat war. Einmal besuchte Dean meine Heimatstadt Minsk. Oleg war sein Dolmetscher. Dean sagte viele nette, freundliche Worte über Minsk.

Oleg Smirnov:

Dean sagte, dass Minsk seiner Heimatstadt Denver ähnlich wäre. In Minsk gab es einen sehr schönen Park - das war während des Frühlings. Abends hatte Dean Konzerte, und morgens spazierte er im Park. Dean mag die Natur und die Sonne. Er sagte immer, dass Minsk ihm gefiele.

Dean Reed in der Sendung "Dean Reed ... Monologe" (gedreht in den 60er Jahren):

Vielleicht wisst Ihr, dass ich in Colorado geboren wurde und dort 17 Jahre lebte. Dort sind die höchsten Berge in den USA. In diesen malerischen Orten fließen schnelle Flüsse, und es gibt viele Täler. Es gibt gute Bedingungen für Jagd und Fischfang. Und natürlich erlebte ich dort meine erste Liebe, die sehr rein und zärtlich war.

Als ich 19 war, verließ ich die Berge, die ich liebte. Ich wollte die Welt kennen lernen, anderen Leuten begegnen und ihre Ideen erfahren. Dieser Schritt war für mich sehr schwer, denn ich musste mich von meiner ersten Liebe trennen. Ich sagte ihr: "Ich werde durch die Welt reisen, aber irgendwann werde ich mit Sicherheit zu dir zurückkehren." Aber ich kehrte nicht zurück. Aber wir müssen uns besinnen, dass die erste Liebe die reinste ist.

Sprecherin:

Der erste Auftritt von Dean Reed in der Sowjetunion war 1966. Nach dem ersten Konzert schrieb die amerikanische Zeitung "New York Times": "Das Publikum in Moskau applaudierte dem jungen Sänger Dean Reed 25 Minuten. Eines der ersten Lieder, die Dean Reed dann sang, war Elizabeth."

Dean Reed singt "Elizabeth" -Ausschnitt aus der Sendung "Dean Reed ... Monologe"

Stas Namin - Musiker:

Das Lied "Elizabeth" wurde eines der berühmtesten Lieder in der Sowjetunion, alle sangen es, das Lied war ein Symbol der Lebensfreude. Wir waren damals Schüler und der Magnetismus, der Optimismus und der Reiz von Dean Reed faszinierten uns. Nun sehe ich diese alte schwarz-weiß Aufnahme, wo er sehr jung ist. Für mich war er 20 Jahre gleich als Mensch - stark, ehrlich, ein echter Internationalist.

Dean Reed in der Sendung "Salut, Festival!", 1984:

Am 1. Mai des letzten Jahres war ich in Nikaragua. Ich sang für die Soldaten im Norden, für die Studenten und Arbeiter. Ich werde ein bisschen über Nikaragua sprechen. In diesem Land gab es im zwanzigsten Jahrhundert drei US-Invasionen. Vor 5 Jahre siegte die Revolution endlich. Ich freue mich, dass es heute hier Studenten aus Nikaragua gibt. Jetzt werde ich ein Lied über Nikaragua singen. Das Lied wurde von Hermanos Godoy, einem bekannten Sänger, geschrieben. Das ist ein sehr schönes, poetisches und revolutionäres Lied.

Dean Reed singt "Yo Soy De Un Pueblo Sencillo"

Dean Reed:

Das ist das Orchester des sowjetischen Fernsehens und Rundfunks. Der Dirigent ist mein Freund Alexandr Petuhov. - Bravo, Sasha!

Vor ein paar Jahren war ich in Libanon. Ich kämpfte und sang mit der Palästinensischen Befreiungsorganisation. Ich meine, wenn ein Künstler als Revolutionär gilt, dann muss er zusammen mit den Leuten, die er begeistert, auf der Straße kämpfen und sein Leben riskieren auf ähnliche Weise wie die anderen Menschen. Dieses Lied habe ich über die palästinensischen Menschen geschrieben. In diesem Lied geht es um das Recht des Volkes von Palästina, in seine Heimat zurückkehren und mit den anderen Völkern in Frieden zu leben.

Dean Reed singt "Oh, Jerusalem"

Alexandr Petuhov - Dirigent des Orchesters des sowjetischen Fernsehens und Rundfunks:

Es ist schade, dass unsere Freundschaft zu kurz war. Die Arbeit mit Dean war angenehm. Er hatte eine seltene Begabung, mit anderen Leuten sehr gut umzugehen. Er hatte keine musikalische Ausbildung. Er reagierte sehr freundlich auf unsere Anmerkungen, und er hatte eine große Freude, die Dinge, die zuerst nicht geklappt hatten, zu korrigieren.

Sprecherin:

Dean Reed liebte unser Land und hatte oft Auftritte hier. Jetzt seht ihr einen Ausschnitt aus dem Film, der während eines Besuches von Dean in Moskau gedreht wurde.

Dean Reed in der Sendung "Es singt Dean Reed", 1980:

Hallo! Ich freue mich, dass ich wieder in Moskau bin, dass ich durch die Parks und Straßen spazieren und meine neue Lieder singen kann.

Dean Reed singt "Kansas City"

Dean Reed:

Das nächste Lied heißt "Sensible". Es ist Menschen gewidmet, die alles sehen und verstehen, aber die Liebe nicht kennen. Das finde ich sehr schade.

Dean Reed singt "Sensible"

Dean Reed:

Jetzt kommt ein Beatles-Medley. Ich denke, dass Sie diese Lieder gut kennen.

Dean Reed singt das Beatles-Medley.

Oleg Smirnov:

Die Gitarre von Dean Reed. Zigmal habe ich sie in seinen Händen gesehen während seiner Besuche in der Sowjetunion, in Sibirien, an der BAM. Mit seiner Gitarre fuhr Dean durch die ganze Welt. Heute ist die Gitarre hier bei uns dank der Hilfe der Mitarbeiter des Museums für Musikkultur, der Archivarin Ljudmila Savschenko und des Direktors Rostislav Nikolaevitsch. Es war schwer für Dean Reed, sich von seiner Gitarre zu trennen, denn sie war sehr wichtig für ihn. Er schrieb einen Brief. Er wollte, dass die Leute wissen, warum diese Gitarre so wichtig für ihn ist. Dean wollte den Brief ins Museum bringen. Aber als er in Moskau war, hatte er wenig Zeit: Er zeichnete für das Fernsehen auf, er gab Konzerte, er hatte viele Begegnungen. Und der Brief blieb bei mir. Heute bringe ich diesen Brief.

Dean Reed:

Diese Gitarre kennt mich am besten. 20 Jahre war sie mein ständiger Gefährte durch 31 Länder. Ich hielt sie so, als ob sie meine Geliebte wäre, ich spielte diese Gitarre mit Zärtlichkeit und Liebe. Und manchmal war sie meine Waffe, dann spielte ich die Gitarre entschieden, mit Leidenschaft. Diese Gitarre hat die Augenblicke gesehen, als ich vor Schmerz und Freude weinte, als ich lachte. Und ich habe immer mit Liebe die Gitarre gespielt. Es gibt verschiedene Typen von Liebe. Ich liebe meine Kinder und die Kinder in der ganzen Welt. Ich liebe meine Eltern und alle alten Leute. Es gibt auch romantische Liebe, mit der ich meine Frau, meine Kameradin liebe. Ich wandere gern in den Bergen. Dort singt der Wind sein eigenes Lied. Es gibt Liebe zu einem Ideal. Ich glaube an dieses Ideal, und deshalb war ich manchmal im Gefängnis. Ich spielte meine Gitarre und erzählte über all diese Liebe. Ein Künstler muss aber alles in unserem Leben erzählen. Ich wollte, dass die Menschen über die Welt, in der wir leben, lachen, über sich selbst lachen. Ich wollte, dass die Leute wegen dem Kummer des anderen weinten. Ich wollte auch die Leute begeistern, und ich wollte sie träumen lassen. Ich wollte ihnen Mut geben, so dass wir der Kampf fortsetzen können und eines Tages eine Welt haben werden, in der die Menschen wie Brüder und Schwestern leben. Ich weiß, dass die Welt auch ohne mich und mein Schaffen existieren wird und besser wird. Aber für mich ist mein Leben sinnvoll, wenn es diesem Fortschritt gewidmet ist. Für mich ist es sehr schwer, mich von meiner Gitarre zu trennen. Viele Jahre war sie mein Freund und Genosse. Ich gebe euch diese Gitarre mit Liebe. Seid gut zu ihr. Sie war gut zu mir. Together we shall overcome/Zusammen werden wir siegen! Dean Reed.

Dean Reed singt "Bella ciao" - Ausschnitt aus der Sendung "Salut, Festival!", 1984

Rostislav Nikolaevich - Direktor des Museums der Musikkultur "Mikhail Glinka"

Diese Gitarre und dieser Brief werden neben der Gitarre von Fjodor Schaljapin, der Violine von David Oistrach, dem Klavier von Alexander Skrjabin als wertvolle Reliquien in unserem Museum bleiben. Die Gitarre lebt ihr eigenes Leben, dient den Leuten und erzählt über ihren ehemaligen Eigentümer, den großen Künstler. Die Gitarre wird so weiterhin erklingen.

Dean Reed in der Sendung "Salut, Festival!", 1984:

Ich glaube, dass man mit der Musik viele Dinge leisten kann. Sie muss die Menschen zum Lachen bringen. Musik soll sie glücklich machen, so dass sie manchmal ihre Probleme vergessen. Ich glaube, dass die Musik die Menschen manchmal zum Weinen bringen soll. Die Musik soll den Menschen Erkenntnisse über sich selbst und über die Welt geben, in der wir leben. Die Musik soll die Leute begeistern, für Frieden der Welt und sozialen Fortschritt zu kämpfen. I believe in music!/Ich glaube an die Musik!

Dean Reed singt "I Believe In Music"

Peter Kuchera - Korrespondent des tschechoslowakischen Fernsehens:

Dean Reed kannte ich lange Zeit leider nicht. Wir haben uns zweimal getroffen. Und eine von diesen Begegnungen war indirekt - während der Sendung "Salut, Festival!". Das Gespräch wurde zwischen Prag und Moskau geführt. Für mich war es eine große Freude, ihn während der Proben zu sehen, wie er auf der Bühne in guter Stimmung arbeitete, wie gut er die Leute verstand. Ich glaube, dass er fünfzig Prozent, nein siebzig Prozent der Atmosphäre während des Gesprächs zwischen Prag und Moskau schuf. Sogar in Prag konnten wir seine Persönlichkeit fühlen. Er hat mir sehr gefallen. Als wir in Moskau Abschied nahmen, sagte Dean zu mir: "Bald treffen wir uns in Prag!" Ich flog dann in die Tschechoslowakei, aber leider haben wir uns nicht mehr getroffen...

Sprecherin:

Eine Erinnerung an die Sendung "Salut, Festival!" und das Gespräch Prag - Moskau und an die einmalige Atmosphäre des Kontaktes, die Peter Kuchera erwähnte.

Dean Reed im Gespräch mit dem Sänger Karel Gott:

Karel, bitte, so alt sind wir nicht! Ich weiß, wie alt du bist und wie alt ich selbst bin. Und ich denke, dass wir Symbole für die Jugend sein sollten. So, du wirst in Prag tanzen, und ich werde in Moskau tanzen!

Die Menschen auf der Bühne in Prag und Moskau tanzen - die Musik ist aus dem amerikanischen Spielfilm "Ghost Busters", gedreht 1984.

Nadejda Chepraga singt - Ausschnitt aus der Sendung "Salut, Festival!", 1984

Nadejda Chepraga - Sängerin aus Moldawien:

Dean war ein erstaunlicher Mensch. Für mich war eine große Freude, als er mich auf moldawisch grüßte. Er war sehr glücklich, als ich das Lied "El Cantor" auf moldawisch sang. Jetzt werde ich eine Strophe des Liedes singen.

Nadejda Chepraga singt das Lied auf moldawisch.

Andrei Gurkov - Korrespondent der Zeitung "Sowjetische Kultur":

1981 habe ich Dean Reed interviewt. Seitdem hatte ich ein großes Interesse an ihm, ich verfolgte sein Schaffen. Ich wollte mich mit ihm treffen und über ihn schreiben. Ich veröffentlichte einen Artikel, der in der Zeitung "Sowjetische Kultur" am 15. März 1986 erschien. Dean hatte die USA besucht und war tief beeindruckt. Er blieb immer ein Amerikaner, er bewahrte die Bindung zu seiner Heimat. Während seines Aufenthalts besuchte er seine Heimatstadt Denver, die er 25 Jahre nicht besucht hatte. Dort wurde der Dokumentarfilm "American Rebel" gezeigt. Für ihn war es sehr wichtig, dass es in den USA Menschen gibt, die seine progressive Überzeugungen anerkennen und ihn als einen Kämpfer, Sänger, Künstler, aber auch Bürger der USA sehen. Dean blieb immer ein Amerikaner, aber er hat sich nie mit der Politik den USA identifiziert. Er bewahrte die Verbindung mit der Heimat, und er interessierte sich für deren Probleme. Der Film "Bloody Heart" bestätigt dies. Die Arbeit an dem Film war sehr lang und schwer. Der Film erzählt über den Aufstand der Indianer in Wounded Knee im Jahr 1973. Dean schrieb mehrere Jahre an dem Drehbuch, und endlich begann dann die Dreharbeit. Er sagte begeistert, dass viele Amerikaner seine Idee unterstützen, den Film zu drehen. Seine Mitbürger aus Denver sammelten Geld und sandten Kostüme an das Filmstudio DEFA. Dean hatte die seltene Begabung, die Leute in Bezug auf politische Dinge zu unterrichten. Leider haben wir dieses Talent (Dean Reed) verloren.

Dean Reed in der Sendung "Salut, Festival!", 1984:

Die wichtigste Sache, um jung zu bleiben, ist, ein Ziel zu haben - ein Ziel, für das man arbeiten und kämpfen soll. Und man muss alles mit Leidenschaft machen, mit einer Überzeugung, dass man die richtige Sache macht. Ich hatte die große Möglichkeit, die BAM zu besuchen. Ein Arbeiter, der jeden Tag am Morgen aufsteht und sein Bestes jeden Tag tut, ist ein Held. Sie bauen nicht nur Gleise, sie bauen auch Städte, sie bauen für die Zukunft - deshalb liebe und achte ich sie so sehr. Sie sind meine Kumpel!

Dean Reed im Film "Ich wünsch euch Glück", 1979:

An die BAM fahren wir mit Jeeps, fliegen wir mit dem Helikopter oder reisen mit Zügen. Wir haben uns mit Arbeitern getroffen, und sie haben gesungen - das finde ich sehr wichtig. Singen macht die Arbeit leichter. Jetzt befinden wir uns in Tynda - der Hauptstadt an der BAM. Wir sind am Fuße des Gebirges, der Tag ist herrlich, die Sonne scheint grell. 15.000 Menschen sind hier. Wir alle singen. Wir singen verschiedene Lieder, über die Liebe, über unsere Ideale und natürlich lustige Lieder. Und wir tanzen und singen...

Dean Reed singt ein Rock-'n'-Roll-Medley

Sprecherin:

Wir befinden uns im Kabinett von Georgy Arbatov, Akademiker, Direktor des Instituts für USA und Kanada.

Was ist die Ursache für die große Popularität von Dean Reed in der Sowjetunion?

Georgy Arbatov - Akademiker, Direktor des Instituts für USA und Kanada:

Das ist sehr interessant. Als Dean Reed hierher kam, kannten wir die westliche Musik nur durch Schallplatten, nicht persönlich - das ist einer der Gründe. Aber es gibt andere Ursachen. Ich besuchte sein erstes Konzert in der Sowjetunion. Wir waren überrascht. Wir erwarteten einen liederlichen Rock-Sänger. Aber wir sahen einen politischen Menschen, der über Politik sprach und sang. Die Leute mochten seine Musik und Lieder. Er war ein zeitgemäßer Sänger, das war eine Rarität damals. Er mochte unser Publikum auch. Er war eine Verkörperung von einer ganzen Generation von Amerikanern - diese Amerikaner, die in den sechziger Jahren begannen, Fragen zu stellen. In der amerikanischen Geschichte gab es nicht nur demokratische Traditionen, sondern auch viele Rebellen. Sogar Lenin hat darüber geschrieben. In der neuen Generation damals gab es viele Leute, die Fragen stellten - über die Welt und über sich selbst, über die USA und die US-Politik. Er hatte einen komplizierten Weg in die Politik. Ich denke, dass er ein gefühlsmäßiger Demokrat war, er war ein Anhänger der Gerechtigkeit. Damals begann der Krieg in Vietnam, für seine Generation war das ein großes Trauma.

Sprecherin:

Was war die wichtigste Eigenschaft von Dean Reed als Mensch, die Sie am meisten beeindruckte?

Georgy Arbatov - Akademiker, Direktor des Instituts für USA und Kanada:

Mir gefiel seine Aufrichtigkeit. Er war sehr unbefangen. Schon am Anfang, als wir uns noch nicht gut kannten, stellte er die schwierigsten Fragen. Aber das machte er mit Takt. Er war ein interessanter Ansprechpartner. Mit ihm musste man ernsthaft sprechen. Er blieb immer ein Amerikaner und Patriot, aber er stand in sehr freundlichen Beziehungen zu uns. Er fuhr mehrmals durch das Land, ihm gefiel unser Land und er hatte viele Freunde hier. Er war sehr aufmerksam, hatte einen demokratischen Charakter. Manchmal war er idealistisch, aber überhaupt war er vernünftig, realistisch. Einmal hat er mir ein Foto von sich geschenkt. Ich habe von dieser Tragödie erfahren... das ist sehr traurig. Ich denke, dass er verdient, nicht vergessen zu werden.

Dean Reed singt "This Train" - Ausschnitt aus dem Film "Ich wünsch euch Glück", 1979

Alexandra Pahmutova - Komponistin:

Dean sagte: "Wenn du ein Lied für mich schreibst, werde ich schon sehr alt sein. Und ich schaffte nicht, ein Lied für ihn zu schreiben. Aber eines Abends kamen Dean und sein Dolmetscher Oleg in unser Haus, um an einem Lied für Dean zu arbeiten.

Nikolai Dobronravov - Poet (Ehemann von Pahmutova):

Dean hatte eine Idee für ein Lied zu den Weltfestspielen in Moskau, 1985. Er wollte dieses Lied in drei Sprachen singen, und er brauchte einen Text auf Russisch. Wir haben uns sehr schnell angefreundet. Wir haben ihn als Menschen kennen gelernt.

Beide:

Wir kannten ihn als Sänger an der Bühne, mit seiner Gitarre, schön...

Alexandra Pahmutova - Komponistin:

Und zu Hause war er sehr menschlich, emotional. Ihm gefiel die Gemütlichkeit des Hauses. Er hat über seine Frau Renate gesprochen. Er sagte: "Es ist schade, dass Renate während ihres Aufenthalts in der Sowjetunion nie privat ein Haus besuchen und die Gastfreundschaft eines russischen Hauses fühlen konnte."

Nikolai Dobronravov - Poet (Ehemann von Pahmutova):

Wir konnten seine Beziehung zu den Liedern fühlen, sie war sehr intensiv. Niemals war er hochmütig, er war nur... wie soll ich sagen...

Alexandra Pahmutova - Komponistin:

... total mit ihnen verbunden.

Nikolai Dobronravov - Poet (Ehemann von Pahmutova):

Ja. Dean verteidigte immer seine Ideale. Dean war zu sich selbst bis zum Ende ehrlich. Anton Pawlowitsch Tschechow hatte eine Idee: "Der Mensch muss ein schönes Gesicht, schöne Kleider, eine schöne Seele und schöne Gedanken haben." Das ist die Wahrheit über Dean, denn er war ein herrlicher Mensch in jeder Beziehung.

Alexandra Pahmutova - Komponistin:

Eigentlich schrieb ich ein Lied über Dean, aber ich konnte es ihm nicht zeigen. Das Lied war speziell für ihn. Dieses Lied wird niemand singen, es wird ein Andenken an diesen bedeutenden Sänger und Menschen bleiben, ein Andenken an unseren Freund.

Joseph Kobzon - Sänger:

Dean war ein sehr freundlicher Mensch. Als wir uns in Moskau zum letzen Mal trafen, gingen wir mit Oleg nach dem Konzert zu meiner Villa. Wir gingen an die frische Luft draußen und tranken Tee. Und Dean nahm seine Gitarre und sang ein Lied ... am Anfang sang er leise, aber dann laut. Alle Nachbarn kamen aus ihren Häusern. Sie hatten die Möglichkeit, Dean in einer gemütlichen häuslichen Atmosphäre zu sehen. Er war ein sehr warmer Mensch. Seine Tochter Ramona war auch da. Wie freundlich er mit ihr umging... Sie flog in die USA, und er sagte: "Ich wünsche mir, dass du alle schönen Dinge in der Sowjetunion sehen könntest, auch die Jugend der Sowjetunion." Diese junge Amerikanerin war glücklich, dass sie an den Weltfestspielen teilnehmen konnte. Es ist sehr schade, dass Dean nicht mehr unter uns ist.

Igor Luchenok - Komponist:

Über ihn möchte ich nicht in der Vergangenheit sprechen. Für uns wird er immer jung bleiben. Seine Lieder werden uns immer begleiten, und sie werden in unseren Herzen bleiben.

Dean Reed in der Sendung "Salut, Festival!", 1984:

Zusammen sind wir stark, geteilt nicht. Wenn wir uns einander an den Händen halten und zusammen arbeiten, singen und kämpfen, werden wir "etwas für die Welt leisten". Lasst uns einander unsere Hände reichen, alle! Steht auf! Und wir werden zusammen "We shall overcome" singen.

Sprecherin:

Heute haben wir eine Aufnahme aus Berlin bekommen - ein Interview mit der Frau von Dean Reed - der bekannten Schauspielerin Renate Blume, ausgezeichnet mit dem Leninpreis.

Renate Blume:

"...Fortschritt - mit und ohne meine Hilfe wird er siegen. Aber mein Leben hat Sinn, wenn ihr für den Fortschritt kämpft." Das hat Dean allen gesagt, und er hat auf diese Weise gelebt. Aber sein Leben endete vorzeitig...

V. Kashtenko - Korrespondent des sowjetischen Fernsehens:

Hier, bei Berlin am Zeuthener See hat Dean Reed seit 11 Jahre gelebt und gearbeitet. Von hier aus ging er in die Sowjetunion, nach Chile, Argentinien, Spanien, Nikaragua, Libanon, in die USA. Hier schrieb er seine Lieder und die Drehbücher für seine Spielfilme, hier hat er sich mit Freunden getroffen. Das ist sein Arbeitszimmer - alles ist wie an diesem traurigen Tag im Juni geblieben.

Renate Blume:

Dean starb mitten in seinem Leben und seiner Arbeit. Es sollte die Dreharbeit an dem Film "Bloody Heart" beginnen. Hier liegen noch alle Fotos und Aufnahmen, produziert in der Sowjetunion, und das Drehbuch. Es war eine Geschichte über die Ereignisse in Wounded Knee, USA, im Jahr 1973. Seine letzte Musiksendung hat er in Leipzig dieses Jahr gedreht. Dean sagte immer, dass er nicht nur Kampflieder sang, sondern auch Lieder über die Natur, die Liebe, denn Liebe bedeutet Kampf. Er widmete sein Leben diesem Kampf. Ein großer Teil seines Lebens widmete er dem Kampf für den Frieden. Er war ein Mitglied des Weltfriedensrates. Ich werde euch eine Geschichte erzählen. Letzten Sommer waren alle drei Kinder von Dean hier - seine Tochter Ramona aus den USA sowie Sascha und Natascha aus der DDR. Sie haben im Garten mit Spielzeugwaffen gespielt. Dean stand neben mir, hielt meine Hand und sagte: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Kinder eines Tages mit wahren Waffen schießen werden, das ist unmöglich." Es ist besonders peinlich für mich, dass die USA die unrichtige Information verbreitet, dass Dean zurück in die USA gehen wollte. Diese gemeine Lüge macht unseren Verlust noch schwieriger...

Dean Reed singt "Our Love Will Always Be"

ENDE DER SENDUNG

Bulgarisches Fernsehen 25. Dezember 1986

Zweites Programm
20:40 "Дийн Рид в живота и музиката"

Source/Quelle: deanreed-songs.narod.ru

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Letzte Änderung: 2014-11-21