[unbekannte Zeitung] ca. 2008

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R E Z E N S I O N

Als seine Hoffnung bröckelte...

Der amerikanische Schauspieler und Sänger Dean Reed ist vielen als ein aufrechter Mensch in Erinnerung. In zwei neuen Büchern erinnern sich Weggefährten an "den Cowboy, der zwischen die Fronten des Kalten Krieges geriet"

Der Filmpublizist Frank-Burkhard Habel und der Journalist Thomas Grossman gehörten zu den Weggefährten des charismatischen Künstlers mit dem idealistischen Sendungsbewusstsein. So schwingt zwischen den vielen Fakten ihres Buches "Dean Reed - Die wahre Geschichte" große Sympathie für den Wanderer zwischen den Welten mit. Der opulente, gebundene Band versucht ein Bild aus der Nähe zu erschaffen. Es kommen hauptsächlich die Stimmen derer, die Dean Reed tatsächlich kannten, zu Wort. Die Fotos sprechen dazu ihre eigene berührende Sprache: seltene Jugendbilder, Aufnahmen aus internationalen und DEFA-Filmen wie "Aus dem Leben eines Taugenichts", "Sing, Cowboy, sing" oder "Blutsbrüder". Sie wurden von einem Millionenpublikum geliebt in der kleinen DDR, die Dean Reed 1972 zu seiner Wahlheimat erkoren hatte. Hier fühlte er sich in seinem Kampf für Frieden und Gerechtigkeit angenommen. "Ich möchte, dass die Welt etwas besser geworden ist, weil Dean war da!", wird er aus dem Jahre 1981 zitiert. Es wird auch belegt, wie er nach seinen Überzeugungen lebte. Bei Dreharbeiten etwa freundete er sich zuerst mit den Zimmerleuten und Beleuchtern an, erkundigte sich, ob sie das gleiche Essen bekommen wie die Hauptdarsteller.

Schwieriger schienen sich seine Beziehungen zu Frauen zu gestalten. Regisseur Celino Bleiweiß erinnert sich daran, dass Dean für beide Ehefrauen, Wiebke Reed und Renate Blume die gleiche Hochzeitsrede hielt... Nicht nur privat bröckelte Mitte der 80er so manche seiner Hoffnungen - er fühlte sich auch von der DDR-Politbürokratie mehr und mehr unverstanden, sehnte sich zurück nach Amerika. So widersprüchlich wie sein Leben, war auch sein Freitod im Jahr 1986. Über die Gründe dafür können jedoch auch die besten Biografen nur spekulieren.

Das Taschenbuch des Politologen Stefan Ernsting mit dem Titel "Der rote Elvis" nähert sich dem Mann aus Colorado mit kritischer Distanz und besticht vor allem mit umfangreicher Diskografie und Filmografie sowie dem Abdruck zahlreicher Songtexte.

Frank-Burkhard Habel: Dean Reed - Die wahre Geschichte, Verlag Neues Leben, ISBN 3-355-01738-1, 320 Seiten, 19,90 €
Stefan Ernsting: Der rote Elvis, Aufbau Taschenbuch Verlag, 314 Seiten, ISBN 3-7466-2261-3, 7,95 €

Artikel befindet sich im Archiv von FB Habel

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Letzte Änderung: 2014-12-02