Leipziger Volkszeitung 04.01.2008

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Genosse Rockstar in der Provinz

Der Traum vom Ruhm: Döbeln hofft auf Dreharbeiten mit Tom Hanks, weil US-Sänger Dean Reed dort vor 35 Jahren geheiratet hat

Dass eine "Wetten dass..?"-Sendung sie einmal so mitnimmt, hätte Gabriele Tober nie gedacht. Aber am 25. Januar 2003 war der US-Schauspieler Tom Hanks bei Thomas Gottschalk zu Gast und plauderte über seine Idee, das Leben von Dean Reed verfilmen zu wollen. Dean Reed - schoss es Tober durch den Kopf. "Der hat doch bei uns geheiratet", fiel der Leiterin des Kulturamtes von Döbeln bei Leipzig ein. Und Tober witterte die Chance, ihre kleine Stadt weltberühmt zu machen... Wenn, ja wenn Tom Hanks zum Drehen nach Döbeln kommt.

Jetzt scheint es soweit zu sein. Zumindest werden in immer dichteren Abständen Gerüchte laut, Hanks wolle das Leben des in die DDR ausgewanderten und dort 1986 gestorbenen US-Sängers und Schauspielers zusammen mit Star-Regisseur Steven Spielberg verfilmen - an Originalschauplätzen. Und dazu gehört der Marktplatz von Döbeln, wo Reed am 30. Juni 1973 seine zweite Frau Wiebke heiratete.

Reed, der im September 70 Jahre alt geworden wäre, wurde im US-Bundesstaat Denver geboren. Er war in den 60er Jahren in Südamerika ein Teenie-Idol. Anschließend tourte er durch die Sowjetunion, bis er sich Anfang der 70er Jahre in der DDR niederließ. Die SED-Führung hofierte den bekennenden Sozialisten Reed als Vorzeige-Amerikaner, erst später kam es zu Verstimmungen über die politische Linie in der DDR. Am 13. Juni 1986 starb Reed unter mysteriösen Umständen in Zeuthen bei Berlin - offenbar hatte er unter dem Einfluss von Tabletten in einem See Selbstmord begangen.

Nach der damaligen "Wetten dass..?"-Sendung "haben wir sofort eine Mappe mit Fotos und alten Zeitungsartikeln zusammengestellt und an Steven Spielberg geschickt", erinnerte sich Tober. Es sei ja noch alles da, berichtete sie. Die alten Akten aus dem Standesamt existierten noch. Auch die Standesbeamtin, die die Trauung damals vorbereitet hatte, lebe noch in Döbeln.

Angeblich sollen die Dreharbeiten zu dem Film mit dem Arbeitstitel "Comrade Rockstar" (Genosse Rockstar) in der nächsten Woche in den Filmstudios Babelsberg beginnen. Doch eine Sprecherin der Studios gibt sich bedeckt. Davon wisse sie nichts, sagte sie auf Anfrage. Und Kulissen seien auch noch nicht aufgebaut. Die Bild-Zeitung hatte gestern spekuliert, neben Döbeln könnten einzelne Szenen auch in Leipzig gedreht werden, wo Reed 1971 während der Dokfilmwoche seine spätere Frau Wiebke kennenlernte. Die Stadtverwaltungen von Döbeln und Leipzig erklären jedoch, es lägen leider noch keinerlei Anträge auf Drehgenehmigungen vor.

Formalien sind zumindest für Kulturchefin Tober in diesem Fall auch nebensächlich. Eine Drehgenehmigung würde Hanks in Döbeln innerhalb weniger Stunden bekommen, sagte sie. Und den Marktplatz würde man so herrichten, wie er 1973 bei der Hochzeit von Reed war. Damals waren zwar die Häuser DDR-typisch etwas grauer. "Aber zur Not würden wir die auch wieder so anstreichen", sagte Tober.

Matthias Hasberg, ddp

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Letzte Änderung: 2008-01-20