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American Rebel

Internationale Online-Zeitung über den Sänger, Schauspieler, Regisseur und Friedenskämpfer Dean Reed
International online newspaper about the singer, actor, director and fighter for peace Dean Reed
Publicación electrónica internacional sobre el cantante, actor, director y defensor de la paz Dean Reed

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28. Dezember 2002
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@deanreed.de

Die Macht dem Volke! - Der Prozess von Buffalo

Es ist Sonnabend, der 28. Oktober 1978, auf dem Flugplatz von Minneapolis landet die viermotorige Linienmaschine aus Los Angeles mit über 100 Passagieren an Bord. Einer von ihnen will am darauffolgenden Tag in der örtlichen Universität einen Film vorstellen, der im vielgepriesenen "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" nicht gerne gesehen ist. Es geht um den im Vorjahr fertig gestellten Film El Cantor, der die letzten Tage des chilenischen Volks- und Protestsängers Victor Jara schildert und in vielfältiger Form die Verknüpfungen zwischen der chilenischen faschistischen Junta und der US-amerikanischen Regierung unter Präsident Nixon aufzeigt.

Klar, dass die Behörden in Minneapolis so eine Filmvorführung nicht gerne in ihrer Stadt haben, denn er ist dafür gemacht worden, den Menschen die Augen zu öffnen, ihnen zu zeigen, dass das Streben nach Macht und Profit einiger weniger Menschen und ihrer "ausführenden Organe" in den Regierungen vor keiner Schweinerei Halt macht. Gleichzeitig aber ist der Film eine Hommage an den viel geliebten Sänger und Kämpfer für ein demokratisch-sozialistisches Chile, eine angemessene Ehrung für Victor Jara und seine Lieder.

Deshalb hat sich der Passagier auch auf einige Unannehmlichkeiten eingestellt. Doch das, was ihm in den nächsten 16 Tagen widerfährt, hat er sich nicht im Traum ausmalen können. Dean Reed, Friedenskämpfer, Sänger, Schauspieler und Regisseur, soll den Kapitalismus und seine unbarmherzige Maschinerie am eigenen Leibe erleben.

In einem winzigen Nest namens Delano, nahe der 6.000 Einwohner großen Kleinstadt Buffalo, sind am Tag nach der Filmvorführung viele Menschen auf den Beinen. Der Grund dafür sind die Proteste gegen die Machenschaften des Energiekonzernes "North West Coal Company". Auf dem weiten Land, auf dessen Prärien einst Indianer der Stämme der Algonkin und Sioux ihre Jagdgründe fanden, grasen heute große Schaf- und Rinderherden. Dort, wo der Boden am fruchtbarsten ist, finden sich riesengroße Felder, auf denen Soja und Getreide angebaut werden.

Immer wieder haben sich in dieser Region und in anderen Gegenden der USA Energie- und Agrarkonzerne mit Unterstützung der Justizbehörden unberechtigt das Land der Farmer angeeignet, um dort ihre profitbringenden Überlandleitungen, Kraftwerke und Agrarfabriken zu errichten. Wer nicht freiwillig sein Land an die Profitgeier verkauft, wird verhaftet, gedemütigt und letztlich vertrieben.

An dem Ort, wo kurz zuvor wieder einmal einige Farmer vertrieben worden sind, findet die Protestkundgebung statt. Die Organisatoren wollen dort ihr in der Verfassung der Vereinigten Staaten verbrieftes Recht auf Demonstrationsfreiheit wahrnehmen. Dean wurde von Freunden gebeten, die Demonstration zu unterstützen und dort zu singen. Er macht sich deshalb mit Freunden auf den Weg von Minneapolis nach Delano. Doch nicht nur er will den kämpfenden Farmern zur Seite stehen. Hunderte von Farmern aus der Umgebung und Arbeiter, Intellektuelle und Studenten aus Minneapolis und der Hauptstadt St. Paul treffen am Kundgebungsort ein.

Sogar einige für ihre Rechte kämpfende Indianer haben sich, mit ihrem populären Führer Clyde Bellecourt, erstmals mit den Farmern solidarisiert. Auch sie haben in den Reservationen die Willkür der großen Konzerne und der Behörden erlebt.

Dean singt in Minnesota Die Protestaktion verläuft planmäßig. Es werden Reden gehalten und Schilder mit der Aufschrift "No nuclear" und "Power to the people" hochgehalten. Die Stimmung ist gut, und als Dean zu seiner Gitarre greift und "We shall overcome" und all die Lieder, die von Freiheit und Menschlichkeit erzählen, von dem Recht auf Leben und Arbeit, von der Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit, anstimmt, spüren alle Anwesenden die Stärke der Solidarität.

Verhaftung in Minnesota Alle? Nein! Da sind noch fast einhundert mit Schlagstöcken bewaffnete und mit Helmen geschützte "Ordnungshüter", die aus Buffalo in 49 Polizeiautos angereist sind. Als die Kundgebung endet und die Protestierenden geordnet ihren Rückzug antreten, wittern sie ihre Chance und walten ihres Amtes. Sie springen aus ihren Autos und prügeln wild auf die Demonstranten ein. Die Transparente und Schilder werden zu Boden gerissen, Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Arme auf den Rücken gedreht und zwanzig von ihnen an den Händen mit Plast-Kabelbinder gefesselt und abtransportiert. Dean ist einer von ihnen.

Die Stimmung im Gefangenentransportwagen ist gut. Lieder werden gesungen und ein junger Student trägt entscheidend zur kämpferischen Stimmung bei. Er kann sich geschickt aus seinen Plastikfesseln befreien und hebt plötzlich zur Überraschung aller seine rechte Hand und ballt sie zur Faust. Einer hat ein Messer dabei und dann werden schnell alle Fesseln durchschnitten. Als die Verhafteten auf dem Hof des Wrigh-County-Gefängnisses in Buffalo, der kleinen Stadt westlich von Minneapolis, aus dem Transportwagen getrieben werden, ziehen die drei Frauen und sieben Männer klatschend und singend über den Gefängnishof.

Ihre Reise endet in einer der widerwärtigen Gefängniszellen, die aus einem stählernen Käfig bestehen und weiter nichts enthalten als rostige Bettgestelle, ein paar Decken und eine Toilette. Doch die Verhafteten sind nicht mutlos! Noch in der gleichen Nacht beschließen sie aus Protest gegen die willkürliche Verhaftung und um die Öffentlichkeit auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen, in den Hungerstreik zu treten. Hungerstreik, das bedeutet, ab sofort wollen sie keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen und dies bis zur Entlassung aus dem Gefängnis oder bis zu ihrem Tode fortsetzen. An dieser Aktion beteiligen sich außer Dean noch neun weitere Mitgefangene. Die anderen zehn Verhafteten lassen sich am nächsten Tag gegen die Zahlung einer Kaution von je 1.000 Dollar entlassen. Das ist notwendig, weil sie sonst ihren Arbeitsplatz verlieren würden.

Dean hat diese 1.000 Dollar nicht, aber es wäre für ihn ein Leichtes, sie unter seinen Freunden zu sammeln. Doch er denkt nicht daran, für eine so zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit den Justizbehörden noch Geld in den Rachen zu schmeißen. Für ihn und die anderen Gefangenen kommt es jetzt darauf an, mit einer aufsehenerregenden Aktion die Unterstützung der Staatsmacht für die Interessen der Energiekonzerne an den Pranger zu stellen. Deshalb erklären die Verhafteten als Zweites, dass sie sich ab sofort als politische Gefangene betrachten. Deans Freunde aus Minneapolis engagieren den Rechtsanwalt Kenneth Tilsen, organisieren Protestaktionen vor den Gefängnistoren und mobilisieren die Presse.

Es entfaltet sich eine fast beispiellose Solidaritätswelle. Tausende Telegramme, Protestschreiben, Unterschriftenlisten und Telefonanrufe erreichen den Gouverneur Perpich in Minnesotas Hauptstadt St. Paul und Präsident Carter im Weißen Haus in Washington. Es protestieren Prominente wie Joan Baez, Pete Seeger, Dimitri Schostakowitsch und Gisela May für die Freilassung der Inhaftierten. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht der Name Dean Reed in den Meldungen der großen internationalen Nachrichtenagenturen zu finden ist. AP, ADN, CTK, Reuter, TASS und UPI schicken ihre Berichte in die Welt. Die Presseorgane der DDR berichten fast täglich.

Jetzt macht Dean auch dort Schlagzeilen, wo er bisher von der Presse wie eine Unperson behandelt wurde. "Der Rote Elvis" ist in aller Munde, und der Chefreporter des "Minneapolis Star" schreibt: "(...) hat die Nachricht von seiner Verhaftung die Proteste von prominenten Persönlichkeiten und sogar von Regierungen hervorgerufen".

Dean im Gefängnis von Buffalo (33803 Byte)

Am 3. November telefoniert Dean aus dem Gefängnis mit der ADN-Korrespondentin Ilse Schäfer in Washington: "(...) Wir drücken auf diese Weise aus, worum es uns im Prinzip geht: Wir sind nicht im Unrecht. Wir haben simpelste Bürgerrechte in Anspruch genommen (...)". In Schulen und Betrieben der DDR werden Unterschriften für Deans Freilassung gesammelt und in die USA geschickt. Egon Krenz schreibt Dean im Auftrag des Zentralrates der FDJ (Freie Deutsche Jugend): "Die Jugend unseres sozialistischen Vaterlandes, deiner Wahlheimat, bewundert und achtet Deine leidenschaftliche Parteinahme für die Rechte der Arbeiter, Farmer, der vom Kapital unterdrückten und ausgebeuteten Menschen sowie Deinen Protest gegen die vom USA-Imperialismus verübten Verbrechen. Der Willkürakt der amerikanischen Behörden gegen Eure friedliche Demonstration in Buffalo zeigt einmal mehr das wahre, menschenfeindliche Gesicht des Imperialismus und entlarvt sein Gerede von der Freiheit und den Menschenrechten als das, was es ist: als pure Heuchelei (...). Wir sind zu jeder Zeit an Deiner Seite. Freundschaft." Am 5. November sendet Dean ein Telegramm in die DDR, das am nächsten Tag auf der ersten Seite des Zentralorganes der SED, Neues Deutschland, veröffentlicht wird. Darin grüßt er das Volk der DDR und Erich Honecker.

Victor Grossman, Deans Landsmann, Dolmetscher und Freund, äußert sich in der Ausgabe der am 9. November in Berlin erscheinenden Zeitung der FDJ "Junge Welt" zu Deans Verhaftung: "Wie ist es gestern Dean Reed ergangen? Während ich schreibe, ist die Nachricht aus Minnesota noch nicht da; sieben Stunden Zeitunterschied machen schon etwas aus. Ich warte mit besonderer Spannung, denn ich kenne Dean, seit er zum ersten Mal die DDR besuchte. Ich arbeitete mit ihm als Dolmetscher, bevor er Deutsch lernte; ich habe viele Stunden mit ihm gelacht, freundlich gestritten, gearbeitet, demonstriert und, wenn auch schlecht, gesungen. Ich frage mich, was wird der Richter der Kleinstadt in Minnesota mit Dean und den anderen von Hunger geschwächten Mithäftlingen machen? Werden er und der Staatsanwalt merken, daß man einen groben Fehler gemacht hat, als man mit allzu durchsichtigem Vorwand - wohl 'Betreten fremden Eigentums' - einen Protest verhindern wollte? Wird man - im Erstaunen über den Strom von Protesten, von Briefen, Telegrammen und Unterschriften von Indianerführern, von Pete Seeger, Joan Baez, vom Schauspielerverband der USA und unzähligen aus der DDR, der UdSSR und anderen Ländern - die Verhafteten freilassen? Oder wird die Angst vor demonstrierenden Farmern und vor dem mutigen, einsatzfreudigen, ja gewiß auch trotzigen Sänger und Schauspieler in ihrer Mitte sie dazu verleiten, eine Strafe zu verhängen? Das, meine ich, wäre ein sehr dummer Fehler. Ich hoffe sehr, daß wir Dean Reed bald wieder in der DDR begrüßen können! Wenn man ihn und die Farmer aber weiter verfolgt, dann bin ich völlig überzeugt, daß jede derartige Entscheidung durch eine Lawine von Protesten hinweggefegt wird, die der Richter von Wright in Minnesota und, wenn notwendig, auch höhere Instanzen nicht so schnell vergessen werden! Und zwar, bis alle wieder frei sind."

Einigen Gefangenen geht es gesundheitlich nicht gut. Deshalb fordert der Anwalt die Anstaltsleitung auf, die Häftlinge vom Anstaltsarzt untersuchen zu lassen. Statt eines persönlichen Besuches lässt er verantwortungslos an die Gefangenen Antibiotika verteilen.

Elf Tage lang lassen die Behörden die Gefangenen schmoren, bis ihnen der Prozess gemacht wird. Für die Hungerstreikenden ist dies eine lange Zeit, aber für die allgemeinen Verhältnisse in den USA eine ungewöhnlich kurze Zeitspanne. Am Mittwoch, dem 8. November, beginnt endlich der Prozess im Bezirksgericht von Buffalo. Schon im Vorfeld der Verhandlungen gab es einen Eklat: Der Vertreter der Anklage, der Bezirksstaatsanwalt William McPhail, hatte wiederholt verleumderische Bemerkungen über die Angeklagten in die Öffentlichkeit getragen. In den Nächten zuvor wurden Flugblätter mit hetzerischen Inhalten in mehren Stadtteilen Minneapolis verteilt, um die Bevölkerung gegen die Protestler aufzubringen. Auf Grund öffentlicher Proteste musste er suspendiert und durch einen anderen Staatsanwalt ersetzt werden.

Dem verantwortlichen Richter Harold Dahl sollen 12 Geschworene zur Seite stehen, die nun gewählt werden. Der Staat wird vertreten von Staatsanwalt Thomas Price. Einer der 20 Angeklagten, ein 13-jähriger High-School-Absolvent, wird aus dem Prozess ausgeklammert und an das Jugendgericht verwiesen. Viel mehr tut sich an diesem ersten Verhandlungstag nicht, die Verlesung der Anklage wird für den nächsten Tag angekündigt.

Der Staatsanwalt verdeutlicht am zweiten Verhandlungstag sein Interesse an einer Kriminalisierung der Angeklagten. Er spricht nachdrücklich von der "Schwere des Falles" und behauptet, dass es sich um einen ausgesprochen "kriminellen Prozess" handelt. Er lässt in der Beweisaufnahme 18 Sheriffs und Hilfssheriffs als Zeugen der Anklage aufmarschieren. Sie schildern, dass fünf Sherifftrupps, mehrere Polizeiautos, ein Gefangenentransportwagen und eine spezielle Einheit, die erkennungsdienstliche Behandlung von Arretierten vornimmt, bereits Stunden vor Beginn der ordnungsgemäß angemeldeten und genehmigten Bürgerrechts-Demonstration Aufstellung genommen hatten. Die Demonstranten, die auf einer öffentlichen Straße entlang zogen, hätten gesungen, Transparente getragen und sich friedlich und gewaltlos verhalten. Dean Reed habe ein Schild mit der Aufschrift getragen: "Alle Macht dem Volke". Auf Befragen des Verteidigers mussten die Polizeizeugen bestätigen, dass es von Seiten der Demonstranten keinerlei Akte von Gewalt oder Anzettelung von aufrührerischen Handlungen gegeben hätte.

Dann ereignet sich ein merkwürdiger Vorfall: Als die Anklagevertretung in gewohnter Weise einem Angeklagten das Wort abschneiden will, wird sie zur Richterbank zitiert. Dort kommt es zu einem längeren, in leisem Ton gehaltenen Gespräch zwischen Richter und Staatsanwalt, woraufhin Price seinen Einspruch zurückzieht und sich auch danach merklich zurückhält. Die Vertreter der großen Nachrichtenagenturen und Zeitungen sitzen im Saal, und es ist zu vermuten, dass Präsident Carter keinen öffentlichen Skandal wünscht.

Die Mitangeklagten Deans, aber auch die Bewohner der Kleinstadt Buffalo hatten bis jetzt wohl kaum eine Vorstellung über den Begriff "Internationale Solidarität". Jetzt sind sie von den zahlreichen Sympathiebekundungen und dem immensen Medienecho aus aller Welt tief beeindruckt. Das gibt ihnen Kraft und Mut und einige wagen es jetzt öffentlich ihre Meinung zu äußern. Chris Strickling, eine junge Therapeutin für Körperbehinderte fordert z.B., dass das amerikanische Volk in den Entscheidungsprozess über das Wohl und Wehe des Landes einbezogen wird. Es darf nicht länger Objekt der Entscheidungen der Monopole sein. Die Indianerin vom Stamme der Chippewa, Janie Cyssonn, erklärt, sie unterstützt den Protest der Farmer, weil sie schon in den Reservationen die Willkür der großen Konzerne erlebt hat. Auch dort seien die einfachen Menschen von ihrem Land vertrieben worden.

Danach kommt Dean zu Wort: "Euer Ehren, Mitglieder der Jury, mein Name ist Dean Reed. Ich bin geboren und aufgewachsen in Colorado. Ich bin ein amerikanischer Bürger. Ich habe in Kalifornien gelebt, in Argentinien, in Chile, in Peru, in Mexiko, in Italien und gegenwärtig wohne ich in der Deutschen Demokratischen Republik.

Manche Leute versuchen daraus zu schließen, ich sei ein Außenseiter. Doch bin ich ein Internationalist, denn ich glaube, dass es eine einzige große menschliche Familie gibt. Wie könnte ich ein Außenseiter sein? Genau wie Sie esse ich - zumindest unter normalen Bedingungen -, wie könnte ich gegenüber dem Schicksal unserer Farmer gleichgültig sein, die unsere Nahrung produzieren? Alle Menschen dieser Welt, die essen wollen und die wünschen, dass die Millionen Menschen, die gegenwärtig Hunger leiden, Nahrung bekommen, müssen an den Problemen der Farmer unseres Landes Anteil nehmen.

Bisher sind Hunderte von Telegrammen, die unsere Freilassung fordern, an Gouverneur Perpich und an Präsident Carter gesandt worden. Erlauben Sie mir bitte, eines davon vorzulesen. Es ist adressiert an Gouverneur Perpich, State Capitol, St. Paul.

'Als Bürger und Mitglied des Vorstandes der Berufsgenossenschaft der Schauspieler bin ich zutiefst darüber empört, daß der international bekannte Schauspieler und Sänger Dean Reed und andere Bürger unter dem fadenscheinigen Vorwand eingesperrt worden sind, sie hätten widerrechtlich fremden Grund und Boden betreten, während sie doch friedlich für die Unterstützung der Farmer von Minnesota demonstrierten. Wir machen uns selbst in aller Welt unglaubwürdig, wenn wir ständig überall die Menschenrechte glauben verteidigen zu müssen und gleichzeitig zusehen, wie der Sheriff des Wright County und seine Leute die Bürgerrechte von Landsleuten verletzen, die an einer gewaltlosen, ehrenwerten Aktion teilgenommen haben. Ich appelliere an Sie als Gouverneur eines großen Bundesstaates, Ihren Einfluß dafür zu nutzen, daß dieser Verhöhnung unserer Prinzipien Einhalt geboten wird und alle Eingekerkerten unverzüglich auf freien Fuß gesetzt werden. Gezeichnet John Randolph.'

Ich bin des widerrechtlichen Betretens fremden Grund und Bodens angeklagt worden, aber ich erkläre hiermit, dass ich diese Anklage nicht anerkenne. Ich brauche mich nicht zu verteidigen, sondern ich klage die großen Energiekonzerne an, die mit der Errichtung von neuen Hochspannungsleitungen Profit machen wollen. Sie sind es, die gegen jedes Recht gehandelt haben. Sie sind es nicht nur deshalb, weil sie sich widerrechtlich das Land der Farmer von Minnesota angeeignet haben, sondern weil sie auch deren Menschenrechte mit Füßen getreten haben.

Nachdem ich am 29. Oktober auf einer friedlichen Protestkundgebung gesungen habe, trug ich ein Plakat mit der Aufschrift 'Die Macht dem Volke' einer Kette von Polizisten entgegen, und während ich weitersang, wurde ich verhaftet. Ziviler Ungehorsam ist eine ehrenwerte amerikanische Tradition des Kampfes gegen Ungerechtigkeit, wenn alle anderen Mittel versagt haben. Wer von Ihnen ist nicht stolz auf jene amerikanischen Patrioten, die bei der Bostoner Tea-Party, jenem historisch gewordenen Akt zivilen Ungehorsams, den britischen Tee ins Wasser geworfen haben?

Eines Tages wird sich das Volk von Amerika mit dem gleichen Stolz der Proteste erinnern, die gegenwärtig in den gesamten Vereinigten Staaten gegen jene Konzerne laut werden, die die Umwelt verschmutzen und die Profite mehr lieben als die Menschen. Genau das ist es, worum es geht: Das Recht der großen amerikanischen Energiekonzerne, Profit zu machen, bedroht die Menschenrechte der Farmer.

Einer der Farmer erzählte mir kurz vor meiner Verhaftung vom Schicksal eines seiner Nachbarn, der achtzig Jahre alt ist. Die Leute des Energiekonzerns sind zu diesem Mann gekommen und haben ihm gesagt, wenn er ihnen nicht das Land verkaufe, würden sie es beschlagnahmen lassen und ihm wegnehmen. So eingeschüchtert, verkaufte er sein Land und verlor mit einem Schlag alles, was er sich achtzig Jahre lang bewahrt hatte: Lebenskraft, Lebenssinn, Lebensunterhalt, Lebensfreude - und Liebe.

Euer Ehren, Mitglieder der Jury, von Südamerika bis Europa blicken heute Millionen von Menschen auf Sie und darauf, wie Sie entscheiden werden, ob Sie sich zugunsten der großen Unternehmen und ihrer Profite entscheiden oder zugunsten der Menschenrechte der Farmer und der anderen Bürger Ihres Staates und unseres ganzen Landes.

Ich erwarte, dass Sie eine gerechte Entscheidung treffen werden - weil ich Ihnen vertraue. Denn ich stehe hier, weil ich die Rechte der Farmer achte und weil ich die Pflicht gefühlt habe, mich mit ihnen zu solidarisieren.

Ja, ich erwarte, dass Sie eine gerechte Entscheidung treffen und mich und meine Freunde nicht schuldig sprechen werden.

Es war mir eine große Ehre, mit meinen Freunden, die neben mir sitzen, elf Tage lang im Hungerstreik gestanden zu haben. Sie sind gute, prinzipienfeste Menschen und wir alle sollten sehr stolz auf ihren Mut und ihre Rechtschaffenheit sein.

Die Macht dem Volke!"

Danach beschließt das Gericht, alle Angeklagten vorerst auf freien Fuß zu setzen und vertagte den Prozess auf Montag, 13. November. Am dritten Verhandlungstag halten die Vertretung der Anklage und der Verteidigung ihre Plädoyers. Der Gerichtssaal ist bis zum letzten Platz mit Unterstützern und Journalisten gefüllt, und in der Vorhalle und im Gang vor dem Saal drängeln sich noch viele Menschen, die keinen Platz gefunden haben.

Staatsanwalt Thomas Price gibt sich nochmals sichtlich Mühe, den Geschworenen den kriminellen Charakter der Angeklagten zu erläutern. Kenneth Tilsen, der Anwalt der Angeklagten, kontert, indem er noch einmal die Verfassungsmäßigkeit der friedlichen und angemeldeten Demonstration hervorhebt. Gegen 16.00 Uhr zieht sich die Jury zur Beratung zurück. Die Zeit vergeht und erst nach über sieben Stunden, nach 23.00 Uhr, betreten sie wieder den Saal. Der Richter stellt zu dieser späten Stunde den Geschworenen die traditionelle Frage, ob sie zu einem Ergebnis gekommen sind. Der Sprecher der Geschworenen antwortet mit "yes". Die mit Spannung erwartete Antwort auf die zweite Frage des Richters lautet "Not guilty!" Nicht schuldig! Nicht schuldig - das heißt, alle 19 Angeklagten sind freigesprochen.

Ein Jubel geht durch den Saal und die Freigesprochenen stimmen mit ihren Unterstützern den Song der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung "We shall overcome" an. We shall overcome, we'll walk hand in hand, we shall live in peace und we are not afraid, wir fürchten uns nicht, schallt es dem Staatsanwalt und dem Richter um die Ohren. Diesen Tag werden sie nicht so schnell vergessen. In Deans erster Erklärung nach dem Prozess bedankt er sich im Namen aller für die internationale Solidarität und für die Standhaftigkeit der Farmer, Gewerkschafter, Indianer und Studenten innerhalb und außerhalb der Gefängnismauern. Dann sagt er: "Lasst uns nun unsere Anstrengungen verdoppeln, um auch die Freilassung von Ben Chavis, Russell Means und der anderen politischen Gefangenen in den USA zu erkämpfen." Kurze Zeit zuvor hat der US-UN-Botschafter Andrew Young voreilig erklärt, dass es in den USA viele Hunderte, wenn nicht Tausende politische Gefangene gibt.

Am nächsten Tag meldet die "Junge Welt" in Berlin: "Dean Reed ist freigekämpft! (...) Durch internationale Solidarität und die Standhaftigkeit amerikanischer Farmer, Indianer, Gewerkschafter und Studenten ist Montagnacht im Kreisgericht von Buffalo im USA-Bundesstaat Minnesota ein Erfolg errungen worden. Nach siebenstündigen dramatischen Beratungen fällten die Geschworenen für alle 19 Angeklagten, unter ihnen der in der DDR lebende amerikanische Sänger und Schauspieler Dean Reed, das Urteil "nicht schuldig". Die Angeklagten, die von der USA-Justiz verfolgt wurden, weil sie auf einer Farmerdemonstration zu Aktionen gegen die Landraubpolitik amerikanischer Industriekonzerne aufgerufen hatten, brachen im Gerichtssaal in lauten Jubel aus. Verhandlungssaal, Gang und Vorhalle des Kreisgerichts in Buffalo waren zurzeit des Urteilsspruchs gegen 23.00 Uhr Ortszeit dicht gefüllt mit Farmerdelegationen, Bürgerrechtsgruppen und Pressevertretern. (...) Die Vertreterin der Farmerbewegung von Minnesota, Alice Tripp, die zusammen mit ihrem Mann eine Familienfarm bewirtschaftet, bezeichnet den Freispruch als 'Ermutigung für die Farmer, sich gegen die Existenzbedrohungen durch die Profitpolitik großer Konzerne zur Wehr zu setzen'. In einem Solidaritätstelegramm an den eingekerkerten Indianerführer Russel Means hatten die Freigesprochenen am Montag aus dem Gerichtssaal in Buffalo die sofortige Freilassung des Mitbegründers der amerikanischen Indianerbewegung gefordert. Sie protestierten nachdrücklich gegen ein System unmenschlicher Erpressungsmethoden, die der neugewählte Gouverneur von Dakota, William Janklow, gegenwärtig gegen Russel Means und den Stamm der Sioux anzuwenden versucht. Der zu vier Jahren Gefängnis verurteilte Indianerführer soll nur auf Bewährung in die Obhut des Stammes entlassen werden, wenn der Stamm jegliche Rechtsprechungssouveränität in der Reservation an den Bundesstaat South Dakota abtritt. 'Russel Means wird vom Bundesstaat South Dakota als politische Geisel gegen den Stamm der Oglala Sioux benutzt', heißt es in dem Protestschreiben. 'Es handelt sich ganz klar um einen Versuch der USA-Behörden, komplette Kontrolle über die Ländereien, Rohstoffe und Bewohner der Reservation zu erreichen.' Das sei eine flagrante Verletzung des 1868 zwischen den Sioux und der USA-Regierung abgeschlossenen Vertrages und reduziere Selbstbestimmung und Menschenrechte eines der zahlenmäßig größten Indianerstämme der USA auf ein Minimum."

Nach der Haftentlassung 1978 (19077 Byte)

Der Journalist Jürgen Weidlich liefert in der gleichen Zeitung einige Hintergrundinformation zum Kampf der nordamerikanischen Farmer: "Es war nicht das erste Mal, daß die kleinen Farmer in den USA auf die Straße gingen, um auf ihre soziale Notlage aufmerksam zu machen. Im Dezember vergangenen Jahres z.B. fuhren Farmer mit Traktoren zum Capitol in Washington, dem Sitz des USA-Kongresses und protestierten gegen den ökonomischen Druck, der auf sie ausgeübt wird. Die Agrarpolitik der USA-Regierung, die in den letzten 20 Jahren fast die Hälfte aller Zuwendungen für landwirtschaftliche Unternehmen nur den fünf mächtigsten Agrar-Konzernen zukommen ließ, treibt die kleinen Farmer in den Ruin, begünstigt den Landraub durch amerikanische Industriekonzerne. Gab es im Jahre 1950 noch 5,4 Millionen kleine Farmer, so weist die Statistik heute 2,8 Millionen aus, und dieser Trend hält weiter an. Die Einnahmen der Farmer für ihre Erzeugnisse bleiben im Verhältnis zu den Preissteigerungen für landwirtschaftliche Produkte auf dem Markt weit zurück. Die Farmer bringen ihre Waren nicht selbst auf den Markt, sondern diese werden von Zwischenhändlern (Aufkaufgesellschaften und Handelskonzernen) angekauft, die nicht bereit sind, bei steigenden Marktpreisen den Farmern mehr für ihre Produkte zu zahlen. Andererseits erhöhen sich die Preise für landwirtschaftliche Maschinen, Benzin, Düngemittel, Saatgut usw. immer mehr. Somit haben die kleinen Landwirte immer höhere Aufwendungen zu tragen. 'Die amerikanischen Farmer sind heute tiefer verschuldet als zu jeder anderen Zeit in der Geschichte. Ihr Einkommen ist das geringste seit den 30er Jahren', kommentiert die 'Washington Post' die Lage der Landbesitzer. Die Protestaktion von Minnesota, an der auch Dean Reed teilnahm, unterstreicht erneut die Kampfentschlossenheit der Farmer gegen die Monopolpolitik. Der Zusammenbruch der Anklage gegen die inhaftierten Demonstranten beweist, wie notwendig die Solidarität von Freunden und Verbündeten für die Farmer ist."

Am 19. November wird Dean auf dem Berliner Flughafen Schönefeld ein triumphaler Empfang geboten. Gestärkt, voller Kampfesmut und Zuversicht, wird er sich seinem nächsten Vorhaben widmen.

25. Dezember 2002
Mariana Ziegler, Kontakt: Mari-Dans@web.de

Meine Zeit mit Dean

Mein Name ist Mariana Ziegler, geb. 1962 in Rumänien. Ich habe das Glück gehabt, als 10-jähriges Mädchen im Jahre 1972 diesen wunderbaren Menschen Dean Reed persönlich kennen zu lernen. Ich habe nämlich in dem Film Blutsbrüder neben Dean Reed, Gojko Mitic und Gisela Freudenberg ein kleines Indianermädchen spielen dürfen. Dean Reed ist mir damals sehr ans Herz gewachsen, denn er war wie ein Vater zu mir. Vor 10 Jahren bin ich nach Deutschland gezogen und habe in Erfahrung bringen wollen, wo Dean Reed lebt, um mit ihm Kontakt aufzunehmen. Leider hörte ich die bittere Nachricht, dass er ums Leben gekommen sei und bin sehr traurig, dass ich ihm seit dem Dreh nie wieder begegnet bin. Die Zeit als der Film gedreht wurde war die schönste Zeit meiner Kindheit.

An einem Tag schickte mich mein Vater Zigaretten kaufen, welches ich auf dem schnellsten Weg tat und nach "Hanul Bran" lief. Auf der gleichen Strecke gingen ebenfalls zwei Herren in meiner Richtung. Anstatt sie links oder rechts zu überholen, lief ich zum Spaß zwischen ihnen durch, obwohl die Straße breit genug war. Die beiden Herren liefen so langsam, dass sie mir auf dem Rückweg wieder entgegen kamen, so dass ich den Spaß von vorhin wiederholte. Nur diesmal kam ich nicht weit, denn einer fasste meine Hand und fragte mich nach meinem Namen, und ich erfuhr, wie er hieß: Dean Reed.

1972 Rumänien

Zufälligerweise sahen wir uns an einem anderen Tag wieder. Es war auf der Straße, an der wir gerade unser Haus bauten. Er ging dort spazieren, ich erkannte ihn, lief zu ihm und er nahm mich an die Hand. Schon als Kind spürte ich eine Wärme, die mein Vater nie ausstrahlte. Aber ich verlor ihn aus den Augen, worüber ich sehr enttäuscht war. Den Zeitraum, in dem er fort war, kann ich heute schlecht abschätzen. Es könnte ein Jahr gewesen sein.

Überraschender Weise kam eines Tages der Direktor meiner Schule in unsere Klasse und sagte mir, dass ich und noch einige andere Klassenkameraden in einem Film als Statisten mitspielen dürfen und deshalb vom Unterricht befreit sind. Die Vorbereitungen für den Dreh und der Dreh selbst haben viele Erinnerungen hinterlassen, die sich leider nur noch als Puzzle schwer zusammensetzen lassen. Zum Beispiel wischte mir Dean die Schminke aus dem Gesicht, als ich gerade aus der Maske kam, und erklärte der Visagistin, dass sie es unterlassen sollte.

Blutsbrüder

Oder als er sich die Hand gebrochen hatte, musste trotzdem weiter gedreht werden. Da war eine Probeszene, an die ich mich sehr gut erinnere: Er ritt auf einem weißen Pferd, über welches er die Kontrolle verlor und mit ihm unfreiwillig über einen Zaun sprang und davon ritt. Ich hatte solche Sorgen um ihn, aber glücklicherweise passierte ihm nichts.

In einer anderen Szene sollte er von den Indianern gesteinigt werden, und ich hatte Angst, dass die Steine echt waren. Doch wurde mir, als ich anfing zu weinen, gezeigt, dass diese nicht echt waren. Ich fing an, Gojko Mitic (Harter Felsen) zu hassen, als er Dean mit einem Messer verfolgte. Ich sah nicht ein, warum er unschuldig sterben sollte.

Nach den Dreharbeiten saßen wir noch oft beisammen und hörten ihm zu, wie er Gitarre spielte und für uns Lieder sang. Ich habe vergessen hinzuzufügen, dass er mir ein Buch schenkte: "Die Zaubertruhe" und eine rote Tasche, die ich für die Schule benutzte. Doch leider sind mir diese Gegenstände abhanden gekommen und ich finde sie bis dato nicht wieder.

Es war eine wunderschöne Zeit, an die ich mich heute noch gerne zurück erinnere und auch nicht vergessen werde. Er war ein liebevoller Mensch, mit einer Ausstrahlung, die ich bis heute in keinem wiedergefunden habe.

Die kleine Mariana

20. Dezember 2002
Robert Perschmann, Contact: rperschmann@mn.rr.com

Dean Reed loves us

I met Dean Reed on my third trip to the USSR in 1985. In 1982 I had set out to "end the cold war." I decided that the cold war was ridiculous. I quickly learned about international peace movements. I was 38 years old then. I had lived with the cold war nearly all of my life, just as I was supposed to apparently. It's a long story. Suffice it to say that I took it very seriously after my first trip, alone, to the USSR in February 1984. Moscow News published the story of my first visit. They called it "The Journey that was not dangerous." It was just after the visit of the American school girl Samantha Smith. By chance, I actually followed her footsteps by choosing to visit Yalta in the Crimea. People there were still excited about Samantha's visit and they loved telling me about her. Many people also told me about Dean Reed. I did not know Russian, so the name Dean Reed stood out as people waited to have their words translated to me. I remember a lovely person in Yalta, Larissa Potemkina, who spent a very long time, struggling with English and with pantomime skill to tell me about this Dean Reed whom I reminded her of with my affection for Soviet people. "Dean Reed loves us" was her message. Because I seriously wrote and spoke about my experiences in an effort to educate Americans about the true nature of the Soviet people, I naturally learned the facts about Reed, and told a bit of his story as part of my presentation at schools and other institutions. I remember thinking how helpful it would be to meet him.

In autumn of 1985, I brought my second group of peace tourists to the Soviet Union. My wife Kathy was with me. She had traveled to the USSR in early summer as the American winner of the Radio Moscow World Youth Festival contest. Her journey with me was already planned, so it was two trips for each of us that year. Gorbachev spoke at the festival. Andropov, who invited Samatha Smith, and Chernenko had died in office before the last six years or so of the USSR began with Gorbachev.

Kathy and I, and the American travelers from Minnesota were assisted by a guide from Moscow. We were returning to Moscow from Simferopol in the Crimea on what I think is the largest passenger plane ever made, the Illuytian 86. It seemed like a flying gymnasium, but it could not hold enough fuel to cross the Atlantic... so it was used for trips such as this run between the warm California-like Crimea and Moscow.

September 1985

Our guide was sitting near me on the plane and she became extremely excited. She could barely contain herself as she told me that Dean Reed was sitting on the opposite side of the plane... quite some distance. I said, well let's see if he will meet you? She grabbed me and begged me to not embarrass her. I disobeyed. Reed was sweet, gracious, and extremely curious why Americans would know him. He gave our guide the thrill of her life. She bubbled with glee and made quiet exclamations about her delight. When we got off the plane in Moscow it was raining and our ground transport had not reached the plane... so we waited under the giant wings. Dean was there with his guitar case, and he began to interview Kathy and me. It lasted a long time as we were brought to another sheltered "staging area" to wait for transport to the city. Dean waited with us. That is when the picture was taken with my camera by one of our tourists, and when he told us about his friend Marv Davidov in Minneapolis. We knew about Davidov who was and is still a very serious peace activist who focused on the company that manufactured explosive anti-people bombs in Minnesota. Dean told us about the documentary film about him that would be shown in Minnesota, and that he would be there. We agreed to meet him in Minnesota when he came.

I was thrilled by the film. My little daughter Julia presented flowers to Dean on the stage where he talked and sang after the film. I also accompanied Reed on a journey to visit local peace activists. They loved him. That is the last time I saw him. We exchanged a few letters and the next thing was... as I comfortably listened half conscious on my bed, to Radio Moscow... which was my normal routine, I was shocked to hear the words, "...Dean Reed has died." It was more days before it was mentioned in local media. People in Minnesota had seen Reed on a local news hour interview which he did when he was here, thanks to Marv Davidov. Only months earlier, our entire country had seen Dean interviewed in the USSR by Mike Wallace on the most successful television program in our country, "60 Minutes."

In those days peace activists were overjoyed to encounter celebrities who would speak against war and anti-Soviet propaganda. Dean Reed was a great boost to our hopes. Losing him was a very severe blow to us. The dissolution of the Soviet Union was not what we struggled for. I still think that it was a mistake. But, maybe it had to happen to make that insane cold war come to an end. I think that Americans still think they were "winners." The USA used the cold war to manipulate people. Of course the USSR did that also. Both sides made big mistakes. I think that the people of the USSR and the DDR were closer to a humane truth than the United States ever was. But the socialist world also needed to use many of the breakthroughs in economics, science and politics that were developed in the west. Both sides could have helped each other, rather than plot against each other. China seems to have been a beneficiary of that combination of philosophies. The Soviet Union suffered from being isolated, yet that same isolation produced warm and humane people who were protected from the modern ugliness of capitalist America. The Soviet isolation also produced backward leadership which failed to trust the people enough. Soviet leaders did their best to keep the various nationalities from fighting, but it was not enough to do it by force and propaganda. What an amazing difficult dilemma it was. Who could have done a better job of bringing those masses of people out of peasanthood? When I hear China criticized, I ask who could do a better job, who would dare to try?

I am a deeply patriotic person. I love my country and my people. But, we have so much to learn about fairness. We exploit the resources of the world and we act as though we don’t know that the planet could never survive if all of its people used resources as we do. We Americans are so busy working and producing that we simply do not have time to see through the propaganda ocean that has swallowed us. Americans see a confident president and we are ready to follow. Germany knows where that can lead. I think that Dean Reed understood these things. I think that he better understood the reality of the world than American or Soviet people. It only makes sense that an open minded person who lived in both worlds could see what others could not see.

I can only be happy to see this Dean Reed website. What a good thing to remember a person who worked so hard to help us all. What a good thing to pay attention to what he said. Personally, I know little about his music or his movies. It is what he did with the attention that interests me. It is his courage and dedication, and his love of humanity that interest me. This world needs more people like Dean Reed.

19. Dezember 2002
Dale Reed, Kontakt: dale-reed@worldnet.att.net

Indian costumes

Indians and their snakes

Our parents were always searching for ways to broaden their three sons' horizons. Vernon, Dean, and I were assigned considerable real work but there were fun activities also.

For example our mother organized twelve neighborhood boys into an Indian dancing group. We made our own authentic Indian costumes, drums, and other accessories and learned Indian dances from books we borrowed from the library. The dancers were mostly Dean's age but I was the oldest so I was the drummer. We entered One Act Play contests winning many awards, a few blue ribbons, and one Grand Prize.

One of the blue ribbons was for a program that included real live snakes that the Indians held in their mouths as they danced. The performers were up on a brightly lit stage while the audience sat in the dark. During the snake dance, Dean dressed in his beautiful feathers and beads, danced over to me and whispered in my ear that he intended to hide his snake and then appear to look for it. I stopped my drumming to announce that one of the smaller snakes had escaped into the audience but no one need be concerned for the snake would only be looking for a warm place to hide. This was many years ago when women still wore dresses.

Suddenly the women and girls began shrieking because they thought the snake was slithering under their feet. The men and boys laughed as they and the Indians looked for the snake. Sometimes Dean would holler "There it is" causing people to squeal with horror or laugh with delight. But everyone was very careful not to step on the snake.

Eventually the activity became so wild that I started banging on my largest, loudest drum announcing to everyone that Dean had found the snake in its own snake box.

Now you know where Dean developed his talent for entertaining the ladies.

Indianer und deren Schlangen

Unsere Eltern suchten ständig nach Möglichkeiten, den Horizont der Söhne zu erweitern. Vernon, Dean und ich selber mussten echte Arbeit leisten, aber dabei gab es auch Spaß.

Zum Beispiel: Unsere Mutter brachte zwölf Jungs aus der Nachbarschaft zusammen und bildete daraus eine Indianer-Tanzgruppe. Wir haben unsere eigene authentische Indianerkleidung hergestellt sowie auch Trommeln und sonstiges Zubehör, dazu haben wir Bücher von der Stadtbibliothek geholt um daraus Indianertänze zu erlernen. Die Tänzer waren zumeist in einem Alter von Dean, aber ich war der älteste und somit der Trommler. Wir haben uns zu Wettbewerben mit kleinen Bühnenstücken gemeldet und wurden häufig prämiert, manchmal durch "blaue Bändchen" und einmal mit dem Großen Preis.

Eine diese Auszeichnungen erhielten wir wegen eines Programmangebots, in dem die "Indianer" beim Tanzen lebendige Schlangen im Mund hielten. Die Ausführenden standen oben auf einer hell beleuchteten Bühne, während das Publikum im Dunkeln saß. Zum Tanzen trug Dean seine schönen Federn und Glassperlen. Er tänzelte zu mir auf und flüsterte mir ins Ohr, dass er seine Schlange verstecken wollte, und dann so tun, als ob er sie suchte. Ich hörte auf zu trommeln, und teilte dem Publikum mit, dass eine der kleineren Schlangen im Publikum verschwunden wäre, aber dass dies kein Grund zum Aufregen sei, die Schlange würde nur ein warmes Versteck suchen. Dies geschah alles vor vielen Jahren, als die Damen noch Kleider trugen.

Auf einmal fingen die Frauen und Mädchen an zu schreien, weil sie dachten, dass die Schlange ihnen an den Füßen herumwickelte. Die Männer und die Jungs lachten und suchten gemeinsam mit den Indianern die verlorene Schlange. Ab und zu rief Dean "Da ist sie!" so dass die Leute aus lautem Schrecken oder Entzücken laut lachten. Aber jeder ging sehr vorsichtig herum, um nicht auf die Schlange zu treten.

Letztendlich wurde diese Aktivität so was von wild, dass ich wieder anfing auf die größte Trommel zu schlagen und bekannt gab, dass Dean die Schlange in seinem eignen Schlangenkasten gefunden hätte.

Und jetzt wissen Sie, wie Dean sein einmaliges Talent entwickelt hat, die Damen zu belustigen.

Übersetzung: Lifetime Resources

11. Dezember 2002
Uwe Scheer, Kontakt: UweScheer@web.de

Zum drohenden Irak-Krieg

Liebe Freunde,

Ich bin Vorsitzender des Deutschen-Freidenker Verbandes LV Hamburg/Schleswig-Holstein e.V. und besuche seit einiger Zeit eure Seite. Wer sich als Internationalist im Sinne von August Bebel, der schon nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71 seine Stimme im Reichstag erhob, oder Karl Liebknecht, der als einziger Abgeordneter 1914 gegen den Kriegskredite stimmte, betrachtet, hat auch heute und in der Zukunft keine große Mühe die Weltgeschichte im Sinne von "Der Feind steht im eigenen Land" einzuordnen. Lest mal die letzten Auslassungen von Jürgen Elsässer in der "Jungen Welt" vom vergangenem Wochenende und Montag (9.12.), wie der Kampf gegen den Antisemitismus und der Antifaschismus intrumentalisiert wird, um imperialistische Postionen der USA und ihrer Verbündeten sowohl im Jugoslawien-Krieg als auch jetzt wieder vor dem drohenden Irak-Krieg zu rechtfertigen. Die amerikanische Werbeagentur, die im ersten Golfkrieg nach 1990 Horrormärchen in die Welt setzte, war genau dieselbe Agentur, die im Kosovokrieg mit den Märchen von den angeblichen Konzentrationslagern und Massakern von sich reden machte. Ob diese Firma auch jetzt wieder den Auftrag zur Verbreitung unwahrer Nachrichten bekommen hat?

Die einfach Frage: "Wem nützt das?" galt schon bei den Römern, um kompliziert erscheinende Fragen der Zeit zu beantworten. Im Falle des Irak ganz einfach: Es nutzt vor allem den Ölkonzernen, die schon ihre Einflussgebiete aufgeteilt haben. Eigentlich alles Binsenweisheiten, die jedem Leser, Zuhörer oder Konsumenten der bundesdeutscher Medien bekannt sein dürften. Der Schwur von Buchenwald "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus" galt nicht nur bis 1989 - wie Elsässer meint - sondern gilt über Generationen hinweg. Einige sogenannte linke Journale und Publizisten, die sich den sogenannten antideutschen Positionen verschrieben haben, haben das leider vergessen. Sie gehen bewusst oder unbewusst der Kriegspropaganda auf den Leim. Oder sie besinnen sich jetzt eines Besseren wie Jürgen Elsässer, der die "konkret"-Redaktion als verantwortlicher Redakteur verlassen musste.

Der Journalist ist Autor vieler Bücher z.B. "KRIEGSVERBRECHEN - die tödlichen Lügen der Bundesregierung und ihre Opfer im Kossovo-Konflikt"; konkret-texte 27, Hamburg 2000, 3. Auflage. Er spricht in Hamburg (und in anderen Städten) am 12. Dezember in dem Hamburger Café "Rosa & Karl", Gaußstraße 10 zum Thema.

Mit solidarischen Grüßen allen Internationalisten
Uwe Scheer

9. Dezember 2002
Robert Perschmann, Contact: rperschmann@mn.rr.com

Political situation in the US

I am very depressed by the political situation in the US. The Bush administration is most dangerous propaganda machine that I have seen in my life time. Bush was not "elected" to independently reverse American policy and develop preemptive war plans. Is Iraq any more danger than a dozen other "enemies?" Why not China? Why not Russia? They are both pretty pesky... they both have weapons of mass destruction. Russia certainly has a very dangerous criminal element that could out-threaten Iraq any day of the week.

What next? Maybe Bush and his new War Department should develop and wear uniforms to inspire our respect. Yes, I think that German Justice Minister Daeubler-Gmelin was perceptive to mention the "H" word. I think that Bush is bringing on more danger than we can begin to imagine.

Ich bin wegen der politischen Situation in den Vereinigten Staaten sehr bedrückt. Die Bush-Administration ist die gefährlichste Propaganda-Maschine, die ich zu meinen Lebzeiten gesehen habe. Bush wurde nicht "gewählt", um die amerikanische Politik eigenwillig umzukehren und Präventivkriegspläne zu entwickeln. Ist der Irak gefährlicher als ein Dutzend anderer "Feinde"? Warum nicht China? Warum nicht Russland? Beide sind ganz schoen ärgerlich... Beide haben Massenvernichtungswaffen. In Russland gibt es bestimmt ein sehr gefährliches kriminelles Element, das die Bedrohung des Iraks jeden Tag der Woche übersteigen könnte.

Was ist das nächste? Vielleicht sollten Bush und sein War Department Uniformen entwickeln und tragen, um unsere Achtung zu erwecken? Ja, ich glaube, dass es scharfsinnig von der deutschen Justiz-Ministerin Däubler-Gmelin war, das "H"-Wort zu erwähnen. Ich glaube, dass Bush noch mehr Gefahren verursachen wird, als wir uns vorstellen können.

Übersetzung: Gabi Scherer-Streich und Andrea Witte

Anmerkung der Redaktion: Links zum "H"-Wort

29. November 2002
DEFA-Filmfreund Jens Rübner, Kontakt: defafan@web.de

Aus dem Leben eines Taugenichts

Aus dem Leben eines Taugenichts

Am 28.November 2002 wurde im Filmmuseum Potsdam unter dem Motto "Der besondere Film am Nachmittag" der 1973 entstandene DEFA-Film Aus dem Leben eines Taugenichts mit Dean Reed in der Hauptrolle gezeigt. Rund 60 Filminteressierte nutzten die Gelegenheit, diesen Streifen wieder einmal anzuschauen.

Im Anschluss an diese Aufführung luden DEFA-Regisseur Heinz Thiel sowie die Drehbuch- autoren des Films Wera und Claus Küchenmeister zur Diskussion. Dieses Angebot wurde auch zur Freude der Ausrichter sehr rege wahrgenommen. Man erfuhr Interessantes, aber auch Anekdotisches wurde preisgegeben. So zum Beispiel, dass der belgische Sänger Adamo für die Hauptrolle vorgesehen war und man sogar bis in die BRD gefahren ist, um für diesen Film Lilien zu besorgen. Denn die Lilie ist die Blume der Keuschheit in der Romantik! Nach kurzweiligen 60 Minuten ging die Diskussionsrunde dem Ende entgegen.

10. November 2002
Redaktion American Rebel, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Machtvolle Antikriegsdemonstration in Florenz

Antikriegsdemonstration in Florenz

In Florenz haben gestern über 500tausend Menschen gegen den Irak-Krieg demonstriert. Die machtvolle Kundgebung hat im Rahmen des Europäischen Sozialforums der Anti-Globalisierungsbewegung statt- gefunden. An diesem Forum hatten die ganze Woche über mehrere zehntausend Menschen aus ganz Europa teilgenommen.

Unser Leser Harald Pflüger aus Imperia war an der Organisierung des Forums beteiligt. Wer mehr über dieses Projekt wissen möchte, kann sich an Harald wenden über: Redaktion@DeanReed.de

08. November 2002
Will Matlack, Contact: wmatlack@msn.com

I am Dean Reed's cousin

His mother, Ruth, was my grandfather's half sister. His name was George Hansen, and he died in 1963. He joined the American calvery and fought Pancho Villa in Mexico before going to France to fight in the Great War.

Singing Twirly twirly on the Bachelor Father Show 1959

I knew Dean mostly in the late 50's before he became an international star. I was just an awkward teenager when his song "Twirly Twirly" made the US charts to number 17. My family and Dean's parents had moved to Phoenix, Arizona, so we got together whenever Dean came to visit from glamorous Hollywood.

One weekend, Dean put on a concert at the high school I went to. Dean's brother, Vernon, played drums. Attendance was very poor, but I was influenced enough by Dean to start a rock and roll band. I still play in a rock band at the age of 56, so I thank both Dean and Vernon for encourging me to take up the drums.

Dean was a very talented and warm person. He always made me feel like I was a special person when in fact he was the special one. Mostly I remember the very cool, yellow 1958 Mercury convertable he drove. I also remember him telling me that he was dating Loretta Young's daughter, but that Loretta didn't approve of Dean because he wasn't Catholic.

Thanks for keeping his memory alive.

Love to you all,

Will Matlack

Ich bin Dean Reeds Cousin

Seine Mutter Ruth war die Halbschwester meines Großvaters. Sein Name war George Hansen, er starb 1963. Er kämpfte als Kavallerist in Mexiko, bevor er nach Frankreich in den Großen Krieg zog.

Ich kannte Dean hauptsächlich in den späten 50er Jahren, ehe er ein internationaler Star wurde. Ich war noch ein linkischer Teenager, als sein Song "Twirly Twirly" auf den 17. Platz der US Charts kletterte. Sowohl meine Familie als auch seine Eltern waren nach Phoenix, Arizona, gezogen, so dass wir immer zusammen waren, wenn Dean aus dem glamourösen Hollywood zu Besuch kam.

An einem Wochenende gab Dean an meiner Schule ein Konzert. Deans Bruder Vernon spielte Schlagzeug. Das Aufsehen hielt sich in Grenzen, aber ich war soviel von Dean beeinflusst, dass ich eine Rock 'n' Roll Band auf die Beine stellte. Und ich spiele noch jetzt im Alter von 56 Jahren in einer Rockband. Ich danke beiden, Dean und Vernon, dass sie mich zum Schlagzeugspielen ermutigten.

Dean war ein sehr talentierter und herzlicher Mensch. Er gab mir immer das Gefühl, jemand Besonderes zu sein, dabei war in Wirklichkeit er der Besondere. Ich erinnere mich auch an das coole 1958er Mercury Cabriolet, das er fuhr. Und ich erinnere mich, dass er mir erzählt hat, dass er sich mit Loretta Youngs Tochter traf. Doch Loretta billigte Dean nicht, weil er nicht katholisch war

Danke, dass ihr die Erinnerung an ihn wachhaltet.

Liebe euch allen,

Will Matlack

Übersetzt von Andrea Witte

07. November 2002
Redaktion American Rebel, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

45,50 Euro für eine Langspielplate von Dean

Am gestrigen Mittwoch hat ein Unbekannter im Online-Auktionshaus ebay für sage und schreibe 45,50 Euro, also fast 90,00 DM, eine LP von Dean ersteigert. Dabei handelte es sich um eine Melodia-Platte, die damals unter verschiedenen Covern erschienen ist. Mag sein, dass das Autogramm auf der Vorderseite den Preis beeinflusst hat, aber dennoch ist dieser Preis der höchste, der uns bekannt ist. Was mag in diesem Menschen, der einen so hohen Preis für Deans Lieder zahlt, nur vorgehen? Ist es ein fanatischer Sammler oder ist seine/ihre Liebe zu Dean so groß, dass der Preis zur Nebensache geworden ist? Vielleicht meldet er oder sie sich einmal bei uns, dann wissen wir mehr.

30. Oktober 2002
Redaktion American Rebel, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Die Berliner Demonstration gegen den Krieg

Zu der bundesweit größten Friedensdemonstration in Berlin am 26. Oktober kamen nach Angaben der Veranstalter 30tausend Demonstranten, unter ihnen auch Leser und Leserinnen sowie Redaktionsmitglieder des Dean-Reed-Website-Teams.

Berliner Demonstration gegen den Krieg

Von den Beiträgen auf der Kundgebung fiel die Rede von Nelli Tügel von der Initiative "Schülerinnen und Schüler gegen den Krieg" besonders auf. Sie sagte unter anderem: "Unter dem Vorwand, dass der Irak im Besitz von Massenvernichtungswaffen sei und man das irakische Volk von einem grausamen Diktator befreien wolle, haben Bush und Konsorten das Kriegsgeheul angestimmt, und sie werden alles dafür tun, diesen Krieg durchzusetzen und zu führen. Um diesen Krieg zu stoppen, müssen wir die Antikriegsbewegung weiter aufbauen. Wir können uns nicht auf Schröder, Fischer und Co. verlasen. Dass SPD und Grüne keine Antikriegsparteien sind, haben sie in den vergangenen vier Jahren bewiesen. Zwei Kriege und 17mal die Bundeswehr im Ausland sind Beweis genug."

Trotz Regen und Sturm war die Stimmung gut. Während der Abschlusskundgebung kam es zu einer kleinen Prügelei. Ein Hawaianer, vom Antikriegsbündnis ANSWER, das die Proteste in Washington und San Francisco organisierte, hatte in seiner Rede die US-Politik scharf gebrandmarkt. Er steigerte sich in seiner Rede emotional immer mehr. Zum Schluss wollte er eine US-Militärflagge verbrennen. Mehrere Ordnungskräfte vom Friedensbündnis wollten ihn daran hindern, und es kam zu Rangeleien. Als dann auch noch mehrere Polizisten auftauchten, schien die Situation zu eskalieren. Aber nachdem die Flagge verschwand, beruhigten alle sich wieder. Der anschließende Auftritt der Jugendband "Die bösen Mädchen" beruhigte die Gemüter langsam wieder.

21. Oktober 2002
Redaktion American Rebel, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Stop the war - Verhindert den Krieg!

Der große Mann im Weißen Haus
schreit wütend und weiß im Gesicht:
"Wer nicht nach meiner Pfeife tanzt,
verdient das Leben nicht."

Dean Reed (aus dem Gedicht "Frieden" 1970)

Danke Dean, 32 Jahre später passen deine Worte immer noch wie der Deckel auf den Topf, denn die Kriegspläne der Regierung Bush und ihrer Hintermänner in Banken und Konzernen sollen anscheinend trotz weltweiter Proteste und gegen jeden logischen Verstand zu Ende geführt werden. Aber überall in der Welt erheben verantwortungsbewußte Menschen ihre Stimme und protestieren zu zigtausenden gegen einen erneuten Völkermord für Öl, Profit und neue Militärbasen. Zu den Protesten schrieb uns Deans ältester Bruder Dale: "I am sure that Dean would of approved. And so do I and tens of millions of other Americans". Die Proteste in den USA haben ein noch nicht gekanntes Ausmaß erreicht. Sie kommen nicht nur aus der klassischen Friedensbewegung, sondern auch von bürgerlichen Parteien, Unternehmerverbänden, Gewerkschaften, Künstlern und vielen Anderen.

Wir bitten alle Leser und Leserinnen der Dean-Reed-Website sich zu informieren und sich den vielfältigen Protestaktionen anzuschließen. Um dieses zu erleichtern haben wir ein Infopool eingerichtet, in dem ihr Meinungen, Hintergrundinformationen und Termine erfahren und auch selber Beiträge verfassen und veröffentlichen könnt. Bitte nutzt diese Möglichkeit rege.

Euer Dean-Reed-Website-Team

04. Oktober 2002
Redaktion American Rebel, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Stop the war - Don't attack Iraq - Freedom for Palestine

Auch am vergangenen Sonnabend protestierten 400.000 Menschen in London gegen die aggressive Außenpolitik der Regierung Bush und ihrer Hintermänner. Eindrucksvolle Bilder dieser bemerkenswerten Manifestation gegen den Krieg stellte uns freundlicher Weise das "Forum für Engagierte Fotografie" zur Verfügung.

13. September 2002
Lars Hoschkara, Kontakt: LHoschkara@aol.com

Meine Begegnungen mit Dean Reed

1979 in Markneukirchen

Ich bin ein gebürtiger Vogtländer und habe dort bis zu meinem 19. Lebensjahr in Markneukirchen gewohnt. Die sogenannten "Vogtländischen Musiktage", die nach einer kurzen "Wende-Pause" wieder veranstaltet werden, waren zu DDR-Zeiten eine kulturelle Tradition. So kam es, dass Anfang der 80er Jahre auch Dean Reed neben dem damaligen DDR-Star Klaus-Dieter Henkler erwartet wurde. Der Organisator dieser Musiktage hatte große Probleme, für Dean noch eine Unterkunft zu beschaffen. Da dieser gut mit meinem Opa (er ist musikalisch auch sehr engagiert und spielt in mehreren Orchestern mit) befreundet war, sprach er ihn auf sein Problem an. Der Organisator hatte die Idee, Dean im Bungalow meiner Eltern ein paar Tage wohnen zu lassen. Da meine Eltern nichts dagegen hatten, kam es tatsächlich so, dass Dean während dieser Musiktage bei uns im Bungalow, in dem kleinen Dorf Erlbach, wohnte. Es gefiel ihm dort sehr gut, denn es war abgelegen und ruhig. Gleich nebenan gab es einen Reitstall, was dem alten Rodeoreiter auch sehr gefiel.

Die schönen Wälder und die bergige Landschaft erinnerten ihn an Colorado, seine Heimat (klingt krass, ist aber so). Im Folgenden entwickelte sich eine kleine Freundschaft, und er kam gern zu uns, gern in den Bungalow. Diese Freundschaft hielt bis zu seinem Tode 1986 an. Wann immer er in der Nähe war, schaute er vorbei, spielte Gitarre, stellte uns seine neuesten Kompositionen vor. Es war immer ein Ereignis, wenn Dean uns besuchte. Ich habe bis jetzt keinen anderen Menschen kennengelernt, der eine solche Ausstrahlung hat und der mit solch enormer Energie seine Weltanschauung und seine Muse lebt! Meist war er mit Renate da, einmal auch nur mit Sascha, mit dem ich mich auch gut verstand, er ist ja ungefähr in meinem Alter. Da fällt mir ein, der "Stern" hatte damals auch Fotos gemacht. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke - es war eine schöne Zeit und Dean so ein warmherziger, offener und freundlicher Mensch, wie es nur sehr wenige gibt.

26. August 2002
Redaktion American Rebel, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Interview mit Gojko Mitic.

Norbert Diener im Gespräch mit Gojko Mitic

Kürzlich trafen sich Norbert Diener und Heike Zastrow in Bad Segeberg mit Gojko Mitic, um ihn nach seinen Erinnerungen an Dean zu befragen. Daraus entwickelte sich ein herzliches Gespräch zwischen Norbert und Gojko, das wir an dieser Stelle in Auszügen wiedergeben.

Norbert: Gojko, kannst du uns erzählen, wo du Dean das erste Mal begegnet bist?

Gojko: Persönlich begegnet bin ich Dean das erste Mal zur Vorbereitung des Films "Blutsbrüder". Wir haben uns auf seinem Grundstück in Rauchfangswerder getroffen. Er hatte damals ein Boot und wir haben eine Bootsfahrt gemacht und uns darüber unterhalten, wie und was wir machen werden. Ich denke, es war eine sehr herzliche, sehr normale Begegnung, nach der ich recht optimistisch war. Aber zuerst, als das Angebot kam, wollte ich nicht so richtig an den Stoff ran, vom Buch her war nichts für mich da, ich hatte nichts in der Hand. Ich sagte: Leute, ich habe Verpflichtungen meinen Zuschauern gegenüber. In vielen Filmen, die ich schon vorher gemacht habe, hatte ich immer die Hauptrollen. Und diese Erwartungshaltung der Zuschauer wollte ich nicht enttäuschen. Ich habe gesagt, das kann man nicht machen. Und dann haben sich die Dramaturgen zusammengesetzt und versucht, aus zwei Indianerrollen eine zu machen, eine Rolle ebenbürtig zu der von Dean Reed zu entwickeln. Weil er das Drehbuch geschrieben hatte, hat er da wahrscheinlich mehr an sich gedacht, der Film war mehr auf ihn zugeschnitten. Na ja, zuerst wollte ich nicht, und dann kam der Studiodirektor: Mensch, lass uns nicht im Stich Gojko, wir haben schon so viel zusammen gemacht. Okay, sagte ich, euch zuliebe mache ich das. Und so entstand eben diese Produktion. Ich hatte eine Last zu tragen, die Erwartungshaltung der Zuschauer. Na ja, und dann haben wir den Film gemacht. So war unsere erste Begegnung.

Norbert: Das war 1975?

Gojko: Ja.

Norbert: "Harter Felsen" war ja eine markante Rolle. Sie war zwar nicht die Hauptrolle, aber ansonsten...

Gojko: Na ja, aber wie gesagt, sie wurde aus zwei Rollen zusammengeschustert. Man hat versucht, die beiden Rollen ein bisschen ebenbürtig zu machen.

Norbert: Die Dreharbeiten fanden dann in Rumänien statt?

Gojko: Ja, und ein Teil in der DDR. Aber den größten Teil haben wir in Rumänien gedreht. Es war auch ein neuer Regisseur da, Werner W. Wallroth, der war zum ersten Mal in diesem Genre. Am Anfang stand ich gar nicht so zu dem Film. Da war von mir aus so eine, sagen wir, eine abwehrende Haltung, aber... Natürlich muss ich, wenn ich den Film mache, das Beste daraus machen. Sonst blamiere ich mich ja vor den Zuschauern. Rumänien kannte ich schon, es war ein Terrain, wo ich mich wohl fühlte. Die Dreharbeiten liefen so, wie sie laufen müssen. Da tun wir uns alle zusammen und machen das Beste daraus, das war wie immer.

Es ist immer schwer, über jemanden zu erzählen, der nicht mehr unter uns ist. Aber vielleicht, so rein privat, was mich damals gestört hat ist, dass der Dean sehr oft die Verbindung zu den "Oberen" gesucht hatte. Ich weiß nicht, ob es Überzeugung war, oder ein Weg, von dem er dachte, dass es für seine Karriere wichtig ist. Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorgegangen ist. Auf jeden Fall habe ich immer versucht, mich zurück zu halten. Aber wenn man mich fragte, dann sagte auch ich meine Meinung.

Ich erinnere mich, wie wir eines Tages zum Drehort fuhren. An dem Tag sollte diese Blutsbruderszene gedreht werden. Wir fuhren gemeinsam in einem Auto, und da sagte er zu mir: So, heute kriegst du ein bisschen amerikanisches Blut. Ich sagte: Ach, Dean, weißt du, so scharf bin ich nicht darauf. Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe. Und da haben wir uns ein bisschen in die Haare gekriegt. Dean fing an, über Tito zu reden. Er sagte, dass der Tito ein großer Verräter ist. Ich sagte: Du musst erst mal den Mann erleben, was er alles im Krieg geleistet hat. Er hat mit seinem Häuflein Partisanen am Balkan gegen so viele Hitlerdivisionen gekämpft. Die Verdienste dieses Mannes kann man doch nicht einfach so schmälern. Wir hatten uns also irgendwie in den Haaren. Und er sagte zu mir: Mensch, du bist populär, du könntest mal bisschen Politik machen. Ich kann mal mit "Erich" (Erich Honecker, Anm. d. Red.) sprechen. Wahrscheinlich hatte er zu "Erich" damals sehr gute Kontakte. Ich sagte: Weißt du, Dean, wenn man mich fragt, sage ich meine Meinung, aber ich möchte nicht unbedingt die DDR-Fahne tragen. So verlief unser Gespräch damals. Ich glaube, das ist eine tragische Geschichte, was sich um ihn abgespielt hat. Ich weiß es wirklich nicht, ich bin selber neugierig, was mit ihm geschehen ist, warum. Ich glaube, er ist sein eigenes Opfer geworden. Er hat sich wahrscheinlich in seinem Weg festgefahren, dass er vielleicht nicht mehr zurück konnte. Oder waren da andere Mächte im Spiel?

Norbert: Es gibt sehr viele Theorien. Wir möchten uns da auch nicht auf irgendetwas festlegen.

Gojko: Also, vom Menschlichen her war er ein guter Kerl, das war okay. Man konnte mit ihm reden. Aber mich hat das gestört, dass er immer diese Nähe zu den "Obersten" gesucht hat. Ich wollte gar nichts damit zu tun haben. So war meine Haltung.

Norbert: Gut, das hat seiner Karriere aber nicht geschadet...

Gojko: Ja, sicher hat ihm das bisschen geholfen. Aber mir ist das nicht wichtig, das ist schon wieder höher als die Karriere. Ich will sie erarbeiten, nicht organisieren. Das ist meine Meinung.

Norbert: Dean hat bestimmt auch viel Kritik gehabt, aber sie nicht öffentlich geäußert, oder kaum. Und er hat auch mal geäußert: "Ich kann doch nicht denjenigen in den Rücken fallen, die mich aufgebaut haben, die mich hoch gebracht haben".

Gojko: Aber ich muss sehen, wer hat mich aufgebaut, wie viel erstrebe ich, was will ich.

Ich erinnere mich, es gab noch einen Film, den wir zusammen machen sollten. Das war "Kit & Co", die Rolle, die dann Manfred Krug übernommen hatte. Die wollte ich nicht machen, die habe ich damals abgelehnt. Da waren sie mir böse. Ich sagte: Jungs, lasst mich, ich muss das nicht machen.

Norbert: Das war also auch möglich zu dieser Zeit in der DDR.

Gojko: Ja, ja, ich konnte auch nein sagen.

Norbert: Bist du zu den Dreharbeiten für "Blutsbrüder" irgendwie vorbelastet hingegangen? Du hattest ja vorher schon von Dean gehört, ihn aber noch nicht selbst kennen gelernt.

Gojko: Nein, so vorbelastet war ich auch nicht. Das hat sich irgendwie mit der Zeit entwickelt, wo wir zusammen gedreht haben, wo wir uns unterhalten haben, wo er von mir wollte, dass ich bisschen Politik mit mache und die Leute agitiere. Ich mochte das nicht.

In Bulgarien z.B., da hatte er was gedreht, und gleich alles organisiert, große Rede, großes Konzert und so. Natürlich war es leicht dort, so was zu organisieren, weil die Leute alle von den Parteisekretären zusammengetrommelt wurden.

Also, ich war in der DDR, weil mich die Zuschauer festgehalten haben. Ich hatte manchmal das Gefühl, die haben mich wirklich aufgenommen wie einen von ihnen. Und das war sehr ehrlich. Und auf dieser Basis bin ich meinen Weg gegangen. Ich bin nicht gekommen, um das Land aufbauen zu helfen. Man hat das Gefühl, man hat den Menschen etwas gegeben. Das habe ich immer gespürt, überall, wo man die Leute getroffen hat, und das war ganz toll. Ich habe da erlebt, was sich ein Schauspieler nur wünschen kann. Und deshalb bin ich dort hängen geblieben.

Obwohl mein Bruder schon damals erzählte: Pass mal auf, es wird nicht lange dauern, und Deutschland wird sich vereinigen, du wirst sehen. Ich habe damals gesagt: Ach, du spinnst. Damals, als ich ihn im Sommer in Jugoslawien besucht habe, da haben wir an langen Abenden einfach so geflachst. Er war wirklich hellseherisch.

Norbert: Nach meiner Meinung war das aber keine richtige Vereinigung. Der Westen hat den Osten doch gekauft.

Gojko: Das ist eine andere Frage, sicher. Ich finde, das hätte vielleicht auch anders verlaufen müssen. Dass man sagt, gut, wir vereinigen uns, und wir übernehmen von jedem, was gut ist, und das andere schmeißen wir weg. Aber nicht kommen und sagen: So, was du bis jetzt gemacht hast, ist alles Müll. Was du in der Schule gelernt hast, dein A ist nicht mehr ein A, das musst du noch mal lernen, dieses A ist anders. Und das ist eigentlich Quatsch, finde ich. Da ist Profitsucht bei vielen Menschen und natürlich gibt es viele Haifische, die sich dann auf dich stürzen und versuchen, das beste Stück oder alles für sich rauszuholen. Und das ist das Problem.

Norbert: Hat es dann später noch Begegnungen mit Dean gegeben?

Gojko: Wo habe ich ihn denn später noch gesehen? Irgendwann zufällig vielleicht bei irgendwelchen Festen, zu denen man eingeladen wurde, aber sonst selten.

Norbert: Du hast ja auch in der Zeitung gelesen, dass er um die Welt reiste, dass er in vielen Ländern der Welt war und kämpfende Menschen unterstützt hat.

Gojko: Ja, das weiß ich.

Norbert: Was nicht in der Zeitung stand ist, dass er das alles aus privater Tasche bezahlt hat, dass er keine Fahrkarten gekriegt hat, wie es manchmal hieß, dass er sich das Geld aus Überzeugung zusammengekratzt hat.

Gojko: Soweit ich weiß, hat er von DDR-Leuten auch bisschen harte Währung gekriegt. Wahrscheinlich konnte er sich das dadurch leisten.

Gojko: Wenn er nach Russland fährt oder Arafat besucht oder damals die Bilder, wie er mit dem Allende da steht, das ist wahrscheinlich dieser Weg, die Nähe zu suchen zu den "Obersten". Mich persönlich hat das gestört. Das wäre nicht mein Ding, ich kann das nicht. Ich habe meine Meinung, und ich bin für eine gute Sache, sicher. Ich sage immer, man muss versuchen, einen Weg zu finden, der für alle Menschen gut ist. Wie es jetzt ist, das ist nicht die Lösung. Also, wir müssen was suchen, wir müssen was finden. Aber die Art, wenn man es über die "Obersten" versucht, das ist auch keine Lösung. Die haben auch viel falsch gemacht, die Leute eingesperrt, diese Mauer gebaut. Wenn man diese Leute, z.B. Honecker, unterstützt, geht das bei vielen normalen Menschen, die man überzeugen will, nach hinten los. Wenn sich einer mit denen da oben verbündet, dann wird er unglaubwürdig. Ich finde, da schadet man manchmal der Sache mehr als man ihr nützt.

Norbert: Die Honeckers und die Ulbrichts, ...

Gojko: Sicher, die haben ihn gleich gegriffen, natürlich. Und sie haben ihn auch benutzt.

Norbert: ... das sind aber auch nur Leute für eine bestimmte Zeitspanne. Dann sind sie wieder weg vom Fenster.

Gojko: So ist das.

Norbert: Und dann heißt es, du warst doch sein bester Freund. Und nun kommt alles raus, was die auf dem Kerbholz haben.

Gojko: Ja, es ist irgendwie schwierig, darüber zu reden, auch für mich. Vielleicht hast du mitgekriegt, wenn du mit den Leuten redest, dass viele gar nichts damit zu tun haben wollen.

Norbert: Es gibt manchmal eine Mauer.

Gojko: Ja es ist komisch.

Norbert: Es gibt die Türen, die für uns offen sind, wo wir herzlich aufgenommen werden, wo sie sagen, darauf haben wir gewartet. Das sind zweierlei Richtungen, einmal Fans, die ihn geliebt haben und zum zweiten Leute, die ihn persönlich gekannt haben und wissen, wie er privat war, für die er auch ein Vorbild war. Und es gibt die Leute, die sagen, nein, damit will ich nichts zu tun haben.

Gojko: Ja, sicher. Für mich ist das alles eine Tragik. Dean ist wirklich eine tragische Figur, er ist irgendwie in diese Machtbereiche reingeraten und sein eigenes Opfer geworden.

Norbert: Dean hat ja in den letzten Jahren den Wunsch gehabt, in die USA zurück zu gehen, besonders in den letzten 2 Jahren, in denen er gelebt hat. Er hat da auch viel in die Wege geleitet, dass er dort auch richtig Fuß fassen kann. Das hat aber leider alles nicht geklappt. In den USA kannte ihn keiner.

Gojko: Ja, was mich z.B. damals auch gestört hat war, dass er dieses Image aufbaute. Er ist irgendwo in den USA bei einer Demo gewesen und da haben sie ihn verhaftet (1978 in Minnesota, Anm. d. Red.). Die sollten da wohl ein Grundstück räumen. Die wollten aber nicht, und die Polizei kam und hat sie verhaftet. Und nun war Dean plötzlich im Gefängnis. Ich hörte damals im Auto zufällig DT 64, dieses Jugendradio in der DDR. Ich hörte eine Sendung, ein Direktinterview mit Dean Reed aus dem USA-Gefängnis. Und die Schulen forderten dann alle Freiheit für Dean Reed. Das wurde dann zu so einer künstlichen Kampagne aufgebaut. Und ich dachte: Mensch Kinder, was macht ihr denn, ihr tut keinem einen Gefallen. Und das ist schade, finde ich.

Norbert: Ja, die Jugend will den Mythos lieben, den Held, und kümmert sich eigentlich gar nicht mehr um die Sache, für die er eingetreten ist. Die Sache ist dann zweit- oder drittrangig.

Gojko: Das ist aber dort in den USA eigentlich eine Kleinigkeit gewesen. Aber wie man diese ganze Sache aufgeschaukelt hat, das ist es, was mich persönlich gestört hat. Weil das keinem nutzt.

Norbert: Als er wiedergekommen ist, wurden ja auch Fotos gemacht, die Presse war da, er musste rumreisen und berichten oder ist rumgereicht worden.

Gojko: Ja, rumgereicht, genau.

Norbert: Gut, das war natürlich für die Leute in der DDR auch interessant, mal was aus erster Quelle zu hören.

Gojko: Ja, interessant. Die Leute, die an der Seite standen, die haben mitgejubelt. Aber die Leute, die man eigentlich überzeugen müsste, die hat man damit nicht erreicht. Ich meine, dass er mit manchem der Sache nicht genützt, sondern eher geschadet hat.

Norbert: Interessant ist das ja, so einen Tatsachenbericht von jemandem zu hören, der dabei war, wie in kapitalistischen Ländern gekämpft wird. Was sie sonst nur aus dem Schulbuch kennen. Das richtig life zu hören, ist schon gewaltig.

Gojko: Mich hat es bisschen gewundert, aber da will ich mich nicht festlegen, es war immer egal, in welcher Notlage er war, Reporter waren da, und sie haben berichtet. Es kam immer gleich in Berlin an, die neuesten Nachrichten über die Festnahme. Ja, das konnte er sehr gut. Er hatte Verbindungen zu allen gehabt.

Norbert: Vielleicht war es einfach einfach nur gut organisiert?

Gojko: Wie er mir erzählte, ist er bei "Erich" ein- und ausgegangen. Ist ja normal, dass man sagt: So er ist nun mal da, da nutzen wir das aus.

Norbert: Selbst in seinem angeblichen Abschiedsbrief hat er ja noch mal den "Erich" erwähnt: "Meine Grüße auch an Erich - Ich bin nicht mit alles einverstanden...".

Gojko: Den Abschiedsbrief kenne ich nicht. Wie gesagt, es ist wirklich traurig, es ist schade um jeden, der tot ist. Ich weiß es nicht, aber ich glaube, der Mann ist sein eigenes Opfer geworden.

Norbert: Sein eigenes Opfer, inwiefern? Dass er sich zu viele Feinde geschaffen hat, oder dass es plötzlich die falschen Freunde waren?

Gojko: Vielleicht hat er selber festgestellt, dass der Weg, den er gehen wollte oder musste oder sollte, nicht der richtige war.

Norbert: Wenn du durch die halbe Welt reist und dich für Frieden, Sozialismus und Gleichberechtigung einsetzt, und dann zurück kommst in die DDR und siehst: Das haben wir ja eigentlich auch gar nicht so, wie ich mir das wünsche. Und trotzdem mache ich mit, kritiklos, nach außen hin wenigstens, das ist ein Widerspruch.

Gojko: Wahrscheinlich ist es bei den Leuten, beim größten Teil der DDR-Bevölkerung, nicht so angekommen.

Ich kann aber auf Grund dieser paar Erlebnisse, die ich hatte, nicht mehr sagen. Mich hat es auch gewundert, dass viele mich fragten: Wie ist Dean gestorben? Woher soll ich das wissen? Ich weiß nicht, hat er sich umgebracht, war es ein Mord, was war es eigentlich?

Norbert: War Dean ein Opportunist? Ein kleines bisschen klingt es manchmal bei ihm heraus. Er hat ja gesagt, dass es notwendig ist, die Popularität zu nutzen, wenn man was erreichen will.

Gojko: Jetzt erinnere ich mich noch an ein Gespräch. Als wir im Auto fuhren, sagte er zu mir: Weißt du, du musst auch was im Westen machen. Ich sagte: Wieso, Dean? Er sagte: Ja, damit du da auch populär bist. Ich sagte: Aber ich bin voll ausgebucht, ich habe gar keine Zeit. Ja, und das hat mich bisschen irritiert. Jetzt empfiehlt er mir plötzlich, da im Westen was zu machen. Okay, es gab Gespräche, aber ich konnte es damals nicht annehmen. Damals hatte ich erst mal diese Karl-May-Filme gemacht (1964 als Georg Mitic, Anm. d. Red.), und es gab andere Projekte, aber ich konnte nicht mehr zurück, ich war so voll ausgebucht.

Norbert: Hat er das nur so allgemein gesagt? Oder hat er konkrete Vorschläge gemacht?

Gojko: Nein, das war nur allgemein gesagt.

Norbert: Es klingt manchmal so ein bisschen raus, als wollte er nicht nur seine Popularität nutzen, um etwas in der Welt zu verändern, sondern auch seine Beziehungen? Und dass er deswegen auch die Beziehungen und den Kontakt ganz bewusst gesucht hat?

Gojko: Ja, das hat mich etwas gestört. Plötzlich hieß es, der Dean will jetzt einen Film machen, und da waren natürlich alle Türen offen bei der DEFA.

Norbert: Gut, nun kann man ja nicht sagen, das es der schlechteste Film war. Er ist ja gut geworden, oder?

Gojko: Ja.

Norbert: Beide Rollen sind ja sehr markant und ausdrucksvoll.

Gojko: Wenn man vor der Kamera steht, da muss man schon sein Bestes geben. Alles andere ist unwichtig.

Norbert: Heute ist alles viel schwieriger geworden. Geld verdienen ist manchmal leichter geworden, für andere ist es gar nicht mehr möglich.

Gojko: Ja, wenn ich z.B. überlege, meine Filme werden jetzt auf Kassetten in die USA verkauft, und hier, überall, und ich habe Null davon. Aber es ist mir eine Genugtuung, dass die Leute sie sehen. Und viele finden das super gut. Und das freut mich. Es hängt nicht nur alles am Geld. Ich lebe normal, ich hungere nicht, ich habe ein Dach über dem Kopf.

Norbert: Benutzt du nicht auch deine Popularität, um was zu bewirken?

Gojko: Es ist so, dass ich die Indianer sehr schätze.

Für einen Fernsehbeitrag wurde ich vor kurzem über den Film "Der Schuh des Manitu" befragt. Ich habe ihn mir nachher auch angesehen. Sie haben mich gefragt, wie ich dazu stehe. Ich sagte, wenn er gut gemacht ist; man kann über sich selber lachen, das ist kein Problem. Ich hatte aber den Film noch nicht gesehen. Und dann stellten sie noch eine Frage: Aber da wird die Philosophie der Indianer auf die Schippe genommen. Ich sagte, das kann man nicht machen, das ist ein Verbrechen. Und dann haben sie nachher diese Frage rausgeschnitten und nur die Antwort gesendet. Ich dachte, na ja, die Journalisten fummeln es so hin, wie sie es brauchen. Das ist heutzutage dieser Verfall der Werte.

Norbert: So Gojko, wir haben unsere Fragen im Kasten.

Gojko: Haben wir's schon in etwa, ja? Ich konnte leider nicht viel sagen.

Norbert: Wir versuchen, immer mehr Informationen zu bekommen, um uns eine eigene Meinung bilden zu können. Und das war jetzt auch wieder ein kleines wertvolles Stückchen. Danke.

Gojko: Ja, nichts zu danken. Tschüss!

27. Juli 2002
Mario E. Muro, Contact: docmuro@intramed.net.ar

Dean Reed at Argentina: video clip precursor and besides, something about cupido

Dean Reed was eyewittnes of birth of the two most famous and lasting romances in Argentina.

At 60's started up in Argentina a musical movement called "Nueva Ola" (new wave), resembling rock and pop music of the anglosaxon countries. Most of these musicians and singers used english nicknames. Some of them even sang in english. Dean Reed spent less than two years in Argentina, but it was enough for becoming one of the most popular "nuevaoleros" (new wavers).

In 1964 Violeta Rivas was a very popular female singer. People loved Violeta because she was and looked as an innocent middle class girl. At this time, Violeta Rivas debuted as an actress in a sit-com called "Todo es amor" (Everything is love). In fact, the TV serial was an excuse for promoting artists and new songs, as they do it nowadays with video clips. Dean Reed was one of these artists in that TV serial.

In the screenplay, Violeta Rivas felt in love with Néstor Fabián, another young singer. But the romance became real. Violeta y Néstor got married a couple of years later and remain together until today. Néstor Fabián became an excellent tango-singer. Violeta Rivas makes shows sometimes, singing her old hits with good succees. Her fans are not so many already, they are between 40 and 60 years old, but they follow her faithfully.

Dean Reed filmed his last movie in Argentina in 1965. It named "Mi primera novia" (My first girlfriend). The famous pop singer Palito Ortega debuted as an actor in this movie. The actress Evangelina Salazar was the female star. The movie was absolutelly naif and, similar to TV serials, made just for promoting records. In the screenplay, both Dean and Palito were in love with Evangelina. But the beautiful blonde girl of middle class finally married Dean Reed. In fact, Palito and Evangelina felt in love during the filmation. The movie was released in 1966, and in this year they got married. Also in 1966 Dean Reed was obligued to left Argentina by the military punch that throwed off the president.

Evangelina Salazar abandoned her career, and devoted to her family. Palito Ortega was during years the most popular argentine singer, and always was in good relationship with military governments. In 1981 they have moved to Miami, where Palito got in touch with the anti-Castro cuban people and became a bussines man. Years after, he returned to Argentina and started his carreer as politician, with the president Menem sponsoring. He was ellected governor of Tucuman's state, his little country. But his government was weak, inefficient and corrupt. Despite, he was then candidate for vice-president, but his party lost polls. Many people suspected cuban maffia put money for Palito's campaigns. Today, a few people remember him as a singer; most argentine considere him just another corrupt politician.

Sometime, Palito and Dean was equally famous and had been worked together, but years after... what a difference!

Dean Reed en Argentina: Un precursor del video clip, y además, una especie de cupido

Dean Reed fue testigo del nacimiento de los dos romances más famosos y duraderos de la Argentina.

A principios de los 60 surgió en Argentina una corriente musical llamada "Nueva Ola", a semejanza del rock y el pop de los países anglosajones. La mayoría de estos cantantes y músicos usaban nombres artísticos ingleses. Algunos hasta cantaban en inglés. Dean Reed estuvo menos de dos años en Argentina, pero le bastó para ser uno de los más populares "nuevaoleros".

En 1964 Violeta Rivas era una cantante muy popular. Violeta se ganó el afecto de miles de simpatizantes porque parecía (y era) una chica inocente de clase media. Ese año hizo su debut como actriz en TV, en una comedia llamada "Todo es amor". En realidad, la serie era una excusa para que los cantantes de moda promocionaran nuevas canciones, como lo hacen hoy con los video clips. Uno de los cantantes era Dean Reed.

Violeta Rivas, Néstor Fabián y Dean Reed en 1964

En la ficción, Violeta Rivas se enamoraba de otro joven cantante, Néstor Fabián. Pero el romance terminó siendo realidad. Violeta y Néstor se casaron un par de años después y siguen juntos hasta hoy. Néstor Fabián se transformó en un excelente cantante de tangos. Violeta Rivas hace shows de vez en cuando, siempre con buen éxito de taquilla, y canta sus viejos éxitos. Sus admiradores ya no son tantos y tienen entre 40 y 60 años, pero la siguen fielmente.

En 1965 Dean Reed filmó su segunda y última película en Argentina. Se llamó "Mi primera novia", y en ella debutó el famoso cantante Palito Ortega. La estrella femenina fue la actriz Evangelina Salazar. La película era absolutamente naif, y del mismo modo que los programas de TV, se hizo para promocionar las canciones de sus protagonistas. En la ficción, tanto Dean como Palito estaban enamorados de Evangelina. La bella chica rubia de clase media se terminaba casando con Dean Reed. Pero en la realidad, Palito y Evangelina se enamoraron durante el rodaje. En 1966 se estrenó la película, y ese mismo año se casaron. También en 1966 Dean Reed debió dejar Argentina, expulsado por los militares que habían tomado el poder.

Evangelina Salazar abandonó su carrera de actriz y se dedicó a su familia. Palito Ortega fue durante muchos años el más popular cantante argentino, y siempre mantuvo buenas relaciones con los gobiernos militares. En 1981 se radicaron en Miami, donde Palito tomó contacto con los cubanos anticastristas y se dedicó a los negocios. Cuando regresó a la Argentina se dedicó a la política con el apoyo del presidente Menem. Llegó a ser gobernador de la provincia de Tucumán, su tierra natal, pero su gobierno fue débil, ineficiente y corrupto. A pesar de todo, también fue candidato a vicepresidente, pero su partido perdió las elecciones. Mucha gente sospechó que la mafia cubana puso dinero sucio para sus campañas políticas. Hoy pocos lo recuerdan como cantante; la mayoría de los argentinos lo considera otro político corrupto más.

Alguna vez Dean Reed y Palito Ortega fueron igualmente famosos y trabajaron juntos pero después... ¡qué diferencia!

21. Juli 2002
Robert Perschmann, Contact: rperschmann@mn.rr.com

Greetings from Minnesota USA

While searching my bookshelf for a document this evening, I found a couple letters from Dean Reed... which is why I thought of doing a search on his name just now. Your site is interesting and informative. I met Dean Reed under the wing of an Aeroflot plane in Moscow... seeking shelter from rain. At the time I was an anti-cold war activist with a group of American "peace tourists" in my care.

Reed was known to me by reputation amongst my Soviet friends. We talked for hours... doing the airport wait. He was fascinated with my story and planned to visit Minnesota in the future. We met him here when he came. He gave me a great deal of encouragement. His dedication to truth and world peace impressed me deeply. One of his letters describes his interview with Mike Wallace and how Wallace cried when Reed sang a Hebrew song. He said that he thought 70 per cent of the interview went well.

Oktober 1985, Konzert in Minnesota nach der Filmvorführung

Somewhere in my dusty old boxes of debris from the 80's are some nice photos of him, including one with my daughter on his lap at a showing of the docu. film at the University of Minnesota. (He also sang for the crowd). He was interviewed on a local public tv station while he was here. This station was very much focused on Soviet television at that time as they had a source of Soviet satellite broadcasts and brought it to viewers as though it were news of life on Mars.

I have felt very warmly toward Dean Reed all these years. It was a great blow to hear the news of his death, on Radio Moscow. Last I heard, he was thought to have gone to refresh himself at the water after a car accident. I am no longer an activist. Reed has a dear friend here in Minnesota who is an effective "anti-capitalist exploitation" activist. I heard the man on a popular radio program last week making excellent points. This also put Dean Reed on my mind. He made a strong positive impact on millions of Soviet people, I can tell you that. He should be included in the list of little known people who struggled long and hard to end the cold war.

Sincerely Robert Perschmann

4. Juni 2002
Francisco Latorre, Contact: sqn13s@yahoo.com

Dean Reed in Uruguay

My name is Francisco Latorre. I'm a citizen of the South American country of Uruguay and I was blessed with Dean's songs since I was very young from the "no nos moveran" to "hemos dicho basta".

Moved to the the U.S.A. in the darkest and finest hours of the Uruguayan dictatorship in the time they beat Dean Reed in Montevideo. Since then (now after spending 23 years in his land) my admiration, my most profound respect has been going to the man that had the chance to do like the rest and have it easy like the rest but decided to live life in his own terms, like a man from his times.

God bless you Dean, whatever you are, and I'm shure god will be ready to meet you or of course will be somebody dignified enough to receive you comrade.

'No nos moveran' no or never!

From New York City
Francisco Latorre

We've just won with another fighter Michael Moore the 55. Cannes festival "special prix" for "Bowling for Columbine" the feature documentary.

It was impossible without your example. Bless you!

Francisco Latorre, June 4, 2002

Ich heiße Francisco Latorre. Ich komme aus dem südamerikanischen Land Uruguay und ich war mit Deans Songs gesegnet seit meiner frühen Jugend, von "No nos moveran" bis "Hemos dicho basta".

Ich zog in die USA, in den düstersten und schlimmsten Stunden der Diktatur in Uruguay, zu der Zeit als man Dean Reed in Montevideo schlug. Seitdem (jetzt seit 23 Jahren, die ich in seinem Land verbracht habe) gilt meine Bewunderung, mein tiefster Respekt dem Mann, der, wie die anderen, die Chance hatte, ein leichtes Leben zu führen, sich aber entschloss, nach seinen eigenen Zielen zu leben, wie ein Mann seiner Zeit.

Gott segne dich Dean, was du auch bist, ich bin sicher, dass Gott bereit sein wird dich zu empfangen oder sicherlich wird er würdig genug sein, dich zu bekommen, Kamerad.

'No nos moveran' nie und nimmer!

Aus New York City
Francisco Latorre

Wir haben gerade zusammen mit einem weiteren Kämpfer, Michael Moore, den "special prix" auf dem 55. Cannes Festival für den Dokumentarfilm "Bowling für Columbine" bekommen.

Das war ohne dein Vorbild nicht möglich. Sei gesegnet

Francisco Latorre, 4. Juni 2002

Übersetzt von Gabi Scherer-Streich



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Letzte Änderung: 2010-09-21