Welt 10.04.2013

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Kalter Krieg

Was mit Deserteuren geschah, die in die DDR flohen

Sei es, dass sie sich einem Kriegseinsatz oder der Strafverfolgung entziehen wollten: Mehr als 200 Nato-Soldaten setzten sich von 1949 bis 1961 in die DDR ab. Geschichten grandioser Irrtümer.

Von Lars-Broder Keil

Der bekannteste US-Amerikaner, der je freiwillig den Eisernen Vorhang überwunden und sich in der DDR niedergelassen hat, war der Schauspieler, Sänger und Protestbarde Dean Reed. Sein Übertritt 1973 schmückte die Propagandatorte des SED-Regime wie ein Sahnehäubchen, weil er in einer Zeit die Seiten wechselte, in der Ost-Berlin trotz aller Widerstände im Westen international an Renommee zu gewinnen begann.

Dementsprechend wurde das Ereignis von der DDR bejubelt als Sieg der fortschrittlichen und friedliebenden Kräfte in der Welt, die natürlich im Osten versammelt waren. Der allenfalls mittelmäßige Künstler wurde herumgereicht als lebender Beweis für die Anziehungskraft des sozialistischen Systems.

Eine gewisse Bekanntheit in der DDR erlangte auch der in New York geborene Publizist und Buchautor Victor Grossman, eigentlich: Stephen Wechsler. Als Mitglied der Kommunistischen Partei der USA musste er angesichts der antikommunistischen Stimmung in Amerika mit Restriktionen rechnen. 1952 desertierte Grossman während seines Wehrdienstes aus seiner Kaserne in Bayern in die DDR – nachdem er aufgefordert worden war, vor einem amerikanischen Militärgericht zu erscheinen.

[...]

Das Ende des umjubelten Überläufers Dean Reed war ebenfalls alles andere als vorzeigbar für die DDR. Wenige Jahre nach seiner Ankunft begann der Sänger und Schauspieler, innerlich auf Distanz zu seiner neuen Heimat zu gehen. Im Streit mit Volkspolizisten verglich er die DDR schon mal mit einem faschistischen Staat, den er satt habe. Schließlich verschwand Reed zunehmend aus der Öffentlichkeit.

Um seinen Selbstmord im Juni 1986 – er wurde mit aufgeschnittenen Pulsadern und einer Überdosis Schlaftabletten bei Berlin im Zeuthener See gefunden – rankten sich lange Zeit Gerüchte. Eines davon: Die Stasi habe mit allen Mitteln verhindern wollen, dass Dean Reed die DDR Richtung Westen wieder verlässt.



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Letzte Änderung: 2013-04-11