SUPERillu 11/1995, 09.03.1995

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Dean Reed

Das Geheimnis um seine rätselhafte Krankheit

Ein ostdeutscher Autor enthüllt neue Fakten um den mysteriösen Selbstmord des DDR-Cowboys

Es war Dienstag, der 17. Juni 1986, als die Wasserschutzpolizei den Leichnam Dean Reeds (47) aus dem Zeuthener See bei Berlin barg. 5 Tage war er vermisst gewesen. Vorsichtig zog man ihn jetzt mit einer Leine ans Ufer, legte den toten Amerikaner auf eine gelbe Plasteplane. Die Polizei machte Schwarzweißaufnahmen, die Stasi Farbfotos.

Dann wurde die Leiche in die Charité zur Obduktion überführt. Da waren die Spekulationen um den Tod des "roten Sinatra" schon wild ins Kraut geschossen: Selbstmord? Stasi? Drogen?

Was war an jenen Juni-Tagen wirklich passiert? Jan Eik (55), Kriminal-Autor aus Ost-Berlin, hat fast 5 Jahre lang Leben und Tod Dean Reeds recherchiert. In seinem Buch (Foto unten) enthüllt er Hintergründe. Und die geheimnisvolle Krankheit, über die Reed nie sprechen wollte.

Fakt 1. Dean Reed, der seit 1973 in der DDR gelebt hatte, beging Selbstmord. Er schrieb einen 15seitigen Abschiedsbrief, den die Kripo in seinem blauen Lada fand. Darin beklagt er sich bitter über die Eifersucht seiner 3. Ehefrau, der Schauspielerin Renate Blume. Radebricht verzweifelt über die ständigen Streitereien: "Mit Renate kann nicht gut gehen wenn sie mich ständig anschreit dass ich nur ein Showman bin und keine Mut habe mich selbst umzubringen...". Am 12. Juni 1986 bewies er ihr das tragische Gegenteil.

Fakt 2. Reed war IM "Victor". Ein US-Amerikaner, der sich zum Marxismus bekennt, interessierte die Stasi. Reed hatte West-Kontakte, wurde in die US-Botschaft eingeladen. Anfangs plauderte er bereitwillig mit den Spitzeln, wählte seinen Decknamen nach dem Helden seines Films "El Cantor": Victor Jara, ein von den Schergen Pinochets ermordeter chilenischer Sänger. Doch 1978 hatte Reed genug von der Befragerei, beschwerte sich an höchster Stelle. Auf Weisung des Büros Honecker ließ man ihn in Ruhe.

Fakt 3. Reed nahm Tabletten. Nicht, weil er süchtig war. Sondern weil er an einer Krankheit litt, die ihm peinlich war: Epilepsie (immer wieder Krampfanfälle, bei denen er bewusstlos wurde, zu Boden fiel, unwillkürlich zuckte). Mit Tabletten bekam er die Anfälle in den Griff. Seine Mutter: "Sein Leben lang nahm er jeden Abend eine Schlaftablette." Bei der Autopsie fanden die Ärzte das rezeptpflichtige Arzneimittel "Radedorm" im Körper. Ein gängiges Schlafmittel in der DDR. Aber auch ein leichtes "Anti-Epileptikum", also ein Mittel gegen Epilepsie. Davon schluckte Reed eine Überdosis, bevor er im Zeuthener See ertrank.

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Letzte Änderung: 2014-02-24