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DT64 - Interview

Dean Reed im Interview mit Andreas Fürll am 07.05.1980 im Berliner Rundfunk

Song: "Gute Freunde"

Andreas: Ja, das war ein neues Lied von Dean Reed. Das heißt, ganz so neu ist es auch wieder nicht. Ihr habt es vielleicht schon gehört und habt den Dean dazu gesehen in der Show, die vor einiger Zeit lief im DDR-Fernsehen: "Der Mann aus Colorado". Und ich freue mich ganz besonders, dass Dean Reed wieder mal zu uns gekommen ist, wieder mal bei DT 64 vorbei geschaut hat. Ich grüße dich, Dean!

Dean: Danke, Andreas.

Andreas: Ja, das war richtig, nicht, das war...

Dean: Ja, das war in unserer Show "Der Mann aus Colorado 2". Kurt Demmler hat die deutsche Fassung gemacht. Und jetzt wir haben ein neues LP bei Supraphon in Tschechoslowakei gemacht und das kommt hier, die LP kommt bei Amiga raus im Oktober. Und dann kommt auch eine Single von dieser LP, zwei Lieder mit Kati Kovácz. Sie war in Prag, und wir haben zwei Lieder zusammen gemacht. Und das kommt im Juli raus.

Andreas: Also zwei Lieder, die ausgekoppelt sind aus der LP.

Dean: Genau...

Andreas: Und da wird auch auf der Single dieser Titel, den wir eben gehört haben, drauf sein?

Dean: Das ist nicht da...

Andreas: Der ist nicht da.

Dean: Ne, aber zwei mit Kati Kovácz.

Andreas: Aber auf der LP auf alle Fälle?

Dean: Genau...

Andreas: Dean, du warst lange Zeit nicht bei uns. Wir haben uns lange Zeit nicht getroffen. Du warst unterwegs auf Reisen.

Dean: Na, ich war im Irak zweimal und im Libanon. Dort als Gast von Yasser Arafat, ein alter Freund von mir. Ich war im Irak, weil wir haben das palastinensische Filmfestival gehabt, und dann, danach wir haben die "Panarabische Summit"-Konferenz gehabt, das war von allen arabischen Ländern die Minister waren dabei. Und ich war der einzige "Non Arabische", der eingeladen war, und ich habe die Eröffnungsrede gegeben bei dieser Konferenz. Und danach war ich im Südlibanon mit den Feddajins. Und auch Treffpunkt mit Yasser Arafat in Beirut.

Andreas: Und du warst auch als deiner Funktion als Mitglied des Weltfriedensrates unterwegs in diesen Ländern?

Dean: Ja klar, ja klar.

Andreas: Und du hast ganz sicher, hast du schon gesagt, du hast gesprochen mit Genossen, mit Kämpfern der PLO, mit dem Vorsitzenden Yasser Arafat zum Beispiel. Und du hast ja auch eine Single gemacht für die PLO-Delegation während der XI. Weltfestspiele in Kuba...

Dean: Du hast gute Erinnerung.

Andreas: Ja, ich kann mich noch sehr gut erinnern, wir haben uns getroffen in Havanna nämlich. Und du hast mir die Platte geschenkt. "Hey Biladi" war darauf und "Oh Jerusalem".

Dean: Ja, ja.

Andreas: Und ich habe gemerkt, als wir uns da getroffen haben, und ich dich beobachtet habe in Kuba, in Havanna, dass du sehr viele gute Freunde hast auf Kuba. Das hat man gesehen, gespürt. Und ich glaube, dass dich ganz besonders auch persönlich das erregt, was im Augenblick passiert, empört,

Dean: Das ist klar, Andreas. Hier ist eine Insel, ich glaube, hier ist ein Insel, man soll nie vergessen, die ihre... Jahrelang waren sie unter einem faschistischen Diktator. Endlich haben sie das Kraft gehabt, das Mut gehabt, eine Befreiung durchzukämpfen. Und dann, nach 20 Jahren, die letzte, seit 20 Jahren versuchen sie eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Diese Insel hat niemand angegriffen, nie, sie wollen nur in Frieden leben. Es gibt ein Guantanamo Basis, das ist Militär, amerikanische Militärbasis auf kubanischem Boden. Das ist auch nicht zu glauben, dass es so etwas gibt's immer noch. Aber Fidel hat immer gesagt: "Wir werden Guantanamo befreien, wenn alle Südamerika wird auch befreit." Das war immer ihre Position. Sie müssen das akzeptieren, diese große Beleidigung von die Souveränität von Kuba. Aber hier ist eine Basis, und jetzt, mit diesem geplanten Manöver in der Karibik sollten 3.000 bis 3.500 amerikanische Soldaten sollten dort auf kubanischem Boden eine Landung machen. Das ist nicht zu akzeptieren, von kein Land würde das akzeptieren. Das ist gegen die internationale Gesetze. Hier ist auch ein Land, die amerikanischen Flugzeuge jeden Tag fliegen über die Insel von Kuba, die, mit ihre Spionage...

Andreas: Spionage ja, ja...

Dean: Und ist ganz klar, sie sollten raus von Himmel erschossen. Das wäre die einzige richtige Antwort von so eine kriminelle Akt, aber ist ganz klar, man kann das nicht machen. Aber Amerika macht immer weiter, die amerikanische Regierung macht immer weiter ihre aggressive Politik. Das ist nicht nur dieses geplante Manöver, das ist nicht nur gegen das kubanische Volk. Man muss das auch sagen. Das ist gegen alle fortschrittlichen Leute in Lateinamerika, in Mittelamerika. Weil das ist ganz klar: Nikaragua hat sich befreit. Und jetzt ist ein Kampf jeden Tag in El Salvador. Und es ist ganz klar, die amerikanische Regierung hat Angst: Jetzt, aha, vielleicht wird eine große Welle, und ganz Lateinamerika wird ihre faschistischen Diktatoren in die See werfen. Und so sie macht jetzt, sie will ihre Macht zeigen und sie wollen das machen. Aber ich glaube, dass jeder Mensch in der Welt soll wissen, dass solange die amerikanische Regierung glaubt, sie können das tun, das ist eine Gefahr nicht nur für Kuba und für Mittelamerika. Das ist eine Gefahr für den Weltfrieden. Und jeder muss etwas dagegen sagen.

Andreas: Ja. Dankeschön Dean, ich freue mich, dass du bei uns warst. Und auf bald im DT64-Studio.

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Letzte Änderung: 2014-01-15