Mitteldeutsche Zeitung, 03.11.2008

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Bilder aus bester Perspektive

Jürgen Domes zeigt im Opernhaus eine Auswahl seiner Arbeiten

VON KATJA PAUSCH

HALLE/MZ. Wo er auftaucht, ist er nicht zu übersehen: hünenhaft groß, runde Brille im bärtigen Gesicht, die Kamera vor dem Bauch. Zwangsläufig gelingt es dem Fast-zwei-Meter-Mann Jürgen Domes dank seiner Größe, Bilder aus bester Perspektive zu schießen.

Doch die Statur des markanten Fotografen und Kameramanns ist das eine - sein Können viel entscheidender. In Künstler- und Fotografenkreisen ist der Name Domes ein Begriff, aber noch entschieden mehr Menschen in Sachsen-Anhalt kennen das Gesicht des Mannes, der seit über 40 Jahren die Welt durch den Sucher betrachtet.

Immerhin begann Jürgen Domes seine Laufbahn bereits im Januar 1967 - zunächst als Kamerahilfe, oder, wie Domes über Domes scherzt, als "128. Kaffeeholer", später, nach einem Fernstudium in Adlershof, als Erster Kameraassistent, Kameramann und Fotograf beim Deutschen Fernsehfunk, dem Fernsehen der DDR und schließlich beim Mitteldeutschen Rundfunk. Ungezählte Musikproduktionen hat der gebürtige Naumburger mit der Kamera begleitet: "...zig Händelfestspiele, Burkhard Glaetzner an der Oboe und Startrompeter Ludwig Güttler", nennt Jürgen Domes nur einige. Mit Willi Sitte hat er zwei Filme gedreht - einmal zu dessen 80. Geburtstag, den zweiten fünf Jahre später. Seine Hauptarbeit war lange die des Kameramannes, und dennoch hat er Ende der 70er Jahre seinen Fotografen-Abschluss gemacht und parallel fotografiert, vor allem in den zwei Jahrzehnten seiner Arbeit für das Fernsehstudio Halle. "Meine erste Produktion im Fernsehtheater Moritzburg war der Schwank 'Großvater und das Diplom'", erinnert sich Domes, der auf über 150 Produktionen zurückblicken kann. Und auch die letzte ist in trauriger Erinnerung: "Licht aus", am 16. August 1990. Alles, was im Fernsehen Rang und Namen hatte (und hat), hatte Domes vor der Linse: Dean Reed, Armin Mueller-Stahl, Hilmar Eichhorn, Heinz Behrens, Blanche Kommerell, Cox Habbema, Heinz Fülfe, Dieter Bellmann, Gojko Mitic...

Auch Halles Künstlerschar wurde von Jürgen Domes abgelichtet, vor allem Maler wie Otto Möhwald, Uwe Pfeiffer, Helmut Brade, Lutz Grumbach. Und für den Halleschen Kunstverein ist Domes seit langem quasi der Hausfotograf, so dass es sich dessen Vorsitzender, Hans-Georg Sehrt, nicht nehmen ließ, die Laudatio zur Eröffnung der aktuellen Schau von Domes-Fotografien im Opernhaus zu halten. "Ich bin immer zweigleisig gefahren", sagt Domes über sich. Soll heißen: Film- und Fotokamera waren (und sind) gleichberechtigte Arbeitsmittel für den 65-Jährigen, der nach seinem im großen Künstlerkreis gefeierten Geburtstag im Juni des Jahres in den Ruhestand getreten ist. "Ich betreibe keine Kunst", sagt Domes rückblickend, aber keinesfalls abschließend über seine Arbeit, die er energisch fortsetzt. "Aber manchmal gibt es glückliche Momente."

Die Ausstellung im Opernhaus läuft bis zum 23. November.

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Letzte Änderung: 2008-11-07