Newsweek March 20, 1972

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MUSIC

The Red Dean

Even with the protection of twenty Russian policemen, American pop singer Dean Reed was mobbed after the opening performance on his third Russian tour. The throng of stage-door Ninas ripped his yellow velvet bell-bottoms and, after he was safe inside his car, screamed and rocked it in frustration. One bewildered Russian girl asked an American bystander, "Does it happen to him in America, too?" "I don't know," he said. "I never heard of him."

But the fame of the 33-year-old former Colorado dude-ranch cowboy is second to no American in the Soviet Union. On one of his Soviet tours he sang before 16,000 people in the Lenin Sports Palace, a record for a concert in the U.S.S.R. On this recent tour scalpers asked and got 40 rubles ($48) for tickets. Reed's phenomenal popularity rests in part on his boyish, matinee-idol good looks and on the impact of his country and Western music (sprinkled with revolutionary songs) upon an unsuspecting audience.

The Russians have never heard country music in the early '60s style. When Reed performes "Maria," "Jericho" or "Country Boy," time turns back as he punctuates his weak, watery voice with sexy little yelps and even grinds his hips a little. He startles, disarms and enchants his audience by descending among them, embracing all the girls he can get arms around, reciting in phonetic Russian "Vy ochen krasivaya" (You are very beautiful). What he lacks in talent or style he makes up by oozing sincerity, especially when he declaims his sanctimonious antiimperialist songs such as "Right here in the U.S.A./People are beginning to say/Injustice has had its day." "He's so warm, he's such a good human being," one entranced member of the audience told NEWSWEEK's Jay Axelbank. "All my songs are love songs," Reed tells his audience. "If you love mankind you must protest injustice. So my protest songs are love songs."

Awakened: Reed's success is heavily subsidized by Kremlin authorities. How often do they get an American who looks like apple pie and treads the party line like a trained bear? He objects to being called the Kremlin's darling, pointing on that other foreigners are not obliged to sing political songs, overlooking conveniently the fact that some of them also have talent.

Reed embraced Marxism after he were to live in South America in 1962. "I was known as the 'Magnificent Gringo'," he says. "But I was really awakened by the Fascist dictatorships and the poverty." A week before Allende emerged on top of the Chilean elections, Reed was arrested when he symbolically washed the American flag in front of the U.S. Embassy in Santiago. According to Reed, the publicity attending his arrest probably won the election for Allende since his margin in the popular vote was only 1 per cent.

Apart from his modesty (Reed refers to himself as "the Sinatra of the Soviet") he is obsessed with Marxist politics. And the combination of cowboy and Communist can be disarming. "If there is an injustice down the block, you have to fight," says Reed. "Look what happened to the Jewish people because they waited and did nothing." Having handily disposed of the Jewish question, Reed disposes of the U.S., as he did in a letter to a Soviet newspaper written from Italy where he lives and makes "spaghetti Westerns": "The principles on which your society is built are sane, pure and just, while the principles on which my country is built are cruel, selfish and unjust."

For all that, Reed want to return to the U.S., where his wife, who left him last year, lives with their 3-year-old daughter. He gets homesick and cries when he hears Sinatra or Bing Crosby records. "If Nixon is welcome in Peking, I should be welcome in Hollywood," he says. "After all, I'm not a Maoist."

MUSIK

Der Rote Dean

Trotz des Schutzes durch 20 russische Polizisten wurde der amerikanische Popsänger Dean Reed nach dem Eröffnungskonzert seiner dritten Russlandtournee belagert. Die Menge der am Bühneneingang wartenden Ninas zerriss seine gelbe Samtschlaghose und kreischte und rüttelte frustriert an seinem Auto, in das er sich in Sicherheit gebracht hatte. Eine verwirrte Russin fragte einen amerikanischen Zuschauer, "Passiert ihm das auch in Amerika?" "Ich weiß nicht," sagt er. "Ich habe noch nie von ihm gehört."

Aber die Berühmtheit des 33-jährigen ehemaligen Colorado Ferienranch-Cowboys ist einmalig für einen Amerikaner in der Sowietunion. Auf einer seiner Sowjet-Tourneen sang er vor 16.000 Leuten im Lenin-Sportpalast, ein Rekord für ein Konzert in der UdSSR. Auf der aktuellen Tournee verlangten und bekamen Kartenschwarzhändler 40 Rubel (48$) pro Ticket. Reeds unglaubliche Popularität beruht zum Teil auf seinem jungenhaften guted Aussehen und auf dem Einschlagen seiner Country- und Westernmusik (mit eingestreuten revolutionären Songs) beim unwissenden Publikum.

Die Russen haben noch nie Country Musik im Stil der frühen 60er Jahre gehört. Wenn Reed "Maria", "Jericho" oder "Country Boy" singt, geht die Zeit dahin zurück, indem er seine schwache, wässrige Stimme mit kleinem sexy Aufschrei betont und seine Hüften ein wenig dreht. Er erschreckt, entwaffnet und verzaubert sein Publikum indem er zu ihm hinab steigt und alle Mädchen umarmt die er umarmen kann und auf phonetischem Russich "Vy ochen krasivaya" (Sie sind sehr schön) sagt. Was ihm an Talent oder Stil fehlt kompensiert er mit strotzender Aufrichtigkeit, besonders wenn er seine scheinheiligen antiimperialistischen Songs wie "Genau hier in den U.S.A./Die Leute beginnen zu sagen/ Die Ungerechtichkeit hatte ihre Tage" vorträgt. "Er ist so warmherzig, er ist so ein guter Mensch," erzählte ein entzückter Zuschauer dem NEWSWEEK-Reporter Jay Axelbank. "Alle meine Songs sind Liebeslieder," erzählt Reed seinem Publikum. "Wenn man die Menschheit liebt, muss man gegen Ungerechtigkeit protestieren. Daher sind auch meine Protestsongs Liebeslieder."

Erwacht: Reeds Erfolg wird von den Behörden im Kreml stark subventioniert. Wie oft bekommen sie einen Amerikaner, der typisch amerikanisch aussieht und der Parteilinie wie ein dressierter Bär folgt? Er erhebt Einspruch dagegen, Liebling des Kremls genannt zu werden, und weist darauf hin, dass andere Ausländer nicht verpflichtet werden, politische Lieder zu singen, wobei er den Fakt ausblendet, dass einige von denen auch Talent haben.

Reed nahm den Marxismus an, nachdem er seit 1962 in Südamerika gelebt hatte. "Ich war als der 'großartige Gringo' bekannt," sagt er. "Aber ich wurde von den faschistischen Diktaturen und der Armut wirklich geweckt." Eine Woche bevor Allende an der Spitze der chilenischen Wahlen auftauchte, wurde Reed verhaftet als er symbolisch die amerikanische Flagge vor der U.S. Botschaft in Santiago wusch. Laut Reed führte die Berichterstattung über seine Verhaftung wahrscheinlich zu Allendes Wahlsieg, denn sein Stimmenvorsprung betrug nur 1%.

Abgesehen von seiner Bescheidenheit (Reed bezeichnet sich selbst als "den Sinatra der Sowjets") ist er von der marxistischen Politik besessen. Und die Kombination von Cowboy und Kommunist kann entwaffnent sein. "Wenn es in der Nachbarschaft eine Ungerechtigkeit gibt, muss man kämpfen," sagt Reed. "Schaut was den Juden passiert ist, weil sie gewartet und nichts gemacht haben." Nachdem er die Judenfrage geschickt aufgeworfen hat, verweist er auf die USA, wie er es in einem Brief an eine sowietische Zeitung tat, geschrieben aus Italien, wo er lebt und "Spaghetti-Western" dreht: "Die Prinzipien auf denen Ihre Gesellschaft aufgebaut ist, sind vernünftig, rein und gerecht, während die Prinzipien auf denen mein Land aufgebaut ist, grausam, selbstsüchtig und ungerecht sind."

Trotz alledem wollte Reed in die U.S.A. zurückkehren, wo seine Frau, die ihn letztes Jahr verlassen hat, mit ihrer 3-jährigen Tochter wohnt. Er bekommt Heimweh und weint wenn er Sinatra- oder Bing-Crosby-Schallplatten hört. "Wenn Nixon in Peking willkommen ist, sollte ich in Hollywood willkommen sein," sagt er. "Immerhin bin ich kein Maoist."

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Letzte Änderung: 2011-10-17