Neues Deutschland 15.11.1978

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Dean Reed und seine Gefährten freigekämpft

Sieg der internationalen Solidarität

Buffalo (Minnesota) (ADN-Korr.). Durch internationale Solidarität und die Standhaftigkeit amerikanischer Farmer, Indianer, Gewerkschafter und Studenten ist Montag nacht im Kreisgericht von Buffalo (USA-Bundesstaat Minnesota) ein Erfolg errungen worden. Nach siebenstündigen dramatischen Beratungen fällten die Geschworenen für alle 19 Angeklagten, unter ihnen der in der DDR lebende amerikanische Sänger und Schauspieler Dean Reed, das Urteil "nicht schuldig". Die Angeklagten wurden von der USA-Justiz verfolgt, weil sie auf einer Farmerdemonstration zu Aktionen gegen die Landraubpolitik amerikanischer Industriekonzerne aufgerufen hatten.

Verhandlungssaal, Gang und Vorhalle des Kreisgerichts in Buffalo waren zur Zeit des Urteilsspruchs gegen 23.00 Uhr Ortszeit dicht gefüllt mit Farmerdelegationen, Bürgerrechtsgruppen und Pressevertretern. Dean Reed erklärte nach dem Freispruch, die internationale Solidarität habe heute in Wright County einen Erfolg davongetragen. "Ich sehe in dieser Entscheidung des Gerichts auch einen bedeutenden Sieg aller Kämpfer für die Bürgerrechte in den USA, aller fortschrittlichen Kräfte in diesem Land."

Nach dem Freispruch: Der Kampf wird fortgesetzt

Erfolg von Minnesota ist Ermutigung der Bürgerrechtsbewegung

Buffalo (Minnesota) (ADN-Korr.). Die internationale Solidarität der DDR, der Sowjetunion, anderer sozialistischer Länder sowie von Organisationen und bekannten Persönlichkeiten der USA hat zum Erfolg vor dem Kreisgericht in Buffalo beigetragen. Das erklärte Dean Reed nach dem Freispruch der 19 Angeklagten.

Eintreten für andere politische Gefangene

"Dieser Sieg über die amerikanische Reaktion ist ein Ansporn für viele USA-Bürger, sich künftig noch entschlossener für ihre Rechte, gegen Unterdrückung und Willkür einzusetzen." Der Künstler erinnerte daran, dass Tausende politische Gefangene weiterhin in den USA-Gefängnissen auf ihre Freiheit warten. "Wir werden jetzt den Kampf um die Freiheit von Ben Chavis, Russell Means und der Tausende politischen Gefangenen in den USA noch leidenschaftlicher fortsetzen als bisher", sagte er. Dann stimmten die Freigesprochenen den Song der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung "We shall overcome" an.

Die Vertreterin der Farmerbewegung von Minnesota, Alice Tripp, die bei den Wahlen am 7. November 100.000 Stimmen als Kandidatin für den Posten des Gouverneurs von Minnesota erhielt, bezeichnete den Freispruch als "Ermutigung für die Farmer, sich gegen die Existenzbedrohung durch die Profitpolitik großer Konzerne zur Wehr zu setzen".

Im Gericht: Monopole unter scharfer Anklage

Im Verlauf des Prozesses hatten die Angeklagten ihre Beweggründe für die Protestaktion dargelegt. Die junge Chris Strickling, Therapeutin für Körperbehinderte, verwies dabei auf die zunehmenden Forderungen amerikanischer Werktätiger, in den Entscheidungsprozess über Wohl und Wehe ihres täglichen Lebens einbezogen zu werden. Sie wollten nicht länger Objekte sein, über die multinationale Monopole beliebig verfügen können.

Die Chippewa-Indianerin Jamie Cyson betonte, sie habe den Farmerprotest gegen die Vernichtung von Bauernland unterstützt, weil sie in der Reservation Ausbeutung und Landraub durch die Kohle-, Stahl- und Energie-Konzerne der USA miterlebt habe.

Verbundenheit mit dem eingekerkerten Indianerführer Means

In einem Solidaritätstelegramm an den eingekerkerten Indianerführer Russel Means hatten die Freigesprochenen am Montag aus dem Gerichtssaal in Buffalo die sofortige Freilassung des Mitbegründers der amerikanischen Indianerbewegung gefordert. Sie protestieren darin nachdrücklich gegen ein System unmenschlicher Erpressungsmethoden, die der neugewählte Gouverneur von South Dakota, William Janklow, gegenwärtig gegen Russel Means und den Stamm der Sioux anzuwenden versucht. Die Justizbehörden von South Dakota haben den Stammesrat der Oglala Sioux informiert, dass der zu vier Jahren Gefängnis verurteilte Indianerführer nur auf Bewährung in die Obhut des Stammes entlassen werde, wenn der Stamm jegliche Rechtsprechungssouveränität in der Reservation an den Bundesstaat South Dakota abtritt.

"Russel Means wird vom Bundesstaat South Dakota als politische Geisel gegen den Stamm der Oglala Sioux benutzt", heißt es in dem Protestschreiben. Die Menschenrechtsdemonstranten in Buffalo verlangen die sofortige und bedingungslose Freilassung von Russel Means und allen politischen Gefangenen in den Vereinigten Staaten.

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Letzte Änderung: 2014-11-18