Märkische Oderzeitung 27.01.2003

Tom Hanks auf Recherche in Berlin

Hollywoodstar Tom Hanks ist weiter auf Recherche für einen Film über den amerikanischen Sänger Dean Reed. Nach Ex-DDR-Staatschef Egon Krenz traf der Schauspieler am Wochenende auch die Witwe des 1986 in der DDR gestorbenen Reed. Hanks habe sich mehrere Stunden mit Renate Blume, die mit dem Sänger seit 1981 verheiratet war, unterhalten, sagte ihr Manager Wolfgang Schumann am Sonntag in Berlin. Hanks habe die Schauspielerin auch in ihrem Haus am Rande von Berlin besucht.

Die US-Firma "Dreamworks", die unter anderen von Starregisseur Steven Spielberg gegründet wurde, will das Leben von Reed mit Hanks in der Hauptrolle verfilmen. Nach Angaben von Schumann wollen Blume und die Produktionsfirma weiter in Kontakt bleiben. Blume stehe den Film-Plänen positiv gegenüber.

Hanks sagte am Sonntag in Berlin, einen Zeitplan für den Film gebe es noch nicht. Er sei vor allem fasziniert von den Widersprüchlichkeiten Reeds. Die Geschichte sei für einen Amerikaner, der diese Zeit mitgekriegt habe, sehr spannend. "Ich hoffe, dass wir einen faszienierenden Film machen werden", betonte der Hollywood-Schauspieler.

Reed, 1938 in Denver geboren, besuchte die Schauspielschule der Warner Bros. Filmgesellschaft und trat als Rock 'n' Roll-Sänger auf. Seit Ende der 60er Jahre drehte er Filme in Europa, vor allem Italo-Western. 1972 blieb er in Ost-Berlin. Die DDR machte Reed zu ihrem Vorzeigeamerikaner. Er drehte Filme für Kino und Fernsehen, spielte Platten ein. 1981 heiratete Reed seine Schauspielerkollegin Renate Blume. 1986 fand man ihn tot in einem Autorwrack im Zeuthener See nahe Berlin. Die Umstände des Todes wurden nie gänzlich geklärt.

(ddp)