Moviemaking Berlin 09.07.2008

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"Der Rote Elvis"

Moviemaking & Berlin

[...] Zu guter Letzt geht es inhaltlich darum, Filme zu zeigen, die einen "Berlin-amerikanischen" Bezug haben und dem breiten Publikum verhältnismäßig unbekannt sind - und dies möglichst in Verbindung mit einem Film-Paten...

Maria Moese

Maria Moese (geb. Gebler), in Chemnitz geboren, moderierte als Oberschülerin im DDR-Fernsehen die Sportsendung "Mach mit, mach's nach, mach's besser". Als ausgebildete Journalistin war sie für die Kinderzeitungen "Atze" und "Frösi" beim Verlag "Junge Welt" tätig, wo sie ihren Mann, Willy Moese, den bekannten Karikaturisten und Comiczeichner, kennenlernte. 1970 kam sie als Programmsprecherin zurück ins DDR-Fernsehen. Sie war die Erste, die im ersten und zweiten Programm zu sehen war und schrieb darüber hinaus als Erste ihre Ansagetexte selbst. 1974 und 1975 wählte das Publikum sie zum Fernsehliebling.

Nach ihrem Protest gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann 1976 verschwand sie vom Bildschirm. Sie machte ihr Hobby zum Beruf und stellte Ledergürtel her, die u.a. von der DEFA für Indianerfilme abgenommen wurden. Nach einem Ausflug als Pressesprecherin des letzten DDR-Außenministers Markus Meckel in die Politik, baute sie nach 1990 eine Begegnungsstätte ür Jugendliche aus Osteuropa auf, arbeitete im Verein "Kids und Co g.e.V." und wurde Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit des Jugendamtes Hellersdorf. Heute ist Frau Moese freie Journalistin, sie moderiert die Talkshow "Noch 'n Talk" und schreibt für diverse Zeitungen.


Die Checkpoint Charlie Stiftung erlaubt sich
Sie sehr herzlich zu der neuen Veranstaltungsreihe

Moviemaking & Berlin

einzuladen und Ihnen den Dokumentarfilm

"Der Rote Elvis"

zu präsentieren.

Im Anschluss haben Sie Gelegenheit,
mit der Zeitzeugin und ehem. Fernsehansagerin

Maria Moese

über die Dreharbeiten und
die Person Dean Reed zu diskutieren
[...]


"Der Rote Elvis"

(Deutschland, 2006)

Mitwirkung: Isabel Allende, Celino Bleiweiß, Egon Krenz, Maria Moese, Armin Mueller-Stahl, Günter Reisch, Wiebke Reed, Dean Reed (Archivmaterial)
Regisseur: Leopold Grün
Genre: Dokumentarfilm
Filmdauer: 90 Minuten

Als man am 17. Juni 1986 einen Mann tot aus einem See am Rande von Ost-Berlin zieht, ist es der amerikanische Sänger und Schauspieler Dean Reed - eine der geheimnisvollsten Ikonen der globalen Popkultur zu Zeiten des Kalten Krieges. Dean Reed protestierte auf der ganzen Welt gegen Militär-Regimes und den Vietnamkrieg, drehte Spaghettiwestern in Italien, tourte als erster Amerikaner durch die ehemalige Sowjetunion und sang Country-Schlager im DDR-Fernsehen. Als er 1972 in die DDR zieht, ist Dean Reed ein gefeierter Star des Sozialismus. Sein Mythos hat jedoch die Ära des Kalten Krieges überlebt.

Der Regisseur Leopold Grün portraitiert das vielfältige Leben des amerikanischen Stars - der Cowboy und Entertainer, Teenie-Star und Frauenschwarm sowie Friedenskämpfer und Rebell zugleich war.


Dean Reed - Biografie

* geboren am 22. September 1938 in einem Vorort von Denver (Colorado, USA) *

Dean Reeds Karriere begann 1958, nachdem er von einem aufgelesenen Tramper dem Manager des US-Plattenlables Capitol Records, bei dem auch Jimi Hendrix und die Beatles in den 60er Jahren unter Vertrag waren, vorgestellt wurde. Seine ersten Singles wurden v.a. in Südamerika ein großer Erfolg, wo er schon bald als neuer Elvis Presley gehandelt wurde. Bei der darauffolgenden Tour 1961 durch Argentinien, Chile, Peru und Brasilien erlebte er soziale Ungerechtigkeit hautnah und begann sich von nun an, für die Benachteiligten einzusetzen. In die USA kehrte er nur noch kurz zurück, bis er schließlich endgültig mit seiner Frau, der Schauspielerin Patricia "Patty" Hobbs, nach Argentinien auswanderte. Dort moderierte er wöchentlich die "Dean-Reed-Show" und wurde in die argentinische Delegation der Weltfriedenskonferenz in Helsinki berufen.

Als Unterstützer des Kommunismus wird Dean Reed 1966 von der neuen, wirtschaftsliberalen Regierung des Landes verwiesen. Reed zog zunächst nach Spanien, später nach Italien, wo seine Tochter Natalie [Ramona] zur Welt kam. Bis 1973 drehte er italienische Western und nahm Schallplatten in der UdSSR auf, welche sich millionenfach verkauften. Er tourte durch die ganze Welt und gab als erster Amerikaner Konzerte in Russland.

Die Ermordung des chilenischen Präsidenten und Freundes von Dean Reed, Salvador Allende, während eines Militärputsches 1973, radikalisierte den Pazifisten. Aus dem Friedenskämpfer wurde ein Revolutionär, der sich an den Gedanken gewöhnte, die Gitarre gegen eine Maschinenpistole einzutauschen. So ist er 1977 bereit auf der Seite der Palästinenser und seines Freundes Yassir Arafat gegen die Zionisten im Libanon zu kämpfen.

Seine zweite Ehefrau Wiebke lernte Dean Reed auf der Internationalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche kennen, die ihn dort mit den Worten "You are the best looking man of the world." ansprach. Für sie verließ er Patricia, zog 1972 in die DDR und heiratete sie am 30. Juni 1973. 1977 verließ er Wiebke und die gemeinsame Tochter Natalie. Die Schauspielerin Renate Blume, die er bei Dreharbeiten kennenlernte, heiratete Dean Reed am 22. September 1981. Ihren Sohn aus erster Ehe, Alexander, adoptierte Reed.

Nachdem Dean Reed 1986 in einer amerikanischen Talkshow seinen Glauben an den Sozialismus bekräftigte und die Politik Reagans als "Staatsterrorismus" bezeichnete, galt er in seinem Heimatland als Vaterlandsverräter, was ihm - zusammen mit der Tatsache, dass Renate ihre Heimat nicht verlassen wollte - eine Rückkehr in die USA unmöglich machte. Etwa zur gleichen Zeit floppten seine Platten und die Filmprojekte stockten. Freunde und Familie bezeichneten ihn zulezt als depressiv, als er im Juni 1986 stirbt. Dean Reed ertrinkt im Zeuthener See nahe Berlin - die Todesumstände sind bis heute ungeklärt...

(vgl.: www.deanreed.de; Demmerle, D.: Ein Leben, wie für das Kino gemacht. In: Berliner Morgenpost, den 04.08.2007)

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Letzte Änderung: 2014-10-23