Freie Welt 16/1974

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Filmen - eine Hundearbeit!

Betrachtungen zur Situation filmender Polarhunde bei minus 10 Grad. Notiert von Bernd Siegmund, fotografiert von Jo Gerbeth.

Der Canis lupas "familiaris", auch bekannt unter dem gewöhnlichen Namen Haushund, gilt seit altersher als der Schauspieler unter den Tieren. Das ist auch dem fernsehgeplagten Stadtmenschen kein Geheimnis mehr, hat er doch in vielen künstlerischen Naturfilmen die drolligen Schaustellungen unserer bellenden Zeitgenossen bestaunen können. Und auch in der freien Natur erlebt man dieses kleine Wunder immer wieder. Wenn der Hund sich zum Beispiel auf die Hinterläufe stellt, um einen des Weges kommenden Wanderer glauben zu machen, ein lieber Mensch käme daher, dann ist das schon eine gute Sache. Nur zu verständlich also, wenn sich die Filmgesellschaften aller Herren Länder gern unserer lieben Haushunde bedienen, um durch sie ein belebendes schauspielerisches Element in die oftmals schweren und tiefgründigen Handlungen zu bekommen. Auch die DEFA scheute daher keine Kosten (Zahlen werden selbst bei hartnäckigen telefonischen Anfragen von der Redaktion nicht genannt) noch Mühen, als es darum ging, für den Abenteuerfilm "Kit & Co" diese bepelzten Stars vertraglich zu binden.

"Kit & Co" ist eine Geschichte nach Jack London, und er war so frei, sie in Alaska anzusiedeln. Und also is die DEFA so frei, sie in der zugefrorenen Karelischen ASSR zu drehen.

Eine wesentliche Rolle dabei spielen Schlittenhunde. Diese konnten auf der Tschuktschen-Halbinsel im Fernen Osten angeheuert werden. Fünfzig Stück an der Zahl, aber es war nicht einfach, sie von dort loszueisen. Denn dort sind Hunde PM, gesellschaftliche Produktionsmittel, und es ist leichter, ein Auto zu kaufen als einen Hund. Das nur als kleinen Tip für all diejenigen, die Kfz-Vormerkungen jüngeren Datums haben. Doch zurück zu den Hunden...

Wie eigentlich nun war ihre Situaion? - Schlech, sehr schlecht, muss man mit aller Härte ausrufen! Denn noch bevor sie zu ihrem ersten Drehtag antraten, lasteten ihnen schon zehntausend Flugkilometer in den Knochen. Zwar versicherte mir der Leithund glaubhaft, der Flug wäre sehr angenehm gewesen und die Betreuung an Bord gut. Mehrere Zentner gefrorenen Eises sorgten für polarhundgemäße klimatische Bedingungen, 2,8 Tonnen Robbenfleisch ließen den Gedanken an Hunger erst gar nicht aufkommen. Wenn wir trotzdem dieses vernichtende Urteil fällen müssen, so lag das einzig und allein am Wetter. Es war zu warm, zehn Grad minus, ich bitte Sie, was ist das schon? Ein Schlittenhund kommt erst bei dreißig, vierzig Grad unter Null so richtig in Fahrt. Und vielleicht resultierten daraus einige der filmkünstlerischen Komplikationen. So kam es bei manchen Schlittenhunden in den ersten Tagen zu regelrecht verlegenen Auftritten vor der Kamera. Und auch das Jaulen inmitten von Aktionen unserer berühmten Schauspieler (Dean Reed, Manfred Krug, Renate Blume, Rolf Hoppe usw.) fand selten den Beifall der Filmleute. Wenn es trotzdem bei den Hunden nicht zu Minderwertigkeitskomplexen kam, so ist das in erster Linie dem Regisseur Konrad Petzold zuzuschreiben. - Beim Film muss man eben mit Menschen umgehen können!

Hunde sind die Stars dieser Seiten. Star des Films "Kit & Co" ist Dean Reed. Über die Dreharbeiten im karelischen Eis berichten wir im nächsten Heft.

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Letzte Änderung: 2014-02-07