FRÖSI 11/1983

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"Sing, Cowboy, sing!"

Eine ulkige Western-Parodie der DEFA hatte 1982 Premiere. Über eine Million Zuschauer sahen sich im vergangenen Jahr diesen Film an. Damit war "Sing Cowboy, sing!" der DEFA-Film des letzen Jahres mit den meisten Zuschauern!

Autor, Hauptdarsteller und Regisseur ist Dean Reed.

Seit 1973 lebt er in der DDR und der Filmtitel "Sing Cowboy, sing!" ist vielleicht eine kurze "Inhaltsangabe" seiner eigenen Jugend. Am 22. September 1938 wird Dean Reed in Denver, der Hauptstadt des amerikanischen Bundesstaates Colorado, geboren. Als Sohn eines Lehrers verlebt Dean dort seine Kindheit. Dean treibt wie viele Jungen viel Sport, er läuft und spielt Basketball. Aber einen übermächtigen Wunsch hat er - er möchte reiten!

Und er tut es bald. In einer Kadettenschule. Dean soll Offizier werden. So wünscht es der Vater. Aber der Sohn ist überhaupt nicht begeistert. Und mit Mutters Hilfe schafft es der zehnjährige Dean, dass er die Kadettenschule wieder verlassen darf.

"Blondy"...

So heißt Deans erstes Pferd, das er sich mit 11 Jahren kauft. Einhundertfünfzig Dollar hat es gekostet und dieses Geld hat sich der Junge mit Rasenmähen und Schneefegen in der Nachbarschaft ein Jahr lang selbst verdient.

Und es dauert nicht lange, da bringt Dean reichen Touristen auf den Urlauberfarmen der Umgebung das Reiten bei. Die Reiterspiele der Cowboys, die Rodeos, die für die Touristen hier veranstaltet werden, sehen Dean häufig als Gewinner des Barrierenspringens, denn sein Pferd Blondy springt über 1,80 Meter hoch!

Und dann ist da noch die Musik. Sein Vater hatte ihm eine Gitarre geschenkt. Da war Dean 12 Jahre alt. Bald sang er an den Lagerfeuern auf der Farm zur Gitarre die alten Cowboylieder des amerikanischen Westens. Er hat Talent. Und so singt er bald auch in den Restaurants als gern gesehener Gast. Dean braucht jetzt dieses Geld, um sein Meteorologiestudium zu finanzieren. "Wettermacher" möchte er werden. In dieser Zeit schreibt er auch seinen ersten eigenen Song, ein Lied über die Liebe.

Und während der Semesterferien nach dem zweiten Studienjahr fährt der angehende "Wetterfrosch" mal nach Hollywood. Mit dem Zufall und viel Glück im Bunde singt Dean hier dem Boss einer Schallplattengesellschaft seinen Song vor und bekommt auf Anhieb einen Vertrag. 1961 gelingt ihm der erste große Hit. "Unsere Sommerromanze" heißt das Lied, das ihn populär macht.

Die Manager einer Schallplattengesellschaft schicken Dean auf eine Tournee nach Brasilien, Chile, Argentinien und Peru. Auch dort wird er als Sänger umjubelt. Seine Lieder stehen auf Platz 1 der südamerikanischen Hitlisten!

Doch dann tut er etwas, was nicht in die Konzepte seiner Manager passt - er engagiert sich für die politischen Rechte des Volkes in Chile, sympathisiert mit der Unidad Popular, singt für die Volkspartei Präsident Salvador Allendes. In Argentinien tritt er gegen die Generäle der Militärdiktatur auf. Er stellt sogar in seiner Fernsehshow dem argentinischen Publikum die Frau vor, die als erste in den Kosmos flog - Valentina Tereschkowa.

Die politische Polizei wird aktiv. Dean Reed wird aus dem Land gewiesen. Und aus jener Zeit rührt wohl auch seine Überzeugung, dass das Bekenntnis eines Menschen zur Sowjetunion hilft, Freund und Feind zu unterscheiden.

Verhaftet...

wird Dean in Chile und Argentinien mehrere Male.

Danach geht Dean nach Italien. Er spielt die Hauptrollen in mehreren Abenteuerfilmen.

Aber hier schließt sich Dean auch dem weltweiten Protest von Millionen Menschen an, die sich gegen den Terror des amerikanischen Imperialismus gegen das vietnamesische Volk wenden. Als Quittung dafür wird ihm die Arbeitserlaubnis entzogen. Das ist die Rache des Monopolkapitals. Dean engagiert sich noch stärker für die Sache des Friedens und arbeitet im Weltfriedensrat mit. Später wird er dessen Mitglied. In dieser Zeit führen ihn auch Tourneen in die Sowjetunion. Seine Schallplatten erreichen Millionenauflagen.

"El Cantor"...

Deans erster Film, bei welchem er Autor, Regisseur und Hauptdarsteller zugleich war, ein Film für den ermordeten chilenischen Sänger Victor Jara, entstand bei der DEFA.

In "Blutsbrüder" spielte er als Partner von Gojko Mitic eine Hauptrolle. In ungezählten Fernsehauftritten war Dean als Sänger zu erleben. Und in der "Nacht der Prominenten" schwebte er als Partner der "Glorias", sozusagen als Artistenkollege, am Trapez durch die Zirkuskuppel. Dann stürzte er sich sogar aus zwölf Meter Höhe mit einem Salto ins Fangnetz! Alle Achtung!

Während der Proben zu einer Sendung der Reihe "He, Du!" des Kinderfernsehens gab es eine kleine Pause und in einem Saal neben dem Studio waren rund vierhundert FDJler zu einer Tagung versammelt. Zwei Mädchen kamen und baten Dean, ein Lied zu singen. Dean holte seine Gitarre, stellte sich an ein Mikrofon und sang in seiner Art drei Lieder. Donnernder Applaus! Wenige Minuten später wieder im Fernsehstudio, war die Pause immer noch nicht beendet. Rund einhundert Pioniere, Zuschauer und Gäste von "He, Du!" warteten hier. Wieder griff Dean zur Gitarre, tanzte auch zwischendurch mit einem Mädchen Rock'n'Roll und sang dann gemeinsam mit den Pionieren. Ein Künstler, dem sein Beruf Bekenntnis und Berufung ist.

Text: Peter Klaus Eckert

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Letzte Änderung: 2007-01-15