Berliner Rundfunk 28.07.2007

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"Rote Elvis" - Leopold Grün zu Gast im Studio

Er war ein Chamäleon des Kalten Krieges, ein Amerikaner in der DDR: der Cowboy des Ostens, der Schauspieler und Countrymusiker Dean Reed. 1972 zieht er wegen der Liebe in die DDR, hat hier eine riesige Fangemeinde. Doch 1986 endet sein Leben tragisch. Er wird tot aus einem See bei Ostberlin gezogen. Heute hat die Dean-Reed-Dokumentation "Der Rote Elvis" hier in Berlin Deutschlandpremiere. Leopold Grün war der Regisseur der Dokumentation.
Ja, Dean Reed ist für viele eine Legende. Was ist für Sie persönlich der Mythos Dean Reed?

Für mich war faszinierend zu erkennen, dass das ein Quertreiber durch die Geschichte war im kalten Krieg und festzustellen, dass er eine so widersprüchliche ambivalente Figur ist: das hat mich fasziniert, das hat mich begeistert. In dieser Geschichte, das sind viele persönliche Dinge, die da interessant und spannend waren. Aber eben auch die Weltgeschichte durch die er quasi fast schon getingelt ist, das fand ich... dieses Aufeinanderprallen von Privatem und Politik: das hat mich fasziniert.

Ja, und er kannte ja auch wichtige Personen der Zeitgeschichte wie PLO-Chef Yasser Arafat und auch den chilenischen Sozialisten Salvador Allende. Später während seiner Zeit in der DDR litt Dean Reed immer mehr unter Depressionen. Um seinen Tod ranken sich Legenden. Stasi und CIA sollen ihre Finger im Spiel gehabt haben. Was denken Sie, ist da was dran oder doch Legendenbildung?

Ich denke, dass ist eher Legendenbildung. Und dennoch kann ich es völlig nachvollziehen. Also das ging mir natürlich genauso und uns, dem ganzen Team, die alle daran mitgewirkt haben. Da gibt es für mich zumindest, ich sehe das so, dass da kein Geheimdienst im Spiel war bei seinem Tod. Der war eben ganz persönlich dramatisch und tragisch. Dennoch ist es so, dass er mit Geheimdiensten durchaus in Kontakt gekommen ist. Also auch die Stasi hat ihn versucht zu bearbeiten. Er sollte dann bei seinen Reisen in Palästina noch ein bisschen für sie arbeiten. Und da hat er dann irgendwann mal erkannt: Stopp, Moment mal, also das passt mir jetzt eigentlich nicht ganz so. Und irgendwann erkennt er eben auch dann natürlich die Widersprüche in diesem Land und wendet sich dann oder wehrt sich dann auch.

Eine Person auf jeden Fall mit einem bewegtem Leben. Vielen Dank Leopold Grün, Regisseur der Dean Reed Dokumentation "Der Rote Elvis".
Zu sehen heute Abend im Freiluftkino Friedrichshain ab 21.30 Uhr. Und die Karten kosten an der Abendkasse 6,00 Euro.

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Letzte Änderung: 2008-10-24